30.01.2020 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln Ausgabe 08 / 2019

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe sechs Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Branchen & Betriebe<br />

FIT FÜR DIE WEIHNACHT<br />

<strong>Die</strong> wichtigsten Wochen für den <strong>Köln</strong>er Einzelhandel und die Innenstadt stehen bevor<br />

Der Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz ist der Touristenmagnet.<br />

Das festlich geschmückte <strong>Köln</strong> mit seinen zahlreichen abwechslungsreichen Weihnachtsmärkten<br />

zieht jedes Jahr Hunderttausende Besucher in die Domstadt. Wie<br />

wichtig der Dezember für <strong>Köln</strong> ist, zeigt ein Blick auf die Statistik.<br />

So gab es im November 2018 fast 162.000<br />

Übernachtungen ausländischer Gäste in<br />

<strong>Köln</strong>. Einen Monat später, also im Dezember<br />

2018, lag die Zahl mit an die 213.000<br />

Übernachtungen deutlich darüber. Ein Zuwachs,<br />

der sicherlich auf die attraktiven<br />

Angebote der Weihnachtsmärkte zurückzuführen<br />

ist. Nicht zuletzt dank der konsequenten<br />

Weiterentwicklung der Weihnachtsmärkte<br />

als wesentliche Attraktion<br />

<strong>Köln</strong>s in der Adventszeit war dieser Erfolg<br />

in den letzten Jahren möglich.<br />

Nur: wie ist es um den <strong>Köln</strong>er Handel in<br />

den anderen elf Monaten des Jahres bestellt?<br />

Eine generelle Entwicklung ist nicht<br />

nur in <strong>Köln</strong>, sondern deutschland- und<br />

weltweit zu beobachten: Innenstädte verlieren<br />

an Profil – die Beliebigkeit der innerstädtischen<br />

Handelsangebote nimmt<br />

kontinuierlich zu. <strong>Köln</strong> etwa befindet sich<br />

in einer sehr dicht besiedelten Region, im<br />

Wettbewerb mit Nachbarstädten und den<br />

Beneluxstaaten, die dem Käufer zahlreiche<br />

Alternativen bieten.<br />

Noch gehören Schildergasse und Hohe Straße<br />

regelmäßig zu den meistfrequentierten<br />

Shoppingmeilen, und zwar europaweit!<br />

Aber wie lange noch? <strong>Die</strong> Rahmenbedingungen<br />

haben sich jedenfalls bereits dramatisch<br />

geändert.<br />

Schildergasse und Hohe<br />

Straße auf dem Weg<br />

zurück zum Selbstläufer<br />

Bereits heute werden die Filialisten zentral,<br />

d. h. von ihren Zentralen, gesteuert<br />

und können kaum vor Ort entscheiden.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Köln</strong>er Stadtentwicklung erfolgt nicht<br />

ganzheitlich, und der Handel ist ohnehin<br />

gebeutelt durch die Suche nach dem richtigen<br />

Weg in der Kombination aus stationärem<br />

Verkauf und dem E-Commerce.<br />

Derzeit unterzieht sich die Innenstadt zwar<br />

mit großen Bauprojekten in der Domumgebung<br />

mit Via Culturalis, Roncalliplatz,<br />

dem Umbau des Domhotels oder der Erweiterung<br />

des Wallraf-Richartz-Museums<br />

städtebaulich einem umfangreichen Prozess.<br />

Gleichzeitig muss kontinuierlich an<br />

Grundlagen wie Sauberkeit und Ordnung,<br />

Foto: © Mikhail Markovskiy – stock.adobe.com<br />

Möblierung des öffentlichen Raumes oder<br />

Straßenbeleuchtung gearbeitet werden.<br />

Darüber hinaus geht es um ausreichende<br />

Sitzmöglichkeiten, Ruhezonen für Besucher<br />

und Familien, die Überarbeitung loser<br />

Pflastersteine, beschmierte und beklebte<br />

Mülleimer und zur digitalen Erlebbarkeit<br />

der Innenstadt.<br />

<strong>Die</strong> Qualität und die Wahrnehmung unserer<br />

Handelsstraßen müssen konsequent<br />

verbessert werden. Da dies nur gelingen<br />

kann, wenn alle Betroffenen an einem<br />

Strang ziehen, hat sich eine Mitglieder-Initiative<br />

„<strong>Köln</strong>er Handelslagen“ von Stadtmarketing<br />

<strong>Köln</strong> herausgebildet, die derzeit<br />

aktiv darauf hinarbeitet, der <strong>Köln</strong>er Innenstadt<br />

zu zeitgemäßer Attraktivität zu verhelfen.<br />

Zahlreiche, für das Stadtbild vorteilhafte<br />

Maßnahmen sind angedacht. Erstmalig<br />

wird die Weihnachtsbeleuchtung, die in<br />

den vergangenen Jahren von der IG Schildergasse<br />

und über den Handel finanziert<br />

und umgesetzt wurde, von der IG Schildergasse<br />

und den Immobilieneigentümern finanziert.<br />

Das Thema Licht wird zukünftig eine noch<br />

größere Rolle spielen. Moderne LED-Technik<br />

ermöglicht gerade in der dunklen<br />

Jahreszeit spektakuläre Inszenierungen,<br />

verleiht der Innenstadt weihnachtliche<br />

Ausstrahlung. Vorübergehender Leerstand<br />

könnte temporär mit Kunst- und Kulturprojekten,<br />

Messe- oder Kongressthemen<br />

bespielt werden.<br />

<strong>Die</strong> Stadt <strong>Köln</strong> hat 200.000 Euro für die Erarbeitung<br />

eines Leitbildes zur Entwicklung<br />

der Handelslagen Hohe Straße und Schildergasse<br />

bereitgestellt. Auch in die Überarbeitung<br />

der Straßenbeleuchtung soll investiert<br />

werden. <strong>Die</strong> <strong>Köln</strong>er Innenstadt hat<br />

alle Voraussetzungen, um auch zukünftig<br />

als Publikumsmagnet zu fungieren, muss<br />

aber für eine gesteigerte Aufenthaltsqualität<br />

sorgen. Gemäß dem Zitat von Dr. Frank<br />

Wenzel, Geschäftsführer Aachener Grundvermögen:<br />

„<strong>Die</strong> großen Tech-Giganten befriedigen<br />

menschliche Urbedürfnisse nach<br />

sozialer Interaktion (WeChat/Facebook),<br />

nach Ressourcen (Taobao/Amazon), nach<br />

Status (Apple) und nach Wissen (Baido/<br />

Google). <strong>Die</strong> Innenstadt kann das schon<br />

viel länger und viel besser. Deshalb hat sie<br />

Zukunft. Gestalten wir sie!“ W<br />

Heribert Eiden<br />

24 www.diewirtschaft-koeln.de

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