Reichswaldblatt November 2019
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AUS DEM FEUCHTER RATHAUS<br />
Neubürgerempfang Oktober<br />
Rund 50 Neubürgerinnen und -bürger wurden im Oktober von Erstem Bürgermeister<br />
Konrad Rupprecht im Feuchter Rathaus bei einem Gläschen Sekt und<br />
Häppchen begrüßt. Mit aktuellen Informationen und bei Gesprächen mit Politik<br />
und Verwaltung wurde ihnen ihr neuer Wohnort in lockerer Runde vorgestellt.<br />
Baubeginn Renaturierung Gauchsbach<br />
Das seit 1990 erarbeitete Konzept zur Renaturierung des Gauchsbaches<br />
in Feucht findet nun seinen Abschluss. Die Arbeiten am letzten Abschnitt<br />
zwischen Talstraße und Friedrich-Ebert-Straße konnten nun beginnen.<br />
Gleichzeitig wird in diesem Bereich ein Geh- und Radweg angelegt und<br />
an das schon vorhandene Radwegenetz angeschlossen.<br />
Der Gauchsbach wird zwischen dem historischen Wehr und der Unterführung<br />
Friedrich-Ebert-Straße aus seinem geradlinigen Bett verlegt. Das Wehr soll als<br />
historisches Bauobjekt bestehen bleiben, wird aber teilweise geöffnet. Durch die<br />
Öffnung können Fische künftig gefahrlos passieren. Das Wehr diente übrigens<br />
in früherer Zeit zur Bewässerung der Wiesen.<br />
Ziel der Baumaßnahme ist es, die Eigendynamik und Revitalisierung des<br />
Gewässers anzuregen und als Naturerlebnisraum für die Feuchter Bürgerinnen<br />
und Bürger umzugestalten.<br />
Neben der Anlage eines Geh- und Radweges werden ein „Matschplatz“ für<br />
Kinder und am Wehr Sitzplätze mit Infotafel angelegt. Die jetzt schon als Schlittenhang<br />
genutzte Böschung wird, soweit möglich, noch attraktiver für diese<br />
Nutzung umgestaltet. Das alte Bachbett wird verfüllt und mit standortgerechten<br />
Gehölzen bepflanzt.<br />
Nordwestlich der Talstraße wird im nächsten Jahr eine Obstwiese angelegt.<br />
Pflege und Unterhalt für diese Obstwiese übernimmt künftig der Verein für<br />
Gartenbau- und Landespflege Feucht e.V. Die Maßnahme ist eine Ersatzmaßnahme<br />
und soll die Eingriffe in die Natur ausgleichen.<br />
Die Renaturierung wird voraussichtlich im Herbst 2020 beendet sein. Die<br />
Gesamtbaukosten betragen ca. 460.000,00 € und werden durch den Naherholungsverein<br />
Lorenzer Reichswald und Umgebung e.V. sowie das Wasserwirtschaftsamt<br />
Nürnberg bezuschusst.<br />
Hermann-Oberth-Raumfahrt-Museum<br />
Die Planungen zur Erweiterung<br />
des Hermann-Oberth-Raumfahrt-<br />
Museums mit Depot- und Archivräumen<br />
können weitergeführt<br />
werden. Mit knapper Mehrheit<br />
entschied der Marktgemeinderat in<br />
seiner letzten Sitzung, die Gründung<br />
einer Stiftung ebenso vorzubereiten<br />
sowie die baulichen und baurechtlichen<br />
Fragen weiter zu klären.<br />
Bereits im Juli hatte der Marktgemeinderat<br />
einstimmig einem Strukturpapier<br />
zugestimmt, wonach eine Erweiterung<br />
des bestehenden Museums und die<br />
Errichtung von Archiv-und Depoträumen im Bereich des derzeitigen Museums am<br />
Pfinzingschloss erfolgen solle. Es handelt sich dabei um ein Gemeinschaftsprojekt<br />
zwischen der Marktgemeinde, dem Museumsverein und dem Eigentümer der<br />
großen raumfahrthistorischen Sammlung, mit dem Zweck, die Sammlungen und<br />
den bedeutenden Nachlass Professor Oberths, der sich im Eigentum des Marktes<br />
Feucht befindet, in geeigneter Form zu bewahren und zugänglich zu machen.<br />
