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30.10.<strong>2019</strong><br />
<strong>Nachhaltig</strong>!<br />
ÖKONOMISCH, ÖKOLOGISCH UND SOZIAL<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e<br />
Unternehmen<br />
aus der<br />
Region<br />
im Porträt<br />
Viele Stellschrauben<br />
für ein nachhaltiges Leben<br />
Unternehmen, Privatleute und Verbände kämpfen für eine bessere Zukunft.<br />
GESELLSCHAFT<br />
Was kaputt ist, wird<br />
weggeworfen? Nicht im<br />
Reparaturcafé!<br />
Seite 22<br />
PROJEKTE<br />
Entscheidungsträger aus<br />
Ulm und Neu-Ulm stellen<br />
vorbildliche Projekte<br />
vor. Seite 4<br />
VERPACKUNGSMÜLL<br />
Mit der Tupperdose zum<br />
Metzger – darf man das<br />
überhaupt?<br />
Seite 26
Dienstleistungszentrum<br />
2<br />
Wiley-Süd, 89231 Neu-Ulm<br />
PROVISIONSFREIER NEUBAU<br />
Einmalig. <strong>Nachhaltig</strong>. Hochwertig.<br />
Dienstleistungszentrum<br />
Wiley-Süd, 89231 Neu-Ulm<br />
PROVISIONSFREIER NEUBAU<br />
Einmalig. <strong>Nachhaltig</strong>. Hochwertig.<br />
Erstklassig angebunden und vielseitig nutzbar:<br />
Erstklassig angebunden und vielseitig nutzbar:<br />
– G ewerbeflächen zum Kauf und zur Miete<br />
– M ietflächen von 396 m 2 bis 3.392 m 2<br />
– K aufflächen von 1.108 m 2 , 1.317 m 2 und 1.383 m 2<br />
– 1 05 Kfz-Stellplätze<br />
– H ochwertige Architektur<br />
– E rstklassige Bauausführung<br />
– K fW-Effizienzhaus 55 mit nachhaltigem Energiekonzept<br />
– V ollständig barrierefrei<br />
– A usbau und Raumaufteilung nach Wunsch<br />
– Gewerbeflächen zum Kauf und zur Miete – Erstklassige Bauausführung<br />
– Mietflächen von 396 m² bis 3.392 m² – KfW-Effizienzhaus 55 mit nachhaltigem Energiekonzept<br />
– Kaufflächen von 1.108 m², 1.317 m² und 1.383 m² – Vollständig barrierefrei<br />
– 105 Kfz-Stellplätze – Ausbau und Raumaufteilung nach Wunsch<br />
– Hochwertige Architektur – Fertigstellung im Sommer 2020<br />
Sie möchten eine Beratung oder die Immobilie vor Ort besichtigen?<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Sie möchten eine Beratung oder die Immobilie vor<br />
Ort besichtigen? Wir freuen uns auf Sie !<br />
Christian Scheffold [T] 07392 9395 600<br />
Mittelstraße 25/1 kontakt@scheffold-immobilien.de<br />
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INHALT / EDITORIAL / IMPRESSUM<br />
3<br />
Inhalt<br />
Editorial<br />
Mit gutem<br />
Beispiel voran<br />
Entscheidungsträger aus Ulm und<br />
Neu-Ulm erzählen, welche Projekte sie<br />
„nachhaltig“ beeindruckt haben Seite 4<br />
<strong>Nachhaltig</strong> digital<br />
Wie Ulm mit einer digitalen Agenda<br />
zur „Zukunftsstadt 2030“ werden will.<br />
Seite 12<br />
Wegwerfen? Bloß nicht!<br />
Ein Besuch im Reparaturcafé in der Weststadt<br />
zeigt: So manches ist zum Wegwerfen<br />
viel zu schade. Seite 22<br />
Impressum<br />
Umdenken<br />
und handeln<br />
Kleine und<br />
mittelständische<br />
Betriebe arbeiten<br />
für die <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
Hand in<br />
Hand. Seite 8<br />
Auf die Gesundheit<br />
Betriebssport ist „in“.<br />
Seite 18<br />
Hoch die Taschen<br />
Plastikverpackungen sind überall.<br />
Wer sie vermeiden will, muss<br />
mitdenken und vorplanen. Seite 26<br />
Lassen Sie die<br />
Hüllen fallen!<br />
Nein, keine Sorge, das wird weder<br />
ein Plädoyer für den FKK-<br />
Strand noch fürs Saunieren. Es<br />
geht um Plastik – genauer gesagt<br />
um den Plastikmüll. Noch<br />
immer ist um fast jedes Produkt,<br />
das man im Supermarkt kaufen<br />
kann, Kunststoff gewickelt. Keine<br />
Frage, der ist ja auch praktisch:<br />
hygienisch, stabil, formbar<br />
und dabei so gut wie kein<br />
Eigengewicht. Und so umhüllt<br />
er Müsli, Paprika, Süßigkeiten –<br />
ja sogar die extra aus Bambus<br />
gefertigten Strohhalme im Supermarkt<br />
sind nach wie vor in<br />
durchsichtige Folie gepackt. Da<br />
war dann die Produktentwicklungsabteilung<br />
beim Thema<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit schneller als die<br />
Verpackungsdesigner … Wie es<br />
tatsächlich gelingen kann, Einwegplastikverpackungen<br />
zu<br />
vermeiden, lesen Sie auf<br />
Seite 26<br />
Ein weiterer Artikel, der mich<br />
neugierig gemacht hat, war die<br />
Reportage aus dem Reparaturcafé<br />
in der Weststadt. Mit wie<br />
viel Liebe hier selbst vermeintlich<br />
schrottreifen Geräten neues<br />
Leben eingehaucht wird, ist<br />
schon beeindruckend. Aber lesen<br />
Sie selbst auf Seite 22<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit erstreckt sich<br />
aber auf mehr als nur auf die<br />
Umwelt: Auch die Gesundheit<br />
gehört dazu, . Viele Unternehmen<br />
und Kommunen haben sich<br />
das Thema „<strong>Nachhaltig</strong>keit“ auf<br />
die Fahnen geschrieben. Diese<br />
vielen Aspekte beleuchten wir<br />
in den weiteren Artikeln.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen<br />
beim Durchblättern – und<br />
vielleicht den einen oder anderen<br />
„Aha“-Effekt.<br />
Ihre<br />
Verlag & Herausgeber<br />
Neue Pressegesellschaft<br />
mbH & Co. KG<br />
Frauenstr. 77, 89073 Ulm<br />
Projektleitung<br />
Tobias Lehmann<br />
Anzeigen (verantwortlich)<br />
Stefan Schaumburg<br />
Redaktion<br />
Stefan Loeffler, Stefanie<br />
Müller (verantwortlich),<br />
Kerstin Auernhammer,<br />
SVH GmbH & Co. KG<br />
Gestaltung<br />
mediaservice ulm<br />
Fotos<br />
Fotolia, SWP-Archiv,<br />
SVH, Shutterstock<br />
Druck<br />
Druckzentrum Hohenlohe<br />
Ostalb GmbH & Co. KG<br />
Ludwig Erhard Straße 109<br />
74564 Crailsheim<br />
Datenschutz<br />
Den Datenschutzbeauftragten<br />
erreichen Sie unter:<br />
datenschutz@swp.de<br />
Stefanie Müller<br />
Redaktionsleitung
4 UMFRAGE<br />
Mit gutem<br />
Beispiel voran<br />
Vorbilder Was ist eigentlich nachhaltig? Welche konkreten Projekte gibt es in der Region?<br />
Ulmer Entscheidungsträger berichten. Von Stefan Loeffler<br />
Kennen Sie Carl von Carlowitz?<br />
Der Freiberger Oberberghauptmann<br />
setzte sich dafür ein, dass<br />
immer nur so viele Bäume abgeholzt<br />
wurden, dass der Wald sich<br />
in absehbarer Zeit auf natürliche<br />
Weise regenerieren konnte. Damit<br />
gilt der Mann aus dem Erzgebirge<br />
als Schöpfer des forstlichen<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsbegriffs.<br />
Das war vor über 300 Jahren.<br />
Heute ist das Wort <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
aus dem Alltag nicht<br />
mehr wegzudenken. Das Prinzip<br />
ruht nun auf den drei Säulen<br />
Soziales, Umwelt und Wirtschaft.<br />
Auch in Ulm, Neu-Ulm<br />
und in den Landkreisen Neu-<br />
Ulm und Alb-Donau bemüht<br />
man sich, umweltschonend, ressourcensparend<br />
und damit verantwortungsvoll<br />
für die Natur<br />
und unsere Gesellschaft zu handeln.<br />
Ein paar solcher Projekte<br />
werden an dieser Stelle von Entscheidungsträgern<br />
aus Ulm vorgestellt.<br />
FOTO. LANDRATSAMT<br />
Heiner Scheffold, Landrat<br />
des Alb-Donau-Kreises:<br />
das Große Lautertal<br />
Fast 6.000 Naturfreunde stimmten bei Europarc<br />
Deutschland und der Heinz-Sielmann-Stiftung ab und<br />
wählten die Große Lauter zu Deutschlands Naturwunder<br />
<strong>2019</strong>. Ein Beispiel auch dafür, dass wir <strong>Nachhaltig</strong>keit nie isoliert,<br />
sondern integrativ betrachten müssen. Besonders sensible Teile<br />
des Talverlaufs, wie Felsen mit ihrer empfindlichen Felskopfvegetation,<br />
sind als Biotope oder Naturdenkmale geschützt. Die<br />
Forstwirtschaft achtet auf die Pflege und schonende Entwicklung<br />
der wertvollen Schlucht- und Hangmischwälder, die überwiegend<br />
als Waldschutzgebiete ausgewiesen sind. Ob Naturschutz,<br />
Land- und Forstwirtschaft oder Tourismus: Im Zusammenwirken<br />
aller dieser Elemente ergibt sich <strong>Nachhaltig</strong>keit, die<br />
nicht nur auf kurzfristige Ziele ausgerichtet ist. Die Menschen honorieren<br />
das – wie die Auszeichnung zum Naturwunder <strong>2019</strong><br />
zeigt.<br />
Ulms Oberbürgermeister<br />
Gunter Czisch:<br />
vernetzte Mobilität<br />
Wem gehört die Stadt – Autofahrern, Radfahrern oder<br />
Fußgängern? Diese Frage klingt überzogen, ist aber in vielen<br />
Großstädten Deutschlands präsent. Die Idee der nachhaltigen,<br />
vernetzten Mobilität beeindruckt mich dabei. Sie hat<br />
das Potenzial, sowohl Emissionen einzusparen als auch den Verkehr<br />
für die Bedürfnisse vieler zu optimieren. Digitale Medien ermöglichen<br />
es etwa, Leih-Fahrräder oder Car sharing-Autos unkompliziert<br />
zu buchen. In Kombination mit einem gut ausgebauten<br />
ÖPNV-Netz mag das künftig eine echte Alternative zum eigenen<br />
Auto oder Familien-Zweitwagen werden. Die Mobilität der<br />
Zukunft soll nicht auf Verbote setzen. Vielmehr geht es um klimafreundliche<br />
Infrastrukturen und Angebote, die für möglichst<br />
viele attraktiv sind. In Ulm fördern wir das mit Nachdruck: etwa<br />
mit der Entwicklung der Software „OpenBike“ für Radverleihsysteme,<br />
dem Carsharing-Angebot „SWUtoGo“ oder dem anvisierten<br />
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs.<br />
VOLKMAR KÖNNEKE<br />
Neu-Ulms Landrat Thorsten<br />
Freudenberger:<br />
Wärme aus Müll<br />
Ich freue mich sehr, dass es dem Landkreis Neu-Ulm in Kooperation<br />
mit der Stadt Weißenhorn gelungen ist, die zuvor<br />
größtenteils ungenutzte Abwärme des Müllheizkraftwerkes<br />
für die Fernwärmeversorgung in Weißenhorn zu<br />
nutzen. Im Oktober 2017 ist das Leuchtturmprojekt in Betrieb<br />
gegangen, das Ökonomie und Ökologie überzeugend kombiniert.<br />
Bis Ende 2018 waren 55 Gebäude ans Fernwärmenetz angeschlossen.<br />
Ende <strong>2019</strong> werden es schon mehr als 100 Gebäude<br />
sein, die mit der „Eh-da-Wärme“ versorgt werden: private Haushalte,<br />
öffentliche Einrichtungen und Betriebsstätten von Firmen<br />
wie Peri. Der „Global Player“ aus Weißenhorn stellt zudem die<br />
Ausfallversorgung sicher, wenn die Abwärme des MHKWs – etwa<br />
wegen Revision – nicht zur Verfügung steht. Bis Ende 2018 wurden<br />
ca. 1.550 Tonnen CO 2<br />
eingespart, bis Ende <strong>2019</strong> werden es ca.<br />
4.150 Tonnen CO 2<br />
sein.<br />
ILLUSTRATION: © ANDREW KRASOVITCKII/SHUTTERSTOCK.COM
UMFRAGE<br />
5<br />
HANDWERKSKAMMER ULM<br />
Dr. Tobias Mehlich,<br />
Handwerkskammer Ulm:<br />
fachliche Qualifikation<br />
Für mich ist unser duales Ausbildungssystem in Deutschland<br />
