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Arabische Pferde IN THE FOCUS Nr. 1/2020 (Vol. 21) - Preview

Die Zeitschrift für Freunde und Züchter arabischer Pferde

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Arabian Horses<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong><br />

1/<strong>2020</strong> (<strong>Vol</strong>. <strong>21</strong>) • 6,50 €<br />

in the focus<br />

Einblicke in Die begehrtesten Die Araberzucht in<br />

El Zahraa<br />

Väter<br />

www.in-the-focus.com/magazine<br />

www.in-the-focus.com<br />

Frankreich


im Griff der<br />

Krise<br />

Zugegeben, die Krise kommt nicht ganz unvorangemeldet, denn<br />

Pandemie-Szenarien gibt es ja schon lange, und Notfallpläne<br />

liegen in den Schubladen der Politiker. Aber uns Bürger hat die<br />

Corona-Krise doch ziemlich kalt erwischt. Was Umweltzerstörung<br />

und Klimawandel nicht geschafft haben - ein Umdenken in der Bevölkerung<br />

- schafft jetzt (vielleicht) ein kleines Virus, von dem wir<br />

Menschen, jeder einzelne von uns, uns offenbar in einem höheren<br />

Maße bedroht fühlen, als von diesen abstrakten Szenarien der globalen<br />

Veränderungen.<br />

Ich will hier nicht darauf eingehen, ob und welche Maßnahmen<br />

sinnvoll sind, diese Pandemie in Schach zu halten, zum Schutze<br />

der Bevölkerung. Mir geht es mehr darum, das Positive in dieser<br />

Krise zu sehen, denn jede Krise bietet auch eine Chance! Als <strong>Pferde</strong>leute<br />

sind wir eh' priviligiert. Die meisten von uns können noch<br />

zu ihren <strong>Pferde</strong>n oder haben sie beim Haus. Wer einen Hof hat, gar<br />

Landwirtschaft betreibt, dessen Lebensstil ändert sich vielfach gar<br />

nicht groß. Wer Tiere hat muss eh jeden Tag raus an die Luft und in<br />

den Stall. Wer <strong>Pferde</strong> hat, hat auch keine Langeweile, <strong>Pferde</strong> bieten<br />

Trost, bringen uns zum Lachen, und auf jeden Fall auf andere<br />

Gedanken. Sie "erden" uns in ganz erheblichem Maße - und das ist<br />

gut so, insbesondere in Zeiten der obstrusesten Verschwörungstheorien!<br />

Aber natürlich ist da auch die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen<br />

dieser Krise. Werden wir uns <strong>Pferde</strong>haltung in Zukunft noch<br />

leisten können? Früher hatte ich mir oft überlegt, ob <strong>Pferde</strong> in<br />

unserer hochtechnologiesierten und der Natur entfremdeten Zeit<br />

noch ihren Platz haben werden. Heute denke ich, liegt in dieser<br />

Krise vielleicht auch eine der Chance, dass sie uns zum Umdenken<br />

zwingt. Sie zwingt uns darüber nachzudenken, was denn wirklich<br />

wichtig ist im Leben. Wenn uns unsere <strong>Pferde</strong> wichtig sind, und<br />

der damit verbundene Lebensstil, dann fällt es uns leicht(er), auf<br />

andere Dinge zu verzichten. Wir brauchen nicht jedes Jahr ein neues<br />

Smartphone, und nicht jedes zweite Jahr ein neues Laptop! Die<br />

Entschleunigung, zu der wir derzeit gezwungen werden, zeigt uns,<br />

dass es auch ohne "schneller, höher, weiter" geht. Regionalisierung<br />

ist eine weitere Chance, insbesondere was unsere täglichen<br />

Lebensmittel anbelangt. Regional beim Bauern kaufen und darauf<br />

achten, wie unsere Lebensmittel produziert werden ist auch ein<br />

Stück Umwelt- und Naturschutz. Wenn jeder ein klein wenig weg<br />

von der Konsumgesellschaft hin zu einer nachhaltingen Wirtschaft<br />

rückt, dann hat diese Krise einen Umdenkungsprozess in Gang gesetzt,<br />

der in die richtige Zukunft weisen könnte. Und in dieser Gesellschaft<br />

wird dann auch das Pferd noch einen Platz haben.<br />

in the Grip<br />

of the<br />

Crisis<br />

Editorial<br />

Admittedly, the crisis does not come entirely unannounced, because<br />

pandemic scenarios have been around for a long time, and<br />

emergency plans are in the drawers of politicians. But the Corona<br />

crisis hit us citizens pretty cold. What environmental degradation<br />

and climate change have failed to do - rethinking in the population<br />

- is now (perhaps) achieved by a small virus of which we humans,<br />

each and every one of us, apparently feel threatened to a greater<br />

extent than from these abstract scenarios of global change.<br />

I do not want to go into whether and which measures make sense<br />

to keep this pandemic at bay to protect the population. I am more<br />

concerned with seeing the positive aspects of this crisis, because<br />

every crisis also offers an opportunity! As horse people we are privileged<br />

anyway. Most of us can still go to the stables or have our<br />

horses at home. Anyone who has his own barn, is a farmer even,<br />

does not change his lifestyle at all. Anyone who has animals has<br />

to go out into the fresh air and into the barn every day. If you have<br />

horses, you won't be bored, horses offer comfort, make us laugh,<br />

and definitely distract us from moody thoughts. They "ground" us<br />

to a considerable extent - and that's a good thing, especially in<br />

times of the most obscure conspiracy theories!<br />

But of course there is also fear of the economic consequences of<br />

this crisis. Will we still be able to afford to keep horses in the future?<br />

I used to think a lot about whether horses will still have their<br />

place in our highly technological environement that is alienating<br />

people from nature. Today I think maybe this crisis is also one of<br />

the chances that forces us to rethink. It forces us to think about<br />

what is really important in life. If our horses are important to us,<br />

and the lifestyle associated with them, then it is easy for us to do<br />

without other things. We don't need a new smartphone every year,<br />

and we don't need a new laptop every second year! The deceleration<br />

to which we are currently being forced shows us that we can do<br />

without "faster, higher, further". Regionalization is another opportunity,<br />

especially when it comes to our daily food. Buying locally<br />

from farmers and paying attention to how our food is produced is<br />

also a piece of environmental and nature protection. If everyone<br />

moves a little bit away from the consumer society towards a sustainable<br />

economy, then this crisis has started a rethinking process<br />

that could point to the right future. And then, the horse will still<br />

have a place in this society.<br />

Editorial<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Chefredakteurin / Chief Editor<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Inhalt<br />

gelernt habe" von Iris Wenzel 48<br />

Artikel<br />

Einblicke in El Zahraa -<br />

Interview mit Dr. Osman, EAO 6<br />

Der Fohlenjahrgang 2018 -<br />

Die begehrtesten Väter 20<br />

Gidran - der Anglo-Araber aus Ungarn 24<br />

Genetische Spurensuche (II) -<br />

Schnelligkeit und Ausdauer 28<br />

Araberzucht in Frankreich -<br />

im Wettbewerb mit dem Anglo-Araber 40<br />

Perspektivwechsel oder<br />

"Was ich auf Araberschauen über Reitpferde<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

FN-Ranglilstenstatistik 2019 -<br />

Die Besten ihrer Art 56<br />

Araber im Westernsport -<br />

Ja, wo reiten sie denn? 60<br />

ECAHO Annual High Point Horse Award 2019 -<br />

Geld für den Sport 62<br />

Rubriken<br />

News 32<br />

Happy Birthday GerSemi 54<br />

Über die Regenbogenbrücke 55<br />

Termine, Impressum, Vorschau 64-66<br />

Für viele von uns ist El Zahraa die Wiege des rein-ägyptischen<br />

Arabers, und die Geschichte und die Errungenschaften des Gestüts<br />

sind uns allen bekannt. Seit 2011 drangen jedoch nicht mehr viele<br />

Informationen aus El Zahraa nach außen. Mit Hilfe von Prof. Khalid<br />

Osman, dem Vorsitzenden der EAO, wollen wir etwas Licht auf die<br />

aktuelle Situation werfen.<br />

For many of us, El Zahraa is the cradle of the Straight Egyptian Arabian<br />

horse, and the history and achievements of this stud are known to all<br />

of us. Since 2011, however, not much information has leaked out of El<br />

Zahraa. With the help of Prof. Khalid Osman, the chairman of the EAO,<br />

we want to shed some light on the current situation.<br />

Die Fohlengeburten gingen 2018 verglichen mit dem Vorjahr nur<br />

geringfügig zurück, aber dies ist noch lange keine Trendwende,<br />

zumal die Datenanalyse der Entwicklung immer zwei Jahre hinterherhinkt.<br />

Unser Titelbild<br />

Hauptbeschäler in El Zahraa:<br />

Shafea (Tagweed / Shafaat)<br />

*2010, Züchter und Besitzer:<br />

Gestüt El Zahraa / EGY.<br />

Chief Sire in El Zahraa:<br />

Shafea (Tagweed / Shafaat)<br />

*2010, Breeder and owner:<br />

El Zahraa Stud / EGY.<br />

Foto: Mohamed Abdo<br />

4<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Content<br />

Articles<br />

Table of Content<br />

Insights into El Zahraa -<br />

Interview with Dr. Osman, EAO 14<br />

Gidran - The Anglo-Arabian from Hungary 26<br />

Genetic Research -<br />

Speed and Endurance 30<br />

Arabian Horse Breeding in France -<br />

In Competition with the Anglo-Arabian 44<br />

Change of Perspective or<br />

"What I learned about Riding Horses at Arabian<br />

Horse Shows" 48<br />

Rubriken<br />

Over the Rainbow Bridge 55<br />

Shows & Events 2019 64<br />

Mast Head 65<br />

<strong>Preview</strong> 66<br />

Table of Content<br />

Der Gidran ist der klassische Anglo-Araber Ungarns und wird<br />

wegen seiner Eignung für den Spring- und Vielseitigkeitssport<br />

sehr geschätzt. Es ist aber auch eine sehr seltene Rasse, von<br />

der nur noch ein paar hundert Zuchtstuten existieren. Etwa ein<br />

Drittel von ihnen lebt heute wieder im ungarischen Staatsgestüt<br />

Mezöhegyes.<br />

The Gidran is the classical Anglo-Arabian of Hungary, and much<br />

admired for its characteristics, such as his suitability for jumping and<br />

eventing. It is also a rare breed, of which there are only a couple of<br />

hundred broodmares left. About a third of them live today at<br />

the Hungarian State Stud Mezöhegyes.<br />

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert importierte der französische<br />

Staat über 600 arabische <strong>Pferde</strong> aus dem Nahen Osten.<br />

Aber der <strong>Vol</strong>lblutaraber stand in Frankreich immer im Wettbewerb<br />

mit dem Anglo-Araber - und hatte die Schlacht<br />

schon fast verloren.<br />

In the 19th and early 20th centuries, the French government<br />

imported over 600 Arabian horses from the Middle East. But the<br />

purebred Arabian in France was always in competition<br />

with the Anglo-Arab - and had almost lost the battle.<br />

Auch wenn es nur ein "kleines Häufchen" an arabischen Sportpferden<br />

ist, die aktiv in Dressur, Springen und Vielseitigkeit unterwegs<br />

sind, so wollen wir doch wie jedes Jahr die Besten ihrer Art hervorheben<br />

und vorstellen. Und auch dieses Jahr haben die <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

die Shagya-Araber und Anglo-Araber geschlagen!<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

5


Ägyptisches Staatsgestüt El Zahraa<br />

Zucht<br />

Einblicke in<br />

El Zahraa<br />

Defaf (Ouf / Sarhana) *2004, Hengstlinie<br />

Saklawi I via Morafic - mit 16 Jahren einer<br />

der älteten Beschäler.<br />

Foto: Nicole Sachs<br />

6<br />

Für viele von uns ist El Zahraa<br />

die Wiege des rein-ägyptischen<br />

Arabers, und die Geschichte und<br />

die Errungenschaften des<br />

Gestüts sind uns allen bekannt.<br />

Seit 2011 drangen jedoch nicht<br />

mehr viele Informationen aus<br />

El Zahraa nach außen. Mit Hilfe<br />

von Prof. Khalid Osman, dem<br />

Vorsitzenden der EAO, wollen<br />

wir etwas Licht auf die aktuelle<br />

Situation werfen.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Nach einer Pause von neun Jahren<br />

hatte ich wieder die Gelegenheit, El<br />

Zahraa zu besuchen - und es scheint,<br />

dass sich seit meinem letzten Besuch nicht<br />

viel geändert hat. Um zu wissen, ob dies<br />

zutrifft, habe ich Prof. Khalid Tawfik Osman,<br />

den Vorsitzenden der ägyptischen Landwirtschaftsorganisation<br />

(EAO), nach der gegenwärtigen<br />

Situation und den zukünftigen<br />

Plänen gefragt:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> (ITF): Prof. Osman, wieviele<br />

<strong>Pferde</strong> leben derzeit in El Zahraa?<br />

Prof. Osman: Das Gestüt El Zahraa ist ein<br />

staatliches Gestüt, das sich auf die Zucht<br />

von rein-ägyptischen Arabern auf höchstem<br />

Niveau spezialisiert hat. Wir haben derzeit<br />

rund 477 <strong>Pferde</strong>, darunter 35 Hengste, 168<br />

Zuchtstuten, 110 Junghengste und 164<br />

Jungstuten.<br />

Wassaf (Rawwah / Wagfa) *2006 - Stutenlinie<br />

El Obeya Om Grees (Obayan), Hengstlinie<br />

El Deree. Er ist der Erbe und der am<br />

meisten genutzte Hengst des berühmten<br />

Rawwah und seiner Vaterlinie in El Zahraa. Er<br />

trat die Nachfolge seines Vaters Rawwah an,<br />

der einer der erfolgreichsten Vererber seiner<br />

Zeit gewesen ist. Rawwah war wiederum der<br />

Sohn des legendären Rashdan, der einer der<br />

einflussreichsten Hengste in der Geschichte<br />

der EAO-Zucht war. Er war der Sohn einer<br />

anderen Legende, Aybac.<br />

Mogaser (Gabbour / Sawary) *2011 - Stutenlinie<br />

Rodania (Kuhailan), Hengstlinie Saklawi<br />

I via Morafic. Er ist einer von El Zahraas<br />

"Champion-Macher". Er ist der beste Sohn<br />

der phänomenalen Linie von Gabbour, El<br />

Ragel und Shadwan. Er stellt einen doppelten<br />

Cross mit dem legendären Hengst Eman<br />

dar, durch seine Mutter Sawary (Mabrouk /<br />

Safeerah). Am wichtigsten jedoch ist, dass<br />

seine allerersten Fohlen bereits beweisen,<br />

das er seine unglaubliche genetische Kraft<br />

auch auf seine Nachkommen übertragen<br />

kann, und all dies mit einer interessanten<br />

Gleichmäßigkeit.<br />

Rawy (Gabal / Rayat) *2010 - Stutenlinie Rodania<br />

(Kuhailan), Hengstlinie Gamil El Kebir.<br />

Ohne Übertreibung kann man sagen, er ist<br />

EAOs geheimer Star. Ein Hengst von hoher<br />

Qualität aus legendären Blutlinien. Sein<br />

Großvater ist Gomaa (Wasel / Mabkhoota),<br />

der führende Hengst seiner Zeit. Rawy ist<br />

ein korrekter Hengst mit einem sehr freundlichen<br />

und sanften Charakter. Wir haben ihn<br />

in jungen Jahren trainiert, einfach weil er<br />

die Aufmerksamkeit liebt und eine großartige<br />

Arbeitsmoral hat. Er ist jetzt 10 Jahre alt<br />

und bereit, seine Showkarriere zu beginnen.<br />

Er hat sich als Vater bewährt und sein erstes<br />

Fohlen ist ein Showstopper!<br />

ITF: Welche Hengste sind derzeit ihre Haupbeschäler?<br />

Prof. Osman: Gegenwärtig haben wir sieben<br />

Hauptbeschäler, und ich möchte Ihnen<br />

gerne einige der Herren von El Zahraa vorstellen:<br />

Shafea (Tagweed / Tee) *2010 - Stutenlinie<br />

Roga el Beida (Saklawi), Hengstlinie Saklawi I<br />

via Morafic. Der wertvollste Sohn des großen<br />

und bewährten Hengstes Tagweed (von Gad<br />

Allah). Shafea wurde mit 3 Jahren genauso<br />

hoch bewertet wie sein Großvater Gad Allah.<br />

In den Jahren 2019 und 2018 wurden seine<br />

Nachkommen bereits als Jährlinge für bis zu<br />

353.700 L.E verkauft, was 20.000 € entspricht!<br />

Defaf (Ouf / Sarhana) *2004 - Stutenlinie<br />

Rodania (Kuhailan), Hengstlinie Saklawi I via<br />

Morafic. Er ist ein erstklassiger Vererber mit<br />

einer bemerkenswerten braunen Farbe. Abgesehen<br />

von seiner Farbe verfügt Defaf aber<br />

auch über ein gutes Springtalent, das auf<br />

einer Reihe von Leistungspferden beruht,<br />

und er hat einen Stammbaum, der in der<br />

Geschichte von El Zahraa tief verwurzelt ist.<br />

Durry (Baydoun / Nakeyah) *2013 – Stutenlinie<br />

El Dahma (Dahman), Hengstlinie Saklawi I<br />

via Morafic. Er hat als Sohn von Baydoun ein<br />

hochinteressantes Pedigree und führt in seiner<br />

väterlichen Linie fünf Generationen historisch<br />

großer Vererber in Folge: Baydoun,<br />

Gad Allah, Adeeb, Shaarawi und Morafic,<br />

was einzigartig ist. Durry erregte die Aufmerksamkeit<br />

der Richter bei der El Zahraa<br />

Show im Oktober 2019 aufgrund seiner herausragenden<br />

Bewegungen. Bei der letzten<br />

EAO-Hengstpräsentation zeigte er im Schauring<br />

sein Charisma, seine Elastizität und seine<br />

außergewöhnlich guten Reflexe.<br />

Malaak (Serag El Din / Malayka) *2012 - Stutenlinie<br />

El Dahma (Dahman), Hengstlinie Gamil<br />

El Kebir. Er ist ein Pferd vom "alten Typ"<br />

mit Größe und langen Linien. Er hat auch<br />

einen kraftvollen Galopp mit viel Raumgriff,<br />

mit Impuls und er verfügt über ein schnelles<br />

Reaktionsvermögen. Er stammt aus der Linie<br />

Mourad, Gassir und Kheir. Dieser Hengst beeindruckt<br />

mit seinen Springvermögen und<br />

erhielt viele Komplimente.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

7<br />

ITF: Welches sind ihre Zuchtprinzipien?<br />

Prof. Osman: Unsere Hauptprinzipien sind<br />

die genetische Verbesserung der Hengstund<br />

Stutenlinien mit dem Schwerpunkt<br />

auf einer verbesserten Zuchtleistung in El<br />

Zahraa. Leistungsmerkmale, die die Effizienz<br />

der Zuchtleistung bestimmen, können<br />

in zwei Kategorien eingeteilt werden: Fortpflanzungsmerkmale<br />

wie Geschlechtsreife<br />

und Fruchtbarkeit sowie Produktionsmerkmale<br />

wie Wachstumsrate, Futtereffizienz<br />

usw. Die genetische Verbesserung sowohl<br />

der Fortpflanzungs- als auch der Produktionsmerkmale<br />

durch die Auswahl überlegener<br />

Elterntiere ist in unterschiedlichem<br />

Maße abhängig von der Erblichkeit des<br />

Merkmals, dem Ausmaß der Variation zwischen<br />

den in Frage kommenden Tieren und<br />

vor allem von einem gleichwertiger Ersatz<br />

durch einen Nachfolger.<br />

Die Hengst- und Stutenlinien in El Zahraa<br />

liefern genetisch starke Vererber, die mit<br />

ihren Genen zur nächsten Generation beitragen.<br />

Folglich ist unser Hauptaugenmerk<br />

auf der Selektion der Väter. Außerdem sollten<br />

die Mutterlinien den genetischen Wert<br />

der Produktionsmerkmale verbessern. In<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Hengstlinie Saklawi I via Morafic<br />

Ouf (Emad / Ozorees) *1991 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

El Ragel (Shadwan / El Set) *1992 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Gabbour (El Ragel / Gobrana) *2006 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Harras (Kisra / Hebat El Nil) *1987 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Korashy (Harras / Shawkia) *1997 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Zucht


Zucht<br />

Wassaf (Rawwah / Wagfa) *2006,<br />

Vertreter der Hengstlinie El Deree -<br />

Erbe des berühmten Rashdan.<br />

Foto: Nicole Sachs<br />

gleichem Maße kann auch Wert auf die Fortpflanzungsmerkmale<br />

gelegt werden, um ein<br />

akzeptables Maß an genetischem Wert bei<br />

der Zucht von Stuten innerhalb der Hengstlinie<br />

aufrechtzuerhalten.<br />

ITF: Wieviele Fohlen züchten Sie pro Jahr? Und<br />

ist künstliche Befruchtung, Frisch- oder Gefriersamen<br />

erlaubt?<br />

Prof. Osman: Wir haben ungefähr 150 Fohlen<br />

pro Jahr und arbeiten mit dem Institut<br />

für Reproduktionswissenschaft zusammen.<br />

Wir wollen eine Samenbank etablieren und<br />

ein Besamungszentrum in El Zahraa entwickeln.<br />

Die EAO - über das Gestüt El Zahraa<br />

- legt größten Wert darauf, die Reinheit und<br />

Authentizität des arabischen und rein-ägyptischen<br />

Arabers zu bewahren. In diesem Zusammenhang<br />

werden auf dem Gestüt strenge<br />

Zuchtprogramme durchgeführt. Darüber<br />

hinaus hat die EAO kürzlich ein Kooperationsprotokoll<br />

mit dem 'Animal Reproduction<br />

Research Institute' (Forschunginstitut für<br />

Tierreproduktion) unterzeichnet, um eine<br />

Eizellen- und Samenbank für die Erhaltung<br />

genetisch bedeutender <strong>Pferde</strong> einzurichten.<br />

Dies könnte wirksam dazu beitragen,<br />

die genetischen Ressourcen arabischer und<br />

rein-ägyptischer <strong>Pferde</strong> zu erhalten.<br />

ITF: Verwenden Sie Hengste von 'außerhalb',<br />

z. B. um gewissen Blutlinien wieder zurückzuholen?<br />

Prof. Osman: Das Gestüt El Zahraa ist eine<br />

einzigartige Ressource, da es nach außen<br />

geschlossen wurde und der Genpool der<br />

8<br />

Rein-Ägypter daher klein ist. El Zahraa kann<br />

die Welt mit <strong>Pferde</strong>n versorgen, mit denen<br />

man seine Zucht regenerieren kann, und es<br />

wird immer der richtige Ort sein, wohin sich<br />

nationale und internationale Züchter wenden<br />

können, wenn sie erkennen, dass sie<br />

ihre Zuchtprogramme durch Outcross oder<br />

Blutauffrischung regenerieren müssen. Der<br />

in El Zahraa gezüchtete <strong>Pferde</strong>typ blieb -<br />

und wird es auch immer bleiben - sehr nahe<br />

an dem, was sich in dem ursprünglichen<br />

<strong>Pferde</strong>typ widerspiegelt, der als "südlicher<br />

Typ“ bezeichnet wird.<br />

ITF: Was ist das Zuchtziel in El Zahraa?<br />

Prof. Osman: Das Zuchtziel von El Zahraa<br />

ist die Fortführung und Erhaltung von Stämmen<br />

und Hengstlinien sowie die Erhaltung<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


des Genpools von El Zahraa. Weitere Ziele<br />

sind die Förderung von Gentests, die Unterstützung<br />

der weiteren Forschung und die<br />

Wissensvermittlung für Araberzüchter.<br />

ITF: Wie wählen Sie die richtigen Paarungspartner?<br />

Prof. Osman: Die Partnerwahl ist eine Kunst,<br />

aber auch ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten.<br />

Es ist keine exakte Wissenschaft, aber<br />

die erste "Regel" ist, dass nur gute Hengste<br />

ein erfolgreiches Zuchtprogramm ausmachen.<br />

Es ist wichtig, den Wert eines überlegenen<br />

Zuchthengstes zu erkennen, dies<br />

beinhaltet einen entsprechenden Stammbaum,<br />

die gewünschten und bevorzugten<br />

Gebäudemerkmale und die gewünschten<br />

Leistungsmerkmale beim Pferd selbst oder<br />

die Fähigkeit, überlegene Leistungspferde<br />

zu erzeugen. Der Zuchtmanager von El<br />

Zahraa verbringt einen Großteil seiner Zeit<br />

damit, mit den Leitern der Zuchtabteilung<br />

zu sprechen, um den richtigen Hengst für<br />

jede Stute zu finden. <strong>Pferde</strong>zucht ist ein<br />

langwieriger Prozess. So trifft beispielsweise<br />

die Zuchtabteilung 2017 ihre Entscheidungen<br />

für eine Anpaarung. Das Fohlen wird<br />

2018 geboren und ist 2019 ein Jährling. Mit<br />

zwei Jahren beginnt dann das Training, also<br />

im Jahr <strong>2020</strong>. In El Zahraa bieten wir ein umfassendes<br />

Programm für alle <strong>Pferde</strong> an, das<br />

Konditionierung, Zucht und Training für das<br />

Marketing umfasst.<br />

auf dem Exterieur und auf dem Pedigree.<br />

Der Zuchtmanager führt Verfahren durch,<br />

um die Fortpflanzungseffizienz eines Hengstes<br />

unabhängig von seiner Fruchtbarkeit zu<br />

steigern.<br />

Die Überwachung der Befruchtungsrate<br />

eines Hengstes im Verlauf der Decksaison<br />

hilft bei der Identifizierung von Krankheiten,<br />

Missmanagement oder Fruchtbarkeitsproblemen<br />

und ermöglicht notwendige<br />

Bewertungen und Anpassungen des<br />

Hengstmanagements zur Optimierung der<br />

Fruchtbarkeit.<br />

Um eine Stute für die Zucht zu bewerten,<br />

ist das Erste, was der Zuchtmanager von<br />

El Zahraa tut, ihre Gebäude zu betrachten.<br />

Er weiß nicht nur, wie man ein hübsches<br />

Gesicht erkennt, sondern kennt auch den<br />

Zusammenhang zwischen Form auf Funktion.<br />

Idealerweise sollte man das Gebäude<br />

des <strong>Pferde</strong>s sehen, während es sich frei<br />

bewegt. Wenn das Exterieur des <strong>Pferde</strong>s<br />

gut ist, es aber keine korrekten oder überdurchschnittlichen<br />

Bewegungen hat, spielt<br />

es als Zuchtpferd keine Rolle. Eine Stute<br />

muss von hinten nach vorne ausgeglichen<br />

sein und Harmonie sowohl in der Oberlinie,<br />

in ihrem Rahmen und ihren Gesamtproportionen<br />

haben. Kopf, Hals und Schultern<br />

sollten glatte Verbindungen mit korrekten<br />

Winkeln und Proportionen haben. Die Sattelposition<br />

muss klar und benutzbar sein,<br />

wobei der Rücken- und Lendenbereich<br />

kräftig sein muss, um die von den Hinterbeinen<br />

erzeugte Energie nach vorne durch<br />

den Körper des <strong>Pferde</strong>s zu übertragen. Ich<br />

mag es, wenn die Winkel der Hinterhand<br />

ein korrektes gleichschenkliges Dreieck<br />

bilden, da dieses die idealsten Winkel für<br />

den besten Schub und Impuls bietet. Und<br />

natürlich müssen die Beine ohne ernsthafte<br />

Fehler und damit korrekt sein.<br />

ITF: Was sind die Selektionskriterien für<br />

Hengste und Stuten, wenn diese in die Zucht<br />

genommen werden?<br />

Prof. Osman: Hengste sind vielleicht das<br />

wichtigste Kapital eines Gestüts. Daher sollte<br />

das Hauptanliegen der Zuchtabteilung<br />

darin bestehen, die Gesundheit der Hengste<br />

zu erhalten und die Fortpflanzungsfähigkeit<br />

der Hengste zu maximieren. Um einen<br />

Hengst optimal nutzen zu können, muss der<br />

Zuchtmanager die Grundbedürfnisse der<br />

Hengste erfüllen und deren Verhaltensmuster<br />

sowie mögliche Einschränkungen in der<br />

Fortpflanzung verstehen.<br />

Aufgrund des großen Einflusses, den ein<br />

Hengst auf die Produktivität eines Gestüts<br />

haben kann, werden die Hengste kritischer<br />

beurteilt und selektiert als die Zuchtstuten.<br />

Grundsätzlich haben wir zwei Kriterien<br />

für die Auswahl eines Hengstes: 1. Ein angehender<br />

Hengst muss ein Pferd sein, das<br />

männlich und leicht als Hengst erkennbar<br />

ist, und 2. der angehende Beschäler muss<br />

an der Longe Fähigkeiten gezeigt haben, da<br />

das Ziel darin besteht, Zuchtpferde zu züchten.<br />

Die als Beschäler ausgewählten <strong>Pferde</strong><br />

sollten in der Lage sein, die Qualität ihrer<br />

Nachkommen in einem Zuchtprogramm potenziell<br />

zu verbessern.<br />

Wenn der Hengst wünschenswerte Eigenschaften<br />

an einen großen Prozentsatz seiner<br />

Nachkommen weitergibt, erfüllt er eine<br />

wichtige genetische Rolle. Die Auswahlkriterien<br />

für einen Zuchthengst basieren hauptsächlich<br />

auf der Leistung unter dem Sattel,<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

9<br />

ITF: Werden die <strong>Pferde</strong> von El Zahraa auf der<br />

Rennbahn, im Distanzsport oder in anderen<br />

Sportdisziplinen getestet?<br />

Prof. Osman: Distanzritte oder -rennen sind<br />

eine Sportdisziplin, die lange Strecken bis<br />

zu 100 Meilen oder sogar länger umfasst. Sicher<br />

sind Araber aufgrund ihrer natürlichen<br />

Ausdauer und ihres Durchhaltevermögens<br />

normalerweise die bevorzugte Rasse. <strong>Pferde</strong><br />

im Alter von 5 bis 20 Jahren nehmen an<br />

diesem Sport teil. Zur Zeit wird diese Aktivität<br />

in El Zahraa nicht praktiziert, aber wir<br />

hoffen, dies durch die El-Zahraa-Reitschule<br />

in Zusammenarbeit mit dem ägyptischen<br />

Reiterverband umzusetzen.<br />

ITF: Wo liegt Ihr Markt, an wen verkaufen Sie<br />

Ihre <strong>Pferde</strong> - national oder international?<br />

Prof. Osman: Wir bieten lokalen und internationalen<br />

Züchtern dreimal im Jahr Fohlen,<br />

Jährlinge und vielversprechende Ein- bis<br />

Dreijährige aus dem Gestüt an. Wir bieten<br />

aber auch Zuchtstuten aus den besten Blutlinien<br />

an, auf denen Sie Ihr eigenes spezielles<br />

Zuchtprogramm aufbauen können. Wir<br />

haben auch eine große Auswahl an <strong>Pferde</strong>n,<br />

Fotos: G. Waiditschka (3) Foto: Judi Parks Foto: privat<br />

Hengstlinie El Deree<br />

Akhtal (Amrulla / Hagir) *1968 -<br />

Hengstlinie / Sireline - El Deree<br />

Aybac (Akhtal / Nagam) *1982 -<br />

Hengstlinie / Sireline - El Deree<br />

Rashdan (Aybac / Randa) *1987 -<br />

Hengstlinie / Sireline - El Deree<br />

Rawwah (Rashdan / Ramiah) *1997 -<br />

Hengstlinie / Sireline - El Deree<br />

Soyouf (Rashdan / Safeerah) *2004 -<br />

Hengstlinie / Sireline - El Deree<br />

Zucht


Zucht<br />

Malaak (Serag El Din / Malayka) *2012,<br />

Vertreter der Hengstlinie Gamil El Kebir -<br />

ein Pferd vom "alten Typ".<br />

Foto: Nicole Sachs<br />

die zum Züchten oder Reiten bereit sind,<br />

und die auch zum Springreiten und als "tanzende<br />

<strong>Pferde</strong>" verwendet werden können.<br />

ITF: Wie viele Privatstuten kommen nach El<br />

Zahraa um mit El-Zahraa-Hengsten bedeckt<br />

zu werden?<br />

Prof. Osman: Viele ägyptische Gestüte<br />

verlassen sich darauf, ihre Zuchtstuten von<br />

El-Zahraa-Hengsten bedecken zu lassen, basierend<br />

auf der jeweiligen Werdegang des<br />

Hengstes und der täglichen Spermienproduktion.<br />

Das Ganze dauert wirklich nicht mehr als<br />

ein paar Minuten pro Stute. Der Hengst wird<br />

zur Deckstation begleitet, wo in einer Ecke<br />

eine Stute wartet. Der Hengst ist mit einem<br />

Maulkorb aus Leder ausgestattet, um ein<br />

Beißen zu verhindern, und besteigt dann<br />

nach einer Ermutigung der Führers die Stute.<br />

Nach einem Wiehern und einem Wedeln<br />

des Schwanzes ist es vorbei und er schlendert<br />

zurück zu seinem Paddock im Herzen<br />

von El Zahraa.<br />

Hengste wiederholen diese Routine in der<br />

Regel etwa 100-mal pro Jahr für private<br />

Züchter. Jedes Jahr verdient die EAO an den<br />

Deckgebühren etwa 300.000 L.E. (ca. 17,500<br />

€). Es ist eine gute Einnahmequelle. Auch<br />

nach Berücksichtigung der Fälle, in denen es<br />

zu keiner Trächtigkeit kommt.<br />

ITF: Können Sie uns die tägliche Routine im<br />

Hinblick auf das Stallmanagement erläutern?<br />

Prof. Osman: Wir arbeiten daran, unsere<br />

<strong>Pferde</strong> im Stall gesund und sicher zu halten.<br />

10<br />

Unsere <strong>Pferde</strong> müssen zumindest einen Teil<br />

des Tages in einer Box oder im Laufstall verbringen.<br />

Dafür kann es mehrere mögliche<br />

Gründe geben. Wenn das Pferd eine Verletzung<br />

hat, kann eine "Stallruhe“ erforderlich<br />

sein. Einige <strong>Pferde</strong> benötigen möglicherweise<br />

Schutz vor Kälte oder Nässe. Showpferde<br />

werden oft im Stall gehalten, damit ihr Fell<br />

nicht ausbleicht und um Verletzungen wie<br />

Bisse und Tritte von Weidekameraden zu<br />

vermeiden. Es kann angebracht sein, einige<br />

<strong>Pferde</strong> in den Stall zu bringen, um sie einzeln<br />

zu füttern, damit man sehen kann, wie viel<br />

sie gefressen haben und um sicherzustellen,<br />

dass ihre Kameraden nicht ihre Futterration<br />

stehlen.<br />

Auf der anderen Seite brauchen <strong>Pferde</strong> viel<br />

Bewegung, und ein Stall schränkt diesen<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


natürlichen Bewegungsdrang ein. Während<br />

einige <strong>Pferde</strong> möglicherweise im Stall gehalten<br />

werden, um Verletzungen zu vermeiden,<br />

kommt es dennoch auch im Stall zu Unfällen<br />

wie Festliegen oder sie hängen sich mit<br />

dem Halfter an Eimern, Türschlössern und<br />

Trögen fest oder sie nehmen die Gelegenheit<br />

wahr, in die Futterkammer zu gelangen.<br />

Stallpferde sind möglicherweise anfälliger<br />

für Verstopfungskoliken, da die Inaktivität<br />

zu einer verminderten Darmbewegung<br />

führt. Eine schlechte Luftqualität in Ställen<br />

kann zu Atemproblemen wie COPD führen,<br />

und feuchte Ställe können Hufprobleme wie<br />

Strahlfäule verursachen.<br />

Ein verbessertes Management in Hinblick<br />

auf das Stallklima wirkt sich positiv auf die<br />

Gesundheit von Stallarbeitern und <strong>Pferde</strong>n<br />

aus. So verbringen die Pfleger in El Zahraa<br />

jeden Tag viel Zeit im Stall, entweder als Angestellte<br />

für der Pflege und Ausbildung der<br />

<strong>Pferde</strong> oder in ihrer Freizeit.<br />

In einem kürzlich durchgeführten Forschungsprojekt<br />

wurden das Stallklima<br />

und die Stallarbeiter dreimal untersucht.<br />

Zum ersten Mal im Winter, zum zweiten<br />

Mal im folgenden Spätsommer und zum<br />

dritten Mal im darauffolgenden Winter.<br />

Einige Messungen im <strong>Pferde</strong>stall zeigten<br />

niedrige organische Staubwerte und hohe<br />

<strong>Pferde</strong>allergenwerte. Ein erhöhter Gehalt<br />

von lebensfähigen Pilzsporen in der<br />

Luft deutete auf eine wachsende Quelle<br />

im Stall hin. Die Luftpartikelbelastung sowie<br />

1,3-β-Glucan-Werte waren bei beiden<br />

Messungen im Winter höher, während die<br />

Endotoxinwerte im Sommer höher waren.<br />

Wir haben Biomarker untersucht, die an der<br />

Entwicklung von Atemwegserkrankungen<br />

bei <strong>Pferde</strong>n in Bezug auf die Umweltexposition<br />

in <strong>Pferde</strong>ställen beteiligt sind.<br />

Die <strong>Pferde</strong>pfleger von El Zahraa sind in der<br />

Regel für Aufgaben wie das Ausmisten der<br />

Ställe, die Zubereitung und Verteilung des<br />

Futters, das Reinigen und Nachfüllen der<br />

Tränken verantwortlich, aber sie putzen und<br />

waschen die <strong>Pferde</strong> auch, putzen die Ausrüstung,<br />

bandagieren die Beine und leisten<br />

grundlegende Erste Hilfe bei kleineren Wunden.<br />

Ein <strong>Pferde</strong>pfleger mit Reitkenntnissen<br />

kann ein Pferd für seinen Reiter auch abreiten<br />

oder trockenführen.<br />

ITF: Welche weiteren Einrichtungen befinden<br />

sich auf dem Gelände von El Zahraa?<br />

Prof. Osman: Wir haben auch eine Reitschule<br />

in El Zahraa und wählen sehr sorgfältig<br />

die <strong>Pferde</strong> aus, mit denen die Schüler interagieren<br />

werden. Allzu oft passieren Reitunfälle<br />

aufgrund mangelnder Ausbildung<br />

oder mangelnden Verständnisses für das<br />

Verhalten von <strong>Pferde</strong>n, auch fehlt es oft an<br />

angemessenen Reitkenntnissen. Mit dem<br />

Programm "Saddle Up SAFELY" möchten<br />

wir aktuelle und zukünftige Reiter über die<br />

Gefahren des Reitens und des Umgangs mit<br />

<strong>Pferde</strong>n sowie über die einfachen Schritte<br />

zur Vermeidung von Unfällen informieren.<br />

Es herrscht ein sehr freundlicher Umgang<br />

miteinander in der Reitschule von El Zahraa,<br />

das Team arbeitet hart daran, eine warme<br />

Atmosphäre für Reiter und Besucher zu<br />

schaffen. Wir kümmern uns um Kinder (ab<br />

6 Jahren) und Erwachsene vom Anfänger<br />

bis zum Fortgeschrittenen. Alle unsere Reitstunden<br />

werden in El Zahraa von qualifizierten<br />

Ausbildern mit einer Vielzahl von gut<br />

ausgebildeten <strong>Pferde</strong>n und Ponys durchgeführt.<br />

Wir haben auch 15 sehr sichere <strong>Pferde</strong><br />

und sympathische Trainer, die dem nervöseren<br />

Reitertyp bei der Vertrauensbildung<br />

helfen können.<br />

ITF: Es gab Pläne, das Gestüt El Zahraa auf ein<br />

Gelände außerhalb Kairos zu verlegen - werden<br />

diese Pläne noch verfolgt und wenn ja,<br />

wann werden sie umgesetzt?<br />

Prof. Osman: Die Suche nach einem neuen<br />

Ort für El Zahraa ist unabdingbar geworden,<br />

und seit einigen Jahren wird darüber gesprochen,<br />

El Zahraa an einen anderen Ort zu<br />

verlegen.<br />

Gleichzeitig müssen wir die Geschichte und<br />

Nostalgie bewahren, die für viele Besucher<br />

sehr wichtig ist. Die Entscheidung wurde<br />

getroffen, aber es wird lange dauern, bis<br />

wir es so machen können, wie wir es brauchen.<br />

Die derzeitige Anlage wird aufgrund<br />

ihrer Lage inmitten der ständig wachsenden<br />

Stadt eingeschränkt. Das neue Projekt steht<br />

nun unter der Schirmherrschaft des Landwirtschaftsministeriums.<br />

Es wird ein riesiges<br />

Projekt sein, und alles was mit <strong>Pferde</strong>n zu<br />

tun hat, beinhalten.<br />

ITF: Wieviele Leute arbeiten in El Zahraa, und<br />

in welchen Bereichen?<br />

Prof. Osman: Das Managementteam von El<br />

Zahraa in der EAO beschäftigt 33 Mitarbeiter.<br />

Sie verfügen über eine große Erfahrung<br />

in ihren jeweiligen Fachgebieten und in der<br />

Araberzucht. Wir sind stolz auf die fähigen<br />

Leute, die wir hier bei der EAO haben.<br />

Dann haben wir 30 Tierärzte. Ihre Mission ist<br />

es, die Gesundheit und das Wohlbefinden<br />

der <strong>Pferde</strong> zu verbessern, indem sie Kenntnisse<br />

über Zucht und Ausbildung vermitteln<br />

und nicht zuletzt durch tierärztliche Versorgung<br />

das Leben der <strong>Pferde</strong> in El Zahraa jedes<br />

Jahr verbessern.<br />

Es gibt auch 100 sehr erfahrene, zertifizierte<br />

und freundliche <strong>Pferde</strong>pfleger im<br />

Gestüt. Diese sind für die Kontrolle und<br />

Pflege eines <strong>Pferde</strong>s in ihrer Obhut verantwortlich.<br />

Je nach Anzahl der <strong>Pferde</strong> können sich die<br />

Aufgaben stark überschneiden. Die <strong>Pferde</strong>pfleger<br />

arbeiten mit Trainern, Assistenztrainern<br />

und Reitlehrern zusammen, um sicherzustellen,<br />

dass jedes Pferd richtig trainiert<br />

wird, angemessene Pflege erhält und bereit<br />

für die Arbeit ist.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

11<br />

ITF: Vielen Dank für dieses Interview, Prof.<br />

Osman, und eine erfolgreiche Zukunft für El<br />

Zahraa!<br />

Die Fragen wurden von gestellt<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Fotos: G. Waiditschka (3) Fotos: Dr. Kurt Entress (2)<br />

