EDUCATION 1.20

PHBern – aktuell
Rendez-vous bilingue am 16. Mai 2020
Innovative Ideen für den Sprung
über die Sprachgrenze
Michael Gerber
An der ersten gemeinsamen
Tagung von HEP-BEJUNE und
PHBern in Biel soll aufzeigt
werden, wie der Dialog über die
Sprachgrenzen hinweg gelingt.
Mit der Bildung von Tandems
sollen Lehrpersonen mit der
anderen Sprache und Kultur
vertrauter werden. Regina
Kuratle, Bereichsleiterin Lehrplan,
Fächer, Fachdidaktik am
Institut für Weiterbildung und
Medienbildung der PHBern,
sagt, worum es geht.
Im Mai 2020 führen die PHBern und
das französischsprachige Pendant
HEP-BEJUNE in Biel zum ersten Mal
den Rendez-vous bilingue durch.
Welche Ziele werden mit dem zweisprachig
durchgeführten Anlass
verfolgt?
Wir wollen Lehrpersonen dafür gewinnen,
sich unge zwungen und lustvoll
auf die Partnersprache Französisch
respektive Deutsch als erste
schulische Fremdsprache einzulassen.
Dazu lernen sie an der Tagung
verschiedene Möglich keiten kennen.
Schön wäre es, wenn die Lehrpersonen
und die Studierenden nachher ein
kleines Vorhaben weiterverfolgten.
Das Rendez-vous ist in diesem Sinne
ein Impuls und auf ei nen nachhaltigen
Dialog ausgerichtet. Wir wünschen
uns, dass daraus ein Netzwerk entsteht,
in dem die Lehrpersonen ihre
Vorhaben einan der später in Erfahrungsberichten
vorstellen, und dass
weitere Lehrpersonen dazukommen.
Welche Leckerbissen gibt es bei
den Workshops?
In allen Workshops werden kleine
Leckerbissen für die Anregung des
französisch- und deutschsprachigen
Dialogs vorgestellt. Die Workshop-
Themen haben einen Lebensweltbezug
und gehen über das klassische
Foto: zvg
Regina Kuratle
Kursformat hinaus. Es geht darum,
den Teilnehmenden Ideen mitzugeben,
wie die Verwendung der ersten
Fremdsprache für sie und ihre Schülerinnen
und Schüler selbstverständlicher
werden kann.
Das Treffen soll ein Startschuss
sein für die Bildung von zweisprachigen
Lehrpersonen-Tandems. Wie
stellen Sie sich diese Zusammenarbeit
vor?
Dass die Tandems regelmässig
gerne miteinander kommunizieren und
gemeinsam an einem Vorhaben arbeiten,
das für sie Sinn ergibt.
Der Französischunterricht ist im
Kanton Bern ein Dauerthema in
Medien, Öffentlichkeit und Politik.
Was braucht es aus Ihrer Sicht,
damit die Jugendlichen am Schluss
des neunten Schuljahres die geforderten
Kompetenzen in der «Nachbarsprache»
erreichen?
Es braucht in erster Linie motivier te
und sprachkompetente Lehrpersonen
sowie mehr Gelegenheiten zum Kontakt
mit Französisch, die über die wenigen
Lektionen Französischunterricht
hinausgehen – z. B. via Austausch
oder immersiven Unterricht.
Die Workshops
– «Construire des ponts – Brücken
bauen» und «Vivre le bilinguisme –
die Zweisprachigkeit leben»
Im Workshop werden zwei Kursangebote
zur Zweisprachigkeit
vorgestellt. Ziel der beiden Angebote
sind Tandempartnerschaften
von Lehrpersonen, die ein gemeinsames
schulisches Austauschprojekt
entwickeln.
– «Surmonter la barrière de rösti» –
Mit der Klasse die Stadt Fribourg
erkunden Die Schülerinnen und
Schüler werden dabei in echten
Lernsituationen mit der französischen
Sprache konfrontiert.
– Immersion – ein vielfältiges
Konzept Was genau ist «bilingualer
Unterricht»? In diesem Workshop
werden ganz unterschiedliche
Beispiele vorgestellt.
– Wer ist der «grüne Max»? Werfen
Sie einen Blick ins Lehrmittel, das
«Ihre» Schulsprache als Fremdsprache
lehrt.
– «Röschti» – quoi? – Mut zur
Weiterbildung in der Nachbarsprache
Spielerisch erhalten
Sie Einblicke in ein bilingual angelegtes
Weiterbildungsprojekt
für Tandems. Die Diskussionen
im Workshop ermuntern Sie,
nach der Tagung eine Weiterbildung
in der Nachbarsprache
zu besuchen.
– Sprachkompetenzkurse in der
Zielsprache – vom «klassischen»
Zertifikatskurs bis zum Sprachentandem
Die Tandems können
bereits während der Tagung gebildet
werden und tauschen sich
an begleiteten und freien Treffen
je in beiden Sprachen aus.
Anmeldung bis am 16. April auf
www.phbern.ch/rendez-vous
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