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Verfahrenstechnik 1/2020

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19098<br />

1-2<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

Februar <strong>2020</strong><br />

TITELSTORY<br />

GASDETEKTION<br />

Visualisierung liefert<br />

aussagekräftige Informationen


ZETRIX ® & ZEDOX ®<br />

Exzentrisch – Für höchste Ansprüche!<br />

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(bis DN 1200) oder Gewindeflansch (bis DN 600).<br />

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+260°C (max. +400°C). Mit Schweißenden<br />

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EDITORIAL<br />

AUCH FÜR IHRE<br />

ANFORDERUNGEN!<br />

Querdenken erlaubt<br />

Sie sind nicht als kreatives Genie geboren, wollen aber trotzdem<br />

neue Ideen entwickeln? Kein Problem, sagen die Experten: Jeder<br />

kann kreativ sein, wenn er oder sie genug Freiräume bekommt.<br />

Dazu gehört eigenverantwortliches Arbeiten und die Erlaubnis,<br />

auch mal querdenken zu dürfen. Wichtig ist dabei ein zeitlicher<br />

Rahmen – Zeitdruck ist ein Kreativitätskiller, aber auch fehlende<br />

Zeitvorgaben hemmen innovatives Denken.<br />

Die besten Ideen entstehen oft gar nicht im Büro, sondern<br />

zuhause oder beim Sport. Offensichtlich wirken Computerarbeitsplätze,<br />

klassische Meetings und Projektbesprechungen nicht<br />

sonderlich inspirierend. Hier können kleine Veränderungen<br />

schon viel bewegen. Bei der Firma Grundfos in Dänemark<br />

beispielsweise treffen sich die Mitarbeiter im sogenannten Digital<br />

Transformation Office zum kreativen Austausch auf Paletten und<br />

Sofas. Größere Meetings werden auch im Stehen abgehalten, für<br />

intime Gespräche unter vier Augen gibt es gemütliche Kabinen, in<br />

die man sich zurückziehen kann. Und für ganz kreative Köpfe<br />

steht sogar eine Kiste mit Legosteinen zur Verfügung.<br />

Gamification, also die Anwendung von Elementen und Techniken<br />

aus der Spielewelt, soll bei der Lösung von Problemen<br />

helfen. Mit Lego, Knete und Strohhalmen ein<br />

Modell zu bauen oder mit einem Quiz Kunden<br />

und Mitarbeiter in Prozesse einzubinden, ist<br />

bereits gelebte Praxis in den Unternehmen.<br />

Wir waren bei dieser Ausgabe der<br />

VERFAHRENSTECHNIK auch wieder kreativ<br />

und haben sogar ein Brettspiel für Sie getestet,<br />

bei dem es um Alchemie geht. Viel kreativen<br />

Input beim Lesen und beim Spielen<br />

wünscht Ihnen<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

Dosier-Zahnradpumpe<br />

Hochwertige Standardbauteile &<br />

individuelles Design: für Wasser, Lösungsmittel,<br />

Säuren, Laugen und mehr ...<br />

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Pumpen-/Dosier-/Kupplungstechnik


20-0006_INS-OGI-EMEA-Coverpage_GF77.indd 1 13/01/<strong>2020</strong> 12:27<br />

INHALT<br />

10 18 24<br />

Effizient: Polymersuspensionen durch<br />

Filtration und Vakuumtrocknung von<br />

flüchtigen organischen Stoffen befreien<br />

Robust: Dauerhaft trockenlauffähige<br />

magnetgekuppelte Pumpen trotzen<br />

abrasiven und aggressiven Medien<br />

Sauber: In der Produktion dekorativer<br />

Kosmetik werden nur ölfrei arbeitende<br />

Kompressoren eingesetzt<br />

AKTUELLES<br />

6 Die Chemieingenieurin – Anja Oehler<br />

8 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

8 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

10 Optimierte Prozesslösung für die Kunststoffindustrie<br />

12 Saugmischer erzeugt stabile Kieselgur-Suspension<br />

13 Produktinformationen<br />

TOP-THEMA PUMPEN<br />

16 Pumpen und Systeme für analoge und digitale<br />

Wasserlösungen<br />

18 Feststoffhaltige Flüssigkeiten sicher fördern<br />

20 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

24 Ölfreie Druckluft für dekorative Kosmetik<br />

26 Drehkolbengebläse für die Be- und Entladung von<br />

Containern<br />

28 Kompensatoren einbauen und vergessen<br />

30 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

32 Präzise Steuerung von Brenngasen und Druckluft<br />

34 Digitalisierung verändert den Mindset einer Organisation<br />

nachhaltig<br />

35 Produktinformationen<br />

BETRIEBSTECHNIK<br />

38 TITEL Visualisierung von gefährlichen Gasen liefert<br />

aussagekräftige Informationen<br />

40 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

33 Impressum<br />

42 <strong>Verfahrenstechnik</strong> im Alltag<br />

43 Vorschau<br />

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TITELBILD<br />

Flir Systems GmbH, Frankfurt<br />

4 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


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Flexible und staubdichte Tablettenproduktion<br />

der nächsten Generation


AKTUELLES I PERSÖNLICH<br />

Die Chemieingenieurin<br />

ANJA OEHLER<br />

Wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />

Chemieingenieurin zu werden?<br />

Ich war schon im Kindesalter nicht das<br />

klassische Mädchen, das mit Puppen<br />

spielte. Mein Interesse lag schon damals<br />

eher an technischen Spielsachen und<br />

Aktivitäten. Da ich in der Schule die größte<br />

Freude an Mathe, Chemie und Physik<br />

hatte, war für mich klar, dass ich den<br />

technischen Pfad einschlagen möchte.<br />

Beim Informieren über den Studiengang<br />

Chemieingenieurwesen/<strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

hat mich die Verbindung Technik mit<br />

Chemie begeistert, was sich während der<br />

Schulzeit an einem Schnuppertag an der<br />

Uni bestätigt hatte.<br />

Was begeistert Sie an Ihrer Arbeit?<br />

Am meisten begeistern mich das breite<br />

Aufgabenspektrum und das große Wissen,<br />

das man benötigt und ständig vergrößert,<br />

um diese Herausforderungen zu meistern.<br />

Da wir Anlagenplaner sind und von<br />

unseren Kunden unterschiedliche Eingangsmaterialien<br />

aus den verschiedensten<br />

Branchen und aus aller Welt bekommen,<br />

wird keine Anlage doppelt ausgelegt<br />

und geplant. Dementsprechend abwechslungsreich<br />

und vielfältig sind meine Aufgaben.<br />

Als Verfahrensingenieurin bin ich<br />

von Anfang an mit im Boot, um erste Erkenntnisse<br />

über das Material anhand von<br />

Ver suchen an der Versuchsanlage zu erlangen.<br />

Weitere Aufgaben sind dann zum<br />

Beispiel die Planung von Anlagenkomponenten,<br />

die Abwicklung mit Unterlieferanten<br />

und final die Inbetriebnahme beim<br />

Kunden vor Ort.<br />

Warum haben Sie Ihre Praktika im<br />

Ausland absolviert?<br />

Während des Master-Studiums war ich für<br />

zwei Praktika im Ausland und hatte jeweils<br />

die Möglichkeit, als angehende Ingenieurin<br />

in der Forschung & Entwicklung an produzierenden<br />

Standorten zu arbeiten. Hauptgrund<br />

war für mich damals, mein Englisch<br />

zu verbessern und so viel praktische Erfahrung<br />

wie möglich zu sammeln, da das<br />

Studium an der Universität doch sehr<br />

theoretisch ist. Diese Auslandsaufenthalte<br />

haben nicht nur mein fachliches Wissen<br />

und die technische Denkweise vorangebracht,<br />

sondern vor allem auch meine<br />

Persönlichkeit und Selbstständigkeit geprägt.<br />

Ich konnte andere Kulturen, Menschen<br />

und Arbeitsweisen kennenlernen<br />

und auch mal von der „deutschen Sichtweise“<br />

abkommen.<br />

Sie organisieren für den VDI<br />

Veranstaltungen. Welche Rolle spielt<br />

dieses Networking für Sie?<br />

Das Networking beim VDI ist mir persönlich<br />

sehr wichtig – wir sind Jungingenieure aus<br />

den verschiedensten Branchen und<br />

Studiengängen, und es ist immer spannend,<br />

sich auszutauschen, über verschiedene<br />

Ingenieursthematiken zu diskutieren und<br />

fachlich dazuzulernen.<br />

Anja Oehler ist<br />

Verfahrensingenieurin bei<br />

Econ Industries in<br />

Starnberg und plant dort<br />

Anlagen zur Aufbereitung<br />

von Industrieabfällen<br />

Sie sind Standard-Turnier-Tänzerin und<br />

gehen sportlich gern an Ihre Grenzen.<br />

Sind in Ihrem Job Teamfähigkeit, eine<br />

gute Abstimmung mit den Kolleginnen/<br />

Kollegen und Leistungsbereitschaft<br />

wichtige Voraussetzungen?<br />

Ja auf jeden Fall. Ich arbeite sehr eng mit<br />

den Kollegen aus der Konstruktion, dem<br />

Vertrieb und der Elektrotechnik zusammen.<br />

Da ist es sehr wichtig, sich gut<br />

abzustimmen, da alles aufeinander aufbaut.<br />

Auch mit den verschiedenen Unterlieferanten<br />

ist eine gute Abstimmung<br />

nötig, da unsere Anlagen nun doch recht<br />

speziell sind. Da braucht man auch viel<br />

Ausdauer – zumindest im psychischen<br />

Sinne –, um wirklich das zu bekommen,<br />

was man will.<br />

(eli)<br />

6 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


AKTUELLES<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

MESSE Maintenance 12./13.02.20,<br />

Dortmund<br />

MESSE Pumps & Valves 12./13.02.20,<br />

Dortmund<br />

MESSE Logistics & Distribution 12./13.02.20,<br />

Dortmund<br />

LEHRGANG Umweltrecht aktuell 27.02.20,<br />

Offenbach<br />

INTENSIVTRAINING Hintergründe und<br />

Essentials der GMP<br />

SEMINAR Eigensicherheit in der betrieblichen<br />

Praxis<br />

SCHULUNG Funktionale Sicherheit in<br />

Europa unter Bezug auf SIL und PL<br />

SEMINAR Optimierung Pumpe Armatur<br />

Rohrleitung Teil 1–3<br />

03./04.03.20,<br />

Frankfurt/M.<br />

04./05.03.20,<br />

Regensburg<br />

06.03.20,<br />

Fulda<br />

10.–12.03.20,<br />

Essen<br />

TAGUNG Pneumatische Fördertechnik 11.03.20,<br />

Hamburg<br />

WORKSHOP Gerätebedienung – Pactware 11./12.03.20,<br />

Schiltach<br />

WEITERBILDUNG Schadensanalyse von<br />

Dichtungen<br />

WORKSHOP Profinet in der Prozessautomatisierung<br />

13./14.03.20,<br />

Frankfurt/M.<br />

16.03.20,<br />

Essen<br />

Easyfairs, Tel. 089/127165-0,<br />

www.easyfairs.com<br />

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www.easyfairs.com<br />

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www.easyfairs.com<br />

Umweltinstitut Offenbach, Tel. 069/810679,<br />

www.umweltinstitut.de<br />

GDCh, Tel. 069/7917-485,<br />

www.gdch.de/fortbildung<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

Jumo, Tel. 0661/6003-0,<br />

www.jumo.net<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

DSIV, Tel. 0611/714061,<br />

www.dsiv.org<br />

Vega, Tel. 07836/50-0,<br />

www.vega.com<br />

Deutsche Gesellschaft für Materialkunde,<br />

Tel. 069/75306-757, www.dgm.de<br />

Profibus Nutzerorganisation, Tel. 0721/9658590,<br />

www.profibus.com<br />

Wechsel in der<br />

Geschäftsführung<br />

von Fagus-Grecon<br />

In der Geschäftsführung der<br />

Fagus-Grecon GmbH & Co. KG<br />

gab es einen Wechsel: Kai Greten<br />

scheidet aus, Ernst Greten<br />

(Bild links) übernimmt vorübergehend<br />

die Leitung des Unternehmens<br />

gemeinsam mit Uwe<br />

Kahmann (Bild rechts). Ernst<br />

Greten ist Mitgesellschafter<br />

und ehemaliger, langjähriger<br />

Geschäftsführer, Uwe Kahmann<br />

ist bereits seit 2007 in der Geschäftsführung.<br />

www.fagus-grecon.com<br />

Messe für Prozessautomation in Frankfurt<br />

Die Meorga veranstaltet am 25. März <strong>2020</strong> in der Frankfurter Jahrhunderthalle<br />

eine Spezialmesse für Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik,<br />

Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik.<br />

150 Fachfirmen zeigen von 8 bis 16 Uhr Geräte und Systeme, Engineering-<br />

und Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der<br />

Prozess- und Fabrikautomation,<br />

begleitend dazu gibt es<br />

36 Fachvorträge. Der Eintritt<br />

zur Messe und die Teilnahme<br />

an den Fachvorträgen sind<br />

für die Besucher kostenlos.<br />

Huber investiert in Neubau<br />

www.meorga.de<br />

Anfang Dezember feierte die Peter Huber Kältemaschinenbau AG mit<br />

einem Spatenstich den offiziellen Baustart für eine erneute Erweiterung<br />

ihres Hauptsitzes in Offenburg-Elgersweier. Nachdem kürzlich das<br />

neue Verwaltungsgebäude fertiggestellt wurde, investiert das Familienunternehmen<br />

dank stabiler Wachstumszahlen nun in den Ausbau der<br />

Produktion. Geplant ist eine 4 500 m² große Produktionshalle sowie<br />

600 m 2 Büro- und Sozialräume. Die Fertigstellung erfolgt im Frühjahr<br />

2021. Die Geschwister Huber freuen sich über das stetige Wachstum<br />

ihrer Firma. „Es zeigt, dass wir mit unserer strategischen Ausrichtung und<br />

der Spezialisierung auf unsere Kernkompetenz hochgenaue Temperiertechnik<br />

richtig liegen. Hier investieren<br />

wir intensiv in die Grundlagenforschung“,<br />

so Daniel Huber.<br />

Foto: Freyler<br />

www.huber-online.com<br />

Raum für Innovation bei COG<br />

Direkt auf dem Unternehmensgelände<br />

in Pinneberg<br />

bei Hamburg hat der Dichtungsexperte<br />

C. Otto Gehrckens<br />

sein neues Technikum<br />

in Betrieb genommen<br />

und damit seine Herstellerkompetenz<br />

im wahrsten<br />

Sinne des Wortes ausgebaut. Auf einer Gesamtfläche von 2 000 m 2<br />

entwickeln die Spezialisten von COG neue Werkstoffe für die Herausforderungen<br />

der Industrie von morgen. Die umfangreiche moderne<br />

Ausstattung des Technikums macht es möglich, sämtliche Produktionsschritte<br />

zu simulieren und dabei auch die unterschiedlichen<br />

Produktionsprozesse nachzubilden.<br />

www.cog.de<br />

Fachmesse-Duo Solids & Recycling-Technik<br />

Recycling und Schüttgut-Technologien für mehr Nachhaltigkeit<br />

sind die Themen des Fachmesse-Duos Solids & Recycling-Technik,<br />

das am 1. und 2. April in Dortmund stattfindet. Die Kombination<br />

der beiden Messen soll sowohl für Aussteller als auch für Besucher<br />

zahlreiche Synergien bieten, weil sich viele der Schüttgut-Technologien<br />

auch in der Recycling-<br />

Branche wiederfinden. Die<br />

Messehallen am Rheinlanddamm<br />

200 in Dortmund sind an<br />

beiden Tagen von 9.00 bis<br />

17.00 Uhr geöffnet, das 2-Tages-<br />

Online-Ticket kostet 30 EUR.<br />

www.easyfairs.com<br />

8 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


AKTUELLES<br />

Zusätzlicher Geschäftsführer bei Jumo<br />

Die geschäftsführenden Jumo-Gesellschafter Bernhard Juchheim<br />

(Bild links) und Michael Juchheim (Bild rechts) haben zum 1. Januar<br />

<strong>2020</strong> Dimitrios Charisiadis (Bild Mitte) zum dritten Geschäftsführer<br />

bestellt. Er wird für die Bereiche „Vertrieb, Entwicklung und Produktion“<br />

zuständig sein. Bernhard Juchheim verantwortet zukünftig<br />

den Bereich „Personal“, Michael Juchheim übernimmt die Bereiche<br />

„IT und Finanzen“. Gemeinsam wollen die drei Geschäftsführer<br />

verstärkt die Themen „Unternehmensstrategie und -entwicklung“<br />

in den Fokus stellen. Dimitrios Charisiadis ist seit 2017 als „Bereichsleiter<br />

Vertrieb Deutschland und globales Produkt- und Branchenmanagement“<br />

bei Jumo tätig. Er sieht hervorragende Chancen<br />

für das Familienunternehmen:<br />

„Die Jumo Unternehmensgruppe<br />

besitzt ein enormes<br />

Potenzial, um erfolgreich<br />

in die digitale Zukunft<br />

zu starten und ich freue mich<br />

auf die Zusammenarbeit in<br />

einem tollen Team.“<br />

www.jumo.net<br />

275 Jahre Hebezeuge von J.D. Neuhaus<br />

In diesem Jahr feiert die J.D. Neuhaus<br />

GmbH & Co. KG (JDN) aus Witten ein ganz<br />

besonderes Firmenjubiläum – das Unternehmen<br />

stellt seit 275 Jahren Hebezeuge<br />

her. Die Firmengeschichte begann 1745,<br />

als Johann Diederich Conrad Neuhaus<br />

seine erste Holzschaft-Winde baute. Diese<br />

Erfindung zum Bewegen schwerer Lasten<br />

legte den Grundstein für die Erfolgsgeschichte<br />

von J.D. Neuhaus. Seit 1995<br />

leitet Wilfried Neuhaus-Galladé (Bild) als geschäftsführender<br />

Gesellschafter das nun schon in siebter Generation geführte<br />

Familienunternehmen.<br />

Die Anfänge der Alchemie<br />

Im Spiel Trismegistus treten ein bis vier SpielerInnen in die Fußstapfen<br />

des gleichnamigen Alchemisten, um aus den Grundelementen<br />

Metalle zu Gold zu transmutieren. Ein allgemeiner Würfelpool<br />

definiert die zur Verfügung stehenden Aktionen und ihre<br />

Mächtigkeit. In jeder der drei Spielrunden wählen die Spieler genau<br />

drei Würfel. Sie setzen<br />

diese Würfel ein, um Materialien<br />

umzuwandeln,<br />

Essenzen zu sammeln,<br />

Artefakte zu ergattern<br />

und einzusetzen sowie<br />

Experimente zu vollziehen,<br />

um sich entlang der<br />

vier Meisterschaftsleisten<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Sobald der aktive Spieler<br />

seine Aktion beendet<br />

hat, können die Mitspieler die gleiche Aktion ebenfalls ausführen,<br />

wenn sie dafür eines ihrer Reaktionsplättchen umdrehen. So bleiben<br />

alle Spieler auch zwischen den eigenen Zügen dauerhaft ins<br />

Geschehen involviert. Die Suche nach dem Stein der Weisen ist anspruchsvoll<br />

– viele Entscheidungen müssen getroffen werden. Alles<br />

ist miteinander verzahnt und viele Rädchen greifen ineinander, sodass<br />

bei guter Planung viele Effekte durch eine einzige Aktion getriggert<br />

werden können.<br />

Wertung der Redaktion:<br />

Expertenspiel, das etwas Einarbeitung erfordert, dann aber mit<br />

vielen strategischen Möglichkeiten belohnt<br />

www.spiele-offensive.de<br />

www.jdngroup.com<br />

Igus mit Recycling-Programm für<br />

Energieketten<br />

Auch bei langlebigen Kunststoff-Energieketten stellt sich zum Lebensdauerende<br />

die Frage nach der Entsorgung. Im Normalfall wird die<br />

Kette zusammen mit anderen Kunststoffabfällen beseitigt. Eine<br />

umweltfreundliche Alternative bietet Igus jetzt mit einem eigenen<br />

Recycling-Programm. Das Ziel des Programms ist es, den Kunststoff<br />

der Energie- und Schleppketten zu recyceln, wiederzuverwenden<br />

und somit einem Wertstoff-Kreislauf zuzuführen. Dazu können Anwender<br />

ihre ausrangierten, gereinigten Kunststoffketten an Igus<br />

schicken – und das völlig unabhängig vom Hersteller der Kette.<br />

„Igus nimmt sich der Verantwortung<br />

an und leistet mit dem Igus chainge<br />

recycling program einen Beitrag zur<br />

Reduzierung von Kunststoff-Müll und<br />

der Verbesserung des Recyclings“,<br />

stellt Frank Blase (Bild), Geschäftsführer<br />

der Igus GmbH, heraus.<br />

www.igus.de<br />

www.ruwac.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 9


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Technologien kombinieren<br />

