Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 1/2020 (Vol. 21) - Preview
Die Zeitschrift für Freunde und Züchter arabischer Pferde
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Arabian Horses
Arabische Pferde
1/2020 (Vol. 21) • 6,50 €
in the focus
Einblicke in Die begehrtesten Die Araberzucht in
El Zahraa
Väter
www.in-the-focus.com/magazine
www.in-the-focus.com
Frankreich
im Griff der
Krise
Zugegeben, die Krise kommt nicht ganz unvorangemeldet, denn
Pandemie-Szenarien gibt es ja schon lange, und Notfallpläne
liegen in den Schubladen der Politiker. Aber uns Bürger hat die
Corona-Krise doch ziemlich kalt erwischt. Was Umweltzerstörung
und Klimawandel nicht geschafft haben - ein Umdenken in der Bevölkerung
- schafft jetzt (vielleicht) ein kleines Virus, von dem wir
Menschen, jeder einzelne von uns, uns offenbar in einem höheren
Maße bedroht fühlen, als von diesen abstrakten Szenarien der globalen
Veränderungen.
Ich will hier nicht darauf eingehen, ob und welche Maßnahmen
sinnvoll sind, diese Pandemie in Schach zu halten, zum Schutze
der Bevölkerung. Mir geht es mehr darum, das Positive in dieser
Krise zu sehen, denn jede Krise bietet auch eine Chance! Als Pferdeleute
sind wir eh' priviligiert. Die meisten von uns können noch
zu ihren Pferden oder haben sie beim Haus. Wer einen Hof hat, gar
Landwirtschaft betreibt, dessen Lebensstil ändert sich vielfach gar
nicht groß. Wer Tiere hat muss eh jeden Tag raus an die Luft und in
den Stall. Wer Pferde hat, hat auch keine Langeweile, Pferde bieten
Trost, bringen uns zum Lachen, und auf jeden Fall auf andere
Gedanken. Sie "erden" uns in ganz erheblichem Maße - und das ist
gut so, insbesondere in Zeiten der obstrusesten Verschwörungstheorien!
Aber natürlich ist da auch die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen
dieser Krise. Werden wir uns Pferdehaltung in Zukunft noch
leisten können? Früher hatte ich mir oft überlegt, ob Pferde in
unserer hochtechnologiesierten und der Natur entfremdeten Zeit
noch ihren Platz haben werden. Heute denke ich, liegt in dieser
Krise vielleicht auch eine der Chance, dass sie uns zum Umdenken
zwingt. Sie zwingt uns darüber nachzudenken, was denn wirklich
wichtig ist im Leben. Wenn uns unsere Pferde wichtig sind, und
der damit verbundene Lebensstil, dann fällt es uns leicht(er), auf
andere Dinge zu verzichten. Wir brauchen nicht jedes Jahr ein neues
Smartphone, und nicht jedes zweite Jahr ein neues Laptop! Die
Entschleunigung, zu der wir derzeit gezwungen werden, zeigt uns,
dass es auch ohne "schneller, höher, weiter" geht. Regionalisierung
ist eine weitere Chance, insbesondere was unsere täglichen
Lebensmittel anbelangt. Regional beim Bauern kaufen und darauf
achten, wie unsere Lebensmittel produziert werden ist auch ein
Stück Umwelt- und Naturschutz. Wenn jeder ein klein wenig weg
von der Konsumgesellschaft hin zu einer nachhaltingen Wirtschaft
rückt, dann hat diese Krise einen Umdenkungsprozess in Gang gesetzt,
der in die richtige Zukunft weisen könnte. Und in dieser Gesellschaft
wird dann auch das Pferd noch einen Platz haben.
in the Grip
of the
Crisis
Editorial
Admittedly, the crisis does not come entirely unannounced, because
pandemic scenarios have been around for a long time, and
emergency plans are in the drawers of politicians. But the Corona
crisis hit us citizens pretty cold. What environmental degradation
and climate change have failed to do - rethinking in the population
- is now (perhaps) achieved by a small virus of which we humans,
each and every one of us, apparently feel threatened to a greater
extent than from these abstract scenarios of global change.
I do not want to go into whether and which measures make sense
to keep this pandemic at bay to protect the population. I am more
concerned with seeing the positive aspects of this crisis, because
every crisis also offers an opportunity! As horse people we are privileged
anyway. Most of us can still go to the stables or have our
horses at home. Anyone who has his own barn, is a farmer even,
does not change his lifestyle at all. Anyone who has animals has
to go out into the fresh air and into the barn every day. If you have
horses, you won't be bored, horses offer comfort, make us laugh,
and definitely distract us from moody thoughts. They "ground" us
to a considerable extent - and that's a good thing, especially in
times of the most obscure conspiracy theories!
But of course there is also fear of the economic consequences of
this crisis. Will we still be able to afford to keep horses in the future?
I used to think a lot about whether horses will still have their
place in our highly technological environement that is alienating
people from nature. Today I think maybe this crisis is also one of
the chances that forces us to rethink. It forces us to think about
what is really important in life. If our horses are important to us,
and the lifestyle associated with them, then it is easy for us to do
without other things. We don't need a new smartphone every year,
and we don't need a new laptop every second year! The deceleration
to which we are currently being forced shows us that we can do
without "faster, higher, further". Regionalization is another opportunity,
especially when it comes to our daily food. Buying locally
from farmers and paying attention to how our food is produced is
also a piece of environmental and nature protection. If everyone
moves a little bit away from the consumer society towards a sustainable
economy, then this crisis has started a rethinking process
that could point to the right future. And then, the horse will still
have a place in this society.
Editorial
1/2020 - www.in-the-focus.com
Gudrun Waiditschka
Chefredakteurin / Chief Editor
3
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
gelernt habe" von Iris Wenzel 48
Artikel
Einblicke in El Zahraa -
Interview mit Dr. Osman, EAO 6
Der Fohlenjahrgang 2018 -
Die begehrtesten Väter 20
Gidran - der Anglo-Araber aus Ungarn 24
Genetische Spurensuche (II) -
Schnelligkeit und Ausdauer 28
Araberzucht in Frankreich -
im Wettbewerb mit dem Anglo-Araber 40
Perspektivwechsel oder
"Was ich auf Araberschauen über Reitpferde
Inhaltsverzeichnis
FN-Ranglilstenstatistik 2019 -
Die Besten ihrer Art 56
Araber im Westernsport -
Ja, wo reiten sie denn? 60
ECAHO Annual High Point Horse Award 2019 -
Geld für den Sport 62
Rubriken
News 32
Happy Birthday GerSemi 54
Über die Regenbogenbrücke 55
Termine, Impressum, Vorschau 64-66
Für viele von uns ist El Zahraa die Wiege des rein-ägyptischen
Arabers, und die Geschichte und die Errungenschaften des Gestüts
sind uns allen bekannt. Seit 2011 drangen jedoch nicht mehr viele
Informationen aus El Zahraa nach außen. Mit Hilfe von Prof. Khalid
Osman, dem Vorsitzenden der EAO, wollen wir etwas Licht auf die
aktuelle Situation werfen.
For many of us, El Zahraa is the cradle of the Straight Egyptian Arabian
horse, and the history and achievements of this stud are known to all
of us. Since 2011, however, not much information has leaked out of El
Zahraa. With the help of Prof. Khalid Osman, the chairman of the EAO,
we want to shed some light on the current situation.
Die Fohlengeburten gingen 2018 verglichen mit dem Vorjahr nur
geringfügig zurück, aber dies ist noch lange keine Trendwende,
zumal die Datenanalyse der Entwicklung immer zwei Jahre hinterherhinkt.
Unser Titelbild
Hauptbeschäler in El Zahraa:
Shafea (Tagweed / Shafaat)
*2010, Züchter und Besitzer:
Gestüt El Zahraa / EGY.
Chief Sire in El Zahraa:
Shafea (Tagweed / Shafaat)
*2010, Breeder and owner:
El Zahraa Stud / EGY.
Foto: Mohamed Abdo
4
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Content
Articles
Table of Content
Insights into El Zahraa -
Interview with Dr. Osman, EAO 14
Gidran - The Anglo-Arabian from Hungary 26
Genetic Research -
Speed and Endurance 30
Arabian Horse Breeding in France -
In Competition with the Anglo-Arabian 44
Change of Perspective or
"What I learned about Riding Horses at Arabian
Horse Shows" 48
Rubriken
Over the Rainbow Bridge 55
Shows & Events 2019 64
Mast Head 65
Preview 66
Table of Content
Der Gidran ist der klassische Anglo-Araber Ungarns und wird
wegen seiner Eignung für den Spring- und Vielseitigkeitssport
sehr geschätzt. Es ist aber auch eine sehr seltene Rasse, von
der nur noch ein paar hundert Zuchtstuten existieren. Etwa ein
Drittel von ihnen lebt heute wieder im ungarischen Staatsgestüt
Mezöhegyes.
The Gidran is the classical Anglo-Arabian of Hungary, and much
admired for its characteristics, such as his suitability for jumping and
eventing. It is also a rare breed, of which there are only a couple of
hundred broodmares left. About a third of them live today at
the Hungarian State Stud Mezöhegyes.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert importierte der französische
Staat über 600 arabische Pferde aus dem Nahen Osten.
Aber der Vollblutaraber stand in Frankreich immer im Wettbewerb
mit dem Anglo-Araber - und hatte die Schlacht
schon fast verloren.
In the 19th and early 20th centuries, the French government
imported over 600 Arabian horses from the Middle East. But the
purebred Arabian in France was always in competition
with the Anglo-Arab - and had almost lost the battle.
Auch wenn es nur ein "kleines Häufchen" an arabischen Sportpferden
ist, die aktiv in Dressur, Springen und Vielseitigkeit unterwegs
sind, so wollen wir doch wie jedes Jahr die Besten ihrer Art hervorheben
und vorstellen. Und auch dieses Jahr haben die Vollblutaraber
die Shagya-Araber und Anglo-Araber geschlagen!
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5
Ägyptisches Staatsgestüt El Zahraa
Zucht
Einblicke in
El Zahraa
Defaf (Ouf / Sarhana) *2004, Hengstlinie
Saklawi I via Morafic - mit 16 Jahren einer
der älteten Beschäler.
Foto: Nicole Sachs
6
Für viele von uns ist El Zahraa
die Wiege des rein-ägyptischen
Arabers, und die Geschichte und
die Errungenschaften des
Gestüts sind uns allen bekannt.
Seit 2011 drangen jedoch nicht
mehr viele Informationen aus
El Zahraa nach außen. Mit Hilfe
von Prof. Khalid Osman, dem
Vorsitzenden der EAO, wollen
wir etwas Licht auf die aktuelle
Situation werfen.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Nach einer Pause von neun Jahren
hatte ich wieder die Gelegenheit, El
Zahraa zu besuchen - und es scheint,
dass sich seit meinem letzten Besuch nicht
viel geändert hat. Um zu wissen, ob dies
zutrifft, habe ich Prof. Khalid Tawfik Osman,
den Vorsitzenden der ägyptischen Landwirtschaftsorganisation
(EAO), nach der gegenwärtigen
Situation und den zukünftigen
Plänen gefragt:
IN THE FOCUS (ITF): Prof. Osman, wieviele
Pferde leben derzeit in El Zahraa?
Prof. Osman: Das Gestüt El Zahraa ist ein
staatliches Gestüt, das sich auf die Zucht
von rein-ägyptischen Arabern auf höchstem
Niveau spezialisiert hat. Wir haben derzeit
rund 477 Pferde, darunter 35 Hengste, 168
Zuchtstuten, 110 Junghengste und 164
Jungstuten.
Wassaf (Rawwah / Wagfa) *2006 - Stutenlinie
El Obeya Om Grees (Obayan), Hengstlinie
El Deree. Er ist der Erbe und der am
meisten genutzte Hengst des berühmten
Rawwah und seiner Vaterlinie in El Zahraa. Er
trat die Nachfolge seines Vaters Rawwah an,
der einer der erfolgreichsten Vererber seiner
Zeit gewesen ist. Rawwah war wiederum der
Sohn des legendären Rashdan, der einer der
einflussreichsten Hengste in der Geschichte
der EAO-Zucht war. Er war der Sohn einer
anderen Legende, Aybac.
Mogaser (Gabbour / Sawary) *2011 - Stutenlinie
Rodania (Kuhailan), Hengstlinie Saklawi
I via Morafic. Er ist einer von El Zahraas
"Champion-Macher". Er ist der beste Sohn
der phänomenalen Linie von Gabbour, El
Ragel und Shadwan. Er stellt einen doppelten
Cross mit dem legendären Hengst Eman
dar, durch seine Mutter Sawary (Mabrouk /
Safeerah). Am wichtigsten jedoch ist, dass
seine allerersten Fohlen bereits beweisen,
das er seine unglaubliche genetische Kraft
auch auf seine Nachkommen übertragen
kann, und all dies mit einer interessanten
Gleichmäßigkeit.
Rawy (Gabal / Rayat) *2010 - Stutenlinie Rodania
(Kuhailan), Hengstlinie Gamil El Kebir.
Ohne Übertreibung kann man sagen, er ist
EAOs geheimer Star. Ein Hengst von hoher
Qualität aus legendären Blutlinien. Sein
Großvater ist Gomaa (Wasel / Mabkhoota),
der führende Hengst seiner Zeit. Rawy ist
ein korrekter Hengst mit einem sehr freundlichen
und sanften Charakter. Wir haben ihn
in jungen Jahren trainiert, einfach weil er
die Aufmerksamkeit liebt und eine großartige
Arbeitsmoral hat. Er ist jetzt 10 Jahre alt
und bereit, seine Showkarriere zu beginnen.
Er hat sich als Vater bewährt und sein erstes
Fohlen ist ein Showstopper!
ITF: Welche Hengste sind derzeit ihre Haupbeschäler?
Prof. Osman: Gegenwärtig haben wir sieben
Hauptbeschäler, und ich möchte Ihnen
gerne einige der Herren von El Zahraa vorstellen:
Shafea (Tagweed / Tee) *2010 - Stutenlinie
Roga el Beida (Saklawi), Hengstlinie Saklawi I
via Morafic. Der wertvollste Sohn des großen
und bewährten Hengstes Tagweed (von Gad
Allah). Shafea wurde mit 3 Jahren genauso
hoch bewertet wie sein Großvater Gad Allah.
In den Jahren 2019 und 2018 wurden seine
Nachkommen bereits als Jährlinge für bis zu
353.700 L.E verkauft, was 20.000 € entspricht!
Defaf (Ouf / Sarhana) *2004 - Stutenlinie
Rodania (Kuhailan), Hengstlinie Saklawi I via
Morafic. Er ist ein erstklassiger Vererber mit
einer bemerkenswerten braunen Farbe. Abgesehen
von seiner Farbe verfügt Defaf aber
auch über ein gutes Springtalent, das auf
einer Reihe von Leistungspferden beruht,
und er hat einen Stammbaum, der in der
Geschichte von El Zahraa tief verwurzelt ist.
Durry (Baydoun / Nakeyah) *2013 – Stutenlinie
El Dahma (Dahman), Hengstlinie Saklawi I
via Morafic. Er hat als Sohn von Baydoun ein
hochinteressantes Pedigree und führt in seiner
väterlichen Linie fünf Generationen historisch
großer Vererber in Folge: Baydoun,
Gad Allah, Adeeb, Shaarawi und Morafic,
was einzigartig ist. Durry erregte die Aufmerksamkeit
der Richter bei der El Zahraa
Show im Oktober 2019 aufgrund seiner herausragenden
Bewegungen. Bei der letzten
EAO-Hengstpräsentation zeigte er im Schauring
sein Charisma, seine Elastizität und seine
außergewöhnlich guten Reflexe.
Malaak (Serag El Din / Malayka) *2012 - Stutenlinie
El Dahma (Dahman), Hengstlinie Gamil
El Kebir. Er ist ein Pferd vom "alten Typ"
mit Größe und langen Linien. Er hat auch
einen kraftvollen Galopp mit viel Raumgriff,
mit Impuls und er verfügt über ein schnelles
Reaktionsvermögen. Er stammt aus der Linie
Mourad, Gassir und Kheir. Dieser Hengst beeindruckt
mit seinen Springvermögen und
erhielt viele Komplimente.
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7
ITF: Welches sind ihre Zuchtprinzipien?
Prof. Osman: Unsere Hauptprinzipien sind
die genetische Verbesserung der Hengstund
Stutenlinien mit dem Schwerpunkt
auf einer verbesserten Zuchtleistung in El
Zahraa. Leistungsmerkmale, die die Effizienz
der Zuchtleistung bestimmen, können
in zwei Kategorien eingeteilt werden: Fortpflanzungsmerkmale
wie Geschlechtsreife
und Fruchtbarkeit sowie Produktionsmerkmale
wie Wachstumsrate, Futtereffizienz
usw. Die genetische Verbesserung sowohl
der Fortpflanzungs- als auch der Produktionsmerkmale
durch die Auswahl überlegener
Elterntiere ist in unterschiedlichem
Maße abhängig von der Erblichkeit des
Merkmals, dem Ausmaß der Variation zwischen
den in Frage kommenden Tieren und
vor allem von einem gleichwertiger Ersatz
durch einen Nachfolger.
Die Hengst- und Stutenlinien in El Zahraa
liefern genetisch starke Vererber, die mit
ihren Genen zur nächsten Generation beitragen.
Folglich ist unser Hauptaugenmerk
auf der Selektion der Väter. Außerdem sollten
die Mutterlinien den genetischen Wert
der Produktionsmerkmale verbessern. In
Alle Fotos: G. Waiditschka
Hengstlinie Saklawi I via Morafic
Ouf (Emad / Ozorees) *1991 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
El Ragel (Shadwan / El Set) *1992 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Gabbour (El Ragel / Gobrana) *2006 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Harras (Kisra / Hebat El Nil) *1987 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Korashy (Harras / Shawkia) *1997 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Zucht
Zucht
Wassaf (Rawwah / Wagfa) *2006,
Vertreter der Hengstlinie El Deree -
Erbe des berühmten Rashdan.
Foto: Nicole Sachs
gleichem Maße kann auch Wert auf die Fortpflanzungsmerkmale
gelegt werden, um ein
akzeptables Maß an genetischem Wert bei
der Zucht von Stuten innerhalb der Hengstlinie
aufrechtzuerhalten.
ITF: Wieviele Fohlen züchten Sie pro Jahr? Und
ist künstliche Befruchtung, Frisch- oder Gefriersamen
erlaubt?
Prof. Osman: Wir haben ungefähr 150 Fohlen
pro Jahr und arbeiten mit dem Institut
für Reproduktionswissenschaft zusammen.
Wir wollen eine Samenbank etablieren und
ein Besamungszentrum in El Zahraa entwickeln.
Die EAO - über das Gestüt El Zahraa
- legt größten Wert darauf, die Reinheit und
Authentizität des arabischen und rein-ägyptischen
Arabers zu bewahren. In diesem Zusammenhang
werden auf dem Gestüt strenge
Zuchtprogramme durchgeführt. Darüber
hinaus hat die EAO kürzlich ein Kooperationsprotokoll
mit dem 'Animal Reproduction
Research Institute' (Forschunginstitut für
Tierreproduktion) unterzeichnet, um eine
Eizellen- und Samenbank für die Erhaltung
genetisch bedeutender Pferde einzurichten.
Dies könnte wirksam dazu beitragen,
die genetischen Ressourcen arabischer und
rein-ägyptischer Pferde zu erhalten.
ITF: Verwenden Sie Hengste von 'außerhalb',
z. B. um gewissen Blutlinien wieder zurückzuholen?
Prof. Osman: Das Gestüt El Zahraa ist eine
einzigartige Ressource, da es nach außen
geschlossen wurde und der Genpool der
8
Rein-Ägypter daher klein ist. El Zahraa kann
die Welt mit Pferden versorgen, mit denen
man seine Zucht regenerieren kann, und es
wird immer der richtige Ort sein, wohin sich
nationale und internationale Züchter wenden
können, wenn sie erkennen, dass sie
ihre Zuchtprogramme durch Outcross oder
Blutauffrischung regenerieren müssen. Der
in El Zahraa gezüchtete Pferdetyp blieb -
und wird es auch immer bleiben - sehr nahe
an dem, was sich in dem ursprünglichen
Pferdetyp widerspiegelt, der als "südlicher
Typ“ bezeichnet wird.
ITF: Was ist das Zuchtziel in El Zahraa?
Prof. Osman: Das Zuchtziel von El Zahraa
ist die Fortführung und Erhaltung von Stämmen
und Hengstlinien sowie die Erhaltung
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
des Genpools von El Zahraa. Weitere Ziele
sind die Förderung von Gentests, die Unterstützung
der weiteren Forschung und die
Wissensvermittlung für Araberzüchter.
ITF: Wie wählen Sie die richtigen Paarungspartner?
Prof. Osman: Die Partnerwahl ist eine Kunst,
aber auch ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten.
Es ist keine exakte Wissenschaft, aber
die erste "Regel" ist, dass nur gute Hengste
ein erfolgreiches Zuchtprogramm ausmachen.
Es ist wichtig, den Wert eines überlegenen
Zuchthengstes zu erkennen, dies
beinhaltet einen entsprechenden Stammbaum,
die gewünschten und bevorzugten
Gebäudemerkmale und die gewünschten
Leistungsmerkmale beim Pferd selbst oder
die Fähigkeit, überlegene Leistungspferde
zu erzeugen. Der Zuchtmanager von El
Zahraa verbringt einen Großteil seiner Zeit
damit, mit den Leitern der Zuchtabteilung
zu sprechen, um den richtigen Hengst für
jede Stute zu finden. Pferdezucht ist ein
langwieriger Prozess. So trifft beispielsweise
die Zuchtabteilung 2017 ihre Entscheidungen
für eine Anpaarung. Das Fohlen wird
2018 geboren und ist 2019 ein Jährling. Mit
zwei Jahren beginnt dann das Training, also
im Jahr 2020. In El Zahraa bieten wir ein umfassendes
Programm für alle Pferde an, das
Konditionierung, Zucht und Training für das
Marketing umfasst.
auf dem Exterieur und auf dem Pedigree.
Der Zuchtmanager führt Verfahren durch,
um die Fortpflanzungseffizienz eines Hengstes
unabhängig von seiner Fruchtbarkeit zu
steigern.
Die Überwachung der Befruchtungsrate
eines Hengstes im Verlauf der Decksaison
hilft bei der Identifizierung von Krankheiten,
Missmanagement oder Fruchtbarkeitsproblemen
und ermöglicht notwendige
Bewertungen und Anpassungen des
Hengstmanagements zur Optimierung der
Fruchtbarkeit.
Um eine Stute für die Zucht zu bewerten,
ist das Erste, was der Zuchtmanager von
El Zahraa tut, ihre Gebäude zu betrachten.
Er weiß nicht nur, wie man ein hübsches
Gesicht erkennt, sondern kennt auch den
Zusammenhang zwischen Form auf Funktion.
Idealerweise sollte man das Gebäude
des Pferdes sehen, während es sich frei
bewegt. Wenn das Exterieur des Pferdes
gut ist, es aber keine korrekten oder überdurchschnittlichen
Bewegungen hat, spielt
es als Zuchtpferd keine Rolle. Eine Stute
muss von hinten nach vorne ausgeglichen
sein und Harmonie sowohl in der Oberlinie,
in ihrem Rahmen und ihren Gesamtproportionen
haben. Kopf, Hals und Schultern
sollten glatte Verbindungen mit korrekten
Winkeln und Proportionen haben. Die Sattelposition
muss klar und benutzbar sein,
wobei der Rücken- und Lendenbereich
kräftig sein muss, um die von den Hinterbeinen
erzeugte Energie nach vorne durch
den Körper des Pferdes zu übertragen. Ich
mag es, wenn die Winkel der Hinterhand
ein korrektes gleichschenkliges Dreieck
bilden, da dieses die idealsten Winkel für
den besten Schub und Impuls bietet. Und
natürlich müssen die Beine ohne ernsthafte
Fehler und damit korrekt sein.
ITF: Was sind die Selektionskriterien für
Hengste und Stuten, wenn diese in die Zucht
genommen werden?
Prof. Osman: Hengste sind vielleicht das
wichtigste Kapital eines Gestüts. Daher sollte
das Hauptanliegen der Zuchtabteilung
darin bestehen, die Gesundheit der Hengste
zu erhalten und die Fortpflanzungsfähigkeit
der Hengste zu maximieren. Um einen
Hengst optimal nutzen zu können, muss der
Zuchtmanager die Grundbedürfnisse der
Hengste erfüllen und deren Verhaltensmuster
sowie mögliche Einschränkungen in der
Fortpflanzung verstehen.
Aufgrund des großen Einflusses, den ein
Hengst auf die Produktivität eines Gestüts
haben kann, werden die Hengste kritischer
beurteilt und selektiert als die Zuchtstuten.
Grundsätzlich haben wir zwei Kriterien
für die Auswahl eines Hengstes: 1. Ein angehender
Hengst muss ein Pferd sein, das
männlich und leicht als Hengst erkennbar
ist, und 2. der angehende Beschäler muss
an der Longe Fähigkeiten gezeigt haben, da
das Ziel darin besteht, Zuchtpferde zu züchten.
Die als Beschäler ausgewählten Pferde
sollten in der Lage sein, die Qualität ihrer
Nachkommen in einem Zuchtprogramm potenziell
zu verbessern.
Wenn der Hengst wünschenswerte Eigenschaften
an einen großen Prozentsatz seiner
Nachkommen weitergibt, erfüllt er eine
wichtige genetische Rolle. Die Auswahlkriterien
für einen Zuchthengst basieren hauptsächlich
auf der Leistung unter dem Sattel,
1/2020 - www.in-the-focus.com
9
ITF: Werden die Pferde von El Zahraa auf der
Rennbahn, im Distanzsport oder in anderen
Sportdisziplinen getestet?
Prof. Osman: Distanzritte oder -rennen sind
eine Sportdisziplin, die lange Strecken bis
zu 100 Meilen oder sogar länger umfasst. Sicher
sind Araber aufgrund ihrer natürlichen
Ausdauer und ihres Durchhaltevermögens
normalerweise die bevorzugte Rasse. Pferde
im Alter von 5 bis 20 Jahren nehmen an
diesem Sport teil. Zur Zeit wird diese Aktivität
in El Zahraa nicht praktiziert, aber wir
hoffen, dies durch die El-Zahraa-Reitschule
in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen
Reiterverband umzusetzen.
ITF: Wo liegt Ihr Markt, an wen verkaufen Sie
Ihre Pferde - national oder international?
Prof. Osman: Wir bieten lokalen und internationalen
Züchtern dreimal im Jahr Fohlen,
Jährlinge und vielversprechende Ein- bis
Dreijährige aus dem Gestüt an. Wir bieten
aber auch Zuchtstuten aus den besten Blutlinien
an, auf denen Sie Ihr eigenes spezielles
Zuchtprogramm aufbauen können. Wir
haben auch eine große Auswahl an Pferden,
Fotos: G. Waiditschka (3) Foto: Judi Parks Foto: privat
Hengstlinie El Deree
Akhtal (Amrulla / Hagir) *1968 -
Hengstlinie / Sireline - El Deree
Aybac (Akhtal / Nagam) *1982 -
Hengstlinie / Sireline - El Deree
Rashdan (Aybac / Randa) *1987 -
Hengstlinie / Sireline - El Deree
Rawwah (Rashdan / Ramiah) *1997 -
Hengstlinie / Sireline - El Deree
Soyouf (Rashdan / Safeerah) *2004 -
Hengstlinie / Sireline - El Deree
Zucht
Zucht
Malaak (Serag El Din / Malayka) *2012,
Vertreter der Hengstlinie Gamil El Kebir -
ein Pferd vom "alten Typ".
Foto: Nicole Sachs
die zum Züchten oder Reiten bereit sind,
und die auch zum Springreiten und als "tanzende
Pferde" verwendet werden können.
ITF: Wie viele Privatstuten kommen nach El
Zahraa um mit El-Zahraa-Hengsten bedeckt
zu werden?
Prof. Osman: Viele ägyptische Gestüte
verlassen sich darauf, ihre Zuchtstuten von
El-Zahraa-Hengsten bedecken zu lassen, basierend
auf der jeweiligen Werdegang des
Hengstes und der täglichen Spermienproduktion.
Das Ganze dauert wirklich nicht mehr als
ein paar Minuten pro Stute. Der Hengst wird
zur Deckstation begleitet, wo in einer Ecke
eine Stute wartet. Der Hengst ist mit einem
Maulkorb aus Leder ausgestattet, um ein
Beißen zu verhindern, und besteigt dann
nach einer Ermutigung der Führers die Stute.
Nach einem Wiehern und einem Wedeln
des Schwanzes ist es vorbei und er schlendert
zurück zu seinem Paddock im Herzen
von El Zahraa.
Hengste wiederholen diese Routine in der
Regel etwa 100-mal pro Jahr für private
Züchter. Jedes Jahr verdient die EAO an den
Deckgebühren etwa 300.000 L.E. (ca. 17,500
€). Es ist eine gute Einnahmequelle. Auch
nach Berücksichtigung der Fälle, in denen es
zu keiner Trächtigkeit kommt.
ITF: Können Sie uns die tägliche Routine im
Hinblick auf das Stallmanagement erläutern?
Prof. Osman: Wir arbeiten daran, unsere
Pferde im Stall gesund und sicher zu halten.
10
Unsere Pferde müssen zumindest einen Teil
des Tages in einer Box oder im Laufstall verbringen.
Dafür kann es mehrere mögliche
Gründe geben. Wenn das Pferd eine Verletzung
hat, kann eine "Stallruhe“ erforderlich
sein. Einige Pferde benötigen möglicherweise
Schutz vor Kälte oder Nässe. Showpferde
werden oft im Stall gehalten, damit ihr Fell
nicht ausbleicht und um Verletzungen wie
Bisse und Tritte von Weidekameraden zu
vermeiden. Es kann angebracht sein, einige
Pferde in den Stall zu bringen, um sie einzeln
zu füttern, damit man sehen kann, wie viel
sie gefressen haben und um sicherzustellen,
dass ihre Kameraden nicht ihre Futterration
stehlen.
Auf der anderen Seite brauchen Pferde viel
Bewegung, und ein Stall schränkt diesen
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
natürlichen Bewegungsdrang ein. Während
einige Pferde möglicherweise im Stall gehalten
werden, um Verletzungen zu vermeiden,
kommt es dennoch auch im Stall zu Unfällen
wie Festliegen oder sie hängen sich mit
dem Halfter an Eimern, Türschlössern und
Trögen fest oder sie nehmen die Gelegenheit
wahr, in die Futterkammer zu gelangen.
Stallpferde sind möglicherweise anfälliger
für Verstopfungskoliken, da die Inaktivität
zu einer verminderten Darmbewegung
führt. Eine schlechte Luftqualität in Ställen
kann zu Atemproblemen wie COPD führen,
und feuchte Ställe können Hufprobleme wie
Strahlfäule verursachen.
Ein verbessertes Management in Hinblick
auf das Stallklima wirkt sich positiv auf die
Gesundheit von Stallarbeitern und Pferden
aus. So verbringen die Pfleger in El Zahraa
jeden Tag viel Zeit im Stall, entweder als Angestellte
für der Pflege und Ausbildung der
Pferde oder in ihrer Freizeit.
In einem kürzlich durchgeführten Forschungsprojekt
wurden das Stallklima
und die Stallarbeiter dreimal untersucht.
Zum ersten Mal im Winter, zum zweiten
Mal im folgenden Spätsommer und zum
dritten Mal im darauffolgenden Winter.
Einige Messungen im Pferdestall zeigten
niedrige organische Staubwerte und hohe
Pferdeallergenwerte. Ein erhöhter Gehalt
von lebensfähigen Pilzsporen in der
Luft deutete auf eine wachsende Quelle
im Stall hin. Die Luftpartikelbelastung sowie
1,3-β-Glucan-Werte waren bei beiden
Messungen im Winter höher, während die
Endotoxinwerte im Sommer höher waren.
Wir haben Biomarker untersucht, die an der
Entwicklung von Atemwegserkrankungen
bei Pferden in Bezug auf die Umweltexposition
in Pferdeställen beteiligt sind.
Die Pferdepfleger von El Zahraa sind in der
Regel für Aufgaben wie das Ausmisten der
Ställe, die Zubereitung und Verteilung des
Futters, das Reinigen und Nachfüllen der
Tränken verantwortlich, aber sie putzen und
waschen die Pferde auch, putzen die Ausrüstung,
bandagieren die Beine und leisten
grundlegende Erste Hilfe bei kleineren Wunden.
Ein Pferdepfleger mit Reitkenntnissen
kann ein Pferd für seinen Reiter auch abreiten
oder trockenführen.
ITF: Welche weiteren Einrichtungen befinden
sich auf dem Gelände von El Zahraa?
Prof. Osman: Wir haben auch eine Reitschule
in El Zahraa und wählen sehr sorgfältig
die Pferde aus, mit denen die Schüler interagieren
werden. Allzu oft passieren Reitunfälle
aufgrund mangelnder Ausbildung
oder mangelnden Verständnisses für das
Verhalten von Pferden, auch fehlt es oft an
angemessenen Reitkenntnissen. Mit dem
Programm "Saddle Up SAFELY" möchten
wir aktuelle und zukünftige Reiter über die
Gefahren des Reitens und des Umgangs mit
Pferden sowie über die einfachen Schritte
zur Vermeidung von Unfällen informieren.
Es herrscht ein sehr freundlicher Umgang
miteinander in der Reitschule von El Zahraa,
das Team arbeitet hart daran, eine warme
Atmosphäre für Reiter und Besucher zu
schaffen. Wir kümmern uns um Kinder (ab
6 Jahren) und Erwachsene vom Anfänger
bis zum Fortgeschrittenen. Alle unsere Reitstunden
werden in El Zahraa von qualifizierten
Ausbildern mit einer Vielzahl von gut
ausgebildeten Pferden und Ponys durchgeführt.
Wir haben auch 15 sehr sichere Pferde
und sympathische Trainer, die dem nervöseren
Reitertyp bei der Vertrauensbildung
helfen können.
ITF: Es gab Pläne, das Gestüt El Zahraa auf ein
Gelände außerhalb Kairos zu verlegen - werden
diese Pläne noch verfolgt und wenn ja,
wann werden sie umgesetzt?
