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93. Spengler Cup Davos - Jahrbuch 2019 (50-er Jahre)

Das 4. Jahrbuch des Spengler Cup Davos wirft einen Blick auf die 1950er-Jahre. Gerne an diese Zeit erinnern sich der heute 92-jährige Markus Egen, der den Spengler Cup 1952 mit dem EV Füssen gewann, und der 81-jährige Philippe Lacarrière, der 1959 und 1960 mit der ACBB Paris triumphierte. Die Dekade brachte insgesamt sechs verschiedene Sieger hervor und sie beendete die Zeit der Besenmänner. Die fleissigen Helfer wurden durch eine Eismaschine ersetzt. Ihnen wird das Titelbild des Jahrbuches 2019 gewidmet.

Das 4. Jahrbuch des Spengler Cup Davos wirft einen Blick auf die 1950er-Jahre. Gerne an diese Zeit erinnern sich der heute 92-jährige Markus Egen, der den Spengler Cup 1952 mit dem EV Füssen gewann, und der 81-jährige Philippe Lacarrière, der 1959 und 1960 mit der ACBB Paris triumphierte. Die Dekade brachte insgesamt sechs verschiedene Sieger hervor und sie beendete die Zeit der Besenmänner. Die fleissigen Helfer wurden durch eine Eismaschine ersetzt. Ihnen wird das Titelbild des Jahrbuches 2019 gewidmet.

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57<br />

d<strong>er</strong> 1960<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> stieg zum Beispiel die<br />

Bilanzsumme bzw. d<strong>er</strong> Gesamtw<strong>er</strong>t d<strong>er</strong><br />

Aktiven bei SBG und SBV <strong>er</strong>stmalig üb<strong>er</strong><br />

die Marke von 10 Mrd. Franken.<br />

Die Schalt<strong>er</strong>halle d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ischen Bankgesellschaft (SBG) in den 19<strong>50</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n.<br />

Die SBG führte 1958 den <strong>er</strong>sten «Auto-Schalt<strong>er</strong>»,<br />

einen Drive-in-Bankschalt<strong>er</strong>.<br />

Die wirtschaftliche Entwicklung in d<strong>er</strong><br />

Schweiz<br />

Noch Ende d<strong>er</strong> 1930<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> lag d<strong>er</strong><br />

Anteil d<strong>er</strong> Landbevölk<strong>er</strong>ung in industrialisi<strong>er</strong>ten<br />

Länd<strong>er</strong>n wie den USA od<strong>er</strong><br />

Deutschland bei ungefähr einem Vi<strong>er</strong>tel,<br />

in Frankreich sogar bei einem Drittel<br />

d<strong>er</strong> Gesamtbevölk<strong>er</strong>ung. Dies würde<br />

sich in den 19<strong>50</strong><strong>er</strong>- und 1960<strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong>n<br />

deutlich v<strong>er</strong>änd<strong>er</strong>n, auch in d<strong>er</strong> Schweiz,<br />

wo Anfang d<strong>er</strong> 19<strong>50</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> noch<br />

knapp üb<strong>er</strong> 20 Prozent d<strong>er</strong> arbeitenden<br />

Bevölk<strong>er</strong>ung in d<strong>er</strong> Landwirtschaft<br />

tätig waren (Gesamtbevölk<strong>er</strong>ung 1945:<br />

4,4 Millionen). Die V<strong>er</strong>zehnfachung des<br />

realen Nettosozialprodukts des Landes<br />

zwischen 1945 und 1979 war dann ab<strong>er</strong><br />

hauptsächlich in d<strong>er</strong> Entwicklung d<strong>er</strong><br />

Industrie- und Dienstleistungssektoren<br />

begründet. 19<strong>50</strong> waren 44 Prozent<br />

d<strong>er</strong> arbeitenden Bevölk<strong>er</strong>ung im zweiten<br />

Sektor tätig.<br />

Das Wachstum besond<strong>er</strong>s des zweiten<br />

Sektors zeigte sich auch in d<strong>er</strong> Entwicklung<br />

d<strong>er</strong> Beschäftigung. Die Schweiz<br />

zum Beispiel <strong>er</strong>lebte 1960 (und in darauffolgenden<br />

<strong>Jahre</strong>n) mit offiziellen 0,0<br />

Prozent einen absoluten Tiefstand d<strong>er</strong><br />

Arbeitslosigkeit. Hi<strong>er</strong> wie in and<strong>er</strong>en<br />

Länd<strong>er</strong>n, wie z.B. Deutschland, sorgte<br />

d<strong>er</strong> wachsende Mangel an Arbeitskräften<br />

dafür, dass die Wirtschaft zunehmend<br />

auf ausländische Arbeitskräfte,<br />

zumeist aus Südeuropa, zurückgriff.<br />

B<strong>er</strong>eits 1948 unt<strong>er</strong>schrieben Italien<br />

und die Schweiz einen Staatsv<strong>er</strong>trag,<br />

d<strong>er</strong> massgeblich dazu beitrug, dass besond<strong>er</strong>s<br />

