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JÖRG & NICO SACKMANN - UNSER KOCHBUCH

Familientradition – das ist bei Familie Sackmann nicht nur ein Wort. Sie wird seit vier Generationen im gleichnamigen Hotel in Baiersbronn mit Leidenschaft gelebt. Jörg Sackmann, „Der Meister der Aromen“, zeigt seit 1993 in seinem Schwarzwälder Sternerestaurant Schlossberg, was er kann. Ihm zur Seite steht seit 2013 sein Sohn Nico, der die Begeisterung für grosse Kochkunst, die Liebe zu regionalen Produkten und die Begeisterung für Kräuter und Aromen mit seinem Vater teilt. Ihr erstes gemeinsames Kochbuch zeigt die spektakulärsten Rezepte der Autoren, die zu den besten Köchen Deutschlands zählen.

Familientradition – das ist bei Familie Sackmann nicht nur ein Wort. Sie wird seit vier Generationen im gleichnamigen Hotel in Baiersbronn mit Leidenschaft gelebt. Jörg Sackmann, „Der Meister der Aromen“, zeigt seit 1993 in seinem Schwarzwälder Sternerestaurant Schlossberg, was er kann. Ihm zur Seite steht seit 2013 sein Sohn Nico, der die Begeisterung für grosse Kochkunst, die Liebe zu regionalen Produkten und die Begeisterung für Kräuter und Aromen mit seinem Vater teilt. Ihr erstes gemeinsames Kochbuch zeigt die spektakulärsten Rezepte der Autoren, die zu den besten Köchen Deutschlands zählen.

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UM IHN HERUM IN SEINEM RESTAURANT SCHLOSSBERG BAUT<br />

SICH DIE MORGENDLICHE BETRIEBSAMKEIT AUF, ABER <strong>JÖRG</strong> <strong>SACKMANN</strong><br />

HAT EINEN DIESER MOMENTE, IN DENEN ER GANZ RUHIG DASITZT.<br />

WIE EIN POET REDET ER ÜBER EINE SEINER KREATIONEN, DIE ER BEINAHE<br />

LIEBEVOLL ERKLÄRT. SOFORT IST DIE LEIDENSCHAFT ZU SPÜREN, DIE ER<br />

AUCH NACH ÜBER VIER JAHRZEHNTEN IN SEINEM BERUF EMPFINDET.<br />

Nehmen wir die Gelbflossenmakrele mit Gänseleber,<br />

Sake-Gelee und karamellisierten Macadamianüssen.<br />

„Das Gelee steuert leichte Bittertöne bei, Rambutan, die<br />

asiatische Frucht, gibt Frische und eine leichte Süße dazu.<br />

Die Gelbflossenmakrele, schön buttrig im Geschmack, harmoniert<br />

perfekt mit der leicht angeräucherten Gänseleber“. Auch die Texturen<br />

hat Sackmann so gewählt, dass sie sich in ihrer Gegensätzlichkeit<br />

ergänzen: Sie steigern sich von weich bis knusprig. Auf dem<br />

Löffel verbinden sich alle Elemente zu einem differenzierten und<br />

vielschichtigen Genuss: „Da steht für mich das Spiel der Aromen“,<br />

sagt Sackmann dazu.<br />

BALANCE<br />

Jörg Sackmann versteht es meisterhaft, die Balance zwischen süß,<br />

scharf, mild, bitter und säuerlich auszusteuern. Es ist ein Gleichgewicht,<br />

das leicht gestört werden kann: „Bei mir gibt es keine überfrachteten<br />

Teller mit zu vielen verschiedenen Komponenten“, sagt<br />

Sackmann, der die Grundstrukturen seiner Küchenphilosophie<br />

über lange Jahre entwickelt hat. Wichtig ist es ihm, dass die „Teller<br />

in den Proportionen und der Geschmackszusammenstellung im<br />

Einklang sind“. Da sind viel Augenmaß und Akkuratesse gefragt.<br />

Wenn er einen St. Pierre, einen Petersfisch, auf dem Teller platziert,<br />

muss Sackmann genau wissen, wie viele Fenchelpollen zur Größe<br />

des Fisches passen. Daran tüftelt der 58-Jährige mit seinem Team<br />

so lange, bis es passt: Am Anfang steht ein leeres Stück Papier,<br />

das sich nach und nach mit Skizzen und Zutaten füllt. Es wird verschoben,<br />

gestrichen und immer wieder in der Praxis ausprobiert –<br />

bis ein Entwurf seinen hohen Ansprüchen entspricht. Jörg Sackmann<br />

führt seit seinen Anfangszeiten ein „kulinarisches Tagebuch“.<br />

Er hat Tausende seiner Gerichte fotografiert, zunächst mit der<br />

Digitalkamera, später mit dem Handy. Er gilt als Koch, der sich<br />

nicht wiederholt und selbst zitiert, seine Kreativität scheint keine<br />

Grenzen zu kennen.<br />

AROMEN<br />

Wer so virtuos mit Aromen balanciert, braucht keine schweren,<br />

krachenden Argumente: Crème double hat er schon vor Ewigkeiten<br />

aus seiner Küche verbannt, Butter wird sehr dosiert eingesetzt.<br />

„Wir kochen so fettarm wie möglich“, erklärt Sackmann, stattdessen<br />

arbeite man mit Fonds, Säften, Suden und verschiedenen Ölen, aus<br />

Oliven, Raps oder Leinsamen. Wer bei ihm isst, fühlt sich nach einem<br />

Menü, in dem „Leichtigkeit und Aromen-Vielfalt“ dominieren sollen,<br />

nicht schwer. Jedoch ist man beseelt von sinnlichen Eindrücken und<br />

Geschmacksentdeckungen, die noch lange nachwirken.<br />

GEIST<br />

Jörg Sackmann ist ein schöpferischer Geist, er zählt zu den experimentierfreudigen<br />

Köchen im Land, aber auf Show und Effekthascherei<br />

verzichtet er, genauso wie auf Stickstoffperlen – oder gar auf lebende<br />

und parfümierte Ameisen, die mancher extravagante Küchenstar<br />

über die Teller laufen lässt. „Mein Star ist das Produkt“, sagt Sackmann,<br />

das er achtet und das bei ihm einen „Wiedererkennungswert“ haben<br />

muss: Wenn man eine Rotbarbe so dekonstruiert, dass nur noch<br />

ihr Geschmack wahrnehmbar ist, dann „wird es schwierig für mich“.<br />

Raffiniert soll seine Küche sein, gerne mit einem Überraschungsmoment,<br />

aber nicht zu abgehoben. Sie nimmt Anregungen aus<br />

Spanien und Asien auf, ohne dass dabei regionale Geschmacks-<br />

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