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2-2020

Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement

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November Mai/Juni 2/<strong>2020</strong> November-Dezember Jg. 11 1/2008<br />

Fachzeitschrift für<br />

Medizin-Technik<br />

meditronicjournal<br />

Neue Produktserie für die<br />

Medizintechnik, Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Chemie-Industrie<br />

TL Electronic, Seite 49


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Editorial<br />

Was bedeutet die MDR für den EMSler?<br />

Autor:<br />

Peter Sommer, Account Manager<br />

bei Katek<br />

KATEK Frickenhausen GmbH<br />

www.katek-group.com<br />

www.bebro.com<br />

Die Medical Device Regulation hat für viel<br />

Wirbel in der Branche gesorgt. Doch wenn man<br />

die Situation einmal sachlich betrachtet, sind die<br />

Änderungen handelbar. Viele Anforderungen<br />

kennt der EMSler bereits von anderen Branchen.<br />

Ich möchte hier ein paar Punkte ansprechen.<br />

Definition Medizinprodukt<br />

Die MDR ändert nichts an der bekannten Definition<br />

des Medizinproduktes. Nicht alle Produkte,<br />

die in ein Medizingerät eingebaut werden, sind<br />

Medizinprodukte. Stromversorgungen, Komponenten,<br />

Leiterplatten, Stecker, Kabel müssen zwar<br />

so hergestellt werden, dass sie in der Medizintechnik<br />

problemlos eingesetzt werden können<br />

und den dortigen Anforderungen gerecht werden,<br />

sind aber selbst keine Medizinprodukte.<br />

Hersteller<br />

Als Hersteller wird derjenige bezeichnet, der<br />

das Produkt bzw. Gerät mit seinem Namen oder<br />

Label versieht und in Verkehr bringt. Er trägt die<br />

Verantwortung, dass das Produkt einwandfrei<br />

funktioniert und ist der alleinige Ansprechpartner.<br />

Treten Probleme auf, muss er Rede und Antwort<br />

stehen und für eine Lösung sorgen. Er muss die<br />

komplette Dokumentation gemäß MDR physikalisch<br />

vor Ort bei sich liegen haben. Dazu zählt die<br />

vollständige, detaillierte Technische Dokumentation,<br />

eine Risikoanalyse und eine klinische Bewertung<br />

sowie die dazuge hörenden klinischen Daten.<br />

Die MDR betrachtet den gesamten Lebenszyklus<br />

des Produktes.<br />

Nur der Hersteller darf das Produkt in Verkehr<br />

bringen. Aber nur, wenn es MDR-konform<br />

ist. Dies bedeutet, vollständige Dokumentation<br />

gemäß MDR und das CE-Kennzeichen.<br />

Was bedeutet dies für den EMSler?<br />

Provokant ausgedrückt: nichts. Es ist völlig<br />

klar, dass der EMSler seine Prozesse absichern<br />

muss. Dies beginnt bei der Beschaffung, wo er<br />

nachweisen muss, dass er nur freigegebene und<br />

originale Bauteile verwendet, die er vorschriftsmäßig<br />

lagert und verbaut. Die Prozesskette kann<br />

beliebig lang sein und er muss jeden produktrelevanten<br />

Teilprozess absichern und dokumentieren.<br />

Anschließend wird geprüft. Am Ende des<br />

Produktionsprozesses muss der EMSler/Fertiger<br />

lückenlos nachweisen, dass er alle Vorgaben<br />

eingehalten hat, die Prozesse i.O. waren<br />

und das Produkt die Tests bestanden hat. Die<br />

Tests müssen so beschaffen sein, dass sie alle<br />

kritischen Funktionalitäten erfassen. Dies muss<br />

belegt werden.<br />

Dies ist bei Produkten anderer Branchen<br />

auch so, beispielsweise im ATEX-Bereich oder<br />

bei Produkten mit funktionaler Sicherheit. Allerdings<br />

ist die Dokumentation für die MDR ausführlicher<br />

zu erstellen.<br />

Geheime Technologien und Prozesse<br />

Der EMSler muss alles beschreiben, jeden Prozess<br />

und jede Technologie. Verwendet er eine<br />

Technologie oder Materialien, die er nicht offen<br />

legen möchte, ist das Geschäft tot. Im Moment<br />

sind solche Situationen noch nicht geregelt.<br />

Verträge<br />

Die Gestaltung der Verträge ist sehr wichtig,<br />

denn hier werden die Anforderungen, die Aufgabenverteilung<br />

und die Verantwortlichkeiten festgelegt.<br />

Hier kann der EMSler auch seine Mehrkosten<br />

für die detailliertere und ausführlichere<br />

Dokumentation anbringen.<br />

Im Vertrag gilt es auch die gegenseitigen Erwartungen<br />

klar darzulegen. Dies gilt vor Allem in<br />

Bezug auf die Zertifizierungen. Ein EMSler muss<br />

nicht nach MDR zertifiziert sein, um Medizingeräte<br />

herstellen zu können. Je höher er zertifiziert<br />

ist, desto einfacher ist der Zulassungsprozess für<br />

den Hersteller. Ist der EMSler beispielsweise nach<br />