Hengstlinie Gamil El Kebir<br />

Tuhotmos (El Sareei / Moniet El Nefous) *1962 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Rabdan<br />

Anter (Hamdan / Obeja) *1946 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Hamdan<br />

Kasemy (Hoor / Iman) *1992 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Hamdan<br />

Serag El Din (Mourad / Safinaz) *1992 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Samhan<br />

Gomaa (Wasel / Mabkhoota) -<br />

Hengstlinie / Sireline - Gamil El Kebir via Samhan<br />

Zucht


Zucht<br />

Haupt- und Landbeschäler in El Zahraa <strong>2020</strong> / Chief and Principal Stallions at El Zahraa <strong>2020</strong><br />

Name<br />

Farbe /<br />

Colour<br />

geb./<br />

Born<br />

Abstammung / Parentage<br />

Hengstlinie / Sireline<br />

Stamm (Stutenlinie) /<br />

Strain (Damline)<br />

Hasem Grey 2011 (Rawwah / Mobtasema) El Deree Saklawi (Roga El Beida)<br />

Qusay Grey 2015 (Wassaf / Baqa) El Deree Saklawi (Roga El Beida)<br />

Raad Grey 2011 (Rawwah / Tayees) El Deree Saklawi (Roga El Beida)<br />

Soyouf Grey 2004 (Rashdan / Safeerah) El Deree Kohailan (Rodania)<br />

Wassaf Grey 2006 (Rawwah / Wagfa) El Deree Obayan (El Shahbaa)<br />

Kassam Grey 2003 (Kasemy / Mosana) Gamil El Kebir via Hamdan Hadban (Venus)<br />

Malaak Chestnut 2012 (Serag El Din / Malayka) Gamil El Kebir via Ibn Samhan Dahman (El Dahma)<br />

Masrour Grey 2014 (Serag El Din / Mays AlReem) Gamil El Kebir via Ibn Samhan Kohailan (El Kahila)<br />

Rawy Bay 2010 (Gabal / Rayat) Gamil El Kebir via Ibn Samhan Kohailan (Rodania)<br />

Mobtaheg Grey 2001 (Rahhal / Mobhega) Gamil El Kebir via Rabdan Hadban (Venus)<br />

Tasama Dark Bay 2010 (Hakeem K.B.S. / Sameramis) Gamil El Kebir via Rabdan Kohailan (Rodania)<br />

Atef Grey 2014 (Teif / Sarhana) Saklawi I via Alaa El Din Kohailan (Rodania)<br />

Ambar Grey 2005 (Adl / Adalat) Saklawi I via Alaa El Din Dahman (El Dahma)<br />

El Badr Grey 2007 (Adl / Daab) Saklawi I via Alaa El Din Obayan (Karima)<br />

Fahdy Chestnut 1996 (Bastaweesy / Faddah) Saklawi I via Alaa El Din Dahman (El Dahma)<br />

Nal El Mona Grey 2009 (Mounadel / Baqa) Saklawi I via Alaa El Din Saklawi (Roga El Beida)<br />

Bardy Chestnut 2004 (Beraish / Azmeralda) Saklawi I via Galal Hadban (Venus)<br />

Zobair Grey 2011 (Bardy / Mozherah) Saklawi I via Galal Hadban (Venus)<br />

Zyadah Grey 2005 (Omayr / Zawaher) Saklawi I via Galal Hadban (Venus)<br />

Al Waleed Grey 2014 (Tagweed / Khokha) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)<br />

Awad Allah Grey 2001 (Gad Allah / Adalat) Saklawi I via Morafic Dahman (El Dahma)<br />

Defaf Bay 2004 (Ouf / Sarhana) Saklawi I via Morafic Kohailan (Rodania)<br />

Durry Gery 2013 (Baydoun / Nakeyah) Saklawi I via Morafic Dahman (El Dahma)<br />

Gabbour Grey 2006 (El Ragel / Gobrana) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)<br />

Gady Grey 2004 (Gondoul / Zakyia) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)<br />

Halim El Zahraa Chestnut. 2005 (Gad Allah / Wadha) Saklawi I via Morafic Kohailan (Rodania)<br />

Marouf Grey 2010 (Baydoun / Maysaa) Saklawi I via Morafic Obayan (Karima)<br />

Mogaser Grey 2011 (Gabbour / Sawary) Saklawi I via Morafic Kohailan (Rodania)<br />

Nour El Fagr Bay 2013 (Defaf / Gohana) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)<br />

Shafea Grey 2010 (Tagweed / Shafaat) Saklawi I via Morafic Saklawi (Roga El Beida)<br />

Shokr Grey 2007 (Korashy / Olfah) Saklawi I via Morafic Hadban (Venus)<br />

Omayr (Ameer / Adaweya) *1987 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Galal<br />

Rawwah (Rashdan / Ramiah) *1997 -<br />

Hengstlinie / Sireline - El Deree<br />

Shamsan (Shaarawi / Hayatem) *1983 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka<br />

12<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Hengstlinie / Sireline Saklawi I via Nazeer<br />

Namen in Fettdruck = heutige Beschäler / names in bold = today's sires<br />

Nazeer *1934, Sch. (Mansour / Bint Samiha)<br />

Morafic *1956, Sch. (a.d. Mabrouka)<br />

Shaarawi *1961, Sch. (a.d. Bint Kamla)<br />

Adeeb *1973, Sch. (a.d. Nawal)<br />

Gad Allah *1983, Sch. (a.d. Omnia)<br />

Baydoun *1998, Sch. (a.d. Bint Ibtisam)<br />

Marouf *2010, Sch. (a.d. Maysaa)<br />

Durry *2013, Sch. (a.d. Nakeyah)<br />

Gondoul, Sch. (a.d. Watfa I)<br />

Gady *2004, Sch. (a.d. Zakya)<br />

Halim El Zahraa *2005, F. (a.d. Wadha)<br />

Tagweed *2004, Sch. (a.d. Tee)<br />

Shafea *2010, Sch. (a.d. Shafaat)<br />

Al Waleed *2014, Sch. (a.d. Khokha)<br />

Awad Allah *2001, Sch. (a.d. Adalat)<br />

Shadwan *1972, Sch. (a.d. Kamar)<br />

El Ragel *1992, Sch. (a.d. El Set)<br />

Gabbour *2006, Sch. (a.d. Gobrana)<br />

Mogaser *2011, Sch. (a.d. Sawary)<br />

El Araby *1963, Br. (a.d. Hafiza)<br />

Emad *1968, Br. (a.d. Ebeda)<br />

Ouf *1991, Br. (a.d. Ozorees)<br />

Defaf *2004, Br. (a.d. Sarhana)<br />

Nour El Fagr *2013, Br. (a.d. Gohana)<br />

Kisra *1963, F. (a.d. Maisa)<br />

Harras *1987, Sch. (a.d. Hebat El Nil)<br />

Korashy *1997, Sch. (a.d. Shawkia)<br />

Shokr *2007, Sch. (a.d. Olfah)<br />

Galal *1959, F. (a.d. Farasha)<br />

Mahsoob *1974, (a.d. Mohga)<br />

Beraish (a.d. Bedaat)<br />

Bardy *2004, F. (a.d. Azmeralda)<br />

Zobair *2011, Sch. (a.d. Mozherah)<br />

Ameer *1970, F. (a.d. Moniet El Nefous)<br />

Omayr *1987, F. (a.d. Adaweya)<br />

Zyadah *2005, Sch. (a.d. Zawaher)<br />

Alaa El Din *1956, F. (a.d. Kateefa)<br />

Farazdac *1966, Sch. (a.d. Farasha)<br />

Ikhnatoon *1974, Sch. (a.d. Bint Om El Saad)<br />

Adl *1982, Sch. (a.d. Enayah)<br />

Ambar *2005, Sch. (a.d. Adalat)<br />

El Badr *2007, Sch. (a.d. Daab)<br />

Mounadel *2005, Sch. (a.d. Mangoomah)<br />

Nal El Mona *2009, Sch. (a.d. Baqa)<br />

Adawy *1982, Sch. (a.d. Adaweya)<br />

Bastaweesy *1988, Sch. (a.d. Bint Ibtisam)<br />

Fahdy *1996, F. (a.d. Faddah)<br />

Al Aneed *1975, Sch. (a.d. Kamar)<br />

Watef *1993, F. (a.d. Watfa)<br />

Teif *1998 (a.d. Kabsah)<br />

Atef *2014, Sch. (a.d. Sahrana)<br />

I. II. III. IV. V. VI. VII. Gen.<br />

Hengstlinie Saklawi I<br />

via Gad Allah<br />

Tagweed (Gad Allah / Tee) *2004 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Gondoul (Gad Allah / Watfa I) -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Baydoun (Gad Allah / Bint Ibtisam) *1998 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Zucht<br />

Gad Allah (Adeeb / Omnia) *1983 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

Awad Allah (Gad Allah / Adalat) *2001 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

13<br />

Halim El Zahraa (Gad Allah / Wadha) *2005 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Morafic


The Egyptian State Stud El Zahraa<br />

Insights into<br />

El Zahraa<br />

Zucht<br />

Gabbour (El Ragel / Gobrana) *2006, Sireline<br />

Saklawi I via Morafic - he is the sire of the<br />

promising young stallion Mogaser.<br />

Foto: Nicole Sachs<br />

14<br />

For many of us, El Zahraa is the cradle of<br />

the Straight Egyptian Arabian horse, and<br />

the history and achievements of this<br />

stud are known to all of us. Since 2011,<br />

however, not much information has leaked<br />

out of El Zahraa. With the help of Prof.<br />

Khalid Osman, the chairman of the EAO,<br />

we want to shed some light on the<br />

current situation.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


After a break of nine years, I had the<br />

chance to visit El Zahraa again - and<br />

it appears on the surface, that nothing<br />

much has changed since my last visit. To<br />

know, if that is true, I have asked Prof. Khalid<br />

Tawfik Osman, the Chairman of The Egyptian<br />

Agricultural Organization (EAO) about the<br />

present situation and future plans:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> (ITF): Prof. Osman, how<br />

many horses are there at present in El Zahraa?<br />

Prof. Osman: El Zahraa stud is a governmental<br />

stud farm, specialized in breeding straight<br />

Egyptian horses of the highest standard. We<br />

currently have around 477 horses, this includes<br />

35 stallions, 168 broodmares, 110 colts<br />

and 164 fillies.<br />

Mogaser (Gabbour / Sawary) *2011 - Damline<br />

Rodania (Kuhailan), Sireline Saklawi I via<br />

Morafic. He is one of El Zahraa's champion<br />

producer. He is the best son of the phenomenal<br />

line of Gabbour, El Ragel, Shadwan. He<br />

presents a double cross to the legendary stallion<br />

Eman through his dam Sawary (Mabrouk<br />

/ Safeerah). Most importantly, his very first<br />

foals already prove his ability to transmit his<br />

incredible genetic power to his progeny, and<br />

all this with an interesting consistency.<br />

Rawy (Gabal / Rayat) *2010 - Damline Rodania<br />

(Kuhailan), Sireline Gamil El Kebir. Without<br />

exaggeration, he is EAO's secret star, a<br />

very high quality stallion of legendary bloodlines.<br />

His grandsire is Gomaa (Wasel / Mabkhoota)<br />

the leading stallion of his time. Rawy<br />

is a correct stallion with a very nice character<br />

and a kind and very gentle attitude. We<br />

started training him at a young age, simply<br />

because he loves the attention and has a<br />

great work ethic. He is now 10 years of age,<br />

and ready to start his show career. He has<br />

proven himself as a sire and his first foal is a<br />

showstopper!<br />

ITF: Which stallions are your chief sires today?<br />

Prof. Osman: At present we have seven chief<br />

sires and I would like to introduce you to<br />

some of El Zahraa's gentlemen:<br />

Shafea (Tagweed / Tee) *2010 - Damline<br />

Roga el Beida (Saklawi), Sireline Saklawi I via<br />

Morafic. The most precious son of the great<br />

and proven sire Tagweed (by Gad Allah). Shafea<br />

rated equal to his grand sire Gad Allah at<br />

3 years. In 2019 and 2018, his offspring have<br />

already sold as yearlings for up to 353.700 L.E<br />

which is equivalent 20.000 €!<br />

Defaf (Ouf / Sarhana) *2004 - Damline Rodania<br />

(Kuhailan), Sireline Saklawi I via Morafic.<br />

He is a top-bred sire, with a remarkable bay<br />

colour, Set aside from his colour attribute, Defaf<br />

has good jumping ability from a lineage<br />

of performance riding horses with a pedigree<br />

steeped in El Zahraa's history.<br />

Durry (Baydoun / Nakeyah) *2013 – Damline<br />

El Dahma (Dahman), Sireline Saklawi I<br />

via Morafic. He has a highly interesting pedigree<br />

as the son of Baydoun and his sire line<br />

is unique with five generations of historically<br />

great sires in a row: Baydoun, Gad Allah,<br />

Adeeb, Shaarawi, Morafic. Durry caught the<br />

eye of the judges at the El Zahraa Show in<br />

October 2019 with his outstanding movements.<br />

At the last EAO stallion presentation<br />

he demonstrated his charisma, elasticity and<br />

top reflexes on the show ground.<br />

Malaak (Serag El Din / Malayka) *2012 - Damline<br />

El Dahma (Dahman), Sireline Jamil El Kebir.<br />

He is a horse of "old type" with height and<br />

long lines. He also has a powerful gallop with<br />

much scope, impulse and quick reflexes. He<br />

descends from the line of Mourad, Gassir and<br />

Kheir. This stallion impresses with his jumping<br />

skills and received many compliments.<br />

Wassaf (Rawwah / Wagfa) *2006 - Damline<br />

El Obeya Om Grees (Obayan), Sireline El Deree.<br />

He is the heir and the chief propagator<br />

of the famous Rawwah and his sire line at<br />

El Zahraa. He succeeded his father Rawwah,<br />

one of the most successful sires of his time.<br />

Rawwah was the son of legendary Rashdan,<br />

who was one of the most influential stallion<br />

in the history of EAO breeding. He was the son<br />

of another legend, Aybac.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

15<br />

ITF: Which are your breeding principles?<br />

Prof. Osman: Our main principles are the<br />

genetic improvement of the sire- and dam<br />

lines with a focus on enhanced performance<br />

of the breeding system in El Zahraa. Performance<br />

traits that determine the efficiency of<br />

the breeding system can be grouped into two<br />

categories: Reproductive traits such as age<br />

of puberty and fertility and production traits<br />

such as growth rate, feed efficiency, etc. The<br />

genetic improvement of both reproduction<br />

and production traits through the selection<br />

of superior parents is possible to varying degrees,<br />

depending on the heritability of the<br />

trait, the amount of variation among potential<br />

replacements and, most importantly, the<br />

equivalent of the chosen replacements.<br />

El Zahraa sire- and dam lines provide genetically<br />

strong sires that contribute with their<br />

genes to each offspring. Consequently, our<br />

primary selection objective is the sire. Also,<br />

the dam lines should be improving the genetic<br />

merit of the production traits. An equivalent<br />

amount of emphasis may be put on the<br />

reproductive traits to maintain an acceptable<br />

level of genetic merit in breeding females<br />

within the sire line.<br />

ITF: How many foals do you breed per year?<br />

And is artificial insemination, fresh or frozen<br />

semen allowed?<br />

Prof. Osman: We have around 150 foals per<br />

a year, and we cooperate with the reproduction<br />

science institute. We are aiming to have<br />

a semen bank and to develop an insemination<br />

center at El Zahraa. The EAO - through<br />

the El Zahraa stud farm - gives the utmost<br />

concern to keeping and preserving the purity<br />

and authenticity of the Arabian and straight<br />

Egyptian horses. In this respect, strict breeding<br />

programs are implemented on the farm.<br />

In addition, the EAO has recently signed a<br />

co-operation protocol with the Animal Re-<br />

Foto: Dr. Kurt Entress (1)<br />

Fotos: G. Waiditschka (4)<br />

Hengstlinie Saklawi I via Alaa El Din<br />

Alaa El Din (Nazeer / Kateefa) *1956 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din<br />

El Alayly (Anas / El Anood) *1992 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din<br />

Adl (Ikhnatoon / Enaya) *1982 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din<br />

Mounadel (Adl / Mangoomah) *2005 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din<br />

Azab (Adl / Wadha) *1999 -<br />

Hengstlinie / Sireline - Saklawi I via Alaa El Din<br />

Zucht


Zucht<br />

Colt Wefake (Defaf / Dayy El Kamar) *2016,<br />

Sireline Saklawi I via Morafic - he has<br />

inherited the beautiful bay colour of his sire.<br />

Foto: Nicole Sachs<br />

production Research Institute to set up a<br />

germ plasma bank for preserving genetically<br />

elite equine oocytes and spermatozoa. Expectedly,<br />

this could effectively contribute to<br />

maintain the genetic resources of Arabian<br />

and Straight Egyptian horses.<br />

ITF: Do you use any "outside" stallions e.g.<br />

to regain a certain bloodline?<br />

Prof. Osman: El Zahraa Stud is a unique resource<br />

because it has been closed to the outside<br />

and so the genetic pool of the Straight Egyptians<br />

is small. El Zahraa can provide the world<br />

with horses to regenerate the horse of today<br />

and will always be the place to go when local<br />

and international breeders realize that they<br />

need to outcross or regenerate their breeding<br />

programs. The type of horse bred in El Zahraa<br />

remained - and will always remain - very close<br />

to what is reflected in the original type of horse<br />

which is described as “the southern type”.<br />

ITF: What is your breeding goal?<br />

Prof Osman: The breeding goal of EAO- El<br />

Zahraa Stud is the maintenance and preservation<br />

of strains and sire lines and keeping<br />

El Zahraa's genetic pool. Further aims are to<br />

promote genetic testing, support continued<br />

research and educate the Arabian horse community.<br />

ITF: How do you choose the right mating<br />

partner?<br />

Prof. Osman: Mating selection is an art form,<br />

but also a game of probabilities. It is not an<br />

exact science, but the first "rule" is that only<br />

good stallions make a successful breeding<br />

program. It is important to determine the<br />

worth of a superior breeding stallion, which<br />

includes a desirable pedigree, the desired and<br />

preferred conformational traits and the desired<br />

performance traits or the ability to sire<br />

superior performing individuals. El Zahraa<br />

16<br />

breeding manager spends a good portion of<br />

his time to speak with the head officers of the<br />

breeding department to find the right fit for El<br />

Zahraa's mares. Breeding horses is a lengthy<br />

process, for example, the breeding department<br />

makes its decisions for the mating of<br />

a stallion and a mare in 2017, the foal will<br />

born in 2018 and is a yearling in 2019. Then<br />

it starts the training process as a 2-year-old<br />

in <strong>2020</strong>, and finally, in the performance horse<br />

industry, begins showing in futurities as a<br />

3 or 4 year-old in 20<strong>21</strong>. At ElZahraa, we are<br />

offering a full program for all horses which<br />

includes conditioning, breeding and training<br />

for marketing.<br />

ITF: What are your selection criteria for<br />

choosing stallions and mares for becoming<br />

breeding stallions and broodmares?<br />

Prof. Osman: Stallions are perhaps the most<br />

important asset of a breeding operation.<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Abschied von Tee / Farewall to Tee<br />

In January <strong>2020</strong>, the legendary Tee died,<br />

but will continue to live on in her daughters,<br />

sons and grandchildren,<br />

Her legacy:<br />

Bashasha (by Rashdan) *1999, sold to Bait<br />

Al Arab Kuwait<br />

Tayees (by El Ragel) *2001, broodmare at El<br />

Zahraa, died in 2018<br />

Toya El Zahraa (by Gad Allah) *2003, sold<br />

to Qatar<br />

Tagweed (by Gad Allah) *2004, Chief sire at<br />

El Zahraa, died in 2018<br />

Nefertiti El Zahraa (by Gad Allah) *2007,<br />

broodmare at El Zahraa<br />

Arous El Zahraa (by Aloub) *2008, broodmare<br />

at El Zahraa<br />

Tarheeb (by Rabah) *2012, broodmare at<br />

El Zahraa<br />

Deram (by Defaf) *2017, sold to Mr. Mohamed<br />

Abd El Wahaab in 2019<br />

Hengstmütter / Dams of Sires<br />

Tee (Adl / Bint Ibtisam) *1995 -<br />

Mutter von / Dam of Tagweed (by Gad Allah)<br />

Zucht<br />

Therefore, the primary concern of the breeding<br />

department should be to maintain the<br />

stallions’ health and to maximize the stallion’s<br />

reproductive capacity. To use the stallion<br />

to his maximum capability, the breeding<br />

manager must meet the basic needs of the<br />

stallions and must understand their behavioral<br />

patterns as well as his reproductive limitations.<br />

Due to the big impact a stallion can have on<br />

the productivity of a stud, the stallions are<br />

judged more critically and selected more extensively<br />

than the brood mares. We have basically<br />

two criteria for selecting a stallion: 1. A<br />

stallion prospect must be a horse that is masculine<br />

and easily recognizable as a stallion,<br />

and 2. the stallion prospect must have shown<br />

ability on the lounge because the object is<br />

to produce future breeding horses. Horses<br />

selected as stallions should be able to potentially<br />

improve the quality of their offspring in<br />

a breeding program.<br />

If the stallion passes on desirable traits to a<br />

large percentage of his offspring, he is fulfilling<br />

an important genetic role. The selection<br />

criteria for a breeding stallion are based<br />

mainly on performance under saddle, conformation,<br />

and pedigree. Breeding manager<br />

implement procedures to increase the reproductive<br />

efficiency of any stallion regardless of<br />

his inherent fertility.<br />

Monitoring a stallion’s pregnancy rate as the<br />

breeding season progresses, helps with the<br />

identification of any pathology and mismanagement<br />

or fertility issues and allows for necessary<br />

evaluations and adjustments to the<br />

stallion management to optimize fertility.<br />

To evaluate a mare for breeding, the first thing<br />

the El Zahraa breeding manager is doing, is to<br />

look at her conformation. He not only knows<br />

how to spot a pretty face, but he also knows,<br />

how form relates to function. Ideally, you want<br />

to see the horse’s conformation while moving<br />

freely. If the horse’s conformation is wonderful<br />

but she doesn’t have correct or quality move-<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

17<br />

ment, it doesn’t matter for the purpose of being<br />

a breeding horse. She must have balance<br />

from back to front and have harmony through<br />

her top line, frame and overall proportions.<br />

The head, neck and shoulders should have<br />

smooth connections with correct angles and<br />

proportions. The saddle position must be clear<br />

and usable, with the back and loin area strong<br />

in order to transfer the energy produced from<br />

the hind legs forward through the horse’s<br />

body. I like to see the hindquarter angles form<br />

an isosceles triangle when correct, as this provides<br />

the most ideal angles for the best engagement<br />

and impulsion to be created. And,<br />

of course, the legs need to be correct with no<br />

serious faults.<br />

ITF: Are El Zahraa-horses tested at the race<br />

course or in endurance or any other sport?<br />

Prof. Osman: Endurance or racing is a sport<br />

which involves long distances up to 100 miles<br />

or even longer. For sure Arabians are usually<br />

the preferred breed because of their natural<br />

endurance and stamina. Horse from 5 to 20<br />

years of age compete in this sport. Currently;<br />

this activity is not practiced in El Zahraa,<br />

but we have hope to implement it through<br />

El Zahraa equestrian school in cooperation<br />

with the Egyptian equestrian federation.<br />

ITF: Where is your market (to whom do you<br />

sell your horses) - national or international?<br />

Prof. Osman: From our breeding facilities<br />

and horse stables we offer foals, yearlings,<br />

one- to three-year olds as exciting prospects<br />

three times per year to local and international<br />

breeders; but we also offer broodmares<br />

with the best bloodlines upon which to build<br />

your own special breeding program. We also<br />

have a wide selection of 'ready to breed or<br />

ride' horses that can be used for show jumping<br />

and for "Arabian horse dancing".<br />

ITF: How many private mares come to El<br />

Zahraa to be covered by El Zahraa-stallions?<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Tayees (El Ragel / Tee) *2001 -<br />

Mutter von / Dam of Raad (by Rawwah)<br />

Malayka (Baydoun / Fekrah) *2008 -<br />

Mutter von / Dam of Malaak (by Serag El Din)<br />

Sameramis (Adl / Sergana) *1995 -<br />

Mutter von / Dam of Tasama (by Hakeem K.B.S)<br />

Adalat (Ameer / Adaweya) *1983 -<br />

Mutter von / Dam of Awad Allah (by Gad Allah)


Zucht<br />

Raad ((Rawwah / Tayees) *2011,<br />

Sireline El Deree -<br />

a grandson of famous Tee.<br />

Foto: Nicole Sachs<br />

Prof. Osman: Many Egyptian stud farms rely<br />

on breeding mares by El Zahraa breeding<br />

stallions based on El Zahraa stallions’ history<br />

and daily sperm production,<br />

The whole thing really takes no more than<br />

a few minutes per mare. The stallion is escorted<br />

into the breeding shed, where a mare<br />

awaits in one corner. The stallion is fitted<br />

with a leather muzzle to prevent biting and<br />

then, with some encouragement from handlers<br />

orchestrating the moment, mounts the<br />

mare. After a whinny and a swish of the tail,<br />

it’s over, and he saunters back to his field in<br />

the heart of El Zahraa<br />

Stallions usually repeat this routine some 100<br />

times per year for private breeders. Each time<br />

they do, EAO will collect a fee of 300,000 L.E.<br />

yearly. It is a good sum of money. Even after<br />

factoring in the typical number of fee cancellations<br />

due to failed pregnancies.<br />

ITF: Can you give some details on the daily<br />

routine with regards to stable management?<br />

Prof. Osman: We are working on keeping<br />

El Zahraa horses healthy and safely while<br />

indoors. Our horses have to spend at least<br />

a part of their time indoors in a box stall or<br />

loose stall. There are several possible reasons<br />

for this. If your horse has an injury, 'stable<br />

rest' may be required. Some horses may need<br />

protection from the cold or wet weather.<br />

Show horses are often kept indoors so their<br />

coats don't fade and to avoid injury, such as<br />

bites and kicks from pasture mates. It may be<br />

appropriate to bring some horses in, in order<br />

to feed them individually, so you can see how<br />

much they've eaten and ensure pasture bullies<br />

don't steal their meal.<br />

On the other hand, horses need a lot of exercise,<br />

and a stall restricts this natural outlet for<br />

18<br />

energy. While some horses might be kept stabled<br />

to prevent injury, stall accidents like getting<br />

cast (caught upside down on its back),<br />

becoming entangled in buckets, door latches<br />

and feeders or getting loose and gorging on<br />

stolen feed, do happen. Stabled horses may<br />

be more prone to impaction colic as inactivity<br />

leads to lessened digestive motility. Poor<br />

air quality in stables can lead to respiratory<br />

problems like COPD, and damp stalls can<br />

cause hoof problems like thrush.<br />

An improved management of the stable climate<br />

will be beneficial for the health of both<br />

stable workers and horses. So, El Zahraa,<br />

grooms spend a considerable amount of time<br />

each day in the equine stable environments<br />

either as employees in the care and training<br />

of horses or in leisure activity.<br />

In some recent research project, the stable<br />

environment and the stable-workers were in-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


vestigated three times; first time in the winter,<br />

second time in the following late summer and<br />

the third time in the following winter. Some<br />

measurements in the horse stable showed low<br />

organic dust levels and high horse allergen<br />

levels. Increased viable level of fungi in the<br />

air indicated a growing source in the stable.<br />

Air particle load as well as 1, 3-β- glucan was<br />

higher at the two measurements during winter,<br />

whereas endotoxin levels were higher during<br />

the summer. We have studied biomarkers<br />

involved in the development of airway diseases<br />

among horses in relation to environmental<br />

exposure levels in equine stables.<br />

ITF: How many people are working at<br />

ElZahraa? (Administration, grooms, riders,<br />

etc.)?<br />

Prof. Osman: The EAO – ElZahraa management<br />

team numbers 33 employees. They have<br />

a vast amount of experience within their individual<br />

areas of expertise, and in the Arabian<br />

horse breeding industry as a whole. We are<br />

proud of the talent we have here at the EAO.<br />

Then we have 30 veterinarians. Their mission<br />

is to improve the health and wellbeing of the<br />

horses by providing knowledge about breeding<br />

and training, and last but not least by providing<br />

veterinary care they are able to improve the<br />

lives of the horses at El Zahraa each year.<br />

There are also 100 highly experienced, certified<br />

and friendly horse grooms and handlers<br />

at El Zahraa stud. El Zahraa handlers are responsible<br />

for the control and grooming of a<br />

horse in their charge.<br />

Depending on the number of horses, the duties<br />

of the grooms and handlers can overlap<br />

to a large degree. Handlers work in conjunction<br />

with horse trainers, assistant trainers<br />

and riding instructors to ensure that each<br />

horse is properly exercised, receiving adequate<br />

care and is ready for work.<br />

El Zahraa horse grooms are generally responsible<br />

for tasks such as mucking out stalls,<br />

feed preparation and distribution, cleaning<br />

and refilling water containers, grooming and<br />

bathing, cleaning tack, bandaging legs, tacking<br />

up, and administering basic first aid for<br />

cuts and scrapes. Grooms with riding skills<br />

may warm-up or cool out a horse for its rider.<br />

ITF: What other facilities can be found on<br />

the premise of El Zahraa stud?<br />

Prof. Osman: We also have a riding school at<br />

El Zahraa and we pay close attention to the<br />

group of horses with which the students will<br />

interact. All too often, riding injuries occur<br />

due to lack of education or understanding of<br />

equine behavior and proper riding practices.<br />

Through the program 'Saddle Up SAFELY',<br />

we seek to educate current and future riders<br />

about the hazards of riding and horse handling,<br />

and the simple steps that can be taken<br />

to prevent accidents. We are a very friendly<br />

yard in El Zahraa riding school who work<br />

together as a team to create a warm atmosphere<br />

for both riders and visitors. We cater for<br />

children (6 yrs +) and adults from complete<br />

beginners to advanced. All our riding lessons<br />

are conducted in El Zahraa by qualified instructors,<br />

using a variety of well-schooled<br />

quality horses and ponies. We have also 15<br />

very safe horses and sympathetic coaches<br />

who are able to help the more nervous type<br />

of rider with confidence building.<br />

ITF: There have been plans to re-locate El<br />

Zahraa to a property outside Cairo - are<br />

these plans still maintained and if yes,<br />

when will they be implemented?<br />

Prof. Osman: Searching for a new place for<br />

El Zahraa has become an imperative requirement,<br />

and for a number of years, there has<br />

been talk about moving El Zahraa to another<br />

location.<br />

But in the same time we are able to maintain<br />

the history and nostalgia that is so strong<br />

among many of the visitors throughout the<br />

years. The decision has been made to move<br />

but it will take a long time to do it the way we<br />

need to. The current setting has become overrun<br />

due to crowding from outside the facility.<br />

The project is now under the auspices of the<br />

Ministry Agriculture. It will be an enormous<br />

project of everything that is equine.<br />

ITF: Thank you very much for this interview,<br />

Prof. Osman, and a prosperous future for El<br />

Zahraa!<br />

The questions were asked by<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Hengstmütter / Dams of Sires<br />

Daab (Rashdan / Domia) *1997 -<br />

Mutter von / Dam of El Badr (by Adl)<br />

Faddah (Aybac / Nadeerah) *1989 -<br />

Mutter von / Dam of Fahdy (by Bastaweesy)<br />

Zawaher (Adl / Mozherah) *2000 -<br />

Mutter von / Dam of Zyadah (by Omayr)<br />

Zucht<br />

Prof. Khalid Tawfik Osman<br />

PHD, United States of America, College of<br />

Veterinary Medicine University of Gainesville,<br />

Florida (1996)<br />

Masters, Egypt, Ain Shams University (1988)<br />

BSc, Egypt, Ain Shams University – Faculty of<br />

Agricultural – Animal Production (1979)<br />

Nakeyah (El Aqaad / Enan) -<br />

Mutter von / Dam of Durry (by Baydoun)<br />

Professional Vita<br />

Chairman of the Egyptian Agricultural Organization<br />

– EAO<br />

Head of Animal Production Sector – Egyptian<br />

Ministry of Agricultural and Land Reclamation<br />

Manager of Animal Production Research Institute (APRI)<br />

Chief Researcher in Animal Production Research Institute (APRI)<br />

Member of the Advisory Council for Food Security Policies<br />

Member of the Ethics Committee for Animal Welfare and Care use in Education and Scientific<br />

Research.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

19<br />

Alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Sawary (Mabrouk / Safeerah) -<br />

Mutter von / Dam of Mogaser (by Gabbour)


Analyse des Fohlenjahrgangs 2018<br />

Zucht<br />

Die<br />

begehrtesten<br />

Väter<br />

Die Fohlengeburten gingen 2018 verglichen mit dem Vorjahr nur geringfügig zurück,<br />

aber dies ist noch lange keine Trendwende, zumal die Datenanalyse der Entwicklung<br />

immer zwei Jahre hinterherhinkt.<br />

Wie auch im letzten Jahr habe ich<br />

einen Blick auf den letzten Fohlenjahrgang<br />

und die daran beteiligten<br />

Väter geworfen. Da aber die Fohlen 2019 zum<br />

Zeitpunkt der Recherche (März <strong>2020</strong>) noch<br />

nicht vollständig online waren, mußte der<br />

Fohlenjahrgang 2018 herangezogen werden<br />

und wurde mit 2017 verglichen.<br />

Gemäß den Online-Datenbanken registrierten<br />

die beiden Verbände für das Zuchtjahr<br />

2018 623 <strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen (541 im VZAP,<br />

82 im ZSAA). Im Vergleich dazu bestand der<br />

Fohlenjahrgang 2017 aus 639 Fohlen (584 im<br />

VZAP, 54 im ZSAA). Dies zeigt, dass die Verluste<br />

beim VZAP durch die Zunahme an registrierten<br />

Fohlen beim ZSAA fast ausgeglichen<br />

wurden, und der tatsächliche Rückgang nur<br />

16 Fohlen beträgt, oder 2,5 %.<br />

Diese 623 Fohlen hatten 288 verschiedene<br />

Väter, d. h. auf jeden Hengst (der überhaupt<br />

gedeckt hatte), entfielen 2,16 Fohlen (2017:<br />

2,2). Von den 288 Vätern stammen 186 aus<br />

deutscher Zucht, die anderen (ca. 35 %) kamen<br />

aus dem Ausland, teils gekauft, teils<br />

geleast oder auch nur über Gefriersamen im<br />

Einsatz.<br />

Im Gegensatz zu meinem letzten Beitrag<br />

über den Fohlenjahrgang 2017, wo die Fohlen<br />

gemäß ihrem (potentiellen) Zuchtziel eingeteilt<br />

wurden (Schaupferd, Ägypter, Rappe<br />

etc.), soll es diesmal ausschließlich um die<br />

Väter gehen. Von den 288 Vatertieren waren<br />

150 (entspricht 52 %) Ägypter, 53 Väter (18 %)<br />

wurden der Kategorie "Schaupferd" zugeteilt,<br />

sie stellten jedoch 27 % des Fohlenjahrgangs.<br />

Bleiben noch 30 % "andere", die für 132 (oder<br />

<strong>21</strong> %) der Fohlen verantwortlich waren. Zu<br />

der letzten Kategorie zählen 54 Hengste aus<br />

gemischten Blutlinien, die aber vordergründig<br />

nicht zu den Schaulinien gezählt werden<br />

können, 23 Hengste führen russisch/polnisches<br />

Blut (davon sind neun "reine Russen"),<br />

zwei entspringen spanischen Linien, einer<br />

ist ein 100%iger Crabbet, und vier sind aus<br />

französischen Rennlinien bzw. Amer-Nachkommen.<br />

Die Schaupferde<br />

Betrachten wir als Erstes die Schaupferde,<br />

weil hier die Hengste mit den meisten Fohlen<br />

zu finden sind. Die Hitliste der begehrtesten<br />

Vatertiere führt Poseidon OS (Ajman Moniscione<br />

/ Maryah OS), *2013 aus der Zucht des<br />

Gestüts Osterhof, an, ein Hengst der ganz typischerweise<br />

die in der Schaupferdezucht so<br />

beliebte Verbindung der Linien von Padrons<br />

Psyche mit Gazal Al Shaqab verkörpert. Interessanterweise<br />

kann er selbst auf keine besondere<br />

Schaukarriere zurückblicken, er war<br />

Junioren-Gold-Champion an einer B-Schau,<br />

20<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Die begehrtesten Hengste - Fohlen 2018<br />

Anzahl<br />

Fohlen<br />

Hengst Vater Land Farbe Kategorie<br />

18 Poseidon OS Ajman Moniscione GER Br. Schaupferd<br />

16 AJ Mardan Vervaldee USA F. Schaupferd<br />

15 Shanghai EA WH Justice ESP Sch. Schaupferd<br />

14 Ascot DD Glorious Apal NA NED F. Schaupferd<br />

12 BS Echnaton Al Hakim GER R. Ägypter / asil<br />

12 Lamandro EKS Alihandro GER F. Schaupferd<br />

10 PSE Atlanta Nader Al Jamal BEL Sch. Ägypter / asil<br />

9 AJM Shirass AJM Amirash GER R. gemischte Linien<br />

7 Naoufil Mahadin GER Sch. Ägypter / asil<br />

6 Ajman Moniscione WH Justice ITA F. Schaupferd<br />

6 Al Ayal AA Al Ayad ISR Sch. Ägypter / asil<br />

6 Eklipse O Jaipur El Perseus USA R. gemischte Linien<br />

6 JM Fareed el Sharik Faa El Sharik GER R. Ägypter / asil<br />

6 Nadeed Al Naif Ebtiyaj Al Naif QAT Sch. Ägypter / asil<br />

6 NK Nabhan NK Nadeer GER Br. Ägypter / asil<br />

6 RFI Farid RFI Maktub BRA Br. Schaupferd<br />

6 Teymur B Assad HUN Sch. Ägypter / asil<br />

5 Al Kharim Al Azim<br />

Kudaira Nuri Ibn<br />

Salaam<br />

GER R. Ägypter / asil<br />

5 DF Nuri Simeon Sadik GER F. Ägypter / asil<br />

5 GR Lahab Al Lahab GER Sch. Ägypter / asil<br />

5 IS Exxpu QR Marc GER Sch. Schaupferd<br />

5 Justiaan WH Justice GER Sch. Schaupferd<br />

5 Kais Albaydaa Jamil Al Rayyan EGY Sch. Ägypter / asil<br />

5 Maheeb Classic Shadwan GER R. Ägypter / asil<br />

5 Pallaton K El Nabila B BRA Sch. Schaupferd<br />

5 Psyrasic Psytadel GER Br. Schaupferd<br />

5 The Verdict HG Thee Desperado USA R. Ägypter / asil<br />

Silber-Champion am Deutschen Nationalen<br />

Championat und er war Siegerhengst der<br />

VZAP-Verbandshengstschau 2015. Von seinen<br />

insgesamt18 Fohlen entstammen alleine<br />

13 seinem Deckeinsatz im Gestüt Ismer, das<br />

mit insgesamt 41 Fohlen im Jahr 2018 mit<br />

Abstand die größte Zuchtstätte für <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

in Deutschland ist.<br />

Der Hengst AJ Mardan (Vervaldee / Felicia<br />

RLC) *2011 liegt mit 16 Fohlen auf Platz zwei,<br />

er war jedoch überwiegend im gestütseigenen<br />

Einsatz - und das ist noch nicht einmal<br />

ein deutscher Züchter, sondern Sheikh Ammar<br />

aus den UAE. Da die Fohlen aber alle in<br />

Deutschland registriert sind, erscheinen sie<br />

auch in der deutschen Statistik.<br />

Mit 15 Fohlen in Deutschland liegt dann das<br />

"Schaupferd schlechthin", Shanghai EA (WH<br />

Justice / Salymah), *2008 aus der Zucht von<br />

Albert Sorocco in Spanien, auf Platz drei.<br />

Senioren-Gold-Champion am ANC und Silber-Welt-Champion<br />

im letzten Jahr sind nur<br />

zwei seiner vielen Schauerfolge. Sein größter<br />

"Kunde" in Deutschland war Ajman Stud, des<br />

weiteren Frank Spönle und die ihm angeschlossenen<br />

Züchtergemeinschaften.<br />

Ihm folgt mit 14 Fohlen der Sieger der<br />

VZAP-Verbandshengstschau 2017 Ascot DD<br />

(Glorious Apal NA / Lady Nina DD) *2011 im<br />

Besitz des Gestüts Ismer. Hier hat er natürlich<br />

auch die meisten Fohlen hinterlassen. Und<br />

last but not least folgt in der Top Five Lamandro<br />

(EKS Alihandro / Lamana) *2015 mit<br />

12 Fohlen, auch er fand vor allem in seinem<br />

Heimatgestüt Sax Arabians Einsatz.<br />

Diese fünf "Schaupferdehengste" hatten<br />

2018 insgesamt 75 Nachkommen, d. h. ca.<br />

12 % aller Fohlen.<br />

Die Ägypter<br />

Ägypter sind zwar die stärkste Gruppe insgesamt,<br />

aber da es in dieser Kategorie so viele<br />

Hengste gibt, bleibt für jeden Einzelnen weniger<br />

zu tun. Der am meisten beschäftigte<br />

Hengst war daher BS Echnaton (Al Hakim /<br />

Ferdous Albadeia) *2005. Er schaffte es mit<br />

seinen beiden Attributen "Ägypter" und<br />

"Rappe" auf 12 Fohlen. Züchter ist Thomas<br />

Mayer, der ihn naturgemäß auch am häufigsten<br />

einsetzte. Vor kurzem wurde der Hengst<br />

an das Gestüt Tariqaana verkauft.<br />

Auf Platz 2 der "Ägypter Top Five" liegt PSE Atlanta<br />

(Nader Al Jamaal / Imperial Baarezah),<br />

*2011 aus dem Gestüt Goschenhof der Familie<br />

Gerbershagen. Er ist neben dem Attribut<br />

"Ägypter" auch "Schaupferd", zumindest soweit<br />

es rein-ägyptische Schauen anbelangt.<br />

Auf Platz drei dann der leistungsgeprüfte<br />

Hauptbeschäler aus Marbach, Naoufil (Mahadin<br />

/ Namije) *2010. Auch hier entfielen natürlich<br />

die meisten der sieben Nachkommen<br />

auf die gestütseigene Herde. Die nächsten 11<br />

Hengste hatten jeweils sechs oder fünf Nachkommen<br />

und können aus der Tabelle ersehen<br />

werden. Interessant ist, dass es in keiner<br />

Kategorie soviele Rappen gibt wie bei den<br />

Ägyptern - 24 % aller ägyptischen Hengste<br />

sind Rappen! Im Vergleich dazu: Alle anderen<br />

Kategorien zusammengenommen ergeben<br />

1<strong>21</strong> Hengste, darunter nur 17 Rappen (14 %).<br />

Ägypter, Schaupferd oder Rappe - diese drei<br />

Attribute machen den "Mainstream" bei uns<br />

aus.<br />

Zucht<br />

Die Leistungstypen<br />

Etwas ernüchternd ist die Betrachtung, wieviele<br />

der 288 Väter eine HLP abgelegt haben,<br />

denn es sind dies lediglich 44 Hengste (oder<br />

15 %). Bei näherer Betrachtung haben von<br />

den 235 Vätern, deren Fohlen beim VZAP<br />

eingetragen wurden, 13,2 % eine HLP, von<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

<strong>21</strong><br />

Naoufil hatte 2018 die meisten Nachkommen<br />

2018 unter den HLP-geprüften Hengsten.