nachhaltig. Wirtschaftlich nachhaltig, weil das Handwerk<br />
sich und seine Techniken durch junge Fachkräfte und<br />
ihre Ideen ständig weiterentwickelt. Aber auch sozial nachhaltig,<br />
weil es jungen Menschen die Chance gibt, sich und ihre<br />
Stärken zu entwickeln. Junge Menschen werden dual, also theoretisch<br />
und praktisch, zu Handwerkern ausgebildet. Damit sind<br />
sie als Gesellen und Meister qualifizierte Fachkräfte. Ihre fachliche<br />
Qualifikation schützt sie vor Arbeitslosigkeit. Gerade in<br />
Handwerksbetrieben werden sie immer Arbeit finden, versorgen<br />
die unterschiedlichen Handwerke mit ihren Leistungen doch die<br />
Grundbedürfnisse der Menschen. Handwerkliches Können wird<br />
also auch in Zukunft immer nachgefragt sein. Unser duales Ausbildungssystem<br />
stärkt somit letztlich die Menschen, die qualifiziert<br />
werden, und es stärkt unsere Wirtschaftskraft in Deutschland.<br />
CAROLA-GIETZEN-FOTODESIGN CAROLA<br />
Otto Sälzle,<br />
Hauptgeschäftsführer IHK<br />
Ulm: Familienunternehmen<br />
Unsere Region zählt zu den erfolgreichsten Wirtschaftsregionen<br />
in Deutschland. Eines unserer Erfolgsgeheimnisse sind<br />
unsere Familienunternehmen. Darunter finden sich viele kleine<br />
und mittlere Betriebe wie auch sehr große mit Umsätzen in Milliardenhöhe.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit ist fester Bestandteil der unternehmerischen<br />
DNA von Familienunternehmen. Denn sie wollen das<br />
Unternehmen für nachfolgende Generationen sichern. Das sichert<br />
Stabilität auch für die Arbeitsplätze, gerade in schwierigen<br />
Zeiten.<br />
Ein Dieselskandal wäre in einem Familienunternehmen kaum<br />
denkbar. Familienunternehmer sind keine besseren oder schlechteren<br />
Menschen, aber allein im Interesse des Erhalts ihres Unternehmens<br />
handeln sie verantwortungsbewusster und weitblickender<br />
als mancher angestellte Manager in der Industrie, der<br />
nur auf die nächsten Quartalszahlen schaut. Gleichzeitig haben<br />
die Familienunternehmer ein großes Interesse an guten Standortbedingungen.<br />
So engagieren sie sich oft persönlich in der<br />
Kommunalpolitik, bei der IHK oder gesellschaftlich, wie zum Beispiel<br />
mit Spenden an Sportvereine oder soziale Organisationen.<br />
Unsere Familienunternehmer sind Vorbild für Verantwortungsbewusstsein<br />
und <strong>Nachhaltig</strong>keit.<br />
VOLKMAR KÖNNEKE<br />
Gerold Noerenberg, Neu-<br />
Ulms Oberbürgermeister:<br />
Wasserstoff als Antrieb<br />
Das Thema <strong>Nachhaltig</strong>keit ist grundsätzlich ein Thema,<br />
das lokal gelebt, aber global vorgegeben werden muss.<br />
Und zwar ausnahmslos. <strong>Nachhaltig</strong>keit hat viele Facetten. Ein<br />
Projekt, das mich wirklich beeindruckt und von dessen Zukunftsfähigkeit<br />
ich komplett überzeugt bin, ist das Thema „Wasserstoff“.<br />
Es ist die Antriebsart der Zukunft! In diesem Bereich muss<br />
einer der Forschungsschwerpunkte liegen. Experten sind beispielsweise<br />
der Meinung, dass die Bahnstrecke Weißenhorn –<br />
Ulm zur Erprobung von Wasserstoffzügen hervorragend geeignet<br />
ist. Daher setzen sich die Städte Neu-Ulm und Ulm dafür ein, ein<br />
solches Pilotprojekt im Oberzentrum Ulm/Neu-Ulm wortwörtlich<br />
aufs Gleis zu setzen. Darüber hinaus gibt es auch bereits weitergehende<br />
Überlegungen und Planungen im Rahmen eines weiteren<br />
Pilotprojekts eine Wasserstoffbus-Teststrecke zwischen dem<br />
Ulmer Hauptbahnhof und dem Neu-Ulmer ZUP einzurichten.
6 PORTRÄT HOCHSCHULE NEU-ULM Anzeige<br />
Raus aus den<br />
Hörsälen!<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit in der Third Mission der Hochschule Neu-Ulm.<br />
Interessierte konnten an den <strong>Nachhaltig</strong>keitstagen der Hochschule Neu-Ulm unter anderem eine Runde mit dem Solarmobil drehen.<br />
Es hat sich viel geändert, seitdem<br />
die heutigen Eltern studiert haben.<br />
Familien mit Kindern im<br />
Übergang zwischen Schule und<br />
Ausbildung / Studium stehen vor<br />
einer Fülle von Angeboten: Erst<br />
eine Ausbildung und dann vielleicht<br />
ein Studium? Gleich ein<br />
Studium – und wenn ja: welches<br />
und wo? Die Entscheidung fällt<br />
vielen Familien nicht leicht.<br />
Hochschulen sind heute nicht<br />
mehr Orte, in denen nach der<br />
Schule weiter gebüffelt und im<br />
Elfenbeinturm geforscht wird.<br />
Neben Lehre und Forschung tritt<br />
eine dritte Mission der Hochschule:<br />
die Kooperation mit Wirtschaft<br />
und Gesellschaft. Sie vermittelt<br />
den Studierenden wertvolle<br />
Kompetenzen, die nicht im<br />
Lehrbuch stehen, sondern die<br />
durch praktisches Engagement<br />
erfahren und erworben werden.<br />
Hochschulen für angewandte<br />
Wissenschaften sind prädestiniert<br />
für ein Studium, das mehr<br />
bietet, als im Hörsaal und aus Büchern<br />
zu lernen ist.<br />
In unserer Region haben die<br />
Hochschulen Biberach, NeuUlm,<br />
Ulm sowie die Universität Ulm<br />
den Hochschulverbund InnoSÜD<br />
gegründet, um diese dritte Mission<br />
für die Region zu erfüllen. An<br />
der Hochschule NeuUlm (HNU)<br />
werden Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung und Bildung durch<br />
Verantwortung in dem hochschulweiten<br />
Zentrum für internationales,<br />
interdisziplinäres und<br />
engagiertes Lernen (ZiieL) allen<br />
Studierenden angeboten.<br />
Engagiert studieren<br />
Die Hochschule NeuUlm fördert<br />
studentisches Engagement<br />
in ihren Studiengängen, aber<br />
auch im ehrenamtlichen Engagement<br />
der Studierenden. Studierende<br />
haben zum Beispiel einen<br />
Stadtplan von Ulm und Neu<br />
Studierenden<br />
der HNU gelang<br />
es, die globale<br />
Erderwärmung<br />
unter zwei Grad<br />
zu halten –<br />
allerdings<br />
(vorerst) nur<br />
im Planspiel.<br />
Ulm für Geflüchtete entworfen<br />
und ein <strong>Nachhaltig</strong>keitskonzept<br />
für eine lokale Schule erarbeitet.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit ist auch Thema in<br />
vielen Exkursionen der HNU. Im<br />
digitalen Planspiel der diesjährigen<br />
Summer School gelang es<br />
den Studierenden, die globale<br />
Erderwärmung unter zwei Grad<br />
zu halten.<br />
Der Lions Campus Club der<br />
Hochschule NeuUlm – der einzige<br />
Lions Campus Club bundesweit<br />
– hat in der Aktion „Helden<br />
spenden“ (auf Youtube) knapp<br />
1.000 Stammzellenspender dafür<br />
gewonnen, sich als Spender<br />
typisieren zu lassen. Die studentische<br />
Organisation „Rock Your<br />
Life! Ulm/NeuUlm“ betreut<br />
Schüler der regionalen Schulen<br />
als Mentoren und die studentische<br />
Gruppe „move“ fördert zivilgesellschaftliches<br />
Engagement<br />
an der HNU. Studierende organisieren<br />
die jährlichen <strong>Nachhaltig</strong>
Anzeige PORTRÄT HOCHSCHULE NEU-ULM 7<br />
Die Aktion an der Hochschule soll für Plastik im Meer sensibilisieren. <strong>Nachhaltig</strong> putzen: Saubere Zähne mit Bambusbürste. Fotos: HNU<br />
keitstage an der HNU und informieren<br />
über Fair-Trade-Produkte.<br />
Bei der Kaffee-Blind-Verkostung<br />
der Studierenden gewann ein<br />
Fair-Trade-Kaffee – am schlechtesten<br />
bewertet wurde die Kaffeesorte,<br />
die bis dato von der HNU<br />
eingekauft wurde – seitdem kauft<br />
die HNU den besser bewerteten<br />
und fair gehandelten Kaffee ein<br />
– das Engagement der Studierenden<br />
verändert demnach auch die<br />
Hochschule.<br />
Im Sommersemester <strong>2019</strong> organisierten<br />
Studierende einen<br />
Workshop zum Thema „Plastikfrei<br />
leben“ mit einer bekannten<br />
Bloggerin, der binnen weniger<br />
Stunden ausgebucht war. Auch<br />
die Beschäftigung mit Kultur gehört<br />
zur „Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung“. Im Kulturprogramm<br />
der HNU können Studierende<br />
in der HNU-Band, der<br />
HNU-Schauspielgruppe, dem<br />
HNU-Chor, der HNU-Jazzband<br />
sowie in von Studierenden organisierten<br />
kulturellen Angeboten<br />
wertvolle Kompetenzen erwerben<br />
– oder einfach nur ehrenamtlich<br />
mitmachen.<br />
Engagiert forschen<br />
Im „CSR-Innovation Circle“ – einem<br />
Projekt der HNU im Hochschulverbund<br />
InnoSÜD – tauschen<br />
sich Unternehmen über<br />
nachhaltige Transformation und<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsberichterstattung<br />
aus. Die HNU erhebt die<br />
dabei entstehenden Forschungsfragen<br />
und lässt sie in Lehre und<br />
Forschung an der HNU einfließen.<br />
Die Antworten wiederum<br />
werden mit Teilnehmenden im<br />
CSR Innovation Circle diskutiert.<br />
Ein Besuch bei der Firma Tries<br />
in Ehingen zum Beispiel war für<br />
Unternehmenspartner, Forschende<br />
und Studierende der HNU<br />
gleichermaßen aufschlussreich,<br />
um zu erfahren, wie werteorientierte<br />
Führung und nachhaltiges<br />
Handeln die Mitarbeitermotivation<br />
stärkt, die Fehlzeiten aufgrund<br />
von Krankheit deutlich reduziert<br />
und das Unternehmen zu einem<br />
attraktiven Arbeitgeber macht.<br />
Wo es viele Antworten gibt,<br />
entstehen auch neue Fragen, die<br />
wiederum Anlass für studentische<br />
Forschungsprojekte sind.<br />
So haben Studierende eine Zahnbürste<br />
aus Bambus mit dem Namen<br />
‚fairbrush‘ entwickelt und<br />
ein Start-up gegründet.<br />
Schlüsselkompetenzen, wie<br />
sie hier vermittelt werden, sind<br />
für die zukünftige Rolle der jungen<br />
Erwachsenen als Gestalter in<br />
Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend<br />
wichtig – unabhängig<br />
vom gewählten Studiengang. pm<br />
BILDUNG DURCH<br />
VERANTWORTUNG<br />
Mehr als nur studieren. <strong>Nachhaltig</strong>keit und<br />
Engagement werden an der Hochschule<br />
Neu-Ulm mit zahlreichen Aktionen, Wahlpflichtfächern<br />
und Workshops gefördert.<br />
hs-neu-ulm.de/ziiel
8 WIN-CHARTA<br />
Umdenken<br />
und handeln<br />
Strategiepapier Für viele ist es noch keine Selbstverständlichkeit, für einige<br />
jedoch eine gesellschaftliche Verpflichtung. Auch Unternehmen aus der Region<br />
haben die baden-württembergische WIN-Charta unterschrieben – und tun damit<br />
auch Gutes für Kinder. Von Stefan Loeffler<br />
Becherlupe in die<br />
Hand, Rucksack und<br />
Sonnenmütze aufgesetzt<br />
und schon geht<br />
es in den Wald und<br />
über Wiesen. Durch das Projekt<br />
„Grünfinder“ lernen Schüler aus<br />
sozial schwachen Familien mehr<br />