Optimierte Prozesslösung für die Kunststoffindustrie<br />

Eine Vielzahl von Kunststoffen wird<br />

in einem Polymerisationsverfahren<br />

mit organischen Lösungsmitteln<br />

hergestellt. Nach der Polymerisation<br />

liegt das Produkt als Suspension<br />

im Lösungsmittel vor. Um ein<br />

Endprodukt mit einer möglichst<br />

geringen Konzentration an<br />

flüchtigen organischen Stoffen zu<br />

erhalten, ist eine energieeffiziente<br />

Abtrennung über Filtration und<br />

Vakuumtrocknung sinnvoll.<br />

Die Polymerisation verschiedener Kunststoffprodukte wird häufig<br />

in organischen Lösungsmitteln durchgeführt, z. B. Polyamid<br />

und Polycarbonat. Diese Lösungsmittel haben jedoch negative Auswirkungen<br />

auf Gesundheit und Umwelt, weshalb ihre Konzentration<br />

im Endprodukt so gering wie möglich sein soll. Eine ökonomisch<br />

und ökologisch ideale Variante stellt die nahezu vollständige<br />

Abtrennung und Wiederverwendung des Lösungsmittels im inneren<br />

Produktionsprozess dar. Das Lösungsmittel wird hierzu in zwei<br />

Schritten vom Polymer separiert – mit einer mechanischen Fest-<br />

Flüssig-Trennung (z. B. Filtration) gefolgt von einem thermischen<br />

Trocknungsverfahren (z. B. Vakuumtrocknung).<br />

In einer Suspension mit geringer Feststoffkonzentration sind die<br />

Wechselwirkungen zwischen den Feststoffpartikeln vernachlässigbar.<br />

Hier ist die mechanische Fest-Flüssig-Trennung i. d. R. energieeffizienter<br />

als ein thermischer Trocknungsprozess, bei dem eine<br />

große Menge an Lösungsmittel durch Verdampfung abgetrennt<br />

werden muss. Nimmt die Feststoffkonzentration zu und wird die<br />

Suspension allmählich zu einer Packung der Partikel, gewinnt die<br />

Wechselwirkung zwischen benachbarten Partikeln an Relevanz. Im<br />

System dominiert nun die Kapillarkraft und verhindert eine energieeffiziente<br />

mechanische Fest-flüssig-Trennung.<br />

In diesem Fall ist die thermische Trocknung die effizientere<br />

Trennmethode. Diese basiert auf dem thermodynamischen Gleichgewicht<br />

der Lösungsmittelmoleküle zwischen der flüssigen (oder<br />

adsorbierten) und der Gasphase. Der Energieeinsatz für das Aufheizen<br />

des Produkts und den Verdampfungsvorgang ist bei dieser<br />

Methode geringer. Mithilfe der Vakuumtrocknungstechnik ist es<br />

zudem möglich, den Siedepunkt des Lösungsmittels zugunsten<br />

eines energieeffizienteren Prozesses zu senken.<br />

Optimaler Betriebsbereich<br />

Beide Technologien haben ihren optimalen Betriebsbereich für<br />

eine typische Aufgabe in der Kunststoffindustrie. Will man aus einer<br />

Suspension mit einem Feststoffgehalt von 20 bis 40 % ein Produkt<br />

mit weniger als 1 % Restfeuchte erhalten, müssen beide Technologien<br />

kombiniert werden. Mit der Integration der Kompetenzen<br />

im Bereich Filtration und Trocknung wird hier eine Lösung mit<br />

Kundenmehrwert geboten.<br />

Eine kürzlich bearbeitete Aufgabenstellung enthielt bspw. die Anforderung,<br />

ein Polymerprodukt mit 60 % Methanol zu einem Endprodukt<br />

mit weniger als 0,1 % Methanol zu verarbeiten. Der<br />

Filtrationsschritt wird mit einem BHS Druckdrehfilter durchgeführt.<br />

Der Druckdrehfilter ist ein kontinuierlicher Druckfilter, mit dem<br />

Filterkuchen in der Dicke von 6 bis 150 mm gebildet werden kann.<br />

Die langsam drehende Trommel (≤ 2 U/min) ist in Zellen mit jeweils<br />

eigenem Filtermedium (synthetisches Gewebe/ein- oder mehrschichtiges<br />

Metall) und Auslass für Filtrat oder Gas unterteilt. Die<br />

Auslässe sind im Inneren der Trommel an einen Steuerkopf angeschlossen,<br />

der die gesonderte Entleerung der einzelnen Substrate<br />

regelt. Auf diese Weise wird die Mutterlauge von den Filtraten aus<br />

den nachfolgenden Schritten getrennt gehalten. Dies ermöglicht<br />

eine bessere Prozesskontrolle sowie die Wiederverwendung und<br />

Rückgewinnung von Lösungsmitteln und Gasen.<br />

Bei dem Verfahren tritt die Produktsuspension unter konstantem<br />

Druck in jede Zelle ein, um einen Filterkuchen zu bilden. Durch die<br />

Unterteilung im Inneren des Gehäuses wird der Kuchen in vollständig<br />

getrennten Zonen verarbeitet. Jede Zone kann in Abhängigkeit<br />

von der Kompressibilität des Kuchens in jeder Stufe der Filtra tion,<br />

des Waschens, des Entwässerns und des Austragens unter<br />

unterschiedlichen Drücken arbeiten.<br />

Der Trocknungsschritt wird mit einem vertikalen Vakuumtrockner<br />

von Ava durchgeführt. Im Trockner wird mittels einer Vakuumpumpe<br />

Unterdruck erzeugt, wodurch eine geringere Verdampfungstemperatur<br />

erreicht wird. Ein Wärmetauscher nach dem Brüdenfilter<br />

sorgt für die Rückgewinnung des Lösemittels. Die Vakuumtrocknung<br />

wird chargenweise durchgeführt. Nach dem Befüllen des<br />

Produkts in den Trockner wird dieser gasdicht verschlossen. Die<br />

Mischwendel (eine ein- oder zweigängige Wendel, die über Stege<br />

mit der Welle verbunden ist) fördert das Produkt an der beheizten<br />

Autoren: Dr.-Ing. Hongben Zhou, Sales Manager, Thomas Boerboom,<br />

Marketing Communications, Ava GmbH & Co. KG, Herrsching<br />

10 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Entwässerungsschritt<br />

Filterzelle<br />

Verdampfungsfilter<br />

mit Kondensator und<br />

Vakuumpumpe<br />

Waschschritt<br />

Mischwerk<br />

Heizmantel<br />

Mischkammer<br />

Filterkuchenaustrag<br />

Filtrationsschritt<br />

01 02<br />

01 Mit dem Druckdrehfilter können Filterkuchen in der Dicke<br />

von 6 bis 150 mm gebildet werden<br />

02 Im vertikalen Vakuumtrockner wird mittels einer<br />

Vakuumpumpe Unterdruck erzeugt<br />

Seitenwand entlang nach oben, ohne dass eine hohe mechanische<br />

Spannung entsteht. Danach sinkt es in der Prozesskammer wieder<br />

nach unten. Durch das nahezu totraumfreie Design des Trockners<br />

bleibt das gesamte Produkt durchgehend in Bewegung. Dies führt<br />

zu einem gleichmäßigen Temperatur- und Produktfeuchtigkeitsprofil<br />

im gesamten Produktraum. Die niedrige Betriebstemperatur<br />

und die geringe mechanische Beanspruchung erlauben auch die<br />

Trocknung von mechanisch und thermisch sensiblen Produkten.<br />

Spezifischer Energieverbrauch<br />

Beim Druckdrehfilter wird die Energie hauptsächlich durch Druckluft<br />

zur Erzeugung der Druckdifferenz im Filter und vom Hauptmotor verbraucht.<br />

Bei dem vertikalen Vakuumtrockner sind die Hauptverbraucher<br />

die Heizeinheit, der Hauptmotor und die Vakuumpumpe. Bei<br />

einem relativ hohen Feuchtigkeitsgehalt ist der Energieverbrauch des<br />

Filters erheblich geringer als der des Vakuumtrockners. Der Energieverbrauch<br />

steigt jedoch exponentiell an, wenn sich die verbleibende<br />

Feuchtigkeit ihrer technischen Grenze nähert. Im Gegensatz dazu<br />

zeigt der Vakuumtrocknungsprozess einen nahezu linearen spezifischen<br />

Energieverbrauch für das Feuchtigkeitsverhalten in einem weiten<br />

Bereich des Feuchtigkeitsgehalts. Der Energieverbrauch steigt erst<br />

dann exponentiell an, wenn die Restfeuchte gegen Null geht.<br />

Wenn die Vakuumtrocknungslinie (rote Linie) parallel verschoben<br />

wird, bis sie tangential zur blauen Filtrationskurve ist, wird ein<br />

energetisches Optimum des gesamten Prozesses erreicht. Die integrierte<br />

Erarbeitung einer Lösung ermöglichte in diesem Fall einen<br />

maßgeschneiderten und optimierten Prozess für den Kunden.<br />

Weite Einsatzbereiche<br />

Zwei weitere Projekte verdeutlichen, welchen Stellenwert die Kombination<br />

der beiden Technologien hat: In einem Gemeinschaftsprojekt<br />

zur Herstellung von Phospholipiden wird eine Kombination<br />

aus Durchlauffilter und Durchlauftrockner installiert, um Phospholipide<br />

und weitere Nebenprodukte aus Eigelb zu extrahieren. Dieser<br />

neue Prozess ersetzt den ursprünglichen Batch-Extraktionsprozess,<br />

der aus einer Reihe von Behältern und einem Verdünnungswaschprozess<br />

besteht. Die Arbeitskosten werden erheblich reduziert, und<br />

die Extraktionseffizienz ist höher.<br />

Bei einem weiteren Kooperationsprojekt mit der Firma Xtract GmbH<br />

wurden Möglichkeiten erarbeitet, Granulate aus klebrigen Filterkuchen<br />

mit sehr geringem Energieeinsatz herzustellen. Das Granulat<br />

kann so mit deutlich geringerem Aufwand im Vergleich zur direkten<br />

Trocknung der Filterkuchen vakuumgetrocknet werden.<br />

Fotos: BHS, Ava<br />

Literatur: „Sinnvoll verwertet – Bandfilter und Kontitrockner optimieren<br />

Pharma-Prozesse“; VERFAHRENSTECHNIK 12/2019<br />

www.ava-huep.com<br />

03<br />

Energieverbrauch in kWh/t<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

Energieverbrauch für die Filtration (blau), die Vakuumtrocknung<br />

(rot) und die Kombination beider Methoden<br />

(grün)<br />

Feuchte in %<br />

Filtration<br />

Vakuumtrocknung<br />

0<br />

0 10 20 30 40 50 60 70<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 11


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Homogene<br />

Mixtur<br />

Saugmischer erzeugt stabile<br />

Kieselgur-Suspension<br />

Mit dem Einsatz intelligenter Technik<br />

können Brauereien die Qualität ihrer<br />

Biere wahren. Das beginnt schon bei<br />

der Herstellung von Suspensionen.<br />

Ein Saugmischer sorgt für optimale<br />

Mischungen.<br />

Gefiltertes Bier ist beim Verbraucher deutlich<br />

beliebter als naturtrübes. Und obschon<br />

es im Geschmack kaum zu unterscheiden<br />

ist, müssen Brauereien sich hier voll auf<br />

ihre Technik verlassen können. Denn beim<br />

Verbraucher gilt: Das Auge trinkt mit.<br />

Seit einiger Zeit ist bei der Waldhaus-Privatbrauerei<br />

aus dem Südschwarzwald ein<br />

Ystral TDS-Saugmischer im Einsatz. „Wir<br />

haben damit ein konventionelles Rührwerk<br />

ersetzt“, verrät Dieter Schmid, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Brauerei, die seit<br />

Autor: Bernd Weber, Bereichsleiter Verfahrensund<br />

Anwendungstechnik, Ystral GmbH,<br />

Ballrechten-Dottingen<br />

125 Jahren im Familienbesitz ist. Waldhaus<br />

braut mehr als 100 000 hl Bier pro Jahr. In<br />

den vergangenen zehn Jahren hat die Brauerei<br />

ihren Ausstoß mehr als verdoppelt.<br />

Reibungslose Produktionsprozesse sind<br />

darum essenziell, ebenso wie eine einwandfreie<br />

Qualität der insgesamt<br />

15 Bierspezialitäten, die aus dem<br />

Schwarzwald kommen.<br />

Naturtrübe Biere werden meist direkt<br />

nach dem Gärprozess abgefüllt. Weil sie<br />

nicht filtriert werden, enthalten sie noch die<br />

Schwebe- und Trubstoffe, die beim Brauen<br />

ganz natürlich entstehen. Dabei handelt es<br />

sich um Reste von Hopfen, Hefe und Eiweiße,<br />

die sich aus dem Malz bilden.<br />

Suspension als Filtrationshilfe<br />

Erreicht wird die Trennung im ersten<br />

Schritt, der sogenannten Tiefenfiltration,<br />

durch Zugabe einer Kieselgur-Suspension.<br />

Kieselgur, eine weiße, pulverförmige<br />

Substanz, wird aus den Schalen fossiler<br />

Kiesel algen gewonnen. Für die Suspension<br />

muss ein präzises Mischverhältnis erreicht<br />

werden. Mit dem TDS-Saugmischer ist<br />

dies gut möglich. „Wir erreichen nun eine<br />

genauere Dosierung der Kieselgur und<br />

Filterhilfsmittel“, versichert Brauerei-Chef<br />

Dieter Schmid.<br />

Der TDS-Saugmischer arbeitet nach dem<br />

Rotor-Stator-Prinzip. Ein schnell drehender<br />

Rotor, der von einem Stator umgeben ist,<br />

erzeugt einen nach unten gerichteten Leitstrahl,<br />

der den Flüssigkeitsstrom direkt auf<br />

den Behälterboden leitet. Am Behälterboden<br />

teilt sich dieser Strom auf und erzeugt<br />

an der Außenwand so eine nach oben<br />

gerichtete Strömung. An der Oberfläche<br />

wird der Flüssigkeitsstrom wieder in Richtung<br />

Behälterboden umgelenkt.<br />

Das Gerät saugt Pulver und Flüssigkeiten<br />

durch ein Vakuum im Mischkopf unter Niveau<br />

in Flüssigkeiten ein und homogenisiert<br />

gleichzeitig den Behälterinhalt. Effektive Mikround<br />

Makrovermischung sind Grundvoraussetzungen,<br />

um in den verschiedenen Anwendungsbereichen<br />

eine zuverlässig konstante<br />

Produktqualität zu erreichen.<br />

Doch auch die am sorgfältigsten ausgewählten<br />

Zutaten sind nichts wert, wenn das<br />

handwerkliche Geschick und die technische<br />

Zuverlässigkeit nicht passen. Das Projekt<br />

war unkompliziert. Sechs Wochen nach<br />

der telefonischen Kontaktaufnahme war<br />

der TDS-Saugmischer bereits vollständig in<br />

die Waldhaus-Prozesskette integriert.<br />

Fotos: Ystral, Givaga/stock.adobe.com<br />

www.ystral.de<br />

12 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


Fest-Flüssig-Trennung auf engem Raum<br />

RoSL 700 ist ein Rotationsseparator mit Ultraschallanregung, der<br />

für Anwendungen in der Kunststoff-, Lebensmittel- und Metallindustrie<br />

geeignet ist. Besonders bei der Vorfiltration, dem Klären<br />

und Eindicken von gelösten Feststoffen sowie der Entwässerung<br />

von Feststoffen, Pulvern und organischen Materialien punktet das<br />

System laut Hersteller mit<br />

niedrigem Energieverbrauch,<br />

Vielseitigkeit und geringen<br />

Aufstellmaßen.<br />

Die Maschine kann je nach Art<br />

des Prozesses mit gesinterten<br />

Edelstahllaminaten, Drahtgeweben<br />

oder auch Spaltsieben<br />

betrieben werden. Diese werden<br />

als Edelstahlfilterkörbe<br />

eingesetzt, die von Assonic für<br />

die Verwendung mit Ultraschall optimiert wurden. Das Filtermedium<br />

ist materialschlüssig mit dem Edelstahlkorb verbunden<br />

und überträgt so die Ultraschallwellen im Filtrationsbereich von<br />

20–2 000 μm besonders gut.<br />

Für die Feinstfiltration kommen hochfrequente Wellen von<br />

30–38 kHz zum Einsatz, die dem Filtrationsgut fließähnliche<br />

Eigenschaften verleihen und für einen schnellen, kontinuierlichen<br />

Transport durch das Filtermedium sorgen. So können<br />

verschiedenartige Produkte zuverlässig filtriert bzw. vorfiltriert<br />

werden, bspw. hochviskose Schokolade mit 1 500 kg/h oder eine<br />

Suspension bei 40 % Festanteil mit 6 000 kg/h.<br />

Zeitgleich mit:<br />

RECYCLING-TECHNIK<br />

Fachmesse-Duo für Granulat-,<br />

Pulver-, Schüttgut- und<br />

Recyclingtechnologien<br />

www.assonic.de<br />

Biogas-Rührwerk mit<br />

Duplex-Stahlpropeller<br />

Xylem präsentiert die überarbeitete Generation der Midsize-<br />

Biogasrührwerke Flygt 4460. Das überarbeitete Tauchmotor-<br />

Rührwerk wurde anhand spezifischer Kundenanforderungen entwickelt<br />

und bietet eine<br />

höhere Zuverlässigkeit<br />

und Effizienz. Es steht für<br />

einfache Installation in<br />

Biogas-Faulbehältern und<br />

unterstützt wartungsarm<br />

die Biogasproduktion.<br />

Um den kostengünstigen<br />

Betrieb zu optimieren,<br />

ist das Rührwerk mit<br />

einem Duplex-Stahlpropeller<br />

ausgestattet, konzipiert<br />

speziell für dicke, zähe Flüssigkeiten sowie für grobe und<br />

aggressive Materialien. In Verbindung mit der hervorragenden<br />

hydraulischen Konstruktion eine gute Lösung. Für höchste Zuverlässigkeit<br />

sorgt die kugelförmig abschließende Nabe des Propellers,<br />

die ein kontinuierliches verstopfungsfreies Rühren ermöglicht. Der<br />

Motor ist mit einer Leistung von 7,5 oder 12 kW dimensioniert und<br />

das Getriebe für eine energieeffiziente, durchgehende Leistung, die<br />

anspruchsvolle Prozessanforderungen erfüllt, optimiert. Mithilfe<br />

des Xylem-Installationssystems ist die Montage und Positionierung<br />

einfach durch die Standardöffnungen eines Tanks möglich. Die<br />

Wartung ist schnell und sicher, da das Rührwerk direkt aus dem<br />

Faulbehälter gehoben werden kann, ohne dass der Tank entleert<br />

werden muss.<br />

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Kostenfrei anmelden mit Code<br />

2525 auf solids-dortmund.de<br />

PREMIUM PARTNER:<br />

www.xylem.de


TARTLER<br />

Schnellere Füllprozesse<br />

ABFÜLLEN / DOSIEREN<br />

LUFTFREIE<br />

VERARBEITUNG<br />

MIT VAKUUMTECHNIK<br />

Ein Forschungsprojekt, das KHS mit seinen Partnern vor Kurzem erfolgreich abgeschlossen hat, trägt<br />

den Namen DnSPro. Hinter dieser Abkürzung versteckt sich die Entwicklung eines Füllsystems, das<br />

mit diversen Sensoren und einer intelligenten Steuerung ausgestattet ist. Kern der Entwicklung ist es,<br />

Machine Learning zu nutzen, um eine optimale Anpassung an die Flaschenform zu erreichen, sodass<br />

der Füllprozess schneller und effizienter wird. Das Projekt entstand aus der Kooperation von fünf<br />

Industrieunternehmen mit der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie der Ruhr-Universität Bochum.<br />

Dass der Einsatz von digitalen Technologien in der Getränkeindustrie keine Zukunftsmusik ist, zeigt<br />

die Zusammenarbeit von KHS mit der Badischen Staatsbrauerei Rothaus. Der Dortmunder<br />

Systemanbieter stattete seinen langjährigen Kunden mit einem Glasfüller des<br />

Typs Innofill Glass DRS aus, der um zahlreiche digitale Funktionen erweitert<br />

wurde, bspw. eine kamerageführte Regelung der Hochdruckeinspritzung<br />

namens Opticam. Diese erzeugt einen feinen Wasserstrahl, der den Rest -<br />

sauerstoff aus der gefüllten Flasche verdrängt und daher für die Qualität und<br />

Haltbarkeit des Bieres von großer Bedeutung ist. Mit dieser Neuentwicklung<br />

ermöglicht KHS eine fortlaufende Überwachung und Regelung der Schaumkrone,<br />

ohne dass der Bediener eingreifen muss. Auf diese Weise kann<br />

Rothaus einerseits den Bierverlust durch übermäßiges Überschäumen<br />

reduzieren, gleichzeitig aber auch unzureichend aufgeschäumte Flaschen<br />

erkennen und ausschleusen.<br />

www.khs.com<br />

Separator mit Störstoffabscheider<br />

LUFTFREI ABFÜLLEN<br />

Das TAVA F entfernt bei der<br />

Fassbefüllung Lufteinschlüsse im<br />

Material.<br />

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FASSWECHSEL<br />

Sicherer Austausch der<br />

Komponentenfässer ohne das<br />

Risiko der Einbringung von<br />

Schadluft in den Prozess<br />

Kein Spritzen<br />

Kein Materialverlust<br />

mehr Informationen unter<br />

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JEC WORLD<br />

03.–05.03.<strong>2020</strong><br />

PARIS-NORD<br />

HALLE 5 / C69<br />

TARTLER GMBH<br />

Kundenspezifische Dosier- u.<br />

Mischanlagen für Polyurethan,<br />

Silikon und Expoxidharze<br />

www.tartler.com<br />

Bei der neuen kompakten Separationseinheit wird die Gülle von einer Exzenterschneckenpumpe<br />

angesogen und durch einen Störstoffabscheider geleitet, der Fremdkörper wie z. B. Steine filtert. Die<br />

gefilterte Gülle wird dann über die Pumpe auf den Separator gegeben und dabei von einer<br />

Druckmesseinheit überwacht. Der Separator verfügt über einen hydraulischen Kegelkopf, der den<br />

Gegendruck und somit auch den TS-Gehalt der Feststoffe bestimmt. Während die Feststoffe am<br />

Auslass bspw. in einem Kippanhänger aufgefangen werden können, wird die Flüssigphase mit einer<br />

Kreiselpumpe zurückgeführt. Die Wartung des Separators erfolgt aufgrund des schwenkbaren<br />

Kegelkopfes sehr einfach und schnell, da das Sieb und die Schnecke gut erreichbar sind und mit<br />

wenigen Handgriffen getauscht werden können.<br />

www.stallkamp.de<br />

Hochgenaue Vibrations-Dosiertechnologie<br />

Coperion K-Tron stellt neue K3-Vibrationsdosierer vor. Eine grund -<br />

legend veränderte Absorberkonstruktion des Vibrationsantriebs sorgt<br />

für einen gleichmäßigen Materialaustrag mit minimalem Pulsieren,<br />

wodurch eine sehr hohe Genauigkeit ermöglicht wird. Die fortschrittliche<br />

Steuereinheit und Dosierer-Elektronik sind mit Sensoren<br />

ausgestattet, die bis zu 25 000-mal pro Sekunde die Beschleunigungs-,<br />

Bewegungs-, Gewichts-, Strom- und Temperaturwerte messen. Der<br />

schnelle Controller passt das Vibrationsantriebssignal an, um eine<br />

präzise sinusförmige Anregung beizubehalten und einen optimalen<br />

Materialdurchfluss zu erzielen. Bei einem Massendurchsatz von<br />

6 000 kg/h werden nur 20 W verbraucht.<br />

Eine typische Dosiereranlage besteht aus einem Dosiertrichter, einer<br />

Vibrationsrinne, SmartConnex-Steuereinheiten und einem Vibrationsantrieb,<br />

der an einem Wägesystem montiert wird. Das K3-System ist<br />

modular aufgebaut und ermöglicht die Integration von benutzerdefinierten<br />

Rinnenkonfigurationen mit verschiedenen Längen, was dem Nutzer eine größere Flexibilität<br />

gibt. Schnell zu lösende Halterungen an der Dosiererrinne ermöglichen kurze Umrüstzeiten. Da<br />

keine Verschleißteile vorhanden sind, ist der Wartungsaufwand geringer, und die Anlagenkonstruktion<br />

gewährleistet eine schonende Behandlung des Materials. Neben den Standardausführungen<br />

sind hygienegerechte, leicht zu reinigende Ausführungen lieferbar. Diese Ausführungen sind mit<br />

einer Silikonabdeckung ausgestattet, die die gesamte Antriebseinheit umschließt, sodass sie auch zur<br />

