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Der lange Marsch.SCREEN

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es ist weiterhin möglich,

creoden bei mir zu tauschen, nur ...

der andrang ist sehr groß – es kann

also dauern!

wert gegen wert

– kunstdaueraktion

begonnen im oktober 2010

„der wert einer sache oder

einer handlung ist grundsätzlich

subjektiv".

die von mir geplante aktion

hat ein nicht absehbares ende.

ab oktober 2010 können bei mir

„creoden“ mit eigenen,

selbstbestimmten motiven

bestellt werden.

bis zum gegenwärtigen zeitpunkt

habe ich über 50 creoden

getauscht. über 50 menschen

haben eine oder mehrere

getauscht. geplant ist eine

ausstellung mit allen creoden zu

einem riesenpuzzle.

bodo

WZ SAMSTAG, 7. AUGUST 2010

Bildhauer stellt die

Preis-Frage: Welchen

Wert hat die Kunst?

TAUSCHGESCHÄFT

Bodo Berheide wagt ein Experiment:

Wer ein Kunstwerk bestellt,

kann selbst entscheiden,

was er im Gegenzug gibt.

Von Martina Thöne

„Geistesblitze kann man immer

gebrauchen“, sagt Bodo Berheide.

Recht hat er. Dabei hat der Bildhauer

nicht nur blitzschnell einen

passenden Komentar parat, wenn

er – alles andere als oberflächlich –

den tieferen Sinn seiner Kunstwerke

erklärt.

Der Wuppertaler hat auch gleich

mehrere Motive im Angebot.

Neben dem Blitz, der die ersten

Prototypen seiner sogenannten

Creoden ziert, gibt es eine kleine

tierische Auswahl an weiteren

Stempel-Aufdrucken: Schildkröte

und Wal stehen bereits in den

Startlöchern.

„ Jeder, der eine Creode bestellt,

kann auch eigene Motive vorschlagen“,

verspricht Berheide. Der

Künstler hat just ein neues Projekt

gestartet – mit bislang drei Motiven:

Blitz, Schildkröte und Wal.

Ein Geben und Nehmen im

Namen der Kunst

Dass ein Bildhauer Abnehmer für

seine Werke sucht, liegt in der

Natur der Sache. Ungewöhnlich

wird die Aktion allerdings dadurch,

dass Berheide eine recht eigene

Vorstellung davon hat, was ihm

sein neues Projekt einbringen soll.

Ein Kunstwerk aus Zeitungspapier:

Bodo Berheide hat eine neue

Leidenschaft entdeckt. Er stellt

neuerdings sogenannte Creoden

her, die an Puzzle-Teile erinnern.

Er erwartet einen ganz besonderen

Gegenwert: kein Geld, sondern

„eine Einladung zum Abendessen,

ein selbstverfasstes Gedicht oder

einen freundlichen Augenblick“.

Das höfliche Angebot, sich geschmackvoll

oder poetisch für eine

Creode bedanken zu können, hat

einen guten Grund: „Es wird immer

so viel über den Marktwert von

Kunstwerken geredet. Wie viel hat

ein Picasso eingebracht, was ist ein

Beuys wert? Ich möchte etwas dagegensetzen“,

erklärt Berheide.

Der Name ist deshalb Programm:

„Wertgegenwert“ heisst das Projekt,

mit dem der Bildhauer nun

ein Zeichen setzen möchte. „Kunst

hat immer etwas mit Dialog zu

tun“, betont Berheide. „Als Gegenwert

freue ich mich auf etwas, das

beim Besteller einen gewissen eigenen

Wert darstellt“. Ein Glas

Honig etwa – oder doch lieber

Geld?

Wer ein Puzzle-Teil haben

möchte, kann mit einem Essen

bezahlen

Berheide überlässt die Entscheidung

denjenigen, die sich seine

Creoden bald an die Wand nageln

können. Dass sie an Puzzle-Teile

erinnert, ist kein Zufall. „Ich beschäftige

mich schon eine geraume

Zeit mit der Figur eines Puzzles. An

jedem Puzzle gibt es sechs Enden,

die ich Synapsen nenne. Sie verkörpern

die sechs Sinne, die im Wesentlichen

das menschliche Gehirn

und das Denken entwickelt haben

– und es weiter entwickeln werden“.

Wer Berheides Äußerungen wie

Puzzle-Teile zusammensetzt, ahnt

daher schnell, dass ein großes Ganzes

dahinter steckt. Der Bildhauer

möchte „den existierenden Wertbegriff

überprüfen“ und die These,

dass alles im Leben förmlich zusammenhängt,

mit dem passenden

Material untermauern:

Grundlage seines Projektes ist Zeitungspapier,

das er schreddert, in

Wasser ziehen lässt und in eine

Holzform gibt. Am Ende drückt er

dem Ganzen einen Stempel auf – in

Form von Schildkröte, Wal oder

Blitz.

Die pfiffige Idee scheint sich auszuzahlen:

Die ersten Aufträge sind

schon eingetrudelt. Bekannte

„bezahlen“ mit einem Abendessen,

Künstler-Kollegen mit eigenen Werken.

Befristet ist das Tauschgeschäft

nicht – es soll ein

Langzeit-Projekt werden. „Mal

sehen, was passiert“, sagt

Berheide. „Ich bin gespannt“.

Vor allem darauf, welche Geistesblitze

die Interessenten haben.

Ungewöhnliche Kunstaktionen

FIGURA MGICA „Wertgegenwert“ ist

nicht die erste ungewöhnliche

Kunstaktion, mit der Bodo Berheide

auf sich aufmerksam gemacht hat.

Zuletzt sorgte er mit seiner Figura

Magica für Furore. Die Skulptur

reiste jahrelang durch die Welt und

liegt nun auf dem Platz an der

Kluse.

CREODEN Die Puzzle-Figuren haben

die Maße 43 x 30 x 2 Zentimeter.

Wer eine Creode bestellen möchte,

kann sich bei Bodo Berheide unter

Tel. 526332 melden. Nähere Informationen

zum Künstler gibt es im

Netz unter www.bberheide.de

-

Fangstücke, 20.05.2015 – 08:08. Klaus Hansohm Vereinsmitbegründer

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