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wellhotel Ausgabe 2-2019

Das Fachmagazin für Hotellerie & Gastronomie, Tourismus & Freizeit, Wellness & Beauty

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Tourismusbarometer: Stimmung<br />

positiv, aber Höhenflug vorbei<br />

Das Tourismusbarometer <strong>2019</strong> von Deloitte und<br />

ÖHV verzeichnet eine grundsätzlich positive, aber<br />

abgeflaute Stimmung unter Österreichs Tourismusunternehmern.<br />

Unterstützt von guten Konjunkturdaten<br />

erwarten mehr als zwei Drittel der Betriebe<br />

ein Umsatzwachstum. Aber der chronische Fachkräftemangel<br />

und die Bürokratie belasten die Ertragskraft<br />

und Wachstumschancen der Branche.<br />

Das Beratungsunternehmen<br />

Deloitte und die Österreichische<br />

Hoteliervereinigung<br />

(ÖHV) erheben im<br />

Tourismusbarometer jährlich<br />

die Lage im Tourismus. Dazu<br />

wurden heuer österreichweit<br />

rund 250 Unternehmer befragt.<br />

Das Fazit: Die Stimmung<br />

bleibt zwar positiv, der Höhenflug<br />

ist aber vorbei. Der Tourismusindex<br />

verschlechtert sich<br />

leicht von 2,83 auf 2,88. Bewertet<br />

wurden dafür die Faktoren<br />

wirtschaftliche Lage der Branche,<br />

individuelle Situation der<br />

Betriebe sowie regulatorische<br />

Rahmenbedingungen.<br />

„Die Stimmung ist grundsätzlich<br />

positiv, aber: Die Branche<br />

kämpft immer mehr mit<br />

einem Wertschöpfungsproblem.<br />

Auch wenn Nächtigungen<br />

und Umsatz steigen, bleibt den<br />

Betrieben unter dem Strich zu<br />

wenig übrig. Personalkosten,<br />

bürokratischer Aufwand und<br />

die Steuerlast drücken die Erträge“,<br />

sagt Andreas Kapferer,<br />

Partner bei Deloitte Tirol.<br />

Bei genauerer Analyse der<br />

Situation wird ein Ost-West-Gefälle<br />

deutlich. Wien nimmt den<br />

Schwung der EU-Ratspräsidentschaft<br />

in der Wintersaison<br />

mit und performt überdurchschnittlich.<br />

In Vorarlberg sind<br />

die Touristiker mit dem Winter<br />

am wenigsten zufrieden. Dennoch<br />

rechnet die Branche österreichweit<br />

überwiegend mit<br />

einem erfolgreichen Sommer.<br />

„68 % der Betriebe erwarten für<br />

die Sommersaison ein Umsatzwachstum“,<br />

sagt Markus Gratzer,<br />

Generalsekretär der ÖHV:<br />

„Die Mehrheit der Befragten ist<br />

positiv gestimmt. Zwei Drittel<br />

sind mit der Entwicklung des<br />

eigenen Betriebes zufrieden.“<br />

| Fachkräftemangel | Bei allem<br />

Optimismus bleibt allerdings<br />

die Mitarbeitersituation angespannt.<br />

„Derzeit sind drei Viertel<br />

der Betriebe auf der Suche<br />

nach Fachkräften. Der steigende<br />

Bedarf wird durch die Bevölkerungsentwicklung<br />

noch<br />

weiter verstärkt, die Schere<br />

zwischen offenen Stellen und<br />

potenziellen Mitarbeitern geht<br />

weiter auf“, sagt Gratzer.<br />

Für 43 % der Unternehmen<br />

ist es noch schwieriger geworden<br />

Arbeitskräfte zu finden.<br />

Können offene Stellen nicht<br />

besetzt werden, muss von den<br />

Mitarbeitern folglich oft Mehrarbeit<br />

eingefordert oder das<br />

Angebot reduziert werden. Die<br />

neue Regelung zur Arbeitszeitflexibilisierung<br />

ist für die<br />

Unternehmen schwierig in die<br />

Praxis umzusetzen. Für 61 %<br />

der Betriebe bringt das Gesetz<br />

keinen unmittelbaren Vorteil.<br />

| Sinkende Erträge und Kostendruck<br />

| Neben dem Arbeitskräftethema<br />

stellen die angespannte<br />

Kostensituation und<br />

der hohe bürokratische Aufwand<br />

aktuell die größten Belastungen<br />

dar. Die Kosten für<br />

Mitarbeiter sind in den letzten<br />

Jahren am meisten gewachsen.<br />

Zusätzlich liegt eine hohe<br />

Steuerlast auf den Unternehmen.<br />

Die Touristiker hatten<br />

sich Entlastungen durch eine<br />

Steuerreform erhofft. Kapferer:<br />

„Die Tourismusunternehmen<br />

benötigen in den nächsten<br />

Jahren eine umfassende<br />

Steuerentlastung. Das ist eine<br />

Grundvoraussetzung, um auch<br />

in den nächsten Jahren erfolgreich<br />

wirtschaften zu können.“<br />

www.deloitte.at<br />

www.oehv.at

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