Zucht<br />

Väter mit Hengstleistungsprüfung - Fohlen 2018<br />

Anzahl<br />

Fohlen<br />

Hengst Vater Land Farbe Kategorie<br />

7 Naoufil Mahadin GER Sch. Ägypter / asil<br />

5 Al Kharim Al Azim<br />

Kudaira Nuri Ibn<br />

Salaam<br />

GER R. Ägypter / asil<br />

4 Musab NK Bolbol GER Br. Ägypter / asil<br />

4 Pandoro Normativ GER Sch. Russisch/Polnisch<br />

4 WM Safi KP Maryoom GER Sch. Ägypter / asil<br />

3 Assy Amer FRA Sch. Rennen<br />

3 Solaris Simeon Sadik AUT Br. gemischte Linien<br />

3 Tobruk Adnan GER Sch. Ägypter / asil<br />

2 Al Ashar Ashur GER Sch. gemischte Linien<br />

2 Arian Shah Jonathan El Ludjin AUT Sch. gemischte Linien<br />

2 Davidoff Kubinec GER Sch. Russisch/Polnisch<br />

2<br />

EH Zyrano de<br />

Beygerac<br />

Bey Shy GER Br. gemischte Linien<br />

2 Faa el Sharik Dhar Faa Halim USA R. Ägypter / asil<br />

2 Jenisseij WH Justice GER Sch. Schaupferd<br />

2 KP Maryoom Hakeel Ibn Kaysoon GER Sch. Ägypter / asil<br />

2 Mefisto Marwan I GER F. gemischte Linien<br />

2 Om El Shampane Al Lahab GER F. gemischte Linien<br />

2 Period Drug RUS Br. Russisch/Polnisch<br />

2 Seoul Pharon GER Br. gemischte Linien<br />

2 Van Mail Kossack Pobeditel NED R. Russisch/Polnisch<br />

2 WM Malakil DF Malik Jamil GER Sch. Ägypter / asil<br />

1 AA Mahzous El Thay Mahfouz GER Sch. Ägypter / asil<br />

1<br />

CH Lagos ibn<br />

Assad-4<br />

Assad-4 GER Br. gemischte Linien<br />

1 EH Ethos Santhos GER Sch. gemischte Linien<br />

1 El Wodkine Eldorado SWE Sch. Rennen<br />

1 Ganimed Drakon GER F. Russisch/Polnisch<br />

1 GH Basim Black Diamond LDA GER R. Ägypter / asil<br />

1 Hashim Ibn Sharaf GR Sharaf GER R. Ägypter / asil<br />

1 IS Con Air Altis GER Br. gemischte Linien<br />

1 Maazin El Din<br />

Authentic El<br />

Malakuti<br />

GER Sch. Ägypter / asil<br />

1 Machmut Nur El Konto GER Br. gemischte Linien<br />

1 MK Diabolo Nadeshnij GER Sch. Russisch/Polnisch<br />

1 Nizar V.S. Nasar NED F. Russisch/Polnisch<br />

1 Pan Re Benik GER F. Russisch/Polnisch<br />

1 Pasha Yasin Alidaar GER F. Ägypter / asil<br />

1 Said Pamir I GER Sch. gemischte Linien<br />

1 Sayf Kesberoy FRA F. Rennen<br />

1 Serenity Shaham AK Shah Munifeh USA Sch. Ägypter / asil<br />

1 Serenity Shahan AK Shah Munifeh USA Sch. Ägypter / asil<br />

1 Shamiro E A Sahid GER R. Ägypter / asil<br />

1 Siddhi du Vivarais Marzouck GER Sch. gemischte Linien<br />

1 T.M. Lopez T.M.Aikonos AUT F. gemischte Linien<br />

1 Tabajan Sajeed Ibn Sharik GER F. gemischte Linien<br />

1 Zahron Zarif GER Br. gemischte Linien<br />

den 53 ZSAA-Vätern haben 24,5 % eine HLP.<br />

Insgesamt reden wir von 82 Fohlen von leistungsgeprüften<br />

Vätern (12,8 %).<br />

Unter den Züchtern, die Wert auf eine HLP<br />

legen, steht das Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

an erster Stelle. Alle vier Beschäler, die<br />

am Fohlenjahrgang 2018 beteiligt waren,<br />

haben eine Hengstleistungsprüfung abgelegt<br />

- mal besser, mal weniger gut. Mit sieben<br />

Fohlen stellte Naoufil (s. o.) die meisten<br />

Nachkommen, gefolgt von Musab (NK Bolbol<br />

/ Maaza) *2005 und WM Safi (KP Maryoom /<br />

Sarafine) *2013 mit je vier Fohlen und WM<br />

Malakil (DF Malik Jamil / Maaza) *2013 mit<br />

zwei. Alle diese Hengste sind Ägypter (bzw.<br />

asil), was manchen Liebhaber der Leistungszucht<br />

auf Basis von russisch-polnischen Linien<br />

verwundern mag. Und noch ein Ägypter<br />

mit HLP konnte sich in der TOP FIVE plazieren:<br />

Al Kharim Al Azim (Kudaira Nuri Ibn Salaam<br />

/ Allat El Gaschya), *2006 aus dem Gestüt Al<br />

Azim von Doris Melzer, der - wie sollte es bei<br />

dieser Züchterin anders sein - seine HLP über<br />

Distanzritte absolviert hat. Ägypter, Rappe<br />

und leistungsgeprüft - mehr Attribute bei einem<br />

Pferd geht kaum!<br />

In der TOP FIVE der geprüften Hengste ist<br />

auch Pandoro (Normativ / Poema) *2009 vertreten,<br />

der als am meisten gefragter Hengst<br />

unter den russisch-polnischen (Leistungs-)<br />

Linien aufzuführen ist und seine Leistungsprüfung<br />

über den Rennsport ablegte.<br />

Die Rennpferde<br />

Denken wir an Rennpferde, denken wir meist<br />

an "die Franzosen", so stark dominieren diese<br />

mittlerweile das Renngeschehen, aber auch<br />

der "saudische" Hengst Amer gehört natürlich<br />

in diese Kategorie. Sechs Fohlen sind<br />

aus der Bedeckung mit französischen Rennhengsten<br />

geboren. Aber es gibt auch andere<br />

Linien, aus denen gute Rennpferde entspringen,<br />

so beispielsweise der Hengst El Wodkine<br />

(Eldorado / Welona) *1995, der eine polnische<br />

Abstammung hatte mit ein wenig russischen<br />

Linien. El Wodkine zählte zu den echten Leistungspferden<br />

in Deutschland und war vor<br />

seinem Import sechsmal bestes Rennpferd in<br />

Schweden. Leider verstarb der Hengst 2018,<br />

bevor sein letztes Fohlen geboren wurde.<br />

"Classic Russian"<br />

Es hat den Anschein, als ob russische Linien<br />

wieder eine kleine Renaissance erleben würden,<br />

schließlich wurden im letzten Jahr acht<br />

Zuchtstuten aus Tersk importiert - die brauchen<br />

aber auch einen adäquaten Hengst!<br />

Deshalb sollen einige rein-russische Hengste,<br />

die reiterliche Leistung vorweisen können und<br />

2018 Fohlen hatten, kurz vorgestellt werden:<br />

Der in Deutschland stehende Period (Drug /<br />

Progulka) *1994 hat sich mit seinen Erfolgen<br />

in der Dressur unter Denise Reichenwallner<br />

selbst ein Denkmal gesetzt und ist wohl der<br />

erste <strong>Vol</strong>lblutaraber, der seine HLP über die<br />

Turniersportprüfung bis Kl. S gemacht hat. Außerdem<br />

war er in Russland auf der Rennbahn<br />

und auch diese Leistung wurde ihm als HLP<br />

anerkannt - doppelt geprüft hält besser! Auswirkungen<br />

auf seinen züchterischen Einsatz<br />

hatte dies alles aber leider kaum: Insgesamt<br />

hatte er 20 Fohlen über einen Zeitraum von 20<br />

Jahren, die meisten wurden im Gestüt Enserhof<br />

von Caroline Bär geboren. Mit nunmehr 26<br />

Jahren steht der Zucht nicht mehr zur Verfügung<br />

- vertane Chance!<br />

Für die Distanzpferdezucht empfiehlt sich<br />

MK Diabolo (Nadeshnij / Dulvajta) *2006. Der<br />

ausgesprochen kalibrige und große Hengst<br />

(1,59 m Stm., 20,0 cm Röhrbein) hat seine<br />

HLP im Distanzsport absolviert und reiht sich<br />

22<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Period hat sich mit seinen Turniererfolgen<br />

selbst ein Denkmal gesetzt - dennoch wurde er<br />

züchterisch kaum genutzt.<br />

hier ein in die Reihe der Drug-Nachkommen<br />

mit Leistungspotential. Auch Pan Re (Benik /<br />

Pobeda) hat seine HLP über den Distanzsport<br />

abgelegt. Er ist mütterlicherseits ein Urenkel<br />

von Drug und geht in väterlicher Linie auf<br />

Priboj zurück, einen der wichtigsten Leistungsvererber<br />

in Russland. Auch mit Drager<br />

(Gepard / Djimma) *2002 ist ein hochkarätiges<br />

Leistungspferd aus Russland nach Österreich<br />

gekommen. Er hat in Russland eine sehr<br />

erfolgreiche Rennkarriere absolviert, lief fünf<br />

Saisons (28 Starts, 8 Siege - 10 x Zweiter - 4 x<br />

Dritter - 2 x Vierter) und hat über eine Million<br />

Rubel "verdient". Er verkörpert die selten<br />

gewordene Kuhailan-Ajouz-Hengstlinie und<br />

hat aus diesem Grund dieses Jahr Gaststuten<br />

aus dem ungarischen Staatsgestüt Bábolna<br />

bekommen.<br />

Von den weiteren russischen Hengsten sollen<br />

die mit einer HLP noch erwähnt werden. Es<br />

sind dies drei Nabeg-Nachkommen: Davidoff<br />

(von Kubinec) *1995 war in jungen Jahren<br />

ein Schaupferd mit beachtlichen Erfolgen bis<br />

hin zum Klassensieg am Europachampionat<br />

als Jährling, machte sich später aber auch im<br />

Springparcours recht gut und hat 2006 seine<br />

70-Tage-HLP in Marbach abgelegt. Auch<br />

Nizar V.S. (Nasar / Sjadosa) *2008 kann mit<br />

Schau-Erfolgen und einer 70-Tage-HLP aufwarten.<br />

Der Hengst ist in Holland zuhause,<br />

aber in Deutschland eingetragen. Der dritte<br />

Nabeg-Nachkomme ist Van Mail Kossack<br />

(Pobeditel / Verba) *2003, ein Rappe, ebenfalls<br />

aus Holland, steht aber in Deutschland.<br />

Er hat seinen 30-Tage-Test (HLP) in Erbach<br />

erfolgreich bestanden.<br />

Die "Retro-Araber"<br />

Es ist aber auch interessant, diejenigen Züchter<br />

und <strong>Pferde</strong> zu beleuchten, die gegen den<br />

Strom schwimmen, Züchter, die Wert auf<br />

andere Kriterien legen. Die nachfolgende<br />

Aufzählung ist eher subjektiv und beinhaltet<br />

einfach nur Hengste, die mir während der Recherche<br />

aufgefallen sind.<br />

Fünf Hengste konnte ich ausmachen, die ich<br />

als "Retro-Araber" (im besten Sinne!) bezeichnen<br />

würde, d. h. im alten Typ stehend und<br />

aus alten Linien gezogen (der Ausdruck "Retro"<br />

(lat. retro rückwärts, retrograd rückwärts<br />

gewandt) kennzeichnet in vielen Bereichen<br />

gezielt an älteren Traditionen oder Merkmalen<br />

anknüpfende Erscheinungen). Es sind dies<br />

die Halbgeschwister MC Menach und Machmut<br />

Nur, beide aus der Mekka IV (Raswan /<br />

Marakesch) *1978. Machmut Nur (von dem<br />

"alt-polnischen" El Konto) hatte sich 2016 im<br />

stolzen Alter von 22 Jahren der ZSAA-Körkommission<br />

gestellt. Hierbei gefiel das trotz<br />

Rennleistung auch im Alter noch trockene<br />

Fundament mit einem Röhrbeinumfang von<br />

20,5 cm. MC Menach (von dem "alt-polnischen"<br />

Cyklon) ist drei Jahre jünger und das<br />

letzte Fohlen der Mekka IV. Er ähnelt seinem<br />

Halbbruder in seiner kompakten, ja fast barocken<br />

Form, ist dabei aber auch noch Rappe!<br />

Beide Hengste wirken im Gestüt Heinsdorfergrund<br />

von Nicole Michel.<br />

Teils aus DDR-Linien gezogen ist El Ghadall<br />

(Ghaitan / Ghattifa) *1999, ein Brauner, der<br />

einen "Touch Moderne" durch den Ägypter<br />

Ibn Saleha (v. Ibn Moheba) hat. Ansonsten ist<br />

er auf die Stute Bint Ghamila von dem Elitehengst<br />

Raswan (Adonah / Rozka) *1960 ingezogen.<br />

Er dient als Wander- und Ausreitpferd<br />

der Familie Dressel vom Araberhof Dressel.<br />

Eng verwandt mit MC Menach und El Ghadall<br />

ist der Rapphengst Ghigant (Cyklon / Ghattifa)<br />

*2001, der auf dem Ferien- und Reiterhof<br />

Sittel zuhause ist.<br />

Zahron (Zarif / Emirah) *1994, ein Hengst,<br />

der sich in der Distanzpferdezucht hervorgetan<br />

hat und seine Leistungsprüfung mit<br />

über 2000 km auf Distanzritten absolvierte.<br />

Zwischenzeitlich hat er bereits über 4000 km<br />

unter die Hufe genommen. Er trägt die großen<br />

Name Rustan und Sawih Ibn Wisznu als<br />

Großväter im Pedigree, hat auch einen Schuß<br />

spanisches Blut und steht ganz im "alten Typ".<br />

Er steht auf dem Araberhof von Monika Koch.<br />

Fazit<br />

Die Vielfalt im Typ und in den Blutlinien ist<br />

noch vorhanden. Aber es werden immer weniger<br />

Hengste, insbesondere wenn man auf<br />

deren Geburtsdatum blickt. Vielfach sind die<br />

"ausgefallenen" Hengste noch in den 1990er-<br />

Jahren geboren. Es wäre schön, wenn wir<br />

auch in Zukunft in Deutschland außer "Ägypterm,<br />

Schaupferden und Rappen" noch etwas<br />

anderes zu bieten hätten.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

23<br />

Machmut Nur verkörpert den "alten Typ", den<br />

man immer seltener findet.


Zucht<br />

Der Hengst Déva Gidran-13 (Riadó)<br />

*1993 ist derzeit Hauptbeschäler in<br />

Mezöhegyes. -<br />

The stallion Déva Gidran-13 (Riadó) *1993<br />

is presently chief sire at Mezöhegyes.<br />

Gidran<br />

Der “Anglo-Araber”<br />

Der Gidran ist der klassische Anglo-Araber<br />

Ungarns und wird wegen seiner Eignung<br />

aus Ungarn<br />

für den Spring- und Vielseitigkeitssport sehr geschätzt. Es ist aber auch eine sehr seltene<br />

Rasse, von der nur noch ein paar hundert Zuchtstuten existieren. Etwa ein Drittel von ihnen<br />

lebt heute wieder im ungarischen Staatsgestüt Mezöhegyes.<br />

alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Die Gidrans sind eine seltene Rasse<br />

mit einer 200-jährigen Geschichte,<br />

die während der k.u.k. Monarchie<br />

begann. Es war 1816, als Baron von Fechtig<br />

mehrere arabische <strong>Pferde</strong> im Orient kaufte<br />

und nach Europa brachte. Unter ihnen war<br />

der 5-jährige Fuchshengst Siglavy Gidran,<br />

den er für 2800 Gulden nach Bábolna verkaufte.<br />

In Bábolna wurde er zwischen 1818<br />

und 1824 eingesetzt und hinterließ mehr als<br />

100 Nachkommen. Einer davon war Gidran II<br />

(Sigl. Gidran db / Arrogante (spanisch))<br />

*1818. Als dieser nach Mezöhegyes versetzt<br />

worden war, wurde er der Gründungshengst<br />

der Gidran-Rasse. Jeder heute existierende<br />

Gidran kann auf diesen einen Hengst zurückgeführt<br />

werden.<br />

Österreichisch-ungarische Rasse<br />

Am Anfang waren die Gidrans arabische<br />

Kreuzungsprodukte, ähnlich wie die Shagya-<br />

Araber (zu der Zeit "Araberrasse" genannt),<br />

sie hatten jedoch unterschiedliche Stutenlinien.<br />

Als Datum für die offizielle Gründung<br />

der Rasse wird 1855 genannt. Zu dieser Zeit<br />

waren die Mütter der Gidran-Hauptbeschäler<br />

zu 33 % Araber, 22 % Siebenbürger, 16 % Spanier,<br />

16 % Nonius, 6 % ungarische Landstuten<br />

und 6 % Gidran-Stuten. Insgesamt hatte die<br />

Rasse ursprünglich 15 Gründerstuten, aber<br />

in der Zwischenzeit sind einige Stutenlinien<br />

ausgestorben. Bis dahin wurden die Gidrans<br />

als leichte Kavallerie-<strong>Pferde</strong> verwendet. Ab<br />

1862 wurden dann mehrere englische <strong>Vol</strong>lbluthengste<br />

eingesetzt und die Rasse in einen<br />

ungarischen Anglo-Araber verwandelt. Ziel<br />

war es, Gebäude und Leistung dieser <strong>Pferde</strong><br />

zu verbessern und Inzucht zu vermeiden. Die<br />

Töchter dieser Hengste wurden nach 1-2 Generationen<br />

wieder mit reinen Gidran-Hengsten<br />

gepaart. Die Söhne der <strong>Vol</strong>lbluthengste<br />

(mit wenigen Ausnahmen) wurden von der<br />

Zucht ausgeschlossen. 1885 wurde der Gidran-Bestand<br />

vom österreichischen Kriegsministerium<br />

als eigenständige Rasse anerkannt<br />

und fortan hauptsächlich in Mezöhegyes gezüchtet.<br />

Als solche gilt sie als "Gestütsrasse".<br />

Alle Mitglieder der Rasse müssen Füchse sein.<br />

Schwierige Kriegszeiten<br />

Da die Rasse nur in einem Gestüt gezüchtet<br />

wurde, war sie nie sehr zahlreich. Als Rumänien<br />

24<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Die Laufställe in Mezöhegyes sind nach Rassen<br />

getrennt - hier die Stute Gidran XXVII-8<br />

(Bokreta) *2008. -<br />

Loose stables in Mezöhegyes are sorted according<br />

to breeds - here the mare Gidran XXVII-8<br />

(Bokreta) *2008.<br />

1920 in Ungarn einfiel (Ungarisch-Rumänischer<br />

Krieg), nahmen sie 74 Stuten als Beute mit. Damit<br />

waren in Ungarn nur 13 Stuten verblieben<br />

und die Rasse vom Aussterben bedroht. Zwischen<br />

den beiden Weltkriegen wurden Hengste<br />

der Kisber-Rasse (ein Halbblutpferd) wie<br />

Maxim V und Kozma III sowie die Shagya-Araber-Hengste<br />

Mersuch III *1918, Siglavy VI *1922<br />

und Gazal III *1912 eingesetzt. Diese Wahl<br />

brachte gute Ergebnissen und der anglo-arabische<br />

Charakter der Rasse wurde gefestigt.<br />

Als die rumänische Armee diese 74 Stuten als<br />

Beute nahm, wurden einige von ihnen ins Gestüt<br />

Radautz gebracht, wo man begann, auf der<br />

Basis von 55 Stuten Gidrans zu züchten. Diese<br />

<strong>Pferde</strong> wurden einige Zeit als reine Gidrans gezüchtet,<br />

aber 1989 wurde ihre Anzahl reduziert<br />

und die <strong>Pferde</strong> verkauft, womit sie für die Rassezucht<br />

verloren waren. Bis vor Kurzem hatte<br />

Radautz noch einige Gidran-Hengste im Gestüt,<br />

zum Beispiel Razbeg-Nachkommen, aber<br />

zwischenzeitlich wurden sie alle abgeschafft.<br />

Sie wirkten etwas schwerer als die Gidrans in<br />

Mezöhegyes.<br />

Mit sorgfältiger Zucht wurde die Anzahl der Stuten<br />

in Mezöhegyes wieder vergrößert, und bis<br />

1944 zählte das Gestüt wieder 90 Stuten. Aber<br />

der Krieg traf die Rasse erneut, und nach dem<br />

Zweiten Weltkrieg gab es nur noch 28 Stuten,<br />

die nach Bergstetten in Deutschland evakuiert<br />

worden waren, von wo sie dann nach Mezőhegyes<br />

zurückgebracht wurden. 1957 wurde<br />

das Gestüt von Mezőhegyes nach Dalmand<br />

verlegt. Die Rasse wurde 1975 wiederbelebt,<br />

bestand aber nur noch aus drei Hengsten und<br />

16 reinrassigen Stuten. In Borodpuszta wurde<br />

ein neues Gestüt gegründet, und Gidran IV, ein<br />

Im rumänischen Radautz stand vor einigen<br />

Jahren noch ein Gidran-Hengst, ein Sohn<br />

von Rizbeg I. Zwischenzeitlich gibt es keine<br />

Gidrans mehr in Radautz. -<br />

A few years ago there was still a Gidran stallion<br />

in Radautz, Romania, a son of Rizbeg I. In<br />

the meantime there are no more Gidrans in<br />

Radautz.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

reinrassiger Gidran-Hengst, dessen Blutlinie in<br />

den heutigen Herden eine entscheidende Rolle<br />

spielt, wurde aus Rumänien importiert.<br />

Angesichts der engen Zusammenarbeit und<br />

des Austauschs von <strong>Pferde</strong>n zwischen den<br />

österreichisch-ungarischen Gestüten im<br />

19. Jahrhundert ist es nicht verwunderlich, dass<br />

Shagya-Araber und Gidrans einige gemeinsame<br />

Vorfahren haben. Und tatsächlich gibt es<br />

auch in der Shagya-Araber-Zucht einen Gidran-Stamm,<br />

der in Radautz gezüchtet wurde.<br />

Umgekehrt gibt es in der Gidran-Zucht noch<br />

heute <strong>Pferde</strong>, die auf Siglavy Bagdady zurückgehen.<br />

Die Rückkehr der Gidrans<br />

In Ungarn kehrte der Gidran 2018 nach sechs<br />

Jahrzehnten ins Nationalgestüt Mezöhegyes<br />

und damit in die Wiege dieser Rasse zurück.<br />

Insgesamt 96 <strong>Pferde</strong> wurden zurückgekauft,<br />

um den Zuchtbestand für ein neues Unternehmen<br />

zu gründen.<br />

25<br />

Derzeit wird der Hengst Déva Gidran-13 (Riadó)<br />

*1993 eingesetzt, dessen Vater Deva xx<br />

war. Dieser neue englische <strong>Vol</strong>lblut-Einfluss<br />

soll den Adel und die Eleganz verbessern und<br />

die Eignung für den Sport erhalten. Riadó war<br />

ein erfolgreiches Sportpferd mit sehr gutem<br />

Trainings- und Arbeitswillen. Auch war er Gewinner<br />

der wichtigsten Zuchtschau im Jahr<br />

2009. Gidrans sind besonders gut im Vielseitigkeitssport,<br />

wo sie auch auf internationaler<br />

Ebene hervorragende Ergebnisse erzielen. Ein<br />

Beispiel, die Stute Gidran Soháj *1997, wurde<br />

dem Zuchtstutenband in Mezöhegyes hinzugefügt.<br />

Sie belegte den 18. Platz bei den<br />

Young Horse World Championships 2004 in<br />

Eventing unter William Fox-Pitt (GB).<br />

Eine gefährdete Rasse<br />

Der Gidran ist in jeder Hinsicht eine starke und<br />

edle Rasse und repräsentiert ein korrektes, elegantes<br />

Halbblutpferd. Die Rasse zeichnet sich<br />

durch raumgreifende Bewegungen und trockene,<br />

starke Gliedmaßen aus. Die großen Augen<br />

und die breite Stirn, das Spiel der Ohren<br />

und das feine Fell weisen auf die arabischen<br />

Vorfahren hin. Seine Größe soll 160-165 cm<br />

betragen.<br />

Aufgrund ihrer geringen Anzahl gehört die<br />

Rasse zu den gefährdeten Populationen (200<br />

Stuten in Ungarn, 300 weltweit), konnte aber<br />

immer international erfolgreiche Sportpferde<br />

stellen. Einige der Stutenlinien haben eine<br />

Zuchtgeschichte von 20 bis 25 Generationen.<br />

Als traditionelles Genreservoir ist daher die<br />

Zuchtgruppe in Mezöhegyes für die ungarischen<br />

Tierzucht sowohl kulturell als auch genetisch<br />

wertvoll.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht


The young stallion Gidran XXVII-43 (Kartel)<br />

*2012 (Gidran XXVII / 235 Sigl. Bagd. Gidran-16<br />

(Kelepce)) carries the blood of Siglavy Bagdady<br />

in his dam's line. -<br />

Der junge Hengst Gidran XXVII-43 (Kartel)<br />

*2012 führt das Blut von Siglavy Bagdady<br />

über seine Mutterlinie.<br />

all photos: G. Waiditschka<br />

Zucht<br />

The Gidran is the classical<br />

Anglo-Arabian of Hungary,<br />

and much admired for its<br />

characteristics, such as his<br />

suitability for jumping and<br />

eventing. It is also a rare<br />

breed, of which there are<br />

only a couple of hundred<br />

broodmares left. About a<br />

third of them live today at<br />

the Hungarian State Stud<br />

Mezöhegyes.<br />

Gidran -<br />

The “Anglo-Arabian”<br />

The Gidran breed is a rare breed with a<br />

200-year-old history, starting during<br />

the K.K. Monarchy. It was in 1816, when<br />

Baron von Fechtig bought several Arabian<br />

horses in the Near East and brought them<br />

to Europe. Among them was the 5-year-old<br />

chestnut stallion Siglavy Gidran whom he<br />

sold to Bábolna for 2800 fl. In Bábolna, he was<br />

used between 1818 and 1824, leaving more<br />

than 100 offspring. One of these was Gidran II<br />

(Sigl. Gidran db / Arrogante (Spanish)) *1818.<br />

When he was transferred to Mezöhegyes, he<br />

became the foundation stallion of the Gidran<br />

breed. Every Gidrán in existence today can be<br />

traced to this one stallion.<br />

from Hungary<br />

A Typical Austro-Hungarian Breed<br />

In the beginning, the Gidrans were Arabian<br />

crossbreds, similar to the Shagya-Arabians<br />

(at the time called "Araberrasse"), even<br />

though they had different damlines. The official<br />

foundation of the breed is marked in<br />

1855. At that time, the dams of the Gidran<br />

chief sires were 33% Arabian, 22% Transylvanian,<br />

16% Spanish, 16% Nonius, 6% Native<br />

Hungarian, and 6% Gidran mares. All in<br />

all, the breed originally had 15 female ancestors,<br />

but some damlines had been lost in<br />

the meantime. Until then, the Gidrans were<br />

used as light cavalry mounts. From 1862,<br />

several English Thoroughbred stallions were<br />

used and the breed changed into a Hungarian<br />

Anglo-Arab. The intention was to improve<br />

the conformation and performance<br />

of these horses, and to avoid inbreeding.<br />

The daughters of these stallions were again<br />

bred to pure Gidran stallions after 1-2 generations.<br />

The sons of the thoroughbred stallions<br />

(with a few exceptions) were excluded<br />

from breeding. In 1885, the Gidran stock was<br />

named as an independent breed by the Austrian<br />

Ministry of War (Kriegsministerium)<br />

and from then on was bred mainly at Mezöhegyes,<br />

and as such it is considered a "stud<br />

breed". All members of the breed had to be<br />

chestnut.<br />

26<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Gidran XXVII-48 (Kötörö) - the naming and<br />

numbering follows the old Austro-Hungarian<br />

system. -<br />

Gidran XXVII-48 (Kötörö) - die Namensgebung<br />

und die Nummern folgen dem alten<br />

österreichisch-ungarischen System.<br />

Difficult War Times<br />

Being bred only in one stud, the breed was<br />

never very numerous. But when Romania invaded<br />

Hungary in 1920 (Hungarian–Romanian<br />

War), they took 74 mares as loot. This<br />

left Hungary with only 13 mares, and the<br />

breed close to extinction. Between the two<br />

world wars, stallions of the Kisber breed (a<br />

half-bred horse), such as Maxim V and Kozma<br />

III, were used as well as Shagya Arabian<br />

stallions, such as Mersuch III *1918, Siglavy<br />

VI *1922 and Gazal III *1912. This choice<br />

was followed with good results and the anglo-arab<br />

character of the breed was consolidated.<br />

However, when the Romanian army took<br />

those 74 mares as loot, some of them were<br />

brought to Radautz Stud, where they started<br />

to breed the Gidrán horses with 55 mares.<br />

These horses were bred for some time<br />

as pure Gidrans, but in 1989 their numbers<br />

were reduced and the horses sold and lost<br />

for registered breeding. Until recently, Radautz<br />

still had some Gidran stallions at stud,<br />

for example Razbeg and his offspring, but<br />

today, they are all gone. They were of a more<br />

heavy type than the Gidrans at Mezöhegyes.<br />

With careful breeding the number of mares<br />

in Mezöhegyes was raised, and by 1944 the<br />

stud numbered 90 mares again. But the war<br />

hit the breed again, and numbers were down<br />

to only 28 mares, regained from Bergstetten<br />

in Germany, to where they were evacuated,<br />

which then were returned to Mezőhegyes. In<br />

1957, the stud was moved from Mezőhegyes<br />

to Dalmand. The breed was revived in 1975<br />

when the purebred population consisted of<br />

3 stallions and 16 mares. A new stud was<br />

established in Borodpuszta and Gidran IV,<br />

a purebred Gidran stallion, whose bloodline<br />

plays a decisive role in today's herds, was<br />

imported from Romania.<br />

Considering the close co-operation and<br />

swapping horses among the Austro-Hungarian<br />

Studs in the 19th century, it is not surprising<br />

that Shagya-Arabians and Gidrans share<br />

some common ancestors. And actually, there<br />

is a Gidran strain in the Shagya-Arabian,<br />

which was bred in Radautz and there are Gidrans<br />

with Siglavy Bagdady in their pedigree<br />

even today.<br />

The Return of the Gidrans<br />

In Hungary, the Gidran returned in 2018 after<br />

six decades to the National Stud of Mezöhegyes<br />

and thus came back to the cradle<br />

of this breed. Alltogether 96 horses were<br />

re-purchased to found the breeding stock for<br />

a new venture.<br />

At present, the stallion Déva Gidran-13 (Riadó)<br />

*1993 is used, whose sire was Deva xx.<br />

This new English Thoroughbred influence<br />

is to improve nobility and elegance and to<br />

maintain the suitability for sports. Riadó<br />

was a successful sports horse with a bery<br />

good training and working ability, as well as<br />

winner of the most important breed show in<br />

2009. Gidrans are especially good in eventing,<br />

where they achieve excellent results also<br />

at international level. One example, the mare<br />

Gidran Sohaj *1997 has been added to the<br />

broodmare band at Mezöhegyes. She placed<br />

18th at the World Young Horse Championships<br />

2004 in Eventing under William Fox-Pitt<br />

(GB).<br />

An Endangered Breed<br />

The Gidran is a strong and noble breed in<br />

every respect, and represents a correct, elegant<br />

half-blood horse. The breed is characterized<br />

by ground-covering movements and<br />

dry, strong limbs. The large eyes and the wide<br />

forehead, the play of the ears and the fine<br />

coat indicate the Anglo-Arabian ancestors.<br />

His size is aimed to be 160-165 cm.<br />

Because of its low number, the breed is one<br />

of the endangered populations (200 mares in<br />

Hungary, 300 worldwide), but could always<br />

give internationally successful sport horses<br />

for sport. As a traditional gene reservoir, it<br />

is both culturally and genetically valuable in<br />

the Hungarian animal breeding. Some of the<br />

female lines have a breeding history as long<br />

as 20-25 generations.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Zucht<br />

Gidran Soháj - she was highly successful in<br />

eventing, here at 22 years as broodmare. -<br />

Die im Sport sehr erfolgreiche Stute Gidran<br />

Soháj im Alter von 22 Jahren als Zuchtstute.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

27


Genetische Spurensuche (II)<br />

Schnelligkeit und<br />

Ausdauer<br />

Zucht<br />

Im letzten Heft haben wir uns die Domestikation und die Entstehung der <strong>Pferde</strong>rassen<br />

unter neuen genetischen Erkenntnissen angeschaut. In diesem zweiten Teil soll es nun um<br />

verschiedene Eigenschaften gehen, wie beispielsweise die genetischen Grundlagen für<br />

Schnelligkeit und Ausdauer.<br />

Der Mensch hat seit der Domestikation<br />

des <strong>Pferde</strong>s bis heute eine große<br />

Anzahl verschiedener <strong>Pferde</strong>rassen<br />

geschaffen, die die unterschiedlichsten Eigenschaften<br />

aufweisen, je nachdem, was ihr<br />

Einsatzgebiet ist. Und daher ist es nicht verwunderlich,<br />

dass verschiedene <strong>Pferde</strong>rassen<br />

auch unterschiedliche Veranlagungen bezüglich<br />

der Bildung von Muskelmasse haben.<br />

So gibt es Kurzstreckenläufer (Sprinter), die<br />

hohe Kraftleistung über eine kurze Zeitdauer<br />

und Strecke aufbringen müssen, wie das<br />

Quarter Horse, das für 400-m-Rennen gezüchtet<br />

wird. Und dann gibt es Langstreckenläufer<br />

(Steher), deren Stärke die ausdauernde<br />

Muskelarbeit bei langen Rennen ist, bis hin zu<br />

Distanzritten über 160 km.<br />

Das Gen für Muskelwachstum<br />

Verantwortlich dafür ist das Protein Myostatin<br />

(MSTN), das das Muskelwachstum hemmt.<br />

Ist dieses Protein verändert, d. h. gehemmt,<br />

findet ein vermehrtes Muskelwachstum statt.<br />

Vor einigen Jahren konnte man die Mutation<br />

identifizieren: Die Base Thymin (T) wurde mit<br />

Cytosin (C) ausgetauscht. Hat ein <strong>Pferde</strong> diese<br />

Mutation (C/C statt T/T), hat das Pferd mehr<br />

Muskelkraft für kurze Sprints. Dieses Gen erhielt<br />

daher den Namen „Speed-Gen“. Es gibt<br />

demgemäß drei verschiedene Genotypen,<br />

und man postulierte folgende Eigenschaften:<br />

C/C - homozygot für das C-Allel, das sind die<br />

Sprinter unter den Rennpferden, die einen<br />

hohen Anteil an Muskelmasse im Verhältnis<br />

zum Gesamtgewicht haben und für kurze,<br />

schnelle Rennen geeignet sind - sie sind außerdem<br />

meist frühreifer. <strong>Pferde</strong> mit T/T, die<br />

homozygot für das T-Allel sind und die damit<br />

die andere Variante des Myostatin-Gens haben.<br />

Diese sind die Steher, die Ausdauerläufer,<br />

die meist leichter gebaut sind, d. h. weniger<br />

Muskelmasse haben und für lange Distanzen<br />

besser geeignet sind - sie sind meist auch<br />

spätreif. Und natürlich gibt es auch C/T (heterozygot)<br />

mischerbige <strong>Pferde</strong>, die besonders<br />

für mittlere Distanzen geeignet sind.<br />

Das Team um Mim Bower (2012) von der<br />

Universität Cambridge hat verschiedene<br />

Rassen auf die Häufigkeit von C/C und T/T<br />

unterschucht. Dabei stellte sich heraus, dass<br />

die orientalischen Rassen, wozu ja auch das<br />

arabische Pferd gehört, nur zu 3 % C/C hatten,<br />

dagegen zu 87 % T/T, die restlichen 10 %<br />

waren C/T. Beim Englischen <strong>Vol</strong>lblut sah das<br />

ganz anders aus. Hier waren unter den Sprintern<br />

46 % homozygot C/C und nur 7 % T/T,<br />

die Differenz wiederum C/T. Bei den Stehern,<br />

also Rennpferde, die über 1800 m und mehr<br />

laufen, waren es nur 3 % C/C und 35 % T/T,<br />

die Mehrheit - nämlich 61 % waren gemischterbig<br />

C/T. Also von seinen orientalischen<br />

Vorfahren konnte das Englische <strong>Vol</strong>lblut seine<br />

Schnelligkeit insbesondere auf den relativ<br />

kurzen Strecken (bis 1800 m) nicht geerbt haben.<br />

Woher kam sie aber dann?<br />

Das Speed-Gen<br />

Die Antwort darauf überraschte: Es wurde<br />

offenbar nur einmal diese Mutation während<br />

der Gründungsphase des Englischen<br />

<strong>Vol</strong>l-bluts in den Genpool eingeführt, und<br />

zwar von einer in Großbritannien geborenen<br />

Stute, womöglich sogar einem Shetlandpony!<br />

Beim britischen Shetlandpony<br />

waren immerhin 38 % der untersuchten Tiere<br />

homozygot für C/C, 38 % homozygot T/T,<br />

der Rest (25 %) war mischerbig. Übrigens,<br />

die höchste Rate für C/C finden wir beim<br />

American Quarter Horse, dem Sprintspezialisten<br />

(83 % C/C), der für Rennen von 400 m<br />

gezüchtet wurde.<br />

Es wurde offenbar nur einmal<br />

die "Speed"-Mutation in<br />

den Genpool des Englischen<br />

<strong>Vol</strong>lbluts eingeführt,<br />

28<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Dasselbe Forscherteam untersuchte auch die<br />