Verarbeitung von Lebensmitteln und Pharmazeutika geeignet sind.<br />

www.coperion.com


VERFAHREN UND ANLAGEN<br />

Elektrostatik in der Sprühtrocknung<br />

Je nach Produkt und Anwendung werden bei der klassischen<br />

Sprühtrocknung Grenzen bei den Pulvereigenschaften erreicht.<br />

Beispiele hierfür sind Limitierungen in der Partikelgröße, Fließ -<br />

fähigkeit, Wasserlöslichkeit oder gar das Realisieren des<br />

Sprühtrocknungsprozesses. Eine Lösung hierfür soll das Polardry-<br />

System darstellen. Das patentierte System nutzt elektrostatische<br />

Kräfte, um Produkte bei niedrigen Temperaturen bis zur<br />

Umgebungstemperatur zu trocknen.<br />

Dabei wird die zu trocknende Suspension<br />

vor dem Einleiten in den<br />

Sprühturm elektrostatisch aufgeladen.<br />

Während des Verweilens in der<br />

Sprühkammer werden die polaren<br />

Komponenten einzelner Partikel<br />

aufgrund elektrostatischer Kräfte an den<br />

äußeren Partikelrand gedrängt. Dies<br />

begünstigt die Verdampfung der Lösung. Mit dem Einsatz der<br />

Elektrostatik kann eine Mikroverkapselung in einer äußeren Hülle<br />

und eine Sekundäragglomeration während des Trocknungsprozesses<br />

in der Sprühkammer erreicht werden. Am unteren Ende<br />

der Sprühkammer wird das getrocknete Pulver in einem Auffangbehälter<br />

oder in einem kontinuierlichen Förderprozess aus dem<br />

System entnommen. Das System besitzt also die Möglichkeit,<br />

neben den Parametern wie Druck und<br />

Temperatur einen weiteren Parameter<br />

zu ändern, um Produkteigenschaften zu<br />

verbessern. Dabei wird aus Explosionsschutzgründen<br />

und zur Reduzierung<br />

von Produktoxidation Stickstoff an Stelle<br />

von Luft als Trocknungsgas verwendet.<br />

www.fluidairinc.com<br />

Hochtemperaturtrocknung von<br />

Flammschutzmitteln<br />

Ava hat einen Flammschutztrockner entwickelt, der die effiziente<br />

Herstellung von Flammschutzmitteln in Chargengrößen bis zu<br />

20 000 l ermöglicht. Bei der Herstellung von Flammschutzmitteln<br />

spielt ein geringer Restwassergehalt im ppm-Bereich eine<br />

entscheidende Rolle. Der Vakuumtrockner vom Typ HTC-VT kann<br />

gut an diese Anwendung angepasst werden. Der Trockner ist mit<br />

einem Heizmantel ausgestattet, der mit Thermalöl auf bis zu<br />

350 °C aufgeheizt werden kann, während der Druck im Trockner<br />

mit einer Vakuumpumpe auf


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Robuste Technik mit<br />

smarten Features<br />

Pumpen und Systeme für analoge und digitale Wasserlösungen<br />

Die in der Wasser-/Abwasserindustrie eingesetzten Pumpen sind in<br />

erster Linie für eine hohe Zuverlässigkeit und Standfestigkeit konzipiert.<br />

Insbesondere das Fördern und Aufbereiten von Abwässern erfordern<br />

eine äußerst robuste Technik – der zuverlässige Betrieb auch unter<br />

rauen Umgebungsbedingungen und zuweilen rasch wechselnder<br />

Zusammensetzung des Abwassers steht im Vordergrund.<br />

Vom eher langweiligen Maschinenbauprodukt<br />

hat sich die Wertschätzung von<br />

Pumpen im Zuge der Entwicklungen rund<br />

um das Thema 4.0 deutlich gewandelt: Die<br />

Digitalisierung und die darauf basierenden<br />

technischen Features und neuartigen Geschäftsmodelle<br />

haben die Pumpe aus unterschiedlichen<br />

Gesichtspunkten zu einem<br />

hoch interessanten Produkt gemacht.<br />

Was bedeutet das für einen Pumpenhersteller?<br />

Mit der digitalen Transformation<br />

ist die Idee verbunden, dass Hersteller und<br />

Betreiber digital Daten sammeln und austauschen.<br />

Vernetzung ist das absolute Muss<br />

in der digitalen Transformation, deshalb<br />

sind die Anforderungen an die Intelligenz<br />

und die Konnektivität der Pumpen zentral<br />

wichtig. Grundfos hat dazu das Konzept der<br />

ISolutions entwickelt: Pumpenhydraulik,<br />

Antriebstechnik, Sensoren, MSR-Technik<br />

sowie spezifische Software sind aufeinan­<br />

Technologie ausgerüstete Pumpen und<br />

Systeme an die Gegebenheiten der jeweiligen<br />

Abwasser-Infrastruktur angepasst werden<br />

können, um eine optimale Förderleistung,<br />

einen hohen Gesamtwirkungsgrad<br />

und ein Höchstmaß an Betriebssicherheit<br />

zu gewährleisten.<br />

Dazu basiert die Abwasserlösung entweder<br />

auf einer intelligenten, in das Pumpensystem<br />

integrierten Regeleinrichtung oder –<br />

bei größeren Abwasserpumpen – auf einer<br />

Steuerung, die in Kombination mit Motorschutzgeräten<br />

oder Frequenzumrichtern<br />

weitere Vorteile bietet: bspw. das Anpassen<br />

der Anlagenleistung an den tageszeitlich<br />

und saisonal schwankenden Bedarf.<br />

Zur Reduzierung der Betriebskosten<br />

eines Abwassernetzes können bspw. die<br />

SE/SL-Abwasserpumpen zum Einsatz<br />

kommen. Dank des S-tube-Einkanal-Laufrads<br />

muss kein Kompromiss zwischen<br />

großem freien Kugeldurchgang und hohem<br />

Wirkungsgrad eingegangen werden. Das<br />

Ergebnis: Geringe Verzopfungsneigung,<br />

mäßige Wartungskosten bei niedrigen<br />

Stromkosten.<br />

In der biologischen Reinigungsstufe von<br />

Klärwerken spielen Misch-, Rühr- und Umder<br />

abgestimmt. Funktechnik bzw. Ethernet-Bus<br />

machen die Pumpensysteme Industrie-4.0-ready.<br />

Auf diese Weise können<br />

smarte Pumpen spezifische Funktionalitäten<br />

ausführen, optional auch andere Prozessparameter<br />

über zusätzliche freie<br />

Schnittstellen mit überwachen.<br />

Auf der eigenen Online-Überwachungsund<br />

Steuerungsplattform ISolutions-Cloud<br />

sind für Kunden digital-basierende Geschäftskonzepte<br />

realisiert. Das Ergebnis<br />

sind effiziente Lösungen, die vollständig in<br />

das Kommunikationssystem integriert sind<br />

und mit jeder Leittechnikanlage oder mit<br />

einer Cloud-Lösung verbunden werden<br />

können.<br />

Ganzheitlich und anpassbar<br />

ISolutions ist ein ganzheitlicher Systemansatz,<br />

bei dem mit intelligenter MSR­<br />

Autor: Dirk Schmitz, Leiter Kommunikation und<br />

PR, Grundfos GmbH, Erkrath<br />

16 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

Kernstück des Bioboosters ist eine Membranfiltereinheit mit rotierenden Keramikmembranen<br />

wälzprozesse eine wichtige Rolle. Hier bieten<br />

sich leistungsfähige Rührwerke, Strömungsbeschleuniger<br />

und Rezirkulationspumpen<br />

an, die sich durch hohe Zuverlässigkeit,<br />

einen niedrigen Energieverbrauch<br />

und Flexibilität auch unter beengten Raumverhältnissen<br />

auszeichnen. Hinzu kommt<br />

der selbstansaugende Strahlreiniger (Belüfter)<br />

Aerojet zur Aufrechterhaltung von sauerstoffabhängigen<br />

Aufbereitungsprozessen<br />

und zur Vermeidung von unangenehmen<br />

Gerüchen bei der Abwasserspeicherung.<br />

Strahlreiniger ermöglichen gleichzeitig die<br />

Durchmischung im Becken und den Sauerstoffeintrag<br />

in das Becken.<br />

Dezentrale Abwasserreinigung<br />

2012 plante die schwedisch-dänische Molkereigenossenschaft<br />

Arla Foods, die Kapazität<br />

ihrer Produktionsanlage in Vimmerby<br />

(Südschweden) auszubauen. Eine erweiterte<br />

Produktion führt aber auch zu<br />

mehr Ab wasser – zunächst war das ein<br />

Nachhaltigkeit steht im Fokus<br />

erhebliches Problem: Weil die Abwasseraufbereitungs<br />

anlage der Gemeinde bereits<br />

voll ausgelastet ist, hätte der notwendige<br />

Ausbau der Kläranlage drei bis vier Jahre<br />

gedauert.<br />

Pär Bragsjö, Facility Manager von Arla<br />

Foods, fragte daraufhin bei Grundfos eine<br />

dezentrale modulare Biobooster-Kläranlage<br />

mit einer Leistung von 18 000 EGW an. Molkereiabwasser<br />

ist relativ schwer zu reinigen,<br />

doch der installierte Biobooster schafft das:<br />

„Die Leistung der Anlage ist mit täglich 400<br />

statt 320 m³ Abwasser besser als erhofft –<br />

dennoch halten wir die Reinheitskriterien<br />

ein“, sagt Bragsjö. Das aufbereitete Wasser<br />

entspricht hinsichtlich des chemischen<br />

Sauerstoffbedarfs und des Stickstoff- und<br />

Phosphorgehalts den lokalen Abwasserkriterien<br />

oder übertrifft diese.<br />

Fotos: Grundfos<br />

www.grundfos.de<br />

Der Biobooster ist ein Konzept für modular<br />

aufgebaute, kleine dezentrale Kläranlagen<br />

mit einem Einwohnergleichwert ab<br />

1 000 EGW. Einsatz finden diese Anlagen<br />

auch in der Nahrungsmittelindustrie. Kernstück<br />

ist der PBR (Pressurised Biofilm Reactor),<br />

eine Membranfiltereinheit mit rotierenden<br />

Keramikmembranen. Anders als<br />

Polymermembranen müssen Keramikmembranen<br />

nicht ausgewechselt werden.<br />

Die hinterlegten Steuer-Algorithmen sorgen<br />

dafür, dass die Membranen sich an den<br />

Klärschlamm und die Belastung anpassen.<br />

Auf der Grundlage des PBR-Reaktors verwendet<br />

die in Containern installierte Biobooster-Lösung<br />

ein spezielles Aufbereitungsverfahren,<br />

das die natürliche Reaktionsgeschwindigkeit<br />

von mehreren Wochen<br />

auf eine Dauer von nur wenigen Minuten<br />

senkt. Jeder Container besitzt eine spezifische<br />

Funktion – je nachdem, ob er der Voroder<br />

Nachbehandlung, der biologischen<br />

Behandlung, der Lagerung von Nebenprodukten,<br />

der Druckbeaufschlagung oder der<br />

Sauerstoffproduktion dient.<br />

Während ein PBR-Biobooster durch mechanische<br />

und biologische Behandlung des<br />

Abwassers eine Rückhaltung der organischen<br />

Belastung von rund 80 % erreicht,<br />

sichert der Einsatz des MBR-Bioboosters<br />

(Membrane Reactor) eine vollständige<br />

Rückführung des Wassers in hoher Qualität.<br />

Für Grundfos ist Digitalisierung ein Schlüssel zur Nachhaltigkeit und zum Klimaschutz<br />

– der Grundgedanke, bahnbrechende Lösungen für die weltweiten Wasserund<br />

Klimaherausforderungen zu entwickeln, steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten.<br />

Auch in der ersten Hälfte des Jahres 2019 wurden hierbei Fortschritte erzielt: In den<br />

ersten sechs Monaten hat das Unternehmen den eigenen Energieverbrauch um 11 %<br />

und den Wasserverbrauch um 10 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduziert.<br />

Vor allem aber konnte wieder zahlreichen Kunden zu erheblichen Energieeinsparungen<br />

verholfen werden, und Menschen in Not konnten mit sauberem Trinkwasser<br />

versorgt werden. „Ich bin sehr stolz darauf, dass wir unsere Dynamik und unseren<br />

positiven Einfluss auf die Wasser- und Klimaveränderungen der Welt weiterentwickeln“,<br />

sagt der Konzernpräsident Mads Nipper (Bild). „Diese Entwicklung stimmt uns<br />

zuversichtlich, dass wir auf dem Weg zu unseren Zielen 2025 und 2030 erfolgreich<br />

sein werden. Unser Engagement und unsere Nachhaltigkeitsziele bilden die Grundlage<br />

für unsere Strategie 2025.“<br />

Bis 2025 will das Unternehmen die eigenen CO 2<br />

-Emissionen und den eigenen<br />

Wasserverbrauch halbieren (Basis: 2008), bis 2030 will Grundfos klimapositiv sein<br />

und darüber hinaus dazu beitragen, 300 Millionen Menschen in Not sicher mit<br />

Trinkwasser zu versorgen. Durch Wassereffizienz und Wasseraufbereitung ist es das<br />

Ziel, bis dahin 50 Milliarden m 3 Frischwasser eingespart zu haben.<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 17


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Auf dem Trockenen<br />

Feststoffhaltige Flüssigkeiten sicher fördern<br />

Magnetgekuppelte Pumpen spielen<br />

ihre Stärken in schwierigen<br />

Anwendungen aus. Dauerhaft<br />

trockenlauffähig und ohne<br />

Produktberührung können diese<br />

Pumpen selbst abrasive und<br />

aggressive Medien ohne Ausfall<br />

fördern.<br />

In der Region Mansfeld-Südharz gewinnt<br />

Romonta aus der Braunkohle des eigenen<br />

Tagebaus Rohmontanwachs, das als wichtiger<br />

Grundstoff für viele Industriezweige<br />

benötigt wird. Denkt man bei Kohle zuerst<br />

an die Farbe Schwarz, gelingt es durch<br />

spezielle Veredlungsprozesse, auch helle<br />

bis weiße Hartwachse herzustellen, die<br />

heute in Kosmetika, Farben, in der Kunststoffproduktion<br />

oder als Mittel im Keramikund<br />

Metalldruckguss und sowie im Bauwesen<br />

zu finden sind.<br />

In einem mehrstufigen Gewinnungsprozess<br />

wird der Rohkohle durch Trocknung<br />

Wasser entzogen. Danach wird zerkleinert<br />

und gesiebt. „Beim Extraktionsprozess<br />

durchströmt heißes Lösungsmittel (Toluol)<br />

das Kohlebett und löst das Wachs heraus.<br />

So werden ca. 5–10 % Wachs gewonnen“, erläutert<br />

die zuständige Fachingenieurin<br />

Kerstin John den Prozess. Das in der Lösung<br />

enthaltene Rohmontanwachs wird in Verdampferkolonnen<br />

vom Lösungsmittel befreit.<br />

Bis zu 30 % feinste Kohlepartikel – oft<br />

im Mikrometerbereich – können im Fördermedium<br />

enthalten sein.<br />

Dieses Verfahren war eine Härteprobe für<br />

die redundant ausgelegte Standardpumpe<br />

mit Gleitringdichtung. Erschwerend kam<br />

hinzu, dass es je nach Temperatur in der<br />

Anlage bei der Wachsmasse zu Kristallisationsprozessen<br />

kommen kann. Diese Szenarien<br />

haben beim Einsatz einer Kreiselpumpe<br />

mit doppelter Gleitringdichtung<br />

regelmäßig zu Ausfällen geführt. Eine<br />

Prozesssicherheit war nicht gegeben. „Alle<br />

zwei bis drei Monate musste die Anlage<br />

ungeplant runtergefahren werden, weil die<br />

Pumpe ausfiel“, beschreibt Kerstin John die<br />

unhaltbare Situation.<br />

Energieeffiziente Lösung<br />

Eine Regionalmesse gab den Anlass, sich<br />

mit der trockenlaufenden Magnetkupplungspumpe<br />

des Herstellers Bungartz zu<br />

beschäftigen. Eine genaue Analyse der<br />

Gegebenheiten war die Grundlage für die<br />

18 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

Lösung, kostensparend und energieeffizient<br />

zugleich. Die Umrüstung auf die<br />

trockenlaufende MPCH DryRun verlief<br />

reibungslos (Normabmessung) und spart<br />

sogar noch eine zweite Pumpe ein. „Die<br />

DryRun ist mit den Verdampferkolonnen<br />

verbunden und bedient beide Prozesse“,<br />

erklärt Kerstin John.<br />

Gleichzeitig konnte die Energiebilanz<br />

positiv verbessert werden. Der Stromverbrauch<br />

durch den Pumpentausch wurde<br />

um nahezu 65 % reduziert. Kerstin John hat<br />

den Überblick: „Die Stromeinsparungen<br />

sind enorm. Bei den zwei Vorgängerpumpen<br />

wurden für den Einsatz 7 A benötigt.<br />

Die DryRun kommt mit 2 A aus.“ Für<br />

das Fördermedium Toluol-Wachslösung ist<br />

die Spezialpumpe mit einer maximalen<br />

Betriebstemperatur von 130 °C ausgelegt.<br />

Weitere Betriebsbedingungen: 15 m 3 /h,<br />

38 m Höhe, 3,7 kW, Drehzahl 2 900 min -1 .<br />

Seit Februar 2016 ist die Spezialkreiselpumpe<br />

MPCH DryRun mit ca. 7 200 Betriebsstunden<br />

im Jahr im Einsatz. Die<br />

turnusmäßigen Überprüfungen der Anlage<br />

ergaben keine Auffälligkeiten.<br />

Nachhaltige Besonderheiten<br />

Die dreifache Dichtungsanordnung sorgt für einen<br />

sehr hohen Sicherheitsstandard.<br />

Dauerhaft trockenlauffähig ist die Konstruktion<br />

der einstufigen horizontalen<br />

Chemiepumpe. Die Lagereinheit der hermetisch<br />

dichten DryRun läuft ohne Produktberührung<br />

und ermöglicht einen nahezu<br />

flüssigkeitsunabhängigen Einsatz. Der<br />

Labyrinthbereich zwischen Laufradruckseite<br />

und Wellenlagerung wird von Sperrgas<br />

durchströmt und sorgt für eine Wärmebarriere<br />

mit hohem Temperaturgradienten.<br />

Das bewirkt eine niedrige Temperatur der<br />

lebensdauergeschmierten Wälzlager.<br />

Die wirbelstromfreie Magnetfeldübertragung<br />

ohne Produktberührung gelingt durch<br />

einen keramischen oder aus dem Hochleis­<br />

tungskunststoff PEEK gefertigten Spalttopf.<br />

Dadurch ergibt sich eine hohe Energieeffizienz.<br />

Eine dreifache Dichtungsanordnung<br />

bietet ebenfalls einen sehr hohen Sicherheitsstandard.<br />

Feststoffbarrieren – durch<br />

eine spezielle Rückführungs-Labyrinth-<br />

Technologie – ermöglichen eine wirksame<br />

Flüssigkeits-Feststoffseparation. Selbst eine<br />

Strömungsflussunterbrechung des Mediums<br />

verursacht keine Schäden an der Pumpe.<br />

Hohe Laufruhe garantiert die stabile, biegesteife<br />

Welle.<br />

Entscheidende Kriterien für den Einsatz<br />

bei schwierigen Flüssigkeiten in allen Atex-<br />

Klassen sind die Betriebszuverlässigkeit<br />

der MPCH DryRun und ihre Unempfindlichkeit<br />

gegen Fehlbedienungen. Ökonomisch<br />

punktet sie mit geringen Betriebskosten:<br />

Wartungsintervalle von drei Jahren,<br />

die Lebensdauer der Lager von über<br />

32 000 h, niedrige Installationskosten durch<br />

Normmaße. Zur Effizienz und Nachhaltigkeit<br />

trägt auch der geringe Energieverbrauch<br />

bei.<br />

Fotos: Stanislau_V/stock.adobe.com, Bungartz,<br />

Romonta<br />

www.bungartz.de<br />

Romonta gewinnt fossiles Wachs aus<br />

der Braunkohle des eigenen Tagebaus<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 19


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Digitales Fluidmanagement<br />

