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Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 1/2020 (Vol. 21) - Preview

Die Zeitschrift für Freunde und Züchter arabischer Pferde

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Neue Methode zur Schmerzempfindlichkeits-Messung bei Distanzpferden<br />

Dr Morgane Schambourg, DMV, MSc,<br />

Dipl. ACVS/ECVS, hat Untersuchungen<br />

zur Schmerzempfindlichkeit an<br />

den Beinen von Distanzpferden durchgeführt<br />

und eine Methode entwickelt, wie diese<br />

gemessen werden kann.<br />

Für die Wahrnehmung von Schmerzen sind<br />

die Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren)<br />

verantwortlich. Es sind dies im Wesentlichen<br />

freie Nervenendigungen sensibler<br />

Neuronen des Rückenmarks, die in allen<br />

schmerzempfindlichen Geweben des Körpers<br />

vorkommen. Werden diese Schmerzrezeptoren<br />

z. B. in den Beinen medikamentös<br />

"ausgeschaltet", empfindet das Pferd keine<br />

Schmerzen mehr, auch wenn Schädigungen<br />

vorhanden sind. Daher ist eine Veränderung<br />

der Schmerzempfindlichkeit der Gliedmaßen<br />

im <strong>Pferde</strong>sport verboten. Sie ist aber<br />

gleichzeitig schwer zu erkennen und damit<br />

schwer zu ahnden.<br />

Morgane Schambourg hat daher eine objektive<br />

Feldmethode entwickelt, um die<br />

mechanische nozizeptive (Schmerzempfindlichkeits-)Schwelle<br />

(MNT) bei Distanzpferden<br />

zu bestimmen. Dazu verwendete<br />

sie einen ferngesteuerten pneumatischen<br />

Auslöser, um die Schmerzempfindlichkeit<br />

der Vorderbeine bei 108 Distanzpferden zu<br />

messen. Durch das ferngesteuerte Signal<br />

wird mit einer 1 mm starken Metallspitze<br />

Druck auf das Vorderbein ausgelöst. Sobald<br />

das Pferd auf diesen Druck, z. B. durch kurzfristiges<br />

Wegziehen des Beines, reagiert,<br />

wird der Wert gemessen der nötig war, um<br />

diese Reaktion auszulösen.<br />

In Ruhezustand lag der durchschnittliche<br />

Wert bei 1,9 Newton (N). Je höher der Wert<br />

ist, desto mehr Kraft muß aufgewendet werden,<br />

um die Abwehrreaktion auszulösen, d.<br />

h. desto geringer ist die Schmerzempfindlichkeit.<br />

Der Wert lag bei <strong>Pferde</strong>n, bei denen<br />

die Schmerzempfindlichkeit nicht verändert<br />

wurde, bei 1,2 N vor dem Distanzritt und 2,4 N<br />

nach dem Ritt. Bei <strong>Pferde</strong>n, deren Schmerzempfindlichkeit<br />

herabgesetzt wurde, lag<br />

der Wert bei durchschnittlich 23,1 N, teilweise<br />

wurden 25 N überschritten, der Wert, bei<br />

dem aus Sicherheitsgründen aufgehört wurde.<br />

Wurden die <strong>Pferde</strong>beine mit Mepivacaine<br />

behandelt, einem lokalen Betäubungsmittel,<br />

das die Nervenimpulse und damit<br />

die Schmerzsignale an das Gehirn blockiert,<br />

stieg der Schmerzempfindlichkeitsgrenzwert<br />

nach nur 10 Minuten auf über 25 N.<br />

Die Schmerzempfindlichkeit kam auf ihren<br />

Ausgangswert nach ca. 330 Minuten zurück,<br />

was aber individuell unterschiedlich war.<br />

Keines der <strong>Pferde</strong> sträubte sich gegen die<br />

Anwendung dieser Technik.<br />

Die Methode ist praktisch, nicht traumatisierend,<br />

wiederholbar und unter Feldbedingungen<br />

bei Distanzpferden gut verträglich.<br />

Die Technik differenzierte anhand der<br />

Schmerzschwelle nach dem Rennen <strong>Pferde</strong><br />

mit normaler Empfindlichkeit von <strong>Pferde</strong>n<br />

mit eingeschränkter Empfindlichkeit.<br />

Die Technik wurde an der "FEI Endurance<br />

Conference" im April 2018 vorgestellt und<br />

nun veröffentlicht: Schambourg, M., Taylor,<br />

PM. (2019) Mechanical nociceptive thresholds<br />

in endurance horses; Veterinary<br />

Record, Erstveröffentlichung: 28 September<br />

2019. doi: 10.1136/vr.105499<br />

G. Waiditschka<br />

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Königliche <strong>Pferde</strong><br />

Die arabische <strong>Pferde</strong>zucht<br />

der württembergischen Könige<br />

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Band I - König Wilhelm I. (1817-1864)<br />

Gudrun Waiditschka<br />

“Königliche <strong>Pferde</strong>“<br />

Die arabische <strong>Pferde</strong>zucht<br />

der württembergischen Könige<br />

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Zum 200. Jahrestag der Gründung des Könglichen Privatgestüts<br />

Weil-Scharnhausen liegt nun ein Buch vor, das umfassend die<br />

Anfänge der ältesten Araberzucht in Europa beschreibt.<br />

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Hengst- und Stutenlinien begründet - aber sie waren nur zwei von<br />

über 100 Original-Arabern, die im 19. Jahrhundert aus dem Orient<br />

nach Württemberg importiert wurden. Ihren Ursprung, ihre teils<br />

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züchterischer Einfluß wurden anhand von Archiv-Akten<br />

nachgezeichnet.<br />

Gudrun Waiditschka: „Königliche <strong>Pferde</strong>“<br />

Band I, König Wilhelm I. (1817-1864),<br />

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