DNA von "historischen Skeletten", und zwar<br />

von Englischen <strong>Vol</strong>lblütern, die zwischen 1849<br />

und 1930 geboren waren. Darunter bekannte<br />

Namen wie Eclipse, Hyperion, Persimmon und<br />

St. Simon. Alle 12 untersuchten Tiere waren<br />

T/T. Damals war also T/T vorherrschend, heute<br />

C/C - wie kam es zu dieser Verschiebung? Die<br />

Erklärung liegt in den geänderten Bedingungen<br />

für den Rennsport über die Jahrhunderte<br />

hinweg. Im 17. und 18. Jahrhundert bestanden<br />

die Rennen aus einem Wettrennen von<br />

nur zwei <strong>Pferde</strong>n gegeneinander, das in mehreren<br />

Läufen ausgetragen wurde - jeweils die<br />

Sieger eines solchen Zweier-Rennens mußten<br />

wieder gegeneinander antreten etc. Die Länge<br />

der Rennen betrug zwischen 3.200 und 6.400<br />

m. Der Sieger mußte also sowohl auf langen<br />

Strecken durchhalten wie auch mehrere Rennen<br />

pro Tag laufen. Das erforderte Ausdauertypen<br />

(Steher), keine Sprinter. Außerdem<br />

waren die <strong>Pferde</strong> sehr viel älter als heute, nämlich<br />

5 bis 6 Jahre alt, nicht zwei- bis dreijährig.<br />

Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert<br />

veränderte sich der Rennsport, die Rennen<br />

wurden kürzer (1.600 bis 2.800 m), die <strong>Pferde</strong><br />

jünger (dreijährig) - dieser Trend hat sich bis<br />

heute fortgesetzt. Damit verschob sich auch<br />

das Vorkommen des T/T-Genotpys zugunsten<br />

des C/C-Genotyps, der zwar in der Population<br />

schon damals vorhanden war, aber mit geringer<br />

Frequenz. Was dies für die Araber-Rennpferdezucht<br />

bedeutet, kann sich jeder selbst<br />

überlegen, denn auch hier sehen wir eine<br />

Tendenz hin zu kurzen Strecken und zu frühreiferen<br />

<strong>Pferde</strong>n, womit aber eigentlich gegen<br />

die typischen Arabereigenschaften selektiert<br />

wird. Es könnte auch eine Erklärung dafür sein,<br />

warum es so verführerisch ist, (heimlich) englisches<br />

Sprinterblut beim Araber einzukreuzen.<br />

Andere Faktoren<br />

Zwischenzeitlich stellte sich heraus, dass die<br />

Vererbung der Geschwindigkeit wohl doch<br />

nicht ganz so einfach zu sein scheint. Man<br />

begann, den MSTN-Test (ein Gentest) zu verwenden,<br />

um die Eignung der Rennpferde für<br />

verschiedene Distanzen vorherzusagen, gewissermaßen<br />

noch bevor sie ins Training kommen.<br />

Aber je mehr <strong>Pferde</strong> auf MSTN getestet<br />

wurden, desto weniger trafen die Vorhersagen<br />

zu. Petersen et al. 2014 konnten zeigen,<br />

dass nicht nur die CC-, TC- und TT-Varianten<br />

im Rennsport eine Rolle spielen. Vielmehr<br />

wurde erkannt, dass neben der Mutation des<br />

Myo-statin-Gens auch eine S<strong>IN</strong>E-Einfügung (d.<br />

h. die Einfügung von DNA-Sequenzen im Genom,<br />

die nur 100-400 Basenpaare lang sind)<br />

die Eignung für bestimmte Renndistanzen beeinflussen<br />

kann. <strong>Pferde</strong> ohne S<strong>IN</strong>E-Einfügung<br />

sind generell Distanzpferde, die mit einer Kopie<br />

sind Meiler (deren Präferenz liegt also bei<br />

ca. 1600 m), und jene mit beiden dieser Codes<br />

zeigen sich als Sprinter. Gleichzeitig stellte sich<br />

heraus, dass dieses Phänomen beim Quarter<br />

Horse auch mit dem Anteil verschiedener Faser-Typen<br />

in der Skelettmuskulatur assoziiert<br />

ist. Schon seit längerem<br />

sind verschiedene Muskelfaser-Typen<br />

beim Pferd<br />

bekannt. Man untercheidet<br />

Typ I und II, wobei Ersterer<br />

für Distanz-Leistungen verantwortlich<br />

gemacht wird<br />

und vermehrt beim arabischen<br />

Pferd vorkommt, und<br />

Typ II für die Fähigkeit zum Sprint steht und<br />

verstärkt beim Englischen <strong>Vol</strong>lblut und Quarter<br />

Horse vorkommt - und natürlich gibt es<br />

auch hier Mischtypen. Weiter ist bekannt, dass<br />

neben MSTN auch andere Gene die Zusammensetzung<br />

der Muskelfaser-Typen beeinflussen.<br />

Und zu guter Letzt sind Muskeln nicht<br />

alles, es braucht auch den Willen zum Sieg!<br />

Von seinen orientalischen Vorfahren<br />

konnte das Englische <strong>Vol</strong>lblut seine<br />

Schnelligkeit nicht geerbt haben.<br />

Woher kam sie aber dann?<br />

Effektive Kühlung<br />

Um ein hohes Leistungsniveau zu erbringen,<br />

braucht es effektive Muskelarbeit. Eine<br />

Eigenschaft der Muskeln aber ist es, dass sie<br />

als Abfallprodukt Wärme produzieren, die der<br />

Körper wieder loswerden muß - der Körper<br />

braucht also auch ein effektives Kühlungssystem.<br />

Dies geschieht durch Konvektion. Diese<br />

übernimmt in der körperlichen Thermoregulation<br />

eine wichtige Rolle. Wird der Körper<br />

beispielsweise durch Muskelaktivität überwärmt,<br />

wird eine verstärkte Schweißbildung<br />

sowie eine periphere Vasodilatation (Erweiterung<br />

der Blutgefäße) ausgelöst. Schweiß<br />

kühlt höchst effektiv, indem er durch Verdunstung<br />

dem Körper die Wärme entzieht und so<br />

dessen Temperatur konstant hält. Grundsätzlich<br />

jedoch behindert das Fell das Verdunsten<br />

des Schweißes erheblich, und damit die Kühlung.<br />

<strong>Pferde</strong> haben dafür ein ganz besonderes<br />

Protein im Schweiß, das Latherin. Latherin<br />

wurde 1982 entdeckt und nach dem englischen<br />

Verb 'to lather' (schäumen) benannt. Es<br />

ist sogar ein vorherrschender Bestandteil des<br />

<strong>Pferde</strong>schweißes, denn es macht etwa 80 %<br />

des Proteins im <strong>Pferde</strong>schweiß aus. Latherin<br />

wirkt wie eine Art Tensid und setzt die Oberflächenspannung<br />

des Schweißwassers herab.<br />

Die Folge ist, dass der Schweiß das ölige <strong>Pferde</strong>fell<br />

deutlich leichter benetzen und folglich<br />

auch besser verdunsten und kühlen kann.<br />

Durch Latherin kommt auch der schaumige<br />

Schweiß zustande, der bei starker Muskelarbeit<br />

sichtbar wird, insbesondere dort, wo beispielsweise<br />

Ausrüstung am <strong>Pferde</strong>leib reibt.<br />

Samantha Brooks hat sich dieses Protein näher<br />

angeschaut und beim Araber festgestellt,<br />

dass er weit mehr Kopien des Latherin-Gens<br />

hatte als erwartet. Man sah sich die Anzahl<br />

der Kopien des Latherin-Gens bei <strong>Pferde</strong>n<br />

verschiedener Rassen an und fand heraus,<br />

dass das Englische <strong>Vol</strong>lblut vier Kopien hat,<br />

das arabische <strong>Vol</strong>lblut sogar noch mehr. Es<br />

sieht so aus, als ob Ausdauerpferde aus südlichen<br />

Regionen mehr Latherin-Gen-Kopien<br />

haben als weniger athletische Rassen, die<br />

historisch aus einer kühleren geografischen<br />

Region stammen, beispielsweise Miniaturpferde,<br />

die von Shetlandponys stammen,<br />

und der Percheron. Aber dies ist eine erste<br />

Arbeitshypothese basierend auf geringer<br />

Datenbasis und es müssen noch weitere Untersuchungen<br />

folgen, um eine abschließende<br />

Aussage machen zu können.<br />

Übrigens gibt es nur wenige Säugetiere, die<br />

Schweiß zur Wärmeregulierung verwenden.<br />

Dazu gehören die Equiden, und hier hauptsächlich<br />

das Pferd, das Kamel und der Mensch!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Breeding<br />

Um ein hohes Leistungs-<br />

niveau zu erbringen, braucht<br />

es effektive Muskelarbeit und<br />

ein gutes Kühlungssystem.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

29


Genetic Research (II)<br />

Speed and<br />

Endurance<br />

Zucht<br />

In the last issue we looked at the domestication and emergence of the various<br />

horse breeds under new genetic findings. This second part will deal with various traits,<br />

such as the genetic basis for speed and endurance.<br />

Since the domestication of the horse until<br />

today, humans have created a large<br />

number of different horse breeds, which<br />

have the most varied properties, depending<br />

on what their area of use is. It is therefore<br />

not surprising that different horse breeds<br />

also have different dispositions to build muscle<br />

mass. There are short-distance runners<br />

(sprinters) who have to exert high power over<br />

a short period of time and distance, such as<br />

the Quarter Horse, which is bred for 400 m races.<br />

And then there are long-distance runners<br />

(stamina), whose strength is the persistent<br />

muscle work in long races, up to endurance<br />

rides of 160 km.<br />

The gene for muscle growth<br />

The protein myostatin (MSTN), which inhibits<br />

muscle growth, is responsible for the amount<br />

of muscles. If this protein is inhibited due to a<br />

mutation, there is increased muscle growth.<br />

This mutation was identified a few years ago:<br />

the base thymine (T) was replaced with cytosine<br />

(C). If a horse has this mutation (C / C<br />

instead of T / T), the horse has more muscle<br />

power for short sprints. This gene was therefore<br />

called the "speed gene". Accordingly,<br />

there are three different genotypes, and the<br />

following properties have been postulated:<br />

C / C - homozygous for the C allele, these are<br />

the sprinters among the racehorses that have<br />

a high proportion of muscle mass in relation<br />

to the total weight and are suitable for short,<br />

fast races - they are also usually early maturing.<br />

Horses with T / T are homozygous for the<br />

T allele and therefore have the other variant<br />

of the myostatin gene. These are the stayers,<br />

the endurance runners, who are usually lighter,<br />

i.e. have less muscle mass and are more<br />

suitable for long distances - they are usually<br />

also late maturing. And of course there are C<br />

/ T, i.e. heterozygous horses, which are particularly<br />

suitable for medium distances.<br />

The team led by Mim Bower (2012) from<br />

Cambridge University examined different<br />

breeds for the frequency of C / C and T / T. It<br />

turned out that the oriental breeds, which includes<br />

the Arabian horse, had only 3% C / C,<br />

against it 87% T / T, the remaining 10% were<br />

C / T. It looked very different with the English<br />

Thoroughbred. Here, 46% of the sprinters<br />

were homozygous C / C, and only 7% T / T,<br />

the difference again C / T. In the stayers, i.e.<br />

English Thoroughbreds that run over 1800 m<br />

and more, it was only 3% C / C and 35% T / T,<br />

the majority - namely 61% were mixed C / T.<br />

Therefore, English Thoroughbreds could not<br />

have inherited its speed from its oriental ancestors,<br />

especially not on the relatively short<br />

distances (up to 1800 m). So, where did it<br />

come from?<br />

The speed gene<br />

The answer to this was surprising: Apparently,<br />

this mutation was only introduced once<br />

into the gene pool during the founding phase<br />

of the English Thoroughbred, by a mare born<br />

in Great Britain, possibly even a Shetland<br />

pony! In the British Shetland pony, 38% of the<br />

animals examined were homozygous for C /<br />

C, 38% homozygous T / T, the rest (25%) were<br />

mixed. By the way, the highest rate for C / C<br />

can be found at the American Quarter Horse,<br />

the sprint specialist (83% C / C), which was<br />

bred for 400 m races.<br />

The same team of researchers also examined<br />

the DNA of "historical skeletons", namely Thoroughbreds<br />

that were born between 1849<br />

and 1930. Well-known names like Eclipse,<br />

Hyperion, Persimmon and St. Simon were<br />

among them. All 12 animals examined were<br />

T / T. So back then T / T was predominant, today<br />

C / C - how did this shift come about? The<br />

explanation lies in the changed conditions<br />

Apparently the "speed" Mutation<br />

was only introduced<br />

once into the gene pool of<br />

the English Thoroughbred.<br />

30<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


for racing over the centuries. In the 17th and<br />

18th centuries, the races consisted of a race of<br />

only two horses against each other. The winners<br />

of such a two-horse race had to compete<br />

against each other again, etc. The length of<br />

the races was between 3,200 and 6,400 m. Therefore,<br />

the winner had to be able to run long<br />

distances as well as several races per day. This<br />

required endurance horses (stayers), no sprinters.<br />

In addition, the horses were much older<br />

than today, namely 5 to 6 years old, not two<br />

to three years old. In the late 18th and early<br />

19th centuries, racing changed. The races<br />

became shorter (1,600 to 2,800 m), the horses<br />

younger (three years old) - and this trend has<br />

continued to this day. This also shifted the occurrence<br />

of the T / T genotype in favor of the C<br />

/ C genotype, which was present in the population<br />

at that time, but with a low frequency.<br />

Everyone can think about what this means<br />

for Arab race horse breeding, because here,<br />

too, we see a tendency towards short distances<br />

and towards early mature horses, which<br />

actually selects against the typical Arab characteristics.<br />

It could also explain why it is so<br />

tempting to cross (secretly) English sprinter<br />

blood into the Arab breed.<br />

Other factors<br />

In the meantime it turned out that the inheritance<br />

of speed does not seem to be that<br />

easy. The MSTN test (a genetic test) was started<br />

to predict the suitability of racehorses for<br />

different distances, even before they started<br />

training. But the more horses were tested on<br />

MSTN, the less the predictions were true. Petersen<br />

et al. 2014 was able to show that not<br />

only the CC, TC and TT variants play a role in<br />

racing. Rather, it was realized that in addition<br />

to the mutation of the myostatin gene,<br />

a S<strong>IN</strong>E insertion (i.e. the insertion of DNA<br />

sequences into the genome that are only<br />

100-400 base pairs long) can influence the<br />

suitability for certain race distances. Horses<br />

without S<strong>IN</strong>E insertions are generally long<br />

distance horses, those with one copy are<br />

Milers (their preference is therefore approx.<br />

1600 m), and those with two copies show<br />

up as sprinters. At the same time, it turned<br />

out that in Quarter Horse this phenomenon<br />

is also associated with the proportion of different<br />

fiber types in the skeletal muscles. For<br />

a long time, various types of muscle fibers<br />

in horses have been known. A distinction<br />

is made between types I and II, the former<br />

being held responsible for endurance performance<br />

and occurring more frequently in the<br />

Arabian horse, and type II is standing for the<br />

ability to sprint and increasingly occurring<br />

in the English Thoroughbred and Quarter<br />

Horse - and of course there are mixed types<br />

here too. It is also known that other genes<br />

besides MSTN also influence the composition<br />

of the muscle fiber types. And last but not<br />

least, muscles are not everything, you also<br />

need the will to win!<br />

Effective cooling<br />

To achieve a high level of performance, effective<br />

muscle work is required. One characteristic<br />

of the muscles, however, is that they<br />

produce heat as a waste product, which the<br />

body has to get rid of again - that means, the<br />

body also needs an effective cooling system.<br />

This is done by convection. Convection plays<br />

an important role in physical thermoregulation.<br />

For example, if the body is overheated<br />

by muscle activity, increased sweating and<br />

peripheral vasodilation (widening of the<br />

blood vessels) are triggered. Sweat cools very<br />

effectively by removing heat from the body<br />

through evaporation and thus keeping the<br />

body temperature constant. Basically, however,<br />

the fur significantly hinders the evaporation<br />

of sweat, and thus the cooling. Therefore,<br />

horses have a very special protein in their<br />

sweat, the Latherin. Latherin was discovered<br />

in 1982 and named after the English verb 'to<br />

lather'. It is even a predominant part of horse<br />

sweat because it makes up about 80% of<br />

the protein in horse sweat. Latherin acts like<br />

a kind of surfactant and reduces the surface<br />

tension of the sweat water. The result is that<br />

sweat can wet the oily horse fur much more<br />

easily and consequently evaporate and cool<br />

better. Latherin also creates the foamy sweat<br />

that is visible when the horse works hard,<br />

especially where equipment rubs against the<br />

horse's body.<br />

Samantha Brooks took a closer look at this<br />

protein and found that the Arabian horse has<br />

far more copies of the Latherin gene than expected.<br />

She looked at the number of copies of<br />

the Latherin gene in horses of different breeds<br />

and found that the English Thoroughbred<br />

has four copies, the Arabian purebred even<br />

more. It appears that endurance horses from<br />

southern regions have more copies of Latherin<br />

genes than less athletic breeds that have<br />

historically come from a cooler geographic<br />

region, such as miniature horses, which derived<br />

from Shetland ponies and the Percheron.<br />

But this is a first working hypothesis based on<br />

a small number of horses and further investigations<br />

have to follow in order to be able to<br />

make a conclusive statement.<br />

Incidentally, there are only a few mammals<br />

that use sweat for heat regulation. This includes<br />

the equidae, and here mainly the horse,<br />

the camel and the humans!<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Weiterführende Literature - Further Reading<br />

McDonald RE, Fleming RI, Beeley JG, Bovell DL, Lu JR, et al. (2009) Latherin: A Surfactant<br />

Protein of Horse Sweat and Saliva. PLoS ONE 4(5): e5726. doi:10.1371/journal.pone.0005726<br />

Bower, M.A. et al. The genetic origin and history of speed in the Thoroughbred racehorse.<br />

Nat. Commun. 3:643 doi: 10.1038/ncomms1644 (2012).<br />

Ropka-Molik, K. et. al (2019): The Genetics of Racing Performance in Arabian Horses.<br />

Hindawi International Journal of Genomics, <strong>Vol</strong>ume 2019, Article ID 9013239, 8 pages,<br />

https://doi.org/10.1155/2019/9013239.<br />

Rooney MF, Hill EW, Kelly VP, Porter RK (2018) The “speed gene” effect of myostatin arises<br />

in Thoroughbred horses due to a promoter proximal S<strong>IN</strong>E insertion. PLoS ONE 13(10):<br />

e0205664. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0205664<br />

Meyer, Hanspeter: Funktionelle Genomforschung beim <strong>Vol</strong>lblut (eine Publikation des<br />

Verband Schweizer. <strong>Pferde</strong>zuchtorganisationen)<br />

Brooks, Samantha (2016) Vortrag anläßlich der WAHO-Konferenz.<br />

Breeding<br />

To achieve a high level of<br />

performance, you need<br />

effective muscle work and a<br />

good cooling system.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

31


Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Damaskus - Bagdad - Teheran - Moskau - Mission Erfüllt - Mission Accomplished<br />

Adnan Azzam und Nayazek in Rostov am Don vor dem Denkmal für Ataman Platov. - Adnan<br />

Azzam and Nayazek in Rostov-on-Don in front of the monument for Ataman Platow.<br />

Adnan Azzam ist Ende Januar in Moskau<br />

angekommen. Der Reiter aus<br />

Syrien startete im April 2019 in Damaskus<br />

und hat nun nach ca. 6000 km sein<br />

Ziel erreicht.<br />

Adnan Azzam ist ein franco-syrischer Autor,<br />

der bereits von 1982 bis 1986 einen<br />

Ritt "um die Welt" unternahm. Er ritt damals<br />

von Damaskus nach Paris über die<br />

Türkei, Griechenland und Italien, setzte<br />

dann nach Amerika über und durchquerte<br />

die Vereinigten Staaten von West nach<br />

Ost bis Süd, kam zurück nach Nordafrika,<br />

von wo er über Mekka und Jordanien zurück<br />

nach Syrien ritt. Dieses Mal also ging<br />

es von Damaskus über Jordanien, den Irak,<br />

Iran, Azerbajdschan und Dagestan nach<br />

Russland. Aber es ist nicht einfach nur ein<br />

Wanderritt, er hat eine Botschaft, die er<br />

den Menschen, die ihm auf seiner Reise begegnen,<br />

überbringt. Er will den Dialog der<br />

Kulturen fördern und die Freundschaft, die<br />

diese Völker entlang seiner Reiseroute verbindet,<br />

vertiefen.<br />

Die Reise von Adnan Azzam mit seinen beiden<br />

Stuten Amany und Nayazek begann<br />

am 29. April in Damaskus. Von hier aus<br />

ritt er Richtung Süden, zur jordanischen<br />

Grenze, wo er 4 Wochen auf die Einreisegenehmigung<br />

warten mußte. Über den<br />

Umweg Jordanien erreichte er am 24. Juni<br />

Bagdad. Nach 33 Tagen und 987 km in der<br />

irakischen Wüste erreichte er am 10. Juli<br />

die irakisch-iranische Grenze und ritt am 7.<br />

August in der Hauptstadt Teheran ein. Von<br />

hier aus ging es weiter Richtung Azerbajdschan,<br />

aber kurz vor der Grenze passierte<br />

ein furchtbares Unglück - ein Verkehrsunfall,<br />

bei dem die jüngere der beiden Stuten,<br />

Amany, ums Leben kam. Adnan und Nayazek<br />

blieben unverletzt und setzten die<br />

Reise trotz dieses Rückschlags fort. Am 25.<br />

August erreichten sie die Grenze. Ein weiterer<br />

Zwangsaufenthalt hielt ihn bis zum 20.<br />

September fest, bis er die nötigen Visa für<br />

Azerbajdschan und Russland erhalten hatte.<br />

In einem Monat durchquerte er Azerbajdschan<br />

und stand am 19. Oktober an<br />

der Grenze zu Russland. Von hier aus ging<br />

es durch Dagestan nach Tschetschenien,<br />

wo er am 5. November in Grosny eintraf.<br />

Zwischenzeitlich hatte es zu schneien begonnen.<br />

Dessen ungeachtet setzte er seinen<br />

Weg fort, kam am 14. November nach<br />

Pjatigorsk, wo er auch das bekannte Gestüt<br />

Tersk besuchte. Von hier aus ging es weiter<br />

über Rostov am Don und Woronesch nach<br />

Moskau - Mission erfüllt.<br />

Der russische Außenminister Sergej Lawrow<br />

übermittelte dem Reisenden eine<br />

Dankesbotschaft, in der er sagte: "Es ist mir<br />

eine große Freude, Ihnen zu Ihrem glücklichen<br />

Ende auf Ihrer schwierigen Reise<br />

zu gratulieren. Ich glaube, Sie haben ihre<br />

noble Mission vollkommen erfüllt, indem<br />

Sie den aufrichtigen Dank an die russische<br />

Bevölkerung überbracht haben, für das<br />

was Russland dem syrischen <strong>Vol</strong>k in seinem<br />

Kampf gegen den internationalen Terrorismus,<br />

für Freiheit und nationale Einheit, für<br />

sein Recht zur Selbstbestimmung und zum<br />

Aufbau eines friedlichen und würdevollen<br />

Lebens geleistet hat."<br />

In der Stadt Tula, etwa 200 km südlich von<br />

Moskau, wurde Nayazek bei der Polizei<br />

untergebracht, wo sie gleich zahlreiche<br />

Bewunderer und Freunde fand. Nayazek<br />

Sham (Mua'l-lah / Nehad) ist eine 2005 geborene<br />

Stute aus original-syrischen Linien.<br />

Sie ist eine Seglawieh Jedranieh, ihr Vater<br />

ein Kuhailan Haifi und wurde im syrischen<br />

Staatsgestüt gezüchtet, das dem Landwirtschaftsministerium<br />

untersteht.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Adnan Azzam arrived in Moscow at the<br />

end of January. The rider from Syria started<br />

in Damascus in April 2019 and has<br />

reached his destination after approx. 6000 km.<br />

Adnan Azzam is a Franco-Syrian author who<br />

has taken a ride "around the world" already in<br />

1982 to 1986. He then rode from Damascus to<br />

Paris via Turkey, Greece and Italy, then crossed<br />

over to America and crossed the United States<br />

from west to east to south, came back to North<br />

Africa, from where he rode back to Syria via<br />

Mecca and Jordan. This time he went from Damascus<br />

via Jordan, Iraq, Iran, Azerbaijan and<br />

Dagestan to Russia. But it is not just a ride, he<br />

has a message for the people who meet him<br />

on his journey. He wants to promote the dialogue<br />

of cultures and deepen the friendship that<br />

connects the people along his travel route.<br />

Adnan Azzam's journey with his two mares<br />

Amany and Nayazek started on April 29 in Damascus.<br />

From here he rode South, to the Jordanian<br />

border, where he had to wait 4 weeks for<br />

the entry permit. He reached Baghdad on June<br />

24th via the Jordan detour. After 33 days and<br />

987 km through the Iraqi desert, he reached the<br />

Iraqi-Iranian border on July 10th and rode in<br />

the capital Tehran on August 7th. From here we<br />

continued towards Azerbaijan, but shortly before<br />

the border a terrible accident happened - a<br />

traffic accident in which the younger of the two<br />

mares, Amany, was killed. Adnan and Nayazek<br />

remained unharmed and continued the trip<br />

despite this setback. They reached the border<br />

on August 25th. Another forced stay held him<br />

until September 20th, when he received the<br />

necessary visa for Azerbaijan and Russia. In<br />

one month he crossed Azerbaijan and stood on<br />

October 19th on the border with Russia. From<br />

here he went through Dagestan to Chechnya,<br />

where he arrived in Grozny on November 5th.<br />

In the meantime it had started to snow. Nevertheless,<br />

he continued on his way to Pyatigorsk<br />

on November 14th, where he also visited the<br />

famous Tersk Stud. From here he went on via<br />

Rostov-on-Don and Voronezh to Moscow -<br />

mission accomplished.<br />

Russian Foreign Minister Sergei Lavrov sent a<br />

thank you message to the traveler, in which he<br />

said: "It is a great pleasure for me to congratulate<br />

you on your happy ending on your difficult<br />

journey. I believe that you have fully accomplished<br />

your noble mission by delivering the sincere<br />

thanks to the Russian people for what Russia<br />

has done to the Syrian people in their fight<br />

against international terrorism, in their fight<br />

for freedom and national unity, for their right<br />

to self-determination and to build a peaceful<br />

and dignified life. "<br />

In the city of Tula, about 200 km south of Moscow,<br />

Nayazek is now hosted by the police, where<br />

she immediately found numerous admirers<br />

and friends. Nayazek Sham (Mua'l-lah / Nehad)<br />

is a mare born in 2005 out of original Syrian<br />

lines. She is a Seglawieh Jedranieh, her father a<br />

Kuhailan Haifi and she was bred by the Syrian<br />

State Stud, which is under the Ministry of Agriculture.<br />

-gw-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong><br />

32


Die ungarische <strong>Pferde</strong>zeitschrift Lovas<br />

Nemzet ruft zur Teilnahme an ihrem<br />

Fotowettbewerb <strong>2020</strong> auf. Ausgerichtet<br />

in drei Kategorieren - Amateur, Professional<br />

und Junior - lautet das Motto des ersten<br />

Wettbewerbs: "Alte Ungarische <strong>Pferde</strong>rassen".<br />

Die Fotos sollen die speziellen Charakteristika<br />

und die Schönheit derjenigen Rassen<br />

darstellen, die die ungarische <strong>Pferde</strong>kultur<br />

repräsentieren. Spezialpreise werden für die<br />

folgenden Rassen vergeben: Lipizzaner, Nonius,<br />

Gidrán, Shagya Arabian, Furioso-North<br />

Star, Ungarisches Kaltblut, Hucul oder Kisbérer<br />

Halbblut. Ein weiterer Spezialpreis wird in<br />

der Kategorie "Hunde und <strong>Pferde</strong>" vergeben,<br />

wo die oben genannten Rassen in Verbindung<br />

mit Hunden dargestellt werden sollen.<br />

Die Kategorien sind wie folgt definiert:<br />

Profi - Berufsfotografen über 18 Jahre (wenn<br />

nicht hauptberuflich tätig, dann ein Mitglied<br />

eines Fotografenverbandes oder ein bezahlter<br />

Fotograf, egal, für welches Medium). Wer<br />

kein Profi ist, aber mit den Profis konkurrieren<br />

will, ist ebenfalls willkommen!<br />

Amateur - Personen über 18 Jahre, die als Freizeitbeschäftigung<br />

fotografieren, ohne einen<br />

Nachweis ihrer Fähigkeiten auf irgendeinem<br />

Gebiet und die kein Mitglied eines Fotografenverbandes<br />

(oder Äquivalent) sind,<br />

Junior - jede Person zwischen 14 und 18 Jahren.<br />

Fotowettbewerb für Freunde ungarischer <strong>Pferde</strong>rassen<br />

Die Fotos können an folgende E-mail-Adresse<br />

gesandt werden: fotopalyazat.lovasnemzet@<br />

gmail.com - Einsendeschluß ist der 24. Mai<br />

<strong>2020</strong><br />

Die Kategorie "Hunde und <strong>Pferde</strong>" wird nach<br />

Publikumsgunst entschieden, abstimmen<br />

kann jeder vom 25. Mai bis 7. Juni <strong>2020</strong> auf<br />

www.facebook.com/lovasnemzet.<br />

In gute Hände abzugeben:<br />

Es gibt wertvolle Preise zu gewinnen! Die Sieger<br />

einer jeden Kategorie erhalten eine Bronzeplakette<br />

des Künstlers Árpád Mihály.<br />

Die Fotos werden ab dem <strong>21</strong>. Juni <strong>2020</strong> im<br />

Kutschenmuseum des Helikon Palast Museums<br />

in Keszthely ausgestellt.<br />

Weitere Info auf unserer Website (Suche nach<br />

Fotowettbewerb): www.in-the-focus.com<br />

Anzeige<br />

Sportliche News Araber<br />

Foto: Oliver Seitz<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraber aus dem Hauptgestüt!<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

z. B. WM Nujdar ox *2019 v. Musab ox a.d. Nuala ox v. Mahadin ox, rein ägyptisch, asil<br />

Ansprechpartner: HSM Rolf Eberhardt, (01 70) 2 20 47 52<br />

Fordern Sie den aktuellen Verkaufspferdekatalog an oder besuchen Sie uns auf: www.gestuet-marbach.de<br />

33<br />

Arab WM Nudjar <strong>21</strong>0x148.indd 1 16.09.19 13:18


Shagya-Araber<br />

Zucht-News<br />

Anfang März fand auf Jadem Arabians<br />

in Balen/BE bei Christine Jamar-Demeersseman<br />

eine ganz besondere<br />

alljährliche Hengstpräsentation statt. Sie<br />

ist seit vielen Jahren Unterstützerin der<br />

Organisation VZW De Schakel Balen, welche<br />

sich für schwer kranke und behinderte<br />

Kinder einsetzt. Ab 13.00 Uhr stellten Frederik<br />

und Joris van Sas einige namhafte<br />

Hengste vor, wie beispielsweise RFI Farid,<br />

Bay Ambition, Haash OSB, Ali Khan, Madagaskar<br />

J, Wortex Kalliste, Shiraz De Lafon<br />

und einige mehr. Natürlich wurde auch<br />

Nachzucht gezeigt. Was mich persönlich<br />

sehr beeindruckt hat, ist, dass sich jedes<br />

Pferd, egal wie jung, anstandslos und ganz<br />

entspannt nach dem Freilauf wieder aufhalftern<br />

ließ und trotz der Menschenmenge<br />

sehr ruhig die Halle verließ oder auch<br />

hereinkam. Dies macht wieder mal deutlich,<br />

wie viel der entsprechend pferdefreundliche<br />

tägliche Umgang und Training<br />

von klein an ausmachen.<br />

Hengstpräsentation für den guten Zweck<br />

EKS Alihandro<br />

Im Anschluss wurde die Charity Auktion<br />

durchgeführt. Christine moderierte auch diesen<br />

Teil der Veranstaltung sehr souverän und<br />

man merkte ihr sichtlich an, wie sehr ihr das<br />

Spendensammeln am Herzen liegt. Hier war<br />

dann ebenfalls das Who is Who der Hengste<br />

aus aller Welt aufgezeigt, um Decksprünge<br />

bzw. mittlerweile eher FS- oder TG-Samen<br />

ersteigern zu können. Hier fielen Namen wie<br />

Emerald J, EKS Farajj, EKS Alihandro, Royal<br />

Asad, Aali Farid, Jamil Al Rayyan und einige<br />

mehr. Was hier zu erwähnen ist, bei einigen<br />

Hengsten wurde sogar die reguläre Decktaxe<br />

überboten, was für mich im Umkehrschluss<br />

bedeutet, dass die Mitbieter diese Auktion<br />

als Herzensangelegenheit gesehen haben<br />

und nicht als Schnäppchenbasar, um günstig<br />

an Nachzucht namhafter Hengste zu kommen.<br />

Am Ende des Tages kamen sagenhafte<br />

37.700,- € zusammen, über die sich De Schakel<br />

freuen kann, um weiter Kindern zu helfen.<br />

Alles in allem war es ein gelungener Tag für<br />

alle Beteiligten, mit wunderschönen <strong>Pferde</strong>n,<br />

vielen interessanten Züchtergesprächen auf<br />

einer grandiosen Anlage und das on top für<br />

einen guten Zweck. Mehr kann man sich einfach<br />

nicht wünschen. Danke an alle, die dies<br />

ermöglicht haben.<br />

Juliane Willsch<br />

<strong>Arabische</strong> Faszination auf der Leipziger Messe PARTNER PFERD<br />