ISO 9001 zertifiziert, muss der Hersteller durch<br />

Audits sicherstellen, dass alle Anforderungen<br />

der MDR erfüllt werden. Der Aufwand wird für<br />

letzteren geringer, wenn eine Zertifizierung nach<br />

13485 vorliegt. Aber auch hier ist der Hersteller<br />

in der Verantwortung und muss die Audits entsprechend<br />

gestalten. Ist der EMSler nach MDR<br />

zertifiziert, ist dies für den Hersteller eine komfortable<br />

Situation, da er das CE-Zeichen schon<br />

mit dem Gerät mitkaufen kann. Er braucht dann<br />

nur noch die Zulassung bei einem Notified Body.<br />

Anders herum gilt: je besser das QM-System<br />

des Herstellers ist, desto weniger muss der EMSler<br />

an QMS liefern. Betrachten wir beispielsweise<br />

Start-Ups. Diese haben eine gute Idee, die sie<br />

umsetzen möchten. Sie haben weder das Geld<br />

noch bisher die Zeit gehabt, sich ausreichend zu<br />

zertifizieren. Dann können sie die Anforderungen<br />

als Dienstleistungen mit kaufen. Das Audit müssen<br />

sie trotzdem durchführen und sie tragen die<br />

Verantwortung für das Produkt.<br />

Es wird also alles nicht so heiß gegessen,<br />

wie es gekocht wird. Die EMSler sind, wie bei<br />

anderen Branchen auch, in der Pflicht, ihre Prozesse<br />

abzusichern, dies nachzuweisen und ausreichend<br />

zu dokumentieren. Die Verantwortung<br />

für das Gerät liegt beim Hersteller, der auch offiziell<br />

der In-Verkehr-Bringer ist.<br />

Peter Sommer<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

3


Inhalt/Impressum<br />

3 Editorial<br />

4 Inhalt/Impressum<br />

6 Aktuelles<br />

12 Dienstleister<br />

28 Produktion<br />

33 Lasertechnik<br />

38 Messtechnik/<br />

Qualitätssicherung<br />

42 Design<br />

44 Bildverarbeitung<br />

45 3D-Druck<br />

46 Medical PC/SBC/Zubehör<br />

50 Antriebe<br />

52 Software/Tools/Kits<br />

56 Komponenten<br />

62 Speichermedien<br />

64 Sensoren<br />

71 Bedienen und Visualisieren<br />

74 Stromversorgung<br />

November Mai/Juni 2/<strong>2020</strong> November-Dezember Jg. 11 1/2008<br />

Fachzeitschrift für<br />

Medizin-Technik<br />

meditronicjournal<br />

Neue Produktserie für die<br />

Medizintechnik, Lebensmittel-,<br />

Pharma- und Chemie-Industrie<br />

TL Electronic, Seite 49<br />

Schutz, Sicherheit und<br />

höchster Bedienkomfort –<br />

Multitouch Panel-PC und<br />

LCD in Edelstahl<br />

Branchen wie die Medizintechnik-,<br />

Lebensmittel-, Chemie- oder auch<br />

die Pharma-Industrie haben hohe<br />

hygienische Anforderungen und<br />

intensive Reinigungs verfahren. Mit<br />

der neuen Panel-PC und LCD-Produktserie<br />

bringt TL Electronic nun<br />

Systeme auf den Markt, die optimalen<br />

Schutz, Sicherheit und enormen<br />

Bedienkomfort bieten. 49<br />

Fachzeitschrift für<br />

Medizin-Technik<br />

meditronicjournal<br />

■ Herausgeber und Verlag:<br />

beam-Verlag<br />

Krummbogen 14, 35039 Marburg<br />

www.beam-verlag.de<br />

Tel.: 06421/9614-0<br />

Fax: 06421/9614-23<br />

■ Redaktion:<br />

Dipl.-Ing. Christiane Erdmann<br />

Dipl.-Ing. Reinhard Birchel<br />

redaktion@beam-verlag.de<br />

■ Anzeigen:<br />

Myrjam Weide, Tel.: 06421/9614-16<br />

m.weide@beam-verlag.de<br />

Sabine Tzschentke, Tel.: 06421/9614-11<br />

sabine.tzschentke@beam-verlag.de<br />

Tanja Meß, Tel.: 06421/9614-18<br />

tanja.mess@beam-verlag.de<br />

■ Erscheinungsweise:<br />

5 Hefte jährlich<br />

■ Satz und Reproduktionen:<br />

beam-Verlag<br />

■ Druck & Auslieferung:<br />

Brühlsche Universitätsdruckerei,<br />

Gießen<br />

Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />

Prüfung der Texte durch die Redaktion<br />

keine Haftung für deren inhaltliche<br />

Richtigkeit. Alle Angaben im Einkaufsführer<br />

beruhen auf Kundenangaben!<br />

Handels- und Gebrauchsnamen, sowie<br />

Waren bezeichnungen und dergleichen<br />

werden in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />

verwendet. Dies berechtigt nicht zu<br />

der Annahme, dass diese Namen im Sinne<br />

der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />

als frei zu betrachten sind und<br />

von jedermann ohne Kennzeichnung verwendet<br />

werden dürfen.<br />

Design eines Kontrollmoduls für diagnostische<br />

medizinische Bildgebung<br />

Heitec wurde mit der Entwicklung eines Controller-Moduls beauftragt, das<br />

die Applikation zur Steuerung diagnostischer medizinischer Bildgebung und<br />

sicherheitskritischer Prozesse administrieren sowie alle benötigten Schnittstellen zu<br />