Drehschieber-Vakuumpumpen für die<br />

Lebensmittelverpackung<br />

Für das digitale Fluidmanagement sind die Magnet-Membrandosierpumpe<br />

Gamma/XL, die Motor-Membrandosierpumpe<br />

Sigma X und die Schlauchpumpe DFBa mit Sigma-control-<br />

Steuerung zur Anbindung an Prozessleitsysteme entsprechend<br />

ausgestattet: mit integrierten Profibus- und Canopen-Schnittstellen.<br />

Das ermöglicht die einfache Überwachung, Analyse und<br />

Optimierung von Dosierprozessen. Bedienfehler und Stillstandzeiten<br />

werden vermieden. Der Verbrauch der eingesetzten<br />

Rohstoffe wird minimiert. Gleichzeitig lässt sich der Kundenservice<br />

durch die Vernetzung, die Transparenz und Automatisierung<br />

verbessern und eine zeitgerechte Lieferung, Wartung sowie<br />

Instandhaltung vor Ort sicherstellen.<br />

www.prominent.com<br />

Die Gebr. Becker GmbH erweitert das Programm ihrer<br />

Drehschieber-Vakuumpumpen der Baureihe O5 um die<br />

Baugrößen O5.10, O5.16 und O5.21. Diese Pumpen wurden<br />

speziell für Anwendungen in der Lebensmittelverpackungsindustrie<br />

entwickelt. Die Geräte liefern einen maximalen<br />

Volumenstrom von 10 bis 23,5 m 3 /h.<br />

Zu den Konstruktionsmerkmalen der neuen Vakuumpumpen<br />

gehört die kompakte Bauweise: Alle drei Pumpen erreichen eine<br />

Bauhöhe von nur 160 mm. Alle drei Modelle können wahlweise<br />

mit kleinen oder großen Öltanks und Motoren mit unterschiedlicher<br />

Leistung<br />

ausgestattet<br />

werden. Damit<br />

ergibt sich aus Sicht<br />

des Maschinenherstellers<br />

z. B. die<br />

Option, neben einer<br />

kompakten<br />

Basisversion mit kleinerem Ölbehälter eine Premiumversion mit<br />

höherem Ölvorrat und entsprechend größerem Luftentölelement<br />

anzubieten, die neben längeren Wartungsintervallen auch eine<br />

erhöhte Wasserdampfverträglichkeit bietet. Die Ölbehälter sind<br />

teilbar – das ermöglicht eine einfache rückstandlose Reinigung.<br />

Unabhängig von der gewählten Baugröße und Ausstattung<br />

zeichnen sich die Pumpen der Serie O5 laut Hersteller durch eine<br />

robuste Bauweise und hohe Zuverlässigkeit aus. Weder niedrige<br />

Umgebungstemperaturen oder Verunreinigungen im Öl oder<br />

häufige Start-Stopp-Zyklen ohne lange Vorlaufzeit beeinträchtigen<br />

ihre Lebensdauer. Ein weiteres Kennzeichen ist der geräuscharme<br />

Betrieb, der u. a. durch die besondere Geometrie des Auslassventils<br />

erreicht wird.<br />

www.becker-international.com<br />

Einfach, besser,servicefreundlicher:<br />

Die neue Kunststoffpumpe RCNKu +<br />

WIRTSCHAFTLICH <br />

LANGLEBIG SERVICEFREUNDLICH <br />

■ für abrasive und korrosive Medien ■ Servicespülung<br />

im Standard ■ wirtschaftliche Ersatzteilbevorratung<br />

■ metallfreie Gleitringdichtung RHETA<br />

ITT RHEINHÜTTE Pumpen GmbH<br />

Rheingaustraße 96-98 |65203 Wiesbaden |www.rheinhuette.de<br />

Schraubenspindelpumpen im Tanklager<br />

Mit einflutigen Schraubenspindelpumpen der Baureihe VPS<br />

lassen sich chemische und petrochemische Produkte fördern. Die<br />

Bandbreite reicht von Benzin bis hin zu sehr zähflüssigem<br />

Bitumen. Laut Hersteller zeichnen sich die Pumpen durch<br />

Robustheit, Effizienz, Flexibilität und Wartungsfreundlichkeit<br />

aus – sowohl in der Anwendung als Transferpumpen, wie auch<br />

zur Be- und Entladung von Tanks und Tanklastwagen.<br />

Zur Erweiterung seiner Tanklagerkapazitäten für Fettalkohole<br />

wurden bei einem Kunden sechs zusätzliche Tanks mit entsprechender<br />

Infrastruktur mit<br />

DN100-Rohrleitungen in<br />

Betrieb genommen. Je<br />

Leitung respektive Tank<br />

wurde eine VPS-Schraubenspindelpumpe<br />

eingesetzt. Möglich ist<br />

das, da VPS-Pumpen<br />

reversibel betrieben<br />

werden können, sodass<br />

ein Be- und Entladen der<br />

Tanklastwagen mit derselben Pumpe möglich ist. Darüber hinaus<br />

war das sehr gute Saugverhalten und das damit verbundene<br />

sogenannte „Resten“ ein wesentliches Entscheidungskriterium<br />

für die VPS-Pumpen.<br />

www.fristam.de<br />

20 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong><br />

ITT Rheinhütte.indd 1 05.11.2019 12:05:24


PUMPEN I TOP-THEMA<br />

Leitfähige PVDF-Pumpen<br />

Die neuen leitfähigen PVDF-(Polyvinylidenfluorid)-Pumpen<br />

eignen sich für stark korrosiv wirkende Flüssigkeiten in Gefahrenbereichen<br />

wie der chemischen Verarbeitung oder Pharmazeutik.<br />

Die Pumpen wurden so konstruiert,<br />

dass der Zeit-, Energie- und<br />

Ressourcenverbrauch verringert<br />

wird und möglichst kein Kontakt<br />

mit Chemikalien erfolgt. Die neue<br />

Ergänzung des Aro-Portfolios<br />

besitzt Anschlüsse der Größen 1"<br />

und 2".<br />

Der Antrieb erfolgt über pneumatische<br />

EXP-Motoren. Verglichen<br />

mit spanabhebend gefertigten<br />

PTFE-Lösungen (Polytetrafluorethylen) bieten die neuen Pumpen<br />

ähnlichen Explosionsschutz, eine Chemikalienkompatibilität auf<br />

der gleichen Stufe sowie höchste Zuverlässigkeit und eine<br />

leckagebeständige Konstruktion. Für eine bessere Produktivität<br />

können die neuen EXP-Membranpumpen nahtlos ferngesteuert<br />

und mit Überwachungssensoren kombiniert werden, ohne dass<br />

dies die Zertifizierung für Gefahrenbereiche (Atex-Gruppe<br />

II 2DG) berührt.<br />

www.arozone.com<br />

Wartungsfreundliche Verdrängerpumpen<br />

Pumpen müssen als das Herzstück von Anlagen zuverlässig,<br />

wartungsarm und langlebig arbeiten. Die kompakte Tornado<br />

Drehkolbenpumpe, die bewährten<br />

Nemo Exzenterschneckenpumpen<br />

und die leistungsstarke Notos Schraubenspindelpumpe<br />

fördern laut<br />

Hersteller unterschiedliche und<br />

schwierige Medien zuverlässig und<br />

sicher. Mit der FSIP-Technologie (Full<br />

service in place) stellt Netzsch hohe<br />

Wartungsfreundlichkeit und Zuverlässigkeit<br />

an erste Stelle.<br />

Mit der neuen Baugröße der Tornado<br />

Drehkolbenpumpe Ganzmetall 06/300 können bis zu 300 m³/h<br />

bei einem Druck bis zu 6 bar gefördert werden. Der Kugeldurchgang<br />

beträgt 66 mm.<br />

www.netzsch.com<br />

Pumpen, Instandhaltung und mehr in<br />

Dortmund<br />

Entscheider in der Prozessindustrie haben am 12. und 13. Februar<br />

<strong>2020</strong> die Gelegenheit, sich umfassend, kompakt und aus erster<br />

Hand über die Technik-Trends bei Kernkomponenten ihrer<br />

Anlagen zu informieren. An diesen beiden Tagen zeigen<br />

Hersteller auf den zeitgleich stattfindenden Messen Pumps &<br />

Valves, Maintenance sowie Logistics & Distribution in Dortmund<br />

den Stand der Technik bei Pumpen, Ventilen, Intralogistik und<br />

Materialfluss. Außerdem werden Lösungen zum Thema Instandhaltung<br />

gezeigt. Das Messeticket gilt für alle Messen und kann online<br />

unter www.pumpsvalves-dortmund.de gebucht werden: Und wer<br />

den Gutschein-Code 2506 eingibt, erhält ein kostenfreies Ticket.<br />

www.easyfairs.com<br />

Unterwasserpumpen mit hoher<br />

Leistungskraft<br />

Mit Ameira – ein Wortspiel aus „All-MEI-Range“, alle 4"-Pumpen<br />

weisen einen MEI (Minimum-Effizienz-Index) von ≥0,4 aus –<br />

startet jetzt diese neue Generation von 4"-Brunnenpumpen.<br />

Hiermit werden die bisherigen Typen CS4<br />

und S4 ersetzt. Mit 21,6 m³/h und einer<br />

Förderhöhe von bis zu 427 m lassen sich<br />

Anforderungen unterschiedlicher<br />

Zielgruppen erfüllen. Die gesamte Ameira-<br />

Serie ist mit Edelstahlkörpern AISI 304<br />

ausgestattet. Hierzu korrespondieren die<br />

Laufräder in bewährtem Technopolymer,<br />

die für hohe Wirkungsgrade stehen.<br />

Für den Antrieb sorgen die leistungsstarken<br />

DAB-Unterwassermotoren. Zum einen sind<br />

diese wassergefüllt und mit Kunstharz stator<br />

(4GG) ausgestattet, zum anderen als<br />

gekapselte, ölgefüllte Version (4OL) mit<br />

Stator in AISI 304 Edelstahl ausgerüstet.<br />

Darüber hinaus sind auf Anfrage beim<br />

Hersteller auch Motoren in AISI Edelstahlausführung (4GX) oder<br />

mit integriertem Kondensator (4TW) erhältlich. So werden mit<br />

Motorleistungen von 0,37 bis 7,5 kW die kraftvollen Volumenströme<br />

und die beträchtlichen Förderhöhen erzielt.<br />

www.dabpumps.de<br />

ENERGIEWENDE<br />

MIT H 2 -TECHNOLOGIE<br />

KLINGER ® -Dichtungen sind dabei<br />

Germany<br />

KLINGER GmbH<br />

Rich.-Klinger-Straße 37<br />

D-65510 Idstein<br />

T + 49 61 26 4016 - 0<br />

F + 49 61 26 4016 - 11<br />

mail @ klinger.de<br />

www.klinger.de


TOP-THEMA I PUMPEN<br />

Druckluft-Membranpumpen in Massivbauweise<br />

Nachdem Almatec vor einiger Zeit die Druckluft-Membranpumpen der<br />

C-Serie als kosteneffiziente Alternative für den Bereich der Kunststoffpumpen<br />

für Medien aller Art vorgestellt hat, wird die Baureihe nun durch<br />

zwei weitere Größen nach oben abgerundet, der C 40 (1 1/2") und der C 50<br />

(2"). Die beiden neuen Baugrößen erzielen maximale Fördermengen von<br />

18 m³/h bzw. 32 m³/h bei einer Förderhöhe bis 7 bar.<br />

www.almatec.de<br />

Mobile Chemikaliendosierung<br />

Für Qdos-Pumpen in allen Größen ist optional eine<br />

12/24-V-Gleichstromversorgung für mobile Anwendungen und<br />

den Einsatz an abgelegenen Standorten verfügbar. Die Qdos<br />

Dosierpumpen optimieren den Einsatz von Chemikalien und<br />

steigern dadurch die Produktivität.<br />

Ihre Dosierleistung ist laut Hersteller<br />

herkömmlichen Magnet- oder Schrittmotor-Membrandosierpumpen<br />

hinsichtlich Genauigkeit, Linearität<br />

und Wiederholbarkeit überlegen. Das<br />

peristaltische Funktionsprinzip sorgt<br />

für eine präzise und kontinuierliche<br />

Förderung sowie eine optimale<br />

Mischung der Flüssigkeiten.<br />

Bei Anwendungen an abseits<br />

gelegenen Standorten können die<br />

Pumpen mit Akkus betrieben werden, die z. B. über Solarzellen<br />

aufgeladen werden können. Die Pumpen bieten eine hohe<br />

Zuverlässigkeit, sind vollständig gekapselt und benötigen für den<br />

Betrieb keine zusätzlichen Komponenten.<br />

Verfügbar sind die 12/24-V-Modelle für alle vier Größenmodelle<br />

der erfolgreichen Pumpenreihe. Je nach Größe fördern sie 0,1 bis<br />

2 000 ml/min bei einem Druck bis 7 bar. Einziges Verschleißteil<br />

der Pumpenreihe ist der Pumpenkopf, der sich in wenigen<br />

Minuten ohne Werkzeug austauschen lässt.<br />

www.wmftg.de<br />

Bei schwierigen Entwässerungseinsätzen<br />

Kaum Verschleiß dank zwei -<br />

facher Motorabdichtung:<br />

Neue Baupumpen minimieren<br />

Verstopfungsrisiko und<br />

ermöglichen Dauerbetrieb<br />

durch Mantelkühlung. Gerade<br />

bei Entwässerungseinsätzen<br />

stellen Sand- und Schlammverunreinigungen<br />

herkömmliche<br />

Pumpen vor erhebliche<br />

Herausforderungen: So<br />

verschleißen Komponenten<br />

wie das Laufrad oder die Motorwelle oftmals aufgrund von schmirgelnden<br />

Schweb- und Schmutzstoffen und müssen daher häufig<br />

gewartet werden; ein anschließender Austausch der Bauteile kostet<br />

Zeit und Geld. Aus diesem Grund hat die Homa Pumpenfabrik<br />

GmbH mit der HBP-Bauserie eine Entwässerungspumpe entwickelt,<br />

die universell einsetzbar ist und auch bei starker Beanspruchung<br />

durch abrasive Flüssigkeiten konstant Leistung bringt.<br />

www.homa-pumpen.de<br />

Gefährliche Medien sicher fördern<br />

Die CP Pumpen AG hat eine Magnetkupplungspumpe (MKP)<br />

lanciert. Damit können gefährliche Medien nun auch bei großen<br />

Fördermengen transportiert werden. Die MKP 300-250-315 deckt<br />

Fördermengen bis 1 200 m 3 /h bei Höhen von bis zu 50 mWS ab.<br />

Die hermetisch dichten<br />

Pumpen eignen sich auch für<br />

gefährliche und aggressive<br />

Medien, da sie komplett<br />

leckagefrei sind. Sogar feststoffhaltige<br />

Medien können damit<br />

gefördert werden.<br />

Die Pumpen bestehen aus<br />

wenigen robusten Einzelteilen.<br />

Das intelligente Baukastensystem<br />

erleichtert die Montage und senkt die Kosten für Ersatzteile,<br />

Unterhalt und Wartung auf ein Minimum. Die Pumpe ist mit<br />

diversen Optionen und Überwachungsmöglichkeiten erhältlich –<br />

je nach individuellen Kundenbedürfnissen.<br />

www.cp-pumps.com<br />

Neues Schutzmodul für die Wasser- und<br />

Abwassertechnik<br />

Mit einem neuen Modul bietet die<br />

KSB-Gruppe seit Mitte 2019 neue Schutzund<br />

Überwachungsfunktionen für ihre<br />

Pumpen sowie Tauchmotorrührwerke in<br />

den verschiedensten Anwendungen an.<br />

Das „Amacontrol III“ genannte Gerät<br />

überwacht die Phasenfolge, erkennt einen<br />

möglichen Phasenausfall, auftretende<br />

Über- oder Unterspannungen sowie eine<br />

mögliche auftretende Spannungsasymmetrie.<br />

Zusätzlich können Temperatursensoren,<br />

zwei Leitwertgeber zur Leckagekontrolle sowie ein<br />

4–20-mA-Vibrationssignal kontrolliert werden. Ebenso lassen sich<br />

die Schalthäufigkeit, die geleisteten Betriebsstunden und ein<br />

Ausfall der angeschlossenen Sensoren feststellen.<br />

Ein Fehler- und ein Warnrelais sorgen für die sichere Abschaltung<br />

der Aggregate bzw. für die Auslösung einer Vorwarnmeldung. Die<br />

integrierte Diagnosefunktion stellt Betriebsdaten, Fehlerlisten,<br />

Fehlerzähler, Betriebszeiten, Schaltzyklen, aktuelle Messwerte<br />

sowie zusätzlich eine detaillierte Fehleranalyse zum letzten Fehler<br />

über ein vordefiniertes Zeitfenster zur Verfügung. Mit ebenfalls<br />

angebotenem Zubehör besteht auch die Möglichkeit, die<br />

anfallenden Daten an ein bestehendes Datenerfassungssystem<br />

oder in eine Cloud zu senden und dort auszuwerten.<br />

www.ksb.com<br />

22 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


Titan-Pumpen wehren Angriff ab<br />

Titan ist 45 % leichter als Stahl und doppelt so fest wie Aluminium.<br />

Das Material bildet eine äußerst beständige oxidische Schutzschicht<br />

aus, die unempfindlich gegenüber Dellen, Kratzern und<br />

Kerben sein kann. In vielen Anwendungen ist<br />

Titan der Materialfavorit.<br />

Die TM-Reihe umfasst derzeit drei Pumpentypen<br />

mit Fördermengen von bis zu 350 l/min<br />

einerseits und 12 m Förderhöhe. Durch den<br />

Gewichtsvorteil der von Tsurumi verwendeten<br />

Titanlegierung wiegen die Pumpen trocken nur<br />

ca. 7 kg. Neben Titan verbaut Tsurumi auch GFK<br />

bei sekundären Gehäuseteilen, und ultrahartes<br />

Siliziumkarbid etwa bei der Wellendichtung.<br />

Wie fast alle Pumpen im Sortiment, kommt<br />

auch die TM mit vergossenen elektrischen Leitern, doppelt<br />

innenliegender Gleitringdichtung und eingebautem Motorschutz.<br />

Übrigens lässt sich mit einem Trick die Anfälligkeit vieler Pumpen<br />

mindern: Außen angebrachte Anodenblöcke aus Aluminium oder<br />

Zink (Zubehörprogramm) leiten die galvanischen Ströme um, und<br />

damit den korrosiven Angriff weitgehend ab.<br />

www.tsurumi.eu<br />

Spaltrohrmotorpumpen mit doppelter<br />

Schutzhülle<br />

Ein global tätiges Öl- und Gasunternehmen setzt insgesamt<br />

16 Nikkiso Non-Seal Spaltrohrmotorpumpen ein, um im Rahmen<br />

der Erweiterung eines Onshore-Gasfelds die toxischen Nebenprodukte<br />

sicher und ohne Störungen abzutransportieren und gleichzeitig<br />

negative Auswirkungen auf Umwelt sowie Personal zu<br />

vermeiden. Insgesamt umfasst die Lieferung an den Großkunden<br />

aus Saudi-Arabien sechs Spaltrohr-Motorpumpen des Typs<br />

HN23F-D2, zwei Exemplare des Typs HN24E-D3, vier Pumpen der<br />

HN23F-D3-Grundausführung sowie vier<br />

Lagerpumpen. Alle eingesetzten Varianten<br />

verfügen über einen Stator, der die<br />

notwendige Motorleistung der jeweiligen<br />

Spaltrohrmotorpumpe sicherstellt und<br />

durch eine dichtgeschweißte sowie<br />

korrosionsbeständige Auskleidung vor<br />

Leckagen geschützt ist. Zudem ist das<br />

komplette Statorgehäuse des Motors in<br />

einer zweiten leckagesicheren Schutzhülle<br />

verkapselt – ein Austreten des Gemischs<br />

und eine damit einhergehende Kontaminierung der direkten<br />

Umgebung sowie der Umwelt lassen sich somit ausschließen.<br />

Zur Prozessverlässlichkeit zählt auch die Sicherstellung einer<br />

konstanten Motorkühlung, die unmittelbaren und langfristigen<br />

Schäden an der Pumpe vorbeugt. So zirkuliert bei den<br />

eingesetzten Spaltrohrmotorpumpen ein Teilstrom des<br />

geförderten Mediums im Bereich zwischen Rotor und Statorauskleidung<br />

zur Kühlung des Motors bei gleichzeitiger Schmierung<br />

der Gleitlager. Integrierte Thermostate überwachen hierbei die<br />

Temperatur und schalten den Motor im Falle einer Überhitzung<br />

ab. Folgeschäden werden dadurch vermieden.<br />

www.lewa.de<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

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FÜR DIE CHEMISCHE<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 23<br />

20.01.23_ID1719_<strong>Verfahrenstechnik</strong>_1-2_Chemical_Industry_90x265mm_DE.indd 1 23.01.20 10:40


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Hoher Wirkungsgrad<br />

Ölfreie Druckluft für dekorative Kosmetik<br />

Für die sensible Produktion<br />

dekorativer Kosmetik werden nur<br />

ölfrei arbeitende Kompressoren zur<br />

Erzeugung des hier unverzichtbaren<br />

Mediums Druckluft eingesetzt.<br />

Das Familienunternehmen Schwan Cosmetics<br />

entwickelt und produziert seit<br />

1927 Kosmetikstifte. Die Fertigung vom<br />

holzgefassten Augenbrauenstift über Kajal,<br />

flüssigem Eyeliner bis hin zu mechanischen<br />

Konturen- und Lippenstiften verlangt absolut<br />

reine und trockene Druckluft, mit der<br />

die Maschinen und Anlagen auf der<br />

17 000 m² großen Produktionsfläche in<br />

Heroldsberg bei Nürnberg versorgt werden.<br />

Aus energetischen und betriebswirtschaftlichen<br />

Gründen wurde 2017 beschlossen,<br />

die fast 16 Jahre alten Schraubenverdichter<br />

zu ersetzen. Die Forderungen<br />

an die neue Kompressor-Technologie<br />

waren hoch: ölfrei, zweistufig verdichtend,<br />

wassergekühlt, hoher Wirkungsgrad auch<br />

im Teillastbereich, getriebeloser, frequenzgeregelter<br />

Direktantrieb der Druckstufen,<br />

minimale Abmessungen und Geräuschpegel<br />

unter 70 dBA.<br />

Für Gerhard Bottner, Leiter mechanische<br />

Anlageninstandhaltung bei Schwan Cosmetics,<br />

war nach intensiven Marktrecherchen<br />

klar, dass für diese Vorgaben die Kompressortechnologie<br />

Ultima prädestiniert<br />

war. „Wir wollten bei der Investitionsentscheidung<br />

zum Ersatz der bisher eingesetzten<br />

alten 160-kW-Verdichter einen Schritt<br />

weitergehen. Bei der Ultima von Compair<br />

werden die Niederdruck- und die Hochdruckstufe<br />

ohne Kopplung durch ein Getriebe<br />

getrennt angetrieben und geregelt.<br />

Wir sehen das als Vorteil an, weil im Zwischenlast-<br />

und Teillastbereich deutlich<br />

bessere Wirkungsgrade erzielt werden.<br />

Durch den getrennten Antrieb ist gewährleistet,<br />

dass beide Druckluftstufen auch bei<br />

schwankenden Lastanforderungen stets<br />

mit jeweils optimaler Drehzahl laufen. Eine<br />

weitere Herausforderung waren die geringen<br />

Platzverhältnisse im Technikraum. Die<br />

Ultima passt durch ihre geringe Baugröße<br />

exakt auf die freie Aufstellfläche und lässt<br />

mir noch Platz für Erweiterungen.“<br />

Digitales Getriebe<br />

Das alles macht ein digitales Getriebe möglich.<br />

Herkömmliche zweistufige Verdichter<br />

erreichen die benötigten Drehzahlen von<br />

bis zu 22 000 U/min durch ein schweres<br />

Hochleistungsgetriebe, das von einem<br />

Motor angetrieben wird. Diese Bauart ist<br />

dadurch schwerer, größer und weniger effi-<br />

24 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

zient im Vergleich zur Ultima, bei der jede<br />

Stufe direkt von einem drehzahlvariablen<br />

Motor mit bis zu 16 000 U/min (1. Stufe)<br />

bzw. 22 000 U/min (2. Stufe) angetrieben<br />

wird. Die intelligente Steuerung der Ultima<br />

überwacht die Drehzahlen der beiden Antriebe<br />

und passt sie kontinuierlich an, um<br />

den hohen Wirkungsgrad und die geforderten<br />

Druckverhältnisse zu gewährleisten.<br />

Die Effizienz der beiden Highspeed-Permanentmagnet-Motoren<br />

übertrifft dabei sogar<br />

die Anforderungen des strengsten existierenden<br />

Standards IE4.<br />

In der Praxis führt die Kombination aus<br />

hocheffizienten Motoren und digitalem Getriebe<br />

– bei identischen Liefermengen – zu<br />

einer Verringerung des Energiebedarfs.<br />

Auf die Stabilität des Druckluftnetzes,<br />

das in der Spitze mit 50 m³/min versorgt<br />

wird, ist Steffen Schneider, Mitarbeiter<br />

mechanische Anlageninstandhaltung und<br />

zuständig für die Betreuung der Druckluftanlagen,<br />

besonders stolz: „ Wir können auf<br />

den in der Industrie üblichen 8 bar Druck<br />

verzichten. Stabile 7 bar reichen für die<br />

Versorgung unserer Anlagen und Steuerungen<br />

jetzt aus. Das verringert den Energiebedarf<br />

der Kompressoren erheblich.<br />

Und der neue Ultima Kompressor mit den<br />

frequenzgeregelten Antrieben liefert uns<br />

exakt den für den unterschiedlichen Bedarf<br />

im Laufe des Dreischichtbetriebes<br />

notwendigen Volumenstrom auf diesem<br />

Druckniveau. Unsere Vorgabe nach 100 %<br />

ölfreier Druckluft ‚Class Zero‘ nach ISO<br />

8573-1 bedeutet, dass eine Kontamination<br />

mit Öl im Verdichtungsprozess der Ultima<br />

ausgeschlossen ist. Das wurde uns durch<br />

Compair Gardner Denver nach unabhängiger<br />

Prüfung durch den Tüv Rheinland für<br />

diese Baureihe zertifiziert.“<br />

Energiebedarf reduziert<br />

Doch auch ölfrei arbeitende Kompressoren<br />

benötigen für diese sensible Produktion<br />

eine sichere Aufbereitungstechnik. Um die<br />

komprimierte feuchte Luft zu trocknen,<br />

Die Kombination aus hocheffizienten Motoren und digitalem Getriebe führt – bei identischen<br />

