SB_14.960NLP
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2008<br />
Abschlussbericht<br />
DVS-Forschung<br />
Einsatz von Wirbelstromtechnik<br />
zur Nahtverfolgung<br />
beim Laserstrahlschweißen<br />
von Nullspalten
Einsatz von Wirbelstromtechnik<br />
zur Nahtverfolgung beim<br />
Laserstrahlschweißen<br />
von Nullspalten<br />
Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben<br />
IGF-Nr.: 14.960 N<br />
DVS-Nr.: 06.062<br />
Leibniz Universität Hannover Institut<br />
für Werkstoffkunde<br />
Laser Zentrum Hannover e.V.<br />
Förderhinweis:<br />
Das IGF-Vorhaben Nr.: 14.960 N / DVS-Nr.: 06.062 der Forschungsvereinigung Schweißen und<br />
verwandte Verfahren e.V. des DVS, Aachener Str. 172, 40223 Düsseldorf, wurde über die AiF im<br />
Rahmen des Programms zur Förderung der industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF)<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen<br />
Bundestages gefördert.
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek<br />
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen<br />
Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind online abrufbar<br />
unter: http://dnb.dnb.de<br />
© 2008 DVS Media GmbH, Düsseldorf<br />
DVS Forschung Band 130<br />
Bestell-Nr.: 170239<br />
I<strong>SB</strong>N: 978-3-96870-129-5<br />
Kontakt:<br />
Forschungsvereinigung Schweißen<br />
und verwandte Verfahren e.V. des DVS<br />
T +49 211 1591-0<br />
F +49 211 1591-200<br />
forschung@dvs-hg.de<br />
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die der Übersetzung in andere Sprachen, bleiben<br />
vorbehalten. Ohne schriftliche Genehmigung des Verlages sind Vervielfältigungen, Mikroverfilmungen und die<br />
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen nicht gestattet.
i<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Forschungsthema..................................................................................................... 1<br />
2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung ........................... 1<br />
2.1 Anlass für den Forschungsantrag...................................................................... 1<br />
2.2 Beschreibung der Ausgangssituation ................................................................ 1<br />
2.3 Stand der Technik vor Projektbeginn ................................................................ 2<br />
3 Forschungsziel / Ergebnisse .................................................................................... 3<br />
3.1 Forschungsziel .................................................................................................. 3<br />
4 Ergebnisse IW .......................................................................................................... 3<br />
4.1 Grundlagen der Wirbelstromprüftechnik............................................................ 3<br />
4.2 Entwicklung von Wirbelstromsensoren.............................................................. 5<br />
4.3 Untersuchung und Optimierung von Wirbelstromsensoren ............................... 7<br />
4.4 Variation der Sensorgeometrie.......................................................................... 8<br />
4.5 Variation der Prüffrequenz .............................................................................. 10<br />
4.6 Untersuchung von Störgrößen ........................................................................ 13<br />
4.6.1 Untersuchung und Einfluss des Abstandseffektes ................................... 14<br />
4.7 Untersuchung und Einfluss des Kanteneffektes.............................................. 16<br />
4.8 Untersuchung und Einfluss von Magnetfeldern............................................... 18<br />
4.9 Konzeption der Signalanalysetechnik.............................................................. 20<br />
4.10 Systeminitialisierung........................................................................................ 21<br />
4.11 Spaltverfolgung ............................................................................................... 22<br />
4.12 Aufbau Mustersensor und -auswerteeinheit .................................................... 23<br />