Peripheriegeräten und einem Graphic User Interface-Rechner managen soll. 42<br />

Prothese aus dem<br />

3D-Drucker<br />

Prothesen in der Orthopädie<br />

sind teuer. Eine Lösung<br />

für ein preiswerteres aber<br />

hochwertiges Produkt ist<br />

der 3D-Druck. Die Jenaer<br />

Antriebstechnik beteiligt sich<br />

an einem laufenden Forschungsprojekt<br />

und trägt<br />

dazu bei, das Druckverfahren<br />

zu beschleunigen und<br />

wirtschaftlich zu gestalten.<br />

45<br />

4 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Mai/Juni 2/<strong>2020</strong><br />

Auf sechs Füßen hochpräzise unterwegs<br />

Aerotech lanciert einen neuen Hexapod: Der HEX150 RC mit 150 mm Durchmesser<br />

ergänzt als kleinerer Bruder die bestehende Produktfamilie mit 500 und 300 mm<br />

Durchmesser. Neben dem Einsatz für die Qualitätssicherung in der Mess- und<br />

Prüftechnik sieht Aerotech vor allem auch Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen<br />

Automotive, Elektronik, Maschinenbau und Medizintechnik. 51<br />

Laserschweißen von<br />

Kunststoffen in der<br />

Medizintechnik<br />

Thermodrucker protokolliert Sterilisationsprozesse<br />

GeBE Elektronik und Feinwerktechnik liefert jetzt die Thermodrucker der Serie<br />

GeBE-MULDE Mini an Antonio Matachana S.A.. Die Überwachung der Sterilisatoren<br />

geschieht über die unabhängige Aufzeichnung von Temperatur und Druck während des<br />

Betriebes. 58<br />

Das Verfahren arbeitet partikel frei und<br />

ist für die Produktion im Reinraum<br />

prädestiniert. Es ist somit der Schlüssel<br />

für die Produktion in der Medtech-<br />

Branche. EVOSYS ist Spezialist für das<br />

Laserschweißen von Kunststoffen und<br />

stellt maßgeschneiderte Maschinen in<br />

diesem Bereich her. 33<br />

Industrieller Flash-Speicher für<br />

das Gesundheitswesen<br />

Cervoz, Vertrieb Karl Kruse, verfügt über<br />

verschiedene Formfaktor-Flash-Module, die<br />

überlegene Flash-ICs wie Ausdauer-MLC,<br />

zuverlässig keitsoptimierte MLC und Powerguard-<br />

Funktionsprodukte verwenden, um sicherzustellen,<br />

dass die Daten in Echtzeit korrekt verarbeitet<br />

werden können. 62<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

5


Aktuelles<br />

Marktführerschaft in der Biophotonik und Life<br />

Sciences bestätigt<br />

Der Standort in Lübeck steuert für das Laserunternehmen Coherent weiterhin auf Erfolgskurs und Wachstum<br />

Coherent in Lübeck ist mit den Laserlösungen auch stark in der Biophotonik / Life Sciences /<br />

