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KEM Konstruktion 11.2019

Trendthemen: Messe SPS 2019, Machine Learning, Digitalisierung, Verwaltungstools, Additive Manufacturing, Predictive Maintenance; KEM Porträt: Peter Lutz, Director Field Level Communications, OPC; KEM Perspektiven: Digitale Pioniere - Rolls-Royce nutzt Virtual und Augmented Reality bereits

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TRENDS<br />

MACHINE LEARNING<br />

SERIE<br />

Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz und Machine-<br />

Learning-Prozessen ist bei der heutigen Produkt -<br />

entstehung keine Seltenheit mehr<br />

Bild: greenbutterfly/adobe.stock.com<br />

Serie Grundlagen der Technik, Teil 8: Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz<br />

KI reflektiert anwenden<br />

Mit dem Maschinellen Lernen (ML) kann Künstliche Intelligenz (KI) immer stärker auch in der Produkt -<br />

entstehung eingesetzt werden – das generative Design ist ein Beispiel dafür. Um die Frage zu beantworten,<br />

ob wir den Einsatz auch fördern sollten, lohnt ein Blick auf die Entwicklung der Künstlichen<br />

Intelligenz selbst – diese Entscheidung können und sollten wir selbst treffen.<br />

Jörg Drees, Geschäftsführer, Ifakt GmbH, Stuttgart<br />

Der Einsatz von „Künstlicher Intelligenz“ (KI) und „Maschinellem<br />

Lernen“ (ML) in der Produktentstehung wird die Produktentwicklung<br />

in der nahen Zukunft verändern. In Forschungsvorhaben<br />

wird etwa untersucht, wie die üblichen Expertenurteile bei der<br />

konstruktiven Auswertung von numerischen Simulationen durch KI<br />

unterstützt werden können. Und beim sogenannten generativen<br />

Design arbeitet man an der Topologie-Optimierung in der frühen<br />

Phase des Designprozesses – Ziel ist, verschiedene Konzepte auszuwerten<br />

und eine optimale <strong>Konstruktion</strong>slösung hinsichtlich Materialeinsatz,<br />

Gewicht, Stabilität, Strömungsverhalten, Kraftverteilung,<br />

Wärmeableitung etc. zu wählen. Gerade auch im Zusammenhang<br />

mit dem industriellen 3D-Druck werden hier durch die additiven Fertigungsverfahren<br />

viele neue Möglichkeiten eröffnet.<br />

Künstliche Intelligenz und Machinelles Lernen<br />

Der Begriff „Maschinelles Lernen“ als ein Teilgebiet der Künstlichen<br />

Intelligenz ist vereinfacht formuliert eine Methode dieser Disziplin.<br />

Durch ML wird mit künstlichen Systemen versucht, durch selbstlernende<br />

Algorithmen Wissen aus Erfahrung zu generieren. Die begriffsprägenden<br />

Phasen des ML sind in der Anwendung<br />

•die Lernphase (Trainieren durch Beispieldaten) und<br />

•der Lerntransfer (Erkennen der Gesetzmäßigkeiten zur<br />

Verallgemeinerung).<br />

Daher leitet sich das „Lernen“ der Maschinen (will heißen: Computer)<br />

ab. Das ML benötigt damit eine zumeist ganz konkrete Eingangsfrage:<br />

„Was soll beantwortet werden?“ Das führt zum Ziel<br />

des künstlichen Systems, das entweder Zusammenhänge erken-<br />

nen, Rückschlüsse ziehen oder Vorhersagen treffen soll. Daraus<br />

folgt aber auch, dass eine systematische Herangehensweise bei<br />

der Modellbildung notwendig ist. Denn es ist erforderlich, in der<br />

Analysephase eine Entscheidung zu fällen, welche algorithmischen<br />

Ansätze hierzu sinnvoll Verwendung finden können.<br />

Überwachtes und unüberwachtes Lernen<br />

Grundsätzlich lassen sich die Typen des Maschinellen Lernens in<br />

zwei Hauptarten des Lernstils unterscheiden. Es gibt das „Überwachte<br />

Lernen“ (Supervised Learning) und das „Unüberwachte Lernen“<br />

(Unsupervised Learning).<br />

• Vereinfacht formuliert wird beim „Überwachten Lernen“ das<br />

künstliche System für Fragestellungen von Vorhersagen auf Basis<br />

vorhandener Analysedaten antrainiert. Angewandte Lernverfahren<br />

sind etwa bei der Regression oder bei der Klassifikation typischerweise<br />

CARTs oder das SVM, aber auch das „Bestärkende<br />

Lernen“ (Reinforcement Learning) wird hierzu gezählt.<br />

•Beim „Unüberwachten Lernen“ wird das künstliche System für<br />

Fragestellungen des Verstehens von Analysedaten angelernt.<br />

Das künstliche System baut beim Lernen ein Modell mit hilfe der<br />

Daten auf, um zukünftig die Zuordnung selbstständig vornehmen<br />

zu können. Lernverfahren sind das K-Means, SVD, PCA, HMM<br />

oder das FP-Growth, um nur ein paar Verfahren zur Modellbildung<br />

zu nennen.<br />

In der Anwendung des Maschinellen Lernens wird klar, dass zur Befähigung<br />

des Lerntransfers für die Lernphase – also das Antrainieren<br />

solcher Algorithmen – eine riesige Menge an Daten aus der Vergangenheit<br />

notwendig ist. IT-Infrastrukturen und -Systeme müssen<br />

damit umgehen können, was aber heute durch die ständig steigende<br />

Leistungsfähigkeit der Systeme gegeben ist.<br />

40 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 11 2019

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