Prof. Osman: Die Suche nach einem neuen
Ort für El Zahraa ist unabdingbar geworden,
und seit einigen Jahren wird darüber gesprochen,
El Zahraa an einen anderen Ort zu
verlegen.
Gleichzeitig müssen wir die Geschichte und
Nostalgie bewahren, die für viele Besucher
sehr wichtig ist. Die Entscheidung wurde
getroffen, aber es wird lange dauern, bis
wir es so machen können, wie wir es brauchen.
Die derzeitige Anlage wird aufgrund
ihrer Lage inmitten der ständig wachsenden
Stadt eingeschränkt. Das neue Projekt steht
nun unter der Schirmherrschaft des Landwirtschaftsministeriums.
Es wird ein riesiges
Projekt sein, und alles was mit Pferden zu
tun hat, beinhalten.
ITF: Wieviele Leute arbeiten in El Zahraa, und
in welchen Bereichen?
Prof. Osman: Das Managementteam von El
Zahraa in der EAO beschäftigt 33 Mitarbeiter.
Sie verfügen über eine große Erfahrung
in ihren jeweiligen Fachgebieten und in der
Araberzucht. Wir sind stolz auf die fähigen
Leute, die wir hier bei der EAO haben.
Dann haben wir 30 Tierärzte. Ihre Mission ist
es, die Gesundheit und das Wohlbefinden
der Pferde zu verbessern, indem sie Kenntnisse
über Zucht und Ausbildung vermitteln
und nicht zuletzt durch tierärztliche Versorgung
das Leben der Pferde in El Zahraa jedes
Jahr verbessern.
Es gibt auch 100 sehr erfahrene, zertifizierte
und freundliche Pferdepfleger im
Gestüt. Diese sind für die Kontrolle und
Pflege eines Pferdes in ihrer Obhut verantwortlich.
Je nach Anzahl der Pferde können sich die
Aufgaben stark überschneiden. Die Pferdepfleger
arbeiten mit Trainern, Assistenztrainern
und Reitlehrern zusammen, um sicherzustellen,
dass jedes Pferd richtig trainiert
wird, angemessene Pflege erhält und bereit
für die Arbeit ist.
1/2020 - www.in-the-focus.com
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ITF: Vielen Dank für dieses Interview, Prof.
Osman, und eine erfolgreiche Zukunft für El
Zahraa!
Die Fragen wurden von gestellt
Gudrun Waiditschka
Fotos: G. Waiditschka (3) Fotos: Dr. Kurt Entress (2)
Hengstlinie Gamil El Kebir
Tuhotmos (El Sareei / Moniet El Nefous) *1962 -
Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Rabdan
Anter (Hamdan / Obeja) *1946 -
Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Hamdan
Kasemy (Hoor / Iman) *1992 -
Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Hamdan
Serag El Din (Mourad / Safinaz) *1992 -
Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Samhan
Gomaa (Wasel / Mabkhoota) -
Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Samhan
Zucht
Zucht
Haupt- und Landbeschäler in El Zahraa 2020 / Chief and Principal Stallions at El Zahraa 2020
Name
Farbe /
Colour
geb./
Born
Abstammung / Parentage
Hengstlinie / Sireline
Stamm (Stutenlinie) /
Strain (Damline)
Hasem Grey 2011 (Rawwah / Mobtasema) El Deree Saklawi (Roga El Beida)
Qusay Grey 2015 (Wassaf / Baqa) El Deree Saklawi (Roga El Beida)
Raad Grey 2011 (Rawwah / Tayees) El Deree Saklawi (Roga El Beida)
Soyouf Grey 2004 (Rashdan / Safeerah) El Deree Kohailan (Rodania)
Wassaf Grey 2006 (Rawwah / Wagfa) El Deree Obayan (El Shahbaa)
Kassam Grey 2003 (Kasemy / Mosana) Gamil El Kebir via Hamdan Hadban (Venus)
Malaak Chestnut 2012 (Serag El Din / Malayka) Gamil El Kebir via Ibn Samhan Dahman (El Dahma)
Masrour Grey 2014 (Serag El Din / Mays AlReem) Gamil El Kebir via Ibn Samhan Kohailan (El Kahila)
Rawy Bay 2010 (Gabal / Rayat) Gamil El Kebir via Ibn Samhan Kohailan (Rodania)
Mobtaheg Grey 2001 (Rahhal / Mobhega) Gamil El Kebir via Rabdan Hadban (Venus)
Tasama Dark Bay 2010 (Hakeem K.B.S. / Sameramis) Gamil El Kebir via Rabdan Kohailan (Rodania)
Atef Grey 2014 (Teif / Sarhana) Saklawi I via Alaa El Din Kohailan (Rodania)
Ambar Grey 2005 (Adl / Adalat) Saklawi I via Alaa El Din Dahman (El Dahma)
El Badr Grey 2007 (Adl / Daab) Saklawi I via Alaa El Din Obayan (Karima)
Fahdy Chestnut 1996 (Bastaweesy / Faddah) Saklawi I via Alaa El Din Dahman (El Dahma)
Nal El Mona Grey 2009 (Mounadel / Baqa) Saklawi I via Alaa El Din Saklawi (Roga El Beida)
Bardy Chestnut 2004 (Beraish / Azmeralda) Saklawi I via Galal Hadban (Venus)
Zobair Grey 2011 (Bardy / Mozherah) Saklawi I via Galal Hadban (Venus)
Zyadah Grey 2005 (Omayr / Zawaher) Saklawi I via Galal Hadban (Venus)
Al Waleed Grey 2014 (Tagweed / Khokha) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)
Awad Allah Grey 2001 (Gad Allah / Adalat) Saklawi I via Morafic Dahman (El Dahma)
Defaf Bay 2004 (Ouf / Sarhana) Saklawi I via Morafic Kohailan (Rodania)
Durry Gery 2013 (Baydoun / Nakeyah) Saklawi I via Morafic Dahman (El Dahma)
Gabbour Grey 2006 (El Ragel / Gobrana) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)
Gady Grey 2004 (Gondoul / Zakyia) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)
Halim El Zahraa Chestnut. 2005 (Gad Allah / Wadha) Saklawi I via Morafic Kohailan (Rodania)
Marouf Grey 2010 (Baydoun / Maysaa) Saklawi I via Morafic Obayan (Karima)
Mogaser Grey 2011 (Gabbour / Sawary) Saklawi I via Morafic Kohailan (Rodania)
Nour El Fagr Bay 2013 (Defaf / Gohana) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)
Shafea Grey 2010 (Tagweed / Shafaat) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)
Shokr Grey 2007 (Korashy / Olfah) Saklawi I via Morafic Hadban (Venus)
Omayr (Ameer / Adaweya) *1987 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Galal
Rawwah (Rashdan / Ramiah) *1997 -
Hengstlinie / Sireline - El Deree
Shamsan (Shaarawi / Hayatem) *1983 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Alle Fotos: G. Waiditschka
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Hengstlinie / Sireline Saklawi I via Nazeer
Namen in Fettdruck = heutige Beschäler / names in bold = today's sires
Nazeer *1934, Sch. (Mansour / Bint Samiha)
Morafic *1956, Sch. (a.d. Mabrouka)
Shaarawi *1961, Sch. (a.d. Bint Kamla)
Adeeb *1973, Sch. (a.d. Nawal)
Gad Allah *1983, Sch. (a.d. Omnia)
Baydoun *1998, Sch. (a.d. Bint Ibtisam)
Marouf *2010, Sch. (a.d. Maysaa)
Durry *2013, Sch. (a.d. Nakeyah)
Gondoul, Sch. (a.d. Watfa I)
Gady *2004, Sch. (a.d. Zakya)
Halim El Zahraa *2005, F. (a.d. Wadha)
Tagweed *2004, Sch. (a.d. Tee)
Shafea *2010, Sch. (a.d. Shafaat)
Al Waleed *2014, Sch. (a.d. Khokha)
Awad Allah *2001, Sch. (a.d. Adalat)
Shadwan *1972, Sch. (a.d. Kamar)
El Ragel *1992, Sch. (a.d. El Set)
Gabbour *2006, Sch. (a.d. Gobrana)
Mogaser *2011, Sch. (a.d. Sawary)
El Araby *1963, Br. (a.d. Hafiza)
Emad *1968, Br. (a.d. Ebeda)
Ouf *1991, Br. (a.d. Ozorees)
Defaf *2004, Br. (a.d. Sarhana)
Nour El Fagr *2013, Br. (a.d. Gohana)
Kisra *1963, F. (a.d. Maisa)
Harras *1987, Sch. (a.d. Hebat El Nil)
Korashy *1997, Sch. (a.d. Shawkia)
Shokr *2007, Sch. (a.d. Olfah)
Galal *1959, F. (a.d. Farasha)
Mahsoob *1974, (a.d. Mohga)
Beraish (a.d. Bedaat)
Bardy *2004, F. (a.d. Azmeralda)
Zobair *2011, Sch. (a.d. Mozherah)
Ameer *1970, F. (a.d. Moniet El Nefous)
Omayr *1987, F. (a.d. Adaweya)
Zyadah *2005, Sch. (a.d. Zawaher)
Alaa El Din *1956, F. (a.d. Kateefa)
Farazdac *1966, Sch. (a.d. Farasha)
Ikhnatoon *1974, Sch. (a.d. Bint Om El Saad)
Adl *1982, Sch. (a.d. Enayah)
Ambar *2005, Sch. (a.d. Adalat)
El Badr *2007, Sch. (a.d. Daab)
Mounadel *2005, Sch. (a.d. Mangoomah)
Nal El Mona *2009, Sch. (a.d. Baqa)
Adawy *1982, Sch. (a.d. Adaweya)
Bastaweesy *1988, Sch. (a.d. Bint Ibtisam)
Fahdy *1996, F. (a.d. Faddah)
Al Aneed *1975, Sch. (a.d. Kamar)
Watef *1993, F. (a.d. Watfa)
Teif *1998 (a.d. Kabsah)
Atef *2014, Sch. (a.d. Sahrana)
I. II. III. IV. V. VI. VII. Gen.
Hengstlinie Saklawi I
via Gad Allah
Tagweed (Gad Allah / Tee) *2004 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Gondoul (Gad Allah / Watfa I) -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Baydoun (Gad Allah / Bint Ibtisam) *1998 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Zucht
Gad Allah (Adeeb / Omnia) *1983 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
Awad Allah (Gad Allah / Adalat) *2001 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
1/2020 - www.in-the-focus.com
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Halim El Zahraa (Gad Allah / Wadha) *2005 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic
The Egyptian State Stud El Zahraa
Insights into
El Zahraa
Zucht
Gabbour (El Ragel / Gobrana) *2006, Sireline
Saklawi I via Morafic - he is the sire of the
promising young stallion Mogaser.
Foto: Nicole Sachs
14
For many of us, El Zahraa is the cradle of
the Straight Egyptian Arabian horse, and
the history and achievements of this
stud are known to all of us. Since 2011,
however, not much information has leaked
out of El Zahraa. With the help of Prof.
Khalid Osman, the chairman of the EAO,
we want to shed some light on the
current situation.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
After a break of nine years, I had the
chance to visit El Zahraa again - and
it appears on the surface, that nothing
much has changed since my last visit. To
know, if that is true, I have asked Prof. Khalid
Tawfik Osman, the Chairman of The Egyptian
Agricultural Organization (EAO) about the
present situation and future plans:
IN THE FOCUS (ITF): Prof. Osman, how
many horses are there at present in El Zahraa?
Prof. Osman: El Zahraa stud is a governmental
stud farm, specialized in breeding straight
Egyptian horses of the highest standard. We
currently have around 477 horses, this includes
35 stallions, 168 broodmares, 110 colts
and 164 fillies.
Mogaser (Gabbour / Sawary) *2011 - Damline
Rodania (Kuhailan), Sireline Saklawi I via
Morafic. He is one of El Zahraa's champion
producer. He is the best son of the phenomenal
line of Gabbour, El Ragel, Shadwan. He
presents a double cross to the legendary stallion
Eman through his dam Sawary (Mabrouk
/ Safeerah). Most importantly, his very first
foals already prove his ability to transmit his
incredible genetic power to his progeny, and
all this with an interesting consistency.
Rawy (Gabal / Rayat) *2010 - Damline Rodania
(Kuhailan), Sireline Gamil El Kebir. Without
exaggeration, he is EAO's secret star, a
very high quality stallion of legendary bloodlines.
His grandsire is Gomaa (Wasel / Mabkhoota)
the leading stallion of his time. Rawy
is a correct stallion with a very nice character
and a kind and very gentle attitude. We
started training him at a young age, simply
because he loves the attention and has a
great work ethic. He is now 10 years of age,
and ready to start his show career. He has
proven himself as a sire and his first foal is a
showstopper!
ITF: Which stallions are your chief sires today?
Prof. Osman: At present we have seven chief
sires and I would like to introduce you to
some of El Zahraa's gentlemen:
Shafea (Tagweed / Tee) *2010 - Damline
Roga el Beida (Saklawi), Sireline Saklawi I via
Morafic. The most precious son of the great
and proven sire Tagweed (by Gad Allah). Shafea
rated equal to his grand sire Gad Allah at
3 years. In 2019 and 2018, his offspring have
already sold as yearlings for up to 353.700 L.E
which is equivalent 20.000 €!
Defaf (Ouf / Sarhana) *2004 - Damline Rodania
(Kuhailan), Sireline Saklawi I via Morafic.
He is a top-bred sire, with a remarkable bay
colour, Set aside from his colour attribute, Defaf
has good jumping ability from a lineage
of performance riding horses with a pedigree
steeped in El Zahraa's history.
Durry (Baydoun / Nakeyah) *2013 – Damline
El Dahma (Dahman), Sireline Saklawi I
via Morafic. He has a highly interesting pedigree
as the son of Baydoun and his sire line
is unique with five generations of historically
great sires in a row: Baydoun, Gad Allah,
Adeeb, Shaarawi, Morafic. Durry caught the
eye of the judges at the El Zahraa Show in
October 2019 with his outstanding movements.
At the last EAO stallion presentation
he demonstrated his charisma, elasticity and
top reflexes on the show ground.
Malaak (Serag El Din / Malayka) *2012 - Damline
El Dahma (Dahman), Sireline Jamil El Kebir.
He is a horse of "old type" with height and
long lines. He also has a powerful gallop with
much scope, impulse and quick reflexes. He
descends from the line of Mourad, Gassir and
Kheir. This stallion impresses with his jumping
skills and received many compliments.
Wassaf (Rawwah / Wagfa) *2006 - Damline
El Obeya Om Grees (Obayan), Sireline El Deree.
He is the heir and the chief propagator
of the famous Rawwah and his sire line at
El Zahraa. He succeeded his father Rawwah,
one of the most successful sires of his time.
Rawwah was the son of legendary Rashdan,
who was one of the most influential stallion
in the history of EAO breeding. He was the son
of another legend, Aybac.
1/2020 - www.in-the-focus.com
15
ITF: Which are your breeding principles?
Prof. Osman: Our main principles are the
genetic improvement of the sire- and dam
lines with a focus on enhanced performance
of the breeding system in El Zahraa. Performance
traits that determine the efficiency of
the breeding system can be grouped into two
categories: Reproductive traits such as age
of puberty and fertility and production traits
such as growth rate, feed efficiency, etc. The
genetic improvement of both reproduction
and production traits through the selection
of superior parents is possible to varying degrees,
depending on the heritability of the
trait, the amount of variation among potential
replacements and, most importantly, the
equivalent of the chosen replacements.
El Zahraa sire- and dam lines provide genetically
strong sires that contribute with their
genes to each offspring. Consequently, our
primary selection objective is the sire. Also,
the dam lines should be improving the genetic
merit of the production traits. An equivalent
amount of emphasis may be put on the
reproductive traits to maintain an acceptable
level of genetic merit in breeding females
within the sire line.
ITF: How many foals do you breed per year?
And is artificial insemination, fresh or frozen
semen allowed?
Prof. Osman: We have around 150 foals per
a year, and we cooperate with the reproduction
science institute. We are aiming to have
a semen bank and to develop an insemination
center at El Zahraa. The EAO - through
the El Zahraa stud farm - gives the utmost
concern to keeping and preserving the purity
and authenticity of the Arabian and straight
Egyptian horses. In this respect, strict breeding
programs are implemented on the farm.
In addition, the EAO has recently signed a
co-operation protocol with the Animal Re-
Foto: Dr. Kurt Entress (1)
Fotos: G. Waiditschka (4)
Hengstlinie Saklawi I via Alaa El Din
Alaa El Din (Nazeer / Kateefa) *1956 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din
El Alayly (Anas / El Anood) *1992 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din
Adl (Ikhnatoon / Enaya) *1982 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din
Mounadel (Adl / Mangoomah) *2005 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din
Azab (Adl / Wadha) *1999 -
Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din
Zucht
Zucht
Colt Wefake (Defaf / Dayy El Kamar) *2016,
Sireline Saklawi I via Morafic - he has
inherited the beautiful bay colour of his sire.
Foto: Nicole Sachs
production Research Institute to set up a
germ plasma bank for preserving genetically
elite equine oocytes and spermatozoa. Expectedly,
this could effectively contribute to
maintain the genetic resources of Arabian
and Straight Egyptian horses.
ITF: Do you use any "outside" stallions e.g.
to regain a certain bloodline?
Prof. Osman: El Zahraa Stud is a unique resource
because it has been closed to the outside
and so the genetic pool of the Straight Egyptians
is small. El Zahraa can provide the world
with horses to regenerate the horse of today
and will always be the place to go when local
and international breeders realize that they
need to outcross or regenerate their breeding
programs. The type of horse bred in El Zahraa
remained - and will always remain - very close
to what is reflected in the original type of horse
which is described as “the southern type”.
ITF: What is your breeding goal?
Prof Osman: The breeding goal of EAO- El
Zahraa Stud is the maintenance and preservation
of strains and sire lines and keeping
El Zahraa's genetic pool. Further aims are to
promote genetic testing, support continued
research and educate the Arabian horse community.
ITF: How do you choose the right mating
partner?
Prof. Osman: Mating selection is an art form,
but also a game of probabilities. It is not an
exact science, but the first "rule" is that only
good stallions make a successful breeding
program. It is important to determine the
worth of a superior breeding stallion, which
includes a desirable pedigree, the desired and
preferred conformational traits and the desired
performance traits or the ability to sire
superior performing individuals. El Zahraa
16
breeding manager spends a good portion of
his time to speak with the head officers of the
breeding department to find the right fit for El
Zahraa's mares. Breeding horses is a lengthy
process, for example, the breeding department
makes its decisions for the mating of
a stallion and a mare in 2017, the foal will
born in 2018 and is a yearling in 2019. Then
it starts the training process as a 2-year-old
in 2020, and finally, in the performance horse
industry, begins showing in futurities as a
3 or 4 year-old in 2021. At ElZahraa, we are
offering a full program for all horses which
includes conditioning, breeding and training
for marketing.
ITF: What are your selection criteria for
choosing stallions and mares for becoming
breeding stallions and broodmares?
Prof. Osman: Stallions are perhaps the most
important asset of a breeding operation.
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Abschied von Tee / Farewall to Tee
In January 2020, the legendary Tee died,
but will continue to live on in her daughters,
sons and grandchildren,
Her legacy:
Bashasha (by Rashdan) *1999, sold to Bait
Al Arab Kuwait
Tayees (by El Ragel) *2001, broodmare at El
Zahraa, died in 2018
Toya El Zahraa (by Gad Allah) *2003, sold
to Qatar
Tagweed (by Gad Allah) *2004, Chief sire at
El Zahraa, died in 2018
Nefertiti El Zahraa (by Gad Allah) *2007,
broodmare at El Zahraa
Arous El Zahraa (by Aloub) *2008, broodmare
at El Zahraa
Tarheeb (by Rabah) *2012, broodmare at
El Zahraa
Deram (by Defaf) *2017, sold to Mr. Mohamed
Abd El Wahaab in 2019
Hengstmütter / Dams of Sires
Tee (Adl / Bint Ibtisam) *1995 -
Mutter von / Dam of Tagweed (by Gad Allah)
Zucht
Therefore, the primary concern of the breeding
department should be to maintain the
stallions’ health and to maximize the stallion’s
reproductive capacity. To use the stallion
to his maximum capability, the breeding
manager must meet the basic needs of the
stallions and must understand their behavioral
patterns as well as his reproductive limitations.
Due to the big impact a stallion can have on
the productivity of a stud, the stallions are
judged more critically and selected more extensively
than the brood mares. We have basically
two criteria for selecting a stallion: 1. A
stallion prospect must be a horse that is masculine
and easily recognizable as a stallion,
and 2. the stallion prospect must have shown
ability on the lounge because the object is
to produce future breeding horses. Horses
selected as stallions should be able to potentially
improve the quality of their offspring in
a breeding program.
If the stallion passes on desirable traits to a
large percentage of his offspring, he is fulfilling
an important genetic role. The selection
criteria for a breeding stallion are based
mainly on performance under saddle, conformation,
and pedigree. Breeding manager
implement procedures to increase the reproductive
efficiency of any stallion regardless of
his inherent fertility.
Monitoring a stallion’s pregnancy rate as the
breeding season progresses, helps with the
identification of any pathology and mismanagement
or fertility issues and allows for necessary
evaluations and adjustments to the
stallion management to optimize fertility.
To evaluate a mare for breeding, the first thing
the El Zahraa breeding manager is doing, is to
look at her conformation. He not only knows
how to spot a pretty face, but he also knows,
how form relates to function. Ideally, you want
to see the horse’s conformation while moving
freely. If the horse’s conformation is wonderful
but she doesn’t have correct or quality move-
1/2020 - www.in-the-focus.com
17
ment, it doesn’t matter for the purpose of being
a breeding horse. She must have balance
from back to front and have harmony through
her top line, frame and overall proportions.
The head, neck and shoulders should have
smooth connections with correct angles and
proportions. The saddle position must be clear
and usable, with the back and loin area strong
in order to transfer the energy produced from
the hind legs forward through the horse’s
body. I like to see the hindquarter angles form
an isosceles triangle when correct, as this provides
the most ideal angles for the best engagement
and impulsion to be created. And,
of course, the legs need to be correct with no
serious faults.
ITF: Are El Zahraa-horses tested at the race
course or in endurance or any other sport?
Prof. Osman: Endurance or racing is a sport
which involves long distances up to 100 miles
or even longer. For sure Arabians are usually
the preferred breed because of their natural
endurance and stamina. Horse from 5 to 20
years of age compete in this sport. Currently;
this activity is not practiced in El Zahraa,
but we have hope to implement it through
El Zahraa equestrian school in cooperation
with the Egyptian equestrian federation.
ITF: Where is your market (to whom do you
sell your horses) - national or international?
Prof. Osman: From our breeding facilities
and horse stables we offer foals, yearlings,
one- to three-year olds as exciting prospects
three times per year to local and international
breeders; but we also offer broodmares
with the best bloodlines upon which to build
your own special breeding program. We also
have a wide selection of 'ready to breed or
ride' horses that can be used for show jumping
and for "Arabian horse dancing".
ITF: How many private mares come to El
Zahraa to be covered by El Zahraa-stallions?
Alle Fotos: G. Waiditschka
Tayees (El Ragel / Tee) *2001 -
Mutter von / Dam of Raad (by Rawwah)
Malayka (Baydoun / Fekrah) *2008 -
Mutter von / Dam of Malaak (by Serag El Din)
Sameramis (Adl / Sergana) *1995 -
Mutter von / Dam of Tasama (by Hakeem K.B.S)
Adalat (Ameer / Adaweya) *1983 -
Mutter von / Dam of Awad Allah (by Gad Allah)
Zucht
Raad ((Rawwah / Tayees) *2011,
Sireline El Deree -
a grandson of famous Tee.
Foto: Nicole Sachs
Prof. Osman: Many Egyptian stud farms rely
on breeding mares by El Zahraa breeding
stallions based on El Zahraa stallions’ history
and daily sperm production,
The whole thing really takes no more than
a few minutes per mare. The stallion is escorted
into the breeding shed, where a mare
awaits in one corner. The stallion is fitted
with a leather muzzle to prevent biting and
then, with some encouragement from handlers
orchestrating the moment, mounts the
mare. After a whinny and a swish of the tail,
it’s over, and he saunters back to his field in
the heart of El Zahraa
Stallions usually repeat this routine some 100
times per year for private breeders. Each time
they do, EAO will collect a fee of 300,000 L.E.
yearly. It is a good sum of money. Even after
factoring in the typical number of fee cancellations
due to failed pregnancies.
ITF: Can you give some details on the daily
routine with regards to stable management?
Prof. Osman: We are working on keeping
El Zahraa horses healthy and safely while
indoors. Our horses have to spend at least
a part of their time indoors in a box stall or
loose stall. There are several possible reasons
for this. If your horse has an injury, 'stable
rest' may be required. Some horses may need
protection from the cold or wet weather.
Show horses are often kept indoors so their
coats don't fade and to avoid injury, such as
bites and kicks from pasture mates. It may be
appropriate to bring some horses in, in order
to feed them individually, so you can see how
much they've eaten and ensure pasture bullies
don't steal their meal.
On the other hand, horses need a lot of exercise,
and a stall restricts this natural outlet for
18
energy. While some horses might be kept stabled
to prevent injury, stall accidents like getting
cast (caught upside down on its back),
becoming entangled in buckets, door latches
and feeders or getting loose and gorging on
stolen feed, do happen. Stabled horses may
be more prone to impaction colic as inactivity
leads to lessened digestive motility. Poor
air quality in stables can lead to respiratory
problems like COPD, and damp stalls can
cause hoof problems like thrush.
An improved management of the stable climate
will be beneficial for the health of both
stable workers and horses. So, El Zahraa,
grooms spend a considerable amount of time
each day in the equine stable environments
either as employees in the care and training
of horses or in leisure activity.
In some recent research project, the stable
environment and the stable-workers were in-
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
vestigated three times; first time in the winter,
second time in the following late summer and
the third time in the following winter. Some
measurements in the horse stable showed low
organic dust levels and high horse allergen
levels. Increased viable level of fungi in the
air indicated a growing source in the stable.
Air particle load as well as 1, 3-β- glucan was
higher at the two measurements during winter,
whereas endotoxin levels were higher during
the summer. We have studied biomarkers
involved in the development of airway diseases
among horses in relation to environmental
exposure levels in equine stables.
ITF: How many people are working at
ElZahraa? (Administration, grooms, riders,
etc.)?
Prof. Osman: The EAO – ElZahraa management
team numbers 33 employees. They have
a vast amount of experience within their individual
areas of expertise, and in the Arabian
horse breeding industry as a whole. We are
proud of the talent we have here at the EAO.
Then we have 30 veterinarians. Their mission
is to improve the health and wellbeing of the
horses by providing knowledge about breeding
and training, and last but not least by providing
veterinary care they are able to improve the
lives of the horses at El Zahraa each year.
There are also 100 highly experienced, certified
and friendly horse grooms and handlers
at El Zahraa stud. El Zahraa handlers are responsible
for the control and grooming of a
horse in their charge.
Depending on the number of horses, the duties
of the grooms and handlers can overlap
to a large degree. Handlers work in conjunction
with horse trainers, assistant trainers
and riding instructors to ensure that each
horse is properly exercised, receiving adequate
care and is ready for work.
El Zahraa horse grooms are generally responsible
for tasks such as mucking out stalls,
feed preparation and distribution, cleaning
and refilling water containers, grooming and
bathing, cleaning tack, bandaging legs, tacking
up, and administering basic first aid for
cuts and scrapes. Grooms with riding skills
may warm-up or cool out a horse for its rider.
ITF: What other facilities can be found on
the premise of El Zahraa stud?
Prof. Osman: We also have a riding school at
El Zahraa and we pay close attention to the
group of horses with which the students will
interact. All too often, riding injuries occur
due to lack of education or understanding of
equine behavior and proper riding practices.
Through the program 'Saddle Up SAFELY',
we seek to educate current and future riders
about the hazards of riding and horse handling,
and the simple steps that can be taken
to prevent accidents. We are a very friendly
yard in El Zahraa riding school who work
together as a team to create a warm atmosphere
for both riders and visitors. We cater for
children (6 yrs +) and adults from complete
beginners to advanced. All our riding lessons
are conducted in El Zahraa by qualified instructors,
using a variety of well-schooled
quality horses and ponies. We have also 15
very safe horses and sympathetic coaches
who are able to help the more nervous type
of rider with confidence building.
ITF: There have been plans to re-locate El
Zahraa to a property outside Cairo - are
these plans still maintained and if yes,
when will they be implemented?
Prof. Osman: Searching for a new place for
El Zahraa has become an imperative requirement,
and for a number of years, there has
been talk about moving El Zahraa to another
location.
But in the same time we are able to maintain
the history and nostalgia that is so strong
among many of the visitors throughout the
years. The decision has been made to move
but it will take a long time to do it the way we
need to. The current setting has become overrun
due to crowding from outside the facility.
The project is now under the auspices of the
Ministry Agriculture. It will be an enormous
project of everything that is equine.
ITF: Thank you very much for this interview,
Prof. Osman, and a prosperous future for El
Zahraa!
The questions were asked by
Gudrun Waiditschka
Hengstmütter / Dams of Sires
Daab (Rashdan / Domia) *1997 -
Mutter von / Dam of El Badr (by Adl)
Faddah (Aybac / Nadeerah) *1989 -
Mutter von / Dam of Fahdy (by Bastaweesy)
Zawaher (Adl / Mozherah) *2000 -
Mutter von / Dam of Zyadah (by Omayr)
Zucht
Prof. Khalid Tawfik Osman
PHD, United States of America, College of
Veterinary Medicine University of Gainesville,
Florida (1996)
Masters, Egypt, Ain Shams University (1988)
BSc, Egypt, Ain Shams University – Faculty of
Agricultural – Animal Production (1979)
Nakeyah (El Aqaad / Enan) -
Mutter von / Dam of Durry (by Baydoun)
Professional Vita
Chairman of the Egyptian Agricultural Organization
– EAO
Head of Animal Production Sector – Egyptian
Ministry of Agricultural and Land Reclamation
Manager of Animal Production Research Institute (APRI)
Chief Researcher in Animal Production Research Institute (APRI)
Member of the Advisory Council for Food Security Policies
Member of the Ethics Committee for Animal Welfare and Care use in Education and Scientific
Research.
1/2020 - www.in-the-focus.com
19
Alle Fotos: G. Waiditschka
Sawary (Mabrouk / Safeerah) -
Mutter von / Dam of Mogaser (by Gabbour)
Analyse des Fohlenjahrgangs 2018
Zucht
Die
begehrtesten
Väter
Die Fohlengeburten gingen 2018 verglichen mit dem Vorjahr nur geringfügig zurück,
aber dies ist noch lange keine Trendwende, zumal die Datenanalyse der Entwicklung
immer zwei Jahre hinterherhinkt.
Wie auch im letzten Jahr habe ich
einen Blick auf den letzten Fohlenjahrgang
und die daran beteiligten
Väter geworfen. Da aber die Fohlen 2019 zum
Zeitpunkt der Recherche (März 2020) noch
nicht vollständig online waren, mußte der
Fohlenjahrgang 2018 herangezogen werden
und wurde mit 2017 verglichen.
Gemäß den Online-Datenbanken registrierten
die beiden Verbände für das Zuchtjahr
2018 623 Vollblutaraberfohlen (541 im VZAP,
82 im ZSAA). Im Vergleich dazu bestand der
Fohlenjahrgang 2017 aus 639 Fohlen (584 im
VZAP, 54 im ZSAA). Dies zeigt, dass die Verluste
beim VZAP durch die Zunahme an registrierten
Fohlen beim ZSAA fast ausgeglichen
wurden, und der tatsächliche Rückgang nur
16 Fohlen beträgt, oder 2,5 %.
Diese 623 Fohlen hatten 288 verschiedene
Väter, d. h. auf jeden Hengst (der überhaupt
gedeckt hatte), entfielen 2,16 Fohlen (2017:
2,2). Von den 288 Vätern stammen 186 aus
deutscher Zucht, die anderen (ca. 35 %) kamen
aus dem Ausland, teils gekauft, teils
geleast oder auch nur über Gefriersamen im
Einsatz.
Im Gegensatz zu meinem letzten Beitrag
über den Fohlenjahrgang 2017, wo die Fohlen
gemäß ihrem (potentiellen) Zuchtziel eingeteilt
wurden (Schaupferd, Ägypter, Rappe
etc.), soll es diesmal ausschließlich um die
Väter gehen. Von den 288 Vatertieren waren
150 (entspricht 52 %) Ägypter, 53 Väter (18 %)
wurden der Kategorie "Schaupferd" zugeteilt,
sie stellten jedoch 27 % des Fohlenjahrgangs.
Bleiben noch 30 % "andere", die für 132 (oder
21 %) der Fohlen verantwortlich waren. Zu
der letzten Kategorie zählen 54 Hengste aus
gemischten Blutlinien, die aber vordergründig
nicht zu den Schaulinien gezählt werden
können, 23 Hengste führen russisch/polnisches
Blut (davon sind neun "reine Russen"),
zwei entspringen spanischen Linien, einer
ist ein 100%iger Crabbet, und vier sind aus
französischen Rennlinien bzw. Amer-Nachkommen.
