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Pressespiegel 2009

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DOCK 11 <strong>Pressespiegel</strong> <strong>2009</strong><br />

seinem Tanztheater «Believe it or Not» von 2008, einem etwas weniger erfolgreichen Stück, weil er<br />

selbst nicht mitspielt. «Science Fiction ist wie Israel», sagt er, «denn beide handeln von ständigen<br />

Angriffen und strikter Zukunftsgläubigkeit.» Science Fiction gibt es schon so lange wie Israel, als Traum<br />

und Albtraum: «Um 1950 war Science Fiction vor allem die Angst vor Aliens, um 1980 zeigte man, wie<br />

cool es sei, auf einem anderen Planeten zu leben. Heute ist Science Fiction vor allem pathetisch und<br />

politisch korrekt.»<br />

Nir De Volff, 34 Jahre alt, erlebte, wie Israel eine Revolution von innen mitmachte. Je stärker der<br />

Fundamentalismusin den umliegenden Ländern wurde, desto deutlicher erfasste Israel die Orthodoxie.<br />

Streng orthodoxe arbeiten nicht, sondern, erhalten fürs Beten Geld. Immer wieder erfährt er von<br />

Bekannten, die sich von heute auf morgen das Gehirn waschen lassen, um «andere Menschen zu<br />

befreien, nur ohne jede Freiheit. Man muss sie hassen, wenn man selbst nocht nicht dreißig ist. Danach<br />

werden sie zu interessanten Objekten.»<br />

Heute ist Nir De Volff selbst ein fleißiger Thora-Schüler. Er nimmt bei einem israelischen Rabbi<br />

Unterricht - Skype sei dank. Er verhandelt mit der jüdischen Gemeinde in Berlin, um in der großen<br />

goldenen Synagoge tanzen zu dürfen. Mit Erfolg. Und macht gemein mit den Rabbis auch wenn er nicht<br />

ihre Locken trägt. Dafür liebt er ihren Witz. «Zwei Männer stehen in der Wüste. Einer hat Wasser, der<br />

andere nicht. Christen würden sich das Wasser teilen und beide sterben. Die Juden würden noch lange<br />

diskutieren: Wer das Wasser behält, stirbt später. Dafür einsamer. »<br />

Arnd Wesemann / ballettanz / Seite 50 / Februar <strong>2009</strong>

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