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Magazin Mitarbeitende Solothurner Spitäler 1/20 - Ein wenig persönlich

Wie schnell es manchmal geht: Einem Menschen, eben erst kennengelernt, werden kurzerhand mal Eigenschaften zugeschoben. – Ist dies so einfach? Oder doch eher gefährlich?

Wie schnell es manchmal geht: Einem Menschen, eben erst kennengelernt, werden kurzerhand mal Eigenschaften zugeschoben. – Ist dies so einfach? Oder doch eher gefährlich?

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AKTUELL

PFLEGE FÜHRT

FLEXIBLES ARBEITS-

ZEITMODELL EIN

Im Spital wird rund um die Uhr gearbeitet. Fällt jemand aus, muss dessen Dienst umgehend von jemandem

übernommen werden. Die Einsatzplanung ist äusserst anspruchsvoll. Ein neues Modell soll nun die Situation

in der Pflege entlasten – zur Freude aller Beteiligten.

«DIE ZUSÄTZLICHEN FERIENTAGE HABE ICH

ALS EINZELTAGE GENOMMEN, DAS WAR IDEAL

FÜR DIE BETREUUNG MEINER KINDER.»

PFLEGENDE EMPFINDEN

IHRE ARBEITSSITUATION

ALS WENIGER BELASTEND –

UND WEITERE ERREICHTE

ZIELE

Unsere Dachstrategie sieht ein flexibles Reagieren

auf unterschiedliche Arbeitsaufwände vor. So erarbeitete

eine interprofessionelle Projektgruppe, bestehend

aus Mitarbeitenden aus Pflegeentwicklung

und -management, des Personaldienstes sowie dem

Finanzcontrolling, ein entsprechendes Konzept.

Das Modell kurz erklärt

Mitarbeitende erwerben zusätzliche Ferientage, indem

sie auf einen Lohnanteil verzichten. Die so entstandenen

finanziellen Mittel speisen einen Personalpool,

welcher bedarfsgerecht durch Mitarbeitende

in Festanstellung, Teilzeit oder Stundenlohn besetzt

wird. Wer nun zusätzliche Einsätze leistet, wird zeitnah

ausbezahlt. So müssen einerseits also kurzzeitige

Erhöhungen des Anstellungsverhältnisses nicht

mehr als Vertragsänderungen geltend gemacht werden.

Andererseits vereinfacht sich die Rekrutierung

der Poolmitarbeitenden damit deutlich.

Pilotprojekt am KSO

Das neue Modell ermöglicht es dem Pflegemanagement,

die Einsatzplanung flexibler zu gestalten und

auf kurzfristige Änderungen der Arbeitsauslastung

zu reagieren. Dann nämlich stehen mit den Poolmitarbeitenden

Ressourcen zur Verfügung, welche

Schwankungen des Pflegeaufwands ausgleichen

können. Entscheidend ist, dass die zusätzlichen Ferientage

nach Möglichkeit in Zeiten mit wenig Auslas­

tung gelegt werden. Aus diesen Ideen entstand ein

einjähriges Pilotprojekt im Departement operative

Medizin am Kantonsspital Olten. Es umfasste 175

Mitarbeitende der stationären Pflege.

Erfreuliche Ergebnisse

Das Projekt war ein Erfolg und übertraf sämtliche

Erwartungen. 18 Prozent der Mitarbeitenden nutzten

das neue Angebot. Es zeigte sich, dass in 95 Prozent

der Anfragen Mitarbeitende im Pool zur Verfügung

standen und sich die unterjährigen Änderungen des

Beschäftigungsgrads um 72 Prozent reduzierten. Im

Rahmen der erwähnten Auswertung nahm die subjektive

Arbeitsbelastung deutlich ab. Mitarbeitende

sowie Vorgesetzte waren sehr zufrieden mit dem

Projekt, es gab keine negativen Reaktionen oder Einwände.

Die befragten Mitarbeitenden gaben an, dass

damit die Arbeitszufriedenheit und die Attraktivität

des Arbeitgebers gesteigert werden konnte. Dies

unterstrichen gar Kolleginnen und Kollegen, welche

nicht direkt vom Modell profitieren wollten.

Weiterführung des Angebots

Aufgrund der sehr positiven Ergebnisse und Rückmeldungen

entschied die Geschäftsleitung, das Angebot

für die Pflege gestaffelt auf alle Standorte auszuweiten.

DR. CHRISTOPH VON DACH | ELIA IN-ALBON | BRUNO NAEF

Erhöhung der Elastizität und

Reaktionsgeschwindigkeit

• In 70 Prozent der Anfragen stehen

kurzfristig Pool mitarbeitende zur

Verfügung.

• 80 Prozent der Stationsleitungen

sind der Meinung, dass das Poolmodell

gut funktioniert.

• 80 Prozent der Stationsleitenden

sind mit dem Pool modell zufrieden

oder sehr zufrieden.

• Es kommt zu 40 Prozent weniger

unterjährigen Änderungen des

Beschäftigungsgrads.

Entlastung des Personals

• Die subjektiv empfundene Arbeitsbelastung

nimmt ab.

Verringerung der Absenzen

• Die krankheits- und unfallbedingten

Absenzen werden deutlich

reduziert.

Steigerung Arbeitgeberattraktivität

• Das Angebot wird genutzt.

• 60 Prozent der Mitarbeitenden

beurteilen die Arbeits zeitmodelle

als attraktiv und sind damit

zufrieden.

«ICH HOFFE SEHR, DASS DAS PROJEKT

WEITERGEFÜHRT WIRD.»

In der Pflege schaffte das flexible Arbeitszeitmodell eine Win-Win-Situation.

Kostenneutralität

• Die in der Pilotphase generierten

Einnahmen sind gleich hoch wie

die Ausgaben.

• Das Projekt führt zu keiner Erhöhung

des Stellenplans Pflege.

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