Die Schaupferde
Betrachten wir als Erstes die Schaupferde,
weil hier die Hengste mit den meisten Fohlen
zu finden sind. Die Hitliste der begehrtesten
Vatertiere führt Poseidon OS (Ajman Moniscione
/ Maryah OS), *2013 aus der Zucht des
Gestüts Osterhof, an, ein Hengst der ganz typischerweise
die in der Schaupferdezucht so
beliebte Verbindung der Linien von Padrons
Psyche mit Gazal Al Shaqab verkörpert. Interessanterweise
kann er selbst auf keine besondere
Schaukarriere zurückblicken, er war
Junioren-Gold-Champion an einer B-Schau,
20
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Die begehrtesten Hengste - Fohlen 2018
Anzahl
Fohlen
Hengst Vater Land Farbe Kategorie
18 Poseidon OS Ajman Moniscione GER Br. Schaupferd
16 AJ Mardan Vervaldee USA F. Schaupferd
15 Shanghai EA WH Justice ESP Sch. Schaupferd
14 Ascot DD Glorious Apal NA NED F. Schaupferd
12 BS Echnaton Al Hakim GER R. Ägypter / asil
12 Lamandro EKS Alihandro GER F. Schaupferd
10 PSE Atlanta Nader Al Jamal BEL Sch. Ägypter / asil
9 AJM Shirass AJM Amirash GER R. gemischte Linien
7 Naoufil Mahadin GER Sch. Ägypter / asil
6 Ajman Moniscione WH Justice ITA F. Schaupferd
6 Al Ayal AA Al Ayad ISR Sch. Ägypter / asil
6 Eklipse O Jaipur El Perseus USA R. gemischte Linien
6 JM Fareed el Sharik Faa El Sharik GER R. Ägypter / asil
6 Nadeed Al Naif Ebtiyaj Al Naif QAT Sch. Ägypter / asil
6 NK Nabhan NK Nadeer GER Br. Ägypter / asil
6 RFI Farid RFI Maktub BRA Br. Schaupferd
6 Teymur B Assad HUN Sch. Ägypter / asil
5 Al Kharim Al Azim
Kudaira Nuri Ibn
Salaam
GER R. Ägypter / asil
5 DF Nuri Simeon Sadik GER F. Ägypter / asil
5 GR Lahab Al Lahab GER Sch. Ägypter / asil
5 IS Exxpu QR Marc GER Sch. Schaupferd
5 Justiaan WH Justice GER Sch. Schaupferd
5 Kais Albaydaa Jamil Al Rayyan EGY Sch. Ägypter / asil
5 Maheeb Classic Shadwan GER R. Ägypter / asil
5 Pallaton K El Nabila B BRA Sch. Schaupferd
5 Psyrasic Psytadel GER Br. Schaupferd
5 The Verdict HG Thee Desperado USA R. Ägypter / asil
Silber-Champion am Deutschen Nationalen
Championat und er war Siegerhengst der
VZAP-Verbandshengstschau 2015. Von seinen
insgesamt18 Fohlen entstammen alleine
13 seinem Deckeinsatz im Gestüt Ismer, das
mit insgesamt 41 Fohlen im Jahr 2018 mit
Abstand die größte Zuchtstätte für Vollblutaraber
in Deutschland ist.
Der Hengst AJ Mardan (Vervaldee / Felicia
RLC) *2011 liegt mit 16 Fohlen auf Platz zwei,
er war jedoch überwiegend im gestütseigenen
Einsatz - und das ist noch nicht einmal
ein deutscher Züchter, sondern Sheikh Ammar
aus den UAE. Da die Fohlen aber alle in
Deutschland registriert sind, erscheinen sie
auch in der deutschen Statistik.
Mit 15 Fohlen in Deutschland liegt dann das
"Schaupferd schlechthin", Shanghai EA (WH
Justice / Salymah), *2008 aus der Zucht von
Albert Sorocco in Spanien, auf Platz drei.
Senioren-Gold-Champion am ANC und Silber-Welt-Champion
im letzten Jahr sind nur
zwei seiner vielen Schauerfolge. Sein größter
"Kunde" in Deutschland war Ajman Stud, des
weiteren Frank Spönle und die ihm angeschlossenen
Züchtergemeinschaften.
Ihm folgt mit 14 Fohlen der Sieger der
VZAP-Verbandshengstschau 2017 Ascot DD
(Glorious Apal NA / Lady Nina DD) *2011 im
Besitz des Gestüts Ismer. Hier hat er natürlich
auch die meisten Fohlen hinterlassen. Und
last but not least folgt in der Top Five Lamandro
(EKS Alihandro / Lamana) *2015 mit
12 Fohlen, auch er fand vor allem in seinem
Heimatgestüt Sax Arabians Einsatz.
Diese fünf "Schaupferdehengste" hatten
2018 insgesamt 75 Nachkommen, d. h. ca.
12 % aller Fohlen.
Die Ägypter
Ägypter sind zwar die stärkste Gruppe insgesamt,
aber da es in dieser Kategorie so viele
Hengste gibt, bleibt für jeden Einzelnen weniger
zu tun. Der am meisten beschäftigte
Hengst war daher BS Echnaton (Al Hakim /
Ferdous Albadeia) *2005. Er schaffte es mit
seinen beiden Attributen "Ägypter" und
"Rappe" auf 12 Fohlen. Züchter ist Thomas
Mayer, der ihn naturgemäß auch am häufigsten
einsetzte. Vor kurzem wurde der Hengst
an das Gestüt Tariqaana verkauft.
Auf Platz 2 der "Ägypter Top Five" liegt PSE Atlanta
(Nader Al Jamaal / Imperial Baarezah),
*2011 aus dem Gestüt Goschenhof der Familie
Gerbershagen. Er ist neben dem Attribut
"Ägypter" auch "Schaupferd", zumindest soweit
es rein-ägyptische Schauen anbelangt.
Auf Platz drei dann der leistungsgeprüfte
Hauptbeschäler aus Marbach, Naoufil (Mahadin
/ Namije) *2010. Auch hier entfielen natürlich
die meisten der sieben Nachkommen
auf die gestütseigene Herde. Die nächsten 11
Hengste hatten jeweils sechs oder fünf Nachkommen
und können aus der Tabelle ersehen
werden. Interessant ist, dass es in keiner
Kategorie soviele Rappen gibt wie bei den
Ägyptern - 24 % aller ägyptischen Hengste
sind Rappen! Im Vergleich dazu: Alle anderen
Kategorien zusammengenommen ergeben
121 Hengste, darunter nur 17 Rappen (14 %).
Ägypter, Schaupferd oder Rappe - diese drei
Attribute machen den "Mainstream" bei uns
aus.
Zucht
Die Leistungstypen
Etwas ernüchternd ist die Betrachtung, wieviele
der 288 Väter eine HLP abgelegt haben,
denn es sind dies lediglich 44 Hengste (oder
15 %). Bei näherer Betrachtung haben von
den 235 Vätern, deren Fohlen beim VZAP
eingetragen wurden, 13,2 % eine HLP, von
1/2020 - www.in-the-focus.com
21
Naoufil hatte 2018 die meisten Nachkommen
2018 unter den HLP-geprüften Hengsten.
Zucht
Väter mit Hengstleistungsprüfung - Fohlen 2018
Anzahl
Fohlen
Hengst Vater Land Farbe Kategorie
7 Naoufil Mahadin GER Sch. Ägypter / asil
5 Al Kharim Al Azim
Kudaira Nuri Ibn
Salaam
GER R. Ägypter / asil
4 Musab NK Bolbol GER Br. Ägypter / asil
4 Pandoro Normativ GER Sch. Russisch/Polnisch
4 WM Safi KP Maryoom GER Sch. Ägypter / asil
3 Assy Amer FRA Sch. Rennen
3 Solaris Simeon Sadik AUT Br. gemischte Linien
3 Tobruk Adnan GER Sch. Ägypter / asil
2 Al Ashar Ashur GER Sch. gemischte Linien
2 Arian Shah Jonathan El Ludjin AUT Sch. gemischte Linien
2 Davidoff Kubinec GER Sch. Russisch/Polnisch
2
EH Zyrano de
Beygerac
Bey Shy GER Br. gemischte Linien
2 Faa el Sharik Dhar Faa Halim USA R. Ägypter / asil
2 Jenisseij WH Justice GER Sch. Schaupferd
2 KP Maryoom Hakeel Ibn Kaysoon GER Sch. Ägypter / asil
2 Mefisto Marwan I GER F. gemischte Linien
2 Om El Shampane Al Lahab GER F. gemischte Linien
2 Period Drug RUS Br. Russisch/Polnisch
2 Seoul Pharon GER Br. gemischte Linien
2 Van Mail Kossack Pobeditel NED R. Russisch/Polnisch
2 WM Malakil DF Malik Jamil GER Sch. Ägypter / asil
1 AA Mahzous El Thay Mahfouz GER Sch. Ägypter / asil
1
CH Lagos ibn
Assad-4
Assad-4 GER Br. gemischte Linien
1 EH Ethos Santhos GER Sch. gemischte Linien
1 El Wodkine Eldorado SWE Sch. Rennen
1 Ganimed Drakon GER F. Russisch/Polnisch
1 GH Basim Black Diamond LDA GER R. Ägypter / asil
1 Hashim Ibn Sharaf GR Sharaf GER R. Ägypter / asil
1 IS Con Air Altis GER Br. gemischte Linien
1 Maazin El Din
Authentic El
Malakuti
GER Sch. Ägypter / asil
1 Machmut Nur El Konto GER Br. gemischte Linien
1 MK Diabolo Nadeshnij GER Sch. Russisch/Polnisch
1 Nizar V.S. Nasar NED F. Russisch/Polnisch
1 Pan Re Benik GER F. Russisch/Polnisch
1 Pasha Yasin Alidaar GER F. Ägypter / asil
1 Said Pamir I GER Sch. gemischte Linien
1 Sayf Kesberoy FRA F. Rennen
1 Serenity Shaham AK Shah Munifeh USA Sch. Ägypter / asil
1 Serenity Shahan AK Shah Munifeh USA Sch. Ägypter / asil
1 Shamiro E A Sahid GER R. Ägypter / asil
1 Siddhi du Vivarais Marzouck GER Sch. gemischte Linien
1 T.M. Lopez T.M.Aikonos AUT F. gemischte Linien
1 Tabajan Sajeed Ibn Sharik GER F. gemischte Linien
1 Zahron Zarif GER Br. gemischte Linien
den 53 ZSAA-Vätern haben 24,5 % eine HLP.
Insgesamt reden wir von 82 Fohlen von leistungsgeprüften
Vätern (12,8 %).
Unter den Züchtern, die Wert auf eine HLP
legen, steht das Haupt- und Landgestüt Marbach
an erster Stelle. Alle vier Beschäler, die
am Fohlenjahrgang 2018 beteiligt waren,
haben eine Hengstleistungsprüfung abgelegt
- mal besser, mal weniger gut. Mit sieben
Fohlen stellte Naoufil (s. o.) die meisten
Nachkommen, gefolgt von Musab (NK Bolbol
/ Maaza) *2005 und WM Safi (KP Maryoom /
Sarafine) *2013 mit je vier Fohlen und WM
Malakil (DF Malik Jamil / Maaza) *2013 mit
zwei. Alle diese Hengste sind Ägypter (bzw.
asil), was manchen Liebhaber der Leistungszucht
auf Basis von russisch-polnischen Linien
verwundern mag. Und noch ein Ägypter
mit HLP konnte sich in der TOP FIVE plazieren:
Al Kharim Al Azim (Kudaira Nuri Ibn Salaam
/ Allat El Gaschya), *2006 aus dem Gestüt Al
Azim von Doris Melzer, der - wie sollte es bei
dieser Züchterin anders sein - seine HLP über
Distanzritte absolviert hat. Ägypter, Rappe
und leistungsgeprüft - mehr Attribute bei einem
Pferd geht kaum!
In der TOP FIVE der geprüften Hengste ist
auch Pandoro (Normativ / Poema) *2009 vertreten,
der als am meisten gefragter Hengst
unter den russisch-polnischen (Leistungs-)
Linien aufzuführen ist und seine Leistungsprüfung
über den Rennsport ablegte.
Die Rennpferde
Denken wir an Rennpferde, denken wir meist
an "die Franzosen", so stark dominieren diese
mittlerweile das Renngeschehen, aber auch
der "saudische" Hengst Amer gehört natürlich
in diese Kategorie. Sechs Fohlen sind
aus der Bedeckung mit französischen Rennhengsten
geboren. Aber es gibt auch andere
Linien, aus denen gute Rennpferde entspringen,
so beispielsweise der Hengst El Wodkine
(Eldorado / Welona) *1995, der eine polnische
Abstammung hatte mit ein wenig russischen
Linien. El Wodkine zählte zu den echten Leistungspferden
in Deutschland und war vor
seinem Import sechsmal bestes Rennpferd in
Schweden. Leider verstarb der Hengst 2018,
bevor sein letztes Fohlen geboren wurde.
"Classic Russian"
Es hat den Anschein, als ob russische Linien
wieder eine kleine Renaissance erleben würden,
schließlich wurden im letzten Jahr acht
Zuchtstuten aus Tersk importiert - die brauchen
aber auch einen adäquaten Hengst!
Deshalb sollen einige rein-russische Hengste,
die reiterliche Leistung vorweisen können und
2018 Fohlen hatten, kurz vorgestellt werden:
Der in Deutschland stehende Period (Drug /
Progulka) *1994 hat sich mit seinen Erfolgen
in der Dressur unter Denise Reichenwallner
selbst ein Denkmal gesetzt und ist wohl der
erste Vollblutaraber, der seine HLP über die
Turniersportprüfung bis Kl. S gemacht hat. Außerdem
war er in Russland auf der Rennbahn
und auch diese Leistung wurde ihm als HLP
anerkannt - doppelt geprüft hält besser! Auswirkungen
auf seinen züchterischen Einsatz
hatte dies alles aber leider kaum: Insgesamt
hatte er 20 Fohlen über einen Zeitraum von 20
Jahren, die meisten wurden im Gestüt Enserhof
von Caroline Bär geboren. Mit nunmehr 26
Jahren steht der Zucht nicht mehr zur Verfügung
- vertane Chance!
Für die Distanzpferdezucht empfiehlt sich
MK Diabolo (Nadeshnij / Dulvajta) *2006. Der
ausgesprochen kalibrige und große Hengst
(1,59 m Stm., 20,0 cm Röhrbein) hat seine
HLP im Distanzsport absolviert und reiht sich
22
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Period hat sich mit seinen Turniererfolgen
selbst ein Denkmal gesetzt - dennoch wurde er
züchterisch kaum genutzt.
hier ein in die Reihe der Drug-Nachkommen
mit Leistungspotential. Auch Pan Re (Benik /
Pobeda) hat seine HLP über den Distanzsport
abgelegt. Er ist mütterlicherseits ein Urenkel
von Drug und geht in väterlicher Linie auf
Priboj zurück, einen der wichtigsten Leistungsvererber
in Russland. Auch mit Drager
(Gepard / Djimma) *2002 ist ein hochkarätiges
Leistungspferd aus Russland nach Österreich
gekommen. Er hat in Russland eine sehr
erfolgreiche Rennkarriere absolviert, lief fünf
Saisons (28 Starts, 8 Siege - 10 x Zweiter - 4 x
Dritter - 2 x Vierter) und hat über eine Million
Rubel "verdient". Er verkörpert die selten
gewordene Kuhailan-Ajouz-Hengstlinie und
hat aus diesem Grund dieses Jahr Gaststuten
aus dem ungarischen Staatsgestüt Bábolna
bekommen.
Von den weiteren russischen Hengsten sollen
die mit einer HLP noch erwähnt werden. Es
sind dies drei Nabeg-Nachkommen: Davidoff
(von Kubinec) *1995 war in jungen Jahren
ein Schaupferd mit beachtlichen Erfolgen bis
hin zum Klassensieg am Europachampionat
als Jährling, machte sich später aber auch im
Springparcours recht gut und hat 2006 seine
70-Tage-HLP in Marbach abgelegt. Auch
Nizar V.S. (Nasar / Sjadosa) *2008 kann mit
Schau-Erfolgen und einer 70-Tage-HLP aufwarten.
Der Hengst ist in Holland zuhause,
aber in Deutschland eingetragen. Der dritte
Nabeg-Nachkomme ist Van Mail Kossack
(Pobeditel / Verba) *2003, ein Rappe, ebenfalls
aus Holland, steht aber in Deutschland.
Er hat seinen 30-Tage-Test (HLP) in Erbach
erfolgreich bestanden.
Die "Retro-Araber"
Es ist aber auch interessant, diejenigen Züchter
und Pferde zu beleuchten, die gegen den
Strom schwimmen, Züchter, die Wert auf
andere Kriterien legen. Die nachfolgende
Aufzählung ist eher subjektiv und beinhaltet
einfach nur Hengste, die mir während der Recherche
aufgefallen sind.
Fünf Hengste konnte ich ausmachen, die ich
als "Retro-Araber" (im besten Sinne!) bezeichnen
würde, d. h. im alten Typ stehend und
aus alten Linien gezogen (der Ausdruck "Retro"
(lat. retro rückwärts, retrograd rückwärts
gewandt) kennzeichnet in vielen Bereichen
gezielt an älteren Traditionen oder Merkmalen
anknüpfende Erscheinungen). Es sind dies
die Halbgeschwister MC Menach und Machmut
Nur, beide aus der Mekka IV (Raswan /
Marakesch) *1978. Machmut Nur (von dem
"alt-polnischen" El Konto) hatte sich 2016 im
stolzen Alter von 22 Jahren der ZSAA-Körkommission
gestellt. Hierbei gefiel das trotz
Rennleistung auch im Alter noch trockene
Fundament mit einem Röhrbeinumfang von
20,5 cm. MC Menach (von dem "alt-polnischen"
Cyklon) ist drei Jahre jünger und das
letzte Fohlen der Mekka IV. Er ähnelt seinem
Halbbruder in seiner kompakten, ja fast barocken
Form, ist dabei aber auch noch Rappe!
Beide Hengste wirken im Gestüt Heinsdorfergrund
von Nicole Michel.
Teils aus DDR-Linien gezogen ist El Ghadall
(Ghaitan / Ghattifa) *1999, ein Brauner, der
einen "Touch Moderne" durch den Ägypter
Ibn Saleha (v. Ibn Moheba) hat. Ansonsten ist
er auf die Stute Bint Ghamila von dem Elitehengst
Raswan (Adonah / Rozka) *1960 ingezogen.
Er dient als Wander- und Ausreitpferd
der Familie Dressel vom Araberhof Dressel.
Eng verwandt mit MC Menach und El Ghadall
ist der Rapphengst Ghigant (Cyklon / Ghattifa)
*2001, der auf dem Ferien- und Reiterhof
Sittel zuhause ist.
Zahron (Zarif / Emirah) *1994, ein Hengst,
der sich in der Distanzpferdezucht hervorgetan
hat und seine Leistungsprüfung mit
über 2000 km auf Distanzritten absolvierte.
Zwischenzeitlich hat er bereits über 4000 km
unter die Hufe genommen. Er trägt die großen
Name Rustan und Sawih Ibn Wisznu als
Großväter im Pedigree, hat auch einen Schuß
spanisches Blut und steht ganz im "alten Typ".
Er steht auf dem Araberhof von Monika Koch.
Fazit
Die Vielfalt im Typ und in den Blutlinien ist
noch vorhanden. Aber es werden immer weniger
Hengste, insbesondere wenn man auf
deren Geburtsdatum blickt. Vielfach sind die
"ausgefallenen" Hengste noch in den 1990er-
Jahren geboren. Es wäre schön, wenn wir
auch in Zukunft in Deutschland außer "Ägypterm,
Schaupferden und Rappen" noch etwas
anderes zu bieten hätten.
Gudrun Waiditschka
Zucht
1/2020 - www.in-the-focus.com
23
Machmut Nur verkörpert den "alten Typ", den
man immer seltener findet.
Zucht
Der Hengst Déva Gidran-13 (Riadó)
*1993 ist derzeit Hauptbeschäler in
Mezöhegyes. -
The stallion Déva Gidran-13 (Riadó) *1993
is presently chief sire at Mezöhegyes.
Gidran
Der “Anglo-Araber”
Der Gidran ist der klassische Anglo-Araber
Ungarns und wird wegen seiner Eignung
aus Ungarn
für den Spring- und Vielseitigkeitssport sehr geschätzt. Es ist aber auch eine sehr seltene
Rasse, von der nur noch ein paar hundert Zuchtstuten existieren. Etwa ein Drittel von ihnen
lebt heute wieder im ungarischen Staatsgestüt Mezöhegyes.
alle Fotos: G. Waiditschka
Die Gidrans sind eine seltene Rasse
mit einer 200-jährigen Geschichte,
die während der k.u.k. Monarchie
begann. Es war 1816, als Baron von Fechtig
mehrere arabische Pferde im Orient kaufte
und nach Europa brachte. Unter ihnen war
der 5-jährige Fuchshengst Siglavy Gidran,
den er für 2800 Gulden nach Bábolna verkaufte.
In Bábolna wurde er zwischen 1818
und 1824 eingesetzt und hinterließ mehr als
100 Nachkommen. Einer davon war Gidran II
(Sigl. Gidran db / Arrogante (spanisch))
*1818. Als dieser nach Mezöhegyes versetzt
worden war, wurde er der Gründungshengst
der Gidran-Rasse. Jeder heute existierende
Gidran kann auf diesen einen Hengst zurückgeführt
werden.
Österreichisch-ungarische Rasse
Am Anfang waren die Gidrans arabische
Kreuzungsprodukte, ähnlich wie die Shagya-
Araber (zu der Zeit "Araberrasse" genannt),
sie hatten jedoch unterschiedliche Stutenlinien.
Als Datum für die offizielle Gründung
der Rasse wird 1855 genannt. Zu dieser Zeit
waren die Mütter der Gidran-Hauptbeschäler
zu 33 % Araber, 22 % Siebenbürger, 16 % Spanier,
16 % Nonius, 6 % ungarische Landstuten
und 6 % Gidran-Stuten. Insgesamt hatte die
Rasse ursprünglich 15 Gründerstuten, aber
in der Zwischenzeit sind einige Stutenlinien
ausgestorben. Bis dahin wurden die Gidrans
als leichte Kavallerie-Pferde verwendet. Ab
1862 wurden dann mehrere englische Vollbluthengste
eingesetzt und die Rasse in einen
ungarischen Anglo-Araber verwandelt. Ziel
war es, Gebäude und Leistung dieser Pferde
zu verbessern und Inzucht zu vermeiden. Die
Töchter dieser Hengste wurden nach 1-2 Generationen
wieder mit reinen Gidran-Hengsten
gepaart. Die Söhne der Vollbluthengste
(mit wenigen Ausnahmen) wurden von der
Zucht ausgeschlossen. 1885 wurde der Gidran-Bestand
vom österreichischen Kriegsministerium
als eigenständige Rasse anerkannt
und fortan hauptsächlich in Mezöhegyes gezüchtet.
Als solche gilt sie als "Gestütsrasse".
Alle Mitglieder der Rasse müssen Füchse sein.
Schwierige Kriegszeiten
Da die Rasse nur in einem Gestüt gezüchtet
wurde, war sie nie sehr zahlreich. Als Rumänien
24
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Die Laufställe in Mezöhegyes sind nach Rassen
getrennt - hier die Stute Gidran XXVII-8
(Bokreta) *2008. -
Loose stables in Mezöhegyes are sorted according
to breeds - here the mare Gidran XXVII-8
(Bokreta) *2008.
1920 in Ungarn einfiel (Ungarisch-Rumänischer
Krieg), nahmen sie 74 Stuten als Beute mit. Damit
waren in Ungarn nur 13 Stuten verblieben
und die Rasse vom Aussterben bedroht. Zwischen
den beiden Weltkriegen wurden Hengste
der Kisber-Rasse (ein Halbblutpferd) wie
Maxim V und Kozma III sowie die Shagya-Araber-Hengste
Mersuch III *1918, Siglavy VI *1922
und Gazal III *1912 eingesetzt. Diese Wahl
brachte gute Ergebnissen und der anglo-arabische
Charakter der Rasse wurde gefestigt.
Als die rumänische Armee diese 74 Stuten als
Beute nahm, wurden einige von ihnen ins Gestüt
Radautz gebracht, wo man begann, auf der
Basis von 55 Stuten Gidrans zu züchten. Diese
Pferde wurden einige Zeit als reine Gidrans gezüchtet,
aber 1989 wurde ihre Anzahl reduziert
und die Pferde verkauft, womit sie für die Rassezucht
verloren waren. Bis vor Kurzem hatte
Radautz noch einige Gidran-Hengste im Gestüt,
zum Beispiel Razbeg-Nachkommen, aber
zwischenzeitlich wurden sie alle abgeschafft.
Sie wirkten etwas schwerer als die Gidrans in
Mezöhegyes.
Mit sorgfältiger Zucht wurde die Anzahl der Stuten
in Mezöhegyes wieder vergrößert, und bis
1944 zählte das Gestüt wieder 90 Stuten. Aber
der Krieg traf die Rasse erneut, und nach dem
Zweiten Weltkrieg gab es nur noch 28 Stuten,
die nach Bergstetten in Deutschland evakuiert
worden waren, von wo sie dann nach Mezőhegyes
zurückgebracht wurden. 1957 wurde
das Gestüt von Mezőhegyes nach Dalmand
verlegt. Die Rasse wurde 1975 wiederbelebt,
bestand aber nur noch aus drei Hengsten und
16 reinrassigen Stuten. In Borodpuszta wurde
ein neues Gestüt gegründet, und Gidran IV, ein
Im rumänischen Radautz stand vor einigen
Jahren noch ein Gidran-Hengst, ein Sohn
von Rizbeg I. Zwischenzeitlich gibt es keine
Gidrans mehr in Radautz. -
A few years ago there was still a Gidran stallion
in Radautz, Romania, a son of Rizbeg I. In
the meantime there are no more Gidrans in
Radautz.
1/2020 - www.in-the-focus.com
reinrassiger Gidran-Hengst, dessen Blutlinie in
den heutigen Herden eine entscheidende Rolle
spielt, wurde aus Rumänien importiert.
Angesichts der engen Zusammenarbeit und
des Austauschs von Pferden zwischen den
österreichisch-ungarischen Gestüten im
19. Jahrhundert ist es nicht verwunderlich, dass
Shagya-Araber und Gidrans einige gemeinsame
Vorfahren haben. Und tatsächlich gibt es
auch in der Shagya-Araber-Zucht einen Gidran-Stamm,
der in Radautz gezüchtet wurde.
Umgekehrt gibt es in der Gidran-Zucht noch
heute Pferde, die auf Siglavy Bagdady zurückgehen.
Die Rückkehr der Gidrans
In Ungarn kehrte der Gidran 2018 nach sechs
Jahrzehnten ins Nationalgestüt Mezöhegyes
und damit in die Wiege dieser Rasse zurück.
Insgesamt 96 Pferde wurden zurückgekauft,
um den Zuchtbestand für ein neues Unternehmen
zu gründen.
25
Derzeit wird der Hengst Déva Gidran-13 (Riadó)
*1993 eingesetzt, dessen Vater Deva xx
war. Dieser neue englische Vollblut-Einfluss
soll den Adel und die Eleganz verbessern und
die Eignung für den Sport erhalten. Riadó war
ein erfolgreiches Sportpferd mit sehr gutem
Trainings- und Arbeitswillen. Auch war er Gewinner
der wichtigsten Zuchtschau im Jahr
2009. Gidrans sind besonders gut im Vielseitigkeitssport,
wo sie auch auf internationaler
Ebene hervorragende Ergebnisse erzielen. Ein
Beispiel, die Stute Gidran Soháj *1997, wurde
dem Zuchtstutenband in Mezöhegyes hinzugefügt.
Sie belegte den 18. Platz bei den
Young Horse World Championships 2004 in
Eventing unter William Fox-Pitt (GB).
Eine gefährdete Rasse
Der Gidran ist in jeder Hinsicht eine starke und
edle Rasse und repräsentiert ein korrektes, elegantes
Halbblutpferd. Die Rasse zeichnet sich
durch raumgreifende Bewegungen und trockene,
starke Gliedmaßen aus. Die großen Augen
und die breite Stirn, das Spiel der Ohren
und das feine Fell weisen auf die arabischen
Vorfahren hin. Seine Größe soll 160-165 cm
betragen.
Aufgrund ihrer geringen Anzahl gehört die
Rasse zu den gefährdeten Populationen (200
Stuten in Ungarn, 300 weltweit), konnte aber
immer international erfolgreiche Sportpferde
stellen. Einige der Stutenlinien haben eine
Zuchtgeschichte von 20 bis 25 Generationen.
Als traditionelles Genreservoir ist daher die
Zuchtgruppe in Mezöhegyes für die ungarischen
Tierzucht sowohl kulturell als auch genetisch
wertvoll.
Gudrun Waiditschka
Zucht
The young stallion Gidran XXVII-43 (Kartel)
*2012 (Gidran XXVII / 235 Sigl. Bagd. Gidran-16
(Kelepce)) carries the blood of Siglavy Bagdady
in his dam's line. -
Der junge Hengst Gidran XXVII-43 (Kartel)
*2012 führt das Blut von Siglavy Bagdady
über seine Mutterlinie.
all photos: G. Waiditschka
Zucht
The Gidran is the classical
Anglo-Arabian of Hungary,
and much admired for its
characteristics, such as his
suitability for jumping and
eventing. It is also a rare
breed, of which there are
only a couple of hundred
broodmares left. About a
third of them live today at
the Hungarian State Stud
Mezöhegyes.
Gidran -
The “Anglo-Arabian”
The Gidran breed is a rare breed with a
200-year-old history, starting during
the K.K. Monarchy. It was in 1816, when
Baron von Fechtig bought several Arabian
horses in the Near East and brought them
to Europe. Among them was the 5-year-old
chestnut stallion Siglavy Gidran whom he
sold to Bábolna for 2800 fl. In Bábolna, he was
used between 1818 and 1824, leaving more
than 100 offspring. One of these was Gidran II
(Sigl. Gidran db / Arrogante (Spanish)) *1818.
When he was transferred to Mezöhegyes, he
became the foundation stallion of the Gidran
breed. Every Gidrán in existence today can be
traced to this one stallion.
from Hungary
A Typical Austro-Hungarian Breed
In the beginning, the Gidrans were Arabian
crossbreds, similar to the Shagya-Arabians
(at the time called "Araberrasse"), even
though they had different damlines. The official
foundation of the breed is marked in
1855. At that time, the dams of the Gidran
chief sires were 33% Arabian, 22% Transylvanian,
16% Spanish, 16% Nonius, 6% Native
Hungarian, and 6% Gidran mares. All in
all, the breed originally had 15 female ancestors,
but some damlines had been lost in
the meantime. Until then, the Gidrans were
used as light cavalry mounts. From 1862,
several English Thoroughbred stallions were
used and the breed changed into a Hungarian
Anglo-Arab. The intention was to improve
the conformation and performance
of these horses, and to avoid inbreeding.
The daughters of these stallions were again
bred to pure Gidran stallions after 1-2 generations.
The sons of the thoroughbred stallions
(with a few exceptions) were excluded
from breeding. In 1885, the Gidran stock was
named as an independent breed by the Austrian
Ministry of War (Kriegsministerium)
and from then on was bred mainly at Mezöhegyes,
and as such it is considered a "stud
breed". All members of the breed had to be
chestnut.
26
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Gidran XXVII-48 (Kötörö) - the naming and
numbering follows the old Austro-Hungarian
system. -
Gidran XXVII-48 (Kötörö) - die Namensgebung
und die Nummern folgen dem alten
österreichisch-ungarischen System.
Difficult War Times
Being bred only in one stud, the breed was
never very numerous. But when Romania invaded
Hungary in 1920 (Hungarian–Romanian
War), they took 74 mares as loot. This
left Hungary with only 13 mares, and the
breed close to extinction. Between the two
world wars, stallions of the Kisber breed (a
half-bred horse), such as Maxim V and Kozma
III, were used as well as Shagya Arabian
stallions, such as Mersuch III *1918, Siglavy
VI *1922 and Gazal III *1912. This choice
was followed with good results and the anglo-arab
character of the breed was consolidated.
However, when the Romanian army took
those 74 mares as loot, some of them were
brought to Radautz Stud, where they started
to breed the Gidrán horses with 55 mares.
These horses were bred for some time
as pure Gidrans, but in 1989 their numbers
were reduced and the horses sold and lost
for registered breeding. Until recently, Radautz
still had some Gidran stallions at stud,
for example Razbeg and his offspring, but
today, they are all gone. They were of a more
heavy type than the Gidrans at Mezöhegyes.
With careful breeding the number of mares
in Mezöhegyes was raised, and by 1944 the
stud numbered 90 mares again. But the war
hit the breed again, and numbers were down
to only 28 mares, regained from Bergstetten
in Germany, to where they were evacuated,
which then were returned to Mezőhegyes. In
1957, the stud was moved from Mezőhegyes
to Dalmand. The breed was revived in 1975
when the purebred population consisted of
3 stallions and 16 mares. A new stud was
established in Borodpuszta and Gidran IV,
a purebred Gidran stallion, whose bloodline
plays a decisive role in today's herds, was
imported from Romania.
Considering the close co-operation and
swapping horses among the Austro-Hungarian
Studs in the 19th century, it is not surprising
that Shagya-Arabians and Gidrans share
some common ancestors. And actually, there
is a Gidran strain in the Shagya-Arabian,
which was bred in Radautz and there are Gidrans
with Siglavy Bagdady in their pedigree
even today.
The Return of the Gidrans
In Hungary, the Gidran returned in 2018 after
six decades to the National Stud of Mezöhegyes
and thus came back to the cradle
of this breed. Alltogether 96 horses were
re-purchased to found the breeding stock for
a new venture.
At present, the stallion Déva Gidran-13 (Riadó)
*1993 is used, whose sire was Deva xx.
This new English Thoroughbred influence
is to improve nobility and elegance and to
maintain the suitability for sports. Riadó
was a successful sports horse with a bery
good training and working ability, as well as
winner of the most important breed show in
2009. Gidrans are especially good in eventing,
where they achieve excellent results also
at international level. One example, the mare
Gidran Sohaj *1997 has been added to the
broodmare band at Mezöhegyes. She placed
18th at the World Young Horse Championships
2004 in Eventing under William Fox-Pitt
(GB).
An Endangered Breed
The Gidran is a strong and noble breed in
every respect, and represents a correct, elegant
half-blood horse. The breed is characterized
by ground-covering movements and
dry, strong limbs. The large eyes and the wide
forehead, the play of the ears and the fine
coat indicate the Anglo-Arabian ancestors.
His size is aimed to be 160-165 cm.
Because of its low number, the breed is one
of the endangered populations (200 mares in
Hungary, 300 worldwide), but could always
give internationally successful sport horses
for sport. As a traditional gene reservoir, it
is both culturally and genetically valuable in
the Hungarian animal breeding. Some of the
female lines have a breeding history as long
as 20-25 generations.
Gudrun Waiditschka
Zucht
Gidran Soháj - she was highly successful in
eventing, here at 22 years as broodmare. -
Die im Sport sehr erfolgreiche Stute Gidran
Soháj im Alter von 22 Jahren als Zuchtstute.
1/2020 - www.in-the-focus.com
27
Genetische Spurensuche (II)
Schnelligkeit und
Ausdauer
Zucht
Im letzten Heft haben wir uns die Domestikation und die Entstehung der Pferderassen
unter neuen genetischen Erkenntnissen angeschaut. In diesem zweiten Teil soll es nun um
verschiedene Eigenschaften gehen, wie beispielsweise die genetischen Grundlagen für
Schnelligkeit und Ausdauer.