Bewusstsein zu entwickeln – für<br />
die Natur und vor allem in der<br />
Natur. Unterstützt wurde das<br />
Umweltbildungsprojekt der<br />
Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller<br />
in den vergangenen beiden<br />
Jahren auch von der Uzin Utz<br />
AG. Und das hat einen guten<br />
Grund, denn der weltweit agierende<br />
Komplettanbieter für Bodensysteme<br />
ist einer der regionalen<br />
Unterzeichner der<br />
WIN-Charta, die das Land Baden-Württemberg<br />
iniitiert hat.<br />
Mit der Unterschrift bekennt<br />
sich das Unternehmen zu den<br />
zwölf dort formulierten Leitsätzen<br />
nachhaltigen Wirtschaftens<br />
– und unterstützt eben damit<br />
auch ein oder mehrere lokale<br />
Projekte.<br />
Schutz von Menschenrechten<br />
Für diese freiwillige Selbstverpflichtung<br />
erhält der Betrieb das<br />
goldene WIN-Charta-Logo, das<br />
das Engagement für <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
für Kunden, Geschäftspartner,<br />
Stakeholder und eben auch<br />
die Öffentlichkeit deutlich sichtbar<br />
macht. Voraussetzung ist,<br />
dass die Unternehmen innerhalb<br />
von drei Monaten nach der<br />
Unterzeichnung der Initiative<br />
Wirtschaften (WIN) ein spezifisches<br />
Konzept vorlegen, in<br />
dem sie ihre Ziele und beabsichtigten<br />
Maßnahmen zur <strong>Nachhaltig</strong>keitssteigerung<br />
darstellen.<br />
Die Basis hierfür bilden die<br />
zwölf Leitsätze der WIN-Charta.<br />
Dazu gehören unter anderem<br />
die Menschen- und Arbeitnehmerrechte.<br />
Der Leitsatz lautet:<br />
„Wir achten und schützen Menschen-<br />
und Arbeitnehmerrechte,<br />
sichern und fördern Chancengleichheit<br />
und verhindern<br />
jegliche Form der Diskriminierung<br />
und Ausbeutung in all unseren<br />
unternehmerischen Prozessen“.<br />
Drei weitere Maximen<br />
beziehen sich auf das Mitarbeiterwohlbefinden<br />
(„Wir achten,<br />
schützen und fördern das Wohlbefinden<br />
und die Interessen unserer<br />
Mitarbeiter“), Ressourcen<br />
(„Wir steigern die Ressourceneffizienz,<br />
erhöhen die Rohstoffproduktivität<br />
und verringern die<br />
Inanspruchnahme von natürlichen<br />
Ressourcen“) sowie die<br />
Produktverantwortung: „Wir<br />
übernehmen für unsere Leistungen<br />
und Produkte Verantwortung,<br />
indem wir den Wertschöpfungsprozess<br />
und den Produktzyklus<br />
auf ihre <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
hin untersuchen und diesbezüglich<br />
Transparenz schaffen.“<br />
Anreize zum Umdenken<br />
Weitere Grundsätze der<br />
WIN-Charta beziehen sich auf<br />
den Unternehmenserfolg und<br />
Arbeitsplätze, nachhaltige geprägte<br />
Innovationen, Anti-Korruption,<br />
den wirtschaftlichen<br />
Mehrwert für die Region, in der<br />
das Unternehmen angesiedelt<br />
ist, sowie Anreize zum Umdenken.<br />
Der definierte Leitsatz lau-
WIN-CHARTA<br />
9<br />
170<br />
Unternehmen<br />
haben die WIN-<br />
Charta bislang<br />
unterzeichnet. Die<br />
meisten sind kleine<br />
und mittelständische<br />
Betriebe.<br />
tet hierfür: „Wir setzen auf allen Unternehmensebenen<br />
Anreize zum<br />
Umdenken und zum Handeln und<br />
beziehen sowohl unsere Mitarbeiter<br />
als auch alle anderen Anspruchsgruppen<br />
in einen ständigen Prozess<br />
zur Steigerung der unternehmerischen<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit ein.“<br />
Die WIN-Charta wurde im Mai<br />
2014 in erster Linie für kleine und<br />
mittelständische Unternehmen<br />
(KMU) konzipiert, die sich zum<br />
Standort Baden-Württemberg bekennen.<br />
Diese bilden mit 56 Prozent<br />
die Mehrheit der Unterzeichner.<br />
Knapp ein Drittel der Unternehmen<br />
hat sogar weniger als 20 Mitarbeiter.<br />
Auch einige Ein-Personen-Unternehmen<br />
findet man auf der Liste<br />
der bislang 170 Betriebe mit dem goldenen<br />
Logo. Dies zeigt, dass sich im<br />
Rahmen der WIN-Charta auch kleine<br />
Firmen mit komplexen <strong>Nachhaltig</strong>keitsthemen<br />
auseinandersetzen<br />
können. Gleichwohl bringen auch<br />
einige größere Unternehmen Ihre<br />
Erfahrungen und Perspektiven in<br />
den Prozess ein. Bei rund einem<br />
Drittel der Unternehmen handelt es<br />
sich um Konzerne mit über 1.000 Beschäftigten.<br />
Lokale „WIN!“-Projekte<br />
Neben der internen Umsetzung der<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsmaßnahmen unterstützen<br />
die Unternehmen außerdem<br />
ein ausgewähltes lokales<br />
„WIN!“-Projekt und fördern so die<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit im direkten Umfeld.<br />
Diese Investitionen stellen sicher,<br />
dass die Mittel dort eingesetzt werden,<br />
wo sich die Anspruchsgruppen<br />
des Betriebes befinden: Mitarbeiter<br />
und ihre Familien, Nachbarn, Lieferanten,<br />
Kunden oder Medien.<br />
Dabei können die Betriebe selbst<br />
entscheiden, welches lokale oder regionale<br />
Projekt sie zur Unterstützung<br />
auswählen. Voraussetzung ist<br />
lediglich, dass dieses mit den<br />
Schwerpunktthemen der <strong>Nachhaltig</strong>keitsstrategie<br />
des Landes Baden-<br />
Württemberg wie Energie und Klima,<br />
Ressourcen, Bildung für nachhaltige<br />
Entwicklung, Mobilität oder<br />
Integration übereinstimmt.<br />
GRAFIKEN: © BAKHTIAR ZEIN/SHUTTERSTOCK.COM<br />
Verbunden mit der Region<br />
Philipp Utz ist stolz, das Projekt<br />
Grünfinder unterstützen zu können,<br />
das neben dem Verständnis für die<br />
Natur auch die persönliche Entwicklung<br />
der Kinder fördert. „Mit der<br />
WIN-Charta unterstreichen wir
10 WIN-CHARTA<br />
unsere Verbundenheit mit der<br />
Region und verdeutlichen unseren<br />
Beitrag zur nachhaltigen<br />
Entwicklung. Dieses Bekenntnis<br />
ergänzt die Prinzipien unserer<br />
Unternehmenskultur, denn nur<br />
wer nachhaltig und ethisch handelt,<br />
ist auch dauerhaft wirtschaftlich<br />
erfolgreich. Das ist<br />
unsere Motivation“, so das<br />
Uzin-Utz-Vorstandsmitglied.<br />
So sieht das auch Daniel<br />
Schenk. Für den Inhaber der<br />
Scheplast GmbH in Schwendi/<br />
Hörenhausen ist die Teilnahme<br />
an der WIN-Charta ein wichtiges<br />
Bekenntnis zu ökonomischer,<br />
ökologischer und sozialer<br />
Verantwortung: „Umweltorientierte<br />
Unternehmensführung<br />
und ressourcenschonende<br />
Betriebsabläufe sind für uns unabdingbar.<br />
Daher sehen wir unsere<br />
Kernkompetenz in der Verarbeitung<br />
von recycelten und<br />
biobasierten Kunststoffen. Als<br />
typisch schwäbisches Familienunternehmen<br />
sind wir stark in<br />
der Region verwurzelt. Deshalb<br />
es für uns eine Herzensangelegenheit,<br />
durch eine langfristig<br />
angelegte Strategie für nachhaltigen<br />
Unternehmenserfolg zu<br />
sorgen.“<br />
Gezielt und bewusst<br />
lokale Projekte unterstützen<br />
Dabei führt Daniel Schenk die<br />
Versorgung regionaler Kunden<br />
und die Einbindung regionaler<br />
Partner an: „Neben diesen ökonomischen<br />
Faktoren sehen wir<br />
die Förderung regionaler sozialer<br />
Projekte als wichtige Aktivität,<br />
um unserer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung gerecht zu<br />
werden. Im Rahmen unserer<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keits-Projekte kooperieren<br />
wir auch mit Imkern<br />
und Schafzüchtern aus der Umgebung<br />
sowie mit ortsansässigen<br />
Schulen und Kindergärten.“<br />
Hier klärt die Scheplast GmbH<br />
unter anderem über den Umgang<br />
mit Kunststoff und die Bedeutung<br />
von Recycling-Prozessen<br />
auf. So trägt sie im Sinne des<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keitsgedankens dazu<br />
bei, dass auch Kinder von der<br />
WIN-Charta profitieren.<br />
GRAFIKEN: © BAKHTIAR ZEIN/SHUTTERSTOCK.COM
Anzeige PORTRÄT ALB-GOLD 11<br />
Schmetterlinge in Papier<br />
Alb-Gold setzt auf zukunftsorientierte Lebensmittelherstellung.<br />
Exakt 500 Gramm Schmetterlinge<br />
fliegen in den vorgeformten<br />
Nudelbeutel aus Papier. Natürlich<br />
keine echten, sondern die,<br />
die man auch unter der Bezeichnung<br />
Farfalle kennt. Beim schwäbischen<br />
Nudelhersteller Alb-<br />
Gold in Trochtelfingen werden<br />
sie aus Bio-Dinkelmehl hergestellt.<br />
Das wird aus der Region<br />
bezogen, wie so viele Dinge, die<br />
das Familienunternehmen weiterverarbeitet<br />
und verkauft.<br />
Alb-Gold setzt auf Rohstoffe aus der Heimat.<br />
Die Nudelverpackung<br />
revolutioniert<br />
Pasta in Papier – das ist ein Meilenstein<br />
in der Firmengeschichte.<br />
Denn bis dato war es üblich,<br />
Nudeln in transparente Folie zu<br />
verpacken. Nach eineinhalb Jahren<br />
und einer hohen Investition<br />
hat der Nudelhersteller die Pastaverpackung<br />
ein klein wenig revolutioniert.<br />
Die Resonanz bei<br />
den Verbrauchern ist sehr positiv.<br />
Und kürzlich durften die innovativen<br />
Schwaben auch noch<br />
den Deutschen Verpackungspreis<br />
in der Kategorie <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
entgegennehmen.<br />
Fotos: Alb-Gold<br />
Regionale Rohstoffe –<br />
gut fürs Klima<br />
Eine Vorreiterrolle nimmt Alb-<br />
Gold auch im Bereich Rohstoffbeschaffung<br />
ein. Dinkel von der<br />
Alb und mittlerweile auch Hartweizen,<br />
der auf dem und am Fuß<br />
des Karstgebirges wächst, kommen<br />
bei der Herstellung zum<br />
Einsatz. Dies ist keineswegs<br />
„normal“. Schließlich wäre es<br />
bequemer und auch günstiger,<br />
das Nudelgetreide auf dem Weltmarkt<br />
einzukaufen. Vor fünf Jahren<br />
begann man, Vertragslandwirte<br />
für den Hartweizenanbau<br />
zu suchen. Mittlerweile sind es<br />
mehr als 100 in unterschiedlichen<br />
Regionen. Nun werden die<br />
Hausmacher-Eiernudeln komplett<br />
aus deutschem Hartweizen<br />
hergestellt. Dies hält die Wertschöpfung<br />
in der Region, gibt<br />
den Bauern Sicherheit und<br />
schont zudem noch das Klima,<br />
wie die Universität Hohenheim<br />
in einer Studie festgestellt hat.<br />
Summen und Brummen<br />
in der Kräuterwelt<br />
Alb-Gold macht nicht „nur“ Nudeln,<br />
sondern betreibt auch<br />
schon seit mehr als 15 Jahren ein<br />
Kundenzentrum mit gläserner<br />
Produktion, Restaurant und einem<br />
Markt. In der warmen Jahreszeit<br />
summt, brummt, duftet<br />
und schmeckt es nach unverbrauchter<br />
Natur im mehr als<br />
zwei Hektar großen Kräutergarten.<br />
Dort findet sich auch eine<br />
Vielzahl an Schmetterlingen, die<br />
freudig in der Luft tanzen und<br />
