30.11.19 Lindauer Bürgerzeitung
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KUNST UND KULTUR 30. November 2019 · BZ Ausgabe KW 48/19<br />
19<br />
Musikalischer Hochgenuss<br />
Theater Lindau Das „Stradivari Quartett“ präsentiert am 7. Dezember sein Programm „Königsklasse“<br />
Seit seinem Debüt im September<br />
2007 hat sich das „Stradivari<br />
Quartett“ mit jährlichen Tourneen<br />
um die ganze Welt zu einer der<br />
führenden europäischen Streichquartett-Formationen<br />
entwickelt.<br />
Am Samstag, 7. Dezember, gastiert<br />
es um 19.30 Uhr mit seinem<br />
Prgramm „Königsklasse“ im Theater<br />
Lindau.<br />
Stets strebt das Ensemble nach<br />
dem Optimum, ganz wie sein<br />
Namenspatron, der Instrumentenbauer<br />
Antonio Stradivari.<br />
Mit der „Aurea“ von 1715 in<br />
den Händen des Primarius<br />
und dem um zwei Jahre jüngeren<br />
Cello „Suggia“, ergänzt durch<br />
die Violine „Ex-Wannamaker<br />
Hart“ von Giovanni Battista<br />
Guadagnini aus dem Jahr 1767<br />
und einer Viola aus der Werkstatt<br />
von Hendrick Willems<br />
von 1690 verfügen die vier in<br />
der Schweiz beheimateten Musiker<br />
über ein beeindruckendes<br />
Instrumentarium.<br />
Das „Stradivari Quartett“<br />
spielt ein breites Repertoire,<br />
doch konzentrieren sich die<br />
Musiker daneben zunehmend<br />
auf große Zyklen, die sie jeweils<br />
– meist über eine Saison –<br />
einem Komponisten widmen.<br />
Als Streichquartett kann man<br />
das Jubiläumsjahr 2020 zu<br />
Beethovens Geburtstag für<br />
diese Absicht nur begrüßen<br />
und kaum ignorieren. Und so<br />
spielen die vier in Lindau je<br />
ein Quartett aus op. 18 und op.<br />
59. Mit beiden Werken bewies<br />
Beethoven seine unerhörte<br />
Modernität und Radikalität des<br />
eigenen Weges mit für damalige<br />
Verhältnisse kaum mehr zu<br />
bewältigenden spielerischen<br />
Anforderungen. Dabei führt er<br />
in die Königsklasse des Streichquartetts<br />
mit strengen wie mit<br />
zarten Tönen.<br />
Daneben ist ein Spätwerk<br />
von Haydn zu hören, weniger<br />
kantig aber sprudelnd vor<br />
Phantasie aus dem nicht enden<br />
wollenden Füllhorn dieses<br />
Vaters des Streichquartetts. BZ<br />
Das „Stradivari Quartett“ spielt nicht nur auf höchstem Niveau, sondern trägt den Hörgenuss auch auf<br />
einem beeindruckenden Instrumentarium vor.<br />
BZ-Foto: Marco Borggreve<br />
„Alle machen, keiner tut was“<br />
Christian Springer, Moderator<br />
der Kultsendung „Schlachthof“<br />
im BR, kommt am Sonntag,<br />
1. Dezember, um 20.30 Uhr<br />
zum Abschluss des Zeughausmarkts<br />
zum zweiten Mal nach<br />
Lindau ins Zeughaus. „Er steht<br />
auf der Bühne und erzählt.<br />
Und das haut rein, das sitzt.<br />
Seine lässige Art, Kabarett<br />
zu machen, ist nichts für<br />
Hardcore-Deppen. Er fordert<br />
uns zum Mitdenken auf, und er<br />
reißt mit, dabei ist er wütend,<br />
rotwangig, bös und höchst<br />
skurril“, so der Zeughaus-<br />
Verein in seiner Ankündigung.<br />
„Springers Zielscheibe sind<br />
die „Gschaftlhuber“ und alle<br />
die, die nach unten treten.<br />
„Alle machen, keiner tut was“<br />
ist Kabarett, das man nicht<br />
so schnell vergisst. Es macht<br />
Sinn. Es macht Laune. Es<br />
macht Mut.<br />
BZ-Foto: Gregor Wiebe<br />
Weihnachtliches Posaunenkonzert in Wasserburg<br />