Der Mensch hat seit der Domestikation
des Pferdes bis heute eine große
Anzahl verschiedener Pferderassen
geschaffen, die die unterschiedlichsten Eigenschaften
aufweisen, je nachdem, was ihr
Einsatzgebiet ist. Und daher ist es nicht verwunderlich,
dass verschiedene Pferderassen
auch unterschiedliche Veranlagungen bezüglich
der Bildung von Muskelmasse haben.
So gibt es Kurzstreckenläufer (Sprinter), die
hohe Kraftleistung über eine kurze Zeitdauer
und Strecke aufbringen müssen, wie das
Quarter Horse, das für 400-m-Rennen gezüchtet
wird. Und dann gibt es Langstreckenläufer
(Steher), deren Stärke die ausdauernde
Muskelarbeit bei langen Rennen ist, bis hin zu
Distanzritten über 160 km.
Das Gen für Muskelwachstum
Verantwortlich dafür ist das Protein Myostatin
(MSTN), das das Muskelwachstum hemmt.
Ist dieses Protein verändert, d. h. gehemmt,
findet ein vermehrtes Muskelwachstum statt.
Vor einigen Jahren konnte man die Mutation
identifizieren: Die Base Thymin (T) wurde mit
Cytosin (C) ausgetauscht. Hat ein Pferde diese
Mutation (C/C statt T/T), hat das Pferd mehr
Muskelkraft für kurze Sprints. Dieses Gen erhielt
daher den Namen „Speed-Gen“. Es gibt
demgemäß drei verschiedene Genotypen,
und man postulierte folgende Eigenschaften:
C/C - homozygot für das C-Allel, das sind die
Sprinter unter den Rennpferden, die einen
hohen Anteil an Muskelmasse im Verhältnis
zum Gesamtgewicht haben und für kurze,
schnelle Rennen geeignet sind - sie sind außerdem
meist frühreifer. Pferde mit T/T, die
homozygot für das T-Allel sind und die damit
die andere Variante des Myostatin-Gens haben.
Diese sind die Steher, die Ausdauerläufer,
die meist leichter gebaut sind, d. h. weniger
Muskelmasse haben und für lange Distanzen
besser geeignet sind - sie sind meist auch
spätreif. Und natürlich gibt es auch C/T (heterozygot)
mischerbige Pferde, die besonders
für mittlere Distanzen geeignet sind.
Das Team um Mim Bower (2012) von der
Universität Cambridge hat verschiedene
Rassen auf die Häufigkeit von C/C und T/T
unterschucht. Dabei stellte sich heraus, dass
die orientalischen Rassen, wozu ja auch das
arabische Pferd gehört, nur zu 3 % C/C hatten,
dagegen zu 87 % T/T, die restlichen 10 %
waren C/T. Beim Englischen Vollblut sah das
ganz anders aus. Hier waren unter den Sprintern
46 % homozygot C/C und nur 7 % T/T,
die Differenz wiederum C/T. Bei den Stehern,
also Rennpferde, die über 1800 m und mehr
laufen, waren es nur 3 % C/C und 35 % T/T,
die Mehrheit - nämlich 61 % waren gemischterbig
C/T. Also von seinen orientalischen
Vorfahren konnte das Englische Vollblut seine
Schnelligkeit insbesondere auf den relativ
kurzen Strecken (bis 1800 m) nicht geerbt haben.
Woher kam sie aber dann?
Das Speed-Gen
Die Antwort darauf überraschte: Es wurde
offenbar nur einmal diese Mutation während
der Gründungsphase des Englischen
Voll-bluts in den Genpool eingeführt, und
zwar von einer in Großbritannien geborenen
Stute, womöglich sogar einem Shetlandpony!
Beim britischen Shetlandpony
waren immerhin 38 % der untersuchten Tiere
homozygot für C/C, 38 % homozygot T/T,
der Rest (25 %) war mischerbig. Übrigens,
die höchste Rate für C/C finden wir beim
American Quarter Horse, dem Sprintspezialisten
(83 % C/C), der für Rennen von 400 m
gezüchtet wurde.
Es wurde offenbar nur einmal
die "Speed"-Mutation in
den Genpool des Englischen
Vollbluts eingeführt,
28
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Dasselbe Forscherteam untersuchte auch die
DNA von "historischen Skeletten", und zwar
von Englischen Vollblütern, die zwischen 1849
und 1930 geboren waren. Darunter bekannte
Namen wie Eclipse, Hyperion, Persimmon und
St. Simon. Alle 12 untersuchten Tiere waren
T/T. Damals war also T/T vorherrschend, heute
C/C - wie kam es zu dieser Verschiebung? Die
Erklärung liegt in den geänderten Bedingungen
für den Rennsport über die Jahrhunderte
hinweg. Im 17. und 18. Jahrhundert bestanden
die Rennen aus einem Wettrennen von
nur zwei Pferden gegeneinander, das in mehreren
Läufen ausgetragen wurde - jeweils die
Sieger eines solchen Zweier-Rennens mußten
wieder gegeneinander antreten etc. Die Länge
der Rennen betrug zwischen 3.200 und 6.400
m. Der Sieger mußte also sowohl auf langen
Strecken durchhalten wie auch mehrere Rennen
pro Tag laufen. Das erforderte Ausdauertypen
(Steher), keine Sprinter. Außerdem
waren die Pferde sehr viel älter als heute, nämlich
5 bis 6 Jahre alt, nicht zwei- bis dreijährig.
Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert
veränderte sich der Rennsport, die Rennen
wurden kürzer (1.600 bis 2.800 m), die Pferde
jünger (dreijährig) - dieser Trend hat sich bis
heute fortgesetzt. Damit verschob sich auch
das Vorkommen des T/T-Genotpys zugunsten
des C/C-Genotyps, der zwar in der Population
schon damals vorhanden war, aber mit geringer
Frequenz. Was dies für die Araber-Rennpferdezucht
bedeutet, kann sich jeder selbst
überlegen, denn auch hier sehen wir eine
Tendenz hin zu kurzen Strecken und zu frühreiferen
Pferden, womit aber eigentlich gegen
die typischen Arabereigenschaften selektiert
wird. Es könnte auch eine Erklärung dafür sein,
warum es so verführerisch ist, (heimlich) englisches
Sprinterblut beim Araber einzukreuzen.
Andere Faktoren
Zwischenzeitlich stellte sich heraus, dass die
Vererbung der Geschwindigkeit wohl doch
nicht ganz so einfach zu sein scheint. Man
begann, den MSTN-Test (ein Gentest) zu verwenden,
um die Eignung der Rennpferde für
verschiedene Distanzen vorherzusagen, gewissermaßen
noch bevor sie ins Training kommen.
Aber je mehr Pferde auf MSTN getestet
wurden, desto weniger trafen die Vorhersagen
zu. Petersen et al. 2014 konnten zeigen,
dass nicht nur die CC-, TC- und TT-Varianten
im Rennsport eine Rolle spielen. Vielmehr
wurde erkannt, dass neben der Mutation des
Myo-statin-Gens auch eine SINE-Einfügung (d.
h. die Einfügung von DNA-Sequenzen im Genom,
die nur 100-400 Basenpaare lang sind)
die Eignung für bestimmte Renndistanzen beeinflussen
kann. Pferde ohne SINE-Einfügung
sind generell Distanzpferde, die mit einer Kopie
sind Meiler (deren Präferenz liegt also bei
ca. 1600 m), und jene mit beiden dieser Codes
zeigen sich als Sprinter. Gleichzeitig stellte sich
heraus, dass dieses Phänomen beim Quarter
Horse auch mit dem Anteil verschiedener Faser-Typen
in der Skelettmuskulatur assoziiert
ist. Schon seit längerem
sind verschiedene Muskelfaser-Typen
beim Pferd
bekannt. Man untercheidet
Typ I und II, wobei Ersterer
für Distanz-Leistungen verantwortlich
gemacht wird
und vermehrt beim arabischen
Pferd vorkommt, und
Typ II für die Fähigkeit zum Sprint steht und
verstärkt beim Englischen Vollblut und Quarter
Horse vorkommt - und natürlich gibt es
auch hier Mischtypen. Weiter ist bekannt, dass
neben MSTN auch andere Gene die Zusammensetzung
der Muskelfaser-Typen beeinflussen.
Und zu guter Letzt sind Muskeln nicht
alles, es braucht auch den Willen zum Sieg!
Von seinen orientalischen Vorfahren
konnte das Englische Vollblut seine
Schnelligkeit nicht geerbt haben.
Woher kam sie aber dann?
Effektive Kühlung
Um ein hohes Leistungsniveau zu erbringen,
braucht es effektive Muskelarbeit. Eine
Eigenschaft der Muskeln aber ist es, dass sie
als Abfallprodukt Wärme produzieren, die der
Körper wieder loswerden muß - der Körper
braucht also auch ein effektives Kühlungssystem.
Dies geschieht durch Konvektion. Diese
übernimmt in der körperlichen Thermoregulation
eine wichtige Rolle. Wird der Körper
beispielsweise durch Muskelaktivität überwärmt,
wird eine verstärkte Schweißbildung
sowie eine periphere Vasodilatation (Erweiterung
der Blutgefäße) ausgelöst. Schweiß
kühlt höchst effektiv, indem er durch Verdunstung
dem Körper die Wärme entzieht und so
dessen Temperatur konstant hält. Grundsätzlich
jedoch behindert das Fell das Verdunsten
des Schweißes erheblich, und damit die Kühlung.
Pferde haben dafür ein ganz besonderes
Protein im Schweiß, das Latherin. Latherin
wurde 1982 entdeckt und nach dem englischen
Verb 'to lather' (schäumen) benannt. Es
ist sogar ein vorherrschender Bestandteil des
Pferdeschweißes, denn es macht etwa 80 %
des Proteins im Pferdeschweiß aus. Latherin
wirkt wie eine Art Tensid und setzt die Oberflächenspannung
des Schweißwassers herab.
Die Folge ist, dass der Schweiß das ölige Pferdefell
deutlich leichter benetzen und folglich
auch besser verdunsten und kühlen kann.
Durch Latherin kommt auch der schaumige
Schweiß zustande, der bei starker Muskelarbeit
sichtbar wird, insbesondere dort, wo beispielsweise
Ausrüstung am Pferdeleib reibt.
Samantha Brooks hat sich dieses Protein näher
angeschaut und beim Araber festgestellt,
dass er weit mehr Kopien des Latherin-Gens
hatte als erwartet. Man sah sich die Anzahl
der Kopien des Latherin-Gens bei Pferden
verschiedener Rassen an und fand heraus,
dass das Englische Vollblut vier Kopien hat,
das arabische Vollblut sogar noch mehr. Es
sieht so aus, als ob Ausdauerpferde aus südlichen
Regionen mehr Latherin-Gen-Kopien
haben als weniger athletische Rassen, die
historisch aus einer kühleren geografischen
Region stammen, beispielsweise Miniaturpferde,
die von Shetlandponys stammen,
und der Percheron. Aber dies ist eine erste
Arbeitshypothese basierend auf geringer
Datenbasis und es müssen noch weitere Untersuchungen
folgen, um eine abschließende
Aussage machen zu können.
Übrigens gibt es nur wenige Säugetiere, die
Schweiß zur Wärmeregulierung verwenden.
Dazu gehören die Equiden, und hier hauptsächlich
das Pferd, das Kamel und der Mensch!
Gudrun Waiditschka
Breeding
Um ein hohes Leistungs-
niveau zu erbringen, braucht
es effektive Muskelarbeit und
ein gutes Kühlungssystem.
1/2020 - www.in-the-focus.com
29
Genetic Research (II)
Speed and
Endurance
Zucht
In the last issue we looked at the domestication and emergence of the various
horse breeds under new genetic findings. This second part will deal with various traits,
such as the genetic basis for speed and endurance.
Since the domestication of the horse until
today, humans have created a large
number of different horse breeds, which
have the most varied properties, depending
on what their area of use is. It is therefore
not surprising that different horse breeds
also have different dispositions to build muscle
mass. There are short-distance runners
(sprinters) who have to exert high power over
a short period of time and distance, such as
the Quarter Horse, which is bred for 400 m races.
And then there are long-distance runners
(stamina), whose strength is the persistent
muscle work in long races, up to endurance
rides of 160 km.
The gene for muscle growth
The protein myostatin (MSTN), which inhibits
muscle growth, is responsible for the amount
of muscles. If this protein is inhibited due to a
mutation, there is increased muscle growth.
This mutation was identified a few years ago:
the base thymine (T) was replaced with cytosine
(C). If a horse has this mutation (C / C
instead of T / T), the horse has more muscle
power for short sprints. This gene was therefore
called the "speed gene". Accordingly,
there are three different genotypes, and the
following properties have been postulated:
C / C - homozygous for the C allele, these are
the sprinters among the racehorses that have
a high proportion of muscle mass in relation
to the total weight and are suitable for short,
fast races - they are also usually early maturing.
Horses with T / T are homozygous for the
T allele and therefore have the other variant
of the myostatin gene. These are the stayers,
the endurance runners, who are usually lighter,
i.e. have less muscle mass and are more
suitable for long distances - they are usually
also late maturing. And of course there are C
/ T, i.e. heterozygous horses, which are particularly
suitable for medium distances.
The team led by Mim Bower (2012) from
Cambridge University examined different
breeds for the frequency of C / C and T / T. It
turned out that the oriental breeds, which includes
the Arabian horse, had only 3% C / C,
against it 87% T / T, the remaining 10% were
C / T. It looked very different with the English
Thoroughbred. Here, 46% of the sprinters
were homozygous C / C, and only 7% T / T,
the difference again C / T. In the stayers, i.e.
English Thoroughbreds that run over 1800 m
and more, it was only 3% C / C and 35% T / T,
the majority - namely 61% were mixed C / T.
Therefore, English Thoroughbreds could not
have inherited its speed from its oriental ancestors,
especially not on the relatively short
distances (up to 1800 m). So, where did it
come from?
The speed gene
The answer to this was surprising: Apparently,
this mutation was only introduced once
into the gene pool during the founding phase
of the English Thoroughbred, by a mare born
in Great Britain, possibly even a Shetland
pony! In the British Shetland pony, 38% of the
animals examined were homozygous for C /
C, 38% homozygous T / T, the rest (25%) were
mixed. By the way, the highest rate for C / C
can be found at the American Quarter Horse,
the sprint specialist (83% C / C), which was
bred for 400 m races.
The same team of researchers also examined
the DNA of "historical skeletons", namely Thoroughbreds
that were born between 1849
and 1930. Well-known names like Eclipse,
Hyperion, Persimmon and St. Simon were
among them. All 12 animals examined were
T / T. So back then T / T was predominant, today
C / C - how did this shift come about? The
explanation lies in the changed conditions
Apparently the "speed" Mutation
was only introduced
once into the gene pool of
the English Thoroughbred.
30
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
for racing over the centuries. In the 17th and
18th centuries, the races consisted of a race of
only two horses against each other. The winners
of such a two-horse race had to compete
against each other again, etc. The length of
the races was between 3,200 and 6,400 m. Therefore,
the winner had to be able to run long
distances as well as several races per day. This
required endurance horses (stayers), no sprinters.
In addition, the horses were much older
than today, namely 5 to 6 years old, not two
to three years old. In the late 18th and early
19th centuries, racing changed. The races
became shorter (1,600 to 2,800 m), the horses
younger (three years old) - and this trend has
continued to this day. This also shifted the occurrence
of the T / T genotype in favor of the C
/ C genotype, which was present in the population
at that time, but with a low frequency.
Everyone can think about what this means
for Arab race horse breeding, because here,
too, we see a tendency towards short distances
and towards early mature horses, which
actually selects against the typical Arab characteristics.
It could also explain why it is so
tempting to cross (secretly) English sprinter
blood into the Arab breed.
Other factors
In the meantime it turned out that the inheritance
of speed does not seem to be that
easy. The MSTN test (a genetic test) was started
to predict the suitability of racehorses for
different distances, even before they started
training. But the more horses were tested on
MSTN, the less the predictions were true. Petersen
et al. 2014 was able to show that not
only the CC, TC and TT variants play a role in
racing. Rather, it was realized that in addition
to the mutation of the myostatin gene,
a SINE insertion (i.e. the insertion of DNA
sequences into the genome that are only
100-400 base pairs long) can influence the
suitability for certain race distances. Horses
without SINE insertions are generally long
distance horses, those with one copy are
Milers (their preference is therefore approx.
1600 m), and those with two copies show
up as sprinters. At the same time, it turned
out that in Quarter Horse this phenomenon
is also associated with the proportion of different
fiber types in the skeletal muscles. For
a long time, various types of muscle fibers
in horses have been known. A distinction
is made between types I and II, the former
being held responsible for endurance performance
and occurring more frequently in the
Arabian horse, and type II is standing for the
ability to sprint and increasingly occurring
in the English Thoroughbred and Quarter
Horse - and of course there are mixed types
here too. It is also known that other genes
besides MSTN also influence the composition
of the muscle fiber types. And last but not
least, muscles are not everything, you also
need the will to win!
Effective cooling
To achieve a high level of performance, effective
muscle work is required. One characteristic
of the muscles, however, is that they
produce heat as a waste product, which the
body has to get rid of again - that means, the
body also needs an effective cooling system.
This is done by convection. Convection plays
an important role in physical thermoregulation.
For example, if the body is overheated
by muscle activity, increased sweating and
peripheral vasodilation (widening of the
blood vessels) are triggered. Sweat cools very
effectively by removing heat from the body
through evaporation and thus keeping the
body temperature constant. Basically, however,
the fur significantly hinders the evaporation
of sweat, and thus the cooling. Therefore,
horses have a very special protein in their
sweat, the Latherin. Latherin was discovered
in 1982 and named after the English verb 'to
lather'. It is even a predominant part of horse
sweat because it makes up about 80% of
the protein in horse sweat. Latherin acts like
a kind of surfactant and reduces the surface
tension of the sweat water. The result is that
sweat can wet the oily horse fur much more
easily and consequently evaporate and cool
better. Latherin also creates the foamy sweat
that is visible when the horse works hard,
especially where equipment rubs against the
horse's body.
Samantha Brooks took a closer look at this
protein and found that the Arabian horse has
far more copies of the Latherin gene than expected.
She looked at the number of copies of
the Latherin gene in horses of different breeds
and found that the English Thoroughbred
has four copies, the Arabian purebred even
more. It appears that endurance horses from
southern regions have more copies of Latherin
genes than less athletic breeds that have
historically come from a cooler geographic
region, such as miniature horses, which derived
from Shetland ponies and the Percheron.
But this is a first working hypothesis based on
a small number of horses and further investigations
have to follow in order to be able to
make a conclusive statement.
Incidentally, there are only a few mammals
that use sweat for heat regulation. This includes
the equidae, and here mainly the horse,
the camel and the humans!
Gudrun Waiditschka
Weiterführende Literature - Further Reading
McDonald RE, Fleming RI, Beeley JG, Bovell DL, Lu JR, et al. (2009) Latherin: A Surfactant
Protein of Horse Sweat and Saliva. PLoS ONE 4(5): e5726. doi:10.1371/journal.pone.0005726
Bower, M.A. et al. The genetic origin and history of speed in the Thoroughbred racehorse.
Nat. Commun. 3:643 doi: 10.1038/ncomms1644 (2012).
Ropka-Molik, K. et. al (2019): The Genetics of Racing Performance in Arabian Horses.
Hindawi International Journal of Genomics, Volume 2019, Article ID 9013239, 8 pages,
https://doi.org/10.1155/2019/9013239.
Rooney MF, Hill EW, Kelly VP, Porter RK (2018) The “speed gene” effect of myostatin arises
in Thoroughbred horses due to a promoter proximal SINE insertion. PLoS ONE 13(10):
e0205664. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0205664
Meyer, Hanspeter: Funktionelle Genomforschung beim Vollblut (eine Publikation des
Verband Schweizer. Pferdezuchtorganisationen)
Brooks, Samantha (2016) Vortrag anläßlich der WAHO-Konferenz.
Breeding
To achieve a high level of
performance, you need
effective muscle work and a
good cooling system.
1/2020 - www.in-the-focus.com
31
Shagya-Araber
Zucht News
Damaskus - Bagdad - Teheran - Moskau - Mission Erfüllt - Mission Accomplished
Adnan Azzam und Nayazek in Rostov am Don vor dem Denkmal für Ataman Platov. - Adnan
Azzam and Nayazek in Rostov-on-Don in front of the monument for Ataman Platow.
Adnan Azzam ist Ende Januar in Moskau
angekommen. Der Reiter aus
Syrien startete im April 2019 in Damaskus
und hat nun nach ca. 6000 km sein
Ziel erreicht.
Adnan Azzam ist ein franco-syrischer Autor,
der bereits von 1982 bis 1986 einen
Ritt "um die Welt" unternahm. Er ritt damals
von Damaskus nach Paris über die
Türkei, Griechenland und Italien, setzte
dann nach Amerika über und durchquerte
die Vereinigten Staaten von West nach
Ost bis Süd, kam zurück nach Nordafrika,
von wo er über Mekka und Jordanien zurück
nach Syrien ritt. Dieses Mal also ging
es von Damaskus über Jordanien, den Irak,
Iran, Azerbajdschan und Dagestan nach
Russland. Aber es ist nicht einfach nur ein
Wanderritt, er hat eine Botschaft, die er
den Menschen, die ihm auf seiner Reise begegnen,
überbringt. Er will den Dialog der
Kulturen fördern und die Freundschaft, die
diese Völker entlang seiner Reiseroute verbindet,
vertiefen.
Die Reise von Adnan Azzam mit seinen beiden
Stuten Amany und Nayazek begann
am 29. April in Damaskus. Von hier aus
ritt er Richtung Süden, zur jordanischen
Grenze, wo er 4 Wochen auf die Einreisegenehmigung
warten mußte. Über den
Umweg Jordanien erreichte er am 24. Juni
Bagdad. Nach 33 Tagen und 987 km in der
irakischen Wüste erreichte er am 10. Juli
die irakisch-iranische Grenze und ritt am 7.
August in der Hauptstadt Teheran ein. Von
hier aus ging es weiter Richtung Azerbajdschan,
aber kurz vor der Grenze passierte
ein furchtbares Unglück - ein Verkehrsunfall,
bei dem die jüngere der beiden Stuten,
Amany, ums Leben kam. Adnan und Nayazek
blieben unverletzt und setzten die
Reise trotz dieses Rückschlags fort. Am 25.
August erreichten sie die Grenze. Ein weiterer
Zwangsaufenthalt hielt ihn bis zum 20.
September fest, bis er die nötigen Visa für
Azerbajdschan und Russland erhalten hatte.
In einem Monat durchquerte er Azerbajdschan
und stand am 19. Oktober an
der Grenze zu Russland. Von hier aus ging
es durch Dagestan nach Tschetschenien,
wo er am 5. November in Grosny eintraf.
Zwischenzeitlich hatte es zu schneien begonnen.
Dessen ungeachtet setzte er seinen
Weg fort, kam am 14. November nach
Pjatigorsk, wo er auch das bekannte Gestüt
Tersk besuchte. Von hier aus ging es weiter
über Rostov am Don und Woronesch nach
Moskau - Mission erfüllt.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow
übermittelte dem Reisenden eine
Dankesbotschaft, in der er sagte: "Es ist mir
eine große Freude, Ihnen zu Ihrem glücklichen
Ende auf Ihrer schwierigen Reise
zu gratulieren. Ich glaube, Sie haben ihre
noble Mission vollkommen erfüllt, indem
Sie den aufrichtigen Dank an die russische
Bevölkerung überbracht haben, für das
was Russland dem syrischen Volk in seinem
Kampf gegen den internationalen Terrorismus,
für Freiheit und nationale Einheit, für
sein Recht zur Selbstbestimmung und zum
Aufbau eines friedlichen und würdevollen
Lebens geleistet hat."
In der Stadt Tula, etwa 200 km südlich von
Moskau, wurde Nayazek bei der Polizei
untergebracht, wo sie gleich zahlreiche
Bewunderer und Freunde fand. Nayazek
Sham (Mua'l-lah / Nehad) ist eine 2005 geborene
Stute aus original-syrischen Linien.
Sie ist eine Seglawieh Jedranieh, ihr Vater
ein Kuhailan Haifi und wurde im syrischen
Staatsgestüt gezüchtet, das dem Landwirtschaftsministerium
untersteht.
Gudrun Waiditschka
Adnan Azzam arrived in Moscow at the
end of January. The rider from Syria started
in Damascus in April 2019 and has
reached his destination after approx. 6000 km.
Adnan Azzam is a Franco-Syrian author who
has taken a ride "around the world" already in
1982 to 1986. He then rode from Damascus to
Paris via Turkey, Greece and Italy, then crossed
over to America and crossed the United States
from west to east to south, came back to North
Africa, from where he rode back to Syria via
Mecca and Jordan. This time he went from Damascus
via Jordan, Iraq, Iran, Azerbaijan and
Dagestan to Russia. But it is not just a ride, he
has a message for the people who meet him
on his journey. He wants to promote the dialogue
of cultures and deepen the friendship that
connects the people along his travel route.
Adnan Azzam's journey with his two mares
Amany and Nayazek started on April 29 in Damascus.
From here he rode South, to the Jordanian
border, where he had to wait 4 weeks for
the entry permit. He reached Baghdad on June
24th via the Jordan detour. After 33 days and
987 km through the Iraqi desert, he reached the
Iraqi-Iranian border on July 10th and rode in
the capital Tehran on August 7th. From here we
continued towards Azerbaijan, but shortly before
the border a terrible accident happened - a
traffic accident in which the younger of the two
mares, Amany, was killed. Adnan and Nayazek
remained unharmed and continued the trip
despite this setback. They reached the border
on August 25th. Another forced stay held him
until September 20th, when he received the
necessary visa for Azerbaijan and Russia. In
one month he crossed Azerbaijan and stood on
October 19th on the border with Russia. From
here he went through Dagestan to Chechnya,
where he arrived in Grozny on November 5th.
In the meantime it had started to snow. Nevertheless,
he continued on his way to Pyatigorsk
on November 14th, where he also visited the
famous Tersk Stud. From here he went on via
Rostov-on-Don and Voronezh to Moscow -
mission accomplished.
Russian Foreign Minister Sergei Lavrov sent a
thank you message to the traveler, in which he
said: "It is a great pleasure for me to congratulate
you on your happy ending on your difficult
journey. I believe that you have fully accomplished
your noble mission by delivering the sincere
thanks to the Russian people for what Russia
has done to the Syrian people in their fight
against international terrorism, in their fight
for freedom and national unity, for their right
to self-determination and to build a peaceful
and dignified life. "
In the city of Tula, about 200 km south of Moscow,
Nayazek is now hosted by the police, where
she immediately found numerous admirers
and friends. Nayazek Sham (Mua'l-lah / Nehad)
is a mare born in 2005 out of original Syrian
lines. She is a Seglawieh Jedranieh, her father a
Kuhailan Haifi and she was bred by the Syrian
State Stud, which is under the Ministry of Agriculture.
-gw-
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
32
Die ungarische Pferdezeitschrift Lovas
Nemzet ruft zur Teilnahme an ihrem
Fotowettbewerb 2020 auf. Ausgerichtet
in drei Kategorieren - Amateur, Professional
und Junior - lautet das Motto des ersten
Wettbewerbs: "Alte Ungarische Pferderassen".
Die Fotos sollen die speziellen Charakteristika
und die Schönheit derjenigen Rassen
darstellen, die die ungarische Pferdekultur
repräsentieren. Spezialpreise werden für die
folgenden Rassen vergeben: Lipizzaner, Nonius,
Gidrán, Shagya Arabian, Furioso-North
Star, Ungarisches Kaltblut, Hucul oder Kisbérer
Halbblut. Ein weiterer Spezialpreis wird in
der Kategorie "Hunde und Pferde" vergeben,
wo die oben genannten Rassen in Verbindung
mit Hunden dargestellt werden sollen.
Die Kategorien sind wie folgt definiert:
Profi - Berufsfotografen über 18 Jahre (wenn
nicht hauptberuflich tätig, dann ein Mitglied
eines Fotografenverbandes oder ein bezahlter
Fotograf, egal, für welches Medium). Wer
kein Profi ist, aber mit den Profis konkurrieren
will, ist ebenfalls willkommen!
Amateur - Personen über 18 Jahre, die als Freizeitbeschäftigung
fotografieren, ohne einen
Nachweis ihrer Fähigkeiten auf irgendeinem
Gebiet und die kein Mitglied eines Fotografenverbandes
(oder Äquivalent) sind,
Junior - jede Person zwischen 14 und 18 Jahren.
Fotowettbewerb für Freunde ungarischer Pferderassen
Die Fotos können an folgende E-mail-Adresse
gesandt werden: fotopalyazat.lovasnemzet@
gmail.com - Einsendeschluß ist der 24. Mai
2020
Die Kategorie "Hunde und Pferde" wird nach
Publikumsgunst entschieden, abstimmen
kann jeder vom 25. Mai bis 7. Juni 2020 auf
www.facebook.com/lovasnemzet.
In gute Hände abzugeben:
Es gibt wertvolle Preise zu gewinnen! Die Sieger
einer jeden Kategorie erhalten eine Bronzeplakette
des Künstlers Árpád Mihály.
Die Fotos werden ab dem 21. Juni 2020 im
Kutschenmuseum des Helikon Palast Museums
in Keszthely ausgestellt.
Weitere Info auf unserer Website (Suche nach
Fotowettbewerb): www.in-the-focus.com
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Sportliche News Araber
Foto: Oliver Seitz
Vollblutaraber aus dem Hauptgestüt!
1/2020 - www.in-the-focus.com
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Shagya-Araber
Zucht-News
Anfang März fand auf Jadem Arabians
in Balen/BE bei Christine Jamar-Demeersseman
eine ganz besondere
alljährliche Hengstpräsentation statt. Sie
ist seit vielen Jahren Unterstützerin der
Organisation VZW De Schakel Balen, welche
sich für schwer kranke und behinderte
Kinder einsetzt. Ab 13.00 Uhr stellten Frederik
und Joris van Sas einige namhafte
Hengste vor, wie beispielsweise RFI Farid,
Bay Ambition, Haash OSB, Ali Khan, Madagaskar
J, Wortex Kalliste, Shiraz De Lafon
und einige mehr. Natürlich wurde auch
Nachzucht gezeigt. Was mich persönlich
sehr beeindruckt hat, ist, dass sich jedes
Pferd, egal wie jung, anstandslos und ganz
entspannt nach dem Freilauf wieder aufhalftern
ließ und trotz der Menschenmenge
sehr ruhig die Halle verließ oder auch
hereinkam. Dies macht wieder mal deutlich,
wie viel der entsprechend pferdefreundliche
tägliche Umgang und Training
von klein an ausmachen.
Hengstpräsentation für den guten Zweck
EKS Alihandro
Im Anschluss wurde die Charity Auktion
durchgeführt. Christine moderierte auch diesen
Teil der Veranstaltung sehr souverän und
man merkte ihr sichtlich an, wie sehr ihr das
Spendensammeln am Herzen liegt. Hier war
dann ebenfalls das Who is Who der Hengste
aus aller Welt aufgezeigt, um Decksprünge
bzw. mittlerweile eher FS- oder TG-Samen
ersteigern zu können. Hier fielen Namen wie
Emerald J, EKS Farajj, EKS Alihandro, Royal
Asad, Aali Farid, Jamil Al Rayyan und einige
mehr. Was hier zu erwähnen ist, bei einigen
Hengsten wurde sogar die reguläre Decktaxe
überboten, was für mich im Umkehrschluss
bedeutet, dass die Mitbieter diese Auktion
als Herzensangelegenheit gesehen haben
und nicht als Schnäppchenbasar, um günstig
an Nachzucht namhafter Hengste zu kommen.
Am Ende des Tages kamen sagenhafte
37.700,- € zusammen, über die sich De Schakel
freuen kann, um weiter Kindern zu helfen.
Alles in allem war es ein gelungener Tag für
alle Beteiligten, mit wunderschönen Pferden,
vielen interessanten Züchtergesprächen auf
einer grandiosen Anlage und das on top für
einen guten Zweck. Mehr kann man sich einfach
nicht wünschen. Danke an alle, die dies
ermöglicht haben.
Juliane Willsch
Arabische Faszination auf der Leipziger Messe PARTNER PFERD
Distanzreiten wurde als Schaubild dargestellt
mit den Hauptakteuren Asyut und Ayuf.
Die Erklärungen zum Distanzsport stießen auf
großes Interesse bei den Messebesuchern.
Mahindra Pasha machte Werbung für den
gelassenen Araber. alle Fotos: Sirid Hahn
Mit über 75.000 Besuchern bei steigender
Tendenz ist die Leipziger Messe
PARTNER PFERD im mitteldeutschen
Raum ein beliebtes Ziel für Pferdebegeisterte.
Während bei vielen anderen Messen, so
auch der Equitana, arabische Pferde von den
Fans der Rasse regelmäßig vermisst werden,
setzten sich Frank Püschel und Sandra Stamm
auch in diesem Jahr mit großem privatem Aufwand
dafür ein, das arabische Vollblut dem
Publikum als Freizeitpferd näher zu bringen.
Mit dabei sind immer die Reitmädchen ihres
Reitsportvereins Brottewitz e. V.
Auch in diesem Jahr waren die beiden „Veteraninnen“
El Shabans Skabea (Ghorab / Saklawiah
bint Thumadera) *1996, Mahindra Pasha
(Abbas Pasha I / Bint Bint Magdi) *2001 sowie
ihre Söhne Asyut Ibn Pasha (a.d. El Shabans
Skabea) *2009 und Ayuf Pasha (a.d. Mahindra
Pasha) *2012 - beide von Ali Pasha - mit insgesamt
12 Programmpunkten an vier Tagen im
Aktionsring zu sehen. Die Schwerpunkte der
Themen lagen in diesem Jahr vor allem auf
dem Distanzreiten und der Rassepräsentation.
Angesichts der berechtigten Kritik an den
zum Flachrennen mutierten Distanzritten in
einigen internationalen Wettbewerben sollte
in Leipzig besonders die Partnerschaft zwischen
Pferd und Reiter betont werden, denn
hierzulande sind die Distanzritte eben noch
das, was sie sein sollten – ein Marathon für
Pferd und Reiter, aber immer mit Blick auf die
Gesundheit und die Kondition der Pferde.