Liefermengen – zu einer Verringerung des Energiebedarfs<br />

wird ein HOC (Heat of Compression) Adsorptionstrockner<br />

eingesetzt, der die Abwärme<br />

des Verdichters zur Regeneration<br />

des Trockenmittels nutzt. Um den Energiebedarf<br />

des Trockners bis auf die Stromversorgung<br />

einiger Steuerventile praktisch auf<br />

null zu reduzieren, hat man eine elegante<br />

Lösung entwickelt, die mit der Ultima-<br />

Technologie einfach realisierbar ist: Ein<br />

Teilstrom der durch die Kompression auf<br />

ca. 160 °C erhitzten Luft wird zur Regeneration<br />

des Trockenmittels genutzt und anschließend<br />

wieder mit dem Hauptstrom<br />

zusammengeführt.<br />

Gerhard Bottner: „Mit dieser Aufbereitungstechnik<br />

erreichen wir konstant und<br />

ohne externen Energieeinsatz einen Drucktaupunkt<br />

von –40 °C. Damit ist zu jeder<br />

Jahreszeit sichergestellt, dass es in dem<br />

verzweigten Druckluftnetz zu keiner Keimbildung<br />

kommen kann.“<br />

Für den Wärmehaushalt der Drucklufterzeugung<br />

sorgt seit jeher bei Schwan Cosmetics<br />

die Wasserkühlung der Kompressoren.<br />

Bei der Ultima kommt ein geschlosse-<br />

ner Wasserkühlkreislauf zum Einsatz, der<br />

überall dort Wärme abführt, wo sie entsteht<br />

– an den Motoren, den Wechselrichtern<br />

und den Verdichterblöcken. Über das<br />

ausgeklügelte Wärmesystem der Ultima<br />

wird auch die Abstrahlwärme der einzelnen<br />

Komponenten in den Wasserkreislauf<br />

transferiert, was zur Folge hat, dass nur 2 %<br />

der Leistung als Wärmeeintrag in den Technikraum<br />

abgeführt werden. Somit ist ein<br />

Zu- und Abluftsystem nicht notwendig.<br />

Steffen Schneider: „Wir haben die Anlagen<br />

technisch so optimiert, dass die<br />

Wärmeenergie in den Regenerations- und<br />

Trocknungsprozess des HOC-Adsorptionstrockners<br />

fließt. Der Rückkühler, ausgestattet<br />

mit einer modernen energiesparenden<br />

EC-Technologie auf dem Dach, sorgt dafür,<br />

dass die Kühlwasservorlauftemperatur sehr<br />

niedrig ist. Eine drehzahlgeregelte Pumpe<br />

passt den Wasserstrom exakt an.<br />

Fotos: Compair<br />

www.compair.de<br />

Piller-Blowers.indd 1 03.04.2019 09:17:44<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 25


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Eine zweite Haut<br />

Drehkolbengebläse für die Be- und Entladung von Containern<br />

Durch ein neues Verfahren können<br />

Standard-Container als Transport-<br />

und Lagermittel für Schüttgut<br />

verwendet werden. Dabei werden<br />

Zeit- bzw. Kostenersparnisse bei der<br />

Be- und Entladung dieser Container<br />

erreicht. Mobile Gebläse sorgen für<br />

einen effizienten Betrieb.<br />

Gerade auf kurzen bis mittellangen<br />

Strecken sind Silo-Lkws ein bewährtes<br />

Mittel, um Stäube, Pulver und Granulate auf<br />

die Straße – und damit in die Logistikkette –<br />

zu bringen. Gehen die Produkte auf große<br />

Fahrt, liegt das Silo nicht mehr auf seinem<br />

Auflieger hinter einer Zugmaschine, sondern<br />

wird in den Rahmen eines Seecontainers an<br />

Bord eines Frachters integriert. Solche firmeneigenen<br />

Container-Silo- Lösungen haben<br />

Autor: Thorsten Sienk, freier Fachredakteur,<br />

Bodenwerder<br />

aber den Nachteil, dass sie nach dem Entladen<br />

– leer – wieder zurück ins Werk müssen.<br />

Die Frachtkosten fallen entsprechend<br />

hoch aus. Siloadmaxx aus dem rheinlandpfälzischen<br />

Hilgert hat ein richtungsweisendes<br />

Verfahren entwickelt, um<br />

Siloware staubdicht in ISO-<br />

Containern zu verladen. Das<br />

Be- und Entladen der Container<br />

erfolgt pneumatisch und<br />

Si lo admaxx setzt dazu Gebläsetechnik<br />

von Aerzen ein.<br />

„Der Standardseecontainer<br />

ist das günstigste Transportmedium<br />

auf der Welt. Container<br />

werden von den Reedern<br />

in der Regel gemietet und nach<br />

dem Entladen im Empfängerhafen<br />

einfach wieder abgegeben“,<br />

erklärt Christian Hanses,<br />

Geschäftsführer der Firma Siloadmaxx.<br />

„Ein Druckbehälter dagegen gehört immer<br />

irgendjemandem.“ Während also die Transport-Umverpackung<br />

– der Standardcontainer<br />

– einfach im Zielhafen bleibt, „muss der<br />

voll nach China gelieferte Druckbehälter<br />

leer wieder zurück zum Versender“. Dieser<br />

Effizienzverlust in der Logistikkette – ver-<br />

bunden mit entsprechend hohen Kosten –<br />

hat zur Idee geführt, die Silotechnik neu zu<br />

durchdenken und auf überaus effektive<br />

Weise in den See container zu integrieren.<br />

Siloadmaxx heißt das neue Verfahren des<br />

Wir schützen mit<br />

unserem Verfahren<br />

die Ware vor dem Container<br />

und den Container vor<br />

der Ware.<br />

Christian Hanses,<br />

Geschäftsführer, Siloadmaxx<br />

gleichnamigen Unternehmens hinter dem<br />

Christian Hanses als findiger Kopf und Geschäftsführer<br />

steht.<br />

Perfekter Schutz<br />

Das Ziel bei der Entwicklung von Siloadmaxx<br />

bestand darin, das Ladevolumen von


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

01<br />

01 Beim Beladen wird die mobile Einheit an<br />

den Container gehängt und fluidisiert die<br />

Fracht wieder, mit gezielten Druckluftströmen<br />

am Boden des Containers<br />

02 Die anschlussfertigen Drehkolbengebläse<br />

lassen sich dank Frequenzumrichter präzise<br />

regeln<br />

Schleuseraum<br />

Lock area<br />

Stütze<br />

Support<br />

Anschluss<br />

Materialleitung<br />

Connection hose<br />

Filteranlage<br />

Filter system<br />

Füllrohr<br />

Filling Pipe<br />

Schutztür<br />

Safety gate<br />

Laderaum<br />

Loading area<br />

Maschinenraum<br />

Machine room<br />

ISO-Container<br />

Dichtrahmen<br />

Sealing frame<br />

Bedienstand<br />

Control station<br />

02<br />

20-, 30- und 40-Fuß-Containern bis zum<br />

Dach ausnutzen zu können – und dies ohne<br />

aufwändig zu befüllende Big-Bags, Spezialboxen<br />

oder Säcke auf Palette. Hierbei kam<br />

das Unternehmen auf die Idee, im Inneren<br />

des Standardcontainers einen sogenannten<br />

Liner-Bag zu verwenden. „Ich vergleiche<br />

den reißfesten PE-Sack gerne mit einer<br />

zweiten Haut. Diese schmiegt sich während<br />

des Beladens an die Containerwand an und<br />

schützt so die Fracht vor Verunreinigungen<br />

und Feuchtigkeit“, erklärt Hanses.<br />

In diesen gegenüber der Containerwand<br />

hermetisch abgedichteten Raum bläst dann<br />

eine teleskopierbare Ladelanze die Ware<br />

ein. „Dafür brauchen wir knapp eine halbe<br />

Stunde bei einem 20-Fuß-Container und<br />

eine Stunde für die 40er- und High-Cube-<br />

Container“, berichtet der Geschäftsführer.<br />

Die Gebläseaggregate von Aerzen Typ Delta<br />

Blower liefern dafür einen Volumenstrom<br />

von bis zu 1 000 m 3 /h und transportieren<br />

das über eine Zellenradschleuse dosierte<br />

Material mit einer Geschwindigkeit von<br />

max. 35 m/s in den Container.<br />

Unter Druck<br />

Für Hanses ist Luft „ein riesiges Thema, weil<br />

wir unter Druck beladen“. „Wir bringen<br />

Schüttgüter in einen hauchdünnen Sack.<br />

Das Material würde den Sack aber wie beim<br />

Sandstrahlen zerstören, wenn dieser nicht<br />

eng an der Wand anliegt. Wir beginnen deshalb<br />

auch in der Mitte des Containers den<br />

Materialstrom aufzubauen, damit die<br />

Wände nicht beschädigt werden.“ Die Positionierung<br />

der teleskopierbaren Fülleinheit<br />

wird dabei vollautomatisch gesteuert. Die<br />

Automation reicht so weit, dass sich die von<br />

Silomaxx entwickelten Einheiten in das<br />

zentrale Warenwirtschaftssystem vor Ort<br />

einbinden lassen und deren SPS eigenständig<br />

die Zellenradschleusen der angeschlossenen<br />

Siloanlagen steuert. Das Verfahren<br />

arbeitet so effektiv, dass sich das Ladevolumen<br />

bis ganz knapp unter das Dach quasi<br />

vollständig ausnutzen lässt.<br />

Aufgrund der unterschiedlichen Materialien<br />

mit variierenden Dichten, chemischen<br />

Eigenschaften und spezifischen Gewichten<br />

ist beim Beladen der Standardcontainer<br />

eine Gebläsetechnik gefragt, die sich ebenfalls<br />

über die SPS der Beladeeinheit in<br />

puncto Volumen und Druck präzise anpassen<br />

lässt. Siloadmaxx setzt dafür dezentral<br />

aufstellbare Gebläseaggregate von Aerzen<br />

ein, u. a. den Typ BVO 100 von der Aerzen<br />

Rental (GM 25 S). Die anschlussfertigen<br />

Drehkolbengebläse liefern Volumenströme<br />

zwischen 624 und 1 452 m 3 /h, bei Differenzdrücken<br />

zwischen 50 und 1 000 mbar. Die<br />

mobilen Einheiten lassen sich dank Frequenzumrichter<br />

präzise regeln – ein wichtiges<br />

Kriterium, um unterschiedliche Materialien<br />

sicher und schnell in den Container<br />

zu bringen.<br />

Typische Produkte sind Zement, Ruß,<br />

Quarzsand oder Kunststoffzwischenprodukte<br />

wie Polyvinylbutyral (PVB) – ein<br />

Stoff, der zum Beispiel als Schmelzklebstoff<br />

in Form von Zwischenfolien bei Verbundsicherheitsglas<br />

zum Einsatz kommt. Das<br />

Material muss dafür angesichts der strengen<br />

Qualitätsanforderungen der Automobilindustrie<br />

absolut frei von Verunreinigungen<br />

sein.<br />

Wirksamer Ex-Schutz<br />

Abseits der reinen pneumatischen Kennzahlen<br />

hat sich Siloadmaxx auch deshalb<br />

für die Gebläsetechnik von Aerzen entschieden,<br />

weil Gebläseaggregate der Reihe<br />

Delta Blower konstruktionsbedingt über<br />

integrierte Funkenfänger verfügen. Dieses<br />

Detail bekommt eine hohe sicherheitstechnische<br />

Bedeutung, weil Stäube aus Kunststoff<br />

oder reinem Kohlenstoff, wie bei Ruß,<br />

immer ein hohes Explosionspotenzial an<br />

den Tag legen und folglich eine Atex-Einstufung<br />

mit sich ziehen.<br />

„Die Liner-Bags sind deshalb mit elektrischen<br />

Ableitungen versehen, die elektrostatische<br />

Aufladungen durch die Reibung der<br />

Staubpartikel verhindern. Das hilft uns aber<br />

wenig, wenn die Gebläse bei einer Störung<br />

Funken durch die Leitung schicken“, erklärt<br />

der Geschäftsführer. Das Risiko der Funkenbildung<br />

besteht theoretisch dann, wenn<br />

sich die Drehkolben beim Delta Blower<br />

oder die Rotoren eines Schraubenverdichters<br />

(Delta Screw) berühren, z. B. bei einem<br />

Lagerbruch. Durch den besonderen konstruktiven<br />

Aufbau der Aerzener Schalldämpfer<br />

als Resonatoren (absorptionsmittelfrei)<br />

werden diese Funken zuverlässig<br />

gestoppt und verlöschen. „Die Funkenfänger<br />

sind bei Aerzen vom Tüv zertifiziert.<br />

Das hat uns ein weiteres Mal überzeugt.“<br />

Und was kommt nach dem Beladen?<br />

Für das Entladen beim Kunden setzt<br />

Siloadmaxx ebenfalls auf Druckluft – und<br />

Gebläse von Aerzen. Hier hat die Luft die<br />

Aufgabe, das stark verdichtete Transportgut<br />

wieder fließfähig zu machen. Sein<br />

Unternehmen hat dafür das Container-<br />

Quick-Flow-System (CQF) entwickelt. Die<br />

mobile Einheit wird an den Container<br />

gehängt und fluidisiert die Fracht wieder,<br />

mit gezielten Druckluftströmen am Boden<br />

des Containers.<br />

Fotos: Aerzener Maschinenfabrik<br />

www.aerzen.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 27


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Individualisierte Herstellung<br />

Kompensatoren einbauen und vergessen<br />

Kompensatoren gleichen<br />

Prozessbewegungen in Kanälen,<br />

Rohrleitungen und Verbindungs-<br />

stellen aus und müssen das System<br />

nach außen dichthalten. In der<br />

chemischen und petrochemischen<br />

Industrie werden derzeit neue<br />

Anwendungsbereiche erschlossen.<br />

Zwei Aspekte haben Kompensatoren aller<br />

Art gemeinsam: Sie bestehen i. d. R. aus<br />

einem flexiblen Element, um Bewegungen,<br />

Verschiebungen, Versätze auszugleichen,<br />

und einer Flanschanbindung an die starre<br />

Rohrleitung. Es gibt Kompensatoren aus<br />

Autor: Stefan Puchtler, Leiter Geschäftsbereich<br />

Kompensatoren, Frenzelit GmbH, Bad Berneck<br />

Gummi, Stahl, Gewebe und PTFE (als Teflon<br />

bekannt) in allen erdenklichen Größen,<br />

Materialien und Branchen.<br />

Die größte Standardisierung weisen<br />

Kompensatoren aus PTFE auf, die aufgrund<br />

ihrer aufwändigen Herstellungsweise<br />

in genormten Längen und Größen<br />

angeboten werden. Zum Einsatz kommen<br />

diese aufgrund ihrer Beständigkeit vor<br />

allem in der chemischen und in der<br />

Lebensmittelindustrie.<br />

Auch Gummi-Kompensatoren, die vor<br />

allem für kleinere Abmessungen geeignet<br />

sind, folgen bei der Herstellung einer Norm,<br />

während die Bälge der Stahlkompensatoren<br />

individuell produziert werden müssen,<br />

rund, eckig, in nahezu jeder Abmessung.<br />

Einsatz finden Stahlkompensatoren insbesondere,<br />

wenn es um hohe Dichtheitsanforderungen<br />

bei Medien mit sehr hohen<br />

Drücken geht.<br />

Maßanfertigung<br />

Absolut flexibel und individuell wird es bei<br />

den Gewebekompensatoren. Da ist jeder<br />

Kompensator eine Maßanfertigung für die<br />

jeweilige Anwendung, was die Größe, die<br />

Anzahl der Gewebelagen und die Materialien<br />

angeht. Gewebekompensatoren finden<br />

vor allem Verwendung bei Anlagen mit<br />

gasförmigen Medien. Die Spezialgewebe<br />

für die einzelnen Schichten stammen bei<br />

Frenzelit zum größten Teil aus eigener<br />

Fertigung.<br />

Vorab müssen die genauen Details zum<br />

Einsatz und zur Leistung des Kompensators<br />

vom Kunden festgelegt werden. In welchem<br />

Betriebsbereich wird der Kompensator<br />

eingesetzt? Welche thermischen und welche<br />

Druckverhältnisse müssen die Materialien<br />

abbilden können? Welche Formgebung<br />

ist nötig – also wie flexibel muss der<br />

Kompensator sein, um die geforderten<br />

Bewegungen darstellen zu können? Wie<br />

können die Materialien im Flanschbereich<br />

miteinander verbunden werden?<br />

Ein zentrales Thema, bei dem die Kunden<br />

oft nicht so präzise Angaben machen (können),<br />

ist das Ausmaß der Bewegungen, die<br />

der Gewebekompensator aushalten muss.<br />

Ein Kunde gab ca. 80 bis 100 mm bei Stau­<br />

28 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


NEWSLETTER<br />

Der E-Mail-Service<br />

für Verfahrens ingenieure<br />

in der Prozessindustrie.<br />

Aktuelle und<br />

branchenüber greifende<br />

technische Informationen<br />

über Anlagen,<br />

Komponenten und<br />

Systeme.<br />

chung des Kompensators an, was recht viel<br />

ist. Leider handelte es sich aber um eine<br />

100-mm-Streckung/-Dehnung, die der<br />

Kompensator hätte aufnehmen müssen.<br />

Was passierte? Er riss ab, weil er einfach zu<br />

kurz war.<br />

Ungeplanter Ausfall<br />

Da die Ausfallzeiten sich meist in Hunderttausenden<br />

von Euro bewegen, versucht<br />

Frenzelit, innerhalb<br />

von 24 Stunden weltweit<br />

vor Ort eine Begutachtung<br />

vorzunehmen,<br />

Reparaturmaßnahmen<br />

einzuleiten und gegebenenfalls<br />

die Fertigung<br />

eines neuen Kompensators<br />

zu veranlassen.<br />

Das kann wenige<br />

Stunden bis zu circa<br />

zwei Tage dauern. Dazu<br />

kommt das ganze<br />

Drumherum: Herunterkühlen<br />

einer Anlage,<br />

Isolierungen entfernen, dann der eigentliche<br />

Ausbau des Kompensators – das kostet<br />

Zeit. Besser ist es, geplante Stillstände, sogenannte<br />

Revisionszeiten, zu nutzen.<br />

Bei der Full-Service-Variante erfolgt der<br />

Einbau komplett durch die Monteure und<br />

den Supervisor samt Equipment – vom<br />

Ausbau des alten Teils bis zur letzten<br />

Schraube des neuen Kompensators. Alter-<br />

nativ übernehmen die Mitarbeiter des<br />

Kunden den Einbau und werden durch<br />

einen Supervisor von Frenzelit angeleitet.<br />

So wird ebenfalls gewährleistet, dass alles<br />

seine Richtigkeit hat.<br />

Manche Kunden trauen sich aber auch<br />

zu, den Aus- und Einbau komplett selbstständig<br />

durchzuführen. Das funktioniert<br />

oft gut, manchmal aber auch nicht,<br />

wenn z. B. ein Schweißbrenner zum<br />

Abtrennen einer Transportsicherung an<br />

Wo bisher nur billige und<br />

deshalb verschleißintensive<br />

Kompensatoren zum Einsatz<br />

kamen, wollen wir mit Qualität,<br />

Langlebigkeit und Service überzeugen.<br />

Kompensatoren sollten<br />

im Bestfall eingebaut und<br />

dann vergessen werden.<br />

Stefan Puchtler<br />

einem Gewebekompensator zur Hilfe<br />

genommen wird, was tatsächlich schon<br />

vorgekommen ist. Der Kompensator war<br />

natürlich defekt, das Medium trat durch<br />

entstandene Schlitze aus.<br />

Fotos: Frenzelit<br />

www.frenzelit.com<br />

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kostenlos<br />

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INFORMIERT<br />

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KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Metallisch dichtende Armatur<br />

