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syndicom magazin Nr. 15

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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26 Freizeit<br />

Tipps<br />

Auf Stellensuche mit 50+<br />

Welche nützlichen Tipps kann man<br />

brauchen, wenn man 50+ ist und<br />

sich auf dem Arbeitsmarkt nicht so<br />

gut auskennt? Weil Stellensuchende<br />

über 50 mehr als andere riskieren,<br />

langzeitarbeitslos zu werden, müssen<br />

wir die Vorurteile gegenüber «älteren»<br />

Bewerber*innen überwinden.<br />

Denn wer stellenlos ist, bleibt es oft<br />

lange. Über 50-Jährige haben jedoch<br />

einiges zu bieten an (Lebens-)Erfahrung,<br />

Fachwissen und Motivation.<br />

An diesem Seminar erarbeiten<br />

die Teilnehmenden einen motivierenden<br />

Bewerbungsbrief sowie einen<br />

aussagekräftigen Lebenslauf<br />

und bereiten sich auf ein Vorstellungsgespräch<br />

vor. Daniel Lampart,<br />

der SGB-Sekretariatsleiter und<br />

-Chef ökonom, und der Ausbildner<br />

und Coach Rolf Summermatter<br />

werden den Teilnehmenden zeigen,<br />

wie man das Bewerbungsdossier<br />

optimiert, damit es nicht unten im<br />

Stapel landet. Neben Hintergrundinformationen<br />

zum Arbeitsmarkt<br />

bekommen die Teilnehmenden die<br />

gewerkschaftlichen Positionen dazu<br />

vorgestellt. Der Kurs findet am 5.<br />

und 6. März in Restaurant Aarhof in<br />

Olten statt und ist kostenlos für<br />

Mitglieder, die anderen zahlen<br />

820 Franken.<br />

Am gleichen Ort werden Interessierte<br />

sich am 25. März mit einer<br />

anderen wichtigen Frage befassen,<br />

und zwar: Was darf der Arbeitgeber<br />

und was nicht? Sie erfahren, was genau<br />

eine Änderungskündigung ist<br />

und wie man sich dagegen eine Weile<br />

wehren kann. Die Teilnehmenden<br />

lernen Arten von missbräuchlicher<br />

Kündigung unterscheiden und den<br />

Zusammenhang zwischen Mobbing<br />

und Stresshaftung.<br />

Als Voraussetzung ist der Besuch<br />

des Seminars «Meine Rechte am Arbeitsplatz<br />

praktisch erklärt» nötig.<br />

Der Referent ist Urs Egger (Unia).<br />

Anmeldung: Movendo.ch<br />

Camille (2019)<br />

Sie ist jung, wild und bereit, sich bis<br />

zur Selbstaufgabe ihrer Mission hinzugeben.<br />

Sie entwickelt ein genuines<br />

Interesse am Schicksal der Menschen.<br />

Die Fotojournalistin Camille<br />

Lepage entscheidet sich deshalb,<br />

nachdem sie eben heil aus Sudan<br />

zurückgekehrt ist, in die Zentralafrikanische<br />

Republik zu fliegen, um<br />

den dortigen Konflikt in Bildern<br />

festzuhalten. Die Menschen in der<br />

Zentral afrikanischen Republik leiden<br />

unter einem Bürgerkrieg zwischen<br />

Christen und Muslimen. Es<br />

herrscht ein Klima der Gewalt und<br />

Gegengewalt, in dem viele ihre<br />

Menschlichkeit verlieren. Gräueltaten<br />

werden begangen, die sich jeglicher<br />

Vernunft entziehen und mit<br />

Worten nur schwer zu beschreiben<br />

sind. Camille will mit ihren Bildern<br />

die Menschen wachrütteln, damit<br />

sie nicht tatenlos zusehen, wie Tausende<br />

getötet oder vertrieben werden.<br />

Dass sich der französische Regisseur<br />

Boris Lojkine bei Camille<br />

Lepages Geschichte für eine dokumentarische<br />

Herangehensweise entschieden<br />

hat, hängt auch damit zusammen,<br />

dass sich die Geschichte<br />

zwischen dem Oktober 2013 und<br />

dem Mai 2014 wirklich so zugetragen<br />

hat. Sie endet mit dem Tod<br />

Camilles. Lojkine verwendet ein besonderes<br />

Bildformat, das sich an die<br />

Originalbilder von Camille Lepage<br />

annähert und so einen Übergang<br />

zwischen der Nacherzählung des<br />

Films und den Fotografien erlaubt.<br />

Er hält die notwendige Distanz zu<br />

den Protagonisten und umgeht damit<br />

die Falle, Camille als Heldin<br />

moralisch zu überhöhen, und es gelingt<br />

ihm auch, die Protagonisten<br />

der Gewalt trotz allem würdevoll zu<br />

zeichnen. So entsteht ein Film, der<br />

uns einiges abverlangt, ohne uns zu<br />

bedrängen, und der uns einige Spiegel<br />

vorhält, ohne uns zu verurteilen.<br />

Kinostart in der Deutschschweiz:<br />

27. Februar 2019<br />

© Trigon Film<br />

Der Streik in den SBB-Werkstätten<br />

in Bellinzona<br />

Wer sich für die jüngste Geschichte<br />

interessiert, wird mit Vergnügen<br />

dieses neu erschienene Buch zur<br />

Kenntnis nehmen, das einen der<br />

längsten und härtesten Streiks der<br />

letzten Jahrzehnte schildert. In einem<br />

Land, wo das Streikrecht erst<br />

seit dem Jahr 2000 verfassungsrechtlich<br />

anerkannt ist, zeigte der<br />

erfolgreiche Streik für die SBB-<br />

Werkstätten («Officine») in<br />

Bellinzona, was eine entschlossene<br />

Belegschaft erreichen kann, wenn<br />

die Arbeiterinnen und Arbeiter zusammenstehen.<br />

Als im März 2008 die Direktion<br />

der SBB ihren Plan verkündete, die<br />

Werkstätten von SBB-Cargo aufzulösen,<br />

begannen die 430 Arbeiter<br />

diesen langen Streik, der ein riesiges<br />

Echo in der Bevölkerung der<br />

Region fand, bis hin zum Bischof.<br />

Die Besetzung der «Officine» war der<br />

Höhepunkt der Bewegung mit der<br />

erfolgreichen Politisierung, wo ein<br />

ganzer Kanton sich an die Bundesbehörden<br />

wandte. Am Ende konnte<br />

die Mehrzahl der Arbeitsplätze bis<br />

heute erhalten werden.<br />

Eine Gruppe von Historiker*innen<br />

hat über 70 Interviews mit den<br />

Arbeitern geführt, die zeigen, wie<br />

diese Bewegung jeden verändert<br />

hat. Um den Kampf in den «Officine»<br />

besser erleben zu können, ist<br />

dem Buch der Dokumentarfilm<br />

«Giù le mani» (Hände weg) von<br />

Danilo Catti beigefügt (DVD mit<br />

deutschen Untertiteln).<br />

© Edition 8<br />

Edition8.ch. Paolo Barcella et al.:<br />

Der Streik in den SBB-Werkstätten in<br />

Bellinzona, Januar 2020, Zürich, 21 Fr.

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