auf bunten Blüten landen … und<br />
selbstverständlich nicht in Papierbeuteln.<br />
pm<br />
Infos unter www.alb-gold.de
12 ZUKUNFTSSTADT<br />
<strong>Nachhaltig</strong> digital<br />
Digitale Agenda Wie möchten wir die Zukunft gestalten? Wie können digitale Lösungen<br />
unser Leben in der Stadt verbessern? Antworten will der Wettbewerb „Zukunftsstadt<br />
2030“ geben. Ulm ist als einzige süddeutsche Kommune dabei. Von Stefan Loeffler<br />
Die Tore der Zukunftsstadt<br />
Ulm sind weit<br />
geöffnet. Für jeden<br />
von uns. Denn die<br />
Stadt hat sich unter<br />
dem Motto „<strong>Nachhaltig</strong>keit digital<br />
mitgestalten – Internet der<br />
Dinge für alle“ beworben und es<br />
in die entscheidende Umsetzungsphase<br />
geschafft. Gemeinsam<br />
mit den Kooperationspartnern<br />
wird das Team der städtischen<br />
Digitalen Agenda in den<br />
kommenden drei Jahren nachhaltig<br />
geprägte Ideen für die<br />
Stadtentwicklung im Alltag verankern,<br />
mit Hilfe von digitalen<br />
Techniken und – ganz wichtig –<br />
gemeinsam mit den Ulmern.<br />
Denn die Bürgerbeteiligung<br />
spielt eine zentrale Rolle. Im Fokus<br />
stehen die Bereiche Bildung,<br />
Mobilität, Alter / Gesundheit<br />
und Verwaltung. Wissenschaftliche<br />
Partner des Projektes sind<br />
die Agaplesion Bethesda Klinik<br />
Ulm, die Technische Hochschule<br />
Ulm, die Hochschule Neu-<br />
Ulm, das ZAWiW Ulm, die Zeppelin<br />
Universität Friedrichshafen<br />
sowie das Fraunhofer Institut<br />
für Arbeitswirtschaft und<br />
Organisation IAO in Stuttgart.<br />
Auszeichnung<br />
und Verpflichtung<br />
Oberbürgermeister Gunter<br />
Czisch freut sich über den Start:<br />
„Als Zukunftsstadt ausgewählt<br />
zu werden ist eine Auszeichnung,<br />
aber auch Verpflichtung.<br />
Zu verdanken ist dies den vielen<br />
Engagierten aus der Bürgerschaft<br />
und der Verwaltung, die<br />
in den vergangenen drei Jahren<br />
intensiv daran gearbeitet haben.<br />
Nun können die vielfältigen Ideen<br />
für eine lebenswerte Stadt in<br />
Zeiten des digitalen Wandels erprobt<br />
und umgesetzt werden.<br />
Denn es geht um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und Lebensqualität<br />
unserer Stadt.“<br />
Für das Stadtoberhaupt ist<br />
wichtig, dass jeder und jede von<br />
den Veränderungen profitiert,<br />
die der digitale Wandel mit sich<br />
bringen wird. Doch was sind das<br />
für Dinge, die unser aller Leben<br />
nachhaltig einfacher und komfortabler<br />
machen sollen? Einen<br />
ersten Eindruck konnte man im<br />
Roxy gewinnen, wo Anfang Oktober<br />
unter dem Titel „ulm.<br />
macht.zukunft“ der öffentliche<br />
Auftakt des Forschungsprojektes<br />
„Zukunftsstadt 2030“ gefeiert<br />
wurde. Das Interesse war<br />
groß: 400 Besucher kamen in<br />
das Kulturzentrum, um die Projektbeteiligten<br />
und deren innovativen<br />
Ideen kennenzulernen.<br />
Aus Visionen<br />
wird Wirklichkeit<br />
In den ersten beiden Phasen des<br />
Projektes wurden von 2015 an<br />
eine Fülle von Ideen in Bürgerwerkstätten,<br />
Workshops und<br />
Online-Beteiligungen gesammelt<br />
sowie erste Prototypen erstellt.<br />
Jetzt werden aus kreativen<br />
Ideen konkrete Dinge. Im<br />
Rahmen der Abendveranstaltung<br />
gaben die Projektpartner<br />
in der Ausstellung „Sensorik<br />
zum Anfassen“ einen ersten<br />
Einblick in die unterschiedlichen<br />
Projekte. So hatten die Besucher<br />
unter anderem die Möglichkeit<br />
zu erfahren, wie Sensoren<br />
den Radverkehr von morgen<br />
attraktiver gestalten.<br />
Ein weiteres Beispiel ist im<br />
Themenfeld Alter / Gesundheit<br />
eine Musterwohnung im Bethesda-Neubau.<br />
In dieser wird<br />
erforscht, wie Bürger durch digitale<br />
Hilfsmittel und der Unterstützung<br />
von Sensoren möglichst<br />
lange selbstbestimmt in<br />
ihren eigenen vier Wänden<br />
wohnen bleiben können. Die<br />
Musterwohnung wird im Laufe<br />
des Projektes entwickelt und<br />
ausgestattet, Bürger haben<br />
dann auch die Möglichkeit<br />
die Wohnung zu besichtigen<br />
und selbst die<br />
digitalen Hilfsmittel<br />
aus-<br />
zupro-
ZUKUNFTSSTADT<br />
13<br />
bieren. Doch dies ist nur ein<br />
Beispiel von vielen Projekten.<br />
Denn es wird auch darum gehen,<br />
wie das Mobilitätsverhalten<br />
in der Stadt verbessert werden<br />
kann. Hierzu werden Sensoren,<br />
GPS-Empfänger oder<br />
Zählsyteme an Haltestellen<br />
oder an Verkehrsknotenpunkten<br />
schon bald wichtige Daten<br />
liefern, die auf einer gemeinsamen<br />
Datenplattform zur Verfügung<br />
gestellt werden.<br />
Bloß keine Angst<br />
Dennoch stößt das Wort „Digitalisierung”<br />
bei vielen Mitmenschen<br />
noch immer auf<br />
Skepsis. Alles was neu ist, verursacht<br />
auch Unsicherheit in<br />
den Köpfen. Und so ist es auch<br />
ein Anliegen der Digitalen<br />
Agenda, diese Hemmschwellen<br />
abzubauen. Aus Angst soll Mut<br />
werden. Ein Wunsch, den auch<br />
Oberbürgermeister Gunter<br />
Czisch zu Beginn der Veranstaltung<br />
im Roxy äußerte: „Wir<br />
möchten mit der Zukunftsstadt<br />
quasi den Spieltrieb der Bevölkerung<br />
fördern. Denn jeder einzelne<br />
soll die technischen Entwicklungen<br />
für sich nutzen können.“<br />
Ausprobieren, anfassen,<br />
verstehen.<br />
Doch wie funktionieren Sensoren<br />
und wie können die Messwerte<br />
in der Stadt übertragen<br />
und ausgewertet werden? Auch<br />
dies wird sehr bald erlebbar<br />
sein. Wo? Auf dem Weinhof und<br />
damit in unmittelbarer Nähe<br />
zum „Verschwörhaus“ und zur<br />
Geschäftsstelle der Digitale<br />
Agenda. Verbunden mit wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen<br />
wird die Citysens GmbH hier<br />
den Schaugarten LoRaPark einrichten<br />
und betreiben. An diesem<br />
Ort werden digitale Entwicklungen<br />
erlebbar, mit dem<br />
Ziel, Sensorik und die Funktechnologie<br />
„LoRaWAN“ in der<br />
Stadt sichtbar zu machen. Die<br />
Abkürzung steht für Long Range<br />
Wide Area Network. Übertragen<br />
werden die Messwerte<br />
und Daten über lizenzfreie Frequenzen.<br />
LoRaWAN zeichnet<br />
sich besonders durch eine hohe<br />
Reichweite und Durchdringungskraft<br />
bei geringem Energiebedarf<br />
und geringer Bandbreite<br />
aus. Daten können so<br />
auch von entlegenen Orten<br />
übertragen werden – unter Solar-<br />
und Batteriebetrieb.<br />
Das Netzwerk wurde vor<br />
rund drei Jahren von der initiative.ulm.digtal<br />
eingeführt. Damit<br />
gehört Ulm zu einer der ersten<br />
Städte weltweit, die über ein<br />
flächendeckendes LoRaWAN<br />
verfügt. Selbst vom Kirchturm<br />
des Ulmer Münsters werden<br />
mittlerweile Daten aus der Stadt<br />
empfangen. Mit dem Funknetz<br />
wurde eine Basis geschaffen, mit<br />
der das Internet der Dinge für<br />
jeden zur Verfügung steht. Offen<br />
und kostenlos für alle und<br />
mit Nutzen für alle.<br />
Wettbewerb<br />
Der Wettbewerb Zukunftsstadt<br />
2030 ist Teil der ressortübergreifenden<br />
Innovationsplattform<br />
Zukunftsstadt<br />
(IPZ) der<br />
Bundesregierung (www.Innovationsplattform-zukunftstadt.de).<br />
Bereits im<br />
Mai 2015 startete Ulm gemeinsam<br />
mit 51 deutschen<br />
Städten in den Wettbewerb<br />
des Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) – und schaffte es<br />
mit sieben weiteren Städten<br />
in die finale Realisierungsrunde.<br />
ILLU: ©I CO MAKER/SHUTTERSTOCK.COM
14 PORTRÄT JULIUS GAISER Anzeige<br />
Tradition und gelebte Werte<br />
für eine erfolgreiche Zukunft<br />
Das Ulmer Unternehmen Gaiser startete vor 91 Jahren als kleiner Handwerksbetrieb und ist<br />
heute regionaler Marktführer für technische Gebäudeausrüstung. Heute, in dritter<br />
Generation in Familienbesitz, beschäftigt das Unternehmen über 260 Mitarbeiter.<br />
Reinhold Köhler (l.) und Harald Kretschmann sind die Geschäftsführer von Gaiser.<br />
Fotos: Gaiser<br />
Herr Köhler, Herr Kretschmann,<br />
Sie leiten gemeinsam die Geschicke<br />
der Julius Gaiser GmbH & Co.<br />
KG. Im Jahr 1928 legte Julius Gaiser<br />
den Grundstein für das Unternehmen.<br />
Was für ein Mensch<br />
war Julius Gaiser?<br />
Reinhold Köhler: Im Alter von 30<br />
Jahren erfüllte sich der gelernte<br />
Spenglermeister Julius Gaiser<br />
seinen Traum, selbstständig zu<br />
sein, indem er bei Dornier in<br />
Friedrichshafen kündigte, nach<br />
Ulm zog und dort sein eigenes<br />
Unternehmen gründete. Neben<br />
handwerklichem Können und<br />
Fleiß besaß er auch hohes unternehmerisches<br />
Geschick. Bereits<br />
fünf Jahre nach der Gründung<br />
seines Unternehmens<br />
konnte er in Ulm das Anwesen<br />
in der Frauenstraße kaufen. Um<br />
weiter erfolgreich wachsen zu<br />
können, erwarb er dann vier Jahre<br />
später das Grundstück in der<br />
Blaubeurer Straße, welches bis<br />
heute der Firmensitz des Unternehmens<br />
ist. In den 1930er-Jahren<br />
wurden dort Benzintanks,<br />
Kotflügel, Dach rinnen und Heizkörper<br />
produziert.<br />
Harald Kretschmann: Julius Gaiser<br />
war auch ein Mann, der sich<br />
nicht unterkriegen ließ. Selbst<br />
nach der kompletten Zerstörung<br />
beider Standorte während der<br />
Bombardierung Ulms in der<br />
Nacht vom 16. auf den 17. Dezember<br />
19<strong>44</strong> ließ er sich nicht entmutigen<br />
und baute sein Unternehmen<br />
wieder auf. Julius Gaiser<br />
richtete seinen Blick immer<br />
nach vorne und dachte weit voraus.<br />
Er war ein Tüftler und hatte<br />
sowohl ein sehr gutes Gespür<br />
für seine Angestellten als auch<br />
für Entwicklungen. Einer der<br />
Meilensteine in der Unternehmensgeschichte<br />
ist die Entwicklung<br />
eines eigenen effizienten<br />
Badeofens. Dieser war so begehrt,<br />
dass hiervon monatlich<br />
mehrere hundert Stück in den<br />
Wir sehen<br />
Mitarbeiter<br />
nicht als reine<br />
Arbeitskraft –<br />
diese sind das<br />
Unternehmen.<br />
Reinhold Köhler<br />
Geschäftsführer<br />
gesamten süddeutschen Raum<br />
ausgeliefert wurden. Von der<br />
Blechbearbeitung bis zur Lackierung<br />
dieser Öfen wurde alles<br />
komplett bei Gaiser gefertigt.<br />
Daraus entwickelten sich dann<br />
die Lüftungs- und Heizungsabteilung,<br />
die bis heute neben der<br />
MSR-, Kälte- und Sanitärtechnik<br />
tragende Säulen des Unternehmens<br />
bilden.<br />
Seit 91 Jahren ist Gaiser erfolgreich<br />
am Markt und in dritter<br />
