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Reichswaldblatt - Dezember 2019

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PARTEIEN<br />

Erfüllte Hoffnungen<br />

In der Wiesenstraße nahe am Lechle wurde am 3. Oktober 1990 eine<br />

kleine Linde gepflanzt und später ein Gedenkstein mit der folgenden<br />

Inschrift daneben gesetzt: “Zur Erinnerung an die Wiedervereinigung<br />

unseres Vaterlands“.<br />

Der damalige Ortsvorsitzender der CSU Werner Kundörfer hatte zusammen<br />

mit der Frauenunion die Idee; der Mäzen für Linde und Gedenkstein war der<br />

ehemalige Marktgemeinderat Walter Käppner.<br />

30 Jahre später ist aus der kleinen Linde ein stattlicher Baum geworden, und<br />

die CSU hatte Anfang November zu einer Gedenkstunde anlässlich des Falls<br />

der Berliner Mauer vor 30 Jahren eingeladen. Als Zeitzeuge kam der ehemalige<br />

Bundestagsabgeordnete unseres Wahlkreises Hansgeorg Hauser, um in einer<br />

sehr anschaulichen Ansprache das „Wunder der Wiedervereinigung“, die Bewältigung<br />

der oft schwierigen Aufgaben ab dem Jahr 1990 in Erinnerung zu rufen<br />

und auch Verklärungen des sozialistischen Unrechtsstaats DDR Paroli zu bieten.<br />

Eine davon ist die von linken Parteien immer wieder heftig kritisierte Tätigkeit<br />

der Treuhand zum angeblichen Schaden und Niedergang der DDR Wirtschaft.<br />

Hauser dazu: „Die DDR war bankrott und die Treuhand beendete ihre Tätigkeit<br />

mit 275 Milliarden DM Verlust“. Was Wunder, denn dieser „Offenbarungseid“<br />

war bereits 1987 von einem Mitglied des Politbüros der SED in die Öffentlichkeit<br />

lanciert worden. Der ehemalige Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium<br />

der Finanzen, Hansgeorg Hauser, zeigte sich betroffen über die<br />

seelische Not vieler DDR -Bürger nach den überbordenden Freudenszenen in der<br />

Zeit nach dem 9. November 1989. So zum Beispiel die geistige Aufarbeitung von<br />

Ängsten der Menschen vor Stasiverfolgung und vor allem auch die Missachtung<br />

ihrer Biographien und Lebensleistungen unter den erschwerten Bedingungen<br />

einer Plan- bzw. Kommandowirtschaft. Die von Helmut Kohl versprochenen<br />

„blühenden Landschaften“ ließen noch auf sich warten, vieles wendete sich<br />

P&R-Parkplatz erweitern<br />

Eine Erweiterung des Park&Ride-Parkplatzes an der Nordseite des<br />

Bahnhofes würde durch mehr Stellplätze in Feucht auch eine Entlastung<br />

für die Wohngebiete an der Alte Siedlung und Inneren Weißenseestraße<br />

bedeuten. Zudem wäre der Anreiz zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel<br />

größer als beim derzeit notorisch überfüllten P&R-Platz.<br />

Park-and-Ride-Plätze an Bahnhöfen werden seit vielen Jahren im Rahmen des<br />

mittelfristigen Investitionsförderungsprogramms nachdem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz<br />

gefördert. Bislang betrug der Regelfördersatz dafür 50%.<br />

Nun hat die bayerische Staatsregierung zusätzliche Mittel veranschlagt und für<br />

Projekte, die sich positiv auf die Luftqualität auswirken, eine Aufstockung um<br />

25% auf 75% Förderung in Aussicht gestellt. Bei möglichen Grenzwertüberschreitungen<br />

der Luftqualität wird hierbei auch die Stadt Nürnberg genannt,<br />

und es werden auch Projekte im Umland gefördert.<br />

Der P&R-Parkplatz an der Nürnberger Straße ist stets stark frequentiert und in<br />

der Regel überbelegt. Daher habe ich beantragt zu prüfen, ob der bestehende<br />

P&R-Parkplatz im Rahmen der beschriebenen Förderung vergrößert werden<br />

kann – beispielsweise durch ein Parkdeck über den bisherigen Stellplätzen. Dies<br />

würde dazu führen, dass mögliche Pendler verstärkt auf das Angebot des VGN<br />

zurückgreifen und auch die Parksituation in den anliegenden Wohngebieten<br />

spürbar entlastet werden könnte.<br />

aber schnell zum Besseren und machten die „Wiedervereinigung zu einer<br />

beispiellosen Erfolgsgeschichte“, so Hausers Schlussfolgerungen.<br />

Zu Beginn der Veranstaltung zeigte sich der CSU Ortsvorsitzende Alexander<br />

Hommel über den doch regen Besuch erfreut, und der Bürgermeisterkandidat<br />

Oliver Siegl wies auf der Bedeutung der friedlichen Revolution in der DDR hin:<br />

„Dabei ist das Nutzen der Chancen durch die Politik, besonders der CDU/CSU,<br />

besonders hervorzuheben.“ Axel-Wolfgang Schmidt, ebenfalls Zeitzeuge: „Das<br />

Zusammenwachsen von Ost und West in Deutschland bleibt weiterhin eine ständige<br />

Aufgabe. Der Mauerfall ist eine der hellsten Tage der deutschen Geschichte,<br />

die Reichspogromnacht, auch ein 9. November, einer der dunkelsten.“ Nach den<br />

Erfahrungen des 20. Jahrhunderts sei es die Pflicht der Deutschen nie wieder<br />

eine Diktatur oder einen Unrechtsstaat, egal ob von rechts oder links zuzulassen.<br />

Die kleine Linde war 1990 Mahnung, die Einheit der Nation in einer Demokratie<br />

zu vollenden; die nun große Linde ein Gebot, die Vergangenheit bei der Gestaltung<br />

der Zukunft nicht zu vergessen.<br />

Axel-Wolfgang Schmidt<br />

Durch die Verringerung des individuellen Pendlerverkehrs kann auch der Bezug<br />

auf die Verbesserung der Luftqualität in Nürnberg erreicht werden.<br />

In diesem Zusammenhang kann bei im Rahmen der Verhandlungen mit der Bahn<br />

zum wiederholten Male die fehlende Barrierefreiheit auf dieser Seite des Bahnhofes<br />

thematisiert werden. Hoffentlich stoßen wir nicht wieder auf Ablehnung.<br />

Oliver Siegl<br />

DEZEMBER <strong>2019</strong><br />

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