10 Antworten vonPeter KlassenSchon immer stecke ich ein ordentlichesStück Energie nicht nur inMusik und die Malerei, auch in dieKunstarbeit, vornehmlich im „Kollektiv“.Zwischendurch gab es intensiveZeiten in Bands, Projekten,mit SIXPACK, auch die „Kunst in derSparkasse“ hält mich in Bewegung,der Gang ins Atelier und zum Rechner.Oder Buchmachen. Was notwendigist, wird getan. Wenn esSpaß macht, umso besser. Treffenmit allerhand Freunden, Strolchen,Strauchdieben, Weltverbesserernund Tunichtguten ... uswIch kann keinen Unterschied feststellen.Im Ernst ...Arbeite ich unaufhörlich an meinerMalerei? Bin ich ein anerkannterKünstler? Kann ich von meinerKunst-Arbeit leben?Unaufhörlich, ja. Das lässt mirkeine Ruhe. Auch die Malerei gehörtdazu. Der Gedanke einer intermedialenKunstarbeit hat mich zuerstbefremdet und dann in seinenBann gezogen. Sich frei und unabhängigauf allen Plattformen undin unterschiedlichen Sprachformenzu bewegen, die enormen technischenEntwicklungen nicht nur zurRationalisierung und Temposteigerungbenutzen. Für die Produktionvon Musik zum Beispiel brauchtman nicht mehr zwingend teureTonstudios, für die Produktion vonKunstkatalogen braucht man nunkeine Vermögen mehr ... da reichenein paar tausend Euros. (ARF!)Sich zwischen den traditionellenVorstellungen zu bewegen ruftWiderspruch hervor, bei Alteingesessenenund Traditionalisten.Akademismus macht träge.Spielen der Kunstmarkt, Museenund Galerien für mich eine entscheideneRolle?Das amüsiert mich eher, machtmich aber auch sprachlos undmanchmal auch wütend.Bin ich im „Geschäft“?Glücklicherweise musste ich meineKunst nie „auf dem Markt“ anbieten,unglücklicherweise nimmteinen das tägliche Geldverdienenallerdings sehr in Anspruch. Glücklicherweisedurfte ich mich in meinemBerufsleben immer auch mitKunst, mit Ausstellungen und mitdem „Buchmachen“ beschäftigen,auch für die Kunst.Kann mich die Kunst von Kollegenheute noch oder wieder oderimmer noch oder sowieso nichtbegeistern?Sowohl das Verstehen von Kunstwie auch das Zusammentreffen mitden unterschiedlichsten Kunstproduzentenmacht mir immer wiederSpaß und begeistert mich auch hinund wieder. Das Kennenlernen undVerstehen von künstlerischen Haltungenund ihren Ergebnissen isteinfach spannend, manchmal aucherhellend, vielleicht auch schonmal charakterfördernd. Und dannliebe ich Langzeitprojekte wie dieArbeit und den Austausch im „Kollektív“mit Bodo, Georg, Christian,Holger, Gudrun – Künstlern, Kunst-Liebhabern, manchmal Gästen ...Gibt es für mich besonders wichtigeSchlüsselbilder oder Skulpturenin der Kunstgeschichte?Na klar doch. Frank Zappas Mothersof Invention haben mich sehr geprägt,aber auch Mauricio Kagel,Jimi Hendrix’ Gitarrenton, dieFrechheit der Stones, Van Morrison.Erst später kamen dann die Erfahrungenmit der Bildenden Kunstdazu. Mein erste Vorlesung beiGeorg F. Schwarzbauer in Kunstgeschichtefand vor dem Bild „DerHolzfäller“ von Ferdinand Hodlerim Von der Heydt-Museum statt.Das hinterließ seine Spuren, ichwar damals schon sehr irritiert.Schön: Ruhende Venus (PaulineBorghese), Marmorskulptur vonAntonio Canova. Wichtig und richtungsweisend:Beuys. Beeindruckend:Polke, Twombly, van Gogh.Komischerweise eher Klassiker.Und damals Vinyl-Plattenhüllen,eine Spielwiese, z.B. „LumpyGravy“ und „We’re only in it for themoney“ – Mothers of Invention.Ist Arbeit politisch?Wenn ich mich recht erinnere: ...Die Welt wurde immer größer underschloss sich auf ungekannte, ungeahnteArt und Weise. Ich