So stellten Frank Püschel und Sandra Stamm
mit den Mädchen einen Wettkampftag nach
- Orientierung anhand der Karte, Trosser und
Vet-Check gehörten natürlich dazu. Auch
über Streckenlängen und -beschaffenheiten
wurde das Publikum informiert.
Und sie wissen, was sie tun, denn Asyut Ibn
Pasha kommt inzwischen auf 1131 km Lebensleistung,
seine Reiterin Emelie Jeske (16)
hat davon 556 km mit ihm gemeistert, und
Ayuf Pasha hat bisher mit seiner Reiterin Frieda
Zupper (13) 766 km erreicht.
Die Vollblutaraber zeigten sich auf der Messe
jedoch nicht nur als Marathon-Läufer,
sondern bewiesen auch, dass Vollblutaraber
schön sind und dabei Leistung erbringen
können. Ganz traditionell wurde die Rassepräsentation
von Scheich Frank und den
Bauchtänzerinnen angeführt und die beiden
gelassenen Stuten waren dabei mit Schmuckstücken
von HA Arabians ausgestattet.
Für die jugendlichen Reiterinnen sind diese
vier Tage mit viel Zeit und Arbeit verbunden.
Sie sind jedoch sehr stolz, „ihre“ arabischen
Pferde zeigen zu können, auch wenn im Ring
nicht immer alles zu 100 % klappt, denn es
sind nun einmal Pferde und keine Maschinen
- und die Vorbereitung und Teilnahme von
vier Pferden mit umfangreicher Ausrüstung
verlangt allen viel Kraft ab.
Fragen der interessierten Zuschauer zum Distanzreiten
sowie zu arabischen Vollblütern
konnten am Messestand des Gestüts Sweet
Arabians beantwortet werden, das – orientalisch
funkelnd mit arabischem Pferdeschmuck
von HA Arabians viele Blicke und
Besucher anzog. Auch die neben dem Stand
untergebrachten Pferde hatten täglich viele
Bewunderer.
Sirid Hahn
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
34
Neue Methode zur Schmerzempfindlichkeits-Messung bei Distanzpferden
Dr Morgane Schambourg, DMV, MSc,
Dipl. ACVS/ECVS, hat Untersuchungen
zur Schmerzempfindlichkeit an
den Beinen von Distanzpferden durchgeführt
und eine Methode entwickelt, wie diese
gemessen werden kann.
Für die Wahrnehmung von Schmerzen sind
die Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren)
verantwortlich. Es sind dies im Wesentlichen
freie Nervenendigungen sensibler
Neuronen des Rückenmarks, die in allen
schmerzempfindlichen Geweben des Körpers
vorkommen. Werden diese Schmerzrezeptoren
z. B. in den Beinen medikamentös
"ausgeschaltet", empfindet das Pferd keine
Schmerzen mehr, auch wenn Schädigungen
vorhanden sind. Daher ist eine Veränderung
der Schmerzempfindlichkeit der Gliedmaßen
im Pferdesport verboten. Sie ist aber
gleichzeitig schwer zu erkennen und damit
schwer zu ahnden.
Morgane Schambourg hat daher eine objektive
Feldmethode entwickelt, um die
mechanische nozizeptive (Schmerzempfindlichkeits-)Schwelle
(MNT) bei Distanzpferden
zu bestimmen. Dazu verwendete
sie einen ferngesteuerten pneumatischen
Auslöser, um die Schmerzempfindlichkeit
der Vorderbeine bei 108 Distanzpferden zu
messen. Durch das ferngesteuerte Signal
wird mit einer 1 mm starken Metallspitze
Druck auf das Vorderbein ausgelöst. Sobald
das Pferd auf diesen Druck, z. B. durch kurzfristiges
Wegziehen des Beines, reagiert,
wird der Wert gemessen der nötig war, um
diese Reaktion auszulösen.
In Ruhezustand lag der durchschnittliche
Wert bei 1,9 Newton (N). Je höher der Wert
ist, desto mehr Kraft muß aufgewendet werden,
um die Abwehrreaktion auszulösen, d.
h. desto geringer ist die Schmerzempfindlichkeit.
Der Wert lag bei Pferden, bei denen
die Schmerzempfindlichkeit nicht verändert
wurde, bei 1,2 N vor dem Distanzritt und 2,4 N
nach dem Ritt. Bei Pferden, deren Schmerzempfindlichkeit
herabgesetzt wurde, lag
der Wert bei durchschnittlich 23,1 N, teilweise
wurden 25 N überschritten, der Wert, bei
dem aus Sicherheitsgründen aufgehört wurde.
Wurden die Pferdebeine mit Mepivacaine
behandelt, einem lokalen Betäubungsmittel,
das die Nervenimpulse und damit
die Schmerzsignale an das Gehirn blockiert,
stieg der Schmerzempfindlichkeitsgrenzwert
nach nur 10 Minuten auf über 25 N.
Die Schmerzempfindlichkeit kam auf ihren
Ausgangswert nach ca. 330 Minuten zurück,
was aber individuell unterschiedlich war.
Keines der Pferde sträubte sich gegen die
Anwendung dieser Technik.
Die Methode ist praktisch, nicht traumatisierend,
wiederholbar und unter Feldbedingungen
bei Distanzpferden gut verträglich.
Die Technik differenzierte anhand der
Schmerzschwelle nach dem Rennen Pferde
mit normaler Empfindlichkeit von Pferden
mit eingeschränkter Empfindlichkeit.
Die Technik wurde an der "FEI Endurance
Conference" im April 2018 vorgestellt und
nun veröffentlicht: Schambourg, M., Taylor,
PM. (2019) Mechanical nociceptive thresholds
in endurance horses; Veterinary
Record, Erstveröffentlichung: 28 September
2019. doi: 10.1136/vr.105499
G. Waiditschka
Anzeigen
Zucht
Königliche Pferde
Die arabische Pferdezucht
der württembergischen Könige
Das Königliche Privatgestüt Weil-Scharnhausen
Band I - König Wilhelm I. (1817-1864)
Gudrun Waiditschka
“Königliche Pferde“
Die arabische Pferdezucht
der württembergischen Könige
Das Buch zum Jubiläumsjahr 1817-2017
„200 Jahre Weil-Marbacher Araberzucht“
Zum 200. Jahrestag der Gründung des Könglichen Privatgestüts
Weil-Scharnhausen liegt nun ein Buch vor, das umfassend die
Anfänge der ältesten Araberzucht in Europa beschreibt.
Berühmte Pferde, wie Bairaktar und Murana I, haben in Weil die ältesten
Hengst- und Stutenlinien begründet - aber sie waren nur zwei von
über 100 Original-Arabern, die im 19. Jahrhundert aus dem Orient
nach Württemberg importiert wurden. Ihren Ursprung, ihre teils
abenteuerlichen Reisen aus der Wüste nach Württemberg und ihr
züchterischer Einfluß wurden anhand von Archiv-Akten
nachgezeichnet.
Gudrun Waiditschka: „Königliche Pferde“
Band I, König Wilhelm I. (1817-1864),
260 S. mit ca. 250 zeitgenössischen Abbildungen, 59,- €
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Shagya-Araber
Zucht News
Mosri Al Dahab mit doppelter HLP
Mit Abschluß des Turnierjahres 2019 hat
der Vollblutaraberhengst Mosri Al Dahab
(Dahab / Mosila) *2004 seine zweite HLP
bestanden. Bereits 2011 absolvierte er unter
seiner Reiterin Katharina Dorn die HLP
im Distanzreiten. 2016 stellte er sich dann
der VZAP-Körkommission und verließ als
Siegerhengst den Platz in Alsfeld. Nun hat
er unter Tochter Emma Dorn die HLP als Turniersportprüfung
bestanden. Hierzu waren
mindestens fünf Platzierungen an 1.-3. Stelle
in Dressurprüfungen der Klasse L nötig. Mit
einem 1. Platz in der L-Dressur in Wiener
Wie die Online-Ausgabe von "Business
Insider Polska" am 3.2. berichtete,
wird die finanzielle Lage
der Staatsgestüte in Polen immer schwieriger.
So hat das Gestüt Janow Podlaski gegenwärtig
ein Defizit von 3,2 Mio Zloty (ca.
750.000 €), Michalow von 1,2 Mio Zloty (ca.
280.000 €). Insgesamt haben die 14 polnischen
Staatsgestüte im letzten Jahr ein
Defizit von 12,2 Mio Zloty (2,8 Mio €) erwirtschaftet.
Neun von 14 dieser Gestüte haben
das Jahr 2018 mit einem negativen Ergebnis
abgeschlossen. Die Daten für 2019 liegen
noch nicht vor. Die Gestüte besaßen Ende
2018 insgesamt 2193 Pferde. Im Jahr 2017
erwirtschafteten die Gestüte noch ein Plus
von insgesamt 5,8 Mio Zloty.
Allein mit Pferdezucht könnte nur eines
der Gestüte überleben. Die Betriebe halten
sich über Wasser durch Milchviehhaltung,
Neustadt, einem 3. Platz in Donaueschingen
und einem 2. Platz in Königsfeld haben die
beiden eine kontinuierliche Leistung über
das Jahr 2019 hinweg bewiesen. Hinzu kamen
noch Platzierungen aus 2018. Dieses Ergebnis
ist umso bemerkenswerter, da Emma
und Moritz (aka Mosri Al Dahab) altersmäßig
nur zwei Jahre auseinanderliegen.
Für die Turniersportprüfung, die für Hengste
als HLP anerkannt wird, müssen Vollblutaraberhengste
5 Platzierungen an 1.-3. Stelle in
Dressurprüfungen der Klasse L und/oder 5
Platzierungen an1.-3. Stelle in Springprüfungen
der Klasse L und/oder 3 Platzierungen
an 1.-3. Stelle in Vielseitigkeitsprüfungen der
Klasse L nachweisen können.
Für die Distanzsportprüfung müssen innerhalb
von drei Jahren zwei mittlere Ein-Tages-Ritte
(61-80 km) im siebten Lebensjahr
und drei lange Ein-Tages-Ritte (ab 81 km) im
achten bis neunten Lebensjahr in der Wertung
abgeschlossen werden. Näheres finden
Sie auf www.vzap.org.
Auch das Haupt- und Landgestüt Marbach
wurde nun auf den Hengst aufmerksam, der
mehr Weil-Marbacher Blut hat, als mancher
"Marbacher", und er hat für die Decksaison
2020 eine Box auf der Alb bezogen. -gw-
Prekäre Situation der polnischen Staatsgestüte
Rinderzucht und Landwirtschaft. Janow
Podlaski ist von den fehlenden Einnahmen
durch Pferdeverkäufe besonders betroffen.
Die jährlichen Auktionen im August verbuchten
bis zur Entlassung des damaligen
Direktors Marek Trela Rekordeinnahmen -
allein 2015 waren dies 4 Mio €. Er mußte das
Gestüt Anfang 2016 verlassen, zu diesem
Zeitpunkt waren rund 3,5 Mio Zloty auf den
Gestütskonten - trotz einer beachtlichen
Dürreperiode, die die Einnahmen aus der
Landwirtschaft schmälerte.
2016 noch sorgten die Einnahmen von 1,2
Mio € durch die Auktion für eine positive
Jahresbilanz von 810.000 Zloty (ca. 190.000
€). Durch diverse Vorkommnisse an der Auktion
und damit einhergehender Vertrauensverlust
erbrachte die Auktion 2017 nur noch
weniger als eine halbe Million Euro, 2018
gar nur noch 260.000 €. 2019 könnte für Janow
Podlaski besser aussehen, da immerhin
1,4 Mio € im August umgesetzt wurden.
Ob die Verkäufe der Winter Sale Auktion in
trockenen Tüchern ist, ist noch nicht ganz
sicher, wie Marek Szewczyk in seinem Blog
"HypoLogika" schreibt. Ein saudisches Gestüt,
das drei Pferde ersteigert hat, hat einen
Brief mit ungefähr folgendem Inhalt
geschickt: Man entschuldigt sich für die Verzögerung,
bestätigt aber die Entscheidung,
die drei Stuten Adelita, Amarena und Bambina
zu kaufen, und man werde die Transaktion
bald abschließen. Die Winter-Auktion
fand am 7. Dezember 2019 statt.
Gudrun Waiditschka
Young Eventer Sale
Vom 29.-31.10.2020 findet im Pferdezentrum
Alsfeld der "Young Eventer
Sale" statt. Die "IG der Züchter von
Busch und Blutpferden" möchte mit dieser
Initiative Züchter, die Araberblut nutzen,
einladen, ihre Pferde hier einem internationalen
Publikum anzubieten.
Dabei liegt der Fokus nicht auf dem 5-jährigen
Bundeschampionatsaspiranten oder
dem 6-jährigen Sterne-Pferd. Vielmehr sollen
junge Hoffnungträger im Alter von 3-4 Jahren
angeboten werden. In der Hauptsache
mit erkennbarem Edelblutanteil, d. h. xx, ox
und AA. Die Pferde sollen ordentliche GGA
haben und solide Leistungen im Freispringen
zeigen. Dabei geht es weniger um das Vermögen,
sondern um ihre Elastizität und dass sie
ihre Körper zu benutzen wissen.
Marisa Schädler, eine der Initiatoren, erläutert,
wie es zu der Idee kam: " Schon seit einiger
Zeit beobachte ich die Irischen Auktionen
junger Pferde und wundere mich darüber,
dass nicht wenige Spitzenreiter, auch aus
Deutschland, und natürlich auch viele Amateure
dort ihre Nachwuchspferde suchen und
anscheinend auch finden. Ich habe dann einige
Bekannte gefragt, warum sie denn nach
Irland fliegen, um dort Pferde zu kaufen, die
sie einfacher auch hier bekommen hätten.
Die Antwort darauf war ganz einfach: Ein Reiter,
der in Deutschland mehrere blutgeprägte
junge Pferde sehen will, muß sich mindestens
eine Woche Zeit nehmen und nicht selten ein
paar hundert Kilometer weit fahren - so die
einhellige Meinung.
Andererseits höre ich immer die Klagen der
Züchter von Blutpferden, es sei sehr schwer,
blutgeprägten Nachwuchs einigermaßen
kostendeckend zu vermarkten. Sehr oft fehlen
dem Züchter auch die nötigen Kontakte,
um für seine Youngster die richtigen Käufer
zu finden. Als Züchter, Reiter und Richter
kenne ich diese Problematik von allen Seiten,
habe mir nun die richtigen Partner gesucht,
um dieses Projekt in die Tat umzusetzen."
Es werden verschiedene Sichtungstermine
angeboten.
Kontakt: marisaschaedler@gmail.com,
mobile: 0049-177-7295448
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
36
"Ausgezeichnete" Pferde des VZAP 2019
VZAP-Elitepferde 2019
Name Abstammung geb. Rasse / Geschl. Züchter Besitzer
Dschehim (Pamir / Dschihan) 1996 VA-Hengst HLG Marbach HLG Marbach
Gabun (Camaro / Galina II ox) 2011 Trak.-Hengst Corinna Knaack-Lindemann Corinna Knaack-Lindemann
Bonaparte N (Benedict AA / Marina AA) 1996 AA-Hengst Christian Thoroe
Niedersächsisches Landgestüt
Celle
VZAP-Prämienstuten 2019
Dea Arabia (Dressage Royal / Lady Godiva) 2015 AA-Stute Christine Meyer-Kirschner Christine Meyer-Kirschner
Mumtaz Mon
Amour CF
(Borsalino K / Mudhessa) 2015 AV-Stute Barbara Schwarz Barbara Schwarz
Bel Majisha (Ajman Moniscione / Shak Shakira) 2014 AV-Stute Karin Merkel Marcel Merkel
Ornella (El Sher-Mann / The Only Star) 2009 AV-Stute Kapsch Arabians (AT) Nina Hager
Bel Istiwha (Insh Allah / FA Pescarah) 2008 AV-Stute Karin Merkel Marcel Merkel
Sarai TB (Samorrai (ShA) / Spätzle (DR)) 2016 APb-Stute Tamara Bohn Tamara Bohn
VAZP-Prämienfohlen 2019
Shonda del Chapulin (Haskar del Chapulin / Scream xx) 2019 AA-Stute Imke Möller Imke Möller
Camar Curacao (Gabun / Courdeville xx) 2019 AA-Hengst Corinna Knaack-Lindemann Corinna Knaack-Lindemann
G Mabrouk FA (GR Mahal / Gaibona (DR)) 2019 APb-Hengst Anja Förste Anja Förste
Muaz Al Ghaliya (Meinfelds Maxim / Isma Al Ghaliya) 2019 AV-Hengst Svenja Stelse-Heine Svenja Stelse-Heine
Bint Haytham
Tariqaana
(Haytham Albadeia / AA Kamala) 2019 AV-Stute Wilfried Bartelt Wilfried Bartelt
Abu Bakar (Aswadu / Amidala) 2019 AV-Hengst Monika Schwellenbach Monika Schwellenbach
CJS Psylimero (BS Karanji / Mira‘s Psynissima) 2019 APb-Stute Sandra Nicolaus Sandra Nicolaus
Pashmina V (Bystival Kossack / Princess Rose 2019 AV-Stute Verena Dickhut Verena Dickhut
Bel Melina (Ajman Moniscione / Bel Istiwha) 2019 AV-Stute Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel
Bel Micosh (Cyclone OS / Bel Majisha) 2019 AV-Hengst Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel
Bel Mercin (Cyclone OS / Bel Mejolie) 2019 AV-Hengst Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel
Bel Patayo (E.S. Harir / Pataya OS 2019 AV-Hengst Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel
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37
FEI-Regeln werden weiterhin nicht respektiert
Neues aus dem VZAP
Shagya-Araber
Zucht News
Clean Endurance
ist enttäuscht
und
äußerst besorgt darüber,
dass trotz der
neuen FEI Endurance-Regeln
für 2020
der Al Ula CEI 2*
120 km “The Custodian …” Endurance Cup
in Saudi-Arabien am 1. Februar keine Verbesserung
in Bezug auf die Einhaltung von
Regeln, das Wohlergehen der Pferde oder
auf den pferdegerechten Umgang (Horsemanship)
zeigte.
Die FEI-Regeln für den Distanzsport wurden
für das Jahr 2020 im November 2019
von einer überwältigenden Mehrheit
der nationalen Verbände gebilligt. Angesichts
der Tatsache, dass das aktivste
Land im Distanzsport, die Vereinigten
Arabischen Emirate, beschlossen hat, in
dieser Wintersaison nur Veranstaltungen
nach nationalen Regeln durchzuführen,
ist der Al-Ula-Ritt die erste Nagelprobe
für die im Sinne des Pferdewohls geänderten
FEI-Regeln.
Diese Veranstaltung mit einem Rekordpreisgeld
von 3,6 Millionen Euro ist ein
Hochrisikowettbewerb, an dem auch unerfahrene
und ungeübte Reiter teilnehmen
und bei dem dadurch Pferde und andere
Reiter einem Verletzungsrisiko ausgesetzt
sind. Dieser Wettbewerb erfordert eindeutig
äußerst sorgfältige, kompetente und interessenkonfliktfreie
Offizielle, eine strikte
Anwendung der Regeln und eine Überwachung
durch die FEI auf höchstem Niveau.
Die erste Ausgabe dieses Ritts im Jahr 2019
hatte eine Rekordzahl von 7 positiven Doping-Fällen,
wenigstens ein totes Pferd war
in den Ergebnissen verborgen, und es wurden
Geschwindigkeiten von über 30 km /
h geritten.
In diesem Jahr blieb die Offiziellen gegenüber
2019 weitgehend unverändert: 16 von
21 Offiziellen erhielten erneut (Schlüssel-)
Rollen. Clean Endurance bedauert, dass die
FEI keinen unabhängigen Beobachter (Independent
Observer, IGA) entsandt hat, der
offensichtlich dringend benötigt würde,
um das Ereignis zu überwachen und über
Regelverstöße, Einhaltung von Tierschutzregeln
und die Leistung der Offiziellen zu
berichten. Die verstärkte Einbeziehung von
Europäern wie dem Organisator der bevorstehenden
Europameisterschaft sowie der
Weltmeisterschaft für Junioren- und junge
Reiter in die Organisation des Al-Ula-Rittes,
hat die Angelegenheit offensichtlich nicht
verbessert. Auch die Anwesenheit von Tarek
Taher (KSA), Mitglied des vorläufigen
FEI-Ausschusses für Distanzsport, hat die
Sache nicht verbessert; er hatte selbst ein
Pferd in diesem Wettbewerb.
Die speziell präparierte und planierte Strecke,
die zwischen den Pferden fahrenden
Autos, die nicht autorisierte Hilfe und die
nicht identifizierten Grooms, die vielen
Unregelmäßigkeiten in den Ergebnissen,
die von einer von den VAE betriebenen
Ergebnis-App gemeldet wurden, wie fehlende
Herzfrequenzen für Dutzende ausgeschiedener
Pferde, sind nur einige Beispiele
für Regelverstöße, die im Livestream der
Veranstaltung gezeigt werden. Außerdem
sind Pferde zu sehen, die während des Abkühlens
an den Ohren festgehalten werden,
harte Gebisse mit langen Anzügen,
die mit nur einem einzigen Zügel geritten
werden, enge, dreifache Nasenbänder, und
ein Pferd mit Henna an den Beinen, das den
fünften Platz belegt.
In diesem 2020er-Ritt wurden erneut viele
Pferde aufgrund von Lahmheit und/oder
Stoffwechselproblemen eliminiert, was
zweifelsohne hauptsächlich auf mangelnde
Kontrolle und Horsemanship bei vielen
der 189 Starter zurückzuführen war. Einige
Reiter mussten sich am Sattel oder an den
Zügeln festhalten – das ist inakzeptabel bei
Wettbewerben auf so hohem Niveau und
ist schlechte Werbung für den Pferdesport
im Allgemeinen.
Die vorläufigen Ergebnisse zeigen 2 schwere
Verletzungen, 2 leichte Verletzungen, 7
Disqualifikationen wegen Nichterscheinens
am VetGate; insgesamt blieben 85
von 189 Teilnehmern in der Wertung.
Das vielleicht beunruhigendste Problem
war die entsetzliche Staubmenge (die
hauptsächlich von Autos verursacht wurde,
die auf der Strecke fuhren), die die Pferde
über die 120 km lange Strecke bei einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von über 25
km/h einatmen mußten. Die ersten 9 Pferd/
Reiter-Kombinationen hatten durchschnittlich
fast 32 km/h auf dem letzten Loop. Die
Reiter schützten sich mit Staubmasken
und machten sich offensichtlich keine Gedanken
über die Probleme und möglichen
Langzeitschäden an den Augen und der
Lunge ihrer Pferde. Die Clean Endurance
bittet die FEI, dieses Thema aus Gründen
des Tierschutzes dringend zu überdenken.
Clean Endurance ist der Ansicht, dass Offizielle,
die den Schutz der Pferde nicht mittels
geeigneten Maßnahmen entsprechend
den FEI-Regeln und dem FEI-Kodex gewährleisten,
mit sofortiger Wirkung streng
sanktioniert werden müssen und man ihnen
ihre Qualifikationen entziehen muß.
Clean Endurance ist eine globale Community,
die Betrug, Doping und Pferdemissbrauch
im Distanzsport bekämpft. Die Aktivitäten
zielen darauf ab, das Wohlergehen
der Pferde zu verbessern und durch die Zusammenarbeit
mit der FEI, den nationalen
Verbänden und zahlreichen anderen Interessengruppen
einen sauberen und fairen
Sport zu erreichen.
Clean Endurance
Der VZAP gibt
bekannt,
dass er zum
1. Februar 2020
Frau Anja Daniels
als neue Zuchtleiterin
verpflichten
konnte.
Frau Daniels feierte im letzten Jahr ihr 25-jähriges
Dienstjubiläum beim "Verband der
Pony- und Kleinpferdezüchter Hannover e. V."
und verfügt daher über jahrelange Berufserfahrung
als stellvertretende Zuchtleiterin. Sie
war außerdem innerhalb der Geschäftsstelle
für die Ressorts Hengste (Körung, Leistungsprüfung,
etc.), Stutbuchführung, Recherche,
Abstammungsüberprüfung und Internet zuständig.
Somit ist auch die Verbindung zum
arabischen Pferd gegeben, denn diese werden
in der Ponyzucht ja schon seit langem als
Veredler eingesetzt.
Der kommissarische Zuchtleiter des VZAP,
Diether von Kleist, wird Frau Daniels in den
kommenden Monaten in die "araberspezifischen"
Belange und die Verbandsarbeit einweisen.
Außerdem mußte der VZAP seine für den
18. April 2020 anberaumte Mitgliederversammlung
aufgrund der Corona-Virus-Situation
auf unbestimmte Zeit verschieben. Die
Mitglieder werden über den neuen Termin
selbstverständlich informiert, bereits gestellte
Anträge behalten ihre Gültigkeit.
-gw-
Neues aus dem ZSAA
Beim Zuchtprogramm
Deutsches
Edelblutpferd
wurde
in Abstimmung
mit dem VZAP, mit
dem der ZSAA ein
gemeinsames Ursprungszuchtbuch führt,
der Tersk-Araber und der Achal-Tekkiner in
die Liste der zugelassenen sonstigen Veredler
aufgenommen. Beim Zuchtprogramm
APb-Spezial wurde die Rasse Meréns in die
Liste der sonstigen zugelassenen Rassen neu
aufgenommen.
Die von den Reitpferdezuchtverbänden der
FN beschlossenen Änderungen im Bereich
der Abstammungsnachweise in Abst.-NW I
und II müssen für das „Deutsche Edelblutpferd“
übernommen werden.
Der ZSAA hat bei der C.I.A.A. (Confederation
International de Anglo-Arabe) Antrag auf eigene
Vollmitgliedschaft gestellt und setzt damit
einen Mitgliederbeschluss um. Unser Vorstandsmitglied
Birgit Lehnhardt hat unseren
Antrag persönlich an den Vorsitzenden Alain
James übergeben. Beschlossen wird der Zutritt
des ZSAA auf der Generalversammlung
der C.I.A.A. in Rom in 2020.
-gw-
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
38
Sportliche Zucht-News Araber
1/2020 - www.in-the-focus.com
39
Die Araberzucht in Frankreich
Im Wettbewerb mit dem
Geschichte
Anglo-Araber
Massoud wird hier in Bezug auf Skelett und Muskulatur als starker Koheylan-Typ dargestellt (während auch andere sehr unterschiedliche Darstellungen
existieren). Massoud leistete einen großen Beitrag zur Schaffung des französischen Anglo-Arabers.
Im 19. und frühen 20. Jahrhundert importierte der französische Staat über 600 arabische
Pferde aus dem Nahen Osten. Aber der Vollblutaraber stand in Frankreich immer im Wettbewerb
mit dem Anglo-Araber - und hatte die Schlacht schon fast verloren.
Seit den Kreuzzügen hatte Frankreich in
Kleinasien und im Nahen Osten eine
privilegierte Stellung, die es ihm ermöglichte,
sich von dort aus mit hochwertigen
arabischen Pferden zu versorgen.
Es begann am Ende des 18. Jahrhunderts mit
der Reise des deutschen Forschers und Zoologen
Carsten Niebuhr nach Arabien, der
Reise des schweizerischen Orient-Forschers
Jean-Louis Burckhardt nach Syrien und natürlich
mit der französischen Expeditionstruppe
auf Befehl Napoleons Bonapartes
während der Ägyptischen Kampagne, dass
die Europäer endgültige die Unterscheidung
zwischen dem arabischen Pferd und
anderen orientalischen Rassen trafen. Die
Mamelucken beeindruckten die beteiligten
Truppen nachhaltig: "Der Mamelucke erregte
unsere Bewunderung: Er war mit seinem
Pferd verbunden, das all seine Leidenschaften
zu teilen schien!" So eroberte General
Desaix 1798 Oberägypten, nachdem er 500
Kavalleristen mit hervorragenden einheimischen
Pferden ausgerüstet hatte! Außerdem
ritt der Kaiser am Ende seiner Regierungszeit
nur noch Araber.
Die staatlichen Gestüte, die 1790 abgeschafft
wurden, wurden 1806 wiederhergestellt und
es entstand schnell Bedarf an neuem Blut.
Die außergewöhnlichen Pferde, die von der
ägyptischen Armee zurückgebracht wurden,
waren langsam zu alt, um zu decken. Der
Rennsport kam in Mode, mit dem man die
Engländer nachahmen wollte. Der Kaiser sagte
dazu 1808: "Ich hätte Langstreckenrennen
den Flachrennen vorgezogen." Dies war eine
logische Überlegung, da Napoleon, ein Militärführer
wie Mohammed, sich des Wertes
von Langstreckenrennen voll bewusst war!
40
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Mehr als 600 Pferde
Die Herren de Portes und Solanet, Direktoren
der Hengstdepots, gaben Alarm: Die Hengste
waren zu Beginn der Französischen Revolution
bei der Schließung der königlichen Gestüte
in alle Winde verstreut worden. „Wenngleich
die Anzahl der Stuten zugenommen
hat, so ist ihre Qualität zurückgegangen.
Der Bauer, der sich selbst überlassen war,
versuchte nur, die Größe zu erhöhen; er hat
diesen Punkt bekommen, aber zu welchem
Preis! Diese Tiere sind ohne Leichtigkeit, ohne
Kraft, ohne Vitalität.“
Es war klar, dass große Budgets zugewiesen
und Experten eingestellt werden mussten,
um diesen Mangel zu beheben. Im Laufe von
zwei Jahrhunderten (1779-1970) brachten die
Abgesandten, die auf diese Mission geschickt
wurden, fast 480 Hengste und 130 Stuten
nach Frankreich zurück, die sie oft in harten
Verhandlungen in Aleppo, Konstantinopel
oder sogar in Ägypten erstanden hatten. Stuten
standen normalerweise nicht zum Verkauf,
was erklärt, warum so wenige gekauft wurden.
Hinzu kam, dass in Frankreich die Verbesserung
durch die Hengste erfolgen musste.
Eine der Missionen, die den größten Einfluß
auf die Zukunft des Vollblutarabers in Frankreich
hatte, wurde von 1818 bis 1820 von
Jules de Portes, Direktor des Haras de Pau, in
Begleitung des Tierarztes Louis Damoiseau
geleitet. Sie erwarben 37 Hengste (insbesondere
den berühmten Massoud) und zwei
Stuten, einschließlich Nichab, die der Mission
angeboten wurde. Sie wirkte zehn Jahre lang
als Zuchtstute im Haras du Pin und produzierte
hier Anglo-Araber, um dann schließlich
13 Jahre in Pompadour zu wirken, wo sie in
der Vollblutaraberzucht eingesetzt wurde.
Sie starb im Alter von 28 Jahren.
Hervorragende Reiter kommen auf dem arabischen
Pferd hervorragend zum Ausdruck,
wie der Viscount von Aure, ein großer Förderer
des Reitens im Freien darlegte. "Sie
1/2020 - www.in-the-focus.com
scheinen erstaunt zu sein, dass es unter den
Barbarenhorden ist, dass wir nach dem perfekten
Pferdetyp suchen. Ihre Überraschung
wird aufhören, wenn Sie wissen, dass sich der
Araber seit jeher besonders um diese Art der
Ausbildung kümmert. Das Pferd ist nicht für
ihn, wie für uns, ein Accessoire der Existenz
oder ein Symbol des Reichtums. Es ist alles
für ihn, sein Leben, er teilt mit ihm seine Sorgen
und Freuden, seine Müdigkeit und seine
Ruhe. Sein Adel ist der seines Pferdes, er hat
seine Genealogie, kennt seine Abstammung
und kann beweisen, dass sein treuer Freund
von edler Rasse und Blut ist, das durch kein
Missverständnis getrübt werden könnte."
Der Anglo-Araber ist gefragt
Der Fall Napoleons III. im Jahr 1870 und die
komplizierten Anfänge der Dritten Republik
schadeten dem französischen "Kauffieber"
Bango db, *1923 bei den Shammar, hatte großen Einfluß auf die Zucht in den nordafrikanischen
Gestüten, die von den Franzosen gegründet wurden.
Nichab galt als eine der schönsten Stuten. Gezüchtet von Emir Beshir, Libanon, der sie Lady Stanhope
schenkte, die sie wiederum an de Portes verkaufte.
41
im Orient nicht, ganz im Gegenteil: Zwischen
1874 und 1880 importierten verschiedene
Missionen eine große Anzahl von Pferden,
über hundert Hengste und rund vierzig Stuten.
Einer der hochwertigsten Hengste war
zweifellos Mekain, der dem Kaiser (von Frankreich)
vom Sultan (der Türkei) angeboten wurde.
Er wurde in Pin und später in Pompadour
stationiert, aber trotz seiner Qualität - außer
am Lebensende - nur wenig verwendet, und
wenn, dann in der Kreuzungszucht. Ein großer
Züchter, Gustave Roque, vertraute ihm
und ließ ihn eine Nachfahrin der berühmten
Nichab decken und zollte ihm diesen schönen
Tribut: "Mekain ist schön wie Poesie! Lassen
Sie die Dichter mir vergeben, aber dieses
Pferd kann mit allem verglichen werden,
ohne etwas zu entehren ... von fragwürdiger
Qualität in einigen Teilen, aber wunderschön,
von dieser Schönheit, die sich nicht beschreiben
läßt. Diese Nüstern, die sprechen, dieses
Auge, das träumt, dieser Kopf, der Gemälden
und Legenden vorbehalten ist.“
1872 landete eine Gruppe von 12 Stuten hoher
Qualität, die am Ende einer erfolglosen
Mission in extremer Situation gefunden wurden,
in Marseille, bevor sie nach Pompadour
gingen. Sie waren von gleich hoher Qualität
wie Nichab, Koheil und Warda, die Besten der
Besten. Unter ihnen war eine gewisse Merjané.
Ihre erste in Frankreich geborene Tochter,
Berthe, ist keine andere als die Großmutter in
der 4. Generation von Dénousté.
Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts
hing das Überleben des arabischen
Pferdes in Frankreich vom Anglo-Araber, und
überlebte nur für die Zucht des Anglo-Arabers,
obwohl dies einiges Bedauern hervorrief.
Das arabische Pferd war nur noch ein
Prozentsatz des anglo-arabischen Pferdes.