Medizin engagiert<br />

Lübeck. Das große<br />

Wachstum der letzten<br />

Jahre und die Nachfrage<br />

nach unseren<br />

Produkten ist international<br />

so stark, dass<br />

wir eine erhebliche<br />

Erweiterung unserer<br />

Nutzfläche für Produktion,<br />

Forschung<br />

und Verwaltung an<br />

diesem Standort tätigen<br />

müssen. In den<br />

nächsten 1 ½ Jahren<br />

entsteht im Gewerbegebiet<br />

Genin Süd,<br />

Estlandring 6, ein viergeschossiger<br />

Neubau<br />

mit einer Nettofläche<br />

von mehr als<br />

13.000 m², das sind<br />

4.000 m² mehr Fläche<br />

als wir bisher<br />

nutzten. Wir sehen in<br />

dieser Erweiterung mehrere wichtige<br />

Vorteile: Erstens bauen wir<br />

effizientere und für unsere Bedürfnisse<br />

optimierte Reinräume. Konkret<br />

wird dies eine High-Tech-Produktionsstätte<br />

von Weltklasse sein.<br />

Zweitens wird es den Arbeitsablauf<br />

und die Kommunikation verbessern,<br />

wenn alle unserer Mitarbeiter<br />

unter einem Dach arbeiten. Und<br />

drittens wird das neue Grundstück<br />

eine zukünftige Erweiterung ermöglichen<br />

und uns in die Lage versetzen,<br />

mit der steigenden Nachfrage<br />

Schritt zu halten.“<br />

Über Coherent<br />

Coherent in Lübeck beschäftigt<br />

derzeit ca. 350 Mitarbeiter und wird<br />

weitere zusätzliche hochqualifizierte<br />

Arbeitsplätze schaffen. Dies ist ein<br />

großer Meilenstein in die Zukunft und<br />

ein Zeichen wichtigen Vertrauens für<br />

den Coherent Standort Lübeck. ◄<br />

Coherent Inc.<br />

www.coherent.de<br />

Coherent ist einer der führenden<br />

Hersteller von Lasern und laserbasierten<br />

Lösungen mit Sitz in<br />

Santa Clara, Californien/USA. Der<br />

Geschäftsbereich Lübeck ist einer<br />

der größten Standorte des Unternehmens.<br />

Das Produktportfolio<br />

des Lübecker Geschäfts bereichs<br />

umfasst sowohl dioden gepumpte<br />

Festkörperlaser (DPSSLs) als<br />

auch optisch gepumpte Halbleiterlaser<br />

(OPSL), für deren Technologie<br />

Coherent Pionierarbeit leistet.<br />

Dank der patentierten OPSL-<br />

Technologie hat sich das Unternehmen<br />

den Ruf erworben, sichtbare<br />

Wellenlängen zu erreichen,<br />

die mit anderen Lasern nicht möglich<br />

sind. Ebenso ist der Lübecker<br />

Standort führend im Bereich der<br />

Hochleistungs-UV-Wellenlängen.<br />

Als Hauptmärkte zählen hier die<br />

Halbleiterindustrie, Life Sciences/<br />

Biophotonik und die Mikroelektronik.<br />

Anwendungen wie die Stereolithografie<br />

und Laser-Markierung<br />

sind ebenso von hoher Bedeutung.<br />

Geschäftsführer Dr. Reinhard<br />

Luger dazu: „Coherent investiert<br />

in den Bau eines neuen Werkes in<br />

Dr. Reinhard Luger, Geschäftsführer Coherent in Lübeck, beim Spatenstich<br />

6 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Lösungen für elektronische Baugruppen und Systeme<br />

Was gibt es Neues in<br />

der Elektronikbranche?<br />

Finden Sie es auf der Fachmesse SMTconnect heraus!<br />

Informieren Sie sich im persönlichen Gespräch über Trends<br />

und Produkte dieser Themenbereiche:<br />

Systementwicklung und Produktionsvorbereitung<br />

Materialien und Bauelemente<br />

Prozesse und Fertigung<br />

Zuverlässigkeit und Test<br />

Software und Produktionssteuerung<br />

Nürnberg, 28. – 30.07.<strong>2020</strong><br />

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Aktuelles<br />

Bestimmung der Wirksamkeit von<br />

keimtötendender UV-Bestrahlung<br />

UV-C-Radiometer zur Desinfektionseffektivität und Sicherheit von UV-C-LEDs und keimtötenden Lampen<br />

GIGAHERTZ Optik<br />

Vertriebsgesellschaft für<br />

technische Optik mbH<br />

info@gigahertz-optik.de<br />

www.gigahertz-optik<br />

Das Radiometer X1-1-UV-3726<br />

ermöglicht die exakte Bestimmung<br />

der Wirksamkeit von keimtötendender<br />

UV-Bestrahlung (UVGI – UV<br />

Germicidal Irradiation) sowohl für<br />

keimtötende Niederdruck-Quecksilberlampen<br />

(254 nm) als auch<br />

für UV-C-LEDs. Zusätzlich verfügt<br />

das Gerät über eine ausreichende<br />

Empfindlichkeit, um zu erkennen, ob<br />

unerwünschte UV-Bestrahlung ein<br />

photobiologisches Sicherheitsrisiko<br />

Embedded Design unter Beachtung von Functional Safety<br />

Für kollaborierende Roboter ist Funktionale Sicherheit unerlässlich. esd electronics unterstützt<br />