Distanzreiten wurde als Schaubild dargestellt<br />

mit den Hauptakteuren Asyut und Ayuf.<br />

Die Erklärungen zum Distanzsport stießen auf<br />

großes Interesse bei den Messebesuchern.<br />

Mahindra Pasha machte Werbung für den<br />

gelassenen Araber. alle Fotos: Sirid Hahn<br />

Mit über 75.000 Besuchern bei steigender<br />

Tendenz ist die Leipziger Messe<br />

PARTNER PFERD im mitteldeutschen<br />

Raum ein beliebtes Ziel für <strong>Pferde</strong>begeisterte.<br />

Während bei vielen anderen Messen, so<br />

auch der Equitana, arabische <strong>Pferde</strong> von den<br />

Fans der Rasse regelmäßig vermisst werden,<br />

setzten sich Frank Püschel und Sandra Stamm<br />

auch in diesem Jahr mit großem privatem Aufwand<br />

dafür ein, das arabische <strong>Vol</strong>lblut dem<br />

Publikum als Freizeitpferd näher zu bringen.<br />

Mit dabei sind immer die Reitmädchen ihres<br />

Reitsportvereins Brottewitz e. V.<br />

Auch in diesem Jahr waren die beiden „Veteraninnen“<br />

El Shabans Skabea (Ghorab / Saklawiah<br />

bint Thumadera) *1996, Mahindra Pasha<br />

(Abbas Pasha I / Bint Bint Magdi) *2001 sowie<br />

ihre Söhne Asyut Ibn Pasha (a.d. El Shabans<br />

Skabea) *2009 und Ayuf Pasha (a.d. Mahindra<br />

Pasha) *2012 - beide von Ali Pasha - mit insgesamt<br />

12 Programmpunkten an vier Tagen im<br />

Aktionsring zu sehen. Die Schwerpunkte der<br />

Themen lagen in diesem Jahr vor allem auf<br />

dem Distanzreiten und der Rassepräsentation.<br />

Angesichts der berechtigten Kritik an den<br />

zum Flachrennen mutierten Distanzritten in<br />

einigen internationalen Wettbewerben sollte<br />

in Leipzig besonders die Partnerschaft zwischen<br />

Pferd und Reiter betont werden, denn<br />

hierzulande sind die Distanzritte eben noch<br />

das, was sie sein sollten – ein Marathon für<br />

Pferd und Reiter, aber immer mit Blick auf die<br />

Gesundheit und die Kondition der <strong>Pferde</strong>.<br />

So stellten Frank Püschel und Sandra Stamm<br />

mit den Mädchen einen Wettkampftag nach<br />

- Orientierung anhand der Karte, Trosser und<br />

Vet-Check gehörten natürlich dazu. Auch<br />

über Streckenlängen und -beschaffenheiten<br />

wurde das Publikum informiert.<br />

Und sie wissen, was sie tun, denn Asyut Ibn<br />

Pasha kommt inzwischen auf 1131 km Lebensleistung,<br />

seine Reiterin Emelie Jeske (16)<br />

hat davon 556 km mit ihm gemeistert, und<br />

Ayuf Pasha hat bisher mit seiner Reiterin Frieda<br />

Zupper (13) 766 km erreicht.<br />

Die <strong>Vol</strong>lblutaraber zeigten sich auf der Messe<br />

jedoch nicht nur als Marathon-Läufer,<br />

sondern bewiesen auch, dass <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

schön sind und dabei Leistung erbringen<br />

können. Ganz traditionell wurde die Rassepräsentation<br />

von Scheich Frank und den<br />

Bauchtänzerinnen angeführt und die beiden<br />

gelassenen Stuten waren dabei mit Schmuckstücken<br />

von HA Arabians ausgestattet.<br />

Für die jugendlichen Reiterinnen sind diese<br />

vier Tage mit viel Zeit und Arbeit verbunden.<br />

Sie sind jedoch sehr stolz, „ihre“ arabischen<br />

<strong>Pferde</strong> zeigen zu können, auch wenn im Ring<br />

nicht immer alles zu 100 % klappt, denn es<br />

sind nun einmal <strong>Pferde</strong> und keine Maschinen<br />

- und die Vorbereitung und Teilnahme von<br />

vier <strong>Pferde</strong>n mit umfangreicher Ausrüstung<br />

verlangt allen viel Kraft ab.<br />

Fragen der interessierten Zuschauer zum Distanzreiten<br />

sowie zu arabischen <strong>Vol</strong>lblütern<br />

konnten am Messestand des Gestüts Sweet<br />

Arabians beantwortet werden, das – orientalisch<br />

funkelnd mit arabischem <strong>Pferde</strong>schmuck<br />

von HA Arabians viele Blicke und<br />

Besucher anzog. Auch die neben dem Stand<br />

untergebrachten <strong>Pferde</strong> hatten täglich viele<br />

Bewunderer.<br />

Sirid Hahn<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong><br />

34


Neue Methode zur Schmerzempfindlichkeits-Messung bei Distanzpferden<br />

Dr Morgane Schambourg, DMV, MSc,<br />

Dipl. ACVS/ECVS, hat Untersuchungen<br />

zur Schmerzempfindlichkeit an<br />

den Beinen von Distanzpferden durchgeführt<br />

und eine Methode entwickelt, wie diese<br />

gemessen werden kann.<br />

Für die Wahrnehmung von Schmerzen sind<br />

die Nozizeptoren (Schmerzrezeptoren)<br />

verantwortlich. Es sind dies im Wesentlichen<br />

freie Nervenendigungen sensibler<br />

Neuronen des Rückenmarks, die in allen<br />

schmerzempfindlichen Geweben des Körpers<br />

vorkommen. Werden diese Schmerzrezeptoren<br />

z. B. in den Beinen medikamentös<br />

"ausgeschaltet", empfindet das Pferd keine<br />

Schmerzen mehr, auch wenn Schädigungen<br />

vorhanden sind. Daher ist eine Veränderung<br />

der Schmerzempfindlichkeit der Gliedmaßen<br />

im <strong>Pferde</strong>sport verboten. Sie ist aber<br />

gleichzeitig schwer zu erkennen und damit<br />

schwer zu ahnden.<br />

Morgane Schambourg hat daher eine objektive<br />

Feldmethode entwickelt, um die<br />

mechanische nozizeptive (Schmerzempfindlichkeits-)Schwelle<br />

(MNT) bei Distanzpferden<br />

zu bestimmen. Dazu verwendete<br />

sie einen ferngesteuerten pneumatischen<br />

Auslöser, um die Schmerzempfindlichkeit<br />

der Vorderbeine bei 108 Distanzpferden zu<br />

messen. Durch das ferngesteuerte Signal<br />

wird mit einer 1 mm starken Metallspitze<br />

Druck auf das Vorderbein ausgelöst. Sobald<br />

das Pferd auf diesen Druck, z. B. durch kurzfristiges<br />

Wegziehen des Beines, reagiert,<br />

wird der Wert gemessen der nötig war, um<br />

diese Reaktion auszulösen.<br />

In Ruhezustand lag der durchschnittliche<br />

Wert bei 1,9 Newton (N). Je höher der Wert<br />

ist, desto mehr Kraft muß aufgewendet werden,<br />

um die Abwehrreaktion auszulösen, d.<br />

h. desto geringer ist die Schmerzempfindlichkeit.<br />

Der Wert lag bei <strong>Pferde</strong>n, bei denen<br />

die Schmerzempfindlichkeit nicht verändert<br />

wurde, bei 1,2 N vor dem Distanzritt und 2,4 N<br />

nach dem Ritt. Bei <strong>Pferde</strong>n, deren Schmerzempfindlichkeit<br />

herabgesetzt wurde, lag<br />

der Wert bei durchschnittlich 23,1 N, teilweise<br />

wurden 25 N überschritten, der Wert, bei<br />

dem aus Sicherheitsgründen aufgehört wurde.<br />

Wurden die <strong>Pferde</strong>beine mit Mepivacaine<br />

behandelt, einem lokalen Betäubungsmittel,<br />

das die Nervenimpulse und damit<br />

die Schmerzsignale an das Gehirn blockiert,<br />

stieg der Schmerzempfindlichkeitsgrenzwert<br />

nach nur 10 Minuten auf über 25 N.<br />

Die Schmerzempfindlichkeit kam auf ihren<br />

Ausgangswert nach ca. 330 Minuten zurück,<br />

was aber individuell unterschiedlich war.<br />

Keines der <strong>Pferde</strong> sträubte sich gegen die<br />

Anwendung dieser Technik.<br />

Die Methode ist praktisch, nicht traumatisierend,<br />

wiederholbar und unter Feldbedingungen<br />

bei Distanzpferden gut verträglich.<br />

Die Technik differenzierte anhand der<br />

Schmerzschwelle nach dem Rennen <strong>Pferde</strong><br />

mit normaler Empfindlichkeit von <strong>Pferde</strong>n<br />

mit eingeschränkter Empfindlichkeit.<br />

Die Technik wurde an der "FEI Endurance<br />

Conference" im April 2018 vorgestellt und<br />

nun veröffentlicht: Schambourg, M., Taylor,<br />

PM. (2019) Mechanical nociceptive thresholds<br />

in endurance horses; Veterinary<br />

Record, Erstveröffentlichung: 28 September<br />

2019. doi: 10.1136/vr.105499<br />

G. Waiditschka<br />

Anzeigen<br />

Zucht<br />

Königliche <strong>Pferde</strong><br />

Die arabische <strong>Pferde</strong>zucht<br />

der württembergischen Könige<br />

Das Königliche Privatgestüt Weil-Scharnhausen<br />

Band I - König Wilhelm I. (1817-1864)<br />

Gudrun Waiditschka<br />

“Königliche <strong>Pferde</strong>“<br />

Die arabische <strong>Pferde</strong>zucht<br />

der württembergischen Könige<br />

Das Buch zum Jubiläumsjahr 1817-2017<br />

„200 Jahre Weil-Marbacher Araberzucht“<br />

Zum 200. Jahrestag der Gründung des Könglichen Privatgestüts<br />

Weil-Scharnhausen liegt nun ein Buch vor, das umfassend die<br />

Anfänge der ältesten Araberzucht in Europa beschreibt.<br />

Berühmte <strong>Pferde</strong>, wie Bairaktar und Murana I, haben in Weil die ältesten<br />

Hengst- und Stutenlinien begründet - aber sie waren nur zwei von<br />

über 100 Original-Arabern, die im 19. Jahrhundert aus dem Orient<br />

nach Württemberg importiert wurden. Ihren Ursprung, ihre teils<br />

abenteuerlichen Reisen aus der Wüste nach Württemberg und ihr<br />

züchterischer Einfluß wurden anhand von Archiv-Akten<br />

nachgezeichnet.<br />

Gudrun Waiditschka: „Königliche <strong>Pferde</strong>“<br />

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1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

35


Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Mosri Al Dahab mit doppelter HLP<br />

Mit Abschluß des Turnierjahres 2019 hat<br />

der <strong>Vol</strong>lblutaraberhengst Mosri Al Dahab<br />

(Dahab / Mosila) *2004 seine zweite HLP<br />

bestanden. Bereits 2011 absolvierte er unter<br />

seiner Reiterin Katharina Dorn die HLP<br />

im Distanzreiten. 2016 stellte er sich dann<br />

der VZAP-Körkommission und verließ als<br />

Siegerhengst den Platz in Alsfeld. Nun hat<br />

er unter Tochter Emma Dorn die HLP als Turniersportprüfung<br />

bestanden. Hierzu waren<br />

mindestens fünf Platzierungen an 1.-3. Stelle<br />

in Dressurprüfungen der Klasse L nötig. Mit<br />

einem 1. Platz in der L-Dressur in Wiener<br />

Wie die Online-Ausgabe von "Business<br />

Insider Polska" am 3.2. berichtete,<br />

wird die finanzielle Lage<br />

der Staatsgestüte in Polen immer schwieriger.<br />

So hat das Gestüt Janow Podlaski gegenwärtig<br />

ein Defizit von 3,2 Mio Zloty (ca.<br />

750.000 €), Michalow von 1,2 Mio Zloty (ca.<br />

280.000 €). Insgesamt haben die 14 polnischen<br />

Staatsgestüte im letzten Jahr ein<br />

Defizit von 12,2 Mio Zloty (2,8 Mio €) erwirtschaftet.<br />

Neun von 14 dieser Gestüte haben<br />

das Jahr 2018 mit einem negativen Ergebnis<br />

abgeschlossen. Die Daten für 2019 liegen<br />

noch nicht vor. Die Gestüte besaßen Ende<br />

2018 insgesamt <strong>21</strong>93 <strong>Pferde</strong>. Im Jahr 2017<br />

erwirtschafteten die Gestüte noch ein Plus<br />

von insgesamt 5,8 Mio Zloty.<br />

Allein mit <strong>Pferde</strong>zucht könnte nur eines<br />

der Gestüte überleben. Die Betriebe halten<br />

sich über Wasser durch Milchviehhaltung,<br />

Neustadt, einem 3. Platz in Donaueschingen<br />

und einem 2. Platz in Königsfeld haben die<br />

beiden eine kontinuierliche Leistung über<br />

das Jahr 2019 hinweg bewiesen. Hinzu kamen<br />

noch Platzierungen aus 2018. Dieses Ergebnis<br />

ist umso bemerkenswerter, da Emma<br />

und Moritz (aka Mosri Al Dahab) altersmäßig<br />

nur zwei Jahre auseinanderliegen.<br />

Für die Turniersportprüfung, die für Hengste<br />

als HLP anerkannt wird, müssen <strong>Vol</strong>lblutaraberhengste<br />

5 Platzierungen an 1.-3. Stelle in<br />

Dressurprüfungen der Klasse L und/oder 5<br />

Platzierungen an1.-3. Stelle in Springprüfungen<br />

der Klasse L und/oder 3 Platzierungen<br />

an 1.-3. Stelle in Vielseitigkeitsprüfungen der<br />

Klasse L nachweisen können.<br />

Für die Distanzsportprüfung müssen innerhalb<br />

von drei Jahren zwei mittlere Ein-Tages-Ritte<br />

(61-80 km) im siebten Lebensjahr<br />

und drei lange Ein-Tages-Ritte (ab 81 km) im<br />

achten bis neunten Lebensjahr in der Wertung<br />

abgeschlossen werden. Näheres finden<br />

Sie auf www.vzap.org.<br />

Auch das Haupt- und Landgestüt Marbach<br />

wurde nun auf den Hengst aufmerksam, der<br />

mehr Weil-Marbacher Blut hat, als mancher<br />

"Marbacher", und er hat für die Decksaison<br />

<strong>2020</strong> eine Box auf der Alb bezogen. -gw-<br />

Prekäre Situation der polnischen Staatsgestüte<br />

Rinderzucht und Landwirtschaft. Janow<br />

Podlaski ist von den fehlenden Einnahmen<br />

durch <strong>Pferde</strong>verkäufe besonders betroffen.<br />

Die jährlichen Auktionen im August verbuchten<br />

bis zur Entlassung des damaligen<br />

Direktors Marek Trela Rekordeinnahmen -<br />

allein 2015 waren dies 4 Mio €. Er mußte das<br />

Gestüt Anfang 2016 verlassen, zu diesem<br />

Zeitpunkt waren rund 3,5 Mio Zloty auf den<br />

Gestütskonten - trotz einer beachtlichen<br />

Dürreperiode, die die Einnahmen aus der<br />

Landwirtschaft schmälerte.<br />

2016 noch sorgten die Einnahmen von 1,2<br />

Mio € durch die Auktion für eine positive<br />

Jahresbilanz von 810.000 Zloty (ca. 190.000<br />

€). Durch diverse Vorkommnisse an der Auktion<br />

und damit einhergehender Vertrauensverlust<br />

erbrachte die Auktion 2017 nur noch<br />

weniger als eine halbe Million Euro, 2018<br />

gar nur noch 260.000 €. 2019 könnte für Janow<br />

Podlaski besser aussehen, da immerhin<br />

1,4 Mio € im August umgesetzt wurden.<br />

Ob die Verkäufe der Winter Sale Auktion in<br />

trockenen Tüchern ist, ist noch nicht ganz<br />

sicher, wie Marek Szewczyk in seinem Blog<br />

"HypoLogika" schreibt. Ein saudisches Gestüt,<br />

das drei <strong>Pferde</strong> ersteigert hat, hat einen<br />

Brief mit ungefähr folgendem Inhalt<br />

geschickt: Man entschuldigt sich für die Verzögerung,<br />

bestätigt aber die Entscheidung,<br />

die drei Stuten Adelita, Amarena und Bambina<br />

zu kaufen, und man werde die Transaktion<br />

bald abschließen. Die Winter-Auktion<br />

fand am 7. Dezember 2019 statt.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Young Eventer Sale<br />

Vom 29.-31.10.<strong>2020</strong> findet im <strong>Pferde</strong>zentrum<br />

Alsfeld der "Young Eventer<br />

Sale" statt. Die "IG der Züchter von<br />

Busch und Blutpferden" möchte mit dieser<br />

Initiative Züchter, die Araberblut nutzen,<br />

einladen, ihre <strong>Pferde</strong> hier einem internationalen<br />

Publikum anzubieten.<br />

Dabei liegt der Fokus nicht auf dem 5-jährigen<br />

Bundeschampionatsaspiranten oder<br />

dem 6-jährigen Sterne-Pferd. Vielmehr sollen<br />

junge Hoffnungträger im Alter von 3-4 Jahren<br />

angeboten werden. In der Hauptsache<br />

mit erkennbarem Edelblutanteil, d. h. xx, ox<br />

und AA. Die <strong>Pferde</strong> sollen ordentliche GGA<br />

haben und solide Leistungen im Freispringen<br />

zeigen. Dabei geht es weniger um das Vermögen,<br />

sondern um ihre Elastizität und dass sie<br />

ihre Körper zu benutzen wissen.<br />

Marisa Schädler, eine der Initiatoren, erläutert,<br />

wie es zu der Idee kam: " Schon seit einiger<br />

Zeit beobachte ich die Irischen Auktionen<br />

junger <strong>Pferde</strong> und wundere mich darüber,<br />

dass nicht wenige Spitzenreiter, auch aus<br />

Deutschland, und natürlich auch viele Amateure<br />

dort ihre Nachwuchspferde suchen und<br />

anscheinend auch finden. Ich habe dann einige<br />

Bekannte gefragt, warum sie denn nach<br />

Irland fliegen, um dort <strong>Pferde</strong> zu kaufen, die<br />

sie einfacher auch hier bekommen hätten.<br />

Die Antwort darauf war ganz einfach: Ein Reiter,<br />

der in Deutschland mehrere blutgeprägte<br />

junge <strong>Pferde</strong> sehen will, muß sich mindestens<br />

eine Woche Zeit nehmen und nicht selten ein<br />

paar hundert Kilometer weit fahren - so die<br />

einhellige Meinung.<br />

Andererseits höre ich immer die Klagen der<br />

Züchter von Blutpferden, es sei sehr schwer,<br />

blutgeprägten Nachwuchs einigermaßen<br />

kostendeckend zu vermarkten. Sehr oft fehlen<br />

dem Züchter auch die nötigen Kontakte,<br />

um für seine Youngster die richtigen Käufer<br />

zu finden. Als Züchter, Reiter und Richter<br />

kenne ich diese Problematik von allen Seiten,<br />

habe mir nun die richtigen Partner gesucht,<br />

um dieses Projekt in die Tat umzusetzen."<br />

Es werden verschiedene Sichtungstermine<br />

angeboten.<br />

Kontakt: marisaschaedler@gmail.com,<br />

mobile: 0049-177-7295448<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong><br />

36


"Ausgezeichnete" <strong>Pferde</strong> des VZAP 2019<br />

VZAP-Elitepferde 2019<br />

Name Abstammung geb. Rasse / Geschl. Züchter Besitzer<br />

Dschehim (Pamir / Dschihan) 1996 VA-Hengst HLG Marbach HLG Marbach<br />

Gabun (Camaro / Galina II ox) 2011 Trak.-Hengst Corinna Knaack-Lindemann Corinna Knaack-Lindemann<br />

Bonaparte N (Benedict AA / Marina AA) 1996 AA-Hengst Christian Thoroe<br />

Niedersächsisches Landgestüt<br />

Celle<br />

VZAP-Prämienstuten 2019<br />

Dea Arabia (Dressage Royal / Lady Godiva) 2015 AA-Stute Christine Meyer-Kirschner Christine Meyer-Kirschner<br />

Mumtaz Mon<br />

Amour CF<br />

(Borsalino K / Mudhessa) 2015 AV-Stute Barbara Schwarz Barbara Schwarz<br />

Bel Majisha (Ajman Moniscione / Shak Shakira) 2014 AV-Stute Karin Merkel Marcel Merkel<br />

Ornella (El Sher-Mann / The Only Star) 2009 AV-Stute Kapsch Arabians (AT) Nina Hager<br />

Bel Istiwha (Insh Allah / FA Pescarah) 2008 AV-Stute Karin Merkel Marcel Merkel<br />

Sarai TB (Samorrai (ShA) / Spätzle (DR)) 2016 APb-Stute Tamara Bohn Tamara Bohn<br />

VAZP-Prämienfohlen 2019<br />

Shonda del Chapulin (Haskar del Chapulin / Scream xx) 2019 AA-Stute Imke Möller Imke Möller<br />

Camar Curacao (Gabun / Courdeville xx) 2019 AA-Hengst Corinna Knaack-Lindemann Corinna Knaack-Lindemann<br />

G Mabrouk FA (GR Mahal / Gaibona (DR)) 2019 APb-Hengst Anja Förste Anja Förste<br />

Muaz Al Ghaliya (Meinfelds Maxim / Isma Al Ghaliya) 2019 AV-Hengst Svenja Stelse-Heine Svenja Stelse-Heine<br />

Bint Haytham<br />

Tariqaana<br />

(Haytham Albadeia / AA Kamala) 2019 AV-Stute Wilfried Bartelt Wilfried Bartelt<br />

Abu Bakar (Aswadu / Amidala) 2019 AV-Hengst Monika Schwellenbach Monika Schwellenbach<br />

CJS Psylimero (BS Karanji / Mira‘s Psynissima) 2019 APb-Stute Sandra Nicolaus Sandra Nicolaus<br />

Pashmina V (Bystival Kossack / Princess Rose 2019 AV-Stute Verena Dickhut Verena Dickhut<br />

Bel Melina (Ajman Moniscione / Bel Istiwha) 2019 AV-Stute Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel<br />

Bel Micosh (Cyclone OS / Bel Majisha) 2019 AV-Hengst Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel<br />

Bel Mercin (Cyclone OS / Bel Mejolie) 2019 AV-Hengst Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel<br />

Bel Patayo (E.S. Harir / Pataya OS 2019 AV-Hengst Karin Merkel Karin u. Marcel Merkel<br />

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1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

37


FEI-Regeln werden weiterhin nicht respektiert<br />

Neues aus dem VZAP<br />

Shagya-Araber<br />

Zucht News<br />

Clean Endurance<br />

ist enttäuscht<br />

und<br />

äußerst besorgt darüber,<br />

dass trotz der<br />

neuen FEI Endurance-Regeln<br />

für <strong>2020</strong><br />

der Al Ula CEI 2*<br />

120 km “The Custodian …” Endurance Cup<br />

in Saudi-Arabien am 1. Februar keine Verbesserung<br />

in Bezug auf die Einhaltung von<br />

Regeln, das Wohlergehen der <strong>Pferde</strong> oder<br />

auf den pferdegerechten Umgang (Horsemanship)<br />

zeigte.<br />

Die FEI-Regeln für den Distanzsport wurden<br />

für das Jahr <strong>2020</strong> im November 2019<br />

von einer überwältigenden Mehrheit<br />

der nationalen Verbände gebilligt. Angesichts<br />

der Tatsache, dass das aktivste<br />

Land im Distanzsport, die Vereinigten<br />

<strong>Arabische</strong>n Emirate, beschlossen hat, in<br />

dieser Wintersaison nur Veranstaltungen<br />

nach nationalen Regeln durchzuführen,<br />

ist der Al-Ula-Ritt die erste Nagelprobe<br />

für die im Sinne des <strong>Pferde</strong>wohls geänderten<br />

FEI-Regeln.<br />

Diese Veranstaltung mit einem Rekordpreisgeld<br />

von 3,6 Millionen Euro ist ein<br />

Hochrisikowettbewerb, an dem auch unerfahrene<br />

und ungeübte Reiter teilnehmen<br />

und bei dem dadurch <strong>Pferde</strong> und andere<br />

Reiter einem Verletzungsrisiko ausgesetzt<br />

sind. Dieser Wettbewerb erfordert eindeutig<br />

äußerst sorgfältige, kompetente und interessenkonfliktfreie<br />

Offizielle, eine strikte<br />

Anwendung der Regeln und eine Überwachung<br />

durch die FEI auf höchstem Niveau.<br />

Die erste Ausgabe dieses Ritts im Jahr 2019<br />

hatte eine Rekordzahl von 7 positiven Doping-Fällen,<br />

wenigstens ein totes Pferd war<br />

in den Ergebnissen verborgen, und es wurden<br />

Geschwindigkeiten von über 30 km /<br />

h geritten.<br />

In diesem Jahr blieb die Offiziellen gegenüber<br />

2019 weitgehend unverändert: 16 von<br />

<strong>21</strong> Offiziellen erhielten erneut (Schlüssel-)<br />

Rollen. Clean Endurance bedauert, dass die<br />

FEI keinen unabhängigen Beobachter (Independent<br />

Observer, IGA) entsandt hat, der<br />

offensichtlich dringend benötigt würde,<br />

um das Ereignis zu überwachen und über<br />

Regelverstöße, Einhaltung von Tierschutzregeln<br />

und die Leistung der Offiziellen zu<br />

berichten. Die verstärkte Einbeziehung von<br />

Europäern wie dem Organisator der bevorstehenden<br />

Europameisterschaft sowie der<br />

Weltmeisterschaft für Junioren- und junge<br />

Reiter in die Organisation des Al-Ula-Rittes,<br />

hat die Angelegenheit offensichtlich nicht<br />

verbessert. Auch die Anwesenheit von Tarek<br />

Taher (KSA), Mitglied des vorläufigen<br />

FEI-Ausschusses für Distanzsport, hat die<br />

Sache nicht verbessert; er hatte selbst ein<br />

Pferd in diesem Wettbewerb.<br />

Die speziell präparierte und planierte Strecke,<br />

die zwischen den <strong>Pferde</strong>n fahrenden<br />

Autos, die nicht autorisierte Hilfe und die<br />

nicht identifizierten Grooms, die vielen<br />

Unregelmäßigkeiten in den Ergebnissen,<br />

die von einer von den VAE betriebenen<br />

Ergebnis-App gemeldet wurden, wie fehlende<br />

Herzfrequenzen für Dutzende ausgeschiedener<br />

<strong>Pferde</strong>, sind nur einige Beispiele<br />

für Regelverstöße, die im Livestream der<br />

Veranstaltung gezeigt werden. Außerdem<br />

sind <strong>Pferde</strong> zu sehen, die während des Abkühlens<br />

an den Ohren festgehalten werden,<br />

harte Gebisse mit langen Anzügen,<br />

die mit nur einem einzigen Zügel geritten<br />

werden, enge, dreifache Nasenbänder, und<br />

ein Pferd mit Henna an den Beinen, das den<br />

fünften Platz belegt.<br />

In diesem <strong>2020</strong>er-Ritt wurden erneut viele<br />

<strong>Pferde</strong> aufgrund von Lahmheit und/oder<br />

Stoffwechselproblemen eliminiert, was<br />

zweifelsohne hauptsächlich auf mangelnde<br />

Kontrolle und Horsemanship bei vielen<br />

der 189 Starter zurückzuführen war. Einige<br />

Reiter mussten sich am Sattel oder an den<br />

Zügeln festhalten – das ist inakzeptabel bei<br />

Wettbewerben auf so hohem Niveau und<br />

ist schlechte Werbung für den <strong>Pferde</strong>sport<br />

im Allgemeinen.<br />

Die vorläufigen Ergebnisse zeigen 2 schwere<br />

Verletzungen, 2 leichte Verletzungen, 7<br />

Disqualifikationen wegen Nichterscheinens<br />

am VetGate; insgesamt blieben 85<br />

von 189 Teilnehmern in der Wertung.<br />

Das vielleicht beunruhigendste Problem<br />

war die entsetzliche Staubmenge (die<br />

hauptsächlich von Autos verursacht wurde,<br />

die auf der Strecke fuhren), die die <strong>Pferde</strong><br />

über die 120 km lange Strecke bei einer<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit von über 25<br />

km/h einatmen mußten. Die ersten 9 Pferd/<br />

Reiter-Kombinationen hatten durchschnittlich<br />

fast 32 km/h auf dem letzten Loop. Die<br />

Reiter schützten sich mit Staubmasken<br />

und machten sich offensichtlich keine Gedanken<br />

über die Probleme und möglichen<br />

Langzeitschäden an den Augen und der<br />

Lunge ihrer <strong>Pferde</strong>. Die Clean Endurance<br />

bittet die FEI, dieses Thema aus Gründen<br />

des Tierschutzes dringend zu überdenken.<br />

Clean Endurance ist der Ansicht, dass Offizielle,<br />

die den Schutz der <strong>Pferde</strong> nicht mittels<br />

geeigneten Maßnahmen entsprechend<br />

den FEI-Regeln und dem FEI-Kodex gewährleisten,<br />

mit sofortiger Wirkung streng<br />

sanktioniert werden müssen und man ihnen<br />

ihre Qualifikationen entziehen muß.<br />

Clean Endurance ist eine globale Community,<br />

die Betrug, Doping und <strong>Pferde</strong>missbrauch<br />

im Distanzsport bekämpft. Die Aktivitäten<br />

zielen darauf ab, das Wohlergehen<br />

der <strong>Pferde</strong> zu verbessern und durch die Zusammenarbeit<br />

mit der FEI, den nationalen<br />

Verbänden und zahlreichen anderen Interessengruppen<br />

einen sauberen und fairen<br />

Sport zu erreichen.<br />

Clean Endurance<br />

Der VZAP gibt<br />

bekannt,<br />

dass er zum<br />

1. Februar <strong>2020</strong><br />

Frau Anja Daniels<br />

als neue Zuchtleiterin<br />

verpflichten<br />

konnte.<br />

Frau Daniels feierte im letzten Jahr ihr 25-jähriges<br />

Dienstjubiläum beim "Verband der<br />

Pony- und Kleinpferdezüchter Hannover e. V."<br />

und verfügt daher über jahrelange Berufserfahrung<br />

als stellvertretende Zuchtleiterin. Sie<br />

war außerdem innerhalb der Geschäftsstelle<br />

für die Ressorts Hengste (Körung, Leistungsprüfung,<br />

etc.), Stutbuchführung, Recherche,<br />

Abstammungsüberprüfung und Internet zuständig.<br />

Somit ist auch die Verbindung zum<br />

arabischen Pferd gegeben, denn diese werden<br />

in der Ponyzucht ja schon seit langem als<br />

Veredler eingesetzt.<br />

Der kommissarische Zuchtleiter des VZAP,<br />

Diether von Kleist, wird Frau Daniels in den<br />

kommenden Monaten in die "araberspezifischen"<br />

Belange und die Verbandsarbeit einweisen.<br />

Außerdem mußte der VZAP seine für den<br />

18. April <strong>2020</strong> anberaumte Mitgliederversammlung<br />

aufgrund der Corona-Virus-Situation<br />

auf unbestimmte Zeit verschieben. Die<br />

Mitglieder werden über den neuen Termin<br />

selbstverständlich informiert, bereits gestellte<br />

Anträge behalten ihre Gültigkeit.<br />

-gw-<br />

Neues aus dem ZSAA<br />

Beim Zuchtprogramm<br />

Deutsches<br />

Edelblutpferd<br />

wurde<br />

in Abstimmung<br />

mit dem VZAP, mit<br />

dem der ZSAA ein<br />

gemeinsames Ursprungszuchtbuch führt,<br />

der Tersk-Araber und der Achal-Tekkiner in<br />

die Liste der zugelassenen sonstigen Veredler<br />

aufgenommen. Beim Zuchtprogramm<br />

APb-Spezial wurde die Rasse Meréns in die<br />

Liste der sonstigen zugelassenen Rassen neu<br />

aufgenommen.<br />

Die von den Reitpferdezuchtverbänden der<br />

FN beschlossenen Änderungen im Bereich<br />

der Abstammungsnachweise in Abst.-NW I<br />

und II müssen für das „Deutsche Edelblutpferd“<br />

übernommen werden.<br />

Der ZSAA hat bei der C.I.A.A. (Confederation<br />

International de Anglo-Arabe) Antrag auf eigene<br />

<strong>Vol</strong>lmitgliedschaft gestellt und setzt damit<br />

einen Mitgliederbeschluss um. Unser Vorstandsmitglied<br />

Birgit Lehnhardt hat unseren<br />

Antrag persönlich an den Vorsitzenden Alain<br />

James übergeben. Beschlossen wird der Zutritt<br />

des ZSAA auf der Generalversammlung<br />

der C.I.A.A. in Rom in <strong>2020</strong>.<br />

-gw-<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong><br />

38


Sportliche Zucht-News Araber<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

39


Die Araberzucht in Frankreich<br />

Im Wettbewerb mit dem<br />

Geschichte<br />

Anglo-Araber<br />

Massoud wird hier in Bezug auf Skelett und Muskulatur als starker Koheylan-Typ dargestellt (während auch andere sehr unterschiedliche Darstellungen<br />

existieren). Massoud leistete einen großen Beitrag zur Schaffung des französischen Anglo-Arabers.<br />

Im 19. und frühen 20. Jahrhundert importierte der französische Staat über 600 arabische<br />

<strong>Pferde</strong> aus dem Nahen Osten. Aber der <strong>Vol</strong>lblutaraber stand in Frankreich immer im Wettbewerb<br />

mit dem Anglo-Araber - und hatte die Schlacht schon fast verloren.<br />

Seit den Kreuzzügen hatte Frankreich in<br />

Kleinasien und im Nahen Osten eine<br />

privilegierte Stellung, die es ihm ermöglichte,<br />

sich von dort aus mit hochwertigen<br />

arabischen <strong>Pferde</strong>n zu versorgen.<br />

Es begann am Ende des 18. Jahrhunderts mit<br />

der Reise des deutschen Forschers und Zoologen<br />

Carsten Niebuhr nach Arabien, der<br />

Reise des schweizerischen Orient-Forschers<br />

Jean-Louis Burckhardt nach Syrien und natürlich<br />

mit der französischen Expeditionstruppe<br />

auf Befehl Napoleons Bonapartes<br />

während der Ägyptischen Kampagne, dass<br />

die Europäer endgültige die Unterscheidung<br />

zwischen dem arabischen Pferd und<br />

anderen orientalischen Rassen trafen. Die<br />

Mamelucken beeindruckten die beteiligten<br />

Truppen nachhaltig: "Der Mamelucke erregte<br />

unsere Bewunderung: Er war mit seinem<br />

Pferd verbunden, das all seine Leidenschaften<br />

zu teilen schien!" So eroberte General<br />

Desaix 1798 Oberägypten, nachdem er 500<br />

Kavalleristen mit hervorragenden einheimischen<br />

<strong>Pferde</strong>n ausgerüstet hatte! Außerdem<br />

ritt der Kaiser am Ende seiner Regierungszeit<br />

nur noch Araber.<br />

Die staatlichen Gestüte, die 1790 abgeschafft<br />

wurden, wurden 1806 wiederhergestellt und<br />

es entstand schnell Bedarf an neuem Blut.<br />

Die außergewöhnlichen <strong>Pferde</strong>, die von der<br />

ägyptischen Armee zurückgebracht wurden,<br />

waren langsam zu alt, um zu decken. Der<br />

Rennsport kam in Mode, mit dem man die<br />

Engländer nachahmen wollte. Der Kaiser sagte<br />

dazu 1808: "Ich hätte Langstreckenrennen<br />

den Flachrennen vorgezogen." Dies war eine<br />

logische Überlegung, da Napoleon, ein Militärführer<br />

wie Mohammed, sich des Wertes<br />

von Langstreckenrennen voll bewusst war!<br />

40<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Mehr als 600 <strong>Pferde</strong><br />

Die Herren de Portes und Solanet, Direktoren<br />

der Hengstdepots, gaben Alarm: Die Hengste<br />

waren zu Beginn der Französischen Revolution<br />

bei der Schließung der königlichen Gestüte<br />

in alle Winde verstreut worden. „Wenngleich<br />

die Anzahl der Stuten zugenommen<br />

hat, so ist ihre Qualität zurückgegangen.<br />

Der Bauer, der sich selbst überlassen war,<br />

versuchte nur, die Größe zu erhöhen; er hat<br />

diesen Punkt bekommen, aber zu welchem<br />

Preis! Diese Tiere sind ohne Leichtigkeit, ohne<br />

Kraft, ohne Vitalität.“<br />

Es war klar, dass große Budgets zugewiesen<br />

und Experten eingestellt werden mussten,<br />

um diesen Mangel zu beheben. Im Laufe von<br />

zwei Jahrhunderten (1779-1970) brachten die<br />

Abgesandten, die auf diese Mission geschickt<br />

wurden, fast 480 Hengste und 130 Stuten<br />

nach Frankreich zurück, die sie oft in harten<br />

Verhandlungen in Aleppo, Konstantinopel<br />

oder sogar in Ägypten erstanden hatten. Stuten<br />

standen normalerweise nicht zum Verkauf,<br />

was erklärt, warum so wenige gekauft wurden.<br />

Hinzu kam, dass in Frankreich die Verbesserung<br />

durch die Hengste erfolgen musste.<br />

Eine der Missionen, die den größten Einfluß<br />

auf die Zukunft des <strong>Vol</strong>lblutarabers in Frankreich<br />

hatte, wurde von 1818 bis 1820 von<br />

Jules de Portes, Direktor des Haras de Pau, in<br />

Begleitung des Tierarztes Louis Damoiseau<br />

geleitet. Sie erwarben 37 Hengste (insbesondere<br />

den berühmten Massoud) und zwei<br />

Stuten, einschließlich Nichab, die der Mission<br />

angeboten wurde. Sie wirkte zehn Jahre lang<br />

als Zuchtstute im Haras du Pin und produzierte<br />

hier Anglo-Araber, um dann schließlich<br />

13 Jahre in Pompadour zu wirken, wo sie in<br />

der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht eingesetzt wurde.<br />

Sie starb im Alter von 28 Jahren.<br />

Hervorragende Reiter kommen auf dem arabischen<br />

Pferd hervorragend zum Ausdruck,<br />

wie der Viscount von Aure, ein großer Förderer<br />

des Reitens im Freien darlegte. "Sie<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

scheinen erstaunt zu sein, dass es unter den<br />

Barbarenhorden ist, dass wir nach dem perfekten<br />

<strong>Pferde</strong>typ suchen. Ihre Überraschung<br />

wird aufhören, wenn Sie wissen, dass sich der<br />

Araber seit jeher besonders um diese Art der<br />

Ausbildung kümmert. Das Pferd ist nicht für<br />

ihn, wie für uns, ein Accessoire der Existenz<br />

oder ein Symbol des Reichtums. Es ist alles<br />

für ihn, sein Leben, er teilt mit ihm seine Sorgen<br />

und Freuden, seine Müdigkeit und seine<br />

Ruhe. Sein Adel ist der seines <strong>Pferde</strong>s, er hat<br />

seine Genealogie, kennt seine Abstammung<br />

und kann beweisen, dass sein treuer Freund<br />

von edler Rasse und Blut ist, das durch kein<br />

Missverständnis getrübt werden könnte."<br />

Der Anglo-Araber ist gefragt<br />

Der Fall Napoleons III. im Jahr 1870 und die<br />

komplizierten Anfänge der Dritten Republik<br />

schadeten dem französischen "Kauffieber"<br />

Bango db, *1923 bei den Shammar, hatte großen Einfluß auf die Zucht in den nordafrikanischen<br />

Gestüten, die von den Franzosen gegründet wurden.<br />

Nichab galt als eine der schönsten Stuten. Gezüchtet von Emir Beshir, Libanon, der sie Lady Stanhope<br />

schenkte, die sie wiederum an de Portes verkaufte.<br />

41<br />

im Orient nicht, ganz im Gegenteil: Zwischen<br />

1874 und 1880 importierten verschiedene<br />

Missionen eine große Anzahl von <strong>Pferde</strong>n,<br />

über hundert Hengste und rund vierzig Stuten.<br />

Einer der hochwertigsten Hengste war<br />

zweifellos Mekain, der dem Kaiser (von Frankreich)<br />

vom Sultan (der Türkei) angeboten wurde.<br />

Er wurde in Pin und später in Pompadour<br />

stationiert, aber trotz seiner Qualität - außer<br />

am Lebensende - nur wenig verwendet, und<br />

wenn, dann in der Kreuzungszucht. Ein großer<br />

Züchter, Gustave Roque, vertraute ihm<br />

und ließ ihn eine Nachfahrin der berühmten<br />

Nichab decken und zollte ihm diesen schönen<br />

Tribut: "Mekain ist schön wie Poesie! Lassen<br />

Sie die Dichter mir vergeben, aber dieses<br />

Pferd kann mit allem verglichen werden,<br />

ohne etwas zu entehren ... von fragwürdiger<br />

Qualität in einigen Teilen, aber wunderschön,<br />

von dieser Schönheit, die sich nicht beschreiben<br />

läßt. Diese Nüstern, die sprechen, dieses<br />

Auge, das träumt, dieser Kopf, der Gemälden<br />

und Legenden vorbehalten ist.“<br />

1872 landete eine Gruppe von 12 Stuten hoher<br />

Qualität, die am Ende einer erfolglosen<br />

Mission in extremer Situation gefunden wurden,<br />

in Marseille, bevor sie nach Pompadour<br />

gingen. Sie waren von gleich hoher Qualität<br />

wie Nichab, Koheil und Warda, die Besten der<br />

Besten. Unter ihnen war eine gewisse Merjané.<br />

Ihre erste in Frankreich geborene Tochter,<br />

Berthe, ist keine andere als die Großmutter in<br />

der 4. Generation von Dénousté.<br />

Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

hing das Überleben des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s in Frankreich vom Anglo-Araber, und<br />

überlebte nur für die Zucht des Anglo-Arabers,<br />

obwohl dies einiges Bedauern hervorrief.<br />

Das arabische Pferd war nur noch ein<br />

Prozentsatz des anglo-arabischen <strong>Pferde</strong>s.<br />

In den 1920er-Jahren zielten einige Ankaufsmissionen<br />

schließlich auf den Kauf von <strong>Pferde</strong>n<br />

ab, die sich vor allem für die Zucht von<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabern eignen sollten. Diese Missionen<br />

wurden durch die Tatsache erleichtert,<br />

Geschichte


Geschichte<br />

dass der Völkerbund Syrien und den Libanon<br />

unter französisches Mandat gestellt hat.<br />

General Rieu de Madron brachte 1925 neun<br />

von den Anazeh gezüchtete Hengste sowie<br />

faszinierende Reisehinweise, Fotos und einen<br />

Bericht über die rein arabische <strong>Pferde</strong>rasse<br />

zurück.<br />

Andere Missionen lieferten hervorragende<br />

Hengste für die Gestüte in Nordafrika, insbesondere<br />

für das Gestüt von Tiaret: Bango, ein<br />

Hengst, der 1923 bei den Shammar geboren<br />

wurde, von 1,45 Meter Größe; er hatte eine<br />

lange und glänzende Karriere. Und aus Syrien<br />

kamen El Managhi und El Obayan. Tiaret<br />

und die algerischen Hengstdepots erhielten<br />

zwischen 1884 und 1945 rund 220 Hengste.<br />

Von Frankreich nach Russland<br />

Eine der negativen Auswirkungen dieses<br />

westlichen Appetits auf das orientalische<br />

Pferd war, dass das Pferd in Arabien zum<br />

Handelsgegenstand wurde, während ursprünglich<br />

die Ausländer das arabische Pferd<br />

in langen Abständen und mit großen Schwierigkeiten<br />

erhalten hatten. Die Wüste konnte<br />

kaum die Tausende von <strong>Pferde</strong>n bereitstellen,<br />

die gefordert wurden, und manchmal ging es<br />

auf Kosten der Qualität.<br />

In Frankreich brach die Zucht des arabischen<br />

<strong>Pferde</strong>s zusammen. Es war unerlässlich geworden,<br />

in Algerien ein Gestüt zu schaffen,<br />

"in dem wir die Rasse züchten können, ohne<br />

sie zu beschädigen". So wurden 1877 in Tiaret<br />

und 1880 in Sidi-Tabet Gestüte gegründet.<br />

Können wir uns heute, im Jahr <strong>2020</strong>,<br />

vorstellen, dass diese Worte des ehemaligen<br />

Gestütsinspektors Houel aus dem Jahr 1867<br />

stammen? "Angesichts der bedauernswerten<br />

Auswirkungen wechselnder Moden gibt<br />

es vor allem wahre Schönheit, die einzige,<br />

die große, die ewige, die der Schöpfer der<br />

Art der Spezies auferlegt hat (...). Leider verschwindet<br />

diese Schönheit jeden Tag, nur<br />

sehr wenige <strong>Pferde</strong> in unserer Zeit können<br />

ein vollständiges Bild liefern, und bald wird<br />

es notwendig sein, hundert verschiedene<br />

davon zu betrachten (…), um dieses Gesamtbild<br />

zu bekommen. Solange noch Zeit<br />

ist, lassen Sie uns alle Anstrengungen unternehmen,<br />

um der Welt den kostbaren Typ des<br />

guten und schönen <strong>Pferde</strong>s zu bewahren: Es<br />

gibt Ruinen, die man nicht wieder aufbauen<br />

kann.“<br />

Der Krieg braucht keine <strong>Pferde</strong> mehr: Die<br />

Selektion orientiert sich daher an den Rennen.<br />

In der Zwischenkriegszeit kamen Rennen<br />

ausschließlich für <strong>Vol</strong>lblutaraber zu den<br />

Rennen für Anglo-Araber hinzu. Die Generation<br />

von 1924 wurde dominiert von Dénousté,<br />

dem Sohn Latifs, der 1909 aus Ägypten importiert<br />

wurde, und Djaima von dem in der<br />

Wüste gezüchteten Khouri und Dame Tartine,<br />

über die er auf Merjané zurückgeht, von der<br />

wir zuvor gesprochen hatten. Dénousté war<br />

bis 1948 in Pau stationiert, hatte etwa 800<br />

Stuten gedeckt und fast 450 identifizierte<br />

Produkte hinterlassen. Er starb im Alter von<br />

27 Jahren und hatte sich seine Beweglichkeit<br />

und Fruchtbarkeit bis ins Alter bewahrt!<br />

El Managhi, ein Hengst, der 1923 in Hama, Syrien gekauft wurde und der ebenfalls im algerischen<br />