In den 1920er-Jahren zielten einige Ankaufsmissionen
schließlich auf den Kauf von Pferden
ab, die sich vor allem für die Zucht von
Vollblutarabern eignen sollten. Diese Missionen
wurden durch die Tatsache erleichtert,
Geschichte
Geschichte
dass der Völkerbund Syrien und den Libanon
unter französisches Mandat gestellt hat.
General Rieu de Madron brachte 1925 neun
von den Anazeh gezüchtete Hengste sowie
faszinierende Reisehinweise, Fotos und einen
Bericht über die rein arabische Pferderasse
zurück.
Andere Missionen lieferten hervorragende
Hengste für die Gestüte in Nordafrika, insbesondere
für das Gestüt von Tiaret: Bango, ein
Hengst, der 1923 bei den Shammar geboren
wurde, von 1,45 Meter Größe; er hatte eine
lange und glänzende Karriere. Und aus Syrien
kamen El Managhi und El Obayan. Tiaret
und die algerischen Hengstdepots erhielten
zwischen 1884 und 1945 rund 220 Hengste.
Von Frankreich nach Russland
Eine der negativen Auswirkungen dieses
westlichen Appetits auf das orientalische
Pferd war, dass das Pferd in Arabien zum
Handelsgegenstand wurde, während ursprünglich
die Ausländer das arabische Pferd
in langen Abständen und mit großen Schwierigkeiten
erhalten hatten. Die Wüste konnte
kaum die Tausende von Pferden bereitstellen,
die gefordert wurden, und manchmal ging es
auf Kosten der Qualität.
In Frankreich brach die Zucht des arabischen
Pferdes zusammen. Es war unerlässlich geworden,
in Algerien ein Gestüt zu schaffen,
"in dem wir die Rasse züchten können, ohne
sie zu beschädigen". So wurden 1877 in Tiaret
und 1880 in Sidi-Tabet Gestüte gegründet.
Können wir uns heute, im Jahr 2020,
vorstellen, dass diese Worte des ehemaligen
Gestütsinspektors Houel aus dem Jahr 1867
stammen? "Angesichts der bedauernswerten
Auswirkungen wechselnder Moden gibt
es vor allem wahre Schönheit, die einzige,
die große, die ewige, die der Schöpfer der
Art der Spezies auferlegt hat (...). Leider verschwindet
diese Schönheit jeden Tag, nur
sehr wenige Pferde in unserer Zeit können
ein vollständiges Bild liefern, und bald wird
es notwendig sein, hundert verschiedene
davon zu betrachten (…), um dieses Gesamtbild
zu bekommen. Solange noch Zeit
ist, lassen Sie uns alle Anstrengungen unternehmen,
um der Welt den kostbaren Typ des
guten und schönen Pferdes zu bewahren: Es
gibt Ruinen, die man nicht wieder aufbauen
kann.“
Der Krieg braucht keine Pferde mehr: Die
Selektion orientiert sich daher an den Rennen.
In der Zwischenkriegszeit kamen Rennen
ausschließlich für Vollblutaraber zu den
Rennen für Anglo-Araber hinzu. Die Generation
von 1924 wurde dominiert von Dénousté,
dem Sohn Latifs, der 1909 aus Ägypten importiert
wurde, und Djaima von dem in der
Wüste gezüchteten Khouri und Dame Tartine,
über die er auf Merjané zurückgeht, von der
wir zuvor gesprochen hatten. Dénousté war
bis 1948 in Pau stationiert, hatte etwa 800
Stuten gedeckt und fast 450 identifizierte
Produkte hinterlassen. Er starb im Alter von
27 Jahren und hatte sich seine Beweglichkeit
und Fruchtbarkeit bis ins Alter bewahrt!
El Managhi, ein Hengst, der 1923 in Hama, Syrien gekauft wurde und der ebenfalls im algerischen
Gestüt Tiaret wirkte. Er hinterließ insbesondere sehr gute Stuten.
Beeindruckt von den französischen Rennarabern
sandte die russische Regierung in den
1930er-Jahren eine Ankaufmission in den
Südwesten Frankreichs. So ging ein Sohn
von Dénousté, Kann, zusammen mit sechs
Stuten, darunter Aissa, die auf Asfoura zurückgeht,
nach Russland. Crabbet-Stuten
wurden auch nach Russland importiert und
Kanns Verbindung mit einer von ihnen (Rixalina)
ergab den heldenhaften Korej, der die
Wanderungen und Wechselfälle des Zweiten
Weltkriegs ertrug und bis zu seinem Tod im
Alter von fast 30 Jahren brillant war. Er hinterließ
in Tersk zahlreiche angesehene Nachkommen:
Knippel, dem großem Gewinner
der Flachrennen, und Kankan (der Rixalina
zweifach als Großmutter führt), den Vater der
Legende Persik!
Nordafrikanischen Aussenstellen
Die französische Araberzucht verdankt den
Araberrennen viel, die bis zum bevorstehenden
Zweiten Weltkrieg bei großen Besitzern
sehr beliebt waren. Danach befand sich die
Anzahl der arabischen Pferde in den Ursprungsländern
im freien Fall: Die Armeen
der ganzen Welt wurden motorisiert, viele
Nomaden ließen sich nieder und zogen das
Auto dem Pferd vor. Die natürliche Selektion
war definitiv beeinträchtigt. Glücklicherweise
konnten die Engländer in Ägypten eine effiziente
Zuchtorganisation aufbauen, die Royal
Agricultural Society.
Für Frankreich blieben die Gestüte und
Hengstdepots Nordafrikas erhalten, jedoch
wird die gesamte Selektionsarbeit, die in
Tiaret insbesondere unter dem Kommandanten
Bardot in Bezug auf Bango durchgeführt
wurde, in fünfzehn Jahren durch schlechtes
Management und falsche Verkaufspolitik
fast zunichtegemacht. In Tunesien wurden
noch immer hervorragende Rennaraber aus
einheimischen oder französischen Linien gezüchtet,
insbesondere Sumeyr und Ourour.
Nach fünf Siegen in Tunesien kam Ourour
1952 mit fünf Jahren in Tarbes zum Einsatz. Er
wurde aber wenig in der Vollblutaraberzucht
eingesetzt (nur 18 Fohlen in 17 Dienstjahren),
und dies in den schlimmsten Jahren des Niedergangs
- aber welche Qualität hatten diese!
Wir finden bei ihm Asfoura als Mutterlinie
und durch seinen Vater Duc geht Ourour auf
Merjané und Warda zurück.
Das immense genetische Potenzial der französischen
Einrichtungen in Nordafrika wurde
während der politischen Ereignisse, die mit
der Unabhängigkeit dieser Länder einhergingen,
zerstört. 1964 lässt die Zuchtbuchkommission
einige aus Nordafrika repatriierte
Stuten zu, und die Verwaltung erwirbt drei
Hengste, die für Rennen typisch und entsprechend
gebaut waren: In'Chaalah, Iricho
und Irmak. Sie wurden von anglo-arabischen
Züchtern verachtet, die Ba-Toustem oder
Saint Laurent bevorzugen, da sie einheitlichere
Modelle darstellten.
Der französische Araber war fast verschwunden,
doch im Nationalgestüt von Pompadour
gab es immer noch einige reinrassige arabische
Zuchtstuten. Leider brachten sie in
den 1960er-Jahren nur Anglo-Araber wie
die meisten privaten Zuchtstuten: Maderba,
Madonna, Magicienne, Nevada II usw. haben
in der Kreuzung mehr produziert als in der
Vollblutaraberzucht, was uns heute mit immensem
Bedauern zurücklässt: Denken wir
an Nevada II, Großmutter in weiblicher Linie
von mindestens 50 Gewinnern von Gruppe-I-Rennen
und, verbunden mit Ourour,
Mutter von Nevadour, einer der gefragtesten
Linien der Welt, die Stute "of a lifetime" von
Renée Laure Koch.
Der Niedergang
Im Jahr 1965 wurden im Stutbuch nur zwei
Vollblutaraberfohlen registriert. Eines von
ihnen stammt von Robert Mauvy, Ästhet,
Maler und Züchter arabischer Pferde, gemäß
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
42
Sumeyr (Bango / Jamnia) *1948 , geboren in Tunesien, wurde nach Frankreich exportiert und
stand im Nationalgestüt Pau.
den Abstammungslinien und Bräuchen der
Ursprungsländer. Dann gründete Jacques
Chalom des Cordes 1966 in der Provence ein
Zuchtprogramm mit polnischen Arabern, die
viel "schöner" als die französischen waren
und dennoch über Rennen selektiert wurden.
Letzterem wird bald nachgeeifert, neue
Gestüte gedeihen und importieren Pferde
aus Polen, Tunesien, Holland, Marokko. Neu
ist, dass die Eichung (der Rassestandard) jetzt
Privatsache geworden ist! Es war die Zeit, als
diese neuen Züchter gegen die nationalen
Gestüte rebellierten, die sie beschuldigten,
das arabische Pferd zu einem bloßen Handlanger
für die Anglos gemacht zu haben.
Der Direktor von Pompadour, Pierre Pechdo,
der persönlich der Wiederbelebung des
Vollblutarabers sehr positiv gegenüberstand,
wurde 1970 auf Mission nach Polen geschickt,
um drei Hengste zu erwerben. Da die
meisten guten Hengste für die Auktionen reserviert
waren, bei denen die Amerikaner sie
zu Goldpreisen kauften, waren die Verhandlungen
schwierig. Aber es gelang ihm, Baj
(von Negatiw, Stutenlinie Gazella II), Elaborat
und Badr-Bedur zu erwerben, beide von Comet,
dessen Vorfahr Bad direkt von Chérifa
abstammt, so dass dies eine Rückkehr der
besten Linie darstellt, im Typ verbessert, wie
es die Polen so gut können.
Die französische Regierung versuchte daher,
die Kontrolle über diese sehr unabhängigen
Züchter zurückzugewinnen, während Züchter
aus vielen Ländern gerade zusammengekommen
waren, um eine Weltorganisation
des arabischen Pferdes (WAHO) zu schaffen.
1975 gab es wieder Rennen für Vollblutaraber,
und zum ersten Mal fand der berühmte
Distanzritt in Florac statt, der von Persik gewonnen
wurde. Das arabische Pferd wurde in
Frankreich gerettet, zumindest zahlenmäßig!
Die Organisation von Shows, Reglemente, die
Ausbildung von Offiziellen und der Kampf
gegen gewisse (tierquälerische) Praktiken,
die sich abzeichneten, veranlassten die wichtigsten
Länder 1983 die ECAHO zu gründen.
Ihre Missionen für Fairplay und den Schutz
von Pferden sind bis heute aktuell!
Die westliche Zuchtselektion, die sich an
Sport- oder Schönheitswettbewerben orientiert,
hat eine Entwicklung in Gang gebracht,
die die beiden grundlegenden Eigenschaften
des arabischen Pferdes voneinander trennt:
Schönheit und Funktionalität. Während
gleichzeitig die Bedeutung der Genetik und
das Studium der Abstammungslinien vergessen
wurde, die den heutigen Vollblutaraber
von seinen Selektionskriterien im ursprünglichen
Sinne entfernt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass das
Arabische Pferd ein facettenreiches Juwel ist:
Zeuge und Akteur der Völkergeschichte,
hoch entwickelte Kriegswaffe, Kunstwerk,
religiöses Symbol, treuer Begleiter, versierter
Sportler. Wir haben es als Vermächtnis von
den Beduinenvölkern erhalten, die es von
Anfang an verwöhnt haben. Dann kamen angesehene
Leute, die es auf der ganzen Welt
verbreitet und bis heute weiterentwickelt haben.
Paradoxerweise wird das arabische Pferd
derzeit in den Ursprungsländern genauso
angegriffen, da sich diese in unaufhörlichen
Kriegen befinden, wie in der restlichen Welt,
hier jedoch im Wohlstand und Frieden. In unseren
materialistischen Gesellschaften ist das
arabische Pferd vielfach zu einem "Objekt"
geworden, das der Mode ausgeliefert ist.
Es scheint mir wichtig, durch die Verbreitung
von Wissen, Literatur und Kunst das arabische
Pferd wieder zu etwas Besonderem zu
machen. Wir müssen wieder lernen, es zu
bestaunen, um sicherzustellen, dass zukünftige
Generationen von Züchtern jedes Detail
seines wunderbaren Erbes studieren möchten,
damit diese sie bei ihrer täglichen Arbeit
inspirieren. Wenn wir uns des Schatzes in
unseren Händen bewusst sind und stolz darauf
sind, werden wir motivierter sein, diesen
Schatz zu bewahren und für seine positive
Entwicklung zu arbeiten, ohne ihn zu verfälschen!
Ich gebe Jean Deleau das letzte Wort: "Wenn
das Arabische Pferd das schönste ist, dann
deshalb, weil es das beste ist und seine
Schönheit nur die Materialisierung all seiner
Eigenschaften ist."
Christele Derosch
Auszug aus einem Vortrag, gehalten anläßlich
der Jahreshauptversammlung der ECAHO 2020.
Ourour (Duc II / Imama) *1947, ebenfalls in Tunesien geboren und nach Frankreich exportiert.
Erführt 25 % ägyptisches Blut.
Geschichte
Zurück zu den Werten
1972 wurde der französische Araberzuchtverband
(ACA) gegründet und die Gründungsmitglieder
beschlossen, einen internationalen
Wettbewerb in Paris zu organisieren,
dessen erste Ausgabe anlässlich der 2. Pferdeschau
1973 im Parc de Vincennes stattfand.
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43
Arabian Horse Breeding in France
History
In Competition with
the Anglo-Arabian
The National Stud of Pompadour.
In the 19th and early 20th centuries, the French government imported over 600 Arabian
horses from the Middle East. But the purebred Arabian in France was always in competition
with the Anglo-Arab - and had almost lost the battle.
Since the Crusades, France has always
had a privileged situation in Asia Minor
and the Middle East, which has enabled
it to stock up on top quality Arabian horses
from there. It was from the end of the 18th
century, with the trip of the German explorer
and zoologist Carsten Niebuhr to Arabia,
of the Swiss orientalist explorer Jean-Louis
Burckhardt in Syria and of course with the
French expeditionary force under orders of
Napoleon Bonaparte during the Egyptian
Campaign that the Europeans will make the
final distinction between the Arabian Horse
and other oriental breeds. The Mamelukes
terribly impressed the troops involved: "the
Mameluk excited our admiration: he was linked
to his horse who seemed to share all his
passions!" ... this is how General Desaix took
Upper Egypt in 1798 after equipping 500 cavalry
men on excellent local horses! Besides,
at the end of his reign the Emperor was riding
only Arabians.
The State Studs (abolished in 1790) were restored
in 1806, and quickly arose the need for new
blood, the extraordinary horses brought back
by the army in Egypt starting to be out of state
to serve. Fashion came to the races, to imitate
the English. The Emperor specifies in 1808:
"I would have preferred endurance races to
speed races" These were logical reflection since
Napoleon, a military leader like Mohammed,
was fully aware of the value of long distance
races!
Over 600 Original Arabians
Messieurs de Portes and Solanet, directors of
the stallion depots, sound the alarm signal:
the stallions were scattered at the closure of
the royal stud farms at the beginning of the
French Revolution. “If the mares have increased
in number, they have regressed in quality….
The peasant, left to himself, only sought
to raise the size; he got this point, but at what
cost! These animals are without lightness, without
strength, without vigor.”
So it became clear that there was a need to
allocate large budgets and to hire experts to
remedy this shortage. Often negotiated in hard
struggle in Aleppo, Constantinople, or even in
Egypt, the emissaries who were sent on these
mission by France brought over two centuries
(1779-1970) nearly 480 stallions and 130 mares.
The latter were usually not for sale which
explains why there were so few, added to the
fact that in France the improvement had to be
done through the stallions.
One of the missions that had the most consequences
for the future of the purebred Arabian
in France was led from 1818 to 1820 by
Jules de Portes, director of the Haras de Pau,
accompanied by the veterinarian Louis Damoiseau.
They acquired 37 stallions (notably
the famous Massoud) and 2 mares. Including
Nichab, offered to the mission, who was used
as broodmare 10 years at the Haras du Pin
producing Anglo-Arabs then finally 13 years
at Pompadour, where she produced purebred
Arabians. She died at 28 years of age…
Massoud is pictured (page 40) as a strong
Koheylan type of skeleton and musculature
(while other very different representations
exist). He made a great contribution to the
creation of the French Anglo-Arab.
Outstanding riders express themselves brilliantly
on the Arabian horse, like the viscount
of Aure, a great promoter of outdoor riding: I
quote "You seem astonished that it is among
barbarian hordes that 'we go to look for the
perfect type of horse', but your surprise will
cease when you know that, from time immemorial,
the Arab takes care especially of this
kind of education. The horse is not for him,
as for us, an accessory of existence or an emblem
of wealth ... it is all his life, he shares
with him his sorrows and joys, his tiredness
and his rest. His nobility is that of his horse,
he has his genealogy, knows his parentage
and can prove that his faithful friend is of
noble race and blood that no misalliance
could stain."
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
History
Mare barn at La Rivière at the National Stud of Pompadour. In the foreground Furette with her daughter Kebira to the right. Furette is a daughter of
Warda, one of the foundation mares of French Arabian horse breeding..
Anglo-Arabian in high Demand
The fall of Napoleon III in 1870 and the complicated
beginnings of the Third Republic,
did nothing to harm French "buying fever"
in the Orient, quite to the contrary: Between
1874 and 1880 different missions imported
a large number of horses, over a hundred
stallions and around forty mares. One of the
most high-quality stallions is undoubtedly
Mekain, offered to the Emperor by the Sultan,
stationed in Pin and then in Pompadour,
little used despite his quality, used especially
in crossbreeding except at end of life. A great
breeder, Gustave Roque, trusted him and let
him cover his descendants of the illustrious
Nichab, and paid him this beautiful tribute
"Mekain is beautiful like poetry! Let the poets
forgive me but this horse can be compared to
everything without dishonoring anything…
of questionable quality in some parts but
beautiful of this beauty that does not detail.
These nostrils that speak, this eye that
dreams, this head reserved for paintings and
legends.”
In 1872, a batch of 12 quality mares, found
in extremis at the end of an unsuccessful
mission, landed in Marseille before joining
Pompadour. They were of equal quality to
the Nichab, Koheil and Warda, the best of the
best. Among them is a certain Merjané ... Her
first daughter born in France, Berthe, is none
other than the granddam in 4th generation
of Dénousté.
1/2020 - www.in-the-focus.com
At the end of the XIXth and the beginning of
the XXth, although this leaves us with some
regrets, the survival of the Arab horse in France
was by and for the Anglo-Arab. The Arabian
horse is only a percentage of the Anglo-Arabian.
In the 1920s, certain missions were finally
aimed at the purchase of horses likely to
work in purebred Arabians. These missions
are facilitated by the fact that the League of
Nations has placed Syria and Lebanon under
French mandate. General Rieu de Madron
brought back in 1925 9 stallions, all bred by
the Anazeh, as well as fascinating travel notes,
photos and his report on the pure Arabian
horse breed.
Other missions for the studs in North Africa
provided excellent stallions for the Stud farm
of Tiaret: notably Bango, a stallion bred by
the Shammar, born in 1923, of one meter
forty five, who had a long and brilliant career;
and from Syria El Managhi and El Obayan.
Tiaret and the Algerian stallion depots thus
received some 220 stallions between 1884
and 1945.
From France to Russia
One of the negative effects of this Western appetite
for the Oriental horse, is that the horse
in Arabia became an object of trade whereas
originally the foreigners had obtained it at
long intervals and with great difficulties. The
desert will barely supply the thousands of
45
horses requested, sometimes at the expense
of quality.
In France, the breeding of the Arabian horse is
collapsing. It has become essential to create
a stud farm in Algeria "where we would grow
the breed without damaging it". It was done
in 1877 in Tiaret and in 1880 in Sidi-Tabet.
Can we imagine today, in 2020, that these
words from the former Stud inspector Houel
date from 1867? "Faced with the deplorable
effects of changing fashions, there is above
all true beauty, the only one, the great, the
eternal, that which the Creator imposed on
the type of the species (...) Unfortunately this
beauty disappears each day, very few horses
in our time can offer the complete picture and
soon it will be necessary to look at a hundred
different subjects (…) While there is still time,
let us make all our efforts to preserve to the
world the precious type of the good and beautiful
horse: there are ruins that we can no
longer rebuilt”…
The war no longer needs horses: the selection
will therefore orient itself for the races. In
the interwar period, races reserved for purebred
Arabian were added to Anglo-Arab races.
The generation of 1924 is dominated by
Dénousté, son of Latif, imported from Egypt
in 1909 and Djaima (by the desert-bred Khouri
and Dame Tartine by which he thus traces
on Merjané of which we spoke previously).
Stationed in Pau until 1948, having served almost
800 mares and leaving nearly 450 iden-
History
tified products, Dénousté died at 27 years old,
having kept his flexibility and fertility!
Impressed by the French racing Arabs, the
Russian government sent a buying mission to
the Southwest of France in the 1930s… this
is how a son of Dénousté (together with six
mares, among them Aissa, tailing back to Asfoura),
Kann, went to Russia… Crabbet mares
were also imported to Russia and Kann's
marriage to one of them (Rixalina) gave the
heroic Korej, who endured the migrations
and vicissitudes of the Second World War and
remained brilliant until his death at almost
30 years old… he left Tersk with prestigious
descendants: Knippel, the big winner on the
flat, and Kankan (closely inbred with Rixalina
as a double grandmother), the father of the
legend Persik!
The North African Outlets
French Arabian breeding owes a lot to the races
reserved for it and which were very popular
with big owners, until the looming of the
Second World War. After this, the number of
Arab horses was in free fall in the countries
of the Cradle: the armies of the whole world
are motorized, many nomads settle down
and prefer the car to the horse ... the local
natural selection is definitely compromised.
Fortunately the English were able to organize
in Egypt an efficient selection body, the Royal
Agricultural Society.
For France remain the studs and stallion depots
of North Africa, however all the work of
selection carried out in Tiaret (in particular
by the commander Bardot with respect to
Bango) will be almost reduced to nil in fifteen
years, with the use of poor standards and a
policy of dispersal. In Tunisia, excellent racing
Arabs are still produced, of native or French
strains, notably Sumeyr and Ourour. After 5
victories in Tunisia Ourour arrives in service
at Tarbes at 5 years old in 1952. He was little
used in purebred Arabians (only 18 foals in 17
years of service, in the worst years of decline,
but what quality!). We find Asfoura as damline
and through his father Duc, Ourour traces
to both, Merjané and Warda.
The immense genetic potential of French
North African establishments have been
dispersed during the political events which
accompany the independence of these
countries. In 1964 the studbook commission
admits some mares repatriated from
North Africa and the administration acquires
three stallions typical and regular in races:
In'Chaalah, Iricho and Irmak… despised by
Anglo-Arab breeders who prefer Ba-Toustem
or Saint Laurent, more consistent models.
French Arabian horses are in the process of
Djerba Oua (Dragon / Doree II) *1946 is inbred three times in III. generation to Dénousté. Through
his son Gosse de Bearn (but not only him), he had great influence on French Arabian breeding.
Dénousté (Latif db / Djaima (von Khouri db)) *1921, one of the most influential stallions; he had
ca. 450 foals, though not all of them purebred Arabians.
disappearing, yet the National Stud of Pompadour
still has a few purebred Arabian broodmares…
Unfortunately in the 1960s, they
only produce Anglo-Arabs as do most private
broodmares: Maderba , Madonna, Magicienne,
Nevada II etc have produced more in
crossbreeding than in the purebred Arabian
breed which leaves us today with immense
regrets: Nevada II, remember, grandmother
in female line of at least 50 Group 1 winners
and, associated with Ourour, mother of Nevadour,
one of the most sought after strains
in the world, "the mare of a lifetime" by Renée
Laure Koch.
The Depression
In 1965, the studbook recorded only two
purebred Arabian foals. One of them comes
from Robert Mauvy, esthete, painter and
breeder of Arabian horses according to the
lineages and customs of the cradle. Then Jacques
Chalom des Cordes set up in 1966 in Provence
a breeding program with Polish Arabians,
much more "beautiful" than ours and
selected however at the races. The latter will
soon be emulated, new studs are flourishing
and importing horses from Poland, Tunisia,
Holland, Morocco - new, the calibration has
become private! It was the time when these
new breeders rebelled against the National
stud farms that they accused of reducing the
Arabian horse to a mere henchman for the
Anglos.
Promoted director of Pompadour, Pierre
Pechdo, personally very favorable to this revival
in favor of the Arab, was sent on a mission
in 1970 to Poland in order to acquire three
stallions. As most of the good subjects were
reserved for the auction where the Americans
buy them at gold prices, negotiations were
difficult but he managed to acquire Baj (by
Negatiw, damline Gazella II), Elaborat and
Badr- Bedur, both by Comet whose ancestor
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Bad descended directly from Chérifa, so a return
to the fold of our best lineage improved
in type as the Poles know so well to do,
The French administration was thus trying
to regain control of these very independent
breeders, while breeders from many countries
have just come together to create a world organization
of the Arabian horse.
Return to the True Values
In 1972 the French Arabian Horse Association
was created and the founding members decided
to organize an international competition
in Paris, the first edition of which would be
held at Parc de Vincennes on the occasion of
the 2nd Horse Show in 1973.
1975 sees the reappearance of purebred Arabian
races, and the first edition of the famous
Florac endurance ride won by Persik. The
Arabian horse was saved in France, at least
in terms of numbers! The organization of
shows, regulations, training of officials and
the fight against deviant practices, which are
emerging, lead the main organizing countries
to create in 1983 the ECAHO, its missions
for fairplay and the protection of horses are
still actual today!
Western selection oriented towards sporting
or beauty competitions, has tended to
separate the two fundamental qualities: beauty
and functionality, while also forgetting
the importance of genetics and the study of
lineages in mating, which distances the current
Arabian horse of its ancestral selection
mode, in the original spirit.
In conclusion, the Arabian Horse is a multifaceted
jewel: witness and actor of the history
of peoples, sophisticated weapon of war,
work of art, religious symbol, loyal companion,
accomplished sportsman. We have received
it as a legacy from the Bedouin peoples
who have pampered it from the start and
then distinguished people who have spread it
around the world and made it evolve to the
present day. Paradoxically the Arabian Horse
is currently under attack as much in the countries
of the cradle which are in ceaseless wars,
as in the rest of the world however rather rich
and in peace. In our materialist societies the
Arabian horse has sometimes become an
"object", at the mercy of drifts.
It seems essential to me, through the dissemination
of knowledge, literature and art, to
RESACRALIZE the Arabian Horse. Relearn to
marvel at him. To take care that future generations
of breeders want to study every detail
of its wonderful heritage, to inspire them in
their daily work. Thus aware and proud of the
treasure in our hands, we will be more motivated
to preserve it and work for its positive
evolution, without distorting it!
It is from Jean Deleau that I will borrow the
last word: "If the Arabian horse is the most
beautiful, it is because it is the best and its
beauty is only the materialization of all its
qualities"
Christele Derosch
Extract of her presentation at the ECAHO
General Meeting 2020.
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Kann (Dénsouté / Kita) *1927 was exported to Tersk Stud in Russia in 1930. He became one of the
main sources of athletic ability in Russian Arabian breeding and his progeny dominated racing.
Korej (Kann / Rixalina) *1939 bred in Russia. He is a blend of Crabbet and French lines. Korej was a
successful race horse as well as an important sire. He left 211 offspring in Russia.
Kankan (Korej / Nagrada) *1954 bred in Russia. He is the sire of Persik, who founded a dynasty of
endurance horses in France.
47
History
Die Triple Crown Schauen 2018
Schauen
Perspektivwechsel
oder
alle Fotos. G. Waiditschka
"Was ich auf Araberschauen
über Reitpferde
gelernt habe"
Ich habe mich als Araber-Laie bereits zu kleineren Zuchtschauen in
Deutschland begeben, um einen Eindruck von der Szene zu erhalten. Der
Höhepunkt meiner Unternehmungen war aber zweifellos der Besuch der
Weltmeisterschaft in Paris im Dezember 2019. Von dieser Veranstaltung
möchte ich einen Eindruck vermitteln aus der Perspektive eines Reiters.
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Schauwesen & Ehrlichkeit
Ich persönlich bin eine aktive Springpferdezüchterin und große
Verfechterin der Sportpferdezucht und Leistungsselektion. Daher
ist meine Einstellung gegenüber der Schauszene eher skeptisch.
Nur hübsch sein, ohne Leistung zu erbringen, wozu soll das für ein
Pferd gut sein? Für mich ist ein Pferd ein Sportpartner.
Aber ist es nicht ehrlicher, von vorneherein zu sagen, wir vergeben
gute Wertnoten für schöne Gesichter, nette Choreografie und
hochgerissene Hufe? Da weiß man zumindest, woran man ist. Daher
wollte ich dem Ganzen eine Chance geben und es mir einmal
live ansehen.
Denn es stellt sich die Frage: Ist es in der Dressur so viel anders? Da
werden Werte wie Gelassenheit und Taktreinheit für Schauelemente
ausgetauscht, obwohl in den Regularien etwas anderes steht. Da
wird die Harmonie der Gesamtdarbietung der Korrektheit der Ausführung
geopfert. Das ist doch viel befremdlicher.
Wenn sinnvolle Elemente wie Schritt und Grußaufstellung international
auf den Prüfstand gestellt werden (weil sich sonst die Zuschauer
langweilen), kann man nur festhalten: Das hat kein echter
Pferdemensch entschieden! Das sind die Prüfsteine der sorgsamen
und pferdegerechten Ausbildung. Sie abzuschaffen (und wer weiß
was noch folgt?), bedeutet, dass wir uns mehr und mehr in Richtung
Zirkus bewegen. Dann können wir die Kür auch gleich korrekterweise
als Show betiteln.
Aber zurück zu meinen Eindrücken aus der Araber-Szene.
Aufstellung
Die Art der Aufstellung mit der flachen Rückenlinie soll schick
aussehen, für mich sehe ich wenig tragfähige Rücken (Modell
"Badewanne" denke ich mehrfach böse). Bei der Präsentation in
der Bewegung sind stramme Rücken die Regel, durch den Körper
Change of perspective
or
"What i learned
about riding Horses
at Arabian Horse
Shows"
As an amateur with regards to Arabians,
I have already gone to smaller breeding
shows in Germany to get an impression of
the scene. The highlight of my venture was
undoubtedly the visit to the World
Championships in Paris in December 2019.
I would like to give an impression of this
event from the perspective of a rider.
Schauen
Eine möglichst waagerechte Kruppe ist gewünscht, auch wenn dafür
die Hinterbeine hinten herausgestellt werden müssen oder ein Bein weit
unter den Körper gestellt.
schwingen tut da nichts, geschweige denn, dass man pendelnde
Schweife sieht. (Aber auch danach sucht man in der Dressur heutzutage
in der Breite vergeblich.) Das muss mir noch jemand erklären.
Die gerade Kruppe lässt den Rücken sehr schwach aussehen,
das ist nichts, was ich als Reiter begehrenswert finde.
Was mir aber deutlich wurde und nie aufgefallen wäre, ist, dass ich
diese Aufstellung immer für eine unnatürliche Haltung gehalten
habe. Das stimmt so nicht. Wenn die Hengste sich gezielt gegenseitig
provozieren durften, so stellten sie sich danach ausnahmslos so
auf, wie es für die Prüfung erwünscht ist. Es scheint sich also um ein
natürliches Imponierverhalten zu handeln.
Warum das Ganze scheinbar nur unter Schmerzen „formschön“
abzurufen ist, oder warum man dies in der Praxis duldet, ist mir
schleierhaft. Die Schläge in Richtung Pferdekopf und vielfachen
Ruck mit dem hauchdünnen Show-Halfter setzen vermutlich
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Showmanship & honesty
Personally, I am an active breeder of show jumpers, and a great
advocate of sport horse breeding and performance selection. Therefore
my attitude towards the show scene is rather skeptical. Just
to be pretty without performing, what is that good for a horse? For
me, a horse is a sports partner.
But isn't it more honest to say from the start that we give good
marks for beautiful faces, nice choreography and pulled-up hooves?
At least you know where you are. So I wanted to give the whole
thing a chance and have a look at it live.
Because the question arises: is it so much different in dressage?
Values, such as serenity and tact cleanliness are exchanged for
show elements, although the regulations state otherwise. The harmony
of the overall presentation is sacrificed to the correctness of
the execution. That is much more strange.
If sensible elements such as walk and standing for greeting are put
to the test on international level (because otherwise the spectators
are bored), one can only say: No real horse man decided that! These
are the touchstones of careful and horse-friendly training. Abolishing
them (and who knows what will follow?) means that we are moving
more and more towards the circus. Then we can correctly title the
freestyle as a show. But back to my impressions from the Arab scene.
Stand-up
The type of stand-up with a flat topline should look chic, for me
I see backs with little load capacity (I think angrily several times
that looks like the "bath tub" model). When presenting the horse in
Schauen
Adrenalin und böse Erinnerungen frei, das notwendig ist, damit
die Pferde die „richtige“ Position einnehmen. Ich finde es
befremdlich, wie allgegenwärtig und offen diese Gewalt gegenüber
den Pferden gezeigt wird. Ich persönlich finde die Pferde
in dieser Haltung auch nicht schöner, aber das ist offensichtlich
Geschmackssache.
Körpergewicht
Für meinen Geschmack hätten die Pferde zum Teil ein paar Kilo weniger
auf den Rippen haben können. Ich nehme aber an, dass ein
Schutzpolster allein für den hohen Reiseaufwand und den damit
verbundenen Stress für die (zum Großteil) sehr jungen Pferde wichtig
ist, damit diese nicht vor der Schau die Form verlieren.
Insgesamt waren die Pferde aber in sehr guter körperlicher Verfassung.
Wirklich extrem dicke oder dünne Pferde sind mir nicht begegnet.
Paradoxerweise werden sie dann ja so aufgestellt, dass die
Silhouette schmaler wirkt.
motion, tight backs are the rule, swinging through the body does
not exist, let alone that one sees swinging tails (but even today
you won't find a broad range of these in dressage). Someone has
to explain this to me. The straight croup makes the back look very
weak, that's not something I find desirable as a rider.
But what became clear to me and what I would never have been
noticed is that I always considered this stand-up to be an unnatural
attitude. That is not correct. If the stallions were allowed to
tease each other in a head-on manner, they would then position
themselves without exception as required in the performance. So
it seems to be a natural imposing behavior.
