IKZplus-KLIMA
IKZ-KLIMA informiert nicht nur über die zentralen und dezentralen kälte- und raumlufttechnischen Lösungen, es werden auch alternative Raumkonditionierungskonzepte aufgezeigt. MSR, Anlagen-Monitoring sowie Möglichkeiten der Anlagenoptimierung runden die Themenbereiche inhaltlich ab.
IKZ-KLIMA informiert nicht nur über die zentralen und dezentralen kälte- und raumlufttechnischen Lösungen, es werden auch alternative Raumkonditionierungskonzepte aufgezeigt. MSR, Anlagen-Monitoring sowie Möglichkeiten der Anlagenoptimierung runden die Themenbereiche inhaltlich ab.
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<strong>KLIMA</strong><br />
Raumlufthygiene<br />
Krankenhausinfektionen<br />
haben trotz strenger<br />
Hygienemaßnahmen<br />
zugenommen.<br />
Infektionsgefahr<br />
in Krankenhäusern senken<br />
Die Klimatisierung ist ein bislang zu wenig berücksichtigter Stellhebel, sagen Experten<br />
Die heutigen Praktiken der Infektionsbekämpfung in Krankenhäusern konzentrieren sich weitgehend auf Hand-, Instrumenten- und<br />
Oberflächenhygiene sowie auf Mund- und Gesichtsschutz. Während diese Vorgehensweisen darauf abzielen, die Übertragung durch<br />
Kontakt und Verteilung von Sprühtröpfchen aus kurzer Distanz zu verhindern, stoppen sie die feinen Tröpfchen in Aerosolgröße nicht,<br />
die infektiöse Mikroorganismen über beachtliche Distanzen und längere Zeiträume an die Luft abgeben können.<br />
Epidemiologen stimmen darin überein,<br />
dass trotz der strengen Oberflächenhygienemaßnahmen<br />
zur Kontrolle der Krankenhausinfektion<br />
(Healthcare Associated<br />
Infection, HAI) die Zahl der verzeichneten<br />
Fälle in den letzten 20 Jahren um<br />
36 % gestiegen ist und jedes Jahr weiter<br />
wächst. Im Freien ist das Ansteckungsrisiko<br />
für virale oder bakterielle Erkrankungen<br />
äußerst gering. Die Erreger werden<br />
dort rasch verdünnt. Anders verhält<br />
es sich in geschlossenen Räumen. Dort<br />
sind wir einer beschränkten Zuluft ausgesetzt<br />
und teilen diese Atemluft miteinander.<br />
In Krankenhäusern herrscht in<br />
vielen Bereichen ein erhöhtes Risiko für<br />
eine sogenannte nosokomiale Infektion,<br />
also eine Ansteckung mit Keimen, die der<br />
Patient nicht mitbringt, sondern im Krankenhaus<br />
erwirbt. Um diese Ansteckungsgefahr<br />
gering zu halten, ist eine Behandlung<br />
der Raumluft erforderlich. Warum?<br />
Infektionsschutz<br />
durch die richtige Raumluftfeuchte<br />
Interessant ist festzustellen, dass sowohl<br />
eine trockene Raumluft das Überleben<br />
von Viren und Bakterien begüns tigt – d.h.<br />
wenn die relative Luftfeuchte unter 40 %<br />
fällt – als auch dann, wenn sie zu feucht ist<br />
(Werte über 60 %). Infektionen der Atemwege<br />
nehmen grundsätzlich bei trockener<br />
Luft zu. Es ist wissenschaftlich erwiesen,<br />
dass die optimale relative Luftfeuchte (Relative<br />
Humidity, RH) für den Menschen in<br />
einem Korridor zwischen 40 und 60 % liegt.<br />
Wie lässt sich dieser Korridor erklären?<br />
Im Freien ist das Ansteckungsrisiko<br />
für virale<br />
oder bakterielle<br />
Erkrankungen gering.<br />
Doch Krankenhäuser<br />
sind geschlossene<br />
Systeme.<br />
18 <strong>IKZplus</strong> • IKZ-<strong>KLIMA</strong> 9/10/2019