Mit der neuen Zedox präsentiert Ari-Armaturen erstmals eine<br />

doppelt exzentrische, metallisch dichtende High-Performance-<br />

Armatur. Gemeinsam mit der bereits erfolgreich im Markt<br />

eingeführten tri-exzentrischen<br />

Prozessarmatur<br />

Zetrix sowie den<br />

Standard-Klappen Zesa,<br />

Gesa und Ziva bietet Ari<br />

jetzt ein noch<br />

umfassenderes<br />

Klappen-Portfolio.<br />

Das doppelt-exzentrische<br />

Dichtprinzip der<br />

Zedox (zweifache<br />

Verlagerung des<br />

Drehpunktes) verringert gegenüber zentrischen Klappen den<br />

Winkel, in dem die Klappenscheibe mit dem Sitz in Kontakt<br />

kommt und entlastet so die metallische Dichtung beim Öffnen.<br />

Durch die Verringerung des Kontaktdrucks der Scheibe mit dem<br />

metallischen Dichtring und den dadurch minimierten Reibdruck<br />

bietet die Armatur laut Hersteller eine lange Lebensdauer. Die<br />

strömungsgünstig gelagerte Klappenscheibe steht für hohe<br />

Energieeffizienz. Ihre höhere Standzeit erreicht die Armatur<br />

durch den Schutz des Sitzrings vor negativen Strömungseinflüssen.<br />

Geringe Drehmomente garantieren ein gutes Handling.<br />

Die Armatur bietet maximale Funktionssicherheit auch bei<br />

anspruchsvollen Einsatzbedingungen: zuverlässig dicht bei<br />

Temperaturen von –40 bis +260 °C (maximal bis +400 °C), PN10<br />

bis PN40 sowie ANSI Class 150. Die ausblassichere Welle macht<br />

Zedox extra sicher. Die Armatur verfügt außerdem über ein<br />

Druck-Temperatur-Profil nach EN 1092 (und Werksnorm) und<br />

Zulassungen gemäß Firesafe und Atex. Die Armatur ist alternativ<br />

zum Handgetriebe automatisierbar durch pneumatische, elektrische<br />

oder auch hydraulische Antriebe.<br />

www.ari-armaturen.com<br />

Absperrklappen mit aufblasbarer<br />

Dichtung<br />

In der Schüttguttechnik werden Materialien stark beansprucht<br />

und müssen somit eine hohe Verschleißfestigkeit aufweisen.<br />

Gleichzeitig sollen empfindliche Medien besonders geschont<br />

werden und die Prozesse sicher durchlaufen. Absperrklappen<br />

mit aufblasbarer Dichtung können beides gewährleisten. Die<br />

speziellen Absperrklappen verfügen über eine Klappenscheibe,<br />

die kleiner als die dazu gehörende Dichtungsmanschette ist.<br />

Wenn die Klappe<br />

geschlossen ist, wird<br />

die Dichtung gleichmäßig<br />

mit Luft aufgeblasen,<br />

was für eine<br />

sichere und schonende<br />

Absperrung mit<br />

minimaler Reibung<br />

sorgt. Besonders bei<br />

aggressiven Schüttgütern<br />

ist dies ein wichtiger Vorteil. Diese sogenannten APS-Klappen<br />

(Air-Pressure-Sealing) erreichen trotz ihrer schonenden Funktionsweise<br />

eine konstante, zuverlässige Druckdichtheit, sogar bei<br />

leichten Verschleißerscheinungen.<br />

www.warex-valve.de<br />

Rohre präzise biegen<br />

Der System-Gliederdorn-XSD von Albromet sorgt in der<br />

Rohr biegetechnik für verbesserte Ergebnisse. Rohre ab einem<br />

Durchmesser von 38 mm lassen sich damit bearbeiten – unabhängig<br />

von extremen<br />

Wandstärken, minimierten<br />

Biegegraden oder<br />

besonderen Rohrwerkstoffen.<br />

Dieser Gliederdorn<br />

empfiehlt sich laut Hersteller<br />

insbesondere für Rohre mit<br />

dünnen Wandstärken. Denn<br />

die Zwischenräume der<br />

Kugelsegmente wurden untereinander sowie zum Dornschaft hin<br />

extrem minimiert. Dadurch wird der Rohrbogen von innen<br />

bestens abgestützt.<br />

Zu den weiteren Vorteilen dieses Gliederdorns zählen die höhere<br />

Standzeit durch die massive Ausführung, die nochmals verbesserte<br />

Formstabilität nach dem Biegeprozess, die erhöhte<br />

Biegequalität und die maximierte Prozesssicherheit. Gliederdorne<br />

gibt es in verschiedenen Varianten, die miteinander kombiniert<br />

werden können. Dadurch kann die Dorn-Konstruktion für die<br />

Biegeaufgabe individualisiert werden.<br />

www.albromet.de<br />

Industriearmaturen in<br />

Sauerstoffanwendungen<br />

Für eine Vielzahl von Branchen entwickelt und produziert<br />

Siekmann Econosto Industriearmaturen, darunter auch für<br />

Sauerstoffanwendungen. Für O 2<br />

-Prozesse werden dafür Standard-<br />

Armaturen unterschiedlichster Fabrikate bis in ihre Einzelteile<br />

zerlegt und auf einem speziell entwickelten Fertigungsabschnitt<br />

einer aufwändigen Prozedur<br />

unterzogen. In diesem sensiblen<br />

Verfahren kommt es darauf an, ein<br />

Höchstmaß an Reinheit zu erzielen.<br />

Eingesetzt werden die Armaturen<br />

u. a. in Luftzerlegungsanlagen (LZA/<br />

ASU) zur Erzeugung von<br />

Industriegasen.<br />

Das Unternehmen hat dazu auf<br />

Grundlage von Kunden- und<br />

Regelwerksanforderungen die<br />

Zielvorgabe der Oberflächensauberkeit<br />

festgelegt und einen dementsprechenden<br />

Reinigungsprozess<br />

entwickelt und etabliert. Das<br />

Resultat sind Bauteile, die frei von<br />

Graten, losen Spänen, Zunder, Rost sowie Schweißspritzern und<br />

Anlauffarben sind. Bei der Remontage liegt bei den nichtmetallischen<br />

Werkstoffen das Hauptaugenmerk auf Schmiermitteln,<br />

Packungen und Dichtungen, die durch die Bundesanstalt für<br />

Materialprüfung verifiziert sind. Das bedeutet, dass sie in Sachen<br />

Druck- und Temperaturlimits entsprechend den Betriebsbedingungen<br />

im Sauerstoffeinsatz erprobt sind und den kritischsten<br />

Sicherheitsaspekten bei flüssigem Sauerstoffbereich standhalten.<br />

Die erneute visuelle Kontrolle mit Weiß- und UV-Licht, Funktionstests<br />

und Dichtheitsprüfung der Spezialarmatur komplettieren<br />

das Tuning.<br />

www.siekmann-econosto.de<br />

30 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Neues Monoflansch-Design verhindert<br />

auch diffuse Emissionen<br />

Kompakte Bauweise und minimiertes Leckagepotenzial: Der neue<br />

Wika-Monoflansch Typ IVM zur Anbindung von Druckmessgeräten<br />

an den Prozess eignet sich vor allem für Anwendungen<br />

mit kritischen Flüssigkeiten, Gasen und Dämpfen. Spezielle<br />

Dichtungen verhindern auch diffuse Emissionen gemäß TA-Luft<br />

(VDI 2440) und ISO 15848-1.<br />

Der Monoflansch ist nach diversen gängigen Normen wie z. B.<br />

ASME-BPVC gefertigt und geprüft. Er ist für eine lange Lebensdauer<br />

auch unter schwierigen<br />

Bedingungen ausgelegt. Die<br />

Ventile arbeiten selbst bei<br />

hohen Drücken dauerhaft<br />

leichtgängig und präzise.<br />

Der metallische Sitz der<br />

nicht rotierenden Spindelspitze<br />

ist blasendichtheitsgeprüft.<br />

Zur Vermeidung von<br />

Festfressen und Leckagen<br />

bleibt die Gewindebefestigung<br />

der Ventiloberteile vom<br />

Messstoff unberührt. In einer<br />

Version mit OS&Y-Ventiloberteil, die nach API 607 und ISO 10497/<br />

BS 6755-2 auf Brandsicherheit getestet ist, kann der IVM auch<br />

ohne zusätzliche Erstabsperrung direkt an den Prozess angebaut<br />

werden.<br />

Für die Kombination des Monoflansches (oder anderer Schutzvorrichtungen)<br />

mit einem Druckmessgerät bietet Wika einen<br />

fachgerechten Zusammenbau an. Die Kunden erhalten die<br />

anwendungsspezifische Komplettlösung einbaufertig und<br />

dichtheitsgeprüft.<br />

www.wika.de<br />

Schläuche sicher fixieren<br />

Einbindesysteme werden für die Bündelung von Schläuchen und<br />

Rohren, die Befestigung von Kupplungen oder einen sicheren<br />

Halt an Masten und Pfosten eingesetzt. Mit Ultra-Lok liefert<br />

Bormann & Neupert Edelstahl-Schellen, die zwei- bis dreimal<br />

stärker sind als herkömmliche Standardlösungen. Die<br />

korrosions-, witterungs- und temperaturbeständigen Ultra-Lok-<br />

Bänder sind wahlweise als Free-End-Version oder vorkonfektioniert<br />

in Bandstärken bis 19 mm<br />

verfügbar. 201 Edelstahl sorgt für<br />

eine extrem hohe Widerstandsfähigkeit<br />

und Haltbarkeit. Der<br />

Innendurchmesser der Variante<br />

Smooth I.D. gewährleistet einen<br />

besonders guten Formschluss und<br />

ist speziell für Schläuche und<br />

Rohre mit empfindlichen Ober -<br />

flächen entwickelt.<br />

Der patentierte, bei den<br />

vorgeformten Schellen bereits vormontierte Verschluss macht<br />

Ultra-Lok auch zu einem zuverlässigen Einbindesystem für<br />

anspruchsvolle, sicherheitsrelevante Anwendungen bei Industrieschläuchen,<br />

Betonschläuchen und vielen anderen stark beanspruchten<br />

Schläuchen. Für maximale Haltekraft und Lebensdauer<br />

verfügt jeder Verschluss über eine extrastarke Schlaufe und eine<br />

spezielle Wölbung, die wirksam vor Abrieb schützt.<br />

www.bormannneupertbsb.de<br />

Biogene Medien sicher abdichten<br />

Immer häufiger kommen biogene Öle, Kraft- und Schmierstoffe<br />

zum Einsatz anstelle erdölbasierter Produkte. Das schützt die<br />

Umwelt, stellt an die jeweiligen dichtungstechnischen Elastomerkomponenten<br />

allerdings besondere Anforderungen. Mit dem neu<br />

entwickelten Compound Vi 470 bietet C. Otto Gehrckens auch für<br />

diesen Bereich einen vielseitigen Werkstoff an. Der FKM ist<br />

peroxidisch vernetzt<br />

sowie ohne Metalloxide<br />

und verfügt daher über<br />

eine sehr gute Langzeitbeständigkeit<br />

gegenüber<br />

biogenen bzw.<br />

biologisch abbaubaren<br />

Medien und Ölen.<br />

Auch bei herkömmlichen<br />

Kraftstoffen,<br />

Lösungsmitteln und<br />

Fetten erweist sich das<br />

Material als besonders resistent. Hinzu kommt eine sehr gute<br />

Chemikalienbeständigkeit, sodass dieser COG-Neuzugang für<br />

eine breite Palette unterschiedlichster Medien geeignet ist. Ein<br />

weiterer Pluspunkt dieses Spezialwerkstoffs ist sein breiter<br />

Einsatztemperaturbereich. Selbst unterhalb des Gefrierpunktes<br />

überzeugt das Material, denn mit einer Einsatzuntergrenze von<br />

bis zu –20 °C weist dieser FKM eine höhere Kälteflexibilität auf als<br />

vergleichbare FKM-Compounds.<br />

www.cog.de<br />

Kompakter IE5+ Motor<br />

Der energieeffiziente Permanentmagnet-Synchronmotor der<br />

neuesten Generation reduziert die Verluste im Vergleich mit der<br />

aktuellen IE4-Baureihe laut Hersteller noch einmal deutlich. Der<br />

unbelüftete Glattmotor erreicht seinen hohen Wirkungsgrad, der<br />

teilweise deutlich<br />

oberhalb der Effizienzklasse<br />

IE5 liegt, über<br />

einen breiten Drehmomentbereich<br />

und ist<br />

damit optimal für den<br />

wirtschaftlichen Betrieb<br />

im Teillastbereich<br />

geeignet. Der kompakte<br />

IE5+ Motor bietet eine<br />

hohe Leistungsdichte bei<br />

geringem Bauraum und<br />

wird zuerst in einer Baugröße für den Leistungsbereich von 0,25<br />

bis 1,1 kW mit einem Dauerdrehmoment von 1,6 bis 4,8 Nm auf<br />

den Markt kommen. Da er leicht zu reinigen, korrosionsbeständig<br />

und wash-down-fähig ist, ist er auch für den Einsatz in hygienesensiblen<br />

und rauen Umgebungen geeignet. Die Oberflächenveredelung<br />

nsd tupH und Schutzart IP69K sind optional erhältlich.<br />

Der neue IE5+ Motor ist im Baukastensystem mit Nord-Getrieben<br />

und Antriebselektronik kombinierbar und wird ab dem zweiten<br />

Quartal <strong>2020</strong> erhältlich sein.<br />

Mit der Oberflächenveredelung nsd tupH bietet Nord einen<br />

leistungsstarken Korrosionsschutz für Getriebe, Glattmotoren,<br />

Frequenzumrichter und Motorstarter im washdown-optimierten<br />

Aluminiumgussgehäuse an. Die Antriebe lassen sich leicht<br />

reinigen und sind weitgehend unempfindlich gegenüber Säuren<br />

und Laugen.<br />

www.nord.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 31


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Heißes Eisen<br />

Präzise Steuerung von Brenngasen und Druckluft<br />

Für einen energieeffizienten Betrieb<br />

müssen Gase bei Heizprozessen<br />

präzise geregelt werden. Ein<br />

kompakter Massedurchflussmesser<br />

sorgt für druckverlustarme und<br />

driftfreie Messungen.<br />

Die Produktion in der chemischen Industrie<br />

erfordert einen hohen Energieeinsatz.<br />

Besonders energieintensiv sind die<br />

Teilbranchen Grundstoffchemie und Chemiefaserherstellung<br />

mit einem Energieanteil<br />

am Umsatz von 6,8 % bzw. 11,5 %. Die<br />

größten Emissionen verursachen die Nahrungs-<br />

und Futtermittelindustrie. Trocknen,<br />

Garen und Kühlen als energieintensive<br />

Prozesse fordern zuverlässige, den Energieverbrauch<br />

optimierende Messsysteme.<br />

Neben der Erzeugung von Heißwasser<br />

und Dampf geht es um Wärme- und Trocknungsaufgaben<br />

bis hin zu Aufgaben der<br />

Inertisierung. Notwendig ist jeweils die Regelung<br />

der meist gasförmigen Betriebs­<br />

Autor: Reinhold Kuchenmeister, Fachjournalist,<br />

Höchberg<br />

stoffe mit hoher Genauigkeit und Reproduzierbarkeit.<br />

Dafür kommen Massedurchflussregler<br />

zum Einsatz.<br />

Stabile und präzise Messung<br />

Der Differenzdruck-Durchflussmesser DeltaflowC<br />

ist ein kleiner und schneller, multivariabler<br />

Messumformer zur Massenstrommessung<br />

von Gasen. Er misst sehr präzise<br />

(ab ca. 2 % vom Messwert) Durchfluss,<br />

Druck sowie Temperatur und errechnet<br />

daraus den aktuellen Massenstrom. Die<br />

Messung ist langzeitstabil und unempfindlich<br />

für übliche Verschmutzungen wie<br />

Rohrabrieb, Ölreste vom Kompressor, Staub<br />

und normalen Kondensatanfall.<br />

Ohne ausreichende Druckluftversorgung<br />

steht so manche Anlage still. Für den sicheren,<br />

zuverlässigen Betrieb ist – wie bei Brennern<br />

– eine hohe Messsicherheit rund um<br />

die (Druck)luftversorgung erforderlich. Die<br />

Überwachung des Gasdurchflusses wird<br />

durch unterschiedliche Rohrdurchmesser,<br />

wechselnde Volumenstromrichtungen und<br />

-geschwindigkeiten oder nicht kontinuierliche,<br />

ja pulsierende Gasströme erschwert.<br />

Neben der Zuverlässigkeit ist für derartige<br />

Messsysteme eine hohe Dynamik gefordert,<br />

schließlich sollen die Gesamtleistung und<br />

die Auslegungsdaten der Kompressoren<br />

überwacht werden.<br />

Robuste Konstruktion<br />

Die Druckluftmengenmessung hat Bilanzierungscharakter.<br />

Bei der Entscheidung für<br />

ein Messsystem sollten auch dessen langfristige<br />

Betriebskosten berücksichtigt werden.<br />

DeltaflowC kompensiert die Einflüsse<br />

von Druck und Temperatur auf die Durchflussmessung.<br />

Im Vergleich zu anderen<br />

Messverfahren wie Thermoanemometern<br />

zeichnet sich das Messgerät besonders<br />

durch Unempfindlichkeit gegenüber Kondensaten<br />

und Belägen aus.<br />

Auf wenigen Quadratzentimetern sind in<br />

dem Messumformer schnelle Sensoren für<br />

Differenzdruck, statischen Druck und Temperatur<br />

integriert. Die Massenstrommessung<br />

erfolgt 2 000-mal in der Sekunde.<br />

Auch extrem dynamische Vorgänge wie<br />

z. B. pulsierende Strömungen oder schnellste<br />

Prozesssteuerungen sind zuverlässig messbar,<br />

da die Elektronik keine Radizierfehler<br />

macht: Dieser Fehler tritt auf, wenn bei pulsierenden<br />

Strömungen die Wurzel aus einem<br />

gedämpften Differenzdruckwert gezogen<br />

wird wie dies bei klassischen Differenzdruck-<br />

Messungen wie Blenden oder Venturis der<br />

Fall ist. Mathematisch richtig ist es, erst die<br />

Wurzel aus den pulsierenden Messwerten<br />

zu ziehen, um den pulsierenden Massenstrom<br />

zu errechnen, und dann den errechneten<br />

Massenstrom zu dämpfen.<br />

32 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Der Microcontroller der DeltaflowC verrechnet<br />

die Werte zu einem Massenstrom<br />

und stellt dem Anwender das Massenstromsignal<br />

sowie die Druck- und Temperatursignale<br />

zur präzisen Brennersteuerung<br />

zur Verfügung. Der breite Messbereich geht<br />

bis zu 1:25.<br />

Alles in einem Gerät<br />

Die Montage ist einfach, weil Druck- und<br />

Temperaturkompensation nicht separat<br />

eingebaut und verrechnet werden müssen.<br />

Bei Rohrdurchmessern bis 1 ½" werden die<br />

DeltaflowC-Venturis einfach über Gewindemuffen<br />

in die Rohrleitungen eingeschraubt.<br />

Für große Durchmesser sind sie als Eintauch-Staudrucksonde<br />

verfügbar. Bei normalem<br />

Betrieb ist das Gerät wartungsfrei.<br />

Im Regelfall genügt ein Kalibrierintervall<br />

von 60 Monaten.<br />

DeltaflowC-Geräte messen ultrareine,<br />

aber auch leicht verschmutzte Medien. Die<br />

Messbreite reicht von –60 bis +160 °C, optional<br />

bis +210 °C bei Drücken von 0–14 bar.<br />

Für Anwendungen bei höheren Drücken<br />

und Temperaturen (bis 600 bar und 1 280 °C)<br />

bei Gasen, Dampf und Flüssigkeiten und<br />

starken Verschmutzungen liefert Systec<br />

Controls Staudrucksonden mit abgesetzten<br />

Transmittern. Diese erfüllen alle notwendi-<br />

Differenzdruck-Massenstrom-Durchflussmesser<br />

an<br />

einer Brenner-Gasleitung<br />

gen Atex-Anforderungen und werden nach<br />

Druckgeräterichtlinie gefertigt.<br />

Um die Vorteile des Messgeräts nutzen<br />

zu können, kommt es auf die richtige Auswahl<br />

und Dimensionierung der Differenzdruck-Durchflussmesseinheit<br />

an. Falsch<br />

eingebaute und fehlerhaft dimensionierte<br />

Differenzdruck-Messungen führen zu umweltkritischen,<br />

in jedem Fall unwirtschaftlichen<br />

Verbrennungsprozessen. Das Engineering<br />

wird mit dem kostenlosen DFC-<br />

Selector sehr einfach. Das Tool berechnet<br />

den Einsatzbereich, den Druckverlust,<br />

die zu erwartenden Genauigkeiten und<br />

zeigt dem User die Einstellungen über<br />

das Display oder die DIP-Schalter an. Damit<br />

ist eine Inbetriebnahme in wenigen<br />

Minuten möglich.<br />

Fotos: Rocha/stock.adobe.com, Systec Controls<br />

www.systec-controls.de<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2020</strong> im 54. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />

Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

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Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

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Nevenka Islamovic, Anzeigenverwaltung<br />

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Anzeigenpreisliste Nr. 53: gültig ab 1. Oktober 2019<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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Verlag<br />

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Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH<br />

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VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 33


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I KOMMENTAR<br />

Change-Prozess<br />

Digitalisierung verändert den Mindset einer Organisation nachhaltig<br />

Dr. Clemens Eckert,<br />

Partner bei der<br />

Unternehmensberatung<br />

Maexpartners, Düsseldorf<br />

Eine wirkliche Digitalisierung bedeutet<br />

einen tiefgehenden Eingriff in Arbeitsweisen<br />

und Anforderungsschritte, bei<br />

deren Implementierung es vor allem gilt,<br />

Mitarbeiter einzubinden und mitzunehmen.<br />

Eine durchgängige digitale Transformation<br />

verfolgen bislang die wenigsten<br />

Unternehmen, obwohl eine solche erfahrungsgemäß<br />

die größten Effizienzgewinne<br />

möglich macht. Vielmehr werden oft Insellösungen<br />

angestrebt, zum Beispiel in der<br />

Produktion, der Qualitätssicherung, im<br />

Vertrieb oder der Logistik. Darüber hinaus<br />

werden häufig noch analoge Prozesse nur<br />

digital aufgehübscht. Wenn beispielsweise<br />

an Projekten in der Entwicklung digital<br />

gearbeitet wird, dabei aber nicht jedes<br />

Element mit allen vorliegenden Informationen<br />

vernetzt ist sowie Mitarbeiter<br />

daran nur im gegenseitigen Austausch<br />

nacheinander und nicht gleichzeitig in<br />

Echtzeit Veränderungen vornehmen, dann<br />

ist das immer noch ein analoger Vorgang<br />

und keine intelligente Vernetzung der<br />

Datenbasis.<br />

Für eine vollkommene digitale Transformation<br />

sehen wir einen umfassenden<br />

Change-Prozess als Voraussetzung. Ein<br />

solcher bedeutet einen tiefgreifenden<br />

Eingriff in Arbeitsweisen und Anforderungsprofile.<br />

Während in traditionellen,<br />

hierarchisch geprägten Unternehmen<br />

Führungskräfte häufig noch Vorgabe und<br />

Kontrolle als wichtige Kriterien sehen und<br />

über mehr Wissen als andere verfügen,<br />

lösen sich solche Strukturen in digital geprägten<br />

Unternehmen zunehmend auf.<br />

Dort haben alle eingebundenen Mitarbeiter<br />

Zugang zu den erforderlichen Informationen<br />

und mehr Eigenverantwortung.<br />

Damit dies auch wirklich gelingt und diese<br />

erhebliche strukturelle Veränderung gemeistert<br />

wird, macht es Sinn, eine professionelle<br />

Beratung und Begleitung als Unterstützung<br />

zu haben.<br />

Um als mittelständisches Unternehmen<br />

den erfolgreichen Schritt zu einer ganzheitlichen<br />

nativen Digitalisierung gehen<br />

zu können, kommt es darauf an, dass im<br />

ersten Schritt eine Vision formuliert wird,<br />

was konkret durch die Digitalisierung erreicht<br />

werden soll. Erst danach stellt sich<br />

die Frage, welche technischen Voraussetzungen<br />

dafür geschaffen sein müssen.<br />

Darüber hinaus muss die Organisationsstruktur<br />

im Unternehmen so gestaltet sein,<br />

dass die Digitalisierung greifen kann. Dabei<br />

gilt es, die Abläufe erst zu optimieren<br />

und dann zu digitalisieren. Zudem müssen<br />

die Menschen, die in einer digital transformierten<br />

Arbeitswelt tätig sein sollen,<br />

auch wirklich eingebunden und mitgenommen<br />

werden. Das ist häufig die<br />

größte Herausforderung.<br />

Dabei ist es meist hilfreich, sich nicht<br />

gleich zu große Ziele zu setzen und erstmal<br />

ein überschaubares Pilotprojekt zu<br />

definieren, das möglichst schnell positive<br />

Ergebnisse erwarten lässt. Denn gerade als<br />

„Fast Follower“ können es sich die meisten<br />

mittelständischen Unternehmen nicht<br />

leisten, mehrere umfangreiche Digitalisierungsprojekte<br />

zugleich anzustoßen, von<br />

denen vielleicht nur eines funktioniert.<br />

Für ein Erfolgserlebnis ist es darüber hinaus<br />

wichtig, im Vorfeld zu klären, was man mit<br />

der Digitalisierung erreichen möchte. Ist<br />

es das primäre Ziel, zum Beispiel den Kundenkontakt<br />

zu verbessern, die Effizienz zu<br />

steigern und Kosten zu sparen, die Qualität<br />

zu steigern oder die Wertschöpfungskette<br />

zu erweitern und neue digitale Produkte<br />

anzubieten? Wer sich darüber im<br />

Klaren ist, kann nicht nur besser ein geeignetes<br />

Projekt definieren, sondern auch die<br />

positiven Effekte monetarisieren. Bei großen<br />

Investitionsentscheidungen ist dies<br />

aber gerade der entscheidende Punkt.<br />

Funktioniert es hingegen im Piloten und<br />

zahlt sich die Umsetzung der Digitalstrategie<br />

aus, lässt sich die positive Erfahrung<br />

auch auf andere Bereiche übertragen.<br />

Fotos: Maexpartners, Shutterstock/Killua X/MSSA<br />

www.maex-partners.com<br />

34 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Stationäre Dosierstation für die Emissionsanalyse<br />

