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Zdirekt! 01-2020

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NACHGEFRAGT<br />

Engagiert für die Zeitarbeit<br />

Nach zwölf Jahren im iGZ-Bundesvorstand wird Bettina Schiller aus persönlichen<br />

Gründen nicht wieder kandidieren. Z direkt! hat mit der stellvertretenden Bundesvorsitzenden<br />

über ehrenamtliches Engagement und ihre Erfahrungen und Eindrücke<br />

aus ihrer Tätigkeit für den iGZ gesprochen.<br />

Man sagt ja häufig, dass es immer dieselben Personen<br />

sind, die bereit sind sich ehrenamtlich zu<br />

engagieren. Wie sieht das bei Ihnen aus? Bekleiden<br />

Sie neben den iGZ-Ämtern auch noch weitere<br />

Ehrenämter?<br />

Ja, in der Tat eine ganze Reihe. Manches hat sich quasi<br />

automatisch aus den iGZ-Ämtern ergeben. Zum Beispiel<br />

habe ich als Landesbeauftragte in Bremen an Sitzungen<br />

unseres Landesarbeitgeberverbandes teilgenommen.<br />

Irgendwann werden dann weitere Dinge an einen herangetragen.<br />

Bei mir waren das konkret der Mittelstandsausschuss<br />

der Handelskammer, der Verwaltungsrat einer<br />

Krankenkasse, die Vertreterversammlung der Rentenversicherung<br />

und die Landesmindestlohnkommission.<br />

Hinzu kommt das politische Engagement…<br />

Das stimmt. In der FDP ist ähnlich wie im iGZ: Nach der<br />

einfachen Mitgliedschaft kommen weitere Herausforderungen.<br />

Ich habe für den Bremer Senat kandidiert,<br />

bin Deputierte der FDP-Fraktion, stellvertretende Vorsitzende<br />

des Landesfachausschusses Wirtschaft und<br />

wurde in den Bundesfachausschuss Arbeit & Soziales<br />

gewählt.<br />

Viele Ämter, viele Termine, viel Zeit. Welches Ehrenamt<br />

nimmt den breitesten Raum ein?<br />

Das war in der Vergangenheit eindeutig der iGZ. Im<br />

Prinzip ist es so, dass Du einen Tag in der Woche für<br />

den Verband arbeitest. Von außen werden ja nur die<br />

Sitzungen und Veranstaltungen gesehen. Letztlich müssen<br />

die aber alle auch vor- und nachbereitet werden.<br />

Es gibt viel Austausch untereinander. Und der iGZ hat<br />

ja auch immer Wert darauf gelegt, dass die Mitglieder<br />

des Bundesvorstands sich auch fachlich-strategisch in<br />

die Verbandsarbeit mit einbringen und nicht nur ihre<br />

Visitenkarte spazieren tragen.<br />

Ein Arbeitstag pro Woche? Muss man sich da nicht<br />

auch vor den eigenen Mitarbeitern rechtfertigen?<br />

Ganz klar! Die Fragen kommen: Warum tust Du Dir das<br />

an?<br />

Und? Warum haben Sie sich das angetan?<br />

Aus zwei Gründen: Erstens genügt es aus meiner Sicht<br />

nicht, das eigene Unternehmen als kleine Insel zu betrachten.<br />

Ich muss doch ein Interesse daran haben,<br />

mich auch für die Rahmenbedingungen und die Branche<br />

insgesamt zu engagieren. Denn wenn es der Branche<br />

gut geht, geht es auch meinem Unternehmen gut.<br />

Zweitens: Natürlich habe ich durch mein Engagement<br />

auch einen Informationsvorsprung. Und die Kompetenz,<br />

die durch ehrenamtliche Arbeit entsteht, spiegelt<br />

sich in den Ämtern nach außen wieder. Das registrieren<br />

auch die Kunden. Aber: Eine Verquickung von Eigeninteressen<br />

und Verbandsengagement geht für mich gar<br />

nicht. Am Ende des Tages darf das eigene Unternehmen<br />

nie im Vordergrund stehen. Sonst wäre es ja auch<br />

kein Ehrenamt mehr.

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