5 Ergebnisse LZH...................................................................................................... 27<br />
5.1 Lösungsansätze und Varianten des Sensornachführungssystems ................. 27<br />
5.2 Lösungsansatz 1: Rotationsmotor mit großer Hohlwelle ................................. 28<br />
5.3 Lösungsansatz 2: Rotatorische Nachführung über Getriebe........................... 29<br />
5.4 Lösungsansatz 3: Linearachsnachführung...................................................... 30<br />
5.5 Konstruktion der Sensornachführung nach Lösungsansatz 2 ......................... 31<br />
5.5.1 Konstruktion der Sensorhalterung............................................................ 35<br />
5.6 Steuerung........................................................................................................ 37<br />
5.7 Ansteuerung der Dreheinheit .......................................................................... 37<br />
5.8 Speicherprogrammierbare Steuerung (SPS)................................................... 40
ii<br />
5.8.1 Programmieren der Bewegung unter EASY – SOFT 6 – Pro................... 40<br />
5.9 Ansteuerung der programmierbaren Fokussieroptik (PFO)............................. 42<br />
5.9.1 Lösungsansatz 1: CAN – Bus – Schnittstelle ........................................... 42<br />
5.9.2 Lösungsansatz 2: Schnittstelle PFO – Extern – E/As............................... 42<br />
5.10 Erweiterung der Steuerung zur PFO – Ansteuerung ....................................... 43<br />
5.10.1 Berechnung der Steuerspannung ............................................................ 44<br />
5.11 Versuchsaufbau .............................................................................................. 47<br />
5.12 Erprobung ....................................................................................................... 48<br />
5.13 Ergebnis der Inbetriebnahme .......................................................................... 49<br />
5.14 Konstruktion der Sensornachführung nach Lösungsansatz 3 ......................... 49<br />
5.15 Ansteuerung der Linearachse und des Scanners ........................................... 52<br />
5.16 Programmierung der SPS ............................................................................... 53<br />
5.17 Ergebnis der Inbetriebnahme des Systems nach Lösungsansatz 3................ 57<br />
5.17.1 Schweißergebnisse mittels Sensorsystem............................................... 57<br />
5.17.2 Untersuchungen zur Verschmutzungsanfälligkeit des Sensorsystems .... 61<br />
5.17.3 Untersuchungen zur Auswirkung von magnetischen Spannvorrichtungen<br />
auf das Messergebnis .............................................................................. 62<br />
5.17.4 Untersuchungen zur Schweißspaltfindung mittels Wirbelstrom am<br />
Realbauteil ABS-Polrad............................................................................ 63<br />
5.17.5 Schweißversuche am Realbauteil nichtlineares Tailored Blank ............... 64<br />
6 Zusammenfassung/ Ausblick.................................................................................. 65<br />
7 Danksagung ........................................................................................................... 68<br />
8 Forschungsstellen .................................................................................................. 68<br />
8.1 Durchführende Forschungsstelle 1.................................................................. 68<br />
8.2 Durchführende Forschungsstelle 2.................................................................. 69
Einsatz von Wirbelstromtechnik zur Nahtverfolgung beim Laserstrahlschweißen von Nullspaltfugen Seite 1<br />
1 Forschungsthema<br />
Einsatz von Wirbelstromtechnik zur Nahtverfolgung beim Laserstrahlschweißen von<br />
Nullspaltfugen.<br />
2 Wissenschaftlich-technische und wirtschaftliche Problemstellung<br />
2.1 Anlass für den Forschungsantrag<br />
Beim Laserstrahlschweißen von dünnen Blechen und Bauteilen im Stumpfstoß mit stetigem<br />
Nahtverlauf werden hohe Anforderungen an die Positionierung des Bearbeitungskopfes<br />
