27.03.2020 Aufrufe

hinnerk April/Mai 2020

Seit 1993 ist hinnerk das queere Stadtmagazin für Hamburg, Bremen und Hannover. hinnerk hat dabei nicht nur einen queeren Blick auf gesellschaftliche Themen wie die Gleichstellung Homo-, Bi-, Trans*- und Intersexueller, sondern bietet auch einen auf diese Zielgruppe angepassten Zugang zu kulturellen Themen.

Seit 1993 ist hinnerk das queere Stadtmagazin für Hamburg, Bremen und Hannover. hinnerk hat dabei nicht nur einen queeren Blick auf gesellschaftliche Themen wie die Gleichstellung Homo-, Bi-, Trans*- und Intersexueller, sondern bietet auch einen auf diese Zielgruppe angepassten Zugang zu kulturellen Themen.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28 NACHTLEBEN<br />

FOTO: C. GIERLINGER<br />

KLUBMUSIK<br />

DJ HELL,<br />

DER MEISTER<br />

Der am 6. September 1962 in<br />

Altenmarkt an der Alz (Bayern)<br />

geborene Helmut Josef Geier, besser<br />

bekannt als DJ Hell, gehört zur Geschichte<br />

der Klubmusik dazu. Seine<br />

Klassiker („Sprung aus den Wolken“,<br />

„My Definition of House Music“,<br />

„Suicide Commando“, „Fun Boy 3“<br />

...) und Remixe – etwa „Flamboyant<br />

“ von den Pet Shop Boys oder auch<br />

Grace Jones’ „I’ve Seen That Face<br />

Before“ und „Dominator“ von Human<br />

Resource – sind Garanten für volle<br />

Tanzflächen, gerade erst war er Teil<br />

eines Filmprojekts.<br />

ÜBER DEN FILM<br />

Der 2019er-Film „YUNG“ zelebriert auf<br />

den ersten Blick das wilde Berlin. Erzählt<br />

wird in dem Streifen von einer Mädelsclique,<br />

die sich voll reinstürzt in das, was für<br />

viele den Charme dieser Stadt ausmacht:<br />

das Nachtleben, das nie enden wollende<br />

Vergnügen. Leider auch oft durch Drogen<br />

unterstützt, das Thema wird in dem<br />

Streifen nicht ausgeklammert.<br />

Und nein, der Autor dieses Artikels ist<br />

kein Spießer, er hat nur in zwanzig Jahren<br />

Berliner Nachtleben schon zu oft Leute<br />

gesehen, die an Drogen (inklusive Alkohol)<br />

zugrunde gingen, nur noch aggressiv<br />

und schwitzend unterwegs sind oder gar<br />

verstarben. Es ist also alles ein bisschen<br />

bittersüß. Trotzdem: Nachtleben ist<br />

Kultur, ist Kunst, ist Berlin. Ist toll.<br />

Die vier Hauptfiguren des Films – die<br />

Prostituierte Janaina, die drogenabhängige<br />

Emmy, die verträumte Joy und die<br />

von Fernweh erfüllte Abbie – nehmen<br />

den Zuschauer mit auf eine atemlose,<br />

knallharte und sehr direkt umgesetzte<br />

Achterbahnfahrt durch Berlins Subkulturen.<br />

Ein Trip von Regisseur Henning<br />

Gronkowski, der Hirn und Auge f*ckt.<br />

Klasse.<br />

ÜBER DEN SOUNDTRACK<br />

Der Soundtrack des Films wurde von DJ<br />

Hell zusammengestellt: Der weltbekannte<br />

DJ vereint hier Tracks aus so scheinbar<br />

unterschiedlichen Genres wie Techno,<br />

Punk, House und Pop. Der Soundtrack<br />

erschien vor wenigen Wochen auf dem<br />

neuen DJ-Hell-Label The DJ Hell Experience.<br />

Wir sind sehr begeistert. Unsere<br />

Anspieltipps sind „Last Dance (featuring<br />

Tyrell Yung)“, „Wild at Heart“, „Wir reiten<br />

durch die Nacht“ und „I Want You“.<br />

Wie ist der Soundtrack entstanden?<br />

Ich war von Anfang an in das Drehbuch<br />

involviert und es bestand bereits lange vor<br />

dem Film Kontakt zum Regisseur. In Berlin<br />

hatte ich Input in Sachen Drehgenehmigungen<br />

in den Klubs und habe vieles mit<br />

organisiert und durch meine Kontakte<br />

Türen geöffnet.<br />

Kam die Musik nach den Szenen?<br />

Ein Großteil wurde beim Schneiden des<br />

Films über die Szenen gelegt und mcnzi/<br />

kollega war ja auch als Schauspieler<br />

tätig und hat vieles während der Dreharbeiten<br />

produziert. Vegas by Night und<br />

Malakoff Kowalski sind aus dem engsten<br />

Freundeskreis.<br />

Auch ein paar deiner früheren Tracks<br />

haben es auf das Album geschafft.<br />

Ein wichtiger Song ist ja der von Hell feat.<br />

Tyrell, hier wird über die ganzen Substanzen<br />

referiert, die heute konsumiert werden.<br />

Und er spricht auch über seine verlorene<br />

Jugend. Meine Songs zum Soundtrack<br />

sind größtenteils aus dem aktuellen Album<br />

„Zukunftsmusik“.<br />

*Interview: Michael Rädel

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!