Dance for You Magazine Issue 76 (2017)
Seit mehr als 15 Jahren auf dem Markt, hat sich DANCE FOR YOU MAGAZINE bei einer breiten Leserschaft etabliert. Von der Schule zum Theater – den ganzen Tanz sehen! Mit bewegenden Erfahrungsberichten, Informationen und Trends, exklusiven Interviews und Portraits, informieren internationale Korrespondenten über die neuesten Entwicklungen im künstlerischen Tanzbereich und dem Ballroom Dance.
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DANCEforYOU magazine
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Was ist der Unterschied zur Inszenierung von
Peter Wright?
Der Interpret mit seiner Persönlichkeit macht den Unterschied
aus, weniger die Choreografie.
Was kennzeichnet eine gute Partnerschaft
auf der Bühne?
Die innere Verbindung des Paares, der stete Körper- und
Blickkontakt im Spiel. Mit Ksenia tanze ich „Giselle“ und
nun auch „Nussknacker“ und „Dornröschen“. Sie ist perfekt
und erfrischend, wir arbeiten ständig an unserem
Miteinander.
Ist es nützlich, beides zu tanzen, klassisch
und modern?
Ich liebe es, meinen Körper herauszufordern, obwohl das
Bewegungsmaterial von Christian Spuck anfangs schwierig
für mich war. Zuvor war ich meist der Prinz, in den Stücken
von Spuck geht es mehr um menschliche Probleme.
Die Modern-Ausbildung in unserer Schule half mir dabei.
Werden Sie in Berlin auch den Siegfried
im sehr erfolgreichen „Schwanensee“
von Patrice Bart tanzen?
Das weiß ich noch nicht, es wäre dann meine dritte Version!
Wenn es um Traumrollen geht, dann möchte ich den
Des Grieux in MacMillans „Manon“ nennen, das ist eine
so leidenschaftliche Figur. Vorerst werde ich in Benjamin
Millepieds „Daphnis und Chloé“ zu sehen sein.
Ist der Tanz Ihr Beruf oder Ihr Leben?
Das ist ein beliebtes Klischee, das auf mich jedoch nicht
zutrifft. Ich liebe meine Arbeit, sie ist Teil von mir, und niemand
kann sie mir nehmen. Aber es gibt da eine Grenze,
denn man hat auch noch ein Privatleben, ist schließlich
nicht der Sklave des Tanzes. Tanz gehört zu meinem Leben,
ebenso wie die Familie und Freunde. Man muss sich
auch geistig und körperlich erfrischen. Das kann ich zum
Beispiel im Gym, witzigerweise beim Saubermachen oder
in der Küchenatmosphäre beim Kochen – ich bin, glaube
ich, inzwischen ein ganz guter Koch. Außerdem lese
und reise ich sehr gern, mag interessante Filme. Was nicht
heißt, dass ich nicht tanzen möchte, solange es irgend
geht. Den Pädagogik-Abschluss habe ich als Bestandteil
meiner Ausbildung jedenfalls schon in der Tasche. Aber
erst einmal möchte ich meinen Weg als Tänzer weitergehen
und daran auch als Mensch wachsen.
Interview von Volkmar DRAEGER
Denis Vieira in ´Giselle´ © Gregory Batardon
www.danceforyou-magazine.com