Generation in Familienhand.<br />
Gibt es aus Ihrer Sicht ein<br />
Patentrezept für unternehmerischen<br />
Erfolg?<br />
Köhler: Wesentlicher Faktor ist<br />
sicherlich das gute Händchen<br />
der Familie Gaiser im Umgang<br />
mit den Menschen – sowohl den<br />
Angestellten als auch den Kunden<br />
wird stets höchste Wertschätzung<br />
entgegengebracht.<br />
Mitarbeiter werden nicht als reine<br />
Arbeitskraft gesehen, sondern<br />
sind das Unternehmen.<br />
Wie zufrieden beide Seiten sind,<br />
zeigen die langjährigen Betriebszugehörigkeiten<br />
bei Gaiser. Bis<br />
in die 1990er-Jahre war ein Drittel<br />
unserer Belegschaft zwischen<br />
zehn und 25 Jahren im Unternehmen,<br />
ein weiteres Drittel<br />
zwischen 25 und 40 Jahren. Momentan<br />
ist der Wert auf durchschnittlich<br />
zehn Jahre gesunken,<br />
was aber auf das Mitarbeiter-
Anzeige PORTRÄT JULIUS GAISER 15<br />
wachstum in den letzten sieben<br />
Jahren zurückzuführen ist, in denen<br />
wir sehr viele neue, junge<br />
Mitarbeiter eingestellt haben.<br />
Zudem bilden wir momentan 27<br />
junge Menschen aus.<br />
Kretschmann: Unternehmerischer<br />
Erfolg gelingt nur, wenn<br />
man Weitsicht hat. Im Hause<br />
Gaiser hat man diese seit jeher.<br />
Immer einen Schritt vorausdenken<br />
und früh tätig werden,<br />
darin liegt sicher ein großer Teil<br />
des Erfolges. Schlüsselpositionen<br />
mit den richtigen Personen<br />
zu besetzen, höchste Qualität<br />
und Zuverlässigkeit zu garantieren,<br />
Markttrends rechtzeitig zu<br />
erkennen und aktiv voranzutreiben,<br />
Werte zu haben und Werte<br />
zu leben – all das gehört bei<br />
Gaiser zum Erfolgsrezept. Seit<br />
unserer Firmengründung sind<br />
es immer die Menschen bei Gaiser,<br />
die die Stärke unseres Unternehmens<br />
ausmachen. Als Ulmer<br />
Mittelständler bekennt sich<br />
Gaiser auch klar zur Region.<br />
Dies beweisen wir sowohl bei<br />
unserem sozialen Engagement<br />
(Unterstützung wohltätiger<br />
Zwecke, Sportförderung, Kulturförderung,<br />
... ) als auch bei<br />
der Zusammenarbeit mit regionalen<br />
Dienstleistern.<br />
Wie wird sich das Unternehmen<br />
Gaiser weiterentwickeln?<br />
Köhler: Wir werden versuchen,<br />
unsere Marktstellung weiter<br />
auszubauen und nachhaltig zu<br />
wachsen. Hierfür haben wir in<br />
den letzten Jahren ein Grundstück<br />
erworben, unsere Standorte<br />
modernisiert und ausgebaut,<br />
eine neue Filiale eröffnet<br />
und intern neue Strukturen geschaffen.<br />
In den letzten Jahren<br />
konnten wir stetig unsere Leistung<br />
verbessern, um diese Investitionen<br />
für die Zukunft zu<br />
tätigen.<br />
Kretschmann: Gaiser verfolgt<br />
das Ziel, den Anteil an eigenentwickelten<br />
energieeffizienten Anlagen<br />
weiter zu steigern und als<br />
technischer Generalunternehmer<br />
für mittlere und größere<br />
Projekte aufzutreten. Zudem<br />
möchte Gaiser als attraktiver<br />
Arbeitgeber in einer Zukunftsbranche<br />
mit beruflichen Perspektiven<br />
wahrgenommen werden.<br />
All diese Schritte haben wir<br />
unter dem Motto „Gaiser 2030“<br />
zusammengefasst und treiben<br />
dies nun voran. pm/ka<br />
Die Firmenzentrale in der Blaubeurer Straße 86 und die Niederlassung in Heidenheim (rechts).<br />
Die Zukunft intelligenter<br />
Gebäudeausrüstung<br />
Seit 91 Jahren versorgen wir unsere Kunden mit innovativer<br />
und ressourcenschonender Technik rund um Wärme, Kälte,<br />
Energie, Sanitär und Klima. Wir bilden aus und bieten sichere<br />
Arbeitsplätze mit Perspektiven.<br />
Erfahren Sie mehr auf www.gaiser-online.de<br />
Julius Gaiser GmbH & Co. KG<br />
Zentrale Ulm Niederlassung Heidenheim Filiale Westersetten<br />
Blaubeurer Str. 86 Steinheimer Str. 57 Untere Mühle 8<br />
89077 Ulm 89518 Heidenheim 89198 Westerstetten
16 PORTRÄT TEVA Anzeige<br />
Ganz vorne dabei<br />
Als erster Pharmahersteller in Deutschland überhaupt wurde Teva bereits 1996 mit der<br />
EMAS-Zertifizierung ausgezeichnet und war damit ein Umwelt-Pionier.<br />
Fahrten zwischen den Werken erfolgen im E-Auto.<br />
„Wir sind in unserer Ressourceneffizienz<br />
konsequent, das<br />
sind wir nachfolgenden Generationen<br />
schuldig“, so Christoph<br />
Stoller, General Manager Teva<br />
Deutschland und Österreich.<br />
Energieeffizienz macht einen<br />
großen Teil des Umweltmanagementsystems<br />
aus. Angefangen<br />
von der Stromversorgung über<br />
die Mobilität bis hin zur Wärmeversorgung<br />
arbeitet Teva im Sinne<br />
der <strong>Nachhaltig</strong>keit. Bereits<br />
seit 2015 wird für die deutschen<br />
Standorte Ulm und Blaubeuren/<br />
Weiler ausschließlich regenerativer<br />
Strom bezogen. Dies ist<br />
aber nur ein Baustein: Über eigene<br />
Blockheizkraftwerke besitzt<br />
Teva zusätzlich eine hocheffiziente<br />
Eigenstrom-, Wärmeund<br />
Dampferzeugung. Ergänzt<br />
wird diese nachhaltige Strategie<br />
am Standort Ulm durch den Bezug<br />
von lokal erzielter Fernwärme,<br />
die aus einem hohen Anteil<br />
an Biomasse und Ersatzbrennstoffen<br />
erzeugt wird. Auch neue<br />
Mobilitätslösungen wurden umgesetzt.<br />
Beispiele dafür sind firmeneigene<br />
Elektroautos für die<br />
Fahrten zwischen den Werken in<br />
Ulm und Blaubeuren/Weiler. Die<br />
Elektroautos werden das ganze<br />
Jahr über vollständig mit regenerativ<br />
erzeugtem Strom aus einer<br />
Teva-eigenen Photovoltaikanlage<br />
betrieben. Vervollständigt<br />
wird das Ganze mit dem Einsatz<br />
von mit Flüssiggas<br />
betriebenen Lkw im firmeneigenen<br />
Fuhrpark.<br />
Foto: Teva<br />
Abfallverwertungsquote über<br />
den gesetzlichen Vorgaben<br />
Teva lebt nachhaltiges Wirtschaften<br />
im ganzen Unternehmen<br />
und hat es sich deshalb zur<br />
Aufgabe gemacht, die eigenen<br />
Abfälle jedes Jahr zu reduzieren<br />
und den Anteil wiederverwertbarer<br />
Abfälle zu steigern. Im Jahr<br />
2018 konnten so rund 97 Prozent<br />
der Abfälle wiederverwertet<br />
werden. Erreicht wird dies durch<br />
ein Farbleitsystem. In den Produktions-,<br />
Labor- und Logistikbereichen<br />
sind die Abfälle Leitfarben<br />
zugeordnet, um diese so<br />
direkt an der Abfallstelle zu trennen.<br />
In den Bürobereichen, Teeküchen<br />
und in der Kantine hat<br />
eine abgespeckte Version des<br />
Farbleitsystems Einzug gehalten:<br />
Jeder Mitarbeiter hat einen weißen<br />
und einen schwarzen Mülleimer<br />
für Papier- und Restmüll,<br />
in den Teeküchen gibt es Stationen<br />
für Bio- und Verpackungsabfälle.<br />
Die Mitarbeiter haben das<br />
Trennsystem verinnerlicht und<br />
setzen es konsequent um. pm<br />
Der 3-Punkte-Wurf<br />
gegen Schmerzen.<br />
Dicloratiopharm®<br />
Schmerzgel.<br />
Bei Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen<br />
Stoppt den Schmerz und bekämpft die Entzündung<br />
Wirkt kühlend, ohne die Haut auszutrocknen<br />
Diclo-ratiopharm® Schmerzgel<br />
Wirkstoff: Diclofenac-Natrium. Anwendungsgebiete: für Erw.: zur äußerlichen symptomatischen Behandlung von Schmerzen, Entzündungen und Schwellungen bei: rheumatischen Erkrankungen der Weichteile<br />
(Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung, Schleimbeutelentzündung, Schulter-Arm-Syndrom, Entzündung im Muskel- und Kapselbereich), degenerativen Erkrankungen der Extremitätengelenke und im Bereich<br />
der Wirbelsäule, Sport- und Unfallverletzungen (Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen). Anwendungsgebiet bei Jugendlichen über 14 Jahren: zur Kurzzeitbehandlung. Zur lokalen symptomatischen Behandlung<br />
von Schmerzen bei akuten Prellungen, Zerrungen od. Verstauchungen infolge eines stumpfen Traumas. Warnhinweis: Gel enth. (3-sn-Phosphatidyl)cholin (Soja), Sojaöl, Zimtaldehyd. Apothekenpflichtig.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Stand: 07/19. ratiopharm GmbH, Graf-Arco-Str. 3, 89079 Ulm, www.ratiopharm.de
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Unabhängige Versorgung<br />
e.systeme21 GmbH – das Team in Dornstadt. Hier werden Photovoltaikanlagen konzipiert<br />
und installiert – und dann mit Kreativität in den täglichen Energiebedarf integriert.<br />
Junge Menschen und alle künftigen<br />
Generationen müssen mit<br />
den Folgen unseres heutigen<br />
Handelns leben. Somit liegt es an<br />
jedem Einzelnen, die negativen<br />
Folgen des Klimawandels einzugrenzen<br />
und fossile Ressourcen<br />
zu schonen. Genau an diesem<br />
Punkt setzt e.systeme21 an. Das<br />
Unternehmen nutzt die vorhandene<br />
Sonnenenergie mit Hilfe<br />
von Photovoltaikanlagen und<br />
bietet Lösungen, die mehr als nur<br />
den Haushaltsstrom abdecken.<br />
Vollkommen autark<br />
Klimaanlagen, Unterstützung<br />
von Heizung und Warmwasserbereitung,<br />
solares Laden von<br />
Elektroautos und der Einsatz von<br />
Batteriespeichern sind wichtige<br />
Bestandteile, um <strong>Nachhaltig</strong>keit<br />
und einen möglichst hohen Autarkiegrad<br />
zu ermöglichen. Dies<br />
Eine Photovoltaikanlage dient heute meist als Ergänzung der Energieversorgung.<br />
Das soll sich bald ändern.<br />
Foto: e.systeme21<br />
gilt nicht nur in Ulm, um Ulm<br />
und um Ulm herum, sondern<br />
überall auf der Welt. Bisher benötigen<br />
PV-Anlagen (Wechselrichter)<br />
noch Strom aus dem<br />
Netz. Aber mit Hilfe eines Projekts<br />
auf der kroatischen Insel<br />
Pag zeigt e.systeme21 die Möglichkeit<br />
einer vom Stromnetz unabhängigen<br />
Photovoltaikanlage<br />
und damit der vollständigen Autarkie.<br />
Derzeit ist auf Pag ein Ferienresort<br />
mit circa 50 Wohneinheiten<br />
mit gehobener Ausstattung<br />
in Planung. Jeder dieser Ferienbungalows<br />
soll mit einer hochwertigen<br />
Küche, einem Fernseher<br />
sowie einem Pool ausgestattet<br />
werden. Da die Anbindung an<br />
das öffentliche Stromnetz eine<br />
sehr große Herausforderung darstellt,<br />
ist dies keine Option.<br />
Genug Energie auch im Winter<br />
Deshalb wird auf jedem dieser<br />
Bungalows eine Photovoltaikanlage<br />
installiert. Alle speisen<br />
Strom in einen zentralen Batteriespeicher<br />
ein, mit dem auch<br />
nachts der Strombedarf gedeckt<br />
wird. Da die PV-Anlage groß genug<br />
dimensioniert wurde, kann<br />
eine ganzjährige Versorgung, sogar<br />
in den Wintermonaten gewährleistet<br />
werden. Zur Überbrückung<br />
extrem schlechter<br />
Wetterverhältnisse ist ein Biogas-Notstrom-Generator<br />
als letzter<br />
Rettungsanker vorgesehen.