Die Bürgerstiftung Wasserburg<br />
freut sich, das Posaunenquartett<br />
„Opus4“ zu seinem 25.<br />
Bühnenjubiläum bereits zum<br />
zweiten Mal in Wasserburg (B)<br />
begrüßen zu dürfen.<br />
Am Samstag, 7. Dezember,<br />
werden die Posaunisten des<br />
Gewandhausorchesters zu<br />
Leipzig, Jörg Richter und Dirk<br />
Lehmann, um 18 Uhr zusammen<br />
mit Stephan Meiner und<br />
Wolfram Kuhnt, Bassposaunist<br />
der Staatskapelle Halle, ein<br />
weihnachtliches Konzert in der<br />
St. Georgs-Kirche in Wasserburg<br />
geben.<br />
Zahlreiche Konzerte im In- und<br />
europäischen Ausland sprechen<br />
für das Können dieser Musiker.<br />
Das umfangreiche Repertoire<br />
des Ensembles umfasst Bläsermusik<br />
aus fünf Jahrhunderten<br />
„von Bach bis Broadway“.<br />
Wie es weiter aus der Presseerklärung<br />
der vier Künstler<br />
heißt, wird die Posaune auch<br />
gelegentlich als die „Trompete<br />
der tiefen Lage“ bezeichnet<br />
und ist neben der Violine eines<br />
der ältesten, voll chromatisch<br />
spielbaren Orchesterinstrumente.<br />
Sie entstand in ihrer<br />
heutigen Form bereits um 1450<br />
in Burgund als Weiterentwicklung<br />
der Zugtrompete. Im 16.<br />
Jahrhundert erfreute sich die<br />
Posaune großer Beliebtheit und<br />
wurde in verschiedenen Stimmlagen<br />
gebaut.<br />
Doch schon in den folgenden<br />
Jahrhunderten beschränkte<br />
man sich auf die heute noch<br />
üblichen Alt-, Tenor- und Bassinstrumente.<br />
Daneben reicht die lange<br />
Tradition des Posaunenspiels<br />
von mittelalterlichen Stadtpfeifern<br />
über evangelische<br />
Posaunenchöre bis zu modernen<br />
Quartetten. Dennoch gibt<br />
es nur wenige eigens für die<br />
Posaune geschriebene Werke.<br />
So verwundert es nicht, dass<br />
sich im Programm des Leipziger<br />
Posaunenquartetts „OPUS 4“<br />
kaum Originalkompositionen,<br />
sondern vor allem Bearbeitungen<br />
finden.<br />
Ein Großteil der Arrangements<br />
stammt vom Gründer und<br />
Leiter des Ensembles, Jörg<br />
Richter. Dabei stehen Stücke<br />
aus Renaissance und Barock<br />
ebenso auf dem Programm wie<br />
moderne bzw. populäre Kompositionen.<br />
Es beweist, dass<br />
sich die Posaune wie kaum ein<br />
anderes Instrument für alte und<br />
neue Musik bis hin zum Jazz<br />
gleichermaßen eignet.<br />
Ein Ideal, das dem Ensemble<br />
besonders am Herzen liegt, ist<br />
der typisch weiche Posaunenklang.<br />
Den dürfen die Konzertbesucher<br />
am Samstag, 7.<br />
Dezember, in der St. Georgs-<br />
Kirche in Wasserburg sicher<br />
genießen.<br />
BZ-Foto: Anne-Marie Seager<br />
Stummfilm mit Livemusik<br />
Kultur Lindau und der Zeughausverein<br />
laden am Freitag,<br />
6. Dezember, um 20 Uhr ins<br />
Kleine Zeughaus zu einem<br />
Stummfilmabend mit Livemusik<br />
ein.<br />
Flóra Kapitány und Bertrand<br />
Mahé, zusammen das „Cie<br />
Duo Arniphone“, bringen ihr<br />
Programm „Folies bobines” –<br />
übersetzt „Verrückte Filmspulen“<br />
– auf die Bühne.<br />
In der Tradition der Kinematographenvorstellungen<br />
Anfang<br />
des 20. Jahrhunderts erwecken<br />
die beiden mit Livemusik und<br />
Kinoerzählung die Stummfilme<br />
von vorgestern im Heute zu<br />
neuem Leben. Unterhaltsames,<br />
altes Stummfilmkino für das<br />
Vergnügen von heute.<br />
BZ