Pressespiegel 2009
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DOCK 11 <strong>Pressespiegel</strong> <strong>2009</strong><br />
Berliner Morgenpost<br />
Sonntag: Tanz<br />
"Circle Games" im Dock 11<br />
Donnerstag, 3. September <strong>2009</strong> 02:37<br />
Der Anspruch der Performance von Isak Immanuel und Yuko Kaseki ist umfassend, mit Hilfe von Video werden<br />
Architektur als auch die Privatsphäre zum Thema. Auch von Milan Kunderas Roman "Vom Lachen und<br />
Vergessen" ist das Tanzstück "Circle Games and Continuous Cities" inspiriert.<br />
Tanzpresse.de<br />
Geortete Körper<br />
Isaak Immanuel und Yuko Kaseki mit "Circle Games and Continuous Cities" im Dock 11<br />
Foto: Cokasek<br />
FB/ MB, 11.09.09<br />
Um geometrische und menschliche Körper, die sich in Beziehung mit urbanen Strukturen stellen, geht es in dem<br />
Stück von „Cokaseki“ (Yuko Kaseki und Marc Ates) und „Tableau Stations“ (Isaak Immanuel). Vielfach entfalten<br />
sich die Bewegungen der Performer aus teils sichtbaren, teils unsichtbaren Begrenzungen der Körper auf der<br />
Bühne. Zu Quadraten angeordnete niedrige Zäune aus Holz schränken sie ein, erlauben aber Übertritt und<br />
gemeinsame Fortbewegung. Ein beständig kreisender Stab, angebracht auf einer flachen Säule, treibt die Tänzer<br />
an. Sie müssen ihm ausweichen oder verbindende Drehungen ermitteln. Im Hintergrund vereinen sich Schatten,<br />
trennen sich die Körper, die einmal mehr, einmal weniger fremd erscheinen. Kurze Filmsequenzen sind zu sehen,<br />
laut Programm “Site-Specific Video Installation”, die in den Bühnenraum hinein den Körper in seinem An- und<br />
Abstoßen städtischer (Un-)Orte darstellen. Da kommt die Stadt manchmal als quadratischer Lüftungsschacht<br />
daher, in dem ein Luftballon hektisch seine Kreise zieht. Unmerklich gelingt es sogar einem Darsteller, einen<br />
rechteckigen Rahmen, in dem er sich liegend befindet, in einem Kreis durch den Raum zu befördern. Mit Gespür<br />
für feine Sinnlichkeit widmen sich Kaseki und Immanuel in ihrer gelungenen Kooperation dem Erforschen<br />
zirkulierender Strukturen zwischen Räumen und Körpern. Behutsames Miteinander und spielerische<br />
Bewusstseinserweiterung bei der Betrachtung „einer Stadt in Zirkeln“ machen den Blick des Zuschauers wieder<br />
frei für die eigene körperliche und sensitive Ausdehnung im urbanen Raum. Zurück bleibt dann ein wenig<br />
Wehmut, dass man nicht immer so sensibel vibrierend durch die Berliner Straßen wandeln kann.