Why the whole thing appears to be reproduced "in a beautiful shape"
only in pain or why this is tolerated in practice is beyond me.
The blows with the whip in the direction of the horse's head and
multiple jerks with the thin show halter probably release adrenaline
and bad memories, which is necessary for the horses to take
the "right" position. I find it strange how omnipresent and open
this violence towards horses is shown. I personally do not find the
horses in this posture more beautiful, but that's obviously a matter
of taste.
Mit (angedeuteten) Schlägen gegen den
Kopf und Ruck an dem dünnen Schauhalfter
wird die Standpose abgerufen. Mangelndes
Ruhigstehen wird mit Schlägen gegen die
Vorderbeine bestraft. Später reicht allein die
Bewegung der Gerte, um das Pferd daran zu
erinnern, dass es zu gehorchen hat. Durch das
Wegziehen der Beine versucht es den (vermeintlichen)
Schläge zu entkommen.
Ablauf
Die Tribünen sind gekauft. Das muss ich vermutlich erklären,
weil mir das im Reitsport oder auf Körungen noch nie begegnet
ist: Es gibt auf den Tribünen Anheizer, die für Applaus und
die richtige Stimmung während der Präsentation der Pferde zuständig
sind.
Bei Eintreten des zu unterstützenden Pferdes wird von dort eine
Choreografie abgezogen vom Feinsten: Mit Peitschenrascheln,
Poltern mit den Füßen, Zwischenrufen des Verzückens und lautem
Gejubel. Da sind unsere Peitschenraschler auf der Zuchtschau
nichts dagegen und vor allem extrem schlecht abgestimmt mit dem
Vorführer. So fabriziert man sich die Standing Ovations selbst. So
viel zum Thema Publikumsliebling bei der Körung, wenn sich das
rumspricht …
Zu meinem großen Erstaunen finden die Weltmeisterschaften der
Show-Araber vor leeren Rängen statt. Wenn man die vielen mitreisenden
Anheizer abzieht, scheint sich kaum jemand live vor Ort zu
begeben. Fotografen sind noch vertreten. Echtes Publikum sucht
man vergeblich.
Zugegeben, es gibt einen Livestream und gute Berichterstattung,
das Publikum ist weltweit verteilt, von daher ist es wohl etwas mühselig,
extra anzureisen. Spannend finde ich, dass man von den leeren
Rängen in der Live-Übertragung nichts sieht, weil die Tribünen
im Dunklen liegen. Der Geräuschkulisse in der Halle nach zu urteilen
müssten Zehntausende Zuschauer orientalischer Ausdrucksfreudigkeit
die Ränge füllen, da geht ein Toben durch die (nicht vorhandene)
Menge, dass der Fotograf nie seinen Einsatz verpassen kann. Mir
dröhnen nach ein paar Stunden die Ohren, auch noch nachdem ich
die Halle längst verlassen habe.
Aber dieses Event findet seit beinahe 40 Jahren alljährlich in Paris
statt, das ließe sich mit ein bisschen (Weihnachts-)Shopping gut
verknüpfen. Bis auf die VIP-Tribünen herrscht gähnende Leere, nicht
mal Catering gibt es bei den 'normalen Zuschauern'. Das ist hier
eindeutig eine geschlossene Veranstaltung, trotz freiem Eintritt. Befremdlich.
Body weight
For my taste the horses could have been a few pounds less on the
ribs. But I assume that it is a protective measure which is important
for the long travels and the associated stress for the (mostly)
very young horses, so that they do not lose their shape before the
show. Overall, however, the horses were in very good physical shape.
I have not met really extremely thick or thin horses. Paradoxically,
they are then set up so that the silhouette appears narrower.
Procedure
The grand stands have been bought. I probably have to explain
this because I have never encountered this in equestrian sport or at
a licensing: There are claqueurs in the stands that are responsible
for applause and the right atmosphere during the presentation of
the horses.
When the horse to be supported comes in, a choreography is released
from there which is at its finest: with whip rustling and shaking,
rumbling with the feet, cries of ecstasy and loud cheers. Our
whip rustlers at the breed shows are nothing against this and, above
all, extremely poorly coordinated with the handler. This is how
you make the standing ovation yourself. So much for the favorite
of the audience at the licensing, if the word gets around ...
To my great surprise, the World Arabian Horse Championships
take place in front of empty seats. If you pull off the many accompanying
claqueurs, hardly anyone seems to go live on site. Photographers
are still represented. But you won't find a real audience.
Admittedly, there is a livestream and good reporting, the audience
is distributed worldwide, so it may be a bit tedious to travel there.
I find it interesting that you don't see any of the empty seats in the
live broadcast because the stands are in the dark. Judging from
the background noise in the hall, tens of thousands of viewers of
oriental expressiveness should fill the ranks, there is a romp through
the (non-existent) crowd that the photographer can never
50
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Ursprung als Kriegs- und Reitpferd
Interessant ist für mich der immer wieder zu hörende Hinweis des
Kommentators, es würde sich im Ursprung der Araber um Reitpferde
handeln, die Arbeit schätzen und in allen Reitsportsparten
eingesetzt werden können. Bezeichnend, dass es nicht einmal ein
Schaubild gab, um dieses Können in geeigneter Weise in Szene zu
setzen. Ich habe an dem Wochenende in Paris nicht ein einziges gerittenes
Pferd zu Gesicht bekommen. Da würde ich mir mehr Konsequenz
wünschen.
Abstammung
Name und Pedigree des Pferdes werden bei der Vorstellung nicht
angesagt, damit die Richter nicht von Herkunft und Besitzverhältnissen
des Pferdes in ihrer Beurteilung beeinflusst werden. Das
klingt erst mal gut in der Theorie und ich würde mir dies für Fohlenschauen
oder selbst Körungen in der Warmblutzucht wirklich
wünschen.
Aber in der Praxis hat dieses System seine Grenzen. Denn selbst
für mich als fachfremde Person, waren die Vorführer und die Geräuschkulisse
doch recht schnell den entsprechenden Lagern zuzuordnen.
Ich nehme an, das bekommen auch die Zuchtrichter
mit. Zumal es qualifizierende Klassen gibt, in denen eine Vorauswahl
stattfindet. Die Favoriten sind, davon kann man ausgehen,
schlicht bekannt.
Aber obwohl ich mich durchaus darauf verstehe, Pferde auseinanderzuhalten,
wurde es gerade im Gemenge der Senioren-Stuten
schwierig, bei all den Schimmeldamen den Überblick zu behalten.
miss his assignment. My ears roar after a few hours, even after I
have long left the hall.
But this event has been taking place in Paris every year for almost
40 years, which could be combined with a bit of (Christmas) shopping.
Except for the VIP grandstands, there is a yawning emptiness,
there is not even catering for the 'normal spectators'. This is clearly
a closed event, despite free admission. Strange.
Origin as a war and riding horse
What is interesting for me is the comment that the commentator
calls out again and again, which is that originally the Arabian horse
would be riding horses that appreciates work and can be used in
all different sports disciplines. Significant that there was not even
a demonstration to showcase this ability in a suitable way. I didn't
see a single ridden horse that weekend in Paris. I would like more
consistency.
Pedigrees
The name and pedigree of the horse are not announced during the
presentation so that the judges are not influenced by the origin
and ownership of the horse in their assessment. That sounds good
in theory and I would really like this for foal shows or even stallion
licensing in warmblood breeding.
But in practice, this system has its limits. Because even for me as a
non-specialist, the handlers and the background noise were quickly
assigned to the corresponding camps. I assume that the judges
will also notice this. Especially since there are qualifying classes in
Schauen
Show horses are well-trained horses who
perform certain actions at a sign in order to
present themselves optimally to the judges.
The rapid change between relaxation and
tension that these horses perform is remarkable.
They know exactly when there is a break
during which they can doze and when not.
The occasional praise and petting of the horse
is their reward.
Offensichtlich steht Weiß für Mütterlichkeit. Wer weiß, vielleicht passiert
das mit der Verwechselung bei dem Lärm auch den Zuchtrichtern
und es herrscht damit doch Objektivität?
1/2020 - www.in-the-focus.com
NEGATIV
Schminke
Schminke für Pferde? Ehrlich jetzt? Man kann es auch übertreiben.
Die stark geschorenen Pferde waren (im besten Fall) mit Öl eingerieben
und glänzten auch im Dunkeln. Das ist nun wahrlich nicht
mein Ding.
Gewalt
Ich komme wirklich viel herum. Aber noch nie habe ich ein Reitsportereignis
gesehen, bei dem die Gewalt gegenüber dem Pferd
so präsent ist wie im Schauwesen. Also genau dort, wo ja paradoxerweise
sportlich nichts von dem Pferd verlangt wird, was den Tierschützern
doch immer aufstößt. Das Drohen mit erhobener Peitsche
und das Schlagen in Kopfrichtung der Pferde durch den Vorführer
ist Usus, dagegen begehrt auch kein Richter oder der vorhandene
(zum Schutz der Richter durchaus aktive) Steward auf.
Die Gewalt gegenüber dem Pferd ist omnipräsent und in den Augen
der Pferde mit Panik zu lesen. Bemerkenswert ist der schnelle
Wechsel zwischen Entspannung und Anspannung, den diese Pferde
vollziehen. Sie wissen genau, wann Pause ist und gedöst werden
kann und wann nicht.
51
which a pre-selection takes place. One can assume that the favorites
are simply known.
And even though I do understand how to keep horses apart, it was
difficult to keep track of all the white horses especially in the class
of senior mares. White obviously stands for maternity and feminity.
Who knows, maybe the judges confuses the horses with all the
noise and there is objectivity after all?
NEGATIV
Make up
Make up for horses? Seriously? One can also exaggerate. The heavily
clipped horses were (in the best case) rubbed with oil and glittered
even in the dark. Now that's really not my thing.
Violence
I really get around a lot. But I have never seen a riding event in
which violence against the horse is as present as in the show business.
This, exactly where, paradoxically, no real heavy performance
is required of the horse, which the animal rights activists
always find wrong. Threatening and beating with a raised whip by
the handlers in the direction of the horse's head is common, but no
judge or the existing steward (who is active to protect the judges)
opposes this.
The violence against the horse is omnipresent and can be read
with panic in the eyes of the horses. The rapid change between
Schauen
Geschminkt und rasiert - das gehört bei den Arabern dazu. Die stark
geschorenen Pferde waren (im besten Fall) mit Öl eingerieben und
glänzten auch im Dunkeln.
Ich sehe viele stark dressierte Pferde, die auf ein Zeichen hin bestimmte
Handlungen ausführen, um sich den Richtern optimal zu
präsentieren. Auch einstudierte Kunststückchen, die nach wilder
Gegenwehr aussehen sollen und dennoch stark choreographiert
sind.
Ich denke mehrfach daran, dass diese Pferde zwar von ihren Besitzern
königlich behandelt werden, weil sie einen hohen Geldwert
haben, dennoch ist die Verbundenheit zu ihnen nur oberflächlich.
POSITIV
Der Tanz
Die Choreografie in der Vorführung der Pferde war zum Teil bemerkenswert
gut. Der Tanz mit dem Pferd, auch vereinzeltes Loben und
Streicheln der Pferde findet statt. Ich sehe die Behauptung bestätigt,
dass Araberpferde dem Menschen zugewandt sind, denn sonst
würde hier mehr Gegenwehr stattfinden. Jedes Tänzeln und Steigen
ist stark choreografiert und einstudiert, hier ist nichts wild, was einen
wilden Anschein erweckt. Das Tänzeln an der Hand, das Provozieren
der Gegenwehr, Steigen – alles auf Geheiß des Vorführers
und selten vom Pferd ausgehend.
Aber dennoch gibt es auch gute Beispiele von Vorführern, die ihr
Werk verstehen. Die ihr Pferd mit kleinsten Gesten und Einladungen
schicken und aufnehmen, mit ihm einen Tanz aufführen, der klaren
Regeln folgt. Sowie Pferden, die den Takt zur Musik finden und ihren
Auftritt genießen. Auch Pferde, die sich aktiv durch den Körper bewegen,
sind zugegen.
Die Bewegungen
Gewonnen wird nicht in der Bewegung. Oder zumindest sind die
Einzelnoten für Kopf und Körper gemeinsam höher gewichtet als
die Bewegungsqualität. Für die Vergabe der Bewegungsnote habe
ich offenbar auch andere Ansichten als die Richter.
Das, was im Warmblutsektor gemeinhin als Takt betitelt wird, sieht
man wenig ausgeprägt. Er verliert sich in der Aufregung und das ist
vermutlich auch dem festen Rücken geschuldet. Die meisten Pferde
treten ungebremst und wenig gelenkschonend in den Boden, bei
höchster Anspannung von Gliedmaßen und Rücken. Kadenz wird
ebenfalls kaum entwickelt, es geht um schnelle und effiziente Bewegungen
mehr als um den maximal ausgreifenden Bewegungsablauf.
Aber es bietet sich in den Top-Platzierungen insgesamt ein uneinheitliches
Bild. Die Pferde haben zum Teil einen sehr flachen, aber
dynamischen Bewegungsablauf, zum Teil aber auch eine raumgreifende
und mehr über das „Knie“ getragene Aktion. Was genau bevorzugt
wird, hat sich mir nicht immer erschlossen.
relaxation and tension that these horses perform is remarkable.
They know exactly when there is a break and can be dozed and
when not.
I see a lot of well-trained horses who perform certain actions at a
sign in order to present themselves optimally to the judges. Also
rehearsed tricks that should look like wild resistance but are still
strongly choreographed.
I think several times that these horses are treated like royalty by
their owners because they have a high monetary value, but the
attachment to them is only superficial.
POSITIV
The dance
The choreography in the performance of the horses was remarkably
good in some cases. The dance with the horse, also occasional
praise and petting of the horses takes place. I can confirm the
claim that Arabian horses have a very friendly approach to humans,
otherwise there would be more resistance here. Every prancing
and rearing is heavily choreographed and rehearsed, there is
nothing wild here even if it gives a wild appearance. Prancing at
the hand, provoking the resistance, rearing - all at the behest of
the handler and rarely starting from the horse.
You don't win with movements as the individual scores for head and
body are weighted together higher than the quality of movement.
But there are still good examples of handlers who understand their
work. Who send and take back their horse with the smallest of gestures
and invitations, perform a dance with it that follows clear
rules. As well as horses that find the rhythm to music and enjoy
their performance. Horses that are actively moving through the
body are also present.
Movements
You don't win with movements. Or at least the individual scores
for head and body are weighted together higher than the quality
of movement. I apparently have different opinions than the judges
when it comes to assigning the movement scores.
What is commonly referred to as a beat in the warmblood sector
is not very pronounced. The horse gets lost in the excitement and
that is probably due to his firm back. Most horses step into the
ground without a break, which is not very easy on the joints and
causes extreme tension on the limbs and back. Cadence is also
rarely developed, fast and efficient movements are more required
than any far reaching, ground covering movements.
But overall there is a mixed picture in the top rankings. Some of
the horses have a very flat but dynamic sequence of movements,
others have some ground covering action that is carried more over
an active “knee”. What exactly is preferred was not always clear to
me.
52
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Die Belastbarkeit
Eine weitere Sache ist mir aufgefallen, nämlich die gute Bodenhaftung
der Pferde. Man sieht kaum ein Ausrutschen oder Grätschen.
Ich wundere mich bei den engen Zirkeln im vollen Tempo über so
wenige Unfälle. Die Araber haben auch bei enormer Schräglage
(Optik „Motorrad in der Kurve“) viel Kernstabilität und sind gut auf
den Beinen. Dies mag im Vergleich zum Warmblut durch den geringeren
Hebel der kürzeren Beine begründet sein. Die meisten Pferde
sind nur vorne beschlagen.
Da es keine klassische Pflastermusterung gibt, ist die Korrektheit der
Pferde (zumal auf die Distanz der großen Halle) nicht ganz leicht zu
beurteilen. Aber es fällt die hohe Trockenheit von Beinen und Gelenken
auf. Es gibt, von der Konstruktion abgesehen, kaum wirklich
sichtbare Mängel, nur ein älteres Pferd mit Piephacken entdecke ich.
Resilience
Another thing I noticed was that the horses had good grip. You
hardly see any slipping or sticking out. I wonder at so few accidents
in the tight circles at full speed. The Arabs have a lot of stability
even when they show an enormous inclination (optics "motorcycle
in the curve") and are good on their feet. Compared to warmblood
horses, this may be due to the lower leverage of the shorter legs.
Most horses are only shoed in the front.
Since there is no classic assessment on firm ground, the correctness
of the horses (especially given the distance from the large
hall) is not easy to assess. But you notice the high dryness of the
legs and joints. Apart from the construction, there are hardly any
visible defects, I only discover an older horse with capped hocks.
Measured against the expected housing conditions without a lot
of free running, I find this unusual. Is this due to pre-selection
because it is undesirable in competition or is it due to the hardness
of the horses?
It is also interesting to note that on a national level I have seen
more horses with obvious too long pastern and other defects than
at the World Championships. A certain physical hardness seems to
be favoured at this level, at least that's my impression.
Schauen
Trotz Schräglage keine Unfälle dank guter Bodenhaftung - das beeindruckt
im Warmblutlager.
Gemessen an den zu erwartenden Haltungsbedingungen ohne viel
Freilauf empfinde ich das als ungewöhnlich. Ist das Vorselektion,
weil es im Wettkampf unerwünscht ist, oder auf die Härte der Pferde
zurückzuführen?
Interessant auch die Notiz, dass ich auf nationalem Niveau mehr
Pferde mit offensichtlicher Durchtrittigkeit und anderen Mängeln
gesehen habe als bei der Weltmeisterschaft. Eine gewisse körperliche
Härte scheint also auf diesem Niveau favorisiert zu werden, so
jedenfalls mein Eindruck.
Mein Fazit
Auch wenn mein Bericht sich sehr kritisch liest, bin ich froh, mir diesen
Live-Eindruck verschafft zu haben. Es ist eine eigene Welt. Es
zeigten sich mir wunderschöne Pferde, in tollem Ambiente gekonnt
in Szene gesetzt. Ich war beeindruckt von der tänzerischen Präsentation
der Pferde durch die weltbesten Vorführer sowie deren Gefühl
für die perfekte Inszenierung der Stärken des Pferdes. Daneben
gab es leider auch viele ambivalente Eindrücke, denn der Tierschutz
dürfte sich in dieser Disziplin ruhig präsenter zeigen.
Das Label Schaupferd ist vielen Reitern und Züchtern im Warmblutbereich
zuwider. Ich habe dennoch viele Parallelen zu unserem
Sport entdecken können. Vielleicht ist die Schauszene einfach nur
ehrlicher in der Außendarstellung?
Iris Wenzel
The hard stand is not only cruel for its questionable training methods,
but also meaningless for its artificial positioning of the head and lengthening
of the neck....
Conclusion
Even though my report reads very critically, I'm glad that I got this
live impression. It is a separate world. It showed me beautiful horses
in a great atmosphere. I was impressed by the dancing presentation
of the horses by the world's best handlers, as well as their
feeling for the perfect staging of the horse's strengths. In addition,
there were unfortunately also many ambivalent impressions,
because animal welfare should be more present in this discipline.
The 'show horse' label is repugnant to many riders and breeders in
the warmblood world. However, I was able to discover many parallels
to our sport. Maybe the show scene is just more honest in its
external image?
Iris Wenzel
Die Autorin Iris Wenzel ist Warmblutzüchterin, mit Schwerpunkt
Springpferde. Sie ist dem "Blutpferd" zugeneigt und verwendet
gerne auch Englisches Vollblut in ihrer Zucht.
Auf ihrem "Hippothesen Blog" fasst sie ihre Ideen und Inspirationen
für neue Ansätze in Sport und Zucht in Worte. Einige der
Themen sind auch für die Freunde des arabischen Pferdes
von Interesse!
https://blog.hippothesen.de/inhaltsuebersicht/
1/2020 - www.in-the-focus.com
53
The author Iris Wenzel is a warmblood breeder with a focus on
show jumpers. She is inclined to the "blood horse" and likes to
use English Thoroughbreds in her breeding.
On her 'Hippotheses Blog' she puts her ideas and inspirations for
new approaches in sport and breeding into words. Some of the
topics are also of interest for the friends of the Arabian horse
(in German only)!
https://blog.hippothesen.de/inhaltsuebersicht/
Zum 34. Geburtstag
Happy Birthday
GerSemi (Gharo / Kiliema) *1986 geritten von Christian
Taubner auf einem der vielen Distanzritte, die
das Paar zusammen absolviert hat.
Foto: Carmen Mitschke
Happy
GerSemi
Birthday
GerSemi kam 1986 als Tochter von Gharo und
Kiliena im Weserbergland auf die Welt. In ihrem
Blut fließt alles, was damals so in einem
Araber zu haben war: Gharib aus El Zahraa,
Euben aus Janow Podlaski, Kilimandscharo
aus Tersk und Nazir aus Deutschland.
Der Züchter von GerSemi gab seinerzeit die
Araberzucht auf und die junge Stute landete
als Fohlen bei der Buchautorin Christiane
Gohl, die damals leidenschaftlich Isländer
geritten ist. Sie gab der Araberstute GerSemi
auch den isländischen Namen. Christiane hat
viel Arbeit in das junge Pferd gesteckt, aber es
war nur schwer erziehbar. Sie schrieb ein Buch,
zu dem GerSemi sie inspiriert hat: "Alisha,
die sechste Stute." Das Buch rankt sich um die
Legende von den fünf gehorsamen Stuten
des Propheten Mohammed, die angeblich die
Araberzucht begründeten. Christiane Gohl
kam nach der Bekanntschaft mit GerSemi zu
der Überzeugung, dass es noch eine sechste
Lieblingsstute des Propheten gab, die nicht
gehorchte, sondern das (Über-)leben ihres
Fohlens für wichtiger erachtete. Aus dieser
Linie musste wohl GerSemi abstammen.
Wie gesagt, die Erziehung von GerSemi war
mühsam und so kam sie zur Ausbildung an
den jungen Peter Kreinberg. Der gab nach
drei Monaten das Pferd zurück mit den Worten:
„Das ist ein gutes Pferd, wenn es täglich
120 km laufen kann.“ Damit war bei Christiane
der Entschluss gefallen, GerSemi an einen
Distanzreiter zu verkaufen.
Den Distanzreiter Christian Taubner fand
Christiane auf einem Distanzritt. Sie ritt einen
ihrer Isländer und Christian einen Haflinger.
Beiden war klar, dass das nicht die idealen
Distanzpferde waren. So kam die vierjährige
Stute in den Besitz von Christian Taubner, der
damals schon viel auf Distanzritten unterwegs
war und mit GerSemi das Pferd seines
Lebens bekam.
GerSemi war sehr temperamentvoll und
nicht einfach zu reiten. Trotzdem wagte
Christian sich 1992 auf den ersten Distanzritt
mit ihr in Eisborn. Und siehe da, sie ließ sich
zwar anfangs nicht untersuchen, aber das
Laufen auf weiten Strecken war ganz nach
ihrem Geschmack. Von da an war die Karriere
von GerSemi bestimmt.
GerSemi lief mit Christian über 5.000 km Distanzritte
in zehn Jahren. Etlichen Siegen auf
der mittleren Strecke und mehrfachen Landesmeisterschaften
folgten 15 Siege auf der
langen Strecke zwischen 80 und 160 km und
ein 10. Platz bei der Deutschen Meisterschaft.
1998 wurde ihr Sohn Shakur von Al Azim geboren,
der heute noch mit GerSemi gemeinsam
im Offenstall und auf der Weide lebt und
regelmäßig von Christian geritten wird. 2006
bekam sie das Stutfohlen Semawi von Waranio.
Semawi wurde das Lieblingspferd von
Daniela Cappel, die mit ihr auch schon etliche
Distanzritte erfolgreich geritten ist.
GerSemi wird dieses Jahr 34. Sie erfreut sich
bester Gesundheit, wird immer noch regelmäßig
rossig und ist das liebste Pferd der
Welt. Es sei denn, eine rangniedere Stute nähert
sich ihr, aber ihre Weidegenossen kennen
sie ja schon lang genug und wissen mit
ihr umzugehen.
Christian Taubner
54
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Über die Regenbogenbrücke...
Over the Rainbowbridge...
Foto: G. Waiditschka
Zagrobla 1994–2019
Am 8. Dezember starb die Stute Zagrobla (Monogramm
/ Zguba) im Alter von 25 Jahren in
ihrem Heimatgestüt Michalow. Sie war eine
der "legendären Drei", Kwestura, Fallada und
Zagrobla, die drei Monogramm-Töchter, die
für Michalow alle wichtigen Championate gewonnen
haben und den Ruhm des Gestüts zu
neuen Höhen brachten.
Sie hat alle wichtigen Titel gewonnen: All Nations
Cup, Welt-Championat und zweimal
wurde sie Reserve-Europa-Championesse. Daneben
wurde sie US National und Scottsdale
Reserve Champion. 2018 erhielt sie für ihre
außergewöhnlichen Erfolge im Schauring die
WAHO-Trophy verliehen.
Aber sie war nicht nur im Schauring erfolgreich,
sie hat auch ihre eigene Dynastie gegründet,
die in Michalow weiterlebt. -gw-
On December 8, the mare Zagrobla (Monogramm
/ Zguba) died at the age of 25 in her
home stud Michalow. She was one of the
"legendary three", Kwestura, Fallada and
Zagrobla, the three Monogramm daughters
who won all important championships
for Michalow and brought the stud's fame
to new heights.
She has won all important titles: All Nations
Cup, World Championship and twice
she she was Reserve European Champion.
In addition, she was US National and
Scottsdale Reserve Champion. In 2018 she
received the WAHO Trophy for her extraordinary
success in the show ring.
But she was not only successful in the show
ring, she also founded her own dynasty
that lives on in Michalow.
-gw-
Über Shows den Regenbogen
Der WAHO-Trophy-Gewinner 2008 aus Österreich,
Padrons Khen Saabi, starb am 10. Januar.
Er war einer der erfolgreichsten Dressur-Araber,
und holte sich neben vielen Siegen
und Platzierungen in der Dressur bis
Klasse S auch viermal den Österreichischen
Meistertitel und zweimal war er Vize-Europameister
in der Dressur.
Seine züchterische Karriere beinhaltete die
Anerkennung für alle Arabischen Rassegruppen
sowie als Veredlerhengst für die Warmblutzucht.
Seine Tochter Khen Saabis Nashita
fühlte sich im Springparcours zuhause, war
hier Österreichische Meisterin und errang
drei Bronzemedaillen am Europa-Championat.
Viele seiner Nachkommen, auch aus dem
Kleinpferde- und Ponybereich, bewiesen ihr
Talent vor allem unter dem Sattel.
Padrons Khen Saabi 1995–2020
Austria's 2008 WAHO Trophy winner Padrons
Khen Saabi died on January 10th. He
was one of the most successful dressage
Arabians and, in addition to many victories
and placements in dressage up to advanced
level, also won the Austrian championship
four times and twice he was vice-European
champion in dressage.
His breeding career included the licensing
for all Arabian breeds, as well as for warm
blood breeding. His daughter Khen Saabis
Nashita felt at home in the show jumping
course and was Austrian champion in this
discipline, where she won three bronze medals
at the European Championship. Many
of his offspring, also from various pony
breeds, demonstrated their talent especially
under the saddle.
NK Hafid Jamil 1996–2020
Die Ägypter-Züchter trauern um den Hengst
NK Hafid Jamil, der im Alter von 24 Jahren
starb. Gezogen von Dr. Hans-Joachim Nagel
stellte er für viele das Ideal des "Ägypters"
dar, insbesondere verkörperte er den "Nagel-Look"
in besonderem Maße. Und er hat
auch die Zucht in besonderem Maße beeinflußt,
sind doch allein in Deutschland rund
120 Fohlen von ihm registriert.
NK Hafid Jamil hat zahlreiche Zuchten nachhaltig
beeinflußt, kaum einer, der sich seinem
Charme, seinem "Look" hätte entziehen können.
Sein bekanntester Sohn in Deutschland
dürfte DF Malik Jamil im Gestüt Birkhof sein,
der seinerseits über 100 Fohlen in Deutschland
hinterließ. Im Gestüt Katharinenhof von
Dr. Nagel sind die NK-Hafid-Jamil-Söhne NK
Kamar El Dine und NK Nadeer aktiv. -gw-
4/2019 1/2020 - www.in-the-focus.com
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Foto: P. Berlenbach
The breeders of Straight-Egyptians mourn
the stallion NK Hafid Jamil, who died at the
age of 24. Bred by Dr. Hans-Joachim Nagel,
he represented the ideal of the "Egyptian" for
many, in particular he embodied the "Nagel-
look" to a very high degree. And he also
influenced breeding in an enormous way, as
he registered around 120 foals in Germany
alone.
NK Hafid Jamil has had a lasting influence
on numerous studs, hardly anyone who
could have escaped his charm, his "look". His
most famous son in Germany is probably DF
Malik Jamil at the Birkhof stud, who in turn
left over 100 foals in Germany. At the Katharinenhof
stud of Dr. Nagel are the NK Hafid
Jamil sons NK Kamar El Dine and NK Nadeer
active.
-gw-
FN-Ranglisten-Statistik 2019
Die
Besten
ihrer
Sport
Art
Auch wenn es nur ein
"kleines Häufchen" an
arabischen Sportpferden
ist, die aktiv in Dressur,
Springen und Vielseitigkeit
unterwegs sind, so wollen
wir doch wie jedes Jahr die
Besten ihrer Art hervorheben
und vorstellen. Und
auch dieses Jahr haben
die Vollblutaraber die
Shagya-Araber und Anglo-Araber
geschlagen!
Haifi El Sorrento unter Susanne Hoyler.
alle Fotos: G. Waiditschka
Zwanzig Volllbutaraber haben in der
Turniersaison 2019 Ranglistenpunkte
(RLP) sammeln können. Auch Auslandsstarts,
beispielsweise an der Europa-Meisterschaft
in Wiener Neustadt/AT
schlagen sich in dieser Statistik nieder, da die
FN dieses Turnier anerkennt. Nicht erfasst
von dieser Statistik sind Pferde, die zwar gestartet
sind, aber weder ins Preisgeld kamen,
noch einen RLP für ihre Leistung erhielten.
Wir dürfen also davon ausgehen, dass die
tatsächliche Anzahl der "Turnier-Araber" etwas
höher liegt - viele sind es aber trotzdem
nicht! Die überwiegende Mehrheit dieser
Pferde-Reiter-Paare, nämlich 13, bewegen
sich auf E- und A-Niveau, fünf auf L/M-Niveau
und zwei davon sind bis Kl. S vorgestoßen.
Die Vollblutaraber
Nach wie vor ist die Dressur die beliebteste
Disziplin bei den Vollblutarabern. Dabei eignet
sich dieser auch für den Springsport - zumindest
bis Kl. L. Aber wie so oft ist hier das
Pferd oftmals vielseitiger veranlagt, als es die
Reiter sind. Von den 20 Vollblutarabern sind
also 14 in der Dressur zu finden, sechs auch
oder ausschließlich im Springsport, und nur
drei gehen auch ab und zu einen Geländeritt.
Mit großem Vorsprung lag 2019 wieder Haifi
El Sorrento (BS Specific / Haifi Dinjah) *2005
unter Susanne Hoyler an der Spitze unserer
Tabelle. Rund die Hälfte seiner RLP hat er sich
an der Europa-Meisterschaft "erritten", einen
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
56
TOP TEN der Vollbllutaraber - nach FN-Ranglistenpunkte 2019
Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-
keit
1 Haifi El Sorrento 2005 W
BS Specific /
Haifi Dinjah
Hoyler,
Susanne
2 MS Madrass 2005 W Kamerton / Marenah Giese,
Susanne
3 Mosri Al Dahab 2004 H Dahab / Mosila
Dorn,
Emma
4 Al Ashar 2005 H Ashur
Schlichte,
Neele
5 Malik Ibn Prognoz 2005 W Prognoz / Juvara
Holze,
Janine
6 Mardschem 2007 H Dschehim / Marja
Semler,
Pia
7 Angel Elegantkah 2005 S Amurath Muntahi /
Bijl,
Cindy
8 VK Mahal Nazar 2002 H
Magnum El Assuad /
Zacharie LSC
9 Maschatka 2000 S Dinar / Majmakala
10 Nuri 2001 W PA Noel / Nayla III
Fürst,
Manuela
Zell,
Lina-Nikita
Cordes-
Sch., Finja
Fahren
Gesamt
RLP
JGS
LGS
1248 1248 513,00 € 2.262,00 €
647 647 65,00 € 1.002,00 €
299 299 176,00 € 399,00 €
10 135 1 146 484,00 € 2.203,00 €
135 135 211,00 € 737,00 €
54 54 70,00 € 171,00 €
49 49 39,00 € 57,00 €
31 31 119,00 € 268,00 €
27 27 32,00 € 32,00 €
22 2 24 81,00 € 116,00 €
Sport
anderen Großteil in Aachen. Der Wallach ist
jetzt 15-jährig, dreijährig begann seine Ausbildung.
Neben der Grundausbildung hat
er auch in andere Disziplinen "schnuppern"
dürfen - Distanz und Springen, letzteres war
aber nicht sein Ding. Überhaupt war "Sori"
eher ein Hasenfuß, mit der weiteren Ausbildung
aber stieg auch sein Selbstvertrauen.
Eine vernünftige reiterliche Ausbildung formt
also nicht nur den Körper, sondern auch den
"Geist"!
Seit der Turniersaison 2014 erstellen wir diese
Ranglisten, und seither ist Haifi El Sorrento in
der TOP TEN zu finden. War er 2014 noch auf
Platz 7, hatte er es 2015 schon an die Spitze
geschafft, wo er auch 2016 und 2017 blieb.
Lediglich das "Pechjahr" 2018 warf ihn auf
den zweiten Platz zurück, und nun ist er auch
2019 wieder souverän an der Spitze. Aber natürlich
geht auch ein gebührender Anteil an
dieser Erfolgsserie auf das Konto seiner Ausbilderin
und Reiterin Susanne Hoyler.