gestellt. Um den Programmier- und Einrichtungsaufwand des Handhabungssystems<br />
zu verringern und größere Bauteil- und Lagetoleranzen zulassen zu können, werden<br />
Nahtverfolgungssysteme eingesetzt, die eine hohe Prozesssicherheit des Verfahrens<br />
und Qualität der erzeugten Laserstrahlschweißnähte gewährleisten. Bestehende,<br />
industriell zum Einsatz kommende Nahtverfolgungssysteme sind zum einen sehr kostenintensiv<br />
und stoßen zum anderen aufgrund ihrer physikalischen Wirkprinzipien an<br />
anwendungs- und verfahrensbedingte Grenzen.<br />
Bei Herstellern als auch bei Anwendern von Laserschweißanlagen existierende Problemstellungen<br />
resultieren im Bereich der Nahtverfolgung aus hohen Prozessgeschwindigkeiten,<br />
geringen Spaltbreiten, möglichen Nullspalten, gleichen Blechdicken ohne<br />
Kantenversatz, Tailored Blanks mit Dickensprüngen unterhalb von 0,2mm sowie stark<br />
ähnlichen Reflexions- oder zu starken Absorptionseigenschaften der Werkstückoberflächen.<br />
2.2 Beschreibung der Ausgangssituation<br />
Das Laserstrahlschweißen von metallischen Werkstoffen hat bereits breiten Einzug in<br />
die industrielle Fertigung gefunden. Beim Laserstrahlschweißen von dünnen Blechen im<br />
Stumpfstoß muss der Laserstrahl sehr präzise zum Fügespalt ausgerichtet werden<br />
(
Einsatz von Wirbelstromtechnik zur Nahtverfolgung beim Laserstrahlschweißen von Nullspaltfugen Seite 2<br />
gen Spaltbreiten o.ä. optisch oder taktil schwer detektierbar sind, derzeit keine geeigneten<br />
Nahtverfolgungssysteme.<br />
2.3 Stand der Technik vor Projektbeginn<br />
Erste Ergebnisse bezüglich der Schweißfugenvermessung sowie -verfolgung mittels<br />
elektromagnetischer Prüftechniken wurden bereits veröffentlicht. Dabei wurden niederfrequent<br />
arbeitende, elektromagnetische Jochsensoren zum Finden geradliniger Fugen<br />
beim Lichtbogenschweißen dickwandiger, ferromagnetischer Bleche für geringe<br />
Schweißgeschwindigkeiten von 0,5m/min (für das Laserstrahlschweißen jedoch zu langsam)<br />
erfolgreich eingesetzt. Eine hohe Messgenauigkeit von ±0,1mm konnte bei konstantem<br />
Abstand des Sensors zur Blechoberfläche unter Vermeidung von Kantenversätzen<br />
realisiert werden. Diese Störgrößen lassen sich in der Praxis oft nicht vermeiden.<br />
Höherfrequente Wirbelstromprüfungen mit Differenzsonden zur Nahtverfolgung beim<br />
MIG-Schweißen von Stahlblechen für die Automobilindustrie wurden bereits durchgeführt.<br />
Die für diese Anwendung als ausreichend einzustufende Messgenauigkeit von<br />
±0,5mm ist für den angestrebten Einsatz beim Laserstrahlschweißen ungenügend. Jedoch<br />
zeigen sowohl diese als auch Untersuchungen beim Laserstrahl-<br />
Längsnahtschweißen von Rohren erarbeiteten Ergebnisse das in der Wirbelstromtechnik<br />
befindliche, bisher jedoch nur ansatzweise genutzte Potenzial für die präzise Nahtverfolgung<br />
beim Laserstrahlschweißen von Stumpfstößen auf.<br />
Um den Einfluss von Abstandsänderungen, Kantenversätzen oder Oberflächenbeschichtungen<br />
der zu detektierenden Werkstoffe abschätzen zu können, wurden erste<br />
Versuche am LZH / IW mit unbeschichteten und verzinkten Stahlblechen vorgenommen<br />
[1-5].
Einsatz von Wirbelstromtechnik zur Nahtverfolgung beim Laserstrahlschweißen von Nullspaltfugen Seite 3<br />
3 Forschungsziel / Ergebnisse<br />
3.1 Forschungsziel<br />
Ziel dieses Vorhabens war die Bereitstellung eines Verfahrens zur Nahtverfolgung und<br />
Bahnkorrektur beim Laserstrahlschweißen von Nullspalten basierend auf dem berührungslos<br />
wirkenden Wirbelstromprinzip. Es sollte ein eigenständiges (autarkes) Nahtverfolgungssystem<br />
entwickelt, aufgebaut und erprobt, sowie der industrielle Einsatz unter<br />
relevanten Prozessbedingungen in einer Laserschweißanlage demonstriert werden.<br />
4 Ergebnisse IW<br />
4.1 Grundlagen der Wirbelstromprüftechnik<br />
Grundlage der Wirbelstromprüfung ist allgemein die Bestimmung der elektrischen Eigenschaften<br />
des Systems „Spule – Werkstoff“ in Abhängigkeit induzierter magnetischer<br />
Wechselfelder. Die Prüfanordnung mit einem Wirbelstromsensor in T-Anordnung ist in<br />
Abbildung 1 dargestellt.<br />
Abbildung 1: Wirbelstrom-Differenzsensor in T-Anordnung