solche Projekte mit Embedded Designs. Bild: Yuanda Robotics GmbH<br />

Sicherheitsrelevante Aspekte gewinnen in<br />

der Automatisierung zunehmend an Bedeutung.<br />

Vor diesem Hintergrund hat esd electronics<br />

ihre Engineering-Dienstleistung um<br />

Functional Safety (Funktionale Sicherheit)<br />

erweitert. Voraussetzung für die Umsetzung<br />

von sicherheitsrelevanten Entwicklungen sind<br />

speziell darauf geschulte Mitarbeiter. esd electronics<br />

verfügt über ein Expertenteam zu Funktionaler<br />

Sicherheit, bestehend aus Ingenieuren,<br />

die zuvor vom TÜV zertifiziert worden sind.<br />

Mit diesem Know-how kann das Unternehmen<br />

Steuerungselektronik und Software gemäß<br />

der Norm IEC 61508 (Funktionale Sicherheit<br />

elektronischer Systeme) sowie dem Performance<br />

Level d der DIN EN ISO 1021 entwickeln.<br />

Eine wichtige Voraussetzung für die Kooperation<br />

mit Unternehmen wie beispielsweise<br />

Hersteller von Robotersystemen oder Systemen<br />

für Theater. Neben der Entwicklung komplexer<br />

elektronischer Baugruppen für sichere<br />

Anwendungen bietet esd electronics seinen<br />

Kunden auch die Programmierung von Feldbus-Software<br />

(z. B. EtherCAT) sowie Schulungen<br />

und Support an. Das Unternehmen greift<br />

dabei auf langjährige Erfahrung in sicherheitsbezogenen<br />

Branchen wie der Medizin technik<br />

oder der Automobil-Industrie zurück. Im Rahmen<br />

von kundenspezifischen Entwicklungen<br />

im Bereich Embedded Design oder Feldbuskommunikation<br />

(z. B. EtherCAT) berücksichtigt<br />

es ebenfalls Anforderungen an SIL oder<br />

dem Performance Level.<br />

esd electronics gmbh<br />

sales@esd.eu<br />

www.esd.eu<br />

8 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Aktuelles<br />

für die Anwender darstellt. UVGI ist<br />

eine Sterilisationsmethode, die UV-<br />

C-Licht verwendet, um die DNS<br />

und RNS von Mikroorganismen<br />

wie Viren und Bakterien zu verändern,<br />

wodurch diese sich nicht<br />

mehr vermehren können. Die keimtötende<br />

Wirkung der UV-C-Strahlung<br />

hängt sowohl von ihrer Dosis<br />

(µJ / cm 2 ) als auch von ihrer Wellenlänge<br />

ab. Die Dosis wird durch<br />

die Messung der Bestrahlungsstärke<br />

(µW / cm 2 ) und die Dauer der Exposition<br />

bestimmt. Die Effektivität der<br />

keimtötenden Wirkung ist wellenlängenabhängig<br />

mit einem Maximum<br />

um 265 nm, wodurch die keimtötende<br />

Wirksamkeit von verfügbaren<br />

UV-C-LEDs größer ist als die<br />

von Hg-Lampen mit 254 nm.<br />

Sehr großer Dynamikbereich<br />

Das Radiometer X-1-1-UV-3726<br />

bietet für die UV-C-Bestrahlungsstärke-Messung<br />

einen sehr großen<br />

Dynamikbereich bis über<br />

100 mW / cm² hinaus mit einer Auflösung<br />

von 0,0001 µW / cm². Es ist<br />

auf die spektrale Empfindlichkeit von<br />

250 nm bis 300 nm kalibriert. Für die<br />

Messung von UV-LEDs mit bekannter<br />

Nennwellenlänge sind wellenlängenabhängige<br />

Kalibrierfaktoren<br />

in 5 nm-Schritten integriert. Zusätzlich<br />

ist eine 254-nm-Kalibrierung für<br />

Nieder druck Hg-Lampen sowie eine<br />

allgemeine Kalibrierung von 260 nm<br />

bis 290 nm für nicht spezifizierte UV-<br />

C-LEDs enthalten.<br />

Der X1-1-UV-3726 bietet eine<br />

ausreichende Empfindlichkeit, um<br />

die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften<br />

und die Wirksamkeit<br />

der persönlichen Schutzausrüstung<br />

(PSA) gemäß dem anerkannten<br />

Grenzwert für die Exposition<br />

gegenüber aktinischem UV am<br />

Arbeitsplatz (ICNIRP) zu überprüfen.<br />

Dies erfordert Bestrahlungsstärken<br />

von < 0,2 µW/cm 2 bei 254 nm<br />

und < 0,1 µW/cm 2 bei 270 nm über<br />

eine Expositionszeit von 8 Stunden.<br />

Direkte Anzeige<br />

Das Handmessgerät bietet eine<br />

direkte Anzeige der gemessenen<br />

Bestrahlungsstärke oder Dosis<br />

und verfügt zudem über eine Peak-<br />

Hold-Funktion. Das Optometer kann<br />

auch über seine USB-Schnittstelle<br />

betrieben werden. Jedes Messgerät<br />

wird mit einem rückführbaren Kalibrierzertifikat<br />