Auf Platz 2 landete MS Madrass (Kamerton
/ Marenah) *2005 unter Susanne Giese, die
zwar "nur" die Hälfte der Punkte von Haifi
El Sorrento erreichten, aber mit 647 Punkten
dennoch auch dieses Jahr die Goldene
Sportpferdeplakette verdient haben, für die
400 RLP erreicht werden müssen. Madrass
war mit seiner Reiterin und Besitzerin in
Wiener Neustadt dabei, von wo er die Silbermedaille
in der Dressur mit nach Hause
brachte, und in Lage-Hörste. Er geht wie
Haifi El Sorrento auf Niveau M/S. Auch er ist
seit Anbeginn unserer Ranglisten-Statistik
mit dabei, lediglich die Turniersaison 2015
fiel für die beiden aus. Ansonsten rangierte
er auf Platz 3 bis 1.
Auf Platz 3 lag wie im Vorjahr der VZAP-Körungssieger
von 2016, Mosri Al Dahab
(Dahab / Mosila), *2004 im Besitz von Renate
Faustmann und geritten von der 17-jährigen
Emma Dorn. Auch er war auf dem Europa-Championat
vertreten, aber auch auf regionalen
Turnieren und natürlich in Aachen.
Insgesamt sind die beiden auf L/M-Niveau
unterwegs und haben mit ihren Turniererfolgen
die HLP-Turnierprüfung bestanden (s.
Seite 36). Der Hengst ist seit 2017 in der TOP-
TEN-Wertung vertreten, anfänglich noch mit
Mutter Katharina Dorn im Sattel.
Auf Platz 4 dann der erste "Springer": Al
Ashar (Ashur / Aswana V) *2005 hat mit seiner
jungen Reiterin Neele Schlichte sichtlich
Spaß an dieser Disziplin! Und das Paar ist
eines von dreien, die auch einmal einen Geländeritt
in Angriff nehmen. Dass die beiden
1/2020 - www.in-the-focus.com
TOP TEN der Shagya-Araber - nach FN-Ranglistenpunkte 2019
Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-
keit
1 Santiago 2009 W Samurai / Mamaia
2
Bahrain v.
Ludwigsburg
2009 H Bazar / Smaragd L
Bauer,
Maren
Seehricht,
Ina Charl.
3 Roxana 2005 S Occident / Rahwina Seehricht,
Ina Charl.
4 Sahib El Sheney 2007 W Monsun /
Beka's Sheney
5 O'Hara 2011 S Brokat / Obeya
6 Saga 2011 S Salazar / Scheria
7 Halik 2012 W Lenkoran /
Halisha Bint Sheikh
8 Besym 2012 W Batya / ??
9 Massimo 2011 W
10 Saladin 2004 W
Mersuch XIX-68 /
Tigra
Pamour ox /
Santana II
Dege,
Lena
Placke,
Mareike
Al-Wawi,
Nayla
Herz,
Julius
Medler,
Ottokar
Stepien,
Jacqueline
Placke,
Mareike
57
Fahren
Gesamt
RLP
JGS
LGS
133 3 136 375,00 € 1.112,00 €
127 127 239,00 € 441,00 €
78 78 165,00 € 1.908,00 €
69 69 239,00 € 249,00 €
6 56 62 122,00 € 168,00 €
43 43 128,00 € 128,00 €
10 8 20 38 110,00 € 308,00 €
27 27 32,00 € 32,00 €
26 26 66,00 € 99,00 €
9 8 17 60,00 € 463,00 €
Sport
Auf Platz 2 landete MS Madrass unter Susanne Giese.
Auf Platz 3 lag wie im Vorjahr Mosri Al Dahab unter Emma Dorn.
insgesamt "nur" auf Platz 4 landeten, hat
auch mit dem Punktesystem zu tun, denn
es ist für einen Araber leichter in der Dressur
als im Springen Punkte zu "verdienen":
Wenn die besten VA in der Dressur Klasse
S erreichen, dann erreichen die besten im
Springen eben nur Kl. M, was sich in den RLP
niederschlägt. In den vergangenen Jahren -
mit Ausnahme 2017 - war Al Ashar regelmäßig
in der TOP TEN vertreten.
Auf Platz 5 wieder ein Dressurpferd: Malik
Ibn Prognoz (Prognoz / Juvara) *2005 unter
Janine Hölze. Das Paar schaffte es mit fünf
Starts und fünf Plazierungen auf Niveau L/M
in Aachen, sich in der TOP TEN so gut zu
plazieren. Insgesamt darf man sagen, dass
sich die beiden über die Jahre kontinuierlich
verbessert haben und sich in der Tabelle verdientermaßen
nach vorne arbeiten konnten.
Die Shagya- und Anglo-Araber
Insgesamt hatten 12 Shagya-Araber einen
oder mehr Ranglistenpunkte und sind somit
in unserer Statistik aufgetaucht. Im Jahr
zuvor waren es noch 20. Die Gründe hierfür
sind mannigfaltig: der eine oder andere
mag aus Altersgründen ausgeschieden sein,
so ist Santhos, Jahrgang 1994, dieses Mal
nicht mehr dabei. Und die Stute Orsha, die
die letzten Jahre aktiv dabei war, hat uns leider
über die Regenbogenbrücke verlassen.
Bei einer so kleinen Gruppe wird jedes Pferd
schmerzlich vermisst. Wichtig wäre nun,
dass Nachwuchspferde mitmachen, aber
die Jüngsten in der Statistik sind auch schon
7 Jahre alt.
Auffallend bei den Shagya-Arabern ist, dass
hier die Mehrzahl im Springsport aktiv ist,
das Bild sich also genau gegenteilig zu den
Vollblutarabern darstellt: Von den 12 Pferden
gehen neun im Springsport, nur fünf
auch oder ausschließlich im Dressursport,
zwei in der Vielseitigkeit / Geländeprüfungen
und immerhin einer geht im Fahrsport!
Die drei besten Pferde aus 2018 sind auch
wieder auf den Plätzen 1 bis 3 im letzten
Jahr zu finden - lediglich in einer anderen
Reihenfolge. Dennoch unterstreicht dies
ihre Qualität und ihre konstante Leistung.
Bei den Anlgo-Arabern gab es 17 aktive
Sportpferde, darunter mit weitem Vorsprung
Haskar del Chapulin AA aus der
Zucht von Heliodoro Ramos-Arzate, der
unter seiner Reiterin Sandra Simon in Frankreich
CCI* und CCI** geht.
Die weiteren Aktivitäten der einzelnen Pferde
kann jeder aus den nebenstehenden Tabellen
ersehen.
G. Waiditschka
1
TOP TEN der Anglo-Araber - nach FN-Ranglistenpunkte 2019
Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-
keit
Haskar del Chapulin
AA
2 Magistral AA 2011 H
3 Waikiki AA 2013 S
4 Jumeaux RH AA 2007 H
5
Farshad ibn
Fandsy
2005 H Askar AA / Pedra ox Simon,
Sandra
Rock'n Roll Animal / Penndorf,
Outsuzy de la Tour Sandra
2011 W
Bakhira AA /
Wenja AA
Don-Caster AA /
Oceania AA
Fandsy AA /
Hadjara AA
6 Escobar AA 29 2008 H Neesahn x /
El Haifi Bijou AA
7 Harfe AA 2010 S
8 Ismael AA 2011 H
9 Taurina AA 2006 S
10 Hera AA 248 2005 S
Hermes D'Authieux
AA / Halla AA
Marek AA /
Inka IV x
Tuti Fruti AA /
Salina AA
Heraldik xx /
Sinai
Lüthje,
Annika
Lux,
Anja
Böhm,
Cornelia
Schröder,
Lisa
Grunewald,
C.
Marquardt,
J.
Hagen,
Paul
Obermaier,
Jakob
Fahren
Gesamt
RLP
JGS
LGS
245 245 700,00 € 2.656,00 €
12 71 74 157 469,00 € 768,00 €
2 97 99 328,00 € 328,00 €
5 90 95 127,00 € 982,00 €
58 58 181,00 € 360,00 €
13 11 30 54 214,00 € 721,00 €
51 51 103,00 € 580,00 €
5 38 43 128,00 € 128,00 €
18 18 62,00 € 93,00 €
8 8 23,00 € 1.491,00 €
58
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
History
Sport
1 - Auf Platz 4 der erste "Springer": Al Ashar
(Ashur / Aswana V) *2005 unter seiner
jungen Reiterin Neele Schlichte.
2 - Auf Platz 5 wieder ein Dressurpferd: Malik
Ibn Prognoz (Prognoz / Juvara) *2005 unter
Janine Hölze.
3 - Gleich zwei Pferde in der Top Ten hatte
Ina-Charlotte Seehricht, zum einen mit
Roxana (ShA) (Occident / Rahwina) ...
4 - ... zum anderen mit Bahrain von Ludwigsburg
(Bazar / Smaragd L).
5 - Mit Abstand bester Anglo-Araber ist Haskar
del Chapulin (Askar AA / Pedra ox) unter
Sandra Simon, die auch in der internatio-
nalen Vielsieitigkeit starten. (Foto: privat)
4/2019 1/2020 - www.in-the-focus.com
59
Araber im Westernsport
Ja, wo
reiten
sie denn?
Sport
CH Silverlight (Azjaa / Silver Riole) *2004
mit Verena Böckle im Sattel.
Foto: Gudrun Waiditschka
60
Nur weil man nichts von den Western-
Arabern in Deutschland hört und sieht,
heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.
Vielmehr "blühen" sie im Verborgenen.
Wir haben etwas gegraben - und siehe
da - es gibt in etwa gleich viel Vollblutaraber
im Westernsport wie im klassischen
FN-Sport!
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Leider ist der Westernsport nicht so recherchefreundlich
organisiert wie die
klassischen Disziplinen in der FN, d. h.
man kann nicht auf eine Website gehen und
sich in der Turnierdatenbank die einzelnen
reiterlichen Erfolge anschauen. Das Problem
beginnt schon damit, dass es in Deutschland
zwei Verbände gibt, auf deren Veranstaltungen
Arabische Pferde starten können: die Erste
Westernreiter Union Deutschland (EWU)
und die National Reining Horse Association
(NRHA).
Die EWU veranstaltet mittels ihren Landesverbänden
rund 250 Turniere jährlich mit 42.000
Starts. Die Reiter sind in Leistungsklassen eingeteilt
von Leistungsklassen 5 (Freizeitreiter,
eine Mitgliedschaft ist noch nicht erforderlich)
bis LK 1, d. h. die höchste Leistungsklasse.
Die EWU richtet auch die German Open
aus, d. h. die Deutsche Meisterschaft.
Für die Disziplin Reining gibt es zusätzlich die
NRHA Germany, die hauptsächlich für Reiter
mit ernsten Turnierambitionen da ist. Die
NRHA Germany richtet das Bundeschampionat
Reining aus. Die Disziplin Reining wurde
außerdem 2002 vom Weltreiterverband FEI in
die Liste der offiziellen FEI Disziplinen aufgenommen.
Und dann gibt es noch die German Arabian
Westernhorse Association (GAWA), einen Verein,
in dem die Araberliebhaber unter den
Westernreitern sich zusammengeschlossen
haben, um Kurse und Seminare zu veranstalten
etc.
Auf der Suche nach Western-Arabern haben
wir die Ergebnisse der ca. 250 EWU-Turniere
durchforstet. Dies ist natürlich nur dann zuverlässig,
wenn auch die Rassebezeichnungen
stimmen. Insgesamt fanden wir 29 Vollblutaraber
und vier Shagya-Araber unter den
Westernpferden. Von den 29 Vollblutarabern
sind drei im LK 1 (höchste Leistungsklasse),
zwei im LK 2 und vier in LK 3 unterwegs, wobei
bemerkt werden muß, dass sich die LK's
auf die Reiter beziehen, nicht direkt auf die
Pferde. Dennoch denke ich, spiegelt es auch
das Ausbildungsnivau des Pferdes wider. Der
große Rest verteilt sich auf LK 4 (Einsteiger)
und LK 5 (Freizeitreiter).
Was die Disziplinen anbelangt, so ist Western
Horsemanship mit 24 Paaren am beliebtesten,
gefolgt von Ranch Riding (16), Trail (16)
und Pleasure (15). In der Reining sind nur 3
unterwegs, wobei hier die Spezialisten sicherlich
(auch) auf NRHA-Turnieren starten.
Die Ergebnisse der NRHA weisen allerdings
keine Rassen aus, so dass diese in der Statistik
fehlen.
Im Vergleich zum klassischen Turniersport
sind im Westernbereich sicherlich genausoviele
Pferde unterwegs, selbst wenn man nur
LK 1 bis LK 4 hinzurechnet, LK 5 (Freizeitreiter)
wären wohl äquivalent zu den Teilnehmern
an WBO-Turnieren der FN, die in den Statistiken
(S. 56ff) nicht enthalten sind.
Gudrun Waiditschka
Sport
1/2020 - www.in-the-focus.com
Aktive Western-Araber Turniersaison 2019 (EWU)
LK Name geb. sex Rasse Pedigree Reiter
1 CH Silverlight 2004 W ox Azjaa / Silver Riole Verena Böckle
1 Nazrat Kossack 2000 W ox Karat / Nazrala Miriam Skambracks
1 Sweet As My Owlman 2013 W ox unbekannt Sabine Lamberts
2 Djbella KB 2003 S ox Grenar / Diona Lynn Troppenz
2 MK Kumari 2009 W ox unbekannt Johanna Heuser
3 Batal 2008 W ox Hakim du Bac / Ramadya Yvonne Habig
3 CG Bakora 2003 S ox Neboskreb / Banka Josephine Mehlis
3 Johnny 2005 W ox unbekannt Michelle Brühl
3 Sang Kajan 1993 W ox unbekannt Vivienne Botter
4 Dahira 2011 S ox Rushamin / Djessy Angie Heißwolf
4 J.S. Miss Miley 2014 S ox unbekannt Jessica Schneyer
4 Karim 2010 W ox unbekannt Phillis Dehne
4 Koco 2014 W SHA Kabu-Khan / Shanel No.11 Lucie Armbrecht
4 LS Nasha 2012 S ox Muranas Jassehr / Bint Najada Noèlle Harnischmacher
4 Ma Amira bint Ayman 2008 S ox unbekannt Selina Maurus
4 Marashi al Ryah 2010 W ox Alba Galano / Mojicar Al Ryah Julia Scheel
4 Skywalker 2005 W ox Saker / Pajala Sabine Seck
4 Zahims Zahira 2007 S ox Zid Ibn El Zahim / India Laetitia Eckmann
5 Askabar 2010 W ox unbekannt Lara Emmely Ehrlich
5 Black Deirdre 2011 S ox Black Astir / Yoruba Danina-Elleni Laege
5 CG Kumpan 2003 W ox Neboskreb / Kuma Lara Goldmann
5 Descarado 2002 W ox unbekannt Simone Falk-Biller
5 Eyal 2008 W ox Emfatyk / Estika Niamh De Giovanni
5 Habiby 2002 W ox unbekannt Josephine Dreiner
5 Hallodri Ibn Hadban 2005 W SHA Hadban XXVII-3 / Nizola Josephine Knoch
5 Komedia 1994 S ox Mirok Monpelou / Kobra Eileen Grille
5 Kuhayla 1996 S SHA unbekannt Caroline Drieselmann
5 Malchathuri 1999 S ox unbekannt Ute Ehrlich
5 Malikha 1991 S ox unbekannt Juliane Schierwagen
5 Nateefa Hafida Bint Sawih 2002 S ox Nuredin / Daraja Marjut Greinus
5 Pandora 1995 S ox Drakon / Pjotra Jutta Hinze
5 Said 2010 W ox unbekannt Karin Hansen-Vincon
5 Tadeus 2004 W SHA Tibor / Obeya Lena Klink
61
ECAHO Annual High Point Horse Award 2019
Geld für den Sport
Sport
Dank einiger finanzkräftiger Sponsoren konnte die ECAHO reiterliche Leistungen
im letzten Jahr mit barer Münze belohnen. Das wichtigste Araberturnier
in Deutschland, das ANC-Turnier in Aachen, war aber leider nicht bei der
ECAHO angemeldet. Damit entgeht den Reitern richtig viel Geld
aus dem Topf des ECAHO Annual High Point Horse Awards!
Seit 2016 vergibt die ECAHO die "High Point
Horse of the Year"-Auszeichnung. Dazu können
Pferde durch ihre Starts bzw. Plazierungen
an ECAHO-anerkannten Turnieren bzw.
Reitklassen über das Jahr hinweg Punkte
sammeln. Erstmals wurden diese Punkte nun
in bare Münze umgerechnet, und die teilnehmenden
Reiter konnten auf diese Weise Beträge
zwischen 40 und 2040 € gewinnen!
Eine Übersicht über die Disziplinen im letzten
Jahr und die Starts, die für den High Point
Award zählen, finden Sie in der nebenstehenden
Tabelle 1.
Die Tabelle zeigt, dass Western Pleasure und
Western Trail zu den beliebtesten Prüfungen
(mit den meisten Starts) in Europa zählen.
Ausgewertet wurden die Ergebnisse der teilnehmenden
Turniere in Österreich, Belgien,
den Niederlanden, Frankreich, Deutschland
(Lage-Hörste), Polen, Schweden und Spanien.
Für 2020 erwartet die ECAHO auch teilnehmende
Veranstaltungen in der Schweiz
und der tschechischen Republik.
Leider nahm das ANC-Turnier in Aachen
nicht an dieser Auswertung teil, weil man
es versäumt hatte, die Veranstaltung bei der
ECAHO (kostenlos!) anzumelden. Sehr schade
für die Reiter – und eine vertane Chance,
den Sport zu fördern.
Im Einzelnen werden auf Antrag bei der
ECAHO die nebenstehenden Preisgelder (Tabelle
2) an die Besitzer der Pferde ausgezahlt;
die Reiter erhalten eine Trophy-Jacke.
Anzahl Starts in den einzelnen Disziplinen
Starts pro Klasse Novice Advanced Master Gesamt
Classic Pleasure 50 3 32 85
Traditional Arabian Riding 21 0 32 53
Dressage 41 15 22 78
Show Jumping 15 5 24 44
Ladies Side Saddle 0 0 14 14
Western Pleasure 27 44 71 142
Reining 5 9 28 42
Trail 50 50 55 155
Gesamt 209 126 278 613
AHPH 20219 - Preisgeld
Name Disziplin Level Punkte Koeff. Gesamt Euro
Al Ashar Springen N 5 1 5 50
Aziz de la Cure Springen M 22 3 66 660
El Trocadero Ladies Sidesaddle M 14 3 42 420
FE‘s Princess Classic Pleasure A 2 2 4 40
Galahad Dressur A 6 2 12 120
GFH Sajala Western Pleasure M 25 3 75 750
GFH Sandhya Trail M 26 4 78 780
Dressur A 6 2 12
Haifi El Sorrento
Trad. Arabian R. M 15 3 45
Classic Pleasure M 30 3 90
2040
Dressur M 19 3 57
Mistra Springen N 5 1 5 50
MM Santana
Western Pleasure N 8 1 8
Western Pleasure A 29 2 58
660
Mosri Al Dahab Trad. Arabian R. M 15 3 45 450
Nain Reining A 4 2 8 80
Ojinegro Qahira Springen A 2 2 4 40
Postar Classic Pleasur N 17 1 17 170
SA Eunina
Trail N 10 1 10
Reining N 5 1 5
150
Salim Dressur N 15 1 15 150
Vadim
Trail N 10 1 10
Trail A 35 2 70
800
Wassim Springen A 2 2 4 40
Zahims Navii Reining M 26 3 78 780
Zloty Medal Trad. Arabian R. N 8 1 8 80
62
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
AHPH 2019 - Novice Winners
Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider
Trail
(11 Prüfungen, 34 Teilnehmer)
Western Reining
(1 Prüfungen, 4 Teilnehmer)
Traditional Arabian Riding
(5 Prüfungen, 15 Teilnehmer)
Western Pleasure
(8 Prüfungen, 19 Teilnehmer)
Classic Pleasure
(10 Prüfungen, 40 Teilnehmer)
Dressur / Dressage
(12 Prüfungen, 29 Teilnehmer)
Springen /Jumping
(7 Prüfungen, 8 Teilnehmer)
SA EUNINA SE Louise Wale
VADIM AT Brigitte Hirschböck
SA EUNINA SE Louise Wale
ZŁOTY MEDAL PL Marta Jaros
MM SANTANA AT Mario Matt
POSTAR DE
Lisa Marie Heckenbuecker
SALIM AT Stefanie Kastner
AL ASHAR DE Neele Schlichte
MISTRA SE Elin Ekelund Husborn
Vadim unter Brigitte Hirschböck
Sport
AHPH 2019 - Advanced Winners
Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider
Trail
(6 Prüfungen, 21 Teilnehmer)
VADIM AT Brigitte Hirschböck
Western Reining
(3 Prüfungen, 5 Teilnehmer)
NAIN AT Sebastian Eisler
Western Pleasure
(7 Prüfungen, 24 Teilnehmer)
MM SANTANA AT Mario Matt
Classic Pleasure
(2 event, 3 Teilnehmer)
FE´S PRINCESS AT Simone Auinger
Nain unter Sebastian Eisler
Dressur / Dressage
(5 Prüfungen, 11 Teilnehmer)
Springen / Jumping
(3 Prüfungen, 5 Teilnehmer)
GALAHAD DK Helena Jodie Byrne
HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler
OJINEGRO QAHIRA AT Magdalena Zellhofer
WASSIM SE Rebecka Andersson
Ojinegro Qahira unter Magdalena Zellhofer
AHPH 2019 - Master Winners
Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider
Trail
(6 Prüfungen, 19 Teilnehmer)
GFH SANDHYA AT André Reitermayr
Western Reining
(3 Prüfungen, 10 Teilnehmer)
ZAHIMS NAVII DE Martin Pauli
Ladies Side Saddle (W&C)
(3 event, 5 Teilnehmer)
EL TROCADERO AT Karin Lenhard
Aziz de la Cure unter Delphine Mauoussin
Traditional Arabian Riding
(3 Prüfungen, 4 Teilnehmer)
Western Pleasure
(6 Prüfungen, 23 Teilnehmer)
Classic Pleasure
(3 Prüfungen, 10 Teilnehmer)
Dressage
(5 Prüfungen, 8 Teilnehmer)
Jumping
(4 event, 9 participant)
1/2020 - www.in-the-focus.com
MOSRI AL DAHAB DE Emma Dorn
HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler
GHF SAJALA AT Susanne Schuh
HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler
HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler
AZIZ DE LA CURE FR Delphine Mauboussin
63
GFH Sandhya unter André Reitermayr
Termine 2020 / Shows & Events 2020
Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Virus-Pandemie möchten wir Sie darüber informieren, dass fast alle für April
und Mai geplanten Veranstaltungen abgesagt oder verschoben wurden. Bitte informieren Sie sich direkt beim Organisator, ob
eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Die entsprechenden Hinweise in unserem Terminkalender sind nicht tagesaktuell!
Due to the restrictions caused by the Corona virus pandemic, we would like to inform you that almost all events scheduled for April
and May have been canceled or postponed. Please inquire with the organizer directly whether an event is taking place or not.
The information below is not up to date!
Termine
2.-3. Mai Tulip Cup (B-Show) De Peelbergen / NL
8.-10. Mai Prag Intercup (B-Show) Prag / CZ
22.-24. Mai
Cancelled
Postponed to later in 2020
Austrian International
Championships
Cancelled
Wels / AT
26.-31. Mai Reise ins Gestüt Tersk Gestüt Tersk / RU
Cancelled
www.ecaho.org,
www.tulipcup.com
www.ecaho.org,
www.pragueintercup.cz
www.ecaho.org,
www.vvoe.at
www.in-the-focus.com,
terkonzavod@mail.ru
6.-7. Juni Bruges Arabian Horse Event Bruges / BE www.ecaho.org
7. Juni Tag des Arabischen Pferdes Haupt- und Landg. Marbach / DE www.gestuet-marbach.de
12.-14. Juni Arabische Pferde in Westfalen Lage-Hörste / DE www.ecaho.org
20. Juni
Sheikha Lulua Al Sabah Asil Club
Distanz
Haupt- und Landg. Marbach / DE
www.gestuet-marbach.de
20.-21. Juni Menton Championships Menton / FR www.ecaho.org
4.-5. Juli
Arabian Addiction Show - Riding
- Liberty
Ansbach / DE
www.arabian-addiction.com
11.-12. Juli Tage des arabischen Pferdes Gestüt Ismer / DE www.gestuet-ismer.com
18.-19. Juli Elran Cup (B-Show) Castle Alden Bieseln/ BE www.ecaho.org
23.-26. Juli
25. Juli
Europa-Championat der Sport-
Araber
SLP, Fohlen- und
Stutenprämierung
Wiener Neustadt / AT
Gestüt Camelot, Bad Oldesloe / DE
1.-2. August Kauber Platte Championat Gestüt Kauber Platte, Kaub / DE
www.friends-of-arabiansporthorses.at
www.vzap.org
www.kauber-platte-championat.
de
8.-9. August Egyptian Event Europe Schloß Löwenstein /DE www.ecaho.org
15.-16. August Noble Festival Lochem / NL www.noblefestival.com
15.-23. August Reise nach Tersk Gestüt Tersk / RU www.in-the-focus.com
22.-23. August Araber-Festival Stadl Paura / AT www.araberfestival.at
28.-30. August HLP von ZSAA & VZAP Haupt- und Landg. Marbach / DE www.zsaa.org, www.vzap.org
29.-30. August UKIAHS (A-Show) Addington Manor / GB www.ecaho.org
25.-27. September Nat. Champ. & ANC Aachen / DE www.vzap.org
25.-27. September ANC Reitturnier Aachen / DE www.vzap.org
23.-25. Oktober European Championships Azelhof / BE www.ecaho.org
64
© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Last Minute News zur Corona-Krise+++Last Minute News zur Corona-Krise++
Absage ZSAA-Körung
Der ZSAA gibt
bekannt, dass
aufgrund der
Ausgangsbeschränkungen
wegen der
Corona-Pandemie
die am 27.-29. März
geplante Körung abgesagt werden mußte.
Hengste, die die Zulassungsbedingungen
vollständig erfüllt hatten, erhalten eine vorläufige
Eintragung ins HB I, um eine Decksaison
zu ermöglichen. Der ZSAA plant, die
Körung alsbaldig nachholen – ob zentral
oder als dezentrale kleinere Sammel-/Hofkörungen
wird von der Situation abhängig
gemacht werden müssen.
Absage VZAP-MGV
Der VZAP gibt
bekannt,
dass die
für den 18. April
geplante Mitgliederversammlung
auf einen unbekannten
Zeitpunkt
verschoben wird. Derzeit könne niemand
vorhersagen, wie sich die Lage bis Mitte
April entwickeln wird, so daß der Gesamtvorstand
diese Maßnahme vorsichtshalber
ergriffen hat. Der genaue Ersatztermin
für die Mitgliederversammlung wird noch
bekanntgegeben.
FN zu Corona-Virus
Die FN informiert über Auswirkungen
der Corona-Virus-Pandemie auf den
Pferdesport auf ihrer Internetseite
www.pferd-aktuell.de/fn/newsticker
Die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus
(COVID-19) haben auch Folgen für
den Pferdesport. Die Deutsche Reiterliche
Vereinigung (FN) hat auf ihrer Website
Fragen, Antworten und Informationen
zum Coronavirus in Bezug auf den Pferdesport
zusammengestellt. Hier ist zu
beachten, dass sich die Situation um das
Virus sehr dynamisch entwickelt und beinahe
stündlich neu bewertet werden muss.
Links zu den Seiten mit Informationen der
Welt-Gesundheitsorganisation WHO, des
Robert-Koch-Instituts, des Bundesgesundheitsministeriums
und des Deutschen Olympischen
Sportbundes (DOSB), die laufend
aktualisiert werden, finden Sie nachfolgend.
Allgemeine Informationen zum Coronavirus:
Hygienemaßnahmen:
www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html
Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts:
www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html
Antworten auf häufig gestellte Fragen zum
Coronavirus: www.rki.de/SharedDocs/FAQ/
NCOV2019/FAQ_Liste.html
Seiten der WHO:
www.who.int/health-topics/coronavirus
Seiten des Bundesgesundheitsministeriums:
www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html
FN-Press
Marbach für Besucher
geschlossen
Aus gegebenem Anlass ist das Betreten
der Gestütshöfe und Vorwerke
des Haupt- und Landgestüts Marbach
derzeit nicht möglich. Die Höfe, Stallungen
und Gebäude sind für jeglichen Besucherverkehr
gesperrt. Alle touristischen Aktivitäten
wie Führungen, Kutschfahrten und Aktivitäten
im Julmonds Kinderclub sind bis auf
Weiteres ausgesetzt.
Auch der persönliche Kontakt mit der Gestütsverwaltung
sollte vermieden werden.
Kontakt kann via Telefon, E-Mail oder Post
aufgenommen werden.
Seit Mitte März arbeiten die Mitarbeiterinnen,
Mitarbeiter und Auszubildenden in
Gruppen und Schichten, um eine Versorgung
aller über 500 Pferde in allen Stallbereichen
stets sicherstellen zu können.
In der Gestütsverwaltung wird vermehrt
auf Telearbeit gesetzt, Besprechungen und
Versammlungen werden ausgesetzt, telefonisch
oder im Freien abgehalten. In allen
Bereichen werden infektionsschützende Hygienemaßnahmen
und die Verordnungen
besonders streng eingehalten.
Der Service für die Züchter wird aufrechterhalten:
Das Angebot an Hengsten in der
EU-Besamungsstation Offenhausen ist verstärkt
worden, um ein möglichst breites Angebot
an Hengsten im Frischsamenversand
sicherstellen zu können.
Die Landesreit- und Landesfahrschule Marbach
hat ihren Lehrgangsbetrieb bis auf Weiteres
eingestellt.
Impressum
Redaktion / Editor:
Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)
Entenstrasse 20
D-73765 Neuhausen a.d.F.
ph: 0049 (0)7158 - 67141
e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com
Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:
IN THE FOCUS
Entenstrasse 20
D-73765 Neuhausen a.d.F.
Druck / printing:
WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang
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Erscheinungsweise / Published:
vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /
quarterly ( four times per year)
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Übersetzungen / Translations:
Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl
Mitarbeiter dieser Ausgabe /
Contributors to this issue:
Christele Derosch, Sirid Hahn, Christian
Taubner, Iris Wenzel, Juliane Willsch
Fotografen / Photographers:
Mohamed Abdo, Carmen Mitschke, Nicole
Sachs
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Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder.
Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen
Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge
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© 2020 IN THE FOCUS, G. Waiditschka
1/2020 - www.in-the-focus.com
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Vorschau - Preview
Vorschau - Preview
Ausgabe 2/2020 - erhältlich Ende Juni 2020
Issue 2/2020 - available at the end of June 2020
Im April feierte Toni Baumann auf der Kauber Platte sein 30-jähriges
Betriebsjubiläum. Dreißig Jahre einen Ausbildungsstall
mit Schwerpunkt arabische Pferde zu führen, ist kein leichtes
Unterfangen. Und Toni hat einiges zu erzählen!
Der Fronleitenhof in Österreich ist bekannt für seine qualitätsvolle
Reitpferdezucht. Wie es dazu kam, und was es braucht, um
züchterisch und im Sport ganz vorne mitzumischen, verrät uns
Petra Dries im Interview.
The Fronleitenhof in Austria is known for its high quality riding
horse breeding. How did it come about and what does it take to get
involved in breeding and in sports at the forefront?
Petra Dries tells us in an interview.
Wer heute an die polnische Araberzucht denkt, denkt in erster
Linie an die Staatsgestüte,. Aber in Polen waren es vor dem zweiten
Weltkrieg in erster Linie einige Privatgestüte, die die Säulen der
Zucht waren. Wir stellen einige davon vor.
Anyone who thinks about Polish Arab breeding today primarily thinks
about the state stud farms. But before the Second World War in Poland
it was primarily some private stud farms that were the pillars of the
breed over the centuries. We present some of them.
Hengste in Gruppenhaltung? Viele halten dies für unmöglich. Im
schweizerischen Avenches lief hierzu eine wissenschaftliche Studie.
Wir erläutern die wichtigsten Erkenntnisse.
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© ARABISCHE PFERDE - IN THE FOCUS 1/2020
Lesenswertes für Araberfreunde
NEU
ASIL ARABER, Bd. VII –Arabiens edle Pferde
7. Ausgabe 2019. 888 S. mit über 500 Abb. Hardcover. Schutzumschlag
978-3-487-08562-3 € 68,-
Mit neuen Texten (Deutsch, english, Arabic) zur Asilzucht, asilen Linien (El Zahraa,
Marbach, Tahawi), Salukis, Kamelen, Falken, Herausforderung Erhaltungszucht;
Gestüte weltweit im Stutbuchteil; Artikel zu Rittigkeit und Reiteignung, Rittbericht:
Von Saudi Arabien in die Schweiz u.v.m.
„Wir alle, die wir den Asil Araber lieben, und der Asil Club spielt dabei eine
Schlüsselrolle, sind Teil einer ununterbrochenen Kette, die die Vergangenheit mit
der Zukunft verbindet ... Der Asil Araber ist ein Geschöpf wie kein anderes, und
wir müssen uns bemühen, ihn zu bewahren. Es ist ... eine Ehre, dazu beizutragen, die
Einmaligkeit des Asil Arabers klarzustellen, seine Blutlinien rein zu erhalten, auch
gegenüber ... dem Vollblutaraber, und den Asil Araber auf weltweiter Basis
zu fördern.“
HH Sheikh Mansour Bin Zayed Al Nahyan, Deputy Prime Minister, U.A.E.
Dr. Johannes Erich Flade
Araber – Züchten, Aufziehen,
Halten
1999. 164 S., zahlr. Abb./
illustrated. Hardcover. (Dt.).
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die Zucht und Haltung des
arabischen Pferdes! Besonders
für Einsteiger geeignet!
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Hengst der Sonne
Der berühmteste Araberhengst
der Welt.
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Die Geschichte des legendären
Wüstenarabers Sham (Godolphin
Arabian), eines der Begründer des
Englischen Vollbluts.
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Die Ägyptische
Alternative, Bd. I u. II
Bd. I: 2013.
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Bd. II: 2014.
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Zukunftsweisend und
umfassend /
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Dr. Matthias Oster
Das Erbe der
Beduinen /
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Sieben Säulen der Welt des
arabischen Pferdes /
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Asil Araber /
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Fax: +49-(0)5121-150 150 · E-Mail: info@olms.de, sales@olms.de
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