06.04.2020 Aufrufe

APOaktuell Ausgabe 25 – Frühling 2020

Die aktuelle Ausgabe Frühling 2020. Diesmal mit folgenden redaktionellen Themen: Abwehrkraft und Abstand – Der beste Schutz gegen Covid-19, Innerlicher Frühjahrsputz – Die Leber als Müllabfuhr, Spannungskopfschmerz – Kopfschmerz Spezial Teil 2, Sonnenallergie – Beugen Sie jetzt vor und vieles mehr...

Die aktuelle Ausgabe Frühling 2020. Diesmal mit folgenden redaktionellen Themen: Abwehrkraft und Abstand – Der beste Schutz gegen Covid-19, Innerlicher Frühjahrsputz – Die Leber als Müllabfuhr, Spannungskopfschmerz – Kopfschmerz Spezial Teil 2, Sonnenallergie – Beugen Sie jetzt vor und vieles mehr...

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MEDIKAMENTÖSE UNTERSTÜTZUNG ZUR GEWICHTSREDUZIERUNG<br />

47<br />

wenige Wochen nach Diätbeginn das Verlangen<br />

nach Essen wieder deutlich zugenommen<br />

hat. Wissenschaftlich erklärt man sich diesen<br />

Effekt unter anderem durch hormonelle<br />

Umstellungen. Ghrelin und Leptin, zwei<br />

wichtige Hormone, welche das Hungerzentrum<br />

steuern, kehren bereits nach kurzer Zeit<br />

wieder zu ihren Ausgangswerten zurück. Das<br />

ist ein Grund, warum häufig eine anfangs<br />

konsequent und erfolgreich durchgeführte<br />

Diät misslingt.<br />

Man weiss also, dass das Unvermögen einer<br />

konsequenten Gewichtsreduktion durchaus<br />

physiologische Ursachen hat und nicht immer<br />

liegt der Grund dafür an der eigenen Inkonsequenz.<br />

ZUR UNTERDRÜCKUNG DIESER<br />

UNERWÜNSCHTEN MECHANISMEN<br />

gibt es deshalb mehrere Möglichkeiten<br />

zur medikamentösen Unterstützung.<br />

Insgesamt sind für die Adipositastherapie in<br />

Europa drei Medikamente zugelassen: Mysimba®,<br />

Xenical® und Saxenda®. Diese müssen<br />

von einem Facharzt ärztlich verordnet werden.<br />

Leider ist aktuell in Österreich eine Kostenübernahme<br />

der Krankenkassen (noch?) nicht<br />

möglich. Andererseits werden jährlich hunderte<br />

Millionen für, wie ich meine, teilweise sinnlose<br />

Abnehmprodukte ausgegeben. Dabei sind die<br />

monatlichen Kosten für seriöse, medizinische<br />

Abnehmprodukte mit etwa 100 bis 200€ vergleichsweise<br />

überschaubar.<br />

Die oben genannten Medikamente möchte ich<br />

Ihnen daher im Folgenden, mit Fokus auf den<br />

neuesten Vertreter dieser Sparte, Saxenda®,<br />

kurz vorstellen.<br />

SAXENDA ®<br />

Hierbei handelt sich um den Wirkstoff Liraglutid.<br />

Liraglutid gehört zur Familie der GLP-1 (=glucagon-like-peptide<br />

1)-Rezeptoragonisten und wird<br />

seit vielen Jahren erfolgreich zur Blutzuckerkontrolle<br />

bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 in<br />

geringerer Dosierung und unter einem anderen<br />

Handelsnamen angewandt. Saxenda ® , also<br />

Liraglutid in höherer Dosierung, wirkt auf Rezeptoren<br />

im Gehirn, die den Appetit regulieren, und<br />

löst so ein gesteigertes Sättigungsgefühl und<br />

abgeschwächtes Hungergefühl aus. Das kann<br />

helfen, weniger zu essen und das Körpergewicht<br />

zu reduzieren. Deshalb ist Saxenda ® in Österreich<br />

seit 2019 zur Gewichtsabnahme zugelassen<br />

und auf Rezept erhältlich.<br />

In einer klinischen Studie mit über 3700 Teilnehmern<br />

wurde Liraglutid mit Placebo verglichen.<br />

Nach einem Jahr zeigte sich unter einer kalorienreduzierten<br />

Diät und vermehrter körperlicher<br />

Betätigung, dass einer von drei Patienten mehr<br />

als 10% an Gewicht reduzieren konnte. Besonders<br />

profitieren konnte die Gruppe, die nach 4<br />

Monaten bereits mehr als 5% an Gewicht verlor.<br />

Diese sogenannten “early-responder” sind die<br />

primäre Patientenzielgruppe für Saxenda ® . Falls<br />

nach 12 Wochen eine 5%ige Gewichtsreduktion<br />

nicht erreicht wird, so wird eine Fortsetzung der<br />

Medikation nicht empfohlen.<br />

Insgesamt zeigte sich, dass die medikationsunterstützte<br />

Diät nachhaltig war und auch noch<br />

nach drei Jahren das einmal reduzierte Gewicht<br />

gut gehalten werden konnte.<br />

Neben der Gewichtsreduktion konnten noch<br />

weitere positive Effekte beobachtet werden. So<br />

kam es zu einer Verbesserung des Blutdrucks<br />

und der Blutfette, sowie zu weniger Diabetesneuerkrankungen.<br />

Dies unterstützt die These<br />

Entgeltliche Einschaltung<br />

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