Für die extraktive Analyse von Prozess- und Emissionsgasen<br />

ist die zuverlässige und konstante Reduzierung<br />

der Messgas-Feuchte unverzichtbar. Die Lösung zur<br />

Feuchtereduzierung durch Kühlung führt zur Problematik<br />

des Konzentrationsverlustes der wasserlöslichen<br />

Messgaskomponente (z. B. SO 2<br />

). Dieser Effekt wird<br />

auch als Auswascheffekt bezeichnet. Um den oben<br />

genannten Auswaschungseffekt zu minimieren, wurde<br />

die stationäre Säuredosiereinheit entwickelt. Es wird<br />

eine vorgemischte Säure zur Sättigung des ausgefallenen<br />

Wassergehalts mit konstanter Förderleistung in den Wärmetauscher eindosiert. Mit<br />

einem Blechhalter wird die Montage der kompletten Einheit an die Wand ermöglicht. Der<br />

modifizierte Deckel erleichtert den Anschluss zum Säurebehälter. Die spezifisch<br />

konzipierten Anschlussadapter an der Dosierpumpe und den Wärmeübertragern sorgen<br />

für eine geringe Vorlaufzeit der Säureführung in der Dosierleitung. Ein kapazitiver Sensor<br />

zur Niveauüberwachung der Säure rundet das Konzept ab.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

Digitalisierung von Daten aus der Feldwartung<br />

Sensplus Note heißt eine neue, laut Entwickler<br />

einfach zu implementierende Lösung für die Digitalisierung<br />

von Anlagendaten auf mobilen Geräten.<br />

Damit soll die Effizienz und Qualität von Instandhaltungsarbeiten<br />

und die Genauigkeit der anschließenden<br />

Analysen verbessert werden, indem eine<br />

effizientere Nutzung von Daten aus der Feldwartung<br />

ermöglicht wird. Mit der Lösung können Texte über<br />

Stift oder Tastatur, Videos, Standbilder und<br />

Audioaufnahmen problemlos auf dem gleichen<br />

Formular eingegeben und verknüpft werden. Das spart Zeit und stellt alle Informationen<br />

an einem Ort bereit, um genau zu wissen, was in der jeweiligen Anlage vor Ort passiert.<br />

Sobald die Informationen eingegeben wurden, können sie mit anderen Mitarbeitern<br />

geteilt werden, was Aufgaben, die mehrere Bediener erfordern, erheblich beschleunigt.<br />

www.yokogawa.com/de<br />

Wartungsfreie Durchflussmessung<br />

Die Durchflussmesssystemserie Flowslide war zunächst<br />

sehr allgemein für die präzise Messung bei Freifallanwendungen<br />

im Schüttgutbereich entwickelt worden. Unter<br />

anderem durch die hohe Präzision bei der Fertigung lassen<br />

sich Messgenauigkeiten von größer 99,5 % erreichen. Diese<br />

hohe Genauigkeit ist für viele Anwendung jedoch nicht<br />

notwendig. Die auf hochpräzisen 5-Achs-Fertigungszentren<br />

geschnittenen, 12 mm starken und seewasserbeständigen<br />

Aluminiumplatten wurden für das neue System durch<br />

gekantete Edelstahlbleche ersetzt. Diese bieten für den<br />

Großteil der Anwendungsfälle immer noch eine ausreichende,<br />

fertigungsbedingte Fehlertoleranz von besser als<br />

±1 %. Für die produktberührenden Teile des neuen Typs<br />

Eco-Flowslide kommen polierter Edelstahl, verschleißfestes Hardox 400 oder kundenspezifische<br />

Materialien zum Einsatz.<br />

Der Hersteller bietet vier verschiedene Größen für Maximal-Durchsätze von 10–80 m³/h<br />

im Volumenstrom an, eine Version für bis zu 5 m³/h ist in Vorbereitung. Wie schon die<br />

seit längerem verfügbaren Maschinentypen ist auch die neue Eco-Serie mit einer<br />

automatischen Abreinigungsfunktion für staubige Produkte ausgestattet und zeichnet<br />

sich durch nahezu wartungsfreien Betrieb und unkomplizierte Bedienung aus.<br />

www.hense-waegetechnik.de<br />

MEORGA<br />

MSR-Spezialmessen<br />

Prozess- u. Fabrikautomation<br />

Frankfurt<br />

25.03.<strong>2020</strong><br />

8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Jahrhunderthalle<br />

Pfaffenwiese 301<br />

65929 Frankfurt a.M.<br />

Fachmesse für<br />

Prozess- und Fabrikautomation<br />

+<br />

Für die Wirtschaftsregion<br />

Rhein-Main<br />

Messtechnik<br />

Steuerungstechnik<br />

Regeltechnik<br />

Automatisierungstechnik<br />

Prozessleitsysteme<br />

Fachvorträge<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme<br />

an den Fachvorträgen ist für die Besucher<br />

kostenlos.<br />

MEORGA-Messen in <strong>2020</strong>:<br />

Frankfurt - 25.03.<strong>2020</strong><br />

Leverkusen - 27.05.<strong>2020</strong><br />

Ludwigshafen - 16.09.<strong>2020</strong><br />

Bochum - 04.11.<strong>2020</strong><br />

www.meorga.de<br />

MEORGA GmbH - Sportplatzstr. 27 - 66809 Nalbach<br />

Telefon 06838 8960035 - info@meorga.de


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Temperaturmesstechnik für die<br />

Metallindustrie<br />

Die Wärmebildkamera Thermoview TV40 mit integrierter Kamera<br />

für sichtbares Licht ist industrietauglich. Sie ermöglicht die<br />

kontinuierliche Temperaturüberwachung im Bereich von –10 bis<br />

+1 200 °C. Zu den Einsatzgebieten<br />

zählen Eisengießereien,<br />

wo die Systeme Gießpfannen<br />

auf den Verschleiß der<br />

Ausmauerung überwachen<br />

und die Temperatur der<br />

Schmelze messen. Es lassen<br />

sich unterschiedliche<br />

Alarmbedingungen für<br />

verschiedene Bereiche im Sichtfeld definieren. Das Temperaturprofilsystem<br />

Datapaq Furnace Tracker besitzt bis zu 20 Thermoelemente.<br />

Das Messsystem, das auf dem Datenlogger Datapaq<br />

TP3 basiert, passiert Ofen und Abschreckkammer zusammen mit<br />

dem jeweiligen Produkt und kann Gleichmäßigkeitsprüfungen<br />

(TUS) und Systemgenauigkeitsprüfungen (SAT) gemäß Nadcyp<br />

AMS 2750E und CQI-9 ausführen. Das Temperaturprofilsystem<br />

umfasst auch Software zur Datenanalyse und Protokollierung,<br />

Thermoelemente sowie verschiedene Hitzeschutzbehälter, die die<br />

Elektronik bei hohen Temperaturen bis 1 200 °C schützen und sich<br />

für langandauernde Verfahren von mehreren Stunden oder sogar<br />

Tagen eignen.<br />

www.flukeprocessinstruments.de<br />

Kabelloser Gasdetektor<br />

Der neue kabellose Rosemount Gasdetektor 928 ermöglicht die<br />

Ausweitung der Überwachung toxischer Gase auf Anwendungen,<br />

deren Überwachung bisher zu schwierig oder kostspielig war. Das<br />

elektrochemische Hot-Swap-Sensormodul mit Diagnostik zur<br />

Erkennung des Endes der Lebensdauer kann ohne Werkzeug im<br />

Gelände aufgebaut werden. Das auswechselbare, eigensichere<br />

Spannungsversorgungsmodul aus Lithium-Thionylchlorid hat<br />

eine Betriebsdauer von über zwei Jahren und kann auch in<br />

gefährlichen Umgebungen einfach vor Ort ausgewechselt werden.<br />

Die Wireless-Hart-Technologie ist sicher, wirtschaftlich und liefert<br />

eine Datenzuverlässigkeit von mehr als 99 %. Die einfache,<br />

intuitive Installation ermöglicht das Hinzufügen von sicherheitstechnischen<br />

Überwachungssystemen ohne Verkabelungskosten.<br />

www.emerson.com<br />

Berührungsloser Spannungsprüfer<br />

Der berührungslose Spannungsprüfer Flir VP42 mit integrierter<br />

Arbeitsleuchte erleichtert die Fehlerbehebung und die Prüfung<br />

von Elektroanlagen in industriellen Anlagen. Mit dem robusten<br />

Prüfer in Stiftform lässt sich Wechselspannung auch an den<br />

neuesten Sicherheitssteckdosen ohne Berührung schnell<br />

erkennen. Das Gerät vereinfacht die Identifizierung von Leitern<br />

durch die Unterscheidung von Neutralleitern und spannungsführenden<br />

Leitern in Steckdosen und Verteilern. Dank der Vibrationsfunktion<br />

weist der VP42 nicht nur mit einer mehrfarbigen<br />

LED-Anzeige, sondern auch durch Vibrieren auf Spannung hin.<br />

So wird die Wahrnehmung der Signalisierung auch in lauten und<br />

dunklen Umgebungen sichergestellt.<br />

Der robuste und für Lang -<br />

lebigkeit konzipierte Prüfer hat ein<br />

Gehäuse mit Rollschutz und<br />

wurde aus 3 m Höhe auf seine<br />

Sturzfestigkeit auf Beton getestet.<br />

www.flir.de<br />

Planungslösung in der Destillerie<br />

Seit rund 300 Jahren produziert und exportiert die Destillerie<br />

Martell qualitativ hochwertigen Cognac, der in Eichenfässern reift.<br />

Um die an der Produktion beteiligten Teams besser koordinieren<br />

und den Materialfluss optimieren zu können, war Martell auf der<br />

Suche nach einem neuen Zeitmanagement- und Planungssystem.<br />

Fündig wurde die Firma bei Siemens PLM Software. Mit der neuen,<br />

nutzerfreundlichen<br />

Produktions- und<br />

Planungssoftware Simatic<br />

IT Preactor APS konnte<br />

Martell die Produktivität<br />

um 12 % steigern und<br />

verspätete Lieferungen<br />

einzelner Zutaten nahezu<br />

auf null reduzieren. Gleichzeitig konnten Planungsaufwand um<br />

20 %, die Dauer der Tankbefüllung um 30 % und sogar der<br />

Reiseaufwand des Teams zwischen den einzelnen Produktionsund<br />

Lagerstätten deutlich verringert werden. Mit der Software<br />

installierte Martell einen vierstufigen Planungs-Prozess, der<br />

wiederum den Cognac-Weg vom Fass bis zum Verkaufsregal<br />

möglichst effizient gestaltet. Dazu gehört u. a. die optimale<br />

Verarbeitung und Verfügbarmachung vorhandener Informationen.<br />

www.siemens.de<br />

Modulare Frequenzumrichter<br />

Der Frequenzumrichter Nordac Pro SK 500P ist das erste Gerät der<br />

neuen Frequenzumrichtergeneration von Nord Drivesystems. Er<br />

zeichnet sich laut Hersteller durch ein Höchstmaß an Funktionalität,<br />

Konnektivität und Modularität aus.<br />

Neben der serienmäßigen Canopen-Schnittstelle<br />

ermöglicht ein Multi-Chip für Industrial<br />

Ethernet die Nutzung der wichtigsten Echtzeit-<br />

Ethernet-Standards über eine einzige Schnittstelle.<br />

Neben verbesserten Eigenschaften und<br />

Leistungsmerkmalen übernimmt die neue<br />

Umrichtergeneration die bewährte Nordac-<br />

Parameterstruktur und ist physisch und<br />

funktionell abwärtskompatibel. Mit der<br />

Nordcon App und einer mobilen Bluetooth-Verbindung hat<br />

der Hersteller eine mobile Inbetriebnahme- und Servicelösung<br />

für alle seine Elektronikkomponenten geschaffen. Sie dient der<br />

Analyse, dem Monitoring sowie der Para -<br />

metrierung von Antriebssystemen. Die<br />

Dashboard-basierte Visualisierung kann zur<br />

Antriebsüberwachung und Fehlerdiagnose<br />

genutzt werden. Die Parametrierung von<br />

Antrieben ist durch eine Hilfefunktion und<br />

einen Parameter-Schnellzugriff einfach und<br />

unkompliziert realisierbar.<br />

www.nord.com<br />

36 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Portfolio ermöglicht Standardisierung<br />

Idealerweise bietet der Sensorenanbieter für jedes Problem einen<br />

passenden Sensor. Mit einem Standardsortiment, das breit genug<br />

angelegt ist, kann der Anwender dann die optimale Lösung<br />

wählen, ohne dass eine solche erst entwickelt werden muss. Eine<br />

Sonderlösung muss so nur noch in solchen Situationen erarbeitet<br />

werden, in denen eine Anwendung tatsächlich zu speziell ist, um<br />

von dem Portfolio abgedeckt zu sein.<br />

Der Vorteil ist aber selbst bei einer solchen individuellen Entwicklung,<br />

dass diese von den etablierten Standards abgeleitet werden<br />

und so indirekt von ihnen profitieren kann. Baumer verspricht,<br />

dass seine Standard-Sensoren nicht „Durchschnitt“ sind.<br />

Außerdem sollen die Sensoren über mehr intelligente Funktionen<br />

verfügen, was durch eine intelligente digitale Informationsverarbeitung<br />

für die Auswertung und Verbesserung von Sensorsignalen,<br />

komfortable und einfache Bedienungs- und Einstellungsoptionen<br />

sowie den Einsatz bidirektionaler Schnittstellen<br />

ermöglicht werde.<br />

www.baumer.com<br />

Elektrischer Explosionsschutz<br />

Das Fortschreiten des Automatisierungsgrads in der Prozessindustrie<br />

erhöht den Wunsch nach Lösungen, um Sensortechnik<br />

auch in explosionsgefährdeten Bereichen einzusetzen. Ein<br />

Hersteller bietet seinen Kunden jetzt<br />

vermehrt projektierte Lösungen mit<br />

Sensortechnik aus der Fabrikautomation<br />

für die Zone 1 und 21. Die Applikationen<br />

hierfür sind vielfältig: Beginnend<br />

bei der Überwachung von Lägern und<br />

Räumen bis hin zu Einsätzen in<br />

Bereichen, in denen es vorrangig um<br />

Personen- und Umweltschutz geht. In<br />

einem druckfesten Gehäuse verpackte<br />

Sensorik ermöglicht es, Prozesse auch unter rauen Bedingungen<br />

weiter zu automatisieren. So ist bspw. die GFK-Gehäuseserie auf<br />

die Bedürfnisse elektrischer Installationen in Prozessanlagen<br />

angepasst. Einsetzbar ist die Gehäusereihe in Umgebungen bis zu<br />

–60 °C in den Zonen 1, 21 sowie für die Zonen 2 und 22.<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