des Gigahertz-Optik<br />

Kalibrierlabors geliefert. ◄<br />

Mit Lasertechnik die Krebstherapie<br />

verbessern<br />

Innovationsprojekt von LAP und Leuphana wird von Land und EU gefördert<br />

Den Startschuss für ein Vorhaben<br />

zur Verbesserung der Strahlentherapie<br />

für Krebspatienten mittels<br />

Lasertechnik gab jetzt Niedersachsens<br />

Wirtschaftsminister<br />

Dr. Bernd Althusmann. Er überreichte<br />

in Lüneburg einen Zuwendungsbescheid<br />

in Höhe von fast<br />

700.000 Euro für das Kooperationsprojekt<br />

„Innovative Unterstützung<br />

der reproduzierbaren Patientenpositionierung“.<br />

LAP GmbH<br />

Laser Applikationen und das Institut<br />

für Produkt und Prozessinnovation<br />

(PPI) der Leuphana Universität<br />

Lüneburg wollen mit diesem<br />

gemeinsamen Forschungsund<br />

Entwicklungsvorhaben in den<br />

kommenden zweieinhalb Jahren<br />

ein innovatives Medizinprodukt<br />

entwickeln, das höchstmögliche<br />

Sicherheit bei der Bildgebung<br />

und Patientenmarkierung für die<br />

punktgenaue Anwendung von<br />

Strahlungsquellen in der Tumortherapie<br />

gewährleistet.<br />

Neue Technologien<br />

entwickeln<br />

„Die Innovationsförderung hilft<br />

uns dabei neue Technologien zu<br />

entwickeln, die in der Krebstherapie<br />

den Behandlungserfolg verbessern.<br />

Die Kooperation mit der Leuphana<br />

stellt uns Forschungskapazitäten zu<br />

Verfügung, die wir als Mittelständler<br />

nicht selbst vorhalten können“,<br />

erläutert Jens Gauthier, Geschäftsführer<br />

von LAP, die Bedeutung<br />

der Zusammenarbeit. Kooperationspartner<br />

Prof. Dr. Anthimos<br />

Georgiadis vom PPI weist auf die<br />

Vorteile für die Universität hin: „Die<br />

Zusammenarbeit mit LAP fördert<br />

die Praxisrelevanz unserer Forschung.<br />

Sie zeigt außerdem einmal<br />

mehr, welches Potential der<br />

Wissenstransfer aus der Universität<br />

in die Industrie hat.“ Die Landesbeauftragte<br />

Monika Scherf, die das<br />

Amt für regionale Landesentwicklung<br />

in Lüneburg leitet, sieht in dem<br />

Vorhaben noch weiter reichende<br />

Perspektiven: „Innovationen in der<br />

Gesundheitswirtschaft haben das<br />

Potential unsere Region nachhaltig<br />

zu stärken. Durch das gute Zusammenspiel<br />

aller Akteure hier vor Ort<br />

ist es erstmalig gelungen, die neue<br />

Öffnungsklausel in Niedersachsen<br />

für uns zu nutzen, die besagt, dass<br />

bei besonderem Landesinteresse<br />

im Einzelfall auch größere Unternehmen<br />

aus dem Innovationsförderprogramm<br />

in Niedersachsen<br />

gefördert werden dürfen“.<br />

Copyright 2011<br />

Eric Shambroom<br />

Photography<br />

Übergabe des<br />

Förderbescheides<br />

Minister Althusmann übergab<br />

den Förderbescheid in feierlichem<br />

Rahmen im neu eröffneten<br />

LAP Show room. Neben<br />

der LAP Geschäftsführung, Prof.<br />

Dr. Anthimos Georgiadis von der<br />

Leuphana und der Landesbeauftragten<br />

Monika Scherf waren auch<br />

Jürgen Enkelmann, Geschäftsführer<br />

Wirtschaftsvereinigung Lüneburg<br />

und Stephen Struwe-Ramoth,<br />

Geschäftsführung NBank Lüneburg,<br />

anwesend, die das Kooperationsprojekt<br />

maßgeblich unterstützen.<br />

Als Ehrengast war Ulrich Mädge,<br />

Oberbürgermeister der Hansestadt<br />

Lüneburg, bei der Übergabe<br />

anwesend.<br />

Hintergrund:<br />

Die Förderung des Projekts<br />

erfolgt aus Mitteln des Landes<br />

Niedersachsen und des Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE). Das Projekt<br />

unterstützt das Spezialisierungsfeld<br />

Gesundheits- und Sozialwirtschaft,<br />

einem Schwerpunktthema<br />

der Niedersächsischen regionalen<br />

Innovationsstrategie für intelligente<br />

Spezialisierung (RIS3).<br />

LAP GmbH Laser<br />

Applikationen<br />

info@lap-laser.com<br />

www.lap-laser.com<br />

9


Aktuelles<br />

MedConf <strong>2020</strong><br />

13. Kongress für Software- und Geräteentwicklung in der Medizintechnik, München, 20. bis 22. Oktober <strong>2020</strong>,<br />