Im September wurde dann ein Workshop durchgeführt, bei dem Vertreter der<br />
Fraktionen, der Verwaltung und des Museumsvereins zusammenkamen; mit<br />
dabei war auch Dr. Isabel Reindl von der Fachstelle für nichtstaatliche Museen.<br />
In seiner Oktobersitzung beschäftigte sich der Marktgemeinderat nun mit den<br />
Ergebnissen des Workshops. Amtsleiter Jürgen Meyer stellte die Eckpunkte der<br />
Zusammenarbeit zwischen Marktgemeinde, dem Museumsverein und privaten<br />
Sammlern vor. Diese Ergebnisse wurden auch von allen Marktgemeinderäten<br />
durch einstimmigen Beschluss unterstützt.<br />
Allerdings gab es in der Sitzung eine intensive Debatte über das weitere<br />
Vorgehen. Ein kurzfristig eingereichter Änderungsantrag der SPD-Fraktion sah vor,<br />
die weitere Ausarbeitung der rechtlichen Grundlagen für eine Zusammenarbeit<br />
von Markt Feucht, dem Museumsvereins und privaten Sammlern zu verschieben,<br />
bis eine Klärung erfolgt ist, ob durch das Bauvorhaben die umliegenden denkmalgeschützten<br />
Gebäude in ihrem Bestand gefährdet sein könnten und ob und<br />
wie Baurecht für das beabsichtigte Bauvorhaben erreicht werden kann.<br />
Nach Ansicht der SPD sollten durch diese Beschlussänderung unnötige Kosten<br />
und Arbeit vermieden werden. Außerdem solle die Verwaltung klären, ob durch<br />
eine Planung an anderer Stelle eine Kostenreduzierung für einen Museumsbau<br />
erreicht werden kann. Die Fraktion der Grünen unterstützte diesen Antrag.<br />
Nach Meinung der CSU und der Fraktion der Kleinen ist die Erhaltung des authentischen<br />
Wohnortes von Professor Oberth für das Projekt allerdings wesentlich. Eine<br />
Zustimmung zum Änderungsantrag der SPD würden die für eine Entscheidung<br />
über einen Bau notwendigen rechtlichen und baufachlichen Abklärungen stark<br />
verzögern, erklärten CSU und die Kleinen. Außerdem würden die Untersuchungen<br />
eines alternativen Standortes auch zusätzliche finanzielle Mittel benötigen.<br />
Schließlich stimmte die Mehrheit der Marktgemeinderäte für den Beschlussvorschlag<br />
der Verwaltung, der die Gründung einer Museumsstiftung, Grundstücksregelungen<br />
und bauliche Abklärungen und Planungsleistungen vorsieht. Damit können die<br />
Klärungsarbeiten für die Bauplanung zeitnah fortgesetzt werden, wie Bauamtsleiter<br />
Andreas Brandmann erläuterte. Die dafür notwendigen Abstimmungsgespräche<br />
beginnen bereits im <strong>November</strong> mit einer großen Expertenrunde im Rathaus.<br />
Bundesmeldegesetz: Übermittlungssperren<br />
Politik, Presse, Religionsgemeinschaften, Adressverlage, Wehrverwaltung<br />
– wer nicht möchte, dass seine Daten von der Meldebehörde im Feuchter<br />
Rathaus an diverse Stellen übermittelt werden, hat die Möglichkeit, eine<br />
sog. Übermittlungssperre eintragen zu lassen.<br />
Eine solche Übermittlungssperre muss man bei allen Meldebehörden, bei denen<br />
man gemeldet ist, einlegen. Wer von dieser Widerspruchsmöglichkeit Gebrauch<br />
machen will, kann das im Bürgerbüro des Marktes Feucht unter Vorlage eines<br />
Identitätsdokuments mitteilen oder im Internet über das Bürgerserviceportal<br />
des Marktes Feucht (https://www.buergerserviceportal.de/bayern/feucht).<br />
Bereits eingetragene Übermittlungssperren bleiben bestehen, so dass in diesen<br />
Fällen kein Handlungsbedarf besteht.<br />
NOVEMBER <strong>2019</strong><br />
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