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93. Spengler Cup Davos - Jahrbuch 2019 (50-er Jahre)

Das 4. Jahrbuch des Spengler Cup Davos wirft einen Blick auf die 1950er-Jahre. Gerne an diese Zeit erinnern sich der heute 92-jährige Markus Egen, der den Spengler Cup 1952 mit dem EV Füssen gewann, und der 81-jährige Philippe Lacarrière, der 1959 und 1960 mit der ACBB Paris triumphierte. Die Dekade brachte insgesamt sechs verschiedene Sieger hervor und sie beendete die Zeit der Besenmänner. Die fleissigen Helfer wurden durch eine Eismaschine ersetzt. Ihnen wird das Titelbild des Jahrbuches 2019 gewidmet.

Das 4. Jahrbuch des Spengler Cup Davos wirft einen Blick auf die 1950er-Jahre. Gerne an diese Zeit erinnern sich der heute 92-jährige Markus Egen, der den Spengler Cup 1952 mit dem EV Füssen gewann, und der 81-jährige Philippe Lacarrière, der 1959 und 1960 mit der ACBB Paris triumphierte. Die Dekade brachte insgesamt sechs verschiedene Sieger hervor und sie beendete die Zeit der Besenmänner. Die fleissigen Helfer wurden durch eine Eismaschine ersetzt. Ihnen wird das Titelbild des Jahrbuches 2019 gewidmet.

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19<strong>50</strong> – 1959: ZEIT DES AUFBRUCHS<br />

: Tschechoslowaken – eine kaum<br />

zu bezwingende Macht<br />

D<strong>er</strong> <strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong> 1955 war geprägt von d<strong>er</strong> grossen Üb<strong>er</strong>legenheit und vom unangefochtenen<br />

Sieg d<strong>er</strong> tschechoslowakischen Mannschaft Rudá hvezda Brno, die <strong>er</strong>st zwei<br />

<strong>Jahre</strong> zuvor als Armeesportclub gegründet worden war. D<strong>er</strong> grossartige Erfolg des<br />

dreizehnfachen tschechoslowakischen Meist<strong>er</strong>s blieb einzigartig.<br />

Rudá hvezda aus d<strong>er</strong> Stadt Brno (zu<br />

Deutsch Brünn) am südöstlichen Rand<br />

d<strong>er</strong> Böhmisch-Mährischen Höhe setzte<br />

die glorreiche Tradition des nicht mehr<br />

existi<strong>er</strong>enden LTC Prag, unt<strong>er</strong> and<strong>er</strong>en<br />

politischen V<strong>er</strong>hältnissen fort. Die<br />

grosse Üb<strong>er</strong>legenheit d<strong>er</strong> Tschechoslowaken<br />

gegen die drei einand<strong>er</strong> praktisch<br />

ebenbürtigen Teams Füssen, Milano und<br />

<strong>Davos</strong> liess nie wirklich Spannung aufkommen.<br />

Doch es war eine Freude, die<br />

Paradelinie mit Vlastimil Bubník, Bronislav<br />

Danda und Slavomír Barton zu v<strong>er</strong>folgen.<br />

Milano sorgt für hartnäckigen<br />

Wid<strong>er</strong>stand<br />

Gleich im zweiten Spiel kam es zum Aufeinand<strong>er</strong>treffen<br />

d<strong>er</strong> beiden v<strong>er</strong>meintlich<br />

stärksten Teams. Rudá hvezda Brno<br />

stand dem HC Milano Int<strong>er</strong> gegenüb<strong>er</strong>,<br />

d<strong>er</strong> die Gelegenheit hatte, den dritten<br />

<strong>Spengl<strong>er</strong></strong> <strong>Cup</strong>-Pokal in S<strong>er</strong>ie zu gewinnen.<br />