Einreichung von Vortragsangeboten bis 14. Juni möglich<br />

chen mehrere hundert Teilnehmer<br />

die MedConf. Zusätzlich zur fachlichen<br />

Weiterbildung ist die Konferenz<br />

auch eine Drehscheibe für<br />

den Informationsaustausch. Networking<br />

ist auch mit den Betreuern<br />

der Fachausstellung und mit<br />

den Konferenzteilnehmern in den<br />

Pausen und während der Abendveranstaltungen<br />

angesagt.<br />

Verein Deutscher Ingenieure<br />

e.V.<br />

vdi@vdi.de<br />

medizintechnik@vdi.de<br />

www.vdi.de<br />

Vom 20. bis 22. Oktober <strong>2020</strong> ist<br />

das NH-Hotel in Aschheim-Dornach<br />

bei München wieder für drei Tage der<br />

Veranstaltungsort für den Branchentreff<br />

der Softwareexperten aus der<br />

Medizintechnik. Der MedConf-Kongress<br />

findet hier bereits zum dreizehnten<br />

Mal statt. Fachleute diskutieren<br />

aktuelle Themen rund um<br />

die Software- und Geräteentwicklung<br />

sowie Gerätevernetzung in<br />

der Medizintechnik. Jährlich besu-<br />

Themen<br />

Veranstalter der MedConf ist<br />

die HLMC Events GmbH. Gemeinsam<br />

mit Partnern ruft sie zur Einreichung<br />

von Vortragsangeboten<br />

bis zum 14. Juni <strong>2020</strong> zu folgenden<br />

Themenschwerpunkten auf: Software-<br />

und Geräteentwicklung sowie<br />

Gerätevernetzung (IoT) in der Medizintechnik,<br />

Normen und Richtlinien,<br />

die neue Medizinprodukteverordnung<br />

(MDR), In-vitro-Diagnostikum (IVD)<br />

sowie Qualitätssicherung und Risikomanagement.<br />

Des Weiteren werden<br />

Themen wie Usability Engineering,<br />

Safety und Security, agile Entwicklung,<br />

Anforderungsmanagement und<br />

künstliche Intelligenz innerhalb der<br />

Medizintechnik diskutiert. Insgesamt<br />

Medical Device Regulation wird verschoben<br />

Ankündigung der EU ist richtige<br />

Konsequenz aus Corona-Krise<br />

Der ZVEI sieht die Ankündigung der EU-<br />

Kommission, den Geltungsbeginn der neuen<br />

EU-Verordnung über Medizinprodukte (MDR)<br />

um ein Jahr zu verschieben, als folgerichtige<br />

Konsequenz aus der Corona-Krise. Die bisherige<br />

Situation stellt die Medizintechnikbranche<br />

in Deutschland und Europa vor nahezu unlösbare<br />

Herausforderungen.<br />

„Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medizintechnikbranche<br />