18 GESUNDHEIT<br />
Manchmal muss man<br />
am Boden liegen, um<br />
zu wissen, wie man<br />
am besten steht oder<br />
sitzt. Auch aus diesem Grund<br />
rollen die Angestellten der Maurer<br />
Veranstaltungstechnik regelmäßig<br />
ihre Gymnastikmatten im<br />
Lager aus. Und das während der<br />
Arbeitszeit, angeleitet durch einen<br />
externen Fitnesstrainer, der<br />
einmal in der Woche ein individuell<br />
zusammengestelltes Zirkelprogramm<br />
anbietet. Damit<br />
soll nicht nur der Stoffwechsel<br />
angeregt werden, die Mitarbeiter<br />
erfahren so auch, wie<br />
schlechte Haltung am Schreibtisch<br />
ausgemerzt werden kann.<br />
Von der Decke hängen dann<br />
Gymnastikbänder für gelenkschonendes<br />
Muskelaufbautraining<br />
und einen Stempel pro<br />
Übungseinheit gibt es zudem.<br />
Als Motivation, dranzubleiben.<br />
„Wer neun Mal mitgemacht hat,<br />
der bekommt eine Massage gratis<br />
in einem Salon nach eigener<br />
Wahl“, so Sandra Bohnaker, die<br />
Marketingleiterin des Blausteiner<br />
Betriebs. „Ich darf doch<br />
nicht erst reagieren, wenn es einem<br />
Mitarbeiter schlecht geht,<br />
sondern muss alles tun, damit<br />
es ihm gut geht. Aus diesem<br />
Grund nutzen fast alle Mitarbeiter<br />
bei uns rückenschonende<br />
Stehtische.“<br />
Für sie trägt das Gesundheitsmanagement<br />
auch zur Wertschätzung<br />
der Arbeiter und Angestellten<br />
bei: „Dadurch zeigt<br />
die Geschäftsführung, wie wichtig<br />
und wertvoll die Belegschaft<br />
ist. Dies führt natürlich auch zu<br />
einem Motivationsschub und<br />
wirkt sich letztendlich auch auf<br />
den Teamgeist aus.“<br />
Gesundheitsfördernde Kurse<br />
für die Mitarbeiter sind überdies<br />
gut für das eigene Image. „Wer<br />
Sport- und Fitnessangebote im<br />
Programm hat, empfiehlt sich<br />
Donau-Iller zeigt, dass im Grunde<br />
alle befragten Betriebe die<br />
Bedeutung sehr wohl erkennen.“<br />
Nicht selten scheitert es<br />
jedoch auch an fehlendem Personal<br />
und finanziellen Mitteln,<br />
dass Kurse nicht angeboten und<br />
umgesetzt werden. Annika<br />
Höntsch: „Ein großes Unternehmen<br />
kann mehr Geld in die<br />
Hand nehmen als ein kleiner Betrieb<br />
mit drei Beschäftigten. Die<br />
Lösung könnten Kooperationen<br />
sein, bei denen sich drei, vier benachbarte<br />
Firmen zusammen-<br />
ein Pilotprojekt zur Verbesserung<br />
der Rückengesundheit ihrer<br />
Mitarbeitenden durchgeführt.<br />
Auslöser war der Bericht<br />
der AOK Ulm-Biberach, der jedes<br />
Jahr im Gesundheitszirkel<br />
bei Liebherr vorgestellt und besprochen<br />
wird. Hier waren die<br />
Muskel-Skelett-bedingten Arbeitsunfähigkeitstage<br />
besonders<br />
auffällig. Eine der am häufigsten<br />
genannten Diagnosen waren<br />
Rückenschmerzen. Ein Schwerpunkt<br />
der Ausfalltage lag in den<br />
Abteilungen Stahlbau und Vor-<br />
Auf die Gesundheit<br />
Gesundheitsförderung Immer mehr Arbeitgeber erkennen: Wer<br />
Beschäftigte fit macht und hält, weckt nicht nur viele Lebensgeister,<br />
sondern handelt sozial und nachhaltig. Von Stefan Loeffler<br />
Eine breite Palette<br />
„Das Hauptziel der betrieblichen<br />
Gesundheitsförderung ist<br />
immer der Erhalt und die Verbesserung<br />
der Leistungsfähigkeit<br />
von Arbeitnehmern“, so Annika<br />
Höntsch von der Industrieund<br />
Handelskammer Ulm:<br />
„Dazu gehören freiwillige Einzelmaßnahmen,<br />
wie zum Beispiel<br />
Rückenschulen, Walking-Kurse<br />
oder spezielle Gesundheitstage,<br />
die von den<br />
Krankenkassen organisiert werden.<br />
Diese Angebote, dazu zählen<br />
auch Vorträge über eine bewusste<br />
Ernährung oder über<br />
Stressbewältigung, sollten idealerweise<br />
Teil eines übergeordneten<br />
Gesundheitsmanagements<br />
sein, mit dem das Thema<br />
Gesundheit langfristig und systematisch<br />
auf übergeordneter<br />
Managementebene verankert<br />
werden soll.“<br />
zudem als attraktiver Arbeitgeber“,<br />
so Annika Höntsch, die<br />
weiß, dass sich Unternehmen<br />
aus der Region immer intensiver<br />
um den Auf- und Ausbau eines<br />
Gesundheitsmanagements<br />
bemühen: „Eine aktuelle Umfrage<br />
gemeinsam mit der Hochschule<br />
Neu-Ulm in der Region<br />
schließen, um einen gemeinsamen<br />
Vertrag mit einem externen<br />
Dienstleister wie beispielsweise<br />
einem Fitnessstudio abzuschließen.“<br />
Auch Liebherr in Ehingen hat<br />
vor wenigen Wochen im Rahmen<br />
eines Betrieblichen Gesundheitsmanagements<br />
(BGM)<br />
ILLU: ©DARKO 1981/SHUTTERSTOCK.COM<br />
fertigung, wo körperlich hart gearbeitet<br />
wird. Auf Anregung des<br />
Betriebsarztes wurde ein spezielles<br />
Trainingsprogramm zur<br />
Verbesserung der Rückengesundheit<br />
auf den Weg gebracht.<br />
In den ersten fünf Monaten verbesserten<br />
sich bei fast allen Teilnehmern<br />
die Werte.
Anzeige PORTRÄT SEEBERGER 19<br />
Wo Seeberger drauf steht,<br />
ist auch Natur drin<br />
Das Wort <strong>Nachhaltig</strong>keit ist derzeit in aller Munde. Für die Ulmer Seeberger GmbH ist dies<br />
jedoch kein Trend, sondern eine Verpflichtung, die in ihr seit 175 Jahren fest verwurzelt ist.<br />
Im Jahr 18<strong>44</strong> begann der Ulmer Kolonialkaufmann<br />
Christoph Seeberger<br />
mit Gewürzen, Kaffee und Tee zu handeln.<br />
Heute findet man im Lebensmittelhandel<br />
über 100 Seeberger-Produkte<br />
aus über 40 Ländern. Ob Trockenfrüchte,<br />
Nüsse und Kerne, Getreide<br />
und Hülsenfrüchte, Kaffee, Tee oder<br />
Zusatzprodukte. Für das Unternehmen<br />
im Donautal gilt heute wie damals:<br />
In jeder Seeberger-Verpackung<br />
steckt ein Stück Natur.<br />
Für Seeberger steht dabei ein hoher<br />
Anspruch an erstklassigen und sicheren<br />
Lebensmitteln im Fokus. „Faire<br />
und partnerschaftliche Beziehungen<br />
mit unseren Lieferanten in den<br />
Herkunftsländern unserer Produkte<br />
ermöglichen es uns, Einfluss auf nachhaltigen<br />
Anbau sowie auf die Arbeits-<br />
und Lebensbedingungen der Menschen<br />
vor Ort zu nehmen“, so Ralph<br />
Beranek. Der langjährige Geschäftsführer<br />
weiß, dass nur durch den bewussten<br />
und schonenden Umgang<br />
mit Ressourcen die beständige Seeberger-Qualität<br />
der Produkte auch in<br />
Zukunft gewährleistet werden kann.<br />
Für die Partner bedeutet dies faire<br />
und angemessene Preise sowie Planungssicherheit<br />
von Ernte zu Ernte<br />
– mit in der Branche eher unüblichen<br />
Jahresverträgen. Zudem können sie<br />
sich auf eine Preisfindung verlassen,<br />
die auf langjähriger Planung basiert,<br />
nicht auf spekulativen Weltmarktpreisen.<br />
Dem Unternehmen ist eine<br />
transparente Lieferkette wichtig,<br />
kauft deshalb direkt beim Partner im<br />
Herkunftsland und nicht anonym an<br />
Faire und<br />
partnerschaftliche<br />
Beziehungen<br />
mit Lieferanten<br />
in den Herkunftsländern<br />
der Börse. In Sachen Verpackung<br />
setzt Seeberger ab dem Frühjahr 2020<br />
bereits bei etwa der Hälfte der Nussund<br />
Frucht-Produkte auf eine um 20<br />
Prozent dünnere Folie im Monoverbund,<br />
die zu 100 Prozent recyclingfähig<br />
ist.<br />
Auch die Klimabilanz ist<br />
Seeberger wichtig. Ein Unternehmensziel<br />
im Jahr 2017 war es, die eigenen<br />
Treibhausgasemissionen um<br />
zehn Prozent zu reduzieren – trotz<br />
weiterem Wachstum. Mit insgesamt<br />
21 Prozent wurde dieses Klimaziel<br />
sogar um das Doppelte übertroffen.<br />
Auch aus diesem Grund können<br />
sich die Kunden beim genussvollen<br />
Griff in die Seeberger- Tüten darauf<br />
verlassen, dass darin garantiert ein<br />
gutes Stück Natur steckt. pm/ka<br />
GUTER<br />
GESCHMACK<br />
IST BEI UNS<br />
NATUR-<br />
GESETZ.<br />
Seeberger.<br />
Macht Appetit auf Natur.<br />
#AppetitAufNatur
20 PORTRÄT FERTIGHAUSWELT GÜNZBURG Anzeige<br />
Entspannt ins Eigenheim<br />
Der Weg zum Eigenheim sollte möglichst schnell, sicher und bequem sein. Das geht mit<br />
einem Fertighaus. Sorgen um die individuelle Note muss sich dabei kein Bauherr machen.<br />
Fertighäuser werden bei deutschen<br />
Bauherren immer beliebter.<br />
Schon jedes fünfte Einfamilienhaus<br />
entsteht mittlerweile in<br />
Fertigbauweise. Dieser Trend hat<br />
gute Gründe. Für viele Familien<br />
ist ein Fertighaus der schnellste,<br />
sicherste und bequemste Weg<br />
in die eigenen vier Wände. Auf<br />
die persönliche Note muss dabei<br />
niemand verzichten, denn die<br />
meisten Fertighäuser werden gemeinsam<br />
mit den Herstellerfirmen<br />
kundenindividuell geplant<br />
und gebaut, sodass für jede Baufamilie<br />
ihr individuelles Traumhaus<br />
errichtet wird.<br />
Überzeugend ist auch das Material,<br />
das wie kein anderes für<br />
umweltverträgliches Bauen und<br />
gesundes Wohnen steht: Fertighäuser<br />
werden aus Holz konstruiert.<br />
Da der nachwachsende<br />
Rohstoff große Mengen an CO 2<br />
speichert, ist Bauen mit Holz<br />
Ein Besuch in der FertighausWelt in Günzburg.<br />
Fotos: BDF/ Jürgen Kappelmeier<br />
ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Die guten bauphysikalischen<br />
Eigenschaften des Holzes<br />
sind auch für die hervorragende<br />
Energieeffizienz von Fertighäusern<br />
verantwortlich. Viele<br />
Bauherren sind besonders an<br />
den innovativen Technologien<br />
interessiert, die in solchen Gebäuden<br />
stecken: Sie entscheiden<br />
sich für ein lernfähiges „Smart<br />
Home“ oder für ein „Effizienzhaus“,<br />
das seinen eigenen Strom<br />
aus regenerativen Energiequellen<br />
erzeugt. Eine Speicherbatterie<br />
im Haus sorgt dafür, dass die<br />
Bewohner möglichst viel davon<br />
selbst nutzen können und sich<br />
damit ein Stück unabhängiger<br />
von steigenden Energiepreisen<br />
machen.<br />
Wer sich selbst davon überzeugen<br />
möchte, wie moderne<br />
Fertighäuser funktionieren,<br />
kann das an vielen Standorten<br />
in Deutschland tun. In den<br />
Musterhausparks des Bundesverbandes<br />
Deutscher Fertigbau<br />
in Günzburg, Nürnberg, Köln,<br />
Wuppertal und Hannover können<br />
Bauinteressierte komplett<br />
eingerichtete Häuser in vielen<br />
verschiedenen Architekturstilen<br />
besichtigen und sich kompetent<br />
beraten lassen. pm<br />
Traumhäuser live erleben<br />
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Kimmerle-Ring 2 · 89312 Günzburg · www.fertighauswelt-guenzburg.de
Anzeige PORTRÄT FERNWÄRME ULM 21<br />
Aus der Region für die Region<br />
Die Alternative zu fossilen Energien: Fernwärme. Die Fernwärme Ulm nutzt dazu einen<br />