Gestüt Tiaret wirkte. Er hinterließ insbesondere sehr gute Stuten.<br />

Beeindruckt von den französischen Rennarabern<br />

sandte die russische Regierung in den<br />

1930er-Jahren eine Ankaufmission in den<br />

Südwesten Frankreichs. So ging ein Sohn<br />

von Dénousté, Kann, zusammen mit sechs<br />

Stuten, darunter Aissa, die auf Asfoura zurückgeht,<br />

nach Russland. Crabbet-Stuten<br />

wurden auch nach Russland importiert und<br />

Kanns Verbindung mit einer von ihnen (Rixalina)<br />

ergab den heldenhaften Korej, der die<br />

Wanderungen und Wechselfälle des Zweiten<br />

Weltkriegs ertrug und bis zu seinem Tod im<br />

Alter von fast 30 Jahren brillant war. Er hinterließ<br />

in Tersk zahlreiche angesehene Nachkommen:<br />

Knippel, dem großem Gewinner<br />

der Flachrennen, und Kankan (der Rixalina<br />

zweifach als Großmutter führt), den Vater der<br />

Legende Persik!<br />

Nordafrikanischen Aussenstellen<br />

Die französische Araberzucht verdankt den<br />

Araberrennen viel, die bis zum bevorstehenden<br />

Zweiten Weltkrieg bei großen Besitzern<br />

sehr beliebt waren. Danach befand sich die<br />

Anzahl der arabischen <strong>Pferde</strong> in den Ursprungsländern<br />

im freien Fall: Die Armeen<br />

der ganzen Welt wurden motorisiert, viele<br />

Nomaden ließen sich nieder und zogen das<br />

Auto dem Pferd vor. Die natürliche Selektion<br />

war definitiv beeinträchtigt. Glücklicherweise<br />

konnten die Engländer in Ägypten eine effiziente<br />

Zuchtorganisation aufbauen, die Royal<br />

Agricultural Society.<br />

Für Frankreich blieben die Gestüte und<br />

Hengstdepots Nordafrikas erhalten, jedoch<br />

wird die gesamte Selektionsarbeit, die in<br />

Tiaret insbesondere unter dem Kommandanten<br />

Bardot in Bezug auf Bango durchgeführt<br />

wurde, in fünfzehn Jahren durch schlechtes<br />

Management und falsche Verkaufspolitik<br />

fast zunichtegemacht. In Tunesien wurden<br />

noch immer hervorragende Rennaraber aus<br />

einheimischen oder französischen Linien gezüchtet,<br />

insbesondere Sumeyr und Ourour.<br />

Nach fünf Siegen in Tunesien kam Ourour<br />

1952 mit fünf Jahren in Tarbes zum Einsatz. Er<br />

wurde aber wenig in der <strong>Vol</strong>lblutaraberzucht<br />

eingesetzt (nur 18 Fohlen in 17 Dienstjahren),<br />

und dies in den schlimmsten Jahren des Niedergangs<br />

- aber welche Qualität hatten diese!<br />

Wir finden bei ihm Asfoura als Mutterlinie<br />

und durch seinen Vater Duc geht Ourour auf<br />

Merjané und Warda zurück.<br />

Das immense genetische Potenzial der französischen<br />

Einrichtungen in Nordafrika wurde<br />

während der politischen Ereignisse, die mit<br />

der Unabhängigkeit dieser Länder einhergingen,<br />

zerstört. 1964 lässt die Zuchtbuchkommission<br />

einige aus Nordafrika repatriierte<br />

Stuten zu, und die Verwaltung erwirbt drei<br />

Hengste, die für Rennen typisch und entsprechend<br />

gebaut waren: In'Chaalah, Iricho<br />

und Irmak. Sie wurden von anglo-arabischen<br />

Züchtern verachtet, die Ba-Toustem oder<br />

Saint Laurent bevorzugen, da sie einheitlichere<br />

Modelle darstellten.<br />

Der französische Araber war fast verschwunden,<br />

doch im Nationalgestüt von Pompadour<br />

gab es immer noch einige reinrassige arabische<br />

Zuchtstuten. Leider brachten sie in<br />

den 1960er-Jahren nur Anglo-Araber wie<br />

die meisten privaten Zuchtstuten: Maderba,<br />

Madonna, Magicienne, Nevada II usw. haben<br />

in der Kreuzung mehr produziert als in der<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberzucht, was uns heute mit immensem<br />

Bedauern zurücklässt: Denken wir<br />

an Nevada II, Großmutter in weiblicher Linie<br />

von mindestens 50 Gewinnern von Gruppe-I-Rennen<br />

und, verbunden mit Ourour,<br />

Mutter von Nevadour, einer der gefragtesten<br />

Linien der Welt, die Stute "of a lifetime" von<br />

Renée Laure Koch.<br />

Der Niedergang<br />

Im Jahr 1965 wurden im Stutbuch nur zwei<br />

<strong>Vol</strong>lblutaraberfohlen registriert. Eines von<br />

ihnen stammt von Robert Mauvy, Ästhet,<br />

Maler und Züchter arabischer <strong>Pferde</strong>, gemäß<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong><br />

42


Sumeyr (Bango / Jamnia) *1948 , geboren in Tunesien, wurde nach Frankreich exportiert und<br />

stand im Nationalgestüt Pau.<br />

den Abstammungslinien und Bräuchen der<br />

Ursprungsländer. Dann gründete Jacques<br />

Chalom des Cordes 1966 in der Provence ein<br />

Zuchtprogramm mit polnischen Arabern, die<br />

viel "schöner" als die französischen waren<br />

und dennoch über Rennen selektiert wurden.<br />

Letzterem wird bald nachgeeifert, neue<br />

Gestüte gedeihen und importieren <strong>Pferde</strong><br />

aus Polen, Tunesien, Holland, Marokko. Neu<br />

ist, dass die Eichung (der Rassestandard) jetzt<br />

Privatsache geworden ist! Es war die Zeit, als<br />

diese neuen Züchter gegen die nationalen<br />

Gestüte rebellierten, die sie beschuldigten,<br />

das arabische Pferd zu einem bloßen Handlanger<br />

für die Anglos gemacht zu haben.<br />

Der Direktor von Pompadour, Pierre Pechdo,<br />

der persönlich der Wiederbelebung des<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabers sehr positiv gegenüberstand,<br />

wurde 1970 auf Mission nach Polen geschickt,<br />

um drei Hengste zu erwerben. Da die<br />

meisten guten Hengste für die Auktionen reserviert<br />

waren, bei denen die Amerikaner sie<br />

zu Goldpreisen kauften, waren die Verhandlungen<br />

schwierig. Aber es gelang ihm, Baj<br />

(von Negatiw, Stutenlinie Gazella II), Elaborat<br />

und Badr-Bedur zu erwerben, beide von Comet,<br />

dessen Vorfahr Bad direkt von Chérifa<br />

abstammt, so dass dies eine Rückkehr der<br />

besten Linie darstellt, im Typ verbessert, wie<br />

es die Polen so gut können.<br />

Die französische Regierung versuchte daher,<br />

die Kontrolle über diese sehr unabhängigen<br />

Züchter zurückzugewinnen, während Züchter<br />

aus vielen Ländern gerade zusammengekommen<br />

waren, um eine Weltorganisation<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s (WAHO) zu schaffen.<br />

1975 gab es wieder Rennen für <strong>Vol</strong>lblutaraber,<br />

und zum ersten Mal fand der berühmte<br />

Distanzritt in Florac statt, der von Persik gewonnen<br />

wurde. Das arabische Pferd wurde in<br />

Frankreich gerettet, zumindest zahlenmäßig!<br />

Die Organisation von Shows, Reglemente, die<br />

Ausbildung von Offiziellen und der Kampf<br />

gegen gewisse (tierquälerische) Praktiken,<br />

die sich abzeichneten, veranlassten die wichtigsten<br />

Länder 1983 die ECAHO zu gründen.<br />

Ihre Missionen für Fairplay und den Schutz<br />

von <strong>Pferde</strong>n sind bis heute aktuell!<br />

Die westliche Zuchtselektion, die sich an<br />

Sport- oder Schönheitswettbewerben orientiert,<br />

hat eine Entwicklung in Gang gebracht,<br />

die die beiden grundlegenden Eigenschaften<br />

des arabischen <strong>Pferde</strong>s voneinander trennt:<br />

Schönheit und Funktionalität. Während<br />

gleichzeitig die Bedeutung der Genetik und<br />

das Studium der Abstammungslinien vergessen<br />

wurde, die den heutigen <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

von seinen Selektionskriterien im ursprünglichen<br />

Sinne entfernt.<br />

Zusammenfassend kann man sagen, dass das<br />

<strong>Arabische</strong> Pferd ein facettenreiches Juwel ist:<br />

Zeuge und Akteur der Völkergeschichte,<br />

hoch entwickelte Kriegswaffe, Kunstwerk,<br />

religiöses Symbol, treuer Begleiter, versierter<br />

Sportler. Wir haben es als Vermächtnis von<br />

den Beduinenvölkern erhalten, die es von<br />

Anfang an verwöhnt haben. Dann kamen angesehene<br />

Leute, die es auf der ganzen Welt<br />

verbreitet und bis heute weiterentwickelt haben.<br />

Paradoxerweise wird das arabische Pferd<br />

derzeit in den Ursprungsländern genauso<br />

angegriffen, da sich diese in unaufhörlichen<br />

Kriegen befinden, wie in der restlichen Welt,<br />

hier jedoch im Wohlstand und Frieden. In unseren<br />

materialistischen Gesellschaften ist das<br />

arabische Pferd vielfach zu einem "Objekt"<br />

geworden, das der Mode ausgeliefert ist.<br />

Es scheint mir wichtig, durch die Verbreitung<br />

von Wissen, Literatur und Kunst das arabische<br />

Pferd wieder zu etwas Besonderem zu<br />

machen. Wir müssen wieder lernen, es zu<br />

bestaunen, um sicherzustellen, dass zukünftige<br />

Generationen von Züchtern jedes Detail<br />

seines wunderbaren Erbes studieren möchten,<br />

damit diese sie bei ihrer täglichen Arbeit<br />

inspirieren. Wenn wir uns des Schatzes in<br />

unseren Händen bewusst sind und stolz darauf<br />

sind, werden wir motivierter sein, diesen<br />

Schatz zu bewahren und für seine positive<br />

Entwicklung zu arbeiten, ohne ihn zu verfälschen!<br />

Ich gebe Jean Deleau das letzte Wort: "Wenn<br />

das <strong>Arabische</strong> Pferd das schönste ist, dann<br />

deshalb, weil es das beste ist und seine<br />

Schönheit nur die Materialisierung all seiner<br />

Eigenschaften ist."<br />

Christele Derosch<br />

Auszug aus einem Vortrag, gehalten anläßlich<br />

der Jahreshauptversammlung der ECAHO <strong>2020</strong>.<br />

Ourour (Duc II / Imama) *1947, ebenfalls in Tunesien geboren und nach Frankreich exportiert.<br />

Erführt 25 % ägyptisches Blut.<br />

Geschichte<br />

Zurück zu den Werten<br />

1972 wurde der französische Araberzuchtverband<br />

(ACA) gegründet und die Gründungsmitglieder<br />

beschlossen, einen internationalen<br />

Wettbewerb in Paris zu organisieren,<br />

dessen erste Ausgabe anlässlich der 2. <strong>Pferde</strong>schau<br />

1973 im Parc de Vincennes stattfand.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

43


Arabian Horse Breeding in France<br />

History<br />

In Competition with<br />

the Anglo-Arabian<br />

The National Stud of Pompadour.<br />

In the 19th and early 20th centuries, the French government imported over 600 Arabian<br />

horses from the Middle East. But the purebred Arabian in France was always in competition<br />

with the Anglo-Arab - and had almost lost the battle.<br />

Since the Crusades, France has always<br />

had a privileged situation in Asia Minor<br />

and the Middle East, which has enabled<br />

it to stock up on top quality Arabian horses<br />

from there. It was from the end of the 18th<br />

century, with the trip of the German explorer<br />

and zoologist Carsten Niebuhr to Arabia,<br />

of the Swiss orientalist explorer Jean-Louis<br />

Burckhardt in Syria and of course with the<br />

French expeditionary force under orders of<br />

Napoleon Bonaparte during the Egyptian<br />

Campaign that the Europeans will make the<br />

final distinction between the Arabian Horse<br />

and other oriental breeds. The Mamelukes<br />

terribly impressed the troops involved: "the<br />

Mameluk excited our admiration: he was linked<br />

to his horse who seemed to share all his<br />

passions!" ... this is how General Desaix took<br />

Upper Egypt in 1798 after equipping 500 cavalry<br />

men on excellent local horses! Besides,<br />

at the end of his reign the Emperor was riding<br />

only Arabians.<br />

The State Studs (abolished in 1790) were restored<br />

in 1806, and quickly arose the need for new<br />

blood, the extraordinary horses brought back<br />

by the army in Egypt starting to be out of state<br />

to serve. Fashion came to the races, to imitate<br />

the English. The Emperor specifies in 1808:<br />

"I would have preferred endurance races to<br />

speed races" These were logical reflection since<br />

Napoleon, a military leader like Mohammed,<br />

was fully aware of the value of long distance<br />

races!<br />

Over 600 Original Arabians<br />

Messieurs de Portes and Solanet, directors of<br />

the stallion depots, sound the alarm signal:<br />

the stallions were scattered at the closure of<br />

the royal stud farms at the beginning of the<br />

French Revolution. “If the mares have increased<br />

in number, they have regressed in quality….<br />

The peasant, left to himself, only sought<br />

to raise the size; he got this point, but at what<br />

cost! These animals are without lightness, without<br />

strength, without vigor.”<br />

So it became clear that there was a need to<br />

allocate large budgets and to hire experts to<br />

remedy this shortage. Often negotiated in hard<br />

struggle in Aleppo, Constantinople, or even in<br />

Egypt, the emissaries who were sent on these<br />

mission by France brought over two centuries<br />

(1779-1970) nearly 480 stallions and 130 mares.<br />

The latter were usually not for sale which<br />

explains why there were so few, added to the<br />

fact that in France the improvement had to be<br />

done through the stallions.<br />

One of the missions that had the most consequences<br />

for the future of the purebred Arabian<br />

in France was led from 1818 to 1820 by<br />

Jules de Portes, director of the Haras de Pau,<br />

accompanied by the veterinarian Louis Damoiseau.<br />

They acquired 37 stallions (notably<br />

the famous Massoud) and 2 mares. Including<br />

Nichab, offered to the mission, who was used<br />

as broodmare 10 years at the Haras du Pin<br />

producing Anglo-Arabs then finally 13 years<br />

at Pompadour, where she produced purebred<br />

Arabians. She died at 28 years of age…<br />

Massoud is pictured (page 40) as a strong<br />

Koheylan type of skeleton and musculature<br />

(while other very different representations<br />

exist). He made a great contribution to the<br />

creation of the French Anglo-Arab.<br />

Outstanding riders express themselves brilliantly<br />

on the Arabian horse, like the viscount<br />

of Aure, a great promoter of outdoor riding: I<br />

quote "You seem astonished that it is among<br />

barbarian hordes that 'we go to look for the<br />

perfect type of horse', but your surprise will<br />

cease when you know that, from time immemorial,<br />

the Arab takes care especially of this<br />

kind of education. The horse is not for him,<br />

as for us, an accessory of existence or an emblem<br />

of wealth ... it is all his life, he shares<br />

with him his sorrows and joys, his tiredness<br />

and his rest. His nobility is that of his horse,<br />

he has his genealogy, knows his parentage<br />

and can prove that his faithful friend is of<br />

noble race and blood that no misalliance<br />

could stain."<br />

44<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


History<br />

Mare barn at La Rivière at the National Stud of Pompadour. In the foreground Furette with her daughter Kebira to the right. Furette is a daughter of<br />

Warda, one of the foundation mares of French Arabian horse breeding..<br />

Anglo-Arabian in high Demand<br />

The fall of Napoleon III in 1870 and the complicated<br />

beginnings of the Third Republic,<br />

did nothing to harm French "buying fever"<br />

in the Orient, quite to the contrary: Between<br />

1874 and 1880 different missions imported<br />

a large number of horses, over a hundred<br />

stallions and around forty mares. One of the<br />

most high-quality stallions is undoubtedly<br />

Mekain, offered to the Emperor by the Sultan,<br />

stationed in Pin and then in Pompadour,<br />

little used despite his quality, used especially<br />

in crossbreeding except at end of life. A great<br />

breeder, Gustave Roque, trusted him and let<br />

him cover his descendants of the illustrious<br />

Nichab, and paid him this beautiful tribute<br />

"Mekain is beautiful like poetry! Let the poets<br />

forgive me but this horse can be compared to<br />

everything without dishonoring anything…<br />

of questionable quality in some parts but<br />

beautiful of this beauty that does not detail.<br />

These nostrils that speak, this eye that<br />

dreams, this head reserved for paintings and<br />

legends.”<br />

In 1872, a batch of 12 quality mares, found<br />

in extremis at the end of an unsuccessful<br />

mission, landed in Marseille before joining<br />

Pompadour. They were of equal quality to<br />

the Nichab, Koheil and Warda, the best of the<br />

best. Among them is a certain Merjané ... Her<br />

first daughter born in France, Berthe, is none<br />

other than the granddam in 4th generation<br />

of Dénousté.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

At the end of the XIXth and the beginning of<br />

the XXth, although this leaves us with some<br />

regrets, the survival of the Arab horse in France<br />

was by and for the Anglo-Arab. The Arabian<br />

horse is only a percentage of the Anglo-Arabian.<br />

In the 1920s, certain missions were finally<br />

aimed at the purchase of horses likely to<br />

work in purebred Arabians. These missions<br />

are facilitated by the fact that the League of<br />

Nations has placed Syria and Lebanon under<br />

French mandate. General Rieu de Madron<br />

brought back in 1925 9 stallions, all bred by<br />

the Anazeh, as well as fascinating travel notes,<br />

photos and his report on the pure Arabian<br />

horse breed.<br />

Other missions for the studs in North Africa<br />

provided excellent stallions for the Stud farm<br />

of Tiaret: notably Bango, a stallion bred by<br />

the Shammar, born in 1923, of one meter<br />

forty five, who had a long and brilliant career;<br />

and from Syria El Managhi and El Obayan.<br />

Tiaret and the Algerian stallion depots thus<br />

received some 220 stallions between 1884<br />

and 1945.<br />

From France to Russia<br />

One of the negative effects of this Western appetite<br />

for the Oriental horse, is that the horse<br />

in Arabia became an object of trade whereas<br />

originally the foreigners had obtained it at<br />

long intervals and with great difficulties. The<br />

desert will barely supply the thousands of<br />

45<br />

horses requested, sometimes at the expense<br />

of quality.<br />

In France, the breeding of the Arabian horse is<br />

collapsing. It has become essential to create<br />

a stud farm in Algeria "where we would grow<br />

the breed without damaging it". It was done<br />

in 1877 in Tiaret and in 1880 in Sidi-Tabet.<br />

Can we imagine today, in <strong>2020</strong>, that these<br />

words from the former Stud inspector Houel<br />

date from 1867? "Faced with the deplorable<br />

effects of changing fashions, there is above<br />

all true beauty, the only one, the great, the<br />

eternal, that which the Creator imposed on<br />

the type of the species (...) Unfortunately this<br />

beauty disappears each day, very few horses<br />

in our time can offer the complete picture and<br />

soon it will be necessary to look at a hundred<br />

different subjects (…) While there is still time,<br />

let us make all our efforts to preserve to the<br />

world the precious type of the good and beautiful<br />

horse: there are ruins that we can no<br />

longer rebuilt”…<br />

The war no longer needs horses: the selection<br />

will therefore orient itself for the races. In<br />

the interwar period, races reserved for purebred<br />

Arabian were added to Anglo-Arab races.<br />

The generation of 1924 is dominated by<br />

Dénousté, son of Latif, imported from Egypt<br />

in 1909 and Djaima (by the desert-bred Khouri<br />

and Dame Tartine by which he thus traces<br />

on Merjané of which we spoke previously).<br />

Stationed in Pau until 1948, having served almost<br />

800 mares and leaving nearly 450 iden-


History<br />

tified products, Dénousté died at 27 years old,<br />

having kept his flexibility and fertility!<br />

Impressed by the French racing Arabs, the<br />

Russian government sent a buying mission to<br />

the Southwest of France in the 1930s… this<br />

is how a son of Dénousté (together with six<br />

mares, among them Aissa, tailing back to Asfoura),<br />

Kann, went to Russia… Crabbet mares<br />

were also imported to Russia and Kann's<br />

marriage to one of them (Rixalina) gave the<br />

heroic Korej, who endured the migrations<br />

and vicissitudes of the Second World War and<br />

remained brilliant until his death at almost<br />

30 years old… he left Tersk with prestigious<br />

descendants: Knippel, the big winner on the<br />

flat, and Kankan (closely inbred with Rixalina<br />

as a double grandmother), the father of the<br />

legend Persik!<br />

The North African Outlets<br />

French Arabian breeding owes a lot to the races<br />

reserved for it and which were very popular<br />

with big owners, until the looming of the<br />

Second World War. After this, the number of<br />

Arab horses was in free fall in the countries<br />

of the Cradle: the armies of the whole world<br />

are motorized, many nomads settle down<br />

and prefer the car to the horse ... the local<br />

natural selection is definitely compromised.<br />

Fortunately the English were able to organize<br />

in Egypt an efficient selection body, the Royal<br />

Agricultural Society.<br />

For France remain the studs and stallion depots<br />

of North Africa, however all the work of<br />

selection carried out in Tiaret (in particular<br />

by the commander Bardot with respect to<br />

Bango) will be almost reduced to nil in fifteen<br />

years, with the use of poor standards and a<br />

policy of dispersal. In Tunisia, excellent racing<br />

Arabs are still produced, of native or French<br />

strains, notably Sumeyr and Ourour. After 5<br />

victories in Tunisia Ourour arrives in service<br />

at Tarbes at 5 years old in 1952. He was little<br />

used in purebred Arabians (only 18 foals in 17<br />

years of service, in the worst years of decline,<br />

but what quality!). We find Asfoura as damline<br />

and through his father Duc, Ourour traces<br />

to both, Merjané and Warda.<br />

The immense genetic potential of French<br />

North African establishments have been<br />

dispersed during the political events which<br />

accompany the independence of these<br />

countries. In 1964 the studbook commission<br />

admits some mares repatriated from<br />

North Africa and the administration acquires<br />

three stallions typical and regular in races:<br />

In'Chaalah, Iricho and Irmak… despised by<br />

Anglo-Arab breeders who prefer Ba-Toustem<br />

or Saint Laurent, more consistent models.<br />

French Arabian horses are in the process of<br />

Djerba Oua (Dragon / Doree II) *1946 is inbred three times in III. generation to Dénousté. Through<br />

his son Gosse de Bearn (but not only him), he had great influence on French Arabian breeding.<br />

Dénousté (Latif db / Djaima (von Khouri db)) *19<strong>21</strong>, one of the most influential stallions; he had<br />

ca. 450 foals, though not all of them purebred Arabians.<br />

disappearing, yet the National Stud of Pompadour<br />

still has a few purebred Arabian broodmares…<br />

Unfortunately in the 1960s, they<br />

only produce Anglo-Arabs as do most private<br />

broodmares: Maderba , Madonna, Magicienne,<br />

Nevada II etc have produced more in<br />

crossbreeding than in the purebred Arabian<br />

breed which leaves us today with immense<br />

regrets: Nevada II, remember, grandmother<br />

in female line of at least 50 Group 1 winners<br />

and, associated with Ourour, mother of Nevadour,<br />

one of the most sought after strains<br />

in the world, "the mare of a lifetime" by Renée<br />

Laure Koch.<br />

The Depression<br />

In 1965, the studbook recorded only two<br />

purebred Arabian foals. One of them comes<br />

from Robert Mauvy, esthete, painter and<br />

breeder of Arabian horses according to the<br />

lineages and customs of the cradle. Then Jacques<br />

Chalom des Cordes set up in 1966 in Provence<br />

a breeding program with Polish Arabians,<br />

much more "beautiful" than ours and<br />

selected however at the races. The latter will<br />

soon be emulated, new studs are flourishing<br />

and importing horses from Poland, Tunisia,<br />

Holland, Morocco - new, the calibration has<br />

become private! It was the time when these<br />

new breeders rebelled against the National<br />

stud farms that they accused of reducing the<br />

Arabian horse to a mere henchman for the<br />

Anglos.<br />

Promoted director of Pompadour, Pierre<br />

Pechdo, personally very favorable to this revival<br />

in favor of the Arab, was sent on a mission<br />

in 1970 to Poland in order to acquire three<br />

stallions. As most of the good subjects were<br />

reserved for the auction where the Americans<br />

buy them at gold prices, negotiations were<br />

difficult but he managed to acquire Baj (by<br />

Negatiw, damline Gazella II), Elaborat and<br />

Badr- Bedur, both by Comet whose ancestor<br />

46<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Bad descended directly from Chérifa, so a return<br />

to the fold of our best lineage improved<br />

in type as the Poles know so well to do,<br />

The French administration was thus trying<br />

to regain control of these very independent<br />

breeders, while breeders from many countries<br />

have just come together to create a world organization<br />

of the Arabian horse.<br />

Return to the True Values<br />

In 1972 the French Arabian Horse Association<br />

was created and the founding members decided<br />

to organize an international competition<br />

in Paris, the first edition of which would be<br />

held at Parc de Vincennes on the occasion of<br />

the 2nd Horse Show in 1973.<br />

1975 sees the reappearance of purebred Arabian<br />

races, and the first edition of the famous<br />

Florac endurance ride won by Persik. The<br />

Arabian horse was saved in France, at least<br />

in terms of numbers! The organization of<br />

shows, regulations, training of officials and<br />

the fight against deviant practices, which are<br />

emerging, lead the main organizing countries<br />

to create in 1983 the ECAHO, its missions<br />

for fairplay and the protection of horses are<br />

still actual today!<br />

Western selection oriented towards sporting<br />

or beauty competitions, has tended to<br />

separate the two fundamental qualities: beauty<br />

and functionality, while also forgetting<br />

the importance of genetics and the study of<br />

lineages in mating, which distances the current<br />

Arabian horse of its ancestral selection<br />

mode, in the original spirit.<br />

In conclusion, the Arabian Horse is a multifaceted<br />

jewel: witness and actor of the history<br />

of peoples, sophisticated weapon of war,<br />

work of art, religious symbol, loyal companion,<br />

accomplished sportsman. We have received<br />

it as a legacy from the Bedouin peoples<br />

who have pampered it from the start and<br />

then distinguished people who have spread it<br />

around the world and made it evolve to the<br />

present day. Paradoxically the Arabian Horse<br />

is currently under attack as much in the countries<br />

of the cradle which are in ceaseless wars,<br />

as in the rest of the world however rather rich<br />

and in peace. In our materialist societies the<br />

Arabian horse has sometimes become an<br />

"object", at the mercy of drifts.<br />

It seems essential to me, through the dissemination<br />

of knowledge, literature and art, to<br />

RESACRALIZE the Arabian Horse. Relearn to<br />

marvel at him. To take care that future generations<br />

of breeders want to study every detail<br />

of its wonderful heritage, to inspire them in<br />

their daily work. Thus aware and proud of the<br />

treasure in our hands, we will be more motivated<br />

to preserve it and work for its positive<br />

evolution, without distorting it!<br />

It is from Jean Deleau that I will borrow the<br />

last word: "If the Arabian horse is the most<br />

beautiful, it is because it is the best and its<br />

beauty is only the materialization of all its<br />

qualities"<br />

Christele Derosch<br />

Extract of her presentation at the ECAHO<br />

General Meeting <strong>2020</strong>.<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Kann (Dénsouté / Kita) *1927 was exported to Tersk Stud in Russia in 1930. He became one of the<br />

main sources of athletic ability in Russian Arabian breeding and his progeny dominated racing.<br />

Korej (Kann / Rixalina) *1939 bred in Russia. He is a blend of Crabbet and French lines. Korej was a<br />

successful race horse as well as an important sire. He left <strong>21</strong>1 offspring in Russia.<br />

Kankan (Korej / Nagrada) *1954 bred in Russia. He is the sire of Persik, who founded a dynasty of<br />

endurance horses in France.<br />

47<br />

History


Die Triple Crown Schauen 2018<br />

Schauen<br />

Perspektivwechsel<br />

oder<br />

alle Fotos. G. Waiditschka<br />

"Was ich auf Araberschauen<br />

über Reitpferde<br />

gelernt habe"<br />

Ich habe mich als Araber-Laie bereits zu kleineren Zuchtschauen in<br />

Deutschland begeben, um einen Eindruck von der Szene zu erhalten. Der<br />

Höhepunkt meiner Unternehmungen war aber zweifellos der Besuch der<br />

Weltmeisterschaft in Paris im Dezember 2019. Von dieser Veranstaltung<br />

möchte ich einen Eindruck vermitteln aus der Perspektive eines Reiters.<br />

48<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Schauwesen & Ehrlichkeit<br />

Ich persönlich bin eine aktive Springpferdezüchterin und große<br />

Verfechterin der Sportpferdezucht und Leistungsselektion. Daher<br />

ist meine Einstellung gegenüber der Schauszene eher skeptisch.<br />

Nur hübsch sein, ohne Leistung zu erbringen, wozu soll das für ein<br />

Pferd gut sein? Für mich ist ein Pferd ein Sportpartner.<br />

Aber ist es nicht ehrlicher, von vorneherein zu sagen, wir vergeben<br />

gute Wertnoten für schöne Gesichter, nette Choreografie und<br />

hochgerissene Hufe? Da weiß man zumindest, woran man ist. Daher<br />

wollte ich dem Ganzen eine Chance geben und es mir einmal<br />

live ansehen.<br />

Denn es stellt sich die Frage: Ist es in der Dressur so viel anders? Da<br />

werden Werte wie Gelassenheit und Taktreinheit für Schauelemente<br />

ausgetauscht, obwohl in den Regularien etwas anderes steht. Da<br />

wird die Harmonie der Gesamtdarbietung der Korrektheit der Ausführung<br />

geopfert. Das ist doch viel befremdlicher.<br />

Wenn sinnvolle Elemente wie Schritt und Grußaufstellung international<br />

auf den Prüfstand gestellt werden (weil sich sonst die Zuschauer<br />

langweilen), kann man nur festhalten: Das hat kein echter<br />

<strong>Pferde</strong>mensch entschieden! Das sind die Prüfsteine der sorgsamen<br />

und pferdegerechten Ausbildung. Sie abzuschaffen (und wer weiß<br />

was noch folgt?), bedeutet, dass wir uns mehr und mehr in Richtung<br />

Zirkus bewegen. Dann können wir die Kür auch gleich korrekterweise<br />

als Show betiteln.<br />

Aber zurück zu meinen Eindrücken aus der Araber-Szene.<br />

Aufstellung<br />

Die Art der Aufstellung mit der flachen Rückenlinie soll schick<br />

aussehen, für mich sehe ich wenig tragfähige Rücken (Modell<br />

"Badewanne" denke ich mehrfach böse). Bei der Präsentation in<br />

der Bewegung sind stramme Rücken die Regel, durch den Körper<br />

Change of perspective<br />

or<br />

"What i learned<br />

about riding Horses<br />

at Arabian Horse<br />

Shows"<br />

As an amateur with regards to Arabians,<br />

I have already gone to smaller breeding<br />

shows in Germany to get an impression of<br />

the scene. The highlight of my venture was<br />

undoubtedly the visit to the World<br />

Championships in Paris in December 2019.<br />

I would like to give an impression of this<br />

event from the perspective of a rider.<br />

Schauen<br />

Eine möglichst waagerechte Kruppe ist gewünscht, auch wenn dafür<br />

die Hinterbeine hinten herausgestellt werden müssen oder ein Bein weit<br />

unter den Körper gestellt.<br />

schwingen tut da nichts, geschweige denn, dass man pendelnde<br />

Schweife sieht. (Aber auch danach sucht man in der Dressur heutzutage<br />

in der Breite vergeblich.) Das muss mir noch jemand erklären.<br />

Die gerade Kruppe lässt den Rücken sehr schwach aussehen,<br />

das ist nichts, was ich als Reiter begehrenswert finde.<br />

Was mir aber deutlich wurde und nie aufgefallen wäre, ist, dass ich<br />

diese Aufstellung immer für eine unnatürliche Haltung gehalten<br />

habe. Das stimmt so nicht. Wenn die Hengste sich gezielt gegenseitig<br />

provozieren durften, so stellten sie sich danach ausnahmslos so<br />

auf, wie es für die Prüfung erwünscht ist. Es scheint sich also um ein<br />

natürliches Imponierverhalten zu handeln.<br />

Warum das Ganze scheinbar nur unter Schmerzen „formschön“<br />

abzurufen ist, oder warum man dies in der Praxis duldet, ist mir<br />

schleierhaft. Die Schläge in Richtung <strong>Pferde</strong>kopf und vielfachen<br />

Ruck mit dem hauchdünnen Show-Halfter setzen vermutlich<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

49<br />

Showmanship & honesty<br />

Personally, I am an active breeder of show jumpers, and a great<br />

advocate of sport horse breeding and performance selection. Therefore<br />

my attitude towards the show scene is rather skeptical. Just<br />

to be pretty without performing, what is that good for a horse? For<br />

me, a horse is a sports partner.<br />

But isn't it more honest to say from the start that we give good<br />

marks for beautiful faces, nice choreography and pulled-up hooves?<br />

At least you know where you are. So I wanted to give the whole<br />

thing a chance and have a look at it live.<br />

Because the question arises: is it so much different in dressage?<br />

Values, such as serenity and tact cleanliness are exchanged for<br />

show elements, although the regulations state otherwise. The harmony<br />

of the overall presentation is sacrificed to the correctness of<br />

the execution. That is much more strange.<br />

If sensible elements such as walk and standing for greeting are put<br />

to the test on international level (because otherwise the spectators<br />

are bored), one can only say: No real horse man decided that! These<br />

are the touchstones of careful and horse-friendly training. Abolishing<br />

them (and who knows what will follow?) means that we are moving<br />

more and more towards the circus. Then we can correctly title the<br />

freestyle as a show. But back to my impressions from the Arab scene.<br />

Stand-up<br />

The type of stand-up with a flat topline should look chic, for me<br />

I see backs with little load capacity (I think angrily several times<br />

that looks like the "bath tub" model). When presenting the horse in


Schauen<br />

Adrenalin und böse Erinnerungen frei, das notwendig ist, damit<br />

die <strong>Pferde</strong> die „richtige“ Position einnehmen. Ich finde es<br />

befremdlich, wie allgegenwärtig und offen diese Gewalt gegenüber<br />

den <strong>Pferde</strong>n gezeigt wird. Ich persönlich finde die <strong>Pferde</strong><br />

in dieser Haltung auch nicht schöner, aber das ist offensichtlich<br />

Geschmackssache.<br />

Körpergewicht<br />

Für meinen Geschmack hätten die <strong>Pferde</strong> zum Teil ein paar Kilo weniger<br />

auf den Rippen haben können. Ich nehme aber an, dass ein<br />

Schutzpolster allein für den hohen Reiseaufwand und den damit<br />

verbundenen Stress für die (zum Großteil) sehr jungen <strong>Pferde</strong> wichtig<br />

ist, damit diese nicht vor der Schau die Form verlieren.<br />

Insgesamt waren die <strong>Pferde</strong> aber in sehr guter körperlicher Verfassung.<br />

Wirklich extrem dicke oder dünne <strong>Pferde</strong> sind mir nicht begegnet.<br />

Paradoxerweise werden sie dann ja so aufgestellt, dass die<br />

Silhouette schmaler wirkt.<br />

motion, tight backs are the rule, swinging through the body does<br />

not exist, let alone that one sees swinging tails (but even today<br />

you won't find a broad range of these in dressage). Someone has<br />

to explain this to me. The straight croup makes the back look very<br />

weak, that's not something I find desirable as a rider.<br />

But what became clear to me and what I would never have been<br />

noticed is that I always considered this stand-up to be an unnatural<br />

attitude. That is not correct. If the stallions were allowed to<br />

tease each other in a head-on manner, they would then position<br />

themselves without exception as required in the performance. So<br />

it seems to be a natural imposing behavior.<br />

Why the whole thing appears to be reproduced "in a beautiful shape"<br />

only in pain or why this is tolerated in practice is beyond me.<br />

The blows with the whip in the direction of the horse's head and<br />

multiple jerks with the thin show halter probably release adrenaline<br />

and bad memories, which is necessary for the horses to take<br />

the "right" position. I find it strange how omnipresent and open<br />

this violence towards horses is shown. I personally do not find the<br />

horses in this posture more beautiful, but that's obviously a matter<br />

of taste.<br />

Mit (angedeuteten) Schlägen gegen den<br />

Kopf und Ruck an dem dünnen Schauhalfter<br />

wird die Standpose abgerufen. Mangelndes<br />

Ruhigstehen wird mit Schlägen gegen die<br />

Vorderbeine bestraft. Später reicht allein die<br />

Bewegung der Gerte, um das Pferd daran zu<br />

erinnern, dass es zu gehorchen hat. Durch das<br />

Wegziehen der Beine versucht es den (vermeintlichen)<br />

Schläge zu entkommen.<br />

Ablauf<br />

Die Tribünen sind gekauft. Das muss ich vermutlich erklären,<br />

weil mir das im Reitsport oder auf Körungen noch nie begegnet<br />

ist: Es gibt auf den Tribünen Anheizer, die für Applaus und<br />

die richtige Stimmung während der Präsentation der <strong>Pferde</strong> zuständig<br />

sind.<br />

Bei Eintreten des zu unterstützenden <strong>Pferde</strong>s wird von dort eine<br />

Choreografie abgezogen vom Feinsten: Mit Peitschenrascheln,<br />

Poltern mit den Füßen, Zwischenrufen des Verzückens und lautem<br />

Gejubel. Da sind unsere Peitschenraschler auf der Zuchtschau<br />

nichts dagegen und vor allem extrem schlecht abgestimmt mit dem<br />

Vorführer. So fabriziert man sich die Standing Ovations selbst. So<br />

viel zum Thema Publikumsliebling bei der Körung, wenn sich das<br />

rumspricht …<br />

Zu meinem großen Erstaunen finden die Weltmeisterschaften der<br />

Show-Araber vor leeren Rängen statt. Wenn man die vielen mitreisenden<br />

Anheizer abzieht, scheint sich kaum jemand live vor Ort zu<br />

begeben. Fotografen sind noch vertreten. Echtes Publikum sucht<br />

man vergeblich.<br />

Zugegeben, es gibt einen Livestream und gute Berichterstattung,<br />

das Publikum ist weltweit verteilt, von daher ist es wohl etwas mühselig,<br />

extra anzureisen. Spannend finde ich, dass man von den leeren<br />

Rängen in der Live-Übertragung nichts sieht, weil die Tribünen<br />

im Dunklen liegen. Der Geräuschkulisse in der Halle nach zu urteilen<br />

müssten Zehntausende Zuschauer orientalischer Ausdrucksfreudigkeit<br />

die Ränge füllen, da geht ein Toben durch die (nicht vorhandene)<br />

Menge, dass der Fotograf nie seinen Einsatz verpassen kann. Mir<br />

dröhnen nach ein paar Stunden die Ohren, auch noch nachdem ich<br />

die Halle längst verlassen habe.<br />

Aber dieses Event findet seit beinahe 40 Jahren alljährlich in Paris<br />

statt, das ließe sich mit ein bisschen (Weihnachts-)Shopping gut<br />

verknüpfen. Bis auf die VIP-Tribünen herrscht gähnende Leere, nicht<br />

mal Catering gibt es bei den 'normalen Zuschauern'. Das ist hier<br />

eindeutig eine geschlossene Veranstaltung, trotz freiem Eintritt. Befremdlich.<br />