warachtzehn, meine Freundin Gudrunschwanger. Ich wollte Maler werden.Die Amis sollten raus ausVietnam. Zusammen mit meinem„alten Freund“ EROC und einemengagierten Lehrer, Herrn Sauerbier,stellten wir unsere ersteTon-Bild-Shau her. „Gegen denKrieg“ mit Musik und Dias. Dasmuss so um 1968 gewesen sein.Die NPD trieb öffentlich ihr Unwesen.In den Jahren danach überschlugund überlagerte sich alles.Die Musik trat in den Hintergrund,es folgten Demonstrationen, einStudium der Visuellen Kommunikation,eine lange Zeit der Arbeit inKinderläden und Wohngemeinschaften,dem Kennenlernen vonWeltmodellen, phantastischenTheorien und ihre zweifelhaftenUmsetzungen. Zwischendurchimmer wieder Musik, Blues, Agit-Prop, Sessions und so fort. Nebenbeibegann ich in einer Bank, nein,einer Sparkasse als Grafik-Designerzu arbeiten. Und ich hätte niedaran gedacht, das fast vierzigJahre lang gerne tun zu können.Aus verschiedensten Gründen.Mein Studium ermöglichte mir einwunderbares und anstrengendesBerufsleben, in dem sich Freiräumeergaben, die mir sehr zurechtkamen. Und wenn die Gestaltungdes Lebensraumes politisch ist,dann kann auch Arbeit politischeWirkung haben, „von jedermann“... auch von Kunstschaffenden ...Gehe ich zum Essen öfter aus oderfinde ich meine Lieblingsgerichteeher Zuhause? Was ist mein Lieblingsgericht?Ich habe glücklicherweise zuhausemit Gudrun eine Kochmeisterin, derich gerne zur Hand gehe. Das istein Glücksfall, sowieso. Dabei liebeich besonders die Tage, an denenman richtig Zeit zum Kochen hatund dann im Garten isst, möglichstmit Freunden. Draußen gibt esallerdings auch tolle „Künstler“ derKüche wie im San Leo, im FischersFritz, beim Noi oder in Bolles Subbar.Ich liebe Sushi, Ossobuco,Bachsaibling, Onsen-Eier, Röstisund Schokoladencreme.Keine Türmchen.Welche Musik ich zuletztgerne gehört habe?Der Klang der Bilder lässt mir keineRuhe. Twombley klingt fantastisch.Francesco Clemente. Und dannhöre ich Richard Hawley, die RedHot Chili Peppers besonders mitJohn Frusciante immer noch, MaxRichters „from SLEEP“ läuft gerade,Ornette immer wieder, Bob Dylan,Captain Beefheart. Eigentlich höreich Musik unterschiedlichster Artständig gerne. Kein Radio. Obwohldas prägend war in den frühenSechzigern, BFBS, da gab es JimiHendrix, Cream, Pretty Things, dieKinks. Big Bill Broonzy. Aber auchMauricio Kagel. Später habe ichimmer wieder versucht, mit demJazz warm zu werden. Das harmolodischeSystem von Ornette Colemanbeeindruckt mich immernoch, auch die Klassik guckt schonmal um die Ecke, aber eherschwierig, usw ... An den Rändernhochinteressant. Und ab und zuHans zuhören. Ich bewundere dieunzähligen guten Musiker, die trotzder eigentlich oft unannehmbarenBedingungen weitermachen ...Meine zuletzt besuchte Ausstellung,aus der ich beeindruckthinausgegangen bin, das war ...... die Sammlung in der VillaBorghese in Rom.Kann man aus der Kunstgeschichteetwas anderes als Kunst lernen?Ja, klar. Wie überall.9. November 1938Kann man aus der Geschichteetwas anderes als Geschichte lernen?Ja, klar. Wie überall.Grußvom OnkelanmeineunbekannteGroßmutter.1940„Von dort zu Fußüber die Grenzesind wir gelaufen.Das war ja egal,ob die Frauen schwanger waren,ob die Leute blind waren,ob sie Krüppel waren,ob sie laufen konnten oder nicht.Man musste gehen.Bis wir ans Niemandslandgekommen sind.“Jenny Goldberg9. November 1999Peter KlasZen„Niemandsland“,24-Stunden-Klang-Performance,Alte Synagoge Wuppertal180
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