Der lange Marsch.SCREEN
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10 Fragen an
Klaus Küster
Lieber Klaus. Zu Beginn der 1970er
entwickeltest Du die Methode des
luminoplastischen Reliefs, bei der
durch eine vor der fotografischen
Belichtung erfolgte mechanische
Bearbeitung des Bildträgers (Fotopapier,
Film) ein teilweise-plastisches
Foto oder ein plastisches
Fotogramm entsteht. Arbeitest Du
heute immer noch mit dieser Technik?
Ja, hin und wieder entstehen mit
dieser Methode neue Arbeiten.
Zuletzt (2015) entstand eine
Küstereografie meiner rechten
Schuhsohle als eine Widmung für
die Abschaffer der „Städtischen Galerie
Remscheid“.
Von 1998 bis 2007 hast Du die Galerie
der Stadt Remscheid geleitet.
Du hast ein vielbeachtetes Programm
durchgezogen, auch Du
selbst kannst mittlerweile auf über
150 Gruppen- und Einzelausstellungen
zurückblicken. Macht das
immer noch Spaß? Im letzten Jahr
fehlte Dir etwas und mit Deiner
Frau Sabine zusammen habt Ihr
einem leerstehenden Schleckerladen
neues Leben gegeben. Ist jetzt
wieder alles gut in Remscheids Kulturlandschaft?
Spaß? Ja sicher! Wieder alles gut?
Mitnichten: Wir erwarten kurzfristig
den vollständigen Kollaps dank der
Stadtratsmehrheit und großer Teile
unseres wilden Bergvolkes.
Bist Du ein anerkannter Künstler?
Und kannst Du von Deiner Kunst-
Arbeit leben? Spielen der Kunstmarkt,
Museen und Galerien für
Dich eine entscheidene Rolle?
Bist Du im „Geschäft“?
Zum Kuckuck; lest Ihr denn nicht
den Kunstkompass? Sogar das
Finanzamt scheint den zu lesen.
Kann Dich die Kunst von Kollegen
heute noch oder wieder oder
immer noch oder sowieso nicht
begeistern?
Alles ist richtig, (genau genommen)
mal mehr, mal weniger
schön und gut, manches sogar
wichtig, und (s. Central.Galerie)
ich habe ein großes Herz.
Gibt es für Dich besonders wichtige
Schlüsselbilder oder Skulpturen in
der Kunstgeschichte?
Ich denke, Man Ray hat mal was
mit Schlüsseln gemacht.
Sind Deine Arbeiten politisch?
Ja immer, sogar meine
Gartenarbeit.
Gehst Du zum Essen gerne aus
oder findest Du Deine Lieblingsgerichte
eher Zuhause? Was ist Dein
Lieblingsgericht?
Mal so, mal so. Meine Frau und ich,
wir erfinden ständig neue Lieblingsgerichte.
Deshalb ist es für
mich äußerst schwierig, die letzte
Frage wahrheitsgemäß zu beantworten,
so wahr mir das große
Spaghettimonster helfe.
Welche Musik hast Du zuletzt gerne
gehört?
Paul Dessau: Die Komposition
„Guernica“ (von 1937)
Deine zuletzt besuchte Ausstellung,
aus der Du beeindruckt hinausgegangen
bist, war ...
Im Januar 2016: „Überlebensmittel“
von vier Wuppertaler Künstlern ...
Kann man aus der Kunstgeschichte
etwas anderes als Kunst lernen?
Eine ernstzunehmende Frage.
Ja, man kann. Sowohl Plagiateure
als auch Plagiatkläger können hier
fündig werden; nur die Marktforscher
nicht, denn den Markt und
seine Mechanismen erlernt man
dort nicht.
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