Body weight<br />

For my taste the horses could have been a few pounds less on the<br />

ribs. But I assume that it is a protective measure which is important<br />

for the long travels and the associated stress for the (mostly)<br />

very young horses, so that they do not lose their shape before the<br />

show. Overall, however, the horses were in very good physical shape.<br />

I have not met really extremely thick or thin horses. Paradoxically,<br />

they are then set up so that the silhouette appears narrower.<br />

Procedure<br />

The grand stands have been bought. I probably have to explain<br />

this because I have never encountered this in equestrian sport or at<br />

a licensing: There are claqueurs in the stands that are responsible<br />

for applause and the right atmosphere during the presentation of<br />

the horses.<br />

When the horse to be supported comes in, a choreography is released<br />

from there which is at its finest: with whip rustling and shaking,<br />

rumbling with the feet, cries of ecstasy and loud cheers. Our<br />

whip rustlers at the breed shows are nothing against this and, above<br />

all, extremely poorly coordinated with the handler. This is how<br />

you make the standing ovation yourself. So much for the favorite<br />

of the audience at the licensing, if the word gets around ...<br />

To my great surprise, the World Arabian Horse Championships<br />

take place in front of empty seats. If you pull off the many accompanying<br />

claqueurs, hardly anyone seems to go live on site. Photographers<br />

are still represented. But you won't find a real audience.<br />

Admittedly, there is a livestream and good reporting, the audience<br />

is distributed worldwide, so it may be a bit tedious to travel there.<br />

I find it interesting that you don't see any of the empty seats in the<br />

live broadcast because the stands are in the dark. Judging from<br />

the background noise in the hall, tens of thousands of viewers of<br />

oriental expressiveness should fill the ranks, there is a romp through<br />

the (non-existent) crowd that the photographer can never<br />

50<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Ursprung als Kriegs- und Reitpferd<br />

Interessant ist für mich der immer wieder zu hörende Hinweis des<br />

Kommentators, es würde sich im Ursprung der Araber um Reitpferde<br />

handeln, die Arbeit schätzen und in allen Reitsportsparten<br />

eingesetzt werden können. Bezeichnend, dass es nicht einmal ein<br />

Schaubild gab, um dieses Können in geeigneter Weise in Szene zu<br />

setzen. Ich habe an dem Wochenende in Paris nicht ein einziges gerittenes<br />

Pferd zu Gesicht bekommen. Da würde ich mir mehr Konsequenz<br />

wünschen.<br />

Abstammung<br />

Name und Pedigree des <strong>Pferde</strong>s werden bei der Vorstellung nicht<br />

angesagt, damit die Richter nicht von Herkunft und Besitzverhältnissen<br />

des <strong>Pferde</strong>s in ihrer Beurteilung beeinflusst werden. Das<br />

klingt erst mal gut in der Theorie und ich würde mir dies für Fohlenschauen<br />

oder selbst Körungen in der Warmblutzucht wirklich<br />

wünschen.<br />

Aber in der Praxis hat dieses System seine Grenzen. Denn selbst<br />

für mich als fachfremde Person, waren die Vorführer und die Geräuschkulisse<br />

doch recht schnell den entsprechenden Lagern zuzuordnen.<br />

Ich nehme an, das bekommen auch die Zuchtrichter<br />

mit. Zumal es qualifizierende Klassen gibt, in denen eine Vorauswahl<br />

stattfindet. Die Favoriten sind, davon kann man ausgehen,<br />

schlicht bekannt.<br />

Aber obwohl ich mich durchaus darauf verstehe, <strong>Pferde</strong> auseinanderzuhalten,<br />

wurde es gerade im Gemenge der Senioren-Stuten<br />

schwierig, bei all den Schimmeldamen den Überblick zu behalten.<br />

miss his assignment. My ears roar after a few hours, even after I<br />

have long left the hall.<br />

But this event has been taking place in Paris every year for almost<br />

40 years, which could be combined with a bit of (Christmas) shopping.<br />

Except for the VIP grandstands, there is a yawning emptiness,<br />

there is not even catering for the 'normal spectators'. This is clearly<br />

a closed event, despite free admission. Strange.<br />

Origin as a war and riding horse<br />

What is interesting for me is the comment that the commentator<br />

calls out again and again, which is that originally the Arabian horse<br />

would be riding horses that appreciates work and can be used in<br />

all different sports disciplines. Significant that there was not even<br />

a demonstration to showcase this ability in a suitable way. I didn't<br />

see a single ridden horse that weekend in Paris. I would like more<br />

consistency.<br />

Pedigrees<br />

The name and pedigree of the horse are not announced during the<br />

presentation so that the judges are not influenced by the origin<br />

and ownership of the horse in their assessment. That sounds good<br />

in theory and I would really like this for foal shows or even stallion<br />

licensing in warmblood breeding.<br />

But in practice, this system has its limits. Because even for me as a<br />

non-specialist, the handlers and the background noise were quickly<br />

assigned to the corresponding camps. I assume that the judges<br />

will also notice this. Especially since there are qualifying classes in<br />

Schauen<br />

Show horses are well-trained horses who<br />

perform certain actions at a sign in order to<br />

present themselves optimally to the judges.<br />

The rapid change between relaxation and<br />

tension that these horses perform is remarkable.<br />

They know exactly when there is a break<br />

during which they can doze and when not.<br />

The occasional praise and petting of the horse<br />

is their reward.<br />

Offensichtlich steht Weiß für Mütterlichkeit. Wer weiß, vielleicht passiert<br />

das mit der Verwechselung bei dem Lärm auch den Zuchtrichtern<br />

und es herrscht damit doch Objektivität?<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

NEGATIV<br />

Schminke<br />

Schminke für <strong>Pferde</strong>? Ehrlich jetzt? Man kann es auch übertreiben.<br />

Die stark geschorenen <strong>Pferde</strong> waren (im besten Fall) mit Öl eingerieben<br />

und glänzten auch im Dunkeln. Das ist nun wahrlich nicht<br />

mein Ding.<br />

Gewalt<br />

Ich komme wirklich viel herum. Aber noch nie habe ich ein Reitsportereignis<br />

gesehen, bei dem die Gewalt gegenüber dem Pferd<br />

so präsent ist wie im Schauwesen. Also genau dort, wo ja paradoxerweise<br />

sportlich nichts von dem Pferd verlangt wird, was den Tierschützern<br />

doch immer aufstößt. Das Drohen mit erhobener Peitsche<br />

und das Schlagen in Kopfrichtung der <strong>Pferde</strong> durch den Vorführer<br />

ist Usus, dagegen begehrt auch kein Richter oder der vorhandene<br />

(zum Schutz der Richter durchaus aktive) Steward auf.<br />

Die Gewalt gegenüber dem Pferd ist omnipräsent und in den Augen<br />

der <strong>Pferde</strong> mit Panik zu lesen. Bemerkenswert ist der schnelle<br />

Wechsel zwischen Entspannung und Anspannung, den diese <strong>Pferde</strong><br />

vollziehen. Sie wissen genau, wann Pause ist und gedöst werden<br />

kann und wann nicht.<br />

51<br />

which a pre-selection takes place. One can assume that the favorites<br />

are simply known.<br />

And even though I do understand how to keep horses apart, it was<br />

difficult to keep track of all the white horses especially in the class<br />

of senior mares. White obviously stands for maternity and feminity.<br />

Who knows, maybe the judges confuses the horses with all the<br />

noise and there is objectivity after all?<br />

NEGATIV<br />

Make up<br />

Make up for horses? Seriously? One can also exaggerate. The heavily<br />

clipped horses were (in the best case) rubbed with oil and glittered<br />

even in the dark. Now that's really not my thing.<br />

Violence<br />

I really get around a lot. But I have never seen a riding event in<br />

which violence against the horse is as present as in the show business.<br />

This, exactly where, paradoxically, no real heavy performance<br />

is required of the horse, which the animal rights activists<br />

always find wrong. Threatening and beating with a raised whip by<br />

the handlers in the direction of the horse's head is common, but no<br />

judge or the existing steward (who is active to protect the judges)<br />

opposes this.<br />

The violence against the horse is omnipresent and can be read<br />

with panic in the eyes of the horses. The rapid change between


Schauen<br />

Geschminkt und rasiert - das gehört bei den Arabern dazu. Die stark<br />

geschorenen <strong>Pferde</strong> waren (im besten Fall) mit Öl eingerieben und<br />

glänzten auch im Dunkeln.<br />

Ich sehe viele stark dressierte <strong>Pferde</strong>, die auf ein Zeichen hin bestimmte<br />

Handlungen ausführen, um sich den Richtern optimal zu<br />

präsentieren. Auch einstudierte Kunststückchen, die nach wilder<br />

Gegenwehr aussehen sollen und dennoch stark choreographiert<br />

sind.<br />

Ich denke mehrfach daran, dass diese <strong>Pferde</strong> zwar von ihren Besitzern<br />

königlich behandelt werden, weil sie einen hohen Geldwert<br />

haben, dennoch ist die Verbundenheit zu ihnen nur oberflächlich.<br />

POSITIV<br />

Der Tanz<br />

Die Choreografie in der Vorführung der <strong>Pferde</strong> war zum Teil bemerkenswert<br />

gut. Der Tanz mit dem Pferd, auch vereinzeltes Loben und<br />

Streicheln der <strong>Pferde</strong> findet statt. Ich sehe die Behauptung bestätigt,<br />

dass Araberpferde dem Menschen zugewandt sind, denn sonst<br />

würde hier mehr Gegenwehr stattfinden. Jedes Tänzeln und Steigen<br />

ist stark choreografiert und einstudiert, hier ist nichts wild, was einen<br />

wilden Anschein erweckt. Das Tänzeln an der Hand, das Provozieren<br />

der Gegenwehr, Steigen – alles auf Geheiß des Vorführers<br />

und selten vom Pferd ausgehend.<br />

Aber dennoch gibt es auch gute Beispiele von Vorführern, die ihr<br />

Werk verstehen. Die ihr Pferd mit kleinsten Gesten und Einladungen<br />

schicken und aufnehmen, mit ihm einen Tanz aufführen, der klaren<br />

Regeln folgt. Sowie <strong>Pferde</strong>n, die den Takt zur Musik finden und ihren<br />

Auftritt genießen. Auch <strong>Pferde</strong>, die sich aktiv durch den Körper bewegen,<br />

sind zugegen.<br />

Die Bewegungen<br />

Gewonnen wird nicht in der Bewegung. Oder zumindest sind die<br />

Einzelnoten für Kopf und Körper gemeinsam höher gewichtet als<br />

die Bewegungsqualität. Für die Vergabe der Bewegungsnote habe<br />

ich offenbar auch andere Ansichten als die Richter.<br />

Das, was im Warmblutsektor gemeinhin als Takt betitelt wird, sieht<br />

man wenig ausgeprägt. Er verliert sich in der Aufregung und das ist<br />

vermutlich auch dem festen Rücken geschuldet. Die meisten <strong>Pferde</strong><br />

treten ungebremst und wenig gelenkschonend in den Boden, bei<br />

höchster Anspannung von Gliedmaßen und Rücken. Kadenz wird<br />

ebenfalls kaum entwickelt, es geht um schnelle und effiziente Bewegungen<br />

mehr als um den maximal ausgreifenden Bewegungsablauf.<br />

Aber es bietet sich in den Top-Platzierungen insgesamt ein uneinheitliches<br />

Bild. Die <strong>Pferde</strong> haben zum Teil einen sehr flachen, aber<br />

dynamischen Bewegungsablauf, zum Teil aber auch eine raumgreifende<br />

und mehr über das „Knie“ getragene Aktion. Was genau bevorzugt<br />

wird, hat sich mir nicht immer erschlossen.<br />

relaxation and tension that these horses perform is remarkable.<br />

They know exactly when there is a break and can be dozed and<br />

when not.<br />

I see a lot of well-trained horses who perform certain actions at a<br />

sign in order to present themselves optimally to the judges. Also<br />

rehearsed tricks that should look like wild resistance but are still<br />

strongly choreographed.<br />

I think several times that these horses are treated like royalty by<br />

their owners because they have a high monetary value, but the<br />

attachment to them is only superficial.<br />

POSITIV<br />

The dance<br />

The choreography in the performance of the horses was remarkably<br />

good in some cases. The dance with the horse, also occasional<br />

praise and petting of the horses takes place. I can confirm the<br />

claim that Arabian horses have a very friendly approach to humans,<br />

otherwise there would be more resistance here. Every prancing<br />

and rearing is heavily choreographed and rehearsed, there is<br />

nothing wild here even if it gives a wild appearance. Prancing at<br />

the hand, provoking the resistance, rearing - all at the behest of<br />

the handler and rarely starting from the horse.<br />

You don't win with movements as the individual scores for head and<br />

body are weighted together higher than the quality of movement.<br />

But there are still good examples of handlers who understand their<br />

work. Who send and take back their horse with the smallest of gestures<br />

and invitations, perform a dance with it that follows clear<br />

rules. As well as horses that find the rhythm to music and enjoy<br />

their performance. Horses that are actively moving through the<br />

body are also present.<br />

Movements<br />

You don't win with movements. Or at least the individual scores<br />

for head and body are weighted together higher than the quality<br />

of movement. I apparently have different opinions than the judges<br />

when it comes to assigning the movement scores.<br />

What is commonly referred to as a beat in the warmblood sector<br />

is not very pronounced. The horse gets lost in the excitement and<br />

that is probably due to his firm back. Most horses step into the<br />

ground without a break, which is not very easy on the joints and<br />

causes extreme tension on the limbs and back. Cadence is also<br />

rarely developed, fast and efficient movements are more required<br />

than any far reaching, ground covering movements.<br />

But overall there is a mixed picture in the top rankings. Some of<br />

the horses have a very flat but dynamic sequence of movements,<br />

others have some ground covering action that is carried more over<br />

an active “knee”. What exactly is preferred was not always clear to<br />

me.<br />

52<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Die Belastbarkeit<br />

Eine weitere Sache ist mir aufgefallen, nämlich die gute Bodenhaftung<br />

der <strong>Pferde</strong>. Man sieht kaum ein Ausrutschen oder Grätschen.<br />

Ich wundere mich bei den engen Zirkeln im vollen Tempo über so<br />

wenige Unfälle. Die Araber haben auch bei enormer Schräglage<br />

(Optik „Motorrad in der Kurve“) viel Kernstabilität und sind gut auf<br />

den Beinen. Dies mag im Vergleich zum Warmblut durch den geringeren<br />

Hebel der kürzeren Beine begründet sein. Die meisten <strong>Pferde</strong><br />

sind nur vorne beschlagen.<br />

Da es keine klassische Pflastermusterung gibt, ist die Korrektheit der<br />

<strong>Pferde</strong> (zumal auf die Distanz der großen Halle) nicht ganz leicht zu<br />

beurteilen. Aber es fällt die hohe Trockenheit von Beinen und Gelenken<br />

auf. Es gibt, von der Konstruktion abgesehen, kaum wirklich<br />

sichtbare Mängel, nur ein älteres Pferd mit Piephacken entdecke ich.<br />

Resilience<br />

Another thing I noticed was that the horses had good grip. You<br />

hardly see any slipping or sticking out. I wonder at so few accidents<br />

in the tight circles at full speed. The Arabs have a lot of stability<br />

even when they show an enormous inclination (optics "motorcycle<br />

in the curve") and are good on their feet. Compared to warmblood<br />

horses, this may be due to the lower leverage of the shorter legs.<br />

Most horses are only shoed in the front.<br />

Since there is no classic assessment on firm ground, the correctness<br />

of the horses (especially given the distance from the large<br />

hall) is not easy to assess. But you notice the high dryness of the<br />

legs and joints. Apart from the construction, there are hardly any<br />

visible defects, I only discover an older horse with capped hocks.<br />

Measured against the expected housing conditions without a lot<br />

of free running, I find this unusual. Is this due to pre-selection<br />

because it is undesirable in competition or is it due to the hardness<br />

of the horses?<br />

It is also interesting to note that on a national level I have seen<br />

more horses with obvious too long pastern and other defects than<br />

at the World Championships. A certain physical hardness seems to<br />

be favoured at this level, at least that's my impression.<br />

Schauen<br />

Trotz Schräglage keine Unfälle dank guter Bodenhaftung - das beeindruckt<br />

im Warmblutlager.<br />

Gemessen an den zu erwartenden Haltungsbedingungen ohne viel<br />

Freilauf empfinde ich das als ungewöhnlich. Ist das Vorselektion,<br />

weil es im Wettkampf unerwünscht ist, oder auf die Härte der <strong>Pferde</strong><br />

zurückzuführen?<br />

Interessant auch die Notiz, dass ich auf nationalem Niveau mehr<br />

<strong>Pferde</strong> mit offensichtlicher Durchtrittigkeit und anderen Mängeln<br />

gesehen habe als bei der Weltmeisterschaft. Eine gewisse körperliche<br />

Härte scheint also auf diesem Niveau favorisiert zu werden, so<br />

jedenfalls mein Eindruck.<br />

Mein Fazit<br />

Auch wenn mein Bericht sich sehr kritisch liest, bin ich froh, mir diesen<br />

Live-Eindruck verschafft zu haben. Es ist eine eigene Welt. Es<br />

zeigten sich mir wunderschöne <strong>Pferde</strong>, in tollem Ambiente gekonnt<br />

in Szene gesetzt. Ich war beeindruckt von der tänzerischen Präsentation<br />

der <strong>Pferde</strong> durch die weltbesten Vorführer sowie deren Gefühl<br />

für die perfekte Inszenierung der Stärken des <strong>Pferde</strong>s. Daneben<br />

gab es leider auch viele ambivalente Eindrücke, denn der Tierschutz<br />

dürfte sich in dieser Disziplin ruhig präsenter zeigen.<br />

Das Label Schaupferd ist vielen Reitern und Züchtern im Warmblutbereich<br />

zuwider. Ich habe dennoch viele Parallelen zu unserem<br />

Sport entdecken können. Vielleicht ist die Schauszene einfach nur<br />

ehrlicher in der Außendarstellung?<br />

Iris Wenzel<br />

The hard stand is not only cruel for its questionable training methods,<br />

but also meaningless for its artificial positioning of the head and lengthening<br />

of the neck....<br />

Conclusion<br />

Even though my report reads very critically, I'm glad that I got this<br />

live impression. It is a separate world. It showed me beautiful horses<br />

in a great atmosphere. I was impressed by the dancing presentation<br />

of the horses by the world's best handlers, as well as their<br />

feeling for the perfect staging of the horse's strengths. In addition,<br />

there were unfortunately also many ambivalent impressions,<br />

because animal welfare should be more present in this discipline.<br />

The 'show horse' label is repugnant to many riders and breeders in<br />

the warmblood world. However, I was able to discover many parallels<br />

to our sport. Maybe the show scene is just more honest in its<br />

external image?<br />

Iris Wenzel<br />

Die Autorin Iris Wenzel ist Warmblutzüchterin, mit Schwerpunkt<br />

Springpferde. Sie ist dem "Blutpferd" zugeneigt und verwendet<br />

gerne auch Englisches <strong>Vol</strong>lblut in ihrer Zucht.<br />

Auf ihrem "Hippothesen Blog" fasst sie ihre Ideen und Inspirationen<br />

für neue Ansätze in Sport und Zucht in Worte. Einige der<br />

Themen sind auch für die Freunde des arabischen <strong>Pferde</strong>s<br />

von Interesse!<br />

https://blog.hippothesen.de/inhaltsuebersicht/<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

53<br />

The author Iris Wenzel is a warmblood breeder with a focus on<br />

show jumpers. She is inclined to the "blood horse" and likes to<br />

use English Thoroughbreds in her breeding.<br />

On her 'Hippotheses Blog' she puts her ideas and inspirations for<br />

new approaches in sport and breeding into words. Some of the<br />

topics are also of interest for the friends of the Arabian horse<br />

(in German only)!<br />

https://blog.hippothesen.de/inhaltsuebersicht/


Zum 34. Geburtstag<br />

Happy Birthday<br />

GerSemi (Gharo / Kiliema) *1986 geritten von Christian<br />

Taubner auf einem der vielen Distanzritte, die<br />

das Paar zusammen absolviert hat.<br />

Foto: Carmen Mitschke<br />

Happy<br />

GerSemi<br />

Birthday<br />

GerSemi kam 1986 als Tochter von Gharo und<br />

Kiliena im Weserbergland auf die Welt. In ihrem<br />

Blut fließt alles, was damals so in einem<br />

Araber zu haben war: Gharib aus El Zahraa,<br />

Euben aus Janow Podlaski, Kilimandscharo<br />

aus Tersk und Nazir aus Deutschland.<br />

Der Züchter von GerSemi gab seinerzeit die<br />

Araberzucht auf und die junge Stute landete<br />

als Fohlen bei der Buchautorin Christiane<br />

Gohl, die damals leidenschaftlich Isländer<br />

geritten ist. Sie gab der Araberstute GerSemi<br />

auch den isländischen Namen. Christiane hat<br />

viel Arbeit in das junge Pferd gesteckt, aber es<br />

war nur schwer erziehbar. Sie schrieb ein Buch,<br />

zu dem GerSemi sie inspiriert hat: "Alisha,<br />

die sechste Stute." Das Buch rankt sich um die<br />

Legende von den fünf gehorsamen Stuten<br />

des Propheten Mohammed, die angeblich die<br />

Araberzucht begründeten. Christiane Gohl<br />

kam nach der Bekanntschaft mit GerSemi zu<br />

der Überzeugung, dass es noch eine sechste<br />

Lieblingsstute des Propheten gab, die nicht<br />

gehorchte, sondern das (Über-)leben ihres<br />

Fohlens für wichtiger erachtete. Aus dieser<br />

Linie musste wohl GerSemi abstammen.<br />

Wie gesagt, die Erziehung von GerSemi war<br />

mühsam und so kam sie zur Ausbildung an<br />

den jungen Peter Kreinberg. Der gab nach<br />

drei Monaten das Pferd zurück mit den Worten:<br />

„Das ist ein gutes Pferd, wenn es täglich<br />

120 km laufen kann.“ Damit war bei Christiane<br />

der Entschluss gefallen, GerSemi an einen<br />

Distanzreiter zu verkaufen.<br />

Den Distanzreiter Christian Taubner fand<br />

Christiane auf einem Distanzritt. Sie ritt einen<br />

ihrer Isländer und Christian einen Haflinger.<br />

Beiden war klar, dass das nicht die idealen<br />

Distanzpferde waren. So kam die vierjährige<br />

Stute in den Besitz von Christian Taubner, der<br />

damals schon viel auf Distanzritten unterwegs<br />

war und mit GerSemi das Pferd seines<br />

Lebens bekam.<br />

GerSemi war sehr temperamentvoll und<br />

nicht einfach zu reiten. Trotzdem wagte<br />

Christian sich 1992 auf den ersten Distanzritt<br />

mit ihr in Eisborn. Und siehe da, sie ließ sich<br />

zwar anfangs nicht untersuchen, aber das<br />

Laufen auf weiten Strecken war ganz nach<br />

ihrem Geschmack. Von da an war die Karriere<br />

von GerSemi bestimmt.<br />

GerSemi lief mit Christian über 5.000 km Distanzritte<br />

in zehn Jahren. Etlichen Siegen auf<br />

der mittleren Strecke und mehrfachen Landesmeisterschaften<br />

folgten 15 Siege auf der<br />

langen Strecke zwischen 80 und 160 km und<br />

ein 10. Platz bei der Deutschen Meisterschaft.<br />

1998 wurde ihr Sohn Shakur von Al Azim geboren,<br />

der heute noch mit GerSemi gemeinsam<br />

im Offenstall und auf der Weide lebt und<br />

regelmäßig von Christian geritten wird. 2006<br />

bekam sie das Stutfohlen Semawi von Waranio.<br />

Semawi wurde das Lieblingspferd von<br />

Daniela Cappel, die mit ihr auch schon etliche<br />

Distanzritte erfolgreich geritten ist.<br />

GerSemi wird dieses Jahr 34. Sie erfreut sich<br />

bester Gesundheit, wird immer noch regelmäßig<br />

rossig und ist das liebste Pferd der<br />

Welt. Es sei denn, eine rangniedere Stute nähert<br />

sich ihr, aber ihre Weidegenossen kennen<br />

sie ja schon lang genug und wissen mit<br />

ihr umzugehen.<br />

Christian Taubner<br />

54<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Über die Regenbogenbrücke...<br />

Over the Rainbowbridge...<br />

Foto: G. Waiditschka<br />

Zagrobla 1994–2019<br />

Am 8. Dezember starb die Stute Zagrobla (Monogramm<br />

/ Zguba) im Alter von 25 Jahren in<br />

ihrem Heimatgestüt Michalow. Sie war eine<br />

der "legendären Drei", Kwestura, Fallada und<br />

Zagrobla, die drei Monogramm-Töchter, die<br />

für Michalow alle wichtigen Championate gewonnen<br />

haben und den Ruhm des Gestüts zu<br />

neuen Höhen brachten.<br />

Sie hat alle wichtigen Titel gewonnen: All Nations<br />

Cup, Welt-Championat und zweimal<br />

wurde sie Reserve-Europa-Championesse. Daneben<br />

wurde sie US National und Scottsdale<br />

Reserve Champion. 2018 erhielt sie für ihre<br />

außergewöhnlichen Erfolge im Schauring die<br />

WAHO-Trophy verliehen.<br />

Aber sie war nicht nur im Schauring erfolgreich,<br />

sie hat auch ihre eigene Dynastie gegründet,<br />

die in Michalow weiterlebt. -gw-<br />

On December 8, the mare Zagrobla (Monogramm<br />

/ Zguba) died at the age of 25 in her<br />

home stud Michalow. She was one of the<br />

"legendary three", Kwestura, Fallada and<br />

Zagrobla, the three Monogramm daughters<br />

who won all important championships<br />

for Michalow and brought the stud's fame<br />

to new heights.<br />

She has won all important titles: All Nations<br />

Cup, World Championship and twice<br />

she she was Reserve European Champion.<br />

In addition, she was US National and<br />

Scottsdale Reserve Champion. In 2018 she<br />

received the WAHO Trophy for her extraordinary<br />

success in the show ring.<br />

But she was not only successful in the show<br />

ring, she also founded her own dynasty<br />

that lives on in Michalow.<br />

-gw-<br />

Über Shows den Regenbogen<br />

Der WAHO-Trophy-Gewinner 2008 aus Österreich,<br />

Padrons Khen Saabi, starb am 10. Januar.<br />

Er war einer der erfolgreichsten Dressur-Araber,<br />

und holte sich neben vielen Siegen<br />

und Platzierungen in der Dressur bis<br />

Klasse S auch viermal den Österreichischen<br />

Meistertitel und zweimal war er Vize-Europameister<br />

in der Dressur.<br />

Seine züchterische Karriere beinhaltete die<br />

Anerkennung für alle <strong>Arabische</strong>n Rassegruppen<br />

sowie als Veredlerhengst für die Warmblutzucht.<br />

Seine Tochter Khen Saabis Nashita<br />

fühlte sich im Springparcours zuhause, war<br />

hier Österreichische Meisterin und errang<br />

drei Bronzemedaillen am Europa-Championat.<br />

Viele seiner Nachkommen, auch aus dem<br />

Kleinpferde- und Ponybereich, bewiesen ihr<br />

Talent vor allem unter dem Sattel.<br />

Padrons Khen Saabi 1995–<strong>2020</strong><br />

Austria's 2008 WAHO Trophy winner Padrons<br />

Khen Saabi died on January 10th. He<br />

was one of the most successful dressage<br />

Arabians and, in addition to many victories<br />

and placements in dressage up to advanced<br />

level, also won the Austrian championship<br />

four times and twice he was vice-European<br />

champion in dressage.<br />

His breeding career included the licensing<br />

for all Arabian breeds, as well as for warm<br />

blood breeding. His daughter Khen Saabis<br />

Nashita felt at home in the show jumping<br />

course and was Austrian champion in this<br />

discipline, where she won three bronze medals<br />

at the European Championship. Many<br />

of his offspring, also from various pony<br />

breeds, demonstrated their talent especially<br />

under the saddle.<br />

NK Hafid Jamil 1996–<strong>2020</strong><br />

Die Ägypter-Züchter trauern um den Hengst<br />

NK Hafid Jamil, der im Alter von 24 Jahren<br />

starb. Gezogen von Dr. Hans-Joachim Nagel<br />

stellte er für viele das Ideal des "Ägypters"<br />

dar, insbesondere verkörperte er den "Nagel-Look"<br />

in besonderem Maße. Und er hat<br />

auch die Zucht in besonderem Maße beeinflußt,<br />

sind doch allein in Deutschland rund<br />

120 Fohlen von ihm registriert.<br />

NK Hafid Jamil hat zahlreiche Zuchten nachhaltig<br />

beeinflußt, kaum einer, der sich seinem<br />

Charme, seinem "Look" hätte entziehen können.<br />

Sein bekanntester Sohn in Deutschland<br />

dürfte DF Malik Jamil im Gestüt Birkhof sein,<br />

der seinerseits über 100 Fohlen in Deutschland<br />

hinterließ. Im Gestüt Katharinenhof von<br />

Dr. Nagel sind die NK-Hafid-Jamil-Söhne NK<br />

Kamar El Dine und NK Nadeer aktiv. -gw-<br />

4/2019 1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

55<br />

Foto: P. Berlenbach<br />

The breeders of Straight-Egyptians mourn<br />

the stallion NK Hafid Jamil, who died at the<br />

age of 24. Bred by Dr. Hans-Joachim Nagel,<br />

he represented the ideal of the "Egyptian" for<br />

many, in particular he embodied the "Nagel-<br />

look" to a very high degree. And he also<br />

influenced breeding in an enormous way, as<br />

he registered around 120 foals in Germany<br />

alone.<br />

NK Hafid Jamil has had a lasting influence<br />

on numerous studs, hardly anyone who<br />

could have escaped his charm, his "look". His<br />

most famous son in Germany is probably DF<br />

Malik Jamil at the Birkhof stud, who in turn<br />

left over 100 foals in Germany. At the Katharinenhof<br />

stud of Dr. Nagel are the NK Hafid<br />

Jamil sons NK Kamar El Dine and NK Nadeer<br />

active.<br />

-gw-


FN-Ranglisten-Statistik 2019<br />

Die<br />

Besten<br />

ihrer<br />

Sport<br />

Art<br />

Auch wenn es nur ein<br />

"kleines Häufchen" an<br />

arabischen Sportpferden<br />

ist, die aktiv in Dressur,<br />

Springen und Vielseitigkeit<br />

unterwegs sind, so wollen<br />

wir doch wie jedes Jahr die<br />

Besten ihrer Art hervorheben<br />

und vorstellen. Und<br />

auch dieses Jahr haben<br />

die <strong>Vol</strong>lblutaraber die<br />

Shagya-Araber und Anglo-Araber<br />

geschlagen!<br />

Haifi El Sorrento unter Susanne Hoyler.<br />

alle Fotos: G. Waiditschka<br />

Zwanzig <strong>Vol</strong>llbutaraber haben in der<br />

Turniersaison 2019 Ranglistenpunkte<br />

(RLP) sammeln können. Auch Auslandsstarts,<br />

beispielsweise an der Europa-Meisterschaft<br />

in Wiener Neustadt/AT<br />

schlagen sich in dieser Statistik nieder, da die<br />

FN dieses Turnier anerkennt. Nicht erfasst<br />

von dieser Statistik sind <strong>Pferde</strong>, die zwar gestartet<br />

sind, aber weder ins Preisgeld kamen,<br />

noch einen RLP für ihre Leistung erhielten.<br />

Wir dürfen also davon ausgehen, dass die<br />

tatsächliche Anzahl der "Turnier-Araber" etwas<br />

höher liegt - viele sind es aber trotzdem<br />

nicht! Die überwiegende Mehrheit dieser<br />

<strong>Pferde</strong>-Reiter-Paare, nämlich 13, bewegen<br />

sich auf E- und A-Niveau, fünf auf L/M-Niveau<br />

und zwei davon sind bis Kl. S vorgestoßen.<br />

Die <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

Nach wie vor ist die Dressur die beliebteste<br />

Disziplin bei den <strong>Vol</strong>lblutarabern. Dabei eignet<br />

sich dieser auch für den Springsport - zumindest<br />

bis Kl. L. Aber wie so oft ist hier das<br />

Pferd oftmals vielseitiger veranlagt, als es die<br />

Reiter sind. Von den 20 <strong>Vol</strong>lblutarabern sind<br />

also 14 in der Dressur zu finden, sechs auch<br />

oder ausschließlich im Springsport, und nur<br />

drei gehen auch ab und zu einen Geländeritt.<br />

Mit großem Vorsprung lag 2019 wieder Haifi<br />

El Sorrento (BS Specific / Haifi Dinjah) *2005<br />

unter Susanne Hoyler an der Spitze unserer<br />

Tabelle. Rund die Hälfte seiner RLP hat er sich<br />

an der Europa-Meisterschaft "erritten", einen<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong><br />

56


TOP TEN der <strong>Vol</strong>lbllutaraber - nach FN-Ranglistenpunkte 2019<br />

Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-<br />

keit<br />

1 Haifi El Sorrento 2005 W<br />

BS Specific /<br />

Haifi Dinjah<br />

Hoyler,<br />

Susanne<br />

2 MS Madrass 2005 W Kamerton / Marenah Giese,<br />

Susanne<br />

3 Mosri Al Dahab 2004 H Dahab / Mosila<br />

Dorn,<br />

Emma<br />

4 Al Ashar 2005 H Ashur<br />

Schlichte,<br />

Neele<br />

5 Malik Ibn Prognoz 2005 W Prognoz / Juvara<br />

Holze,<br />

Janine<br />

6 Mardschem 2007 H Dschehim / Marja<br />

Semler,<br />

Pia<br />

7 Angel Elegantkah 2005 S Amurath Muntahi /<br />

Bijl,<br />

Cindy<br />

8 VK Mahal Nazar 2002 H<br />

Magnum El Assuad /<br />

Zacharie LSC<br />

9 Maschatka 2000 S Dinar / Majmakala<br />

10 Nuri 2001 W PA Noel / Nayla III<br />

Fürst,<br />

Manuela<br />

Zell,<br />

Lina-Nikita<br />

Cordes-<br />

Sch., Finja<br />

Fahren<br />

Gesamt<br />

RLP<br />

JGS<br />

LGS<br />

1248 1248 513,00 € 2.262,00 €<br />

647 647 65,00 € 1.002,00 €<br />

299 299 176,00 € 399,00 €<br />

10 135 1 146 484,00 € 2.203,00 €<br />

135 135 <strong>21</strong>1,00 € 737,00 €<br />

54 54 70,00 € 171,00 €<br />

49 49 39,00 € 57,00 €<br />

31 31 119,00 € 268,00 €<br />

27 27 32,00 € 32,00 €<br />

22 2 24 81,00 € 116,00 €<br />

Sport<br />

anderen Großteil in Aachen. Der Wallach ist<br />

jetzt 15-jährig, dreijährig begann seine Ausbildung.<br />

Neben der Grundausbildung hat<br />

er auch in andere Disziplinen "schnuppern"<br />

dürfen - Distanz und Springen, letzteres war<br />

aber nicht sein Ding. Überhaupt war "Sori"<br />

eher ein Hasenfuß, mit der weiteren Ausbildung<br />

aber stieg auch sein Selbstvertrauen.<br />

Eine vernünftige reiterliche Ausbildung formt<br />

also nicht nur den Körper, sondern auch den<br />

"Geist"!<br />

Seit der Turniersaison 2014 erstellen wir diese<br />

Ranglisten, und seither ist Haifi El Sorrento in<br />

der TOP TEN zu finden. War er 2014 noch auf<br />

Platz 7, hatte er es 2015 schon an die Spitze<br />

geschafft, wo er auch 2016 und 2017 blieb.<br />

Lediglich das "Pechjahr" 2018 warf ihn auf<br />

den zweiten Platz zurück, und nun ist er auch<br />

2019 wieder souverän an der Spitze. Aber natürlich<br />

geht auch ein gebührender Anteil an<br />

dieser Erfolgsserie auf das Konto seiner Ausbilderin<br />

und Reiterin Susanne Hoyler.<br />

Auf Platz 2 landete MS Madrass (Kamerton<br />

/ Marenah) *2005 unter Susanne Giese, die<br />

zwar "nur" die Hälfte der Punkte von Haifi<br />

El Sorrento erreichten, aber mit 647 Punkten<br />

dennoch auch dieses Jahr die Goldene<br />

Sportpferdeplakette verdient haben, für die<br />

400 RLP erreicht werden müssen. Madrass<br />

war mit seiner Reiterin und Besitzerin in<br />

Wiener Neustadt dabei, von wo er die Silbermedaille<br />

in der Dressur mit nach Hause<br />

brachte, und in Lage-Hörste. Er geht wie<br />

Haifi El Sorrento auf Niveau M/S. Auch er ist<br />

seit Anbeginn unserer Ranglisten-Statistik<br />

mit dabei, lediglich die Turniersaison 2015<br />

fiel für die beiden aus. Ansonsten rangierte<br />

er auf Platz 3 bis 1.<br />

Auf Platz 3 lag wie im Vorjahr der VZAP-Körungssieger<br />

von 2016, Mosri Al Dahab<br />

(Dahab / Mosila), *2004 im Besitz von Renate<br />

Faustmann und geritten von der 17-jährigen<br />

Emma Dorn. Auch er war auf dem Europa-Championat<br />

vertreten, aber auch auf regionalen<br />

Turnieren und natürlich in Aachen.<br />

Insgesamt sind die beiden auf L/M-Niveau<br />

unterwegs und haben mit ihren Turniererfolgen<br />

die HLP-Turnierprüfung bestanden (s.<br />

Seite 36). Der Hengst ist seit 2017 in der TOP-<br />

TEN-Wertung vertreten, anfänglich noch mit<br />

Mutter Katharina Dorn im Sattel.<br />

Auf Platz 4 dann der erste "Springer": Al<br />

Ashar (Ashur / Aswana V) *2005 hat mit seiner<br />

jungen Reiterin Neele Schlichte sichtlich<br />

Spaß an dieser Disziplin! Und das Paar ist<br />

eines von dreien, die auch einmal einen Geländeritt<br />

in Angriff nehmen. Dass die beiden<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