Industrie und Baugew<strong>er</strong>be in<br />

d<strong>er</strong> Schweiz italienische Arbeitskräfte<br />

zum Einsatz bringen konnten.<br />

Für den dritten Sektor – den Dienstleistungssektor<br />

– wird g<strong>er</strong>ne auf die<br />

wachsende Bedeutung des Finanzplatzes<br />

und dabei besond<strong>er</strong>s d<strong>er</strong> Banken<br />

v<strong>er</strong>wiesen. Diese waren Anfang d<strong>er</strong><br />

19<strong>50</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> noch von gesamthaft<br />

üb<strong>er</strong>schaubar<strong>er</strong> Grösse (19<strong>50</strong>: 22 000<br />

Angestellte – 1990: 140 000), würden<br />

ab<strong>er</strong> aufgrund des Konjunkturaufschwungs<br />

stetig anwachsen. Die beiden<br />

Vorgäng<strong>er</strong>banken d<strong>er</strong> heutigen UBS,<br />

die Schweiz<strong>er</strong>ische Bankgesellschaft<br />

(SBG) und d<strong>er</strong> Schweiz<strong>er</strong>ische Bankv<strong>er</strong>ein<br />

(SBV), machten damals zusammen<br />

mit den and<strong>er</strong>en v<strong>er</strong>bliebenen Grossbanken<br />

(Schweiz<strong>er</strong>ische Kreditanstalt,<br />

Bank Leu, Schweiz<strong>er</strong>ische Volksbank)<br />

ein Drittel d<strong>er</strong> gesamten Bilanzsumme<br />

d<strong>er</strong> Banken d<strong>er</strong> Schweiz aus. Bis Mitte<br />

Europa wächst (wirtschaftlich)<br />

zusammen<br />

Zu Beginn d<strong>er</strong> 19<strong>50</strong><strong>er</strong>-<strong>Jahre</strong> war die<br />

wirtschaftliche Entwicklung in Europa<br />

noch sehr schleppend. D<strong>er</strong> Economist<br />

zog 1951 folgende Schlüsse daraus:<br />

«Th<strong>er</strong>e is almost nowh<strong>er</strong>e a positive faith<br />

in the possibilities of progress, such as<br />

the Russians and Am<strong>er</strong>icans both have.»<br />

Dies in V<strong>er</strong>bindung mit den <strong>er</strong>wähnten<br />

Sorgen üb<strong>er</strong> einen potenziellen, neu<strong>er</strong>lichen<br />

Krieg beunruhigte viele Menschen<br />

mit Blick üb<strong>er</strong> ihre Zukunft.<br />

Doch zukunftsorienti<strong>er</strong>te Europä<strong>er</strong> gab<br />

es ohne Frage – und die Zukunft lag für sie<br />

besond<strong>er</strong>s darin, die tiefen Gräben d<strong>er</strong><br />

<strong>er</strong>sten Hälfte des 20. Jahrhund<strong>er</strong>ts zu<br />

üb<strong>er</strong>winden. Ein deutliches Symbol war<br />

die Bekanntgabe des Schuman-Plans<br />

am 9. Mai 19<strong>50</strong> zur Schaffung ein<strong>er</strong><br />

neuen Organisationsform d<strong>er</strong> europäischen<br />

Staaten. Mit dem folgenden<br />

V<strong>er</strong>trag, durch d<strong>er</strong>en Unt<strong>er</strong>zeichnung<br />

sechs europäische Länd<strong>er</strong> (Belgien,<br />

Bundesrepublik Deutschland, Frankreich,<br />

Italien, Luxemburg, Nied<strong>er</strong>lande)<br />

den Grundstein für die Europäische Gemeinschaft<br />

für Kohle und Stahl («Montanunion»)<br />

legten, begann das grösste<br />

und <strong>er</strong>folgreichste Friedensprojekt, das<br />

Europa je gesehen hatte. Es folgte 1957<br />

die Unt<strong>er</strong>zeichnung d<strong>er</strong> Römischen V<strong>er</strong>träge<br />

durch dieselben sechs Länd<strong>er</strong>,<br />

mit denen sie die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft<br />

(und die Europäische<br />

Atomgemeinschaft) begründeten –<br />

«in dem festen Willen, die Grundlagen für<br />

einen imm<strong>er</strong> eng<strong>er</strong>en Zusammenschluss<br />

d<strong>er</strong> europäischen Völk<strong>er</strong> zu schaffen,<br />

entschlossen, durch gemeinsames Handeln<br />

den wirtschaftlichen und sozialen<br />

Fortschritt ihr<strong>er</strong> Länd<strong>er</strong> zu sich<strong>er</strong>n, indem<br />

sie die Europa trennenden Schranken<br />

beseitigen, …».<br />

Auch die Schweiz beteiligte sich an int<strong>er</strong>nationalen<br />

V<strong>er</strong>einbarungen. Sie trat<br />

1958 Gatt (Gen<strong>er</strong>al Agreement on Tariffs<br />

and Trade) bei und gehört zu den<br />

Gründungsmitglied<strong>er</strong>n d<strong>er</strong> Europäischen<br />

Freihandelsassoziation (Efta), die 1960 in<br />

Kraft trat.

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