APOaktuell Ausgabe 25 – Frühling 2020
Die aktuelle Ausgabe Frühling 2020. Diesmal mit folgenden redaktionellen Themen: Abwehrkraft und Abstand – Der beste Schutz gegen Covid-19, Innerlicher Frühjahrsputz – Die Leber als Müllabfuhr, Spannungskopfschmerz – Kopfschmerz Spezial Teil 2, Sonnenallergie – Beugen Sie jetzt vor und vieles mehr...
Die aktuelle Ausgabe Frühling 2020. Diesmal mit folgenden redaktionellen Themen: Abwehrkraft und Abstand – Der beste Schutz gegen Covid-19, Innerlicher Frühjahrsputz – Die Leber als Müllabfuhr, Spannungskopfschmerz – Kopfschmerz Spezial Teil 2, Sonnenallergie – Beugen Sie jetzt vor und vieles mehr...
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MEDIKAMENTÖSE UNTERSTÜTZUNG ZUR GEWICHTSREDUZIERUNG<br />
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wenige Wochen nach Diätbeginn das Verlangen<br />
nach Essen wieder deutlich zugenommen<br />
hat. Wissenschaftlich erklärt man sich diesen<br />
Effekt unter anderem durch hormonelle<br />
Umstellungen. Ghrelin und Leptin, zwei<br />
wichtige Hormone, welche das Hungerzentrum<br />
steuern, kehren bereits nach kurzer Zeit<br />
wieder zu ihren Ausgangswerten zurück. Das<br />
ist ein Grund, warum häufig eine anfangs<br />
konsequent und erfolgreich durchgeführte<br />
Diät misslingt.<br />
Man weiss also, dass das Unvermögen einer<br />
konsequenten Gewichtsreduktion durchaus<br />
physiologische Ursachen hat und nicht immer<br />
liegt der Grund dafür an der eigenen Inkonsequenz.<br />
ZUR UNTERDRÜCKUNG DIESER<br />
UNERWÜNSCHTEN MECHANISMEN<br />
gibt es deshalb mehrere Möglichkeiten<br />
zur medikamentösen Unterstützung.<br />
Insgesamt sind für die Adipositastherapie in<br />
Europa drei Medikamente zugelassen: Mysimba®,<br />
Xenical® und Saxenda®. Diese müssen<br />
von einem Facharzt ärztlich verordnet werden.<br />
Leider ist aktuell in Österreich eine Kostenübernahme<br />
der Krankenkassen (noch?) nicht<br />
möglich. Andererseits werden jährlich hunderte<br />
Millionen für, wie ich meine, teilweise sinnlose<br />
Abnehmprodukte ausgegeben. Dabei sind die<br />
monatlichen Kosten für seriöse, medizinische<br />
Abnehmprodukte mit etwa 100 bis 200€ vergleichsweise<br />
überschaubar.<br />
Die oben genannten Medikamente möchte ich<br />
Ihnen daher im Folgenden, mit Fokus auf den<br />
neuesten Vertreter dieser Sparte, Saxenda®,<br />
kurz vorstellen.<br />
SAXENDA ®<br />
Hierbei handelt sich um den Wirkstoff Liraglutid.<br />
Liraglutid gehört zur Familie der GLP-1 (=glucagon-like-peptide<br />
1)-Rezeptoragonisten und wird<br />
seit vielen Jahren erfolgreich zur Blutzuckerkontrolle<br />
bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 in<br />
geringerer Dosierung und unter einem anderen<br />
Handelsnamen angewandt. Saxenda ® , also<br />
Liraglutid in höherer Dosierung, wirkt auf Rezeptoren<br />
im Gehirn, die den Appetit regulieren, und<br />
löst so ein gesteigertes Sättigungsgefühl und<br />
abgeschwächtes Hungergefühl aus. Das kann<br />
helfen, weniger zu essen und das Körpergewicht<br />
zu reduzieren. Deshalb ist Saxenda ® in Österreich<br />
seit 2019 zur Gewichtsabnahme zugelassen<br />
und auf Rezept erhältlich.<br />
In einer klinischen Studie mit über 3700 Teilnehmern<br />
wurde Liraglutid mit Placebo verglichen.<br />
Nach einem Jahr zeigte sich unter einer kalorienreduzierten<br />
Diät und vermehrter körperlicher<br />
Betätigung, dass einer von drei Patienten mehr<br />
als 10% an Gewicht reduzieren konnte. Besonders<br />
profitieren konnte die Gruppe, die nach 4<br />
Monaten bereits mehr als 5% an Gewicht verlor.<br />
Diese sogenannten “early-responder” sind die<br />
primäre Patientenzielgruppe für Saxenda ® . Falls<br />
nach 12 Wochen eine 5%ige Gewichtsreduktion<br />
nicht erreicht wird, so wird eine Fortsetzung der<br />
Medikation nicht empfohlen.<br />
Insgesamt zeigte sich, dass die medikationsunterstützte<br />
Diät nachhaltig war und auch noch<br />
nach drei Jahren das einmal reduzierte Gewicht<br />
gut gehalten werden konnte.<br />
Neben der Gewichtsreduktion konnten noch<br />
weitere positive Effekte beobachtet werden. So<br />
kam es zu einer Verbesserung des Blutdrucks<br />
und der Blutfette, sowie zu weniger Diabetesneuerkrankungen.<br />
Dies unterstützt die These<br />
Entgeltliche Einschaltung<br />
ÜBERGEWICHT