TOP TEN der Shagya-Araber - nach FN-Ranglistenpunkte 2019<br />

Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-<br />

keit<br />

1 Santiago 2009 W Samurai / Mamaia<br />

2<br />

Bahrain v.<br />

Ludwigsburg<br />

2009 H Bazar / Smaragd L<br />

Bauer,<br />

Maren<br />

Seehricht,<br />

Ina Charl.<br />

3 Roxana 2005 S Occident / Rahwina Seehricht,<br />

Ina Charl.<br />

4 Sahib El Sheney 2007 W Monsun /<br />

Beka's Sheney<br />

5 O'Hara 2011 S Brokat / Obeya<br />

6 Saga 2011 S Salazar / Scheria<br />

7 Halik 2012 W Lenkoran /<br />

Halisha Bint Sheikh<br />

8 Besym 2012 W Batya / ??<br />

9 Massimo 2011 W<br />

10 Saladin 2004 W<br />

Mersuch XIX-68 /<br />

Tigra<br />

Pamour ox /<br />

Santana II<br />

Dege,<br />

Lena<br />

Placke,<br />

Mareike<br />

Al-Wawi,<br />

Nayla<br />

Herz,<br />

Julius<br />

Medler,<br />

Ottokar<br />

Stepien,<br />

Jacqueline<br />

Placke,<br />

Mareike<br />

57<br />

Fahren<br />

Gesamt<br />

RLP<br />

JGS<br />

LGS<br />

133 3 136 375,00 € 1.112,00 €<br />

127 127 239,00 € 441,00 €<br />

78 78 165,00 € 1.908,00 €<br />

69 69 239,00 € 249,00 €<br />

6 56 62 122,00 € 168,00 €<br />

43 43 128,00 € 128,00 €<br />

10 8 20 38 110,00 € 308,00 €<br />

27 27 32,00 € 32,00 €<br />

26 26 66,00 € 99,00 €<br />

9 8 17 60,00 € 463,00 €


Sport<br />

Auf Platz 2 landete MS Madrass unter Susanne Giese.<br />

Auf Platz 3 lag wie im Vorjahr Mosri Al Dahab unter Emma Dorn.<br />

insgesamt "nur" auf Platz 4 landeten, hat<br />

auch mit dem Punktesystem zu tun, denn<br />

es ist für einen Araber leichter in der Dressur<br />

als im Springen Punkte zu "verdienen":<br />

Wenn die besten VA in der Dressur Klasse<br />

S erreichen, dann erreichen die besten im<br />

Springen eben nur Kl. M, was sich in den RLP<br />

niederschlägt. In den vergangenen Jahren -<br />

mit Ausnahme 2017 - war Al Ashar regelmäßig<br />

in der TOP TEN vertreten.<br />

Auf Platz 5 wieder ein Dressurpferd: Malik<br />

Ibn Prognoz (Prognoz / Juvara) *2005 unter<br />

Janine Hölze. Das Paar schaffte es mit fünf<br />

Starts und fünf Plazierungen auf Niveau L/M<br />

in Aachen, sich in der TOP TEN so gut zu<br />

plazieren. Insgesamt darf man sagen, dass<br />

sich die beiden über die Jahre kontinuierlich<br />

verbessert haben und sich in der Tabelle verdientermaßen<br />

nach vorne arbeiten konnten.<br />

Die Shagya- und Anglo-Araber<br />

Insgesamt hatten 12 Shagya-Araber einen<br />

oder mehr Ranglistenpunkte und sind somit<br />

in unserer Statistik aufgetaucht. Im Jahr<br />

zuvor waren es noch 20. Die Gründe hierfür<br />

sind mannigfaltig: der eine oder andere<br />

mag aus Altersgründen ausgeschieden sein,<br />

so ist Santhos, Jahrgang 1994, dieses Mal<br />

nicht mehr dabei. Und die Stute Orsha, die<br />

die letzten Jahre aktiv dabei war, hat uns leider<br />

über die Regenbogenbrücke verlassen.<br />

Bei einer so kleinen Gruppe wird jedes Pferd<br />

schmerzlich vermisst. Wichtig wäre nun,<br />

dass Nachwuchspferde mitmachen, aber<br />

die Jüngsten in der Statistik sind auch schon<br />

7 Jahre alt.<br />

Auffallend bei den Shagya-Arabern ist, dass<br />

hier die Mehrzahl im Springsport aktiv ist,<br />

das Bild sich also genau gegenteilig zu den<br />

<strong>Vol</strong>lblutarabern darstellt: Von den 12 <strong>Pferde</strong>n<br />

gehen neun im Springsport, nur fünf<br />

auch oder ausschließlich im Dressursport,<br />

zwei in der Vielseitigkeit / Geländeprüfungen<br />

und immerhin einer geht im Fahrsport!<br />

Die drei besten <strong>Pferde</strong> aus 2018 sind auch<br />

wieder auf den Plätzen 1 bis 3 im letzten<br />

Jahr zu finden - lediglich in einer anderen<br />

Reihenfolge. Dennoch unterstreicht dies<br />

ihre Qualität und ihre konstante Leistung.<br />

Bei den Anlgo-Arabern gab es 17 aktive<br />

Sportpferde, darunter mit weitem Vorsprung<br />

Haskar del Chapulin AA aus der<br />

Zucht von Heliodoro Ramos-Arzate, der<br />

unter seiner Reiterin Sandra Simon in Frankreich<br />

CCI* und CCI** geht.<br />

Die weiteren Aktivitäten der einzelnen <strong>Pferde</strong><br />

kann jeder aus den nebenstehenden Tabellen<br />

ersehen.<br />

G. Waiditschka<br />

1<br />

TOP TEN der Anglo-Araber - nach FN-Ranglistenpunkte 2019<br />

Name geb. G Abstammung Reiter Dressur Springen Vielseitig-<br />

keit<br />

Haskar del Chapulin<br />

AA<br />

2 Magistral AA 2011 H<br />

3 Waikiki AA 2013 S<br />

4 Jumeaux RH AA 2007 H<br />

5<br />

Farshad ibn<br />

Fandsy<br />

2005 H Askar AA / Pedra ox Simon,<br />

Sandra<br />

Rock'n Roll Animal / Penndorf,<br />

Outsuzy de la Tour Sandra<br />

2011 W<br />

Bakhira AA /<br />

Wenja AA<br />

Don-Caster AA /<br />

Oceania AA<br />

Fandsy AA /<br />

Hadjara AA<br />

6 Escobar AA 29 2008 H Neesahn x /<br />

El Haifi Bijou AA<br />

7 Harfe AA 2010 S<br />

8 Ismael AA 2011 H<br />

9 Taurina AA 2006 S<br />

10 Hera AA 248 2005 S<br />

Hermes D'Authieux<br />

AA / Halla AA<br />

Marek AA /<br />

Inka IV x<br />

Tuti Fruti AA /<br />

Salina AA<br />

Heraldik xx /<br />

Sinai<br />

Lüthje,<br />

Annika<br />

Lux,<br />

Anja<br />

Böhm,<br />

Cornelia<br />

Schröder,<br />

Lisa<br />

Grunewald,<br />

C.<br />

Marquardt,<br />

J.<br />

Hagen,<br />

Paul<br />

Obermaier,<br />

Jakob<br />

Fahren<br />

Gesamt<br />

RLP<br />

JGS<br />

LGS<br />

245 245 700,00 € 2.656,00 €<br />

12 71 74 157 469,00 € 768,00 €<br />

2 97 99 328,00 € 328,00 €<br />

5 90 95 127,00 € 982,00 €<br />

58 58 181,00 € 360,00 €<br />

13 11 30 54 <strong>21</strong>4,00 € 7<strong>21</strong>,00 €<br />

51 51 103,00 € 580,00 €<br />

5 38 43 128,00 € 128,00 €<br />

18 18 62,00 € 93,00 €<br />

8 8 23,00 € 1.491,00 €<br />

58<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


History<br />

Sport<br />

<br />

<br />

<br />

1 - Auf Platz 4 der erste "Springer": Al Ashar<br />

(Ashur / Aswana V) *2005 unter seiner<br />

jungen Reiterin Neele Schlichte.<br />

2 - Auf Platz 5 wieder ein Dressurpferd: Malik<br />

Ibn Prognoz (Prognoz / Juvara) *2005 unter<br />

Janine Hölze.<br />

3 - Gleich zwei <strong>Pferde</strong> in der Top Ten hatte<br />

Ina-Charlotte Seehricht, zum einen mit<br />

Roxana (ShA) (Occident / Rahwina) ...<br />

4 - ... zum anderen mit Bahrain von Ludwigsburg<br />

(Bazar / Smaragd L).<br />

5 - Mit Abstand bester Anglo-Araber ist Haskar<br />

del Chapulin (Askar AA / Pedra ox) unter<br />

Sandra Simon, die auch in der internatio-<br />

<br />

nalen Vielsieitigkeit starten. (Foto: privat)<br />

4/2019 1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

59


Araber im Westernsport<br />

Ja, wo<br />

reiten<br />

sie denn?<br />

Sport<br />

CH Silverlight (Azjaa / Silver Riole) *2004<br />

mit Verena Böckle im Sattel.<br />

Foto: Gudrun Waiditschka<br />

60<br />

Nur weil man nichts von den Western-<br />

Arabern in Deutschland hört und sieht,<br />

heißt das nicht, dass es sie nicht gibt.<br />

Vielmehr "blühen" sie im Verborgenen.<br />

Wir haben etwas gegraben - und siehe<br />

da - es gibt in etwa gleich viel <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

im Westernsport wie im klassischen<br />

FN-Sport!<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Leider ist der Westernsport nicht so recherchefreundlich<br />

organisiert wie die<br />

klassischen Disziplinen in der FN, d. h.<br />

man kann nicht auf eine Website gehen und<br />

sich in der Turnierdatenbank die einzelnen<br />

reiterlichen Erfolge anschauen. Das Problem<br />

beginnt schon damit, dass es in Deutschland<br />

zwei Verbände gibt, auf deren Veranstaltungen<br />

<strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> starten können: die Erste<br />

Westernreiter Union Deutschland (EWU)<br />

und die National Reining Horse Association<br />

(NRHA).<br />

Die EWU veranstaltet mittels ihren Landesverbänden<br />

rund 250 Turniere jährlich mit 42.000<br />

Starts. Die Reiter sind in Leistungsklassen eingeteilt<br />

von Leistungsklassen 5 (Freizeitreiter,<br />

eine Mitgliedschaft ist noch nicht erforderlich)<br />

bis LK 1, d. h. die höchste Leistungsklasse.<br />

Die EWU richtet auch die German Open<br />

aus, d. h. die Deutsche Meisterschaft.<br />

Für die Disziplin Reining gibt es zusätzlich die<br />

NRHA Germany, die hauptsächlich für Reiter<br />

mit ernsten Turnierambitionen da ist. Die<br />

NRHA Germany richtet das Bundeschampionat<br />

Reining aus. Die Disziplin Reining wurde<br />

außerdem 2002 vom Weltreiterverband FEI in<br />

die Liste der offiziellen FEI Disziplinen aufgenommen.<br />

Und dann gibt es noch die German Arabian<br />

Westernhorse Association (GAWA), einen Verein,<br />

in dem die Araberliebhaber unter den<br />

Westernreitern sich zusammengeschlossen<br />

haben, um Kurse und Seminare zu veranstalten<br />

etc.<br />

Auf der Suche nach Western-Arabern haben<br />

wir die Ergebnisse der ca. 250 EWU-Turniere<br />

durchforstet. Dies ist natürlich nur dann zuverlässig,<br />

wenn auch die Rassebezeichnungen<br />

stimmen. Insgesamt fanden wir 29 <strong>Vol</strong>lblutaraber<br />

und vier Shagya-Araber unter den<br />

Westernpferden. Von den 29 <strong>Vol</strong>lblutarabern<br />

sind drei im LK 1 (höchste Leistungsklasse),<br />

zwei im LK 2 und vier in LK 3 unterwegs, wobei<br />

bemerkt werden muß, dass sich die LK's<br />

auf die Reiter beziehen, nicht direkt auf die<br />

<strong>Pferde</strong>. Dennoch denke ich, spiegelt es auch<br />

das Ausbildungsnivau des <strong>Pferde</strong>s wider. Der<br />

große Rest verteilt sich auf LK 4 (Einsteiger)<br />

und LK 5 (Freizeitreiter).<br />

Was die Disziplinen anbelangt, so ist Western<br />

Horsemanship mit 24 Paaren am beliebtesten,<br />

gefolgt von Ranch Riding (16), Trail (16)<br />

und Pleasure (15). In der Reining sind nur 3<br />

unterwegs, wobei hier die Spezialisten sicherlich<br />

(auch) auf NRHA-Turnieren starten.<br />

Die Ergebnisse der NRHA weisen allerdings<br />

keine Rassen aus, so dass diese in der Statistik<br />

fehlen.<br />

Im Vergleich zum klassischen Turniersport<br />

sind im Westernbereich sicherlich genausoviele<br />

<strong>Pferde</strong> unterwegs, selbst wenn man nur<br />

LK 1 bis LK 4 hinzurechnet, LK 5 (Freizeitreiter)<br />

wären wohl äquivalent zu den Teilnehmern<br />

an WBO-Turnieren der FN, die in den Statistiken<br />

(S. 56ff) nicht enthalten sind.<br />

Gudrun Waiditschka<br />

Sport<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

Aktive Western-Araber Turniersaison 2019 (EWU)<br />

LK Name geb. sex Rasse Pedigree Reiter<br />

1 CH Silverlight 2004 W ox Azjaa / Silver Riole Verena Böckle<br />

1 Nazrat Kossack 2000 W ox Karat / Nazrala Miriam Skambracks<br />

1 Sweet As My Owlman 2013 W ox unbekannt Sabine Lamberts<br />

2 Djbella KB 2003 S ox Grenar / Diona Lynn Troppenz<br />

2 MK Kumari 2009 W ox unbekannt Johanna Heuser<br />

3 Batal 2008 W ox Hakim du Bac / Ramadya Yvonne Habig<br />

3 CG Bakora 2003 S ox Neboskreb / Banka Josephine Mehlis<br />

3 Johnny 2005 W ox unbekannt Michelle Brühl<br />

3 Sang Kajan 1993 W ox unbekannt Vivienne Botter<br />

4 Dahira 2011 S ox Rushamin / Djessy Angie Heißwolf<br />

4 J.S. Miss Miley 2014 S ox unbekannt Jessica Schneyer<br />

4 Karim 2010 W ox unbekannt Phillis Dehne<br />

4 Koco 2014 W SHA Kabu-Khan / Shanel No.11 Lucie Armbrecht<br />

4 LS Nasha 2012 S ox Muranas Jassehr / Bint Najada Noèlle Harnischmacher<br />

4 Ma Amira bint Ayman 2008 S ox unbekannt Selina Maurus<br />

4 Marashi al Ryah 2010 W ox Alba Galano / Mojicar Al Ryah Julia Scheel<br />

4 Skywalker 2005 W ox Saker / Pajala Sabine Seck<br />

4 Zahims Zahira 2007 S ox Zid Ibn El Zahim / India Laetitia Eckmann<br />

5 Askabar 2010 W ox unbekannt Lara Emmely Ehrlich<br />

5 Black Deirdre 2011 S ox Black Astir / Yoruba Danina-Elleni Laege<br />

5 CG Kumpan 2003 W ox Neboskreb / Kuma Lara Goldmann<br />

5 Descarado 2002 W ox unbekannt Simone Falk-Biller<br />

5 Eyal 2008 W ox Emfatyk / Estika Niamh De Giovanni<br />

5 Habiby 2002 W ox unbekannt Josephine Dreiner<br />

5 Hallodri Ibn Hadban 2005 W SHA Hadban XXVII-3 / Nizola Josephine Knoch<br />

5 Komedia 1994 S ox Mirok Monpelou / Kobra Eileen Grille<br />

5 Kuhayla 1996 S SHA unbekannt Caroline Drieselmann<br />

5 Malchathuri 1999 S ox unbekannt Ute Ehrlich<br />

5 Malikha 1991 S ox unbekannt Juliane Schierwagen<br />

5 Nateefa Hafida Bint Sawih 2002 S ox Nuredin / Daraja Marjut Greinus<br />

5 Pandora 1995 S ox Drakon / Pjotra Jutta Hinze<br />

5 Said 2010 W ox unbekannt Karin Hansen-Vincon<br />

5 Tadeus 2004 W SHA Tibor / Obeya Lena Klink<br />

61


ECAHO Annual High Point Horse Award 2019<br />

Geld für den Sport<br />

Sport<br />

Dank einiger finanzkräftiger Sponsoren konnte die ECAHO reiterliche Leistungen<br />

im letzten Jahr mit barer Münze belohnen. Das wichtigste Araberturnier<br />

in Deutschland, das ANC-Turnier in Aachen, war aber leider nicht bei der<br />

ECAHO angemeldet. Damit entgeht den Reitern richtig viel Geld<br />

aus dem Topf des ECAHO Annual High Point Horse Awards!<br />

Seit 2016 vergibt die ECAHO die "High Point<br />

Horse of the Year"-Auszeichnung. Dazu können<br />

<strong>Pferde</strong> durch ihre Starts bzw. Plazierungen<br />

an ECAHO-anerkannten Turnieren bzw.<br />

Reitklassen über das Jahr hinweg Punkte<br />

sammeln. Erstmals wurden diese Punkte nun<br />

in bare Münze umgerechnet, und die teilnehmenden<br />

Reiter konnten auf diese Weise Beträge<br />

zwischen 40 und 2040 € gewinnen!<br />

Eine Übersicht über die Disziplinen im letzten<br />

Jahr und die Starts, die für den High Point<br />

Award zählen, finden Sie in der nebenstehenden<br />

Tabelle 1.<br />

Die Tabelle zeigt, dass Western Pleasure und<br />

Western Trail zu den beliebtesten Prüfungen<br />

(mit den meisten Starts) in Europa zählen.<br />

Ausgewertet wurden die Ergebnisse der teilnehmenden<br />

Turniere in Österreich, Belgien,<br />

den Niederlanden, Frankreich, Deutschland<br />

(Lage-Hörste), Polen, Schweden und Spanien.<br />

Für <strong>2020</strong> erwartet die ECAHO auch teilnehmende<br />

Veranstaltungen in der Schweiz<br />

und der tschechischen Republik.<br />

Leider nahm das ANC-Turnier in Aachen<br />

nicht an dieser Auswertung teil, weil man<br />

es versäumt hatte, die Veranstaltung bei der<br />

ECAHO (kostenlos!) anzumelden. Sehr schade<br />

für die Reiter – und eine vertane Chance,<br />

den Sport zu fördern.<br />

Im Einzelnen werden auf Antrag bei der<br />

ECAHO die nebenstehenden Preisgelder (Tabelle<br />

2) an die Besitzer der <strong>Pferde</strong> ausgezahlt;<br />

die Reiter erhalten eine Trophy-Jacke.<br />

Anzahl Starts in den einzelnen Disziplinen<br />

Starts pro Klasse Novice Advanced Master Gesamt<br />

Classic Pleasure 50 3 32 85<br />

Traditional Arabian Riding <strong>21</strong> 0 32 53<br />

Dressage 41 15 22 78<br />

Show Jumping 15 5 24 44<br />

Ladies Side Saddle 0 0 14 14<br />

Western Pleasure 27 44 71 142<br />

Reining 5 9 28 42<br />

Trail 50 50 55 155<br />

Gesamt 209 126 278 613<br />

AHPH 20<strong>21</strong>9 - Preisgeld<br />

Name Disziplin Level Punkte Koeff. Gesamt Euro<br />

Al Ashar Springen N 5 1 5 50<br />

Aziz de la Cure Springen M 22 3 66 660<br />

El Trocadero Ladies Sidesaddle M 14 3 42 420<br />

FE‘s Princess Classic Pleasure A 2 2 4 40<br />

Galahad Dressur A 6 2 12 120<br />

GFH Sajala Western Pleasure M 25 3 75 750<br />

GFH Sandhya Trail M 26 4 78 780<br />

Dressur A 6 2 12<br />

Haifi El Sorrento<br />

Trad. Arabian R. M 15 3 45<br />

Classic Pleasure M 30 3 90<br />

2040<br />

Dressur M 19 3 57<br />

Mistra Springen N 5 1 5 50<br />

MM Santana<br />

Western Pleasure N 8 1 8<br />

Western Pleasure A 29 2 58<br />

660<br />

Mosri Al Dahab Trad. Arabian R. M 15 3 45 450<br />

Nain Reining A 4 2 8 80<br />

Ojinegro Qahira Springen A 2 2 4 40<br />

Postar Classic Pleasur N 17 1 17 170<br />

SA Eunina<br />

Trail N 10 1 10<br />

Reining N 5 1 5<br />

150<br />

Salim Dressur N 15 1 15 150<br />

Vadim<br />

Trail N 10 1 10<br />

Trail A 35 2 70<br />

800<br />

Wassim Springen A 2 2 4 40<br />

Zahims Navii Reining M 26 3 78 780<br />

Zloty Medal Trad. Arabian R. N 8 1 8 80<br />

62<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


AHPH 2019 - Novice Winners<br />

Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider<br />

Trail<br />

(11 Prüfungen, 34 Teilnehmer)<br />

Western Reining<br />

(1 Prüfungen, 4 Teilnehmer)<br />

Traditional Arabian Riding<br />

(5 Prüfungen, 15 Teilnehmer)<br />

Western Pleasure<br />

(8 Prüfungen, 19 Teilnehmer)<br />

Classic Pleasure<br />

(10 Prüfungen, 40 Teilnehmer)<br />

Dressur / Dressage<br />

(12 Prüfungen, 29 Teilnehmer)<br />

Springen /Jumping<br />

(7 Prüfungen, 8 Teilnehmer)<br />

SA EUN<strong>IN</strong>A SE Louise Wale<br />

VADIM AT Brigitte Hirschböck<br />

SA EUN<strong>IN</strong>A SE Louise Wale<br />

ZŁOTY MEDAL PL Marta Jaros<br />

MM SANTANA AT Mario Matt<br />

POSTAR DE<br />

Lisa Marie Heckenbuecker<br />

SALIM AT Stefanie Kastner<br />

AL ASHAR DE Neele Schlichte<br />

MISTRA SE Elin Ekelund Husborn<br />

Vadim unter Brigitte Hirschböck<br />

Sport<br />

AHPH 2019 - Advanced Winners<br />

Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider<br />

Trail<br />

(6 Prüfungen, <strong>21</strong> Teilnehmer)<br />

VADIM AT Brigitte Hirschböck<br />

Western Reining<br />

(3 Prüfungen, 5 Teilnehmer)<br />

NA<strong>IN</strong> AT Sebastian Eisler<br />

Western Pleasure<br />

(7 Prüfungen, 24 Teilnehmer)<br />

MM SANTANA AT Mario Matt<br />

Classic Pleasure<br />

(2 event, 3 Teilnehmer)<br />

FE´S PR<strong>IN</strong>CESS AT Simone Auinger<br />

Nain unter Sebastian Eisler<br />

Dressur / Dressage<br />

(5 Prüfungen, 11 Teilnehmer)<br />

Springen / Jumping<br />

(3 Prüfungen, 5 Teilnehmer)<br />

GALAHAD DK Helena Jodie Byrne<br />

HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler<br />

OJ<strong>IN</strong>EGRO QAHIRA AT Magdalena Zellhofer<br />

WASSIM SE Rebecka Andersson<br />

Ojinegro Qahira unter Magdalena Zellhofer<br />

AHPH 2019 - Master Winners<br />

Disziplin / Discipline Pferd / Horse Land Reiter / Rider<br />

Trail<br />

(6 Prüfungen, 19 Teilnehmer)<br />

GFH SANDHYA AT André Reitermayr<br />

Western Reining<br />

(3 Prüfungen, 10 Teilnehmer)<br />

ZAHIMS NAVII DE Martin Pauli<br />

Ladies Side Saddle (W&C)<br />

(3 event, 5 Teilnehmer)<br />

EL TROCADERO AT Karin Lenhard<br />

Aziz de la Cure unter Delphine Mauoussin<br />

Traditional Arabian Riding<br />

(3 Prüfungen, 4 Teilnehmer)<br />

Western Pleasure<br />

(6 Prüfungen, 23 Teilnehmer)<br />

Classic Pleasure<br />

(3 Prüfungen, 10 Teilnehmer)<br />

Dressage<br />

(5 Prüfungen, 8 Teilnehmer)<br />

Jumping<br />

(4 event, 9 participant)<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

MOSRI AL DAHAB DE Emma Dorn<br />

HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler<br />

GHF SAJALA AT Susanne Schuh<br />

HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler<br />

HAIFI EL SORRENTO DE Susanne Hoyler<br />

AZIZ DE LA CURE FR Delphine Mauboussin<br />

63<br />

GFH Sandhya unter André Reitermayr


Termine <strong>2020</strong> / Shows & Events <strong>2020</strong><br />

Aufgrund der Einschränkungen durch die Corona-Virus-Pandemie möchten wir Sie darüber informieren, dass fast alle für April<br />

und Mai geplanten Veranstaltungen abgesagt oder verschoben wurden. Bitte informieren Sie sich direkt beim Organisator, ob<br />

eine Veranstaltung stattfindet oder nicht. Die entsprechenden Hinweise in unserem Terminkalender sind nicht tagesaktuell!<br />

Due to the restrictions caused by the Corona virus pandemic, we would like to inform you that almost all events scheduled for April<br />

and May have been canceled or postponed. Please inquire with the organizer directly whether an event is taking place or not.<br />

The information below is not up to date!<br />

Termine<br />

2.-3. Mai Tulip Cup (B-Show) De Peelbergen / NL<br />

8.-10. Mai Prag Intercup (B-Show) Prag / CZ<br />

22.-24. Mai<br />

Cancelled<br />

Postponed to later in <strong>2020</strong><br />

Austrian International<br />

Championships<br />

Cancelled<br />

Wels / AT<br />

26.-31. Mai Reise ins Gestüt Tersk Gestüt Tersk / RU<br />

Cancelled<br />

www.ecaho.org,<br />

www.tulipcup.com<br />

www.ecaho.org,<br />

www.pragueintercup.cz<br />

www.ecaho.org,<br />

www.vvoe.at<br />

www.in-the-focus.com,<br />

terkonzavod@mail.ru<br />

6.-7. Juni Bruges Arabian Horse Event Bruges / BE www.ecaho.org<br />

7. Juni Tag des <strong>Arabische</strong>n <strong>Pferde</strong>s Haupt- und Landg. Marbach / DE www.gestuet-marbach.de<br />

12.-14. Juni <strong>Arabische</strong> <strong>Pferde</strong> in Westfalen Lage-Hörste / DE www.ecaho.org<br />

20. Juni<br />

Sheikha Lulua Al Sabah Asil Club<br />

Distanz<br />

Haupt- und Landg. Marbach / DE<br />

www.gestuet-marbach.de<br />

20.-<strong>21</strong>. Juni Menton Championships Menton / FR www.ecaho.org<br />

4.-5. Juli<br />

Arabian Addiction Show - Riding<br />

- Liberty<br />

Ansbach / DE<br />

www.arabian-addiction.com<br />

11.-12. Juli Tage des arabischen <strong>Pferde</strong>s Gestüt Ismer / DE www.gestuet-ismer.com<br />

18.-19. Juli Elran Cup (B-Show) Castle Alden Bieseln/ BE www.ecaho.org<br />

23.-26. Juli<br />

25. Juli<br />

Europa-Championat der Sport-<br />

Araber<br />

SLP, Fohlen- und<br />

Stutenprämierung<br />

Wiener Neustadt / AT<br />

Gestüt Camelot, Bad Oldesloe / DE<br />

1.-2. August Kauber Platte Championat Gestüt Kauber Platte, Kaub / DE<br />

www.friends-of-arabiansporthorses.at<br />

www.vzap.org<br />

www.kauber-platte-championat.<br />

de<br />

8.-9. August Egyptian Event Europe Schloß Löwenstein /DE www.ecaho.org<br />

15.-16. August Noble Festival Lochem / NL www.noblefestival.com<br />

15.-23. August Reise nach Tersk Gestüt Tersk / RU www.in-the-focus.com<br />

22.-23. August Araber-Festival Stadl Paura / AT www.araberfestival.at<br />

28.-30. August HLP von ZSAA & VZAP Haupt- und Landg. Marbach / DE www.zsaa.org, www.vzap.org<br />

29.-30. August UKIAHS (A-Show) Addington Manor / GB www.ecaho.org<br />

25.-27. September Nat. Champ. & ANC Aachen / DE www.vzap.org<br />

25.-27. September ANC Reitturnier Aachen / DE www.vzap.org<br />

23.-25. Oktober European Championships Azelhof / BE www.ecaho.org<br />

64<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Last Minute News zur Corona-Krise+++Last Minute News zur Corona-Krise++<br />

Absage ZSAA-Körung<br />

Der ZSAA gibt<br />

bekannt, dass<br />

aufgrund der<br />

Ausgangsbeschränkungen<br />

wegen der<br />

Corona-Pandemie<br />

die am 27.-29. März<br />

geplante Körung abgesagt werden mußte.<br />

Hengste, die die Zulassungsbedingungen<br />

vollständig erfüllt hatten, erhalten eine vorläufige<br />

Eintragung ins HB I, um eine Decksaison<br />

zu ermöglichen. Der ZSAA plant, die<br />

Körung alsbaldig nachholen – ob zentral<br />

oder als dezentrale kleinere Sammel-/Hofkörungen<br />

wird von der Situation abhängig<br />

gemacht werden müssen.<br />

Absage VZAP-MGV<br />

Der VZAP gibt<br />

bekannt,<br />

dass die<br />

für den 18. April<br />

geplante Mitgliederversammlung<br />

auf einen unbekannten<br />

Zeitpunkt<br />

verschoben wird. Derzeit könne niemand<br />

vorhersagen, wie sich die Lage bis Mitte<br />

April entwickeln wird, so daß der Gesamtvorstand<br />

diese Maßnahme vorsichtshalber<br />

ergriffen hat. Der genaue Ersatztermin<br />

für die Mitgliederversammlung wird noch<br />

bekanntgegeben.<br />

FN zu Corona-Virus<br />

Die FN informiert über Auswirkungen<br />

der Corona-Virus-Pandemie auf den<br />

<strong>Pferde</strong>sport auf ihrer Internetseite<br />

www.pferd-aktuell.de/fn/newsticker<br />

Die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus<br />

(COVID-19) haben auch Folgen für<br />

den <strong>Pferde</strong>sport. Die Deutsche Reiterliche<br />

Vereinigung (FN) hat auf ihrer Website<br />

Fragen, Antworten und Informationen<br />

zum Coronavirus in Bezug auf den <strong>Pferde</strong>sport<br />

zusammengestellt. Hier ist zu<br />

beachten, dass sich die Situation um das<br />

Virus sehr dynamisch entwickelt und beinahe<br />

stündlich neu bewertet werden muss.<br />

Links zu den Seiten mit Informationen der<br />

Welt-Gesundheitsorganisation WHO, des<br />

Robert-Koch-Instituts, des Bundesgesundheitsministeriums<br />

und des Deutschen Olympischen<br />

Sportbundes (DOSB), die laufend<br />

aktualisiert werden, finden Sie nachfolgend.<br />

Allgemeine Informationen zum Coronavirus:<br />

Hygienemaßnahmen:<br />

www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Hygiene.html<br />

Risikobewertung des Robert-Koch-Instituts:<br />

www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html<br />

Antworten auf häufig gestellte Fragen zum<br />

Coronavirus: www.rki.de/SharedDocs/FAQ/<br />

NCOV2019/FAQ_Liste.html<br />

Seiten der WHO:<br />

www.who.int/health-topics/coronavirus<br />

Seiten des Bundesgesundheitsministeriums:<br />

www.bundesgesundheitsministerium.de/coronavirus.html<br />

FN-Press<br />

Marbach für Besucher<br />

geschlossen<br />

Aus gegebenem Anlass ist das Betreten<br />

der Gestütshöfe und Vorwerke<br />

des Haupt- und Landgestüts Marbach<br />

derzeit nicht möglich. Die Höfe, Stallungen<br />

und Gebäude sind für jeglichen Besucherverkehr<br />

gesperrt. Alle touristischen Aktivitäten<br />

wie Führungen, Kutschfahrten und Aktivitäten<br />

im Julmonds Kinderclub sind bis auf<br />

Weiteres ausgesetzt.<br />

Auch der persönliche Kontakt mit der Gestütsverwaltung<br />

sollte vermieden werden.<br />

Kontakt kann via Telefon, E-Mail oder Post<br />

aufgenommen werden.<br />

Seit Mitte März arbeiten die Mitarbeiterinnen,<br />

Mitarbeiter und Auszubildenden in<br />

Gruppen und Schichten, um eine Versorgung<br />

aller über 500 <strong>Pferde</strong> in allen Stallbereichen<br />

stets sicherstellen zu können.<br />

In der Gestütsverwaltung wird vermehrt<br />

auf Telearbeit gesetzt, Besprechungen und<br />

Versammlungen werden ausgesetzt, telefonisch<br />

oder im Freien abgehalten. In allen<br />

Bereichen werden infektionsschützende Hygienemaßnahmen<br />

und die Verordnungen<br />

besonders streng eingehalten.<br />

Der Service für die Züchter wird aufrechterhalten:<br />

Das Angebot an Hengsten in der<br />

EU-Besamungsstation Offenhausen ist verstärkt<br />

worden, um ein möglichst breites Angebot<br />

an Hengsten im Frischsamenversand<br />

sicherstellen zu können.<br />

Die Landesreit- und Landesfahrschule Marbach<br />

hat ihren Lehrgangsbetrieb bis auf Weiteres<br />

eingestellt.<br />

Impressum<br />

Redaktion / Editor:<br />

Gudrun Waiditschka (v.i.S.d.P.)<br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

ph: 0049 (0)7158 - 67141<br />

e-mail: arabische-pferde@in-the-focus.com<br />

Verlag & Vertrieb / Publisher & Distribution:<br />

<strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong><br />

Entenstrasse 20<br />

D-73765 Neuhausen a.d.F.<br />

Druck / printing:<br />

WIRmachenDRUCK GmbH, 71522 Backnang<br />

Anzeigen / Advertisement:<br />

e-mail: anzeigen@in-the-focus.com<br />

Aktuelle Anzeigenpreisliste / Current prizes<br />

see www.in-the-focus.com/advertising<br />

Erscheinungsweise / Published:<br />

vierteljährlich (4 Ausgaben im Jahr) /<br />

quarterly ( four times per year)<br />

Impressum - Mast Head<br />

Bezugspreis / Subsciption Price:<br />

Einzelheft / Single Copy:<br />

6,50 € + 1,60 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 4,00 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

6,50 € + 3,00 € postage outside Germany<br />

Jahresabonnement / Yearly Subscription:<br />

24 € + 6,50 € Porto innerhalb Deutschlands<br />

24 € + 16 € Porto außerhalb Deutschlands<br />

24 € + 16 € postage outside Germany<br />

Zu beziehen über unseren Online-Shop /<br />

Available through our online shop:<br />

www.in-the-focus.com/shop<br />

Übersetzungen / Translations:<br />

Gudrun Waiditschka, Alexandra Dietl<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe /<br />

Contributors to this issue:<br />

Christele Derosch, Sirid Hahn, Christian<br />

Taubner, Iris Wenzel, Juliane Willsch<br />

Fotografen / Photographers:<br />

Mohamed Abdo, Carmen Mitschke, Nicole<br />

Sachs<br />

Die mit Namen des Autors gekennzeichneten<br />

Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung<br />

der Redaktion wieder.<br />

Eingesandte Beiträge unterliegen der redaktionellen<br />

Bearbeitung; Text- und Fotobeiträge<br />

müssen frei von Rechten Dritter sein. Für<br />

unverlangt eingesandte Beiträge und Fotos<br />

übernimmt der Verlag / Redaktion keine Haftung.<br />

Alle Rechte vorbehalten, auch die des auszugsweisen<br />

Nachdrucks, der fotomechanischen<br />

oder digitalen Wiedergabe und der<br />

Übersetzung in andere Sprachen. Ausnahmen<br />

nur mit schriftlicher Genehmigung der<br />

Redaktion.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

© <strong>2020</strong> <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong>, G. Waiditschka<br />

1/<strong>2020</strong> - www.in-the-focus.com<br />

65


Vorschau - <strong>Preview</strong><br />

Vorschau - <strong>Preview</strong><br />

Ausgabe 2/<strong>2020</strong> - erhältlich Ende Juni <strong>2020</strong><br />

Issue 2/<strong>2020</strong> - available at the end of June <strong>2020</strong><br />

Im April feierte Toni Baumann auf der Kauber Platte sein 30-jähriges<br />

Betriebsjubiläum. Dreißig Jahre einen Ausbildungsstall<br />

mit Schwerpunkt arabische <strong>Pferde</strong> zu führen, ist kein leichtes<br />

Unterfangen. Und Toni hat einiges zu erzählen!<br />

Der Fronleitenhof in Österreich ist bekannt für seine qualitätsvolle<br />

Reitpferdezucht. Wie es dazu kam, und was es braucht, um<br />

züchterisch und im Sport ganz vorne mitzumischen, verrät uns<br />

Petra Dries im Interview.<br />

The Fronleitenhof in Austria is known for its high quality riding<br />

horse breeding. How did it come about and what does it take to get<br />

involved in breeding and in sports at the forefront?<br />

Petra Dries tells us in an interview.<br />

Wer heute an die polnische Araberzucht denkt, denkt in erster<br />

Linie an die Staatsgestüte,. Aber in Polen waren es vor dem zweiten<br />

Weltkrieg in erster Linie einige Privatgestüte, die die Säulen der<br />

Zucht waren. Wir stellen einige davon vor.<br />

Anyone who thinks about Polish Arab breeding today primarily thinks<br />

about the state stud farms. But before the Second World War in Poland<br />

it was primarily some private stud farms that were the pillars of the<br />

breed over the centuries. We present some of them.<br />

Hengste in Gruppenhaltung? Viele halten dies für unmöglich. Im<br />

schweizerischen Avenches lief hierzu eine wissenschaftliche Studie.<br />

Wir erläutern die wichtigsten Erkenntnisse.<br />

66<br />

© ARABISCHE PFERDE - <strong>IN</strong> <strong>THE</strong> <strong>FOCUS</strong> 1/<strong>2020</strong>


Lesenswertes für Araberfreunde<br />

NEU<br />

ASIL ARABER, Bd. VII –Arabiens edle <strong>Pferde</strong><br />

7. Ausgabe 2019. 888 S. mit über 500 Abb. Hardcover. Schutzumschlag<br />

978-3-487-08562-3 € 68,-<br />

Mit neuen Texten (Deutsch, english, Arabic) zur Asilzucht, asilen Linien (El Zahraa,<br />

Marbach, Tahawi), Salukis, Kamelen, Falken, Herausforderung Erhaltungszucht;<br />

Gestüte weltweit im Stutbuchteil; Artikel zu Rittigkeit und Reiteignung, Rittbericht:<br />

Von Saudi Arabien in die Schweiz u.v.m.<br />

„Wir alle, die wir den Asil Araber lieben, und der Asil Club spielt dabei eine<br />

Schlüsselrolle, sind Teil einer ununterbrochenen Kette, die die Vergangenheit mit<br />

der Zukunft verbindet ... Der Asil Araber ist ein Geschöpf wie kein anderes, und<br />

wir müssen uns bemühen, ihn zu bewahren. Es ist ... eine Ehre, dazu beizutragen, die<br />

Einmaligkeit des Asil Arabers klarzustellen, seine Blutlinien rein zu erhalten, auch<br />

gegenüber ... dem <strong>Vol</strong>lblutaraber, und den Asil Araber auf weltweiter Basis<br />

zu fördern.“<br />

HH Sheikh Mansour Bin Zayed Al Nahyan, Deputy Prime Minister, U.A.E.<br />

Dr. Johannes Erich Flade<br />

Araber – Züchten, Aufziehen,<br />

Halten<br />

1999. 164 S., zahlr. Abb./<br />

illustrated. Hardcover. (Dt.).<br />

978-3-487-08541-8<br />

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Umfassende Einführung in<br />

die Zucht und Haltung des<br />

arabischen <strong>Pferde</strong>s! Besonders<br />

für Einsteiger geeignet!<br />

Franz Born<br />

Hengst der Sonne<br />

Der berühmteste Araberhengst<br />

der Welt.<br />

Reprint: Hildesheim 2016. 184 S.<br />

mit 13 Abb. Hardcover. (Dt.)<br />

978-3-487-08371-1<br />

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Die Geschichte des legendären<br />

Wüstenarabers Sham (Godolphin<br />

Arabian), eines der Begründer des<br />

Englischen <strong>Vol</strong>lbluts.<br />

English edition<br />

available!<br />

Philippe Paraskevas<br />

Die Ägyptische<br />

Alternative, Bd. I u. II<br />

Bd. I: 2013.<br />

245 S., 15 ill.<br />

978-3-487-08543-2<br />

€ 19,80<br />

Bd. II: 2014.<br />

514 S., 20 Ill.<br />

978-3-487-08543-2<br />

€ 29,80<br />

Zukunftsweisend und<br />

umfassend /<br />

Groundbreaking and<br />

comprehensive!<br />

Dr. Matthias Oster<br />

Das Erbe der<br />

Beduinen /<br />

Bedouin Heritage<br />

Sieben Säulen der Welt des<br />

arabischen <strong>Pferde</strong>s /<br />

Seven Pillars of Breeding<br />

Arabian Horses<br />

280 S. / pp.,<br />

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Hardcover.<br />

je Bd. € 59,-<br />

Standardwerk rund um den<br />

Asil Araber /<br />

Standard work relating the<br />

Asil Arabian horse!<br />

Zu beziehen unter / Available at:<br />

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GEORG OLMS AG VERLAG · Hagentorwall 7 · D-31134 Hildesheim · Tel. +49-(0)51<strong>21</strong>-150 10<br />

Fax: +49-(0)51<strong>21</strong>-150 150 · E-Mail: info@olms.de, sales@olms.de<br />

Webshop: www.olms.de, www.olms-pferdebuch.de

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