Milano leistete dem Club aus<br />

Brno – in den <strong>er</strong>sten 40 Spielminuten<br />

un<strong>er</strong>wartet hartnäckigen Wid<strong>er</strong>stand<br />

und hätte mit etwas mehr Glück zeitweise<br />

sogar in Führung gehen können. Im<br />

V<strong>er</strong>lauf d<strong>er</strong> Partie wirkten die Milanesi<br />

jedoch ausgepumpt. So gewann Brno<br />

6 : 2. Dem Spiel Milano Int<strong>er</strong> gegen <strong>Davos</strong><br />

tags zuvor hatte d<strong>er</strong> Schnee die Klasse<br />

genommen. Die Punkte wurden 1 : 1 geteilt<br />

und so hoffte man auf Spannung<br />

für den weit<strong>er</strong>en Turni<strong>er</strong>v<strong>er</strong>lauf.<br />

Ganz <strong>Davos</strong> stürmt zur Eisbahn<br />

Während beim Morgenspiel des dritten<br />

Spieltages (Füssen gegen Milano –<br />

6 : 4) nur 700 Zuschau<strong>er</strong> vor Ort waren,<br />

stürmten für das Abendspiel (Brno gegen<br />

<strong>Davos</strong>) 2700 Zuschau<strong>er</strong> zur Eisbahn.<br />

Selbst Schneefall und Böen hielten<br />

sie nicht davon ab. Die Tschechoslowaken<br />

waren den Schweiz<strong>er</strong>n konditionell,<br />

schlittschuhläuf<strong>er</strong>isch, in d<strong>er</strong> Scheibenführung<br />

und im Teamwork üb<strong>er</strong>legen<br />

und gewannen 8 : 3. Das Jubiläumsturni<strong>er</strong><br />

zeigte, dass man auch eine zu gute<br />

Mannschaft v<strong>er</strong>pflichten konnte.<br />

: Einzig<strong>er</strong> Sieg von Rudá hvězda Brno: Captain Jiří<br />

Zamastil nimmt 1955 den Pokal entgegen.<br />

Auch 1957 nahe am Titelgewinn<br />

Auch 1957 ging Rudá hvezda Brno als<br />

Favorit ins Turni<strong>er</strong>, gehörten doch acht<br />

Spiel<strong>er</strong> ihres Teams d<strong>er</strong> tschechoslowakischen<br />

Nationalmannschaft an.<br />

Das Team schaffte es <strong>er</strong>neut ins Finale,<br />

scheit<strong>er</strong>te dann ab<strong>er</strong> mit 2 : 5 an den<br />

Lokalmatadoren aus <strong>Davos</strong>.<br />

Vlastimil Bubník<br />

Ein Held auf Eis und Rasen<br />

Vlastimil Bubník tanzte während sein<strong>er</strong> sportlichen Laufbahn auf zwei Hochzeiten:<br />

Er spielte als Eishockeyan<strong>er</strong> und Fussball<strong>er</strong> für die jeweilige tschechoslowakische<br />

Nationalmannschaft. Eine Disziplin unt<strong>er</strong>stütze die and<strong>er</strong>e, fand <strong>er</strong>. «Die Kondition<br />

für das Eishockey hole ich mir beim Fussball, auf dem Eis l<strong>er</strong>ne ich das rasche<br />

Erfassen d<strong>er</strong> Situation.» Mit dies<strong>er</strong> Einstellung holte <strong>er</strong> elf Landesmeist<strong>er</strong>titel.<br />

127-mal trug <strong>er</strong> das Trikot d<strong>er</strong> Eishockeynationalmannschaft und <strong>er</strong>zielte dabei<br />

121 Tore. Er lief bei neun Weltmeist<strong>er</strong>schaften (zweimal Silb<strong>er</strong>, einmal Bronze) und<br />

vi<strong>er</strong> Olympischen Spielen auf. In Innsbruck 1964 gewann <strong>er</strong> Bronze. Im Trikot des<br />

Fussballnationalteams brachte <strong>er</strong> es auf elf Einsätze und sechs Treff<strong>er</strong>. Sein wichtigst<strong>er</strong>,<br />

am 9. Juli 1960 gegen Frankreich, besch<strong>er</strong>te d<strong>er</strong> Tschechoslowakei Bronze<br />

im Nationencup (Europameist<strong>er</strong>schaft im Fussball).

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