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Pflege- und Entwicklungsplan (PEPL)

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3 Allgemeine Beschreibung des Naturparkgebietes<br />

schlipf am Rissberg an der Hörnle-Ostabdachung, der auch neuartige Biotop- <strong>und</strong> Quellbildungen bis<br />

an den Rand des Murnauer Mooses ausgelöst hat.<br />

Weniger Beachtung finden die oft im Wald verborgenen Rutschhänge <strong>und</strong> Geländeabsitzungen („betrunkene<br />

Wälder“) insbesondere im Flyschgebiet <strong>und</strong> am Überschiebungsrand des Kalkalpin (z.B.<br />

Unternogg, Unsinniger Graben). Nicht weniger als 1,6 % des Gebietes entfallen auf tiefreichende Rutschungen.<br />

3.4 Klima<br />

Der Naturpark ist geprägt durch ein relativ ozeanisches, wolkenreiches Montanklima im Nordstau der<br />

Alpen. Allenfalls die Sommermonate Juni bis August sind völlig frostfrei. Kennzeichnend sind hohe<br />

Sommerniederschläge <strong>und</strong> winterliche Schneelagen sowie Steigungs- <strong>und</strong> Stauregen, die mit der<br />

Seehöhe zunehmen. Dementsprechend gibt es viele Lawinen- <strong>und</strong> Gleitschneehänge an den steilen<br />

Bergflanken des inneren Naturparks, z.B. Scheinberg, Kuchelberg, Klammspitz. Wächtenschnee-<br />

Anhäufung im Lee führt zu vermehrten Schneebewegungen an Ost- <strong>und</strong> Südosthängen (z.B.<br />

Gießenbachtal, oberes Sägerbach- <strong>und</strong> Lösertal, Kuchelberg, Friederspitz, Rosengarten). Üppige <strong>und</strong><br />

wüchsige Hochstaudenfluren kennzeichnen solche Stoff-Akkumulationsstandorte im Auslauf von<br />

Gr<strong>und</strong>lawinen <strong>und</strong> Schneebrettern.<br />

Die Klimastation Ettal (884 m) verzeichnet eine Jahresmittel von 5,8° C, ein Sommermittel von 13,0 °C<br />

<strong>und</strong> eine mittlere Jahresschwankung von 17,8° C. In Linderhof fallen im langjährigen Mittel 1.751 mm<br />

Jahresniederschlag, davon 321 mm im Winter, 398 mm im Frühjahr, 665 mm im Sommer <strong>und</strong> 367 mm<br />

im Herbst. Selbst Oberammergau gehört mit 1.471 Millimeter Jahresniederschlag noch zu den 3%<br />

niederschlagsreichsten Orten Deutschlands. 3-Tages-Niederschläge im Extremfall (z.B. 2005 <strong>und</strong><br />

1999) bis über 200 mm gehören zu den ergiebigsten Ereignissen in Mitteleuropa. Dann kann die Ammer<br />

in Oberammergau bis zu 170 m 3 /sec. führen <strong>und</strong> sonst unscheinbare Wildbäche werden zu reißenden,<br />

gewaltige Geschiebemengen mitreißenden Strömen oder gar Schlamm/Geröll-Lawinen (Muren).<br />

Trockenster Monat ist der Februar, nassester der Juli. Im niederschlagreichsten Monat fällt ca. 2,6-mal<br />

so viel Regen wie im trockensten Monat. Die aktuellen Monatsmittelwerte für die Klimastation Rosshof<br />

bei Bad Kohlgrub (740 m) fasst nachfolgende Abbildung zusammen:<br />

28 <strong>Pflege</strong>- <strong>und</strong> <strong>Entwicklungsplan</strong> Naturpark Ammergauer Alpen

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