Kleinste Durchflüsse messen<br />

Krohne bietet neue Optionen für die Messung von Kleinst-<br />

Durchflussmengen mit Schwebekörper-Durchflussmessgeräten:<br />

Der H250 M40 mit seinen umfangreichen Optionen steht nun für<br />

sehr geringe Durchflussraten<br />

zur Verfügung.<br />

Die zuvor als SIL1 eingestuften<br />

Schwebekörper-Durchflussmessgeräte<br />

DK32, DK34 und<br />

DK37/M8M wurden für die<br />

Ausführungen mit Namur-<br />

Sicherheitsschaltern sowie mit<br />

Namur-Standardschaltern<br />

nach IEC 61508-2:2010 als SIL2-konform neu bewertet. Optionale<br />

mechanische Durchflussregler oder Flanschadapter sind in der<br />

SIL-Konformität enthalten.<br />

www.krohne.com<br />

Mischer- und Prozessdaten schnell<br />

analysieren<br />

Die Prozessdatenvisualisierung<br />

ProView ist ein<br />

universelles und<br />

plattformunabhängiges<br />

Tool, das das<br />

effiziente Analysieren<br />

von Betriebsdaten<br />

ermöglicht.<br />

Die Software stellt<br />

alle von Sensoren in<br />

der Anlage überwachten Parameter aussagekräftig als Diagramm<br />

dar – im Büro am PC oder unterwegs auf dem Handy. Die Daten<br />

bleiben dabei im Unternehmen, sie werden lokal bei der<br />

Maschine bzw. Anlage gespeichert, nicht in einer Cloud. ProView<br />

arbeitet als plattformunabhängige browserbasierte Software mit<br />

beliebigen Steuerungen, gleichgültig ob von Siemens, Rockwell<br />

oder Mitsubishi. Ein Industrie-Router verbindet die Maschinenwelt<br />

mit der Bürowelt.<br />

Die Installation im Unternehmensnetzwerk ist einfach. Das<br />

Programm wird für jede Maschine oder Anlage vorkonfiguriert,<br />

kann aber jederzeit auch durch den Benutzer angepasst werden.<br />

Dabei können weitere, vom Kunden gewünschte Darstellungen<br />

und Auswahlstrukturen erstellt werden. Nützliche Tools wie<br />

grafische Navigation auf der Zeitachse, Zoom oder Kurvenvergleich<br />

erleichtern die Handhabung. Standardmäßig können auch<br />

statistische Parameter wie der Mittelwert und die Standardabweichung<br />

angezeigt werden.<br />

www.eirich.com<br />

Extrem sicher:<br />

Zweileiter-Gamma-Kompakttransmitter<br />

Gamma-Detektoren kommen vermehrt in Applikationen zum<br />

Einsatz, in denen andere Messprinzipen an ihre Grenzen stoßen.<br />

Eine neue Generation soll bisherige radiometrische Messgeräte in<br />

puncto Sicherheit, Kompaktheit sowie Benutzerfreundlichkeit<br />

übertreffen. Der Gammapilot findet seinen Einsatz in Prozessbehältern<br />

wie Reaktoren, Autoklaven, Separatoren sowie Zyklonen<br />

und kann sowohl in Flüssigkeiten als auch in Feststoffen<br />

verwendet werden. Neben der Detektion des Füll- und<br />

Grenzstandes ist er auch für Dichte- und Trennschichtmessungen<br />

geeignet. Dabei funktioniert er dort, wo andere Messprinzipien<br />

wegen Korrosion, Abrasion, Viskosität oder Toxizität nicht weiterkommen.<br />

Aufgrund der Installation von außen,<br />

gibt es auch beim Vorherrschen hoher Prozesstemperaturen<br />

und Drücke keine Beschränkungen.<br />

Mit der neuesten Generation des<br />

Gammapilots kommunizieren Betreiber mittels<br />

Bluetooth-Technology und der Smartblue-App<br />

zusätzlich mit dem Sensor. Über die App sind<br />

sämtliche Produkt- und Diagnosedaten verfügbar,<br />

die vorher nur mit höherem Aufwand ermittelbar<br />

waren und das ganz ohne Prozessunterbrechung.<br />

Ein weiterer Nutzen der Bluetooth-Funktionalität<br />

ist die Inbetriebnahme des Gerätes aus der Ferne.<br />

Dies ist vor allem unter dem Aspekt schwerzugänglicher<br />

Messstellen relevant.<br />

www.de.endress.com<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 37


BETRIEBSTECHNIK I TITEL<br />

Sicherheitskultur<br />

Visualisierung von gefährlichen Gasen<br />

liefert aussagekräftige Informationen<br />

Die Technologie der optischen<br />

Gasdetektion fördert nicht nur die<br />

sichere Überwachung von Öl- und<br />

Gasanwendungen, sondern stärkt<br />

auch die Sicherheitskultur in<br />

Unternehmen. Die Mitarbeiter<br />

werden geschützt, weil sie<br />

Sicherheitsrisiken aus der Distanz<br />

überprüfen können, bevor Schäden<br />

entstehen. Außerdem werden in<br />

unsicheren Situationen Fakten<br />

ermittelt, die zu einer schnellen<br />

Problemlösung beitragen.<br />

Unternehmen, die mit gefährlichen Gasen<br />

arbeiten, müssen dafür Sorge tragen,<br />

dass die Sicherheit bei jedem Arbeitsschritt<br />

im Mittelpunkt steht und dass Sicherheitsprotokolle<br />

und -verfahren konsequent umgesetzt<br />

werden. Alle Mitarbeiter sollten die<br />

Sicherheitsrichtlinien befolgen, um sich<br />

selbst, die Kollegen und das Umfeld zu<br />

schützen. Dann können Schwachstellen<br />

vermieden werden, wenn es zu Sicherheitslücken<br />

kommen sollte. Die jüngsten Fortschritte<br />

in der optischen Gasbildgebung<br />

bieten Unternehmen aus verschiedenen<br />

Branchen die Möglichkeit, die Sicherheit zu<br />

verbessern und die Sicherheitskultur im gesamten<br />

Unternehmen zu fördern.<br />

Viele gängige Sicherheitspraktiken sind<br />

auf Ausrüstung angewiesen, die ausschließlich<br />

in einem relativ unsicheren Bereich<br />

betrieben wird. So ist der tragbare Gasdetektor<br />

ein wichtiges Instrument für den<br />

Schutz der Mitarbeiter, doch er warnt erst<br />

dann vor der Gefahr, wenn die Person, die<br />

ihn trägt, bereits mitten in einer Gaswolke<br />

steht. Das gilt auch für einige andere, eher<br />

einfachere Technologien, die Bedienern<br />

helfen, un sichere Gerätezustände zu erkennen<br />

– hier wird ein gewisses Risiko als<br />

akzeptabel und vielleicht sogar unvermeidbar<br />

in Kauf genommen.<br />

Mobile Detektionsgeräte<br />

Ein Beispiel ist die Füllstandmessung von<br />

Tanks. Hierfür müssen Mitarbeiter eine Leiter<br />

hochsteigen und über eine Wartungsbrücke<br />

gehen, um einen Messstab in die<br />

Flüssigkeit zu tauchen. Dabei stehen sie<br />

direkt über dem Tank, aus dem potenziell<br />

eine große Gasmenge unbemerkt austreten<br />

kann. In den nachgelagerten Bereichen<br />

kann sich das Risikoprofil ändern, wenn die<br />

Kohlenwasserstoffgase in Raffinerien giftiger<br />

sind als die in vorgelagerten Anlagen.<br />

Mitarbeiter, die dort einen unsicheren Bereich<br />

betreten, können daher in kürzerer<br />

Zeit oder in stärkeren Ausmaß negativen<br />

Folgen ausgesetzt werden.<br />

Eine gängige Methode zur Erkennung unsicherer<br />

Gasmengen in diesem Kontext sind<br />

tragbare Gasdetektoren. Doch selbst die am<br />

häufigsten eingesetzte Überwachungsausrüstung<br />

birgt eine gewisse Unsicherheit.<br />

Wenn ein tragbarer Gasdetektor anfängt,<br />

Signaltöne auszugeben, stellen sich folgende<br />

Fragen: Befindet sich die Person mit dem<br />

Detektor am Rand oder im Zentrum einer<br />

Gaswolke? In welche Richtung sollte sie gehen,<br />

um den Gefahrenbereich zu verlassen?<br />

Und – wichtig für die Beseitigung des unsicheren<br />

Zustands: Wo genau befindet sich<br />

das Leck? Diese Technologien sind zwar<br />

effektiv in der Erkennung von Gas, haben<br />

aber auch Nachteile. Ihre Verwendung kann<br />

in gewissem Maße das Gefühl fördern, dass<br />

„ganz okay“ gut genug ist.<br />

Autor: Steffen Neudert, Sales Manager Germany<br />

Instruments & Optical Gas Imaging, Flir Systems<br />

GmbH, Frankfurt am Main<br />

38 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


TITEL I BETRIEBSTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

Die optische Gasdetektion<br />

Bislang lag der Fokus bei der optischen<br />

Gasdetektion (Optical Gas Imaging, OGI) auf<br />

der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften.<br />

Aufgrund von regulatorischen Parametern<br />

im Zusammenhang mit Emissionen haben<br />

Unternehmen in OGI-Ressourcen investiert,<br />

um Emissionsquellen zu identifizieren.<br />

Inzwischen verfolgen immer mehr<br />

führende Öl- und Gasgesellschaften Strategien<br />

zur freiwilligen Reduzierung von<br />

Emissionen, um dem Klimawandel entgegenzuwirken.<br />

Die optische Gasdetektion OGI ist eine<br />

effektive und effiziente Messtechnologie für<br />

viele hiervon betroffene Gase, insbesondere<br />

Methan. Mehr und mehr Unternehmen<br />

realisieren, dass Sicherheit nicht nur mit<br />

Umweltverantwortung einhergeht, sondern<br />

diese auch begünstigt. Die Firma Jonah<br />

Energy aus Wyoming benutzt z. B. eine<br />

GF320-Infrarotkamera zur Erkennung von<br />

Methan und VOC. Jonah Energy konnte die<br />

flüchtigen Emissionen um 75 % reduzieren<br />

und dabei Einsparungen von mehr als<br />

5 Mio. US-Dollar verzeichnen – weit mehr<br />

als zur Kostendeckung nötig.<br />

Um ihre Emissionen weiter zu reduzieren,<br />

haben Versorgungs- sowie Öl- und<br />

Gasunternehmen mittlerweile begonnen,<br />

auch Komponenten mit OGI zu prüfen, die<br />

nicht unter die gesetzlichen Anforderungen<br />

fallen. Diese Entwicklung ist u. a. auf eine<br />

deutliche Reduzierung der Kosten für<br />

hochwertige OGI-Systeme zurückzuführen.<br />

Ungekühlte Infrarot-Bildgeber wie die<br />

Kamera GF77 sind wesentlich preiswerter<br />

erhältlich als gekühlte OGI-Modelle. Gemeinsam<br />

mit der Bereitschaft, OGI auf neue<br />

Arten zu nutzen, hat dies die Verantwortlichen<br />

dazu gebracht, das Verhältnis von<br />

Sicherheitsausrüstung und Mitarbeitern zu<br />

überdenken.<br />

Bisher wurde OGI fast nur von LDAR-<br />

Teams (Leak Detection and Repair) und in<br />

manchen Anlagen vereinzelt von EHS-<br />

Teams (Environmental Health and Safety)<br />

genutzt. Doch die nun preisgünstiger erhältlichen<br />

OGI-Handgeräte bieten auch<br />

anderen Personen wie Wartungs- und Reparaturtechnikern<br />

Zugriff auf den „sechsten<br />

Sinn“ der Gasdetektion, um die Sicherheit<br />

ihrer Arbeitsumgebung zu evaluieren.<br />

Aus sicherer Entfernung<br />

Ein wesentlicher Sicherheitsnutzen, der<br />

auch der Sicherheitskultur zugutekommt,<br />

ist die Sichtweite von OGI-Kameras. Anders<br />

als mit anderen Werkzeugen können<br />

unsichere Situationen mit einer OGI-Kamera<br />

aus sicherer Entfernung visualisiert<br />

werden. So können Raffineriearbeiter<br />

bspw. feststellen, ob sich in einem Bereich<br />

giftiges Gas angesammelt hat, ohne<br />

diesem ausgesetzt zu werden – wie es mit<br />

einem tragbaren Gasdetektor mit Warnton<br />

der Fall wäre.<br />

Ebenso können Mitarbeiter vor der Füllstandmessung<br />

großer Tanks deren Emissionseigenschaften<br />

beurteilen, bevor sie sich<br />

in eine potenzielle Wolke begeben. Mithilfe<br />

von OGI können Mitarbeiter die Umgebung<br />

einfach in Windrichtung nach Gas absuchen<br />

und bei Bedarf eine sicherere Position<br />

auf der Wartungsbrücke wählen. Die Technologie<br />

liefert Mitarbeitern präzise, aussagekräftige<br />

Informationen über Gefahren in<br />

der unmittelbaren Umgebung, ohne sie<br />

selbst in Gefahr zu bringen.<br />

Auch aus analytischer Sicht und für den<br />

Teamgedanken ist OGI wertvoll. Durch den<br />

Vergleich der Ergebnisse verschiedener<br />

Kameras können Bediener Übereinstimmungen<br />

zwischen fehlerhaften Komponenten<br />

ermitteln und so die Grundursache des<br />

Problems herausfinden. Die OGI kann z. B.<br />

Hinweise liefern, die Nutzern helfen, falsche<br />

Parameter wie Druckwerte zu erkennen.<br />

Oder vielleicht fällt eine bestimmte<br />

Komponentenart in einem Bereich immer<br />

wieder aus. Da Kameras wie die GF77<br />

für die Temperaturmessung kalibriert<br />

sind, helfen sie bei der multivarianten<br />

Fehlerbehebung.<br />

01 Kameras zur optischen Gasdetektion<br />

schützen Mitarbeiter, weil sie Sicherheitsrisiken<br />

aus der Distanz überprüfen können,<br />

bevor Schäden entstehen<br />

02 Auf dem LCD-Touchscreen der Kamera<br />

lassen sich Bilder für eine bessere Darstellung<br />

anpassen<br />

Verbesserte Kommunikation<br />

Die OGI liefert auch Daten, die herkömmliche<br />

Gasdetektoren nicht bereitstellen<br />

können und verbessert so die Kommunikation<br />

zwischen Teammitgliedern mit einfach<br />

zugänglichen Fakten. Vor allem OGI-Videos<br />

sind für Mitarbeiter sehr wertvoll. Mit ihnen<br />

können Benutzer ganz einfach auf unsichere<br />

Praktiken in der Organisation hinweisen.<br />

Auf dem LCD-Touchscreen der GF77 lassen<br />

sich Bilder für eine bessere Darstellung anpassen,<br />

und dank des WLAN-Kommunikationsprotokolls<br />

können Kollegen sofort per<br />

Smartphone über Gefahren informiert werden,<br />

um die Reparatur zu beschleunigen.<br />

Diese Vorteile gelten nicht nur für vorund<br />

nachgelagerte Prozesse in Öl- und Gasanlagen.<br />

Da hochwertige Ausrüstung zu<br />

günstigeren Preisen erhältlich ist, können<br />

auch andere Branchen die OGI-Technologie<br />

nutzen, um Umweltschutz und Sicherheit<br />

zu verbessern. Neben Erdgasunternehmen<br />

können auch Kraftwerke, die Erdgas in<br />

Elektrizität umwandeln, ihre Mitarbeiter<br />

und Prozesse vor unerkannten Leckagen<br />

schützen. Versorgungsunternehmen erwerben<br />

OGI-Kameras nicht mehr nur zu Compliance-Zwecken,<br />

sondern auch für diese<br />

Anliegen. Ebenso können Unternehmen im<br />

Bereich erneuerbarer Energien die OGI<br />

einzusetzen, um Gase zu überwachen, die<br />

Sicherheit zu erhöhen und ihre Sicherheitskultur<br />

zu verbessern.<br />

Bilder: Flir<br />

www.flir.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 39


BETRIEBSTECHNIK<br />

Ex-Stapler im Reinraum<br />

Reinräume stellen hinsichtlich der vorgeschriebenen maximalen<br />

Partikelanzahl besonders hohe Anforderungen an die<br />

Umgebungsluft. Gerade in der Pharmaindustrie, im Rahmen der<br />

Forschung und der keimfreien Produktion von Lebens- und<br />

Arzneimitteln sowie in der Nanotechnologie muss penibel auf die<br />

Überwachung dieser Parameter geachtet werden. Deshalb setzt<br />

ein Pharmaunternehmen seit einiger Zeit moderne Elektro-<br />

Deichsel-Hubwagen in explosionsgeschützter Ausführung ein, die<br />

speziell für Transportaufgaben in Reinräumen konzipiert wurden.<br />

Beim Betrieb eines Reinraums werden kontinuierlich Partikelmessungen<br />

durchgeführt, die als Grundlage für die vorgeschriebene<br />

Klassifizierung herangezogen werden. Der Einsatzort der<br />

beiden neuen Hubwagen entspricht den ISO-Reinraumklassen 7<br />

bzw. 8. Da die Förderzeuge vom Typ d416 ASM RR identisch sind<br />

und vor Ort universell einsetzbar sein sollten, wurden sie vom<br />

Hersteller ab Werk voll ISO-7-konform ausgestattet. Das<br />

Grundmodell gehört zum d400 GMP Produktsortiment, das zum<br />

Ein- und Auslagern, zum Heben und zum Transport von Paletten<br />

bis 1 600 kg Tragfähigkeit konzipiert wurde. Die beiden nach<br />

Kundenwunsch modifizierten Modelle zeichnen sich durch eine<br />

Isopropanol-resistente Lackierung und spezielle Kunststoffteile<br />

aus, die neben der Langlebigkeit<br />

auch geringe Wartungskosten<br />

gewährleisten. Glatte, schmutzabweisende<br />

und einfach zu reinigende<br />

Oberflächen erleichtern den alltäglichen<br />

Umgang mit den Geräten.<br />

www.sichelschmidt.de<br />

Kantenschutz-Dichtprofil mit der Ecke<br />

Für Schutz und Abdichtung zugleich sorgen die mit einem zusätzlichen<br />

Dichtprofil ausgestatteten Kantenschutz-Dichtprofile von<br />

Ganter, die bei entsprechendem Anpressdruck Schutz vor Spritzwasser,<br />

Staub und Dampf bei einer gleichzeitigen Minderung von<br />

Lärmemissionen bieten. Die Montage der Dichtprofile kann je<br />

nach Anwendungsfall entweder an geschnittenen oder<br />

gebogenen Werkstückkanten erfolgen, die Lage des Dichtprofils<br />

lässt sich dabei per Form, oben oder seitlich angeordnet,<br />

auswählen. Die Kantenschutz-Dichtprofile sind aus<br />

UL-konformem EPDM oder aus NBR hergestellt, wobei das<br />

Material NBR insbesondere für Anwendungen mit Kraft- oder<br />

Schmierstoffkontakt geeignet ist.<br />

www.ganternorm.com<br />

MOL Katalysatortechnik GmbH<br />

info@molkat.de http://molkat.de<br />

(+49) 3461 / 72 30 97<br />

Ex-Schutzklappe für organische Stäube<br />

Mit einer neu entwickelten<br />

Explosionsdruckentlastungsklappe<br />

soll jetzt eine richtungsweisende<br />

Alternative zu<br />

herkömmlichen Entlastungseinrichtungen<br />

in der Lebens- und<br />

Futtermittelherstellung<br />

existieren. Transport, Trocknung,<br />

Abscheidung und Lagerung<br />

organischer Stäube wie z. B.<br />

Stärke, Gluten u. v. m. lassen die<br />

Gefahr einer Explosion allgegenwärtig erscheinen. Ein<br />

umfassender Explosionsschutz ist daher von signifikanter<br />

Bedeutung für die Produkt- und Anlagensicherheit. Um dieses<br />

Problem zu lösen, wurde das Produktportfolio von Thorwesten<br />

Vent mit der Druckentlastungseinrichtung FSL um eine für die<br />

Lebensmittelindustrie richtungsweisende Technologie<br />

erweitert. Dabei konnte das Know-how der selbsttätig wiederverschließenden<br />

Explosionsklappe für Kohlenstaubanwendungen,<br />

die seit Jahrzehnten bereits erfolgreich eingesetzt wird,<br />

auf eine neue Anwendung übertragen werden. So funktioniert<br />

auch die neue Klappe nach einem bewährten Luftkissenprinzip,<br />

das die kinetische Energie einer Explosion teilweise<br />

abfängt, bevor eine mit Federn ausgerüstete Prallplatte für den<br />

Abbau der verbleibenden Energie sorgt und die Explosionsklappe<br />

in die Ausgangsposition zurückführt. Im Anschluss wird<br />

die Klappe durch eine pneumatische Einrichtung wieder<br />

verschlossen. Um Implosionsschäden nach der Druckentlastung<br />

an Lagersilos zu vermeiden, kann die FSL optional mit<br />

einem zeitgesteuerten Aufhaltemechanismus ausgestattet<br />

werden, der den Klappendeckel erst nach einer definierten Zeit<br />

schließen lässt. Somit können Druckunterschiede ausgeglichen<br />

und Implosionsschäden am Silo vermieden werden.<br />

www.thorwesten.com<br />

E-Ketten-Leitungen erfüllen<br />

RoHS-II-Anforderungen<br />

RoHS steht für „Restriction of<br />

Hazardous Substances“ und<br />

regelt die Verwendung gefährlicher<br />

Stoffe in elektronischen<br />

Geräten. Durch diese<br />

EU-Richtlinie sollen gesundheitsgefährdende<br />

Bestandteile,<br />

wie bspw. Blei, Quecksilber oder<br />

Weichmacher in Produkten und Arbeitsumgebungen vermieden<br />

werden. Alle 1 354 hochflexiblen Chainflex-Leitungen von Igus<br />

entsprechen den Anforderungen der aktuellen RoHS-II-Richtlinie.<br />

Die Chainflex-Leitungen mit online berechenbarer Lebensdauer<br />

leisten einen Beitrag zum sicheren Betrieb von bewegten<br />

Anwendungen. Mit der erweiterten EU-Richtlinie 2011/65/EU<br />

(RoHS II) wurden die zulässigen Grenzwerte für Gefahrstoffe<br />

weiter herabgesenkt, darunter auch die der Phthalate. Die<br />

Weichmacher werden bevorzugt genutzt, wenn Kunststoffe<br />

besonders geschmeidig, weich und im Gebrauch elastisch bleiben<br />

sollen. Igus erfüllt diese Anforderungen bei den hochflexiblen<br />

Chainflex-Leitungen auch ohne den Einsatz dieser giftigen<br />

Phthalate. Ein wichtiges Kriterium für das spätere Recycling oder<br />

die Entsorgung.<br />

www.igus.de<br />

40 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


BETRIEBSTECHNIK<br />

Brandmelder- und Löschsteuerzentrale<br />

Jede Zentrale wird modular aufgebaut. Hohe Rechnerleistungen<br />

und großzügig dimensionierte Ereignis- bzw. Historyspeicher<br />

erlauben es, das System frei zu skalieren. Bei der Clunid FMZ6000<br />

sind nicht nur die zentrale Signalverarbeitungseinheit, sondern<br />

auch die Prozessoren auf allen Modulen und Bereichsbedienfeldern<br />

redundant ausgeführt. Dadurch gibt es laut Hersteller<br />

keine Ausfall- und Stillstandzeiten. Selbst bei Austausch einzelner<br />

Funktionsmodule ist der Betrieb dank Hot-Plug-Integration<br />

unterbrechungsfrei möglich. Automatische Plausibilitätsprüfungen<br />

verhindern zudem Fehler schon bei der Konfiguration.<br />

Diagnosefunktionen mit Vorschlägen für Abstellmaßnahmen<br />

steigern die Zuverlässigkeit der Gesamtanlage in jedem<br />

Betriebszustand.<br />

www.minimax.de<br />

Zerkleinerung bis in den<br />

Nanometerbereich<br />

Retsch hat mit der neuen Schwingmühle MM 500 eine Kugelmühle<br />

entwickelt, die dank einer Frequenz von 35 Hz genug Energie<br />

entwickelt für die effiziente Nassvermahlung von Proben bis in<br />

den Nanometerbereich.<br />

Leistung,<br />

Bedienung, Anwendungsgebiete<br />

und<br />

Design machen<br />

diese Mühle zu<br />

einer Kombination<br />

aus klassischer<br />

Schwingmühle und<br />

Planeten-Kugelmühle.<br />

Damit ist sie<br />

geeignet für hochenergetische Langzeitvermahlungen von<br />

mehreren Stunden zur Erzeugung von Partikelgrößen


VERFAHRENSTECHNIK IM ALLTAG I SERIE<br />

Samtig schmelzende Schokolade<br />

Modellbasierte Unterstützung des Conchierens für mehr Aroma und Ressourceneffizienz<br />

Erst durch das Conchieren – eine<br />

intensive Bearbeitung der<br />

Schokoladenrohmasse – entsteht<br />

eine hochwertige Schokolade mit<br />

gutem Schmelz. Ein aktuell<br />

laufendes Projekt soll Einflussgrößen<br />

wissenschaftlich erfassen, um<br />

zukünftig Trial & Error zu<br />

vermeiden.<br />

Arriba, Chuao oder Ecuador: So werden<br />

Single-Origin-Schokoladen bezeichnet,<br />

deren Kakao vollständig aus dem genannten<br />

Ursprungsland oder der Ursprungsregion<br />

stammt. In diesen hochwertigen<br />

Schokoladen können die charakterlichen<br />

Besonderheiten der Edel-Kakaos unmittelbar<br />

„erschmeckt“ werden. Doch nicht nur<br />

solche Premium-Schokoladen, die besonders<br />

von kleinen und mittelständischen<br />

Unternehmen in oftmals kleinen Chargen<br />

Autorin: Daniela Kinkel, PR-Referentin,<br />

Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.<br />

(FEI), Bonn<br />

produziert werden, stehen im Fokus eines<br />

aktuellen Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF), sondern alle dunklen<br />

Schokoladen mit hohem Kakaogehalt,<br />

die bei der Herstellung durch den Prozess<br />

des Conchierens verfeinert werden.<br />

Nach dem Vermischen und Walzen von<br />

Kakao- und Zuckerpartikeln wird beim<br />

Conchieren die Schokoladenmasse unter<br />

zusätzlicher Zugabe von Kakaobutter viele<br />

Stunden lang mechanisch und thermisch<br />

bearbeitet. Dabei wird die Schokoladenmasse<br />

„gelüftet“ und die bitter-sauren Aromen<br />

entweichen, Aromakomponenten aus<br />

dem Kakao lösen sich und werden von<br />

Zuckerpartikeln aufgenommen, hauchdünne<br />

Schichten Kakaobutter bilden sich<br />

um jeden kleinsten Partikel: So entwickelt<br />

sich eine homogene, samtig-weiche Masse<br />

mit intensivem und harmonischem Aroma,<br />

die zu einer hochwertigen Schokolade mit<br />

gutem Schmelz führt.<br />

Versuch und Irrtum<br />

Dauer und Intensität des Conchierens werden<br />

derzeit noch einzelfallbasiert – je nach<br />

Rohstoffen, Rezeptur, gewünschter Textur<br />

und Charakteristik des Endproduktes –<br />

durch ressourcenintensive Versuche und<br />

anschließende sensorische Tests festgelegt.<br />

Denn besonders zu langes oder zu kurzes<br />

Conchieren kann sich negativ auf das Aroma<br />

und die Textur auswirken, was zur Fehlproduktion<br />

ganzer Chargen führen kann.<br />

In Hinblick auf die besondere Bedeutung<br />

des Conchierens überrascht es, dass dieser<br />

Prozess noch so wenig verstanden ist und<br />

bisher keine Vorhersage der technologischen<br />

Conchierparameter auf Basis der<br />

Rohstoffe möglich ist. Das wollen Forscher<br />

der Technischen Universität München und<br />

des Fraunhofer-Instituts für <strong>Verfahrenstechnik</strong><br />

und Verpackung (IVV) in Freising<br />

nun ändern: Im Rahmen des IGF-Projekts<br />

entwickeln sie ein modellgestütztes Verfahren<br />

zur Unterstützung des Conchierens<br />

hinsichtlich Dauer und Intensität, mit dem<br />

gezielt Schokoladen mit einem charakteristischen<br />

sensorischen Eindruck hergestellt<br />

werden können – ohne aufwändige Vorversuche<br />

und Verkostungen. Mit ihrer Kenntnis<br />

der zeitlichen Entwicklung der Konzentrationen<br />

von aromaaktiven Leitsubstanzen<br />

in dunkler Schokoladenmasse während des<br />

Conchierens wollen die Forscher die korrekte<br />

Wahl der Bedingungen modellieren und so<br />

eine Abschätzung ermöglichen, dank der<br />

Zeit, Energie und Rohstoffe effizienter eingesetzt<br />

werden können.<br />

Foto: Fraunhofer IVV<br />

www.fei-bonn.de<br />

42 VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 3/<strong>2020</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 13. 03. <strong>2020</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 27. 02. <strong>2020</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Auf den Fachmessen Solids & Recycling-Technik in Dortmund<br />

können sich Fachbesucher am 1. und 2. April <strong>2020</strong> umfassend über<br />

Schüttgutlösungen informieren (Foto: Easyfairs)<br />

04<br />

02 Kontinuierlicher Durchlaufmischer im Einsatz in Europas größter<br />

Goldmine (Foto: Lödige)<br />

03 Mithilfe der etablierten Thin Client Technologie werden aktuelle<br />

Zustände der Produktion in Echtzeit auf multiple Monitore übertragen<br />

(Foto: Pepperl+Fuchs)<br />

04 Nachweisstärke, Messgeschwindigkeit und Probendurchsatz sind<br />

wichtige Parameter im Analytiklabor (Foto: Endress+Hauser)<br />

Der direkte Weg<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

VERFAHRENSTECHNIK 1-2/<strong>2020</strong> 43


Eigensichere Drucktransmitter<br />

Für stark explosionsgefährdete Bereiche (Zone 0)<br />

Für Industrieanwendungen (Gasgruppe II)<br />

Für Ex II 1G Ex ia IIC T4…T6 Ga<br />

Serie 4 LD Ei…9 LD Ei<br />

«Das Herzstück»<br />

Ø 11 mm…Ø 19 mm<br />

Serie 20 D Ei<br />

«Der Kopf»<br />

3 bar bis 1000 bar<br />

Serie 21 D Ei<br />

«Der Kompakte»<br />

3 bar bis 1000 bar<br />

Serie 23 D Ei<br />

«Der Variantenreiche»<br />

300 mbar bis 1000 bar<br />

Serie 26 D Ei<br />

«Die Pegelsonde»<br />

300 mbar = ca. 3 mH2O<br />

Optimiert für batteriebetriebene Anwendungen<br />

Gesamtfehlerband: ± 0,7 %FS @ -10…80 °C<br />

I 2 C-Mikrocontroller-Schnittstelle<br />

1,8…3,6 V / 20 μW @ 1 SPS<br />

keller-druck.com

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