lokalen Rohstoff, der umweltschonend verarbeitet wird. Die Wertschöpfung bleibt vor Ort.<br />
Die Fernwärme Ulm GmbH (FUG)<br />
setzt auf lokale Wertschöpfung und<br />
eine innovative, umweltschonende<br />
und effiziente Energiegewinnung.<br />
Durch den stetigen Ausbau des eigenen<br />
Fernwärmenetzes unterstreicht<br />
das Ulmer Unternehmen seine Bedeutung<br />
als Lieferant von sauberer<br />
Energie – und setzt damit bei der Umsetzung<br />
der Energiewende ökologisch<br />
und ökonomisch starke Akzente.<br />
Regionales Holz und Holzabfälle<br />
als regenerativer Brennstoff<br />
Mit Holz und Holzabfällen aus der<br />
Region kommt die Fernwärme als regionales<br />
Produkt direkt der Wertschöpfung<br />
in der Stadt Ulm und der<br />
Region zugute – und sichert somit<br />
auch die Versorgung, selbst wenn es<br />
einmal zu Engpässen auf den Energiemärkten<br />
kommt. Die Zahlen sprechen<br />
für sich. Denn mit der Inbetriebnahme<br />
des Biomasse-Heizkraftwerks<br />
II vor bereits sechs Jahren stieg<br />
der Anteil der regenerativen Brennstoffe<br />
zur Fernwärmeerzeugung auf<br />
65 Prozent.<br />
Energiegewinnung als<br />
Wirtschaftsfaktor<br />
Die Wertschöpfung bleibt dabei – anders<br />
als bei fossilen Energien – vor<br />
Ort und fließt in Form von Einkommen,<br />
Unternehmensgewinnen, vermiedenen<br />
Brennstoffkosten sowie<br />
Steuern und Abgaben wieder in den<br />
volkswirtschaftlichen Kreislauf der<br />
Region zurück. Bis zu 70 Cent eines<br />
Euros, den Industriebetriebe und Privatkunden<br />
für Fernwärme bezahlen,<br />
bleiben so in der Region. Zum Vergleich:<br />
Bei Heizöl sind dies nur etwa<br />
sieben Cent. Zudem setzt die 200 Mitarbeiter<br />
zählende Energiemarke aus<br />
der Ulmer Weststadt in ihren Heizkraftwerken<br />
auf die umweltschonende<br />
Kraft-Wärme-Kopplung, bei der<br />
Bis zu 70<br />
Cent eines<br />
von der<br />
Fernwärme<br />
Ulm erwirtschafteten<br />
Euros bleiben<br />
in der<br />
Region<br />
der Dampf zur Stromgewinnung zuerst<br />
über die Turbinen geleitet und<br />
erst dann zum Heizen verwendet<br />
wird. Durch dieses Verfahren werden<br />
die CO 2<br />
-Emissionen reduziert und<br />
Ressourcen geschont.<br />
Wärmespeicher ist<br />
das Thema der Zukunft<br />
Der letzte bei der FUG installierte<br />
Kohlekessel wird übrigens bis 2022<br />
stillgelegt und die Verbrennung dann<br />
durch eine wesentlich emissionsärmere<br />
Erdgasfeuerung ersetzt. Um das<br />
Heizkraftwerk dann im Sinne der<br />
Energiewende zukunftsfähig zu machen,<br />
setzt die FUG zudem auf den<br />
Bau eines weiteren großen Wärmespeichers.<br />
So kann der Einsatz der Erzeugungsanlagen<br />
optimiert und die<br />
Möglichkeit zur weiteren Integration<br />
von erneuerbaren Energien geschaffen<br />
werden. Aus der Region und für<br />
die Region.<br />
pm<br />
ÖKOLOGISCHE ENERGIE FÜR GENERATIONEN.<br />
UM ÜBER 80 % REDUZIERT!<br />
UNSERE CO 2<br />
-EMISSIONEN SEIT 1990.<br />
DIE KLIMAPOLITISCHEN<br />
VORGABEN FÜR DAS<br />
JAHR 2050 ERREICHEN<br />
WIR BEREITS IN 2022!<br />
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VON 1996 BIS 2022.<br />
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200.000<br />
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Heizöl<br />
Biomasse<br />
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214.100 212.800 174.465 142.200 119.700 129.100 131.400 119.000 119.200 69.500 45.718 25.000<br />
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Biogener Anteil<br />
(Müllwärme)<br />
www.fernwaerme-ulm.de
22 REPARATURCAFÉ<br />
Wegwerfen? Bloß nic<br />
Reparieren Lose Uhrzeiger oder Plattenspieler, die jeden Schwung verloren haben. Wer im<br />
Reparaturcafé liebgewonnenen Gegenständen eine zweite Chance gibt, tut etwas für die<br />
Umwelt – Treffen mit Gleichgesinnten inbegriffen. Von Stefan Loeffler<br />
Auch das noch. Gerade jetzt, wenn<br />
man es sich bei draußen stetig sinkenden<br />
Temperaturen in der warmen<br />
Stube so richtig gemütlich machen<br />
möchte, streikt das Radio. Die<br />
Moderatoren des Schwabenradios<br />
bleiben stumm und statt dem neuesten<br />
Beatrice-Egli-Hit kommt lediglich<br />
ein hässliches leises Rauschen<br />
aus dem Gerät. Das nervt.<br />
Doch so sehr man auch schüttelt<br />
und den Stecker ein und aussteckt,<br />
das über die Jahre liebgewonnene<br />
Radio hat wohl für immer den Geist<br />
aufgegeben. Also, weg damit! War ja<br />
eh schon alt. Stopp! Nicht so schnell.<br />
Statt auf den Schrottplatz zu gehen,<br />
könnte man auch einfach mal in der<br />
Mensa der Elly-Heuss-Realschule<br />
vorbeigehen. Denn hier in der<br />
Schillstraße befindet sich seit Juni<br />
dieses Jahres das Reparaturcafé der<br />
St. Elisabeth-Stiftung. Wenn das Kabel<br />
am Toaster gefährlich locker<br />
sitzt, der Staubsauger keinen einzigen<br />
Krümel mehr aufnimmt und die<br />
Stehlampe im Flur nur noch in unregelmäßigen<br />
Intervallen flackernde<br />
Lichtsignale aussendet, dann ist<br />
man hier genau richtig.<br />
Unter dem Motto „Reparieren<br />
statt Wegwerfen“ hat sich hier ein<br />
Treffpunkt etabliert, bei dem man<br />
sich unter Anleitung von fachkundigen<br />
Tüftlern und Technikfans aller<br />
Altersstufen Hilfe bei Kabelbrüchen,<br />
überstrapazierten Zahnrädern<br />
oder defekten Schaltern holen kann.<br />
Vier Stunden wird<br />
gemeinsam getüftelt<br />
„Die Idee ist, dass wir unseren Besuchern<br />
bei der Selbstreparatur ihrer<br />
Geräte unter die Arme greifen“,<br />
erklärt der ehrenamtliche Reparaturhelfer<br />
Josef Gebhard. Der ehemalige<br />
Ingenieur ist auch Ruhestand an<br />
stetig neuen Herausforderungen interessiert.<br />
Und diese sind an den Tagen,<br />
an denen das Reparaturcafé von<br />
16 bis 20 Uhr geöffnet hat, nicht zu<br />
knapp.<br />
Josef Gebhard ist an diesen Tagen<br />
wie seine Mitstreiter ein gefragter<br />
Mann, denn oftmals legen die Gäste<br />
dann doch nicht selbst Hand an,<br />
sondern begnügen sich damit, den<br />
Profis fasziniert zuzusehen. Auch<br />
das ist in Ordnung. „Am Tag kommen<br />
etwa 20 bis 30 Personen, darunter<br />
Schüler und Schülerinnen,<br />
Studierende oder Rentner und Rentnerinnen,<br />
die ein Problem mit ihrem<br />
Wecker, einer Leselampe oder einem<br />
verklemmten CD-Laufwerk haben“,<br />
so der 70-jährige Ulmer, der<br />
einer der Mitbegründer des Ulmer<br />
Reparaturcafés ist, das vor fünf Jahren<br />
in der Söflinger Magirusstraße<br />
28 zum ersten Mal die Menschen anzog.<br />
Nach dem Abriss des Gebäudes<br />
kamen die Helfer vorübergehend in<br />
den Räumen des Weststadthauses<br />
unter, bevor sie im Juni in der Elly-Heuss-Realschule<br />
eine neue Bleibe<br />
gefunden haben.<br />
Neben den Reparaturplätzen im<br />
Speisesaal werden im Schulhof auch<br />
kaputte Drahtesel wieder flott gemacht.<br />
Und das alles kostet nix.<br />
„Spenden sind natürlich jederzeit<br />
herzlich willkommen“, so Wolfgang<br />
Kühner, von der Ehinger Niederlassung<br />
der in Bad Waldsee ansässigen<br />
St. Elisabeth-Stiftung, die das Ulmer<br />
Reparaturcafé seit Herbst 2014 organisiert<br />
und auch durch Sponsorengelder<br />
finanziert. Auch die Stadt<br />
Ulm unterstützt das Projekt. „Neben<br />
der Miete für die Mensa und der<br />
Aufwandsentschädigung für die<br />
freiwilligen Helfer müssen wir auch<br />
noch die Kosten für einen Kleintransporter<br />
stemmen, da wir die<br />
Werkzeuge für die Reparaturen<br />
nicht in der Schule einlagern können.“<br />
Dankbare Besucher<br />
Und so schieben die Helfer alle zwei<br />
Wochen, jeweils kurz vor Öffnung<br />
des Reparaturcafés ihre Werkzeugboxen<br />
in die Mensa, in der alsbald<br />
Lötkolben, Messgeräte, Zangen und<br />
Schraubenzieher regieren. Auch am<br />
Helfer<br />
gesucht<br />
Das Reparaturcafé<br />
in der Elly-Heuss-<br />
Realschule öffnet<br />
alle zwei Wochen<br />
von 16 bis 20 Uhr<br />
die Tore. Die kommenden<br />
Termine<br />
sind: 6.11.,20.11., 4.12.<br />
und 18.12. Der Eingang<br />
befindet sich in<br />
der Schillstraße 35.<br />
Freiwillige Helfer, die<br />
handwerklich geschickt<br />
sind und das<br />
bestehende Team<br />
ehrenamtlich unterstützen<br />
möchten,<br />
sind jederzeit herzlich<br />
willkommen.<br />
Weitere Infos erhält<br />
man unter<br />
www.reparaturcafe-ulm.de.<br />
ILLUS: © VECTOR TRADITION, © HVOSTIK/SHUTTERSTOCK.COM
REPARATURCAFÉ<br />
23<br />
Nichts geht mehr. Doch sind alte und<br />
kaputte Geräte wirklich nicht mehr zu<br />
retten? Antworten bekommt man im<br />
Ulmer Reparaturcafé, das alle zwei<br />
Wochen in der Elly-Heuss-Realschule<br />
geöffnet hat. Foto: Stefan Loeffler<br />
ht!<br />
Tisch von Josef Gebhard, der<br />
sichtlich Spaß daran hat während<br />
seines freiwilligen Freundschaftsdienstes<br />
kleine und zum<br />
Teil auch größere Probleme zu<br />
lösen: „Es ist schön, mit einem<br />
Erfolgserlebnis nach Hause zu<br />
gehen und die Dankbarkeit der<br />
Menschen zu spüren, denen wir<br />
helfen können. Dies gelingt<br />
etwa bei 50 bis 60 Prozent der<br />
Fälle“, so der engagierte Hobbytüftler,<br />
der die Besucher oftmals<br />
auch um etwas Geduld bitten<br />
muss: „Man kann im Vorfeld leider<br />
nicht festlegen, wie viel Zeit<br />
eine Reparatur in Anspruch<br />
nehmen wird. Bei einer elektrischen<br />
Fehlersuche kann das<br />
schon eine Stunde oder länger<br />
dauern, da wir in den meisten<br />
Fällen ohne Schaltpläne auskommen<br />
müssen.“ Um sich die<br />
Wartezeit etwas zu versüßen,<br />
können die Besucher bei Kaffee<br />
und Kuchen mit anderen Gästen<br />
ins Gespräch kommen. Und<br />
so ist das Reparaturcafé immer<br />
auch ein Ort der Begegnung.<br />
Neues Leben für alte Dinge<br />
Für Josef Gebhard ist die Arbeit<br />
im Reparaturcafé nicht nur ein<br />
Freizeitvertreib, sondern ein<br />
persönlicher Beitrag zum Umweltschutz.<br />
Ihm und seinem<br />
Kollegen liegt es nämlich sehr<br />
am Herzen, dass man kaputte<br />
Dinge nicht gleich auf dem Müll<br />
wirft, sondern versucht, ihnen<br />
ein zweites Leben einzuhauchen.<br />
Einen Versuch ist es auf jeden<br />
Fall wert. Denn oftmals ist<br />
es nur eine Kleinigkeit, ein paar<br />
kostenlose, wohlwollende<br />
Handgriffe und der Fehler ist<br />
behoben. Und schon kann man<br />
dem neuesten Beatrice-Egli-<br />
Song wieder auf seinem gewohnten<br />
Gerät in der warmen<br />
Stube lauschen – ganz gemütlich<br />
und mit einem guten Gewissen.
