Bürgerspiegel | Dezember 2019
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Seite 28
Sonderthema
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Sie ist in Barßel geboren, lebt
in Hamburg und ist international
erfolgreich als Pianistin.
Die Rede ist von Alexandra
Sostmann, Tochter des ehemaligen
LzO-Filialleiters, Heinz
Sostmann, der im vorigen Jahr
verstorben ist. Trotz ihrer beeindruckenden
Karriere hat
sie ihren Geburtsort nicht vergessen.
Im Gegenteil. Sie sagt:
„Barßel ist immer in meinem
Herzen.“ Im November 2020
wird sie für einen Konzertauftritt
in ihre alte Heimat kommen.
Wir wollten wissen, wie
sie Weihnachten feiert und ob
sie noch Kindheitserinnerungen
hat.
Frohe Weihnachten
ht
Weihnachtsinterview mit der erfolgreichen Pianistin Alexandra Sostmann
„Ein Auftritt in Barßel ist etwas Besonderes“
Henrie Laib: Frau Sostmann,
herzliche Grüße aus dem Seemannsort
Barßel, in dem Sie
aufgewachsen sind. Welche
Kindheitserinnerungen haben
Sie noch, wenn Sie an Weihnachten
in Barßel denken?
Gab es mal ein ganz besonderes
Geschenk, an das Sie sich
noch erinnern - oder vielleicht
sogar noch haben?
Alexandra Sostmann: Weihnachten
in Barßel verbinde
ich mit einem großen, schön
geschmückten Weihnachtsbaum,
einer wunderschönen
Holzkrippe, deren Stall mein
Vater selbst gebaut hat, viel
klassischer Musik, die meine
Mutter auf dem Plattenspieler
auflegte und unglaublich
gutem Essen. Dann waren da
auch noch die Lebkuchen meiner
Großmutter, an die ich bis
heute denken muss. Sie kam
ja aus Ostpreußen und hatte
das Rezept mitgebracht. Wir
bekamen zur Weihnachtszeit
immer eine große Dose mit
diesen selbstgebackenen Köstlichkeiten.
Der Duft war einmalig.
Ein besonderes Geschenk? Ohja,
ich kann mich an ein Fahrrad
erinnern, das ich als kleines
Kind geschenkt bekam. Es
war grün. Und vor allen Dingen
erinnere ich mich an die
Adventskalender, die mir meine
Mutter zur Adventszeit gebastelt
hat. Da steckte so viel
Liebe darin. Jedes Jahr ließ sie
sich eine neue Idee einfallen
und ich war vorher immer extrem
aufgeregt.
Henrie Laib: Sie sind ja als Pianistin
weltweit unterwegs -
vor allem auch in Argentinien.
Haben Sie Weihnachten oder
Neujahr schon mal in Argentinien
verbracht und wie wird
dort gefeiert?
Alexandra Sostmann: In Argentinien
habe ich Weihnachten
noch nicht verbracht, weiß
aber, dass es ein sehr wichtiges
Fest ist, das wie in Italien
groß mit der Familie verbracht
wird. Viele Italiener sind ja damals
nach Argentinien gekommen,
daher gibt es dort auch
eine Tradition wie in Italien. In
Italien habe ich tatsächlich einmal
Neujahr verbracht, da ich
an einem zweiten Januar ein
Konzert in Rom geben durfte.
Neujahr wird in Italien sehr
groß gefeiert. Es werden viele
Gänge gekocht und gegessen,
man feiert mit vielen Leuten
und es wird gesungen und getanzt.
Das war eine herrliche
Erfahrung.
Henrie Laib: Wie und wo werden
Sie Weihnachten und Neujahr
2019 feiern?
Alexandra Sostmann: Ich
werde Heiligabend alleine mit
meinem Mann in Hamburg
feiern. Wir haben ein ganz
schönes Ritual. Wir gehen immer
am frühen Abend vor dem
Essen spazieren. Man ist quasi
alleine auf der Straße, kann in
die beleuchteten, weihnachtlichen
Wohnzimmer schauen.
Das ist erholsam, still und unglaublich
schön. Darüber hinaus
gibt es noch einen kleinen
Abstecher für einen Tag nach
Köln zu meinen Schwiegereltern,
danach geht es aber direkt
wieder zurück nach Hamburg
ans Klavier. Pianisten
müssen ja immer üben, auch
an Feiertagen. Zu Sylvester
bin ich auch in meiner Wahlheimat
Hamburg, werde ein
paar Freunde treffen, ansonsten
wird gearbeitet (lacht).
Henrie Laib: Im Frühjahr bringen
Sie ja eine neue CD heraus.
Können Sie den Klassikfreunden
unter den BÜRGERSPIE-
GEL-Lesern kurz erläutern,
worauf sie sich freuen dürfen?
Alexandra Sostmann: Bei
der neuen Einspielung geht
es darum, polyphone und
andere faszinierende Bezüge
zwischen den Renaissance
Komponisten Byrd, Gibbons,
dem Barockkomponisten und
Vater aller Musik Johann Sebastian
Bach und den zeitgenössischen
Komponisten