Kulturfenster Nr. 02|2020 - April 2020
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Blasmusik
Wenn Musikanten zu
Artisten werden
Jahreshauptversammlung des VSM-Bezirkes Bozen
„Wir hatten das ganze Jahr hindurch viel
Programm; dazu kam für die Musikantinnen
und Musikanten noch die rege Tätigkeit in
den Kapellen“, sagte Stefan Sinn, der Obmann
des Musikbezirks Bozen im Verband
Südtiroler Musikkapellen (VSM), bei der
68. Vollversammlung des VSM-Bezirkes
Bozen in Branzoll. Großer Höhepunkt war
die Verleihung des Förderpreises.
Mit einem musikalischen Gruß hieß die
Bläsergruppe der Musikkapelle Branzoll
die Vertreter der Kapellen im Kulturhaus
willkommen. Es war ein buntes Bild, das
in Branzoll
Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des VSM-Bezirkes Bozen in Branzoll.
Die Bürgerkapelle Gries bekam für ihr Projekt
„Manege frei!“ den Förderpreis des Weingutes
„Ritterhof“ verliehen.
die vielen Musikantinnen und Musikanten
in ihren bunten Trachten abgaben.
Sehr umfangreich war die Tätigkeit, auf
die der Musikbezirk Bozen zurückblickte.
Auf großes Echo stießen die Konzerte des
Jugendblasorchesters Bozen (JuBoB) in
Auer und in Sarnthein. In Völs gab es den
Schnupperkurs Dirigieren, der auch heuer
wieder angeboten wird. „Schickt – in eurem
Interesse – fähige Leute, die sich eine Kapellmeisterausbildung
vorstellen können“,
sagte Bezirkskapellmeister Michael Vikoler.
In Auer wurde im vergangenen Jahr
ein Wertungsspiel ausgetragen.
Eine Neuauflage
des Frauenblasorchesters
gelang aufgrund
der zu geringen Anmeldungen
nicht mehr.
Die Jungmusiker-Leistungsabzeichen
wurden
in Eppan vergeben. Bezirksjugendleiter
Werner
Mair betonte, dass von
den 107 Teilnehmern 21
mit „ausgezeichnet“ abschlossen.
Für die nächste
Auflage sind einige
Änderungen geplant.
Wichtig sind der Bezirksleitung stets auch
die Stabführerkurse. „Das Niveau im Bezirk
ist gut; dies ist nur möglich, wenn fähige
Stabführer vorausgehen“, sagte Bezirksstabführer
Matthias Targa. Er verwies
auf das Bezirksmusikfest 2021 in Aldein,
wo auch ein Marschierwettbewerb geplant
ist. Marschiert werde auch beim Jugendfestival,
das ebenfalls 2021 stattfinden soll.
Spannender Höhepunkt der diesjährigen
Vollversammlung war die Vergabe des Förderpreises
„Weingut Ritterhof“. Zwei Kapellen
hatten sich mit besonderen Projekten
beworben: die Musikkapelle Oberbozen mit
„Rock im Bruch“ und die Bürgerkapelle
Gries. Unter dem Motto „Manage frei“ verband
sie Musik mit Artistik, und das Publikum
war begeistert. „Es ist gelungen,
junge Talente über das Musikalische hinaus
zu fördern“, sagte Obmann Roland
Furgler. Damit überzeugte die Kapelle die
Jury und gewann den mit 2000 Euro dotierten
Förderpreis.
„Viele Kapellen führen Projekte durch,
aber nur wenige beteiligen sich am Wettbewerb“,
bedauerte Ludwig Kaneppele,
der Geschäftsführer des Weinguts. Künftig
wird der Förderpreis nur noch alle 2
Jahre vergeben – dafür aber mit höherem
Preisgeld und mehr prämierten Plätzen.
Branzolls Vizebürgermeisterin Margot
Pizzini dankte den Musikantinnen und Musikanten
für ihren Beitrag, den sie für die
Allgemeinheit in den Dörfern und Städten
leisten. Dem Dank schloss sich Pfattens Vizebürgermeister
Elmar Oberhofer an. Pfatten
hat keine Musikkapelle, kann aber immer
wieder auf die Branzoller Musikanten zählen.
Der Bezirk Bozen ist der mitgliederstärkste
Bezirk im Verband Südtiroler Musikkapellen.
Er reicht von Gröden und dem
Schlerngebiet über den Ritten, dem Sarntal
und dem Tschögglberg, bis nach Andrian
im Westen und Salurn im Süden.
Die 56 Kapellen zählen insgesamt 2935
Mitglieder: 1762 davon sind Männer und
1173 Frauen. Dies entspricht einem Frauenanteil
von 40 Prozent. „Der Anteil der
Frauen steigt zusehends; das ist erfreulich.
Es braucht aber auch junge Männer, die
zu den Kapellen kommen“, sagte Bezirksobmann
Stefan Sinn. Der Verband freue
sich über jedes neue Mitglied. Das Durchschnittsalter
der Musikanten liegt aktuell
bei 39 Jahren, jenes der Musikantinnen
hingegen bei 25 Jahren.
Marion Künig, Medienreferentin
des VSM-Bezirkes Bozen
Nr. 02 | April 2020 37