24 PORTRÄT SÜDWEST PRESSE + HAPAG-LLOYD REISEBÜRO Anzeige<br />
Der beste Weg zu reisen und zu tagen<br />
Mandelblüten auf Mallorca, Abenteuer in der Antarktis oder ein Firmenevent: Das Südwest<br />
Presse + Hapag-Lloyd Reisebüro hilft dabei, die CO₂-Spuren klein zu halten.<br />
Im Laufe unseres Lebens produzieren<br />
wir Unmengen an Kohlenstoffdioxid,<br />
ein Großteil entsteht<br />
dabei auf Reisen. Der sogenannte<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck bildet ab, wie<br />
viel schädliches Kohlenstoffdioxid<br />
verursacht wird. Dass darunter<br />
die Umwelt nicht unnötig<br />
leidet, dafür setzt sich beim Hapag-Lloyd-Reisebüro<br />
ein <strong>Nachhaltig</strong>keitsteam<br />
mit außergewöhnlichen<br />
Ideen ein.<br />
Mit der Umwelt Hand in Hand<br />
Projektleiterin Yvonne Nieswandt<br />
erklärt: „Wir kümmern<br />
uns bei Geschäftsreisen, Tagungen<br />
und Events um die Reduktion<br />
von CO 2<br />
. Durch klimaneutrale<br />
Hotels, Transfers sowie regionale<br />
Caterern kann die CO 2<br />
-Bilanz<br />
so gering wie möglich<br />
gehalten werden. Unvermeidbare<br />
Umweltbelastungen kompensieren<br />
wir dadurch, dass wir mit<br />
Im Einsatz für die Umwelt: das <strong>Nachhaltig</strong>keitsteam.<br />
unseren Kunden in nachhaltige<br />
Klimaprojekte investieren.“<br />
Seit zwei Jahren arbeitet man<br />
bei Hapag-Lloyd mit der Umwelt<br />
Hand in Hand. Das erste mit Kooperationspartner<br />
„First Climate“<br />
realisierte Klimaprojekt ist<br />
der nachhaltige Paranussanbau<br />
in Peru. „Die Resonanz unserer<br />
Kunden war enorm“, sagt Geschäftsleiter<br />
Frank Wesserlingk.<br />
Foto: jmh<br />
Gemeinsam mit Yvonne Nieswandt,<br />
Elena Holzbrecher,<br />
Maren Lachenmann und Tanja<br />
Kohler setzt Wesserlingk weltweite<br />
Umweltprojekte um. Dabei<br />
steht das Team im ständigen<br />
Austausch mit den Projektpartnern.<br />
„Diesen Monat erscheint<br />
der neue Leserreisen-Katalog für<br />
Reisebürokunden mit einer<br />
Übersicht zu den CO 2<br />
-Emmissionen<br />
und der Möglichkeit, sich<br />
durch einen Unkostenbeitrag<br />
CO 2<br />
-neutral zu stellen“, erzählt<br />
Tanja Kohler von einer weiteren<br />
Idee, die im Team entstanden ist<br />
und die gemeinsam umgesetzt<br />
wurde.<br />
<strong>Nachhaltig</strong>keit im Gepäck<br />
„Es geht nicht darum, mit dem<br />
Reisen oder Tagen aufzuhören,<br />
sondern seine Wege nachhaltig<br />
zu wählen. Gerade in der Tourismus-<br />
und Eventbranche wollen<br />
wir das Bewusstsein dafür stärken“,<br />
fasst Wesserlingk die Idee<br />
dahinter zusammen. jmh<br />
Info Das Südwest Presse + Hapag-<br />
Lloyd Reisebüro ist seit 30 Jahren<br />
der Ulmer Startpunkt für nahe und<br />
ferne Ziele. 72 Mitarbeiter sorgen für<br />
den perfekten Ablauf von Leserreisen,<br />
Kongressen und Tagungen sowie<br />
Geschäfts- und Gruppenreisen.<br />
Vermeiden – Vermindern – Kompensieren<br />
Hapag-Lloyd Kongresse & Tagungen ist<br />
die erste Anlaufstelle für Ihre Veranstaltung.<br />
Stellen Sie sich öfters die Frage, wie kann<br />
ich einen Event oder eine Tagung nachhaltig<br />
und umweltfreundlich planen und<br />
konsequent umsetzen, ohne Verzicht?<br />
Dann sind Sie bei uns genau richtig! Wir<br />
möchten als Unternehmen einen langfristigen<br />
Beitrag im Eventbereich leisten, indem<br />
wir CO 2 neutrale Veranstaltungen für Sie<br />
planen und durchführen.<br />
Durch unser geschultes Personal gehen wir<br />
intensiv auf Handlungsfelder wie Mobilität,<br />
Location, Catering, Eventtechnik und<br />
Ausstattung, sowie umweltfreundliche<br />
Beschaffungen ein und realisieren für Sie<br />
eine weitaus überlegtere und gleichzeitig<br />
CO 2 neutrale Veranstaltung.<br />
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<strong>Nachhaltig</strong>keit@swp-hapag-lloyd.de<br />
Kongresse & Tagungen
Anzeige PORTRÄT BANTLEON 25<br />
Gelebte Verantwortung<br />
Der Ulmer Schmierstoffhersteller Bantleon hat sich bereits frühzeitig Gedanken darüber<br />
gemacht, was soziale und nachhaltige Verantwortung für ihn bedeutet.<br />
Längst müssen sich Unternehmen<br />
nicht mehr nur dem Thema<br />
der eigenen Zukunftsfähigkeit<br />
stellen – sondern auch ganz globalen<br />
Herausforderungen: zum<br />
Beispiel der Klimakrise und<br />
ihren Folgen, dem Bevölkerungswachstum,<br />
dem gleichzeitigen<br />
Anspruch an stetig steigenden<br />
Wohlstand und dem Trend zu internationalen<br />
Handelsbeschränkungen.<br />
Im Bantleon-Labor entwickeln Chemiker, Techniker und Ingenieure<br />
individuelle Ideen, Systeme und Lösungen.<br />
Fotos: Bantleon<br />
Forderung nach einem<br />
technologieoffenen Dialog<br />
Der achtsame Umgang mit der<br />
Erde ist die zentrale Aufgabe, die<br />
wirklich jeden Menschen angeht.<br />
Ganz oben auf der Agenda stehen<br />
die Klimakrise und deren Folgen,<br />
Luftverschmutzung, Waldrodungen<br />
und der Verlust der Artenvielfalt.<br />
Von „Wir tun nichts“, über<br />
„Wir tun zu wenig“ bis „Wir tun,<br />
was wir können“ treffen alle Aussagen<br />
zu – je nach Blickwinkel und<br />
Wahrnehmung. Wichtig ist, dass<br />
die Diskussion sachlich und aufrichtig<br />
geführt wird.<br />
Speziell im Bereich Mobilität!<br />
Es dürfte allen klar sein, dass<br />
die Elektrifizierung nicht im prognostizierten<br />
Umfang kommen<br />
wird und kann. Allein die Rahmenbedingungen<br />
sind ungelöst:<br />
ob Netzkapazitäten und -verfügbarkeit,<br />
die Rohstoffgewinnung<br />
zur Batterieherstellung oder die<br />
Kosten für das E-Fahrzeug selbst.<br />
Zusätzlich droht Deutschland hier<br />
eine Waren- und Wirtschaftsabhängigkeit.<br />
Nicht zuletzt bedarf<br />
es auch einer fairen Vergleichbarkeit:<br />
Wir brauchen transparente<br />
und ganzheitliche Ökobilanzen<br />
über alle Lebenszyklen der Verbrenner-<br />
und E-Fahrzeuge hinweg.<br />
Ein Technologiewandel mit<br />
Augenmaß ist wünschenswert.<br />
Sinnhafte Rahmenbedingungen<br />
schaffen<br />
Der Spagat zwischen Technisierung<br />
auf der einen und Klimaschutz<br />
auf der anderen Seite muss<br />
und kann in positiver Synergie bewältigt<br />
werden. Das ist eine wesentliche<br />
unternehmerische Herausforderung<br />
der Zukunft.<br />
Zwingend nötig ist zum Beispiel<br />
ein gezielter internationaler<br />
Technologie- und Ressourcentransfer.<br />
Außerdem, ganz<br />
wichtig: Der Mensch sollte stets<br />
Teil der Lösung sein, nicht des<br />
Problems.<br />
pm<br />
DER ZUKUNFT VERPFLICHTET<br />
WIR ÜBERNEHMEN<br />
VERANTWORTUNG!<br />
Werte schaffen – Werte leben<br />
Innovative und langlebige Technologien<br />
Mitwirken im sozialen Umfeld<br />
Wissen vermitteln und Dialog fördern<br />
Artenvielfalt und Biodiversität erhalten<br />
<strong>Nachhaltig</strong>e Initiativen und Standards entwickeln<br />
Vielseitig im Klimaschutz<br />
Hermann Bantleon GmbH . 89077 Ulm . Tel. 0731. 39 90-0 . info@bantleon.de<br />
bantleon.de
26 VERPACKUNGEN<br />
Hoch die Taschen<br />
Bewusst einkaufen Mehrweg statt Einweg. Stoff statt Plastik. Beispiele aus der<br />
Region zeigen, dass Händler gerne die Hüllen fallen lassen und Verpackungsmüll<br />
vermeiden. Die Kunden stehen mit eigenen Einkaufstaschen parat. Von Stefan Loeffler<br />
Für die gute Sache springt<br />
André Wieland schon<br />
einmal mit nacktem<br />
Oberkörper über den<br />
Bildschirm. So zum Beispiel für<br />
die bundesweite Initiative<br />
*#packdichaus, bei der es darum<br />
geht, dass man seine Lieblingsprodukte<br />
vor laufendem Handy<br />
von Plastikverpackungen befreit.<br />
Für den Inhaber des Weißenhorner<br />
Supermarkts „Klare<br />
Kante“ war der bei Facebook gepostete<br />
Video-Sprint über eine<br />
grüne Wiese daher eher symbolisch<br />
gedacht.<br />
Eindeutige Zeichen setzt André<br />
Wieland Tag für Tag in seinem<br />
Geschäft, in dem es viel<br />
gibt, jedoch eines nicht: Plastik-Einwegverpackungen.<br />
Auslöser<br />
für die Idee war ein Spaziergang<br />
am Meer. Was romantisch<br />
klingt, war für ihn eine<br />
kleine Katastrophe, denn die<br />
Wellen spülten immer wieder<br />
Plastikgegenstände an den<br />
Strand. Für André Wieland ein<br />
Anblick, der ihn zum Umdenken<br />
brachte. Er kündigte seinen<br />
alten Job und machte sich mit<br />
einem Laden selbstständig, um<br />
fortan Plastikverpackungen den<br />
Kampf anzusagen. Nudeln, Reis,<br />
Mehr Müll<br />
durch<br />
Fertiggerichte<br />
In Deutschland werden<br />
trotz aller Bemühungen vieler<br />
Händler und Initiativen<br />
immer mehr Verpackungen<br />
verbraucht. 18 Millionen<br />
Tonnen sind es im Jahr<br />
oder 222 Kilogramm pro<br />
Kopf, so die Zahlen des<br />
Umweltbundesamtes. Dabei<br />
sind die Verpackungen<br />
aus Kunststoff besonders<br />
beliebt, deren Verwendung<br />
sich seit 1995 fast verdoppelt<br />
hat. Ein Grund<br />
sind die veränderten Konsumgewohnheiten,<br />
darunter<br />
der Anstieg von Fast-<br />
Food und To-Go-Angeboten<br />
sowie der gestiegene Verzehr<br />
von Fertiggerichten.<br />
Gewürze, Trockenfrüchte, Honig<br />
oder Nüsse gibt es in der<br />
Klaren Kante zum Abfüllen aus<br />
Mehrwegbehältern, Gläsern,<br />
Schüttspendern, Flaschen und<br />
Jute-Beuteln. Und auch bei den<br />
Herstellern achtet der Ladenbesitzer<br />
darauf, dass die Produkte<br />
schon ohne Verpackungen angeliefert<br />
werden: „Hier muss<br />
man jedoch noch immer differenzieren,<br />
denn viele Waren<br />
können ganz einfach nicht lose<br />
in Körben verschickt werden.<br />
Zum Beispiel kommt Salz immer<br />
noch in Plastik verpackt zu uns.<br />
Das ist lebensmittelrechtlich<br />
nicht anders möglich.“ Dennoch<br />
ist André Wieland konsequent:<br />
„Lieferanten, die es nicht vermeiden<br />
möchten, ihre Produkte<br />
in Einwegverpackungen zu versenden,<br />
nehmen wir nicht auf.<br />
Regionale Produzenten finden<br />
dagegen immer Wege, auf Verpackungen<br />
zu verzichten und so<br />
auch Kosten zu sparen.“<br />
90 Plastiktüten pro Kopf<br />
Auch die Europäische Union<br />
möchte in ihren Ländern deutlich<br />
weniger Plastiktüten. Bereits<br />
im April 2015 hat die<br />
EU-Kommission eine entsprechende<br />
Richtlinie verabschiedet<br />
mit dem Ziel, dass der Verbrauch<br />
bis Ende dieses Jahres<br />
auf 90 Stück pro Kopf reduziert<br />
wird. Bis 2025 soll er sogar auf<br />
40 Stück zurückgehen. Mit 29<br />
großen Einkaufstüten pro Person<br />
wurde dieses Vorhaben in<br />
Deutschland bereits 2017 erreicht.<br />
Unter anderem dadurch,<br />
dass man Tüten nun oftmals an<br />
der Kasse bezahlen muss - eine<br />
freiwillige Selbstverpflichtung<br />
des Handelsverbands Deutschland.<br />
Gewaschene Stofftaschen<br />
Auch im Bioladen der Kornmühle<br />
in der Ulmer Herrenkellergasse<br />
ist Plastik verpönt. „Wer zuhause<br />
eine Stofftasche hat, die<br />
nicht mehr benötigt wird, kann<br />
diese bei uns vorbeibringen.<br />
Nachdem wir die Taschen<br />
gründlich gereinigt haben, stehen<br />
sie allen Kunden für ihren<br />
Einkauf zur Verfügung“, erklärt<br />
Verkäuferin Christa Carrell:<br />
„Zudem bieten wir auch Pfandgläser<br />
an für Oliven oder Käse,<br />
und natürlich können unsere<br />
Gäste auch ihre eigenen Transportbehälter<br />
mitbringen.“<br />
Doch darf man als Kunde den<br />
Brotbeutel und Frischhaltedosen<br />
mit zum Bäcker oder Metzger<br />
bringen? „Ja, man darf. Die<br />
Voraussetzung ist jedoch, dass<br />
der Ladeninhaber damit einverstanden<br />
ist. Und dass er einen<br />
Ablauf an der Bedienungstheke<br />
festgelegt und mit seiner zuständigen<br />
amtlichen Lebensmittelüberwachung<br />
abgestimmt hat“,<br />
erklärt Christiane Manthey, Abteilungsleiterin<br />
Lebensmittel<br />
und Ernährung bei der Verbraucherzentrale<br />
Baden-Württemberg.<br />
„Das Gefäß des Kunden<br />
darf auf keinen Fall in den Bereich<br />
hinter der Theke gelangen.<br />
Dafür gibt es aber kreative Ideen<br />
wie Tabletts, auf denen der<br />
Kunde das Gefäß auf der Theke<br />
abstellt. Dort wird es direkt befüllt,<br />
der Kunde gibt den Deckel<br />
drauf und anschließend wird<br />
das Preisschild aufgeklebt.“<br />
Manthey verweist auch darauf,<br />
dass einige Handelsketten<br />
im Obst- und Gemüsebereich<br />
Mehrwegbeutel aus textilen Materialien<br />
anbieten, die mehrmals<br />
verwendet und gewaschen werden<br />
können: „Das Gewicht wird<br />
über die Tara-Taste vom Händler<br />
vorprogrammiert. Beim Abwiegen<br />
kann über ein Symbol<br />
dieser Beutel angewählt werden.<br />
Das Problem aus unserer Sicht:<br />
Jede Handelskette hat zu Marketingzwecken<br />
ihren eigenen<br />
Beutel. Die Gewichte sind leider<br />
unterschiedlich.“<br />
André Wieland, der sein Konzept<br />
des Unverpackt-Ladens<br />
von kommendem Jahr an auch<br />
in Ulm anbieten wird, weiß,<br />
dass noch viel Überzeugungsarbeit<br />
notwendig sein wird:<br />
„Wichtig ist, dass man nicht<br />
missioniert und Plastik nicht<br />
grundsätzlich verteufelt. Stattdessen<br />
macht es Sinn, den Konsumenten<br />
andere Wege aufzuzeigen.“<br />
Deshalb möchte er gerne<br />
ein Vorbild sein. Und wenn<br />
es sein muss, auch mit nacktem<br />
Oberkörper.<br />
ILLU: ©HVOSTIK, ©NINA FEDOROVA/SHUTTERSTOCK.COM
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