in einer besonders kritischen<br />

Phase während der Umsetzung der MDR. Viele<br />

Hersteller von Medizinprodukten, besonders<br />

kleinere und mittlere Unternehmen, wären<br />

unter diesen Umständen nicht in der Lage, ihrer<br />

Dokumentationspflicht bis zum 26. Mai <strong>2020</strong><br />

nachzukommen“, so Christian O. Erbe, Vorsitzender<br />

des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische<br />

Technik. „Eine Verschiebung ist die<br />

richtige Entscheidung.“<br />

Die Ausbreitung des Coronavirus führt zu<br />

Einschränkungen bei Mobilität und Verfügbarkeit<br />

von Mitarbeitern. Es ist mit Ausfällen in<br />

Liefer ketten und Auswirkungen auf die Produktion<br />

zu rechnen. Hinzu kommt, dass die ohnehin<br />

geringe Anzahl Benannter Stellen nach<br />

MDR ihre Kontrollfunktion nicht mehr umfassend<br />

ausüben und Zertifizierungen nicht vornehmen<br />

können.<br />

Verfügbarkeit notwendiger Geräte<br />

sicherstellen<br />

„Angesichts der derzeitigen Situation, ist es<br />

unsere Aufgabe, die Verfügbarkeit der benötigten<br />

Geräte für Covid-19-Patienten sicherzustellen<br />

und nicht bereits bestehende Engpässe<br />

noch weiter zu verschärfen“, so Erbe.<br />

Der Aufschub des Geltungsbeginns sei ein<br />

pragmatischer und vorausschauender Schritt.<br />

Mit der MDR wurden die Anforderungen an<br />

die CE-Kennzeichnung von Medizinprodukten<br />

grundlegend überarbeitet. Neue Medizinprodukte<br />

aller Klassen müssen nach MDR bewertet<br />

werden, um in Verkehr gebracht werden zu<br />

dürfen. Produkte, deren Zertifikate nach der<br />

aktuellen Richtlinie (MDD) nicht mehr gültig<br />

sind, benötigen ebenfalls eine neue Konformitätsbewertung<br />

nach MDR.<br />

ZVEI - Zentralverband Elektrotechnikund<br />

Elektronikindustrie e. V.<br />

www.zvei.org<br />

10 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Aktuelles<br />

steht den Vortragenden ein Zeitrahmen<br />

von 45 Minuten zur Verfügung.<br />

Intensivcoachings<br />

Parallel zu den Vortragstracks<br />

werden wieder Intensivcoachings<br />

angeboten. Hierbei handelt es sich<br />

um 100-minütige interaktive Sessions,<br />

die von einem ausgewiesenen<br />

Experten moderiert werden. Teilnehmer<br />

an einem Intensivcoaching<br />

haben die Möglichkeit, Antworten<br />

auf die Fragen aus dem ausgewiesenen<br />

Themengebiet zu erhalten.<br />

VDI mit Fachbereich<br />

Medizintechnik<br />

Die VDI-Gesellschaft Technologies<br />

of Life Sciences tritt auf dem<br />

Kongress wieder als Verbandspartner<br />

auf. Mit dem Fachbereich Medizintechnik<br />

hat sie für die Themengebiete<br />

des Kongresses besondere<br />

Kompetenz. Insbesondere der Fachausschuss<br />

„Software in der Medizintechnik“<br />

ist auf der Veranstaltung<br />

mit Fachvorträgen vertreten. Interessenten<br />

können die Teilnahme<br />

am gesamten Kongress oder Eintages-<br />

bzw. Zweitagestickets erwerben.<br />

VDI-Mitglieder erhalten auf alle<br />

Konferenzpreise einen Preisnachlass<br />

von 15 Prozent. Die MedConf<br />

richtet sich an Mitarbeiter und Führungskräfte<br />

von Medizintechnikunternehmen,<br />

insbesondere aus<br />

den Bereichen Forschung und Entwicklung,<br />

Qualitätssicherung, Softund<br />

Hardwareentwicklung. Weitere<br />

Informationen und Einreichung der<br />

Vortragsangebote unter:<br />

www.medconf.de ◄<br />

Neuer Termin <strong>2020</strong> für die MedtecLIVE im Verbund mit<br />

MedTech Summit Congress & Partnering<br />

MedtecLIVE und MedTech<br />

Summit<br />

www.medteclive.com<br />

Das Bayerische Gesundheitsministerium<br />

wurde am 10.03.<strong>2020</strong><br />

durch den Ministerrat beauftragt,<br />

Großveranstaltungen mit mehr als<br />

1.000 Teilnehmern zunächst bis<br />

einschließlich 19.04.<strong>2020</strong> zu untersagen.<br />

Auf dieser Grundlage hat die<br />

MedtecLIVE GmbH beschlossen,<br />

die MedtecLIVE im Verbund mit<br />

dem MedTech Summit Congress &<br />

Partnering auf einen neuen Termin<br />

von Dienstag, 30. Juni bis Donnerstag,<br />

2. Juli <strong>2020</strong> zu verschieben.<br />

Der Schutz der Gesundheit und<br />

Sicherheit von Ausstellern, Besuchern<br />

und Mitarbeitern hat für die<br />

MedtecLIVE GmbH höchste Priorität.<br />

Die Geschäftsführung der<br />

MedtecLIVE hat sich für eine Verschiebung<br />

der Veranstaltung auf den<br />

Termin 30. Juni bis 2. Juli <strong>2020</strong> entschieden.<br />

Rolf Keller, Geschäftsführer<br />

MedtecLIVE GmbH: „Wir bedanken<br />

uns ausdrücklich bei allen Kunden,<br />

Partnern und Medienvertretern<br />

für das gezeigte Verständnis.<br />

Wir freuen uns, dass die Branche<br />

weiter hin mit großer Geschlossenheit<br />

hinter dem Event steht. In<br />

Abstimmung mit unseren Partnern<br />

und dem Forum MedTech Pharma<br />

als ideellen Träger von Messe und<br />

Kongress haben wir jetzt einen Termin<br />

für das Branchenevent gewählt.“<br />

Die MedtecLIVE in Verbund mit<br />

dem MedTech Summit ist ein führender<br />

Branchentreffpunkt für die<br />

Wertschöpfungskette der Medizintechnik<br />

in Europa. „Die Pflege und<br />

der Ausbau von Geschäftsbeziehungen<br />

sowie das Networking von<br />

Experte zu Experte sind aktuell wichtiger<br />

denn je. Mit dem neuen Termin<br />

schaffen wir Planungssicherheit<br />

für unsere Austeller, Besucher und<br />

Kongressteilnehmer“, so Alexander<br />

Stein, Leiter MedtecLIVE bei der<br />

NürnbergMesse. „Mit Blick auf die<br />

aktuelle Situation steht die MedtecLIVE<br />

am neuen Termin unter spürbar<br />

besseren Vorzeichen. Davon<br />

profitiert die gesamte Medtech-<br />

Community.“ ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

11


Dienstleister<br />

Mehr Funktionsintegration in der<br />

Medizintechnik wagen<br />

Embedded-Entwicklungsdienstleistungen im Bereich FPGAs, SoCs, SoMs verhelfen medizinischen Geräten zu<br />

noch mehr Datenverarbeitungsleistung auf kleinstem Raum<br />

geschickt werden. Sie können nun<br />

direkt integriert im Gerät erfolgen.<br />

Autoren:<br />

Miriam Leunissen,<br />

Freie Journalistin,<br />

Benedikt Appold,<br />

Solectrix GmbH<br />

www.solectrix.de<br />

Über Human-Resources-Experten<br />

wird gerne der Scherz gemacht:<br />

„Suchen promovierten Datenmanager<br />

mit 10 Jahren Projektmanagement-Erfahrung<br />

und höchstens 25<br />

Jahre alt“. Medizintechnik-Experten<br />

kennen solche Priorisierungs-<br />

Probleme im Zeitalter der Digitalisierung<br />

medizintechnischer Geräte<br />

ebenfalls - nur dass die hier auftretende<br />

Herausforderung darin<br />

besteht, immer größere Datenmengen<br />

von immer mehr und immer<br />

leistungs fähigeren Sensoren in<br />

immer kleineren Geräten anhand<br />

immer komplexerer Algorithmen<br />

und dennoch optimal in Echtzeit<br />

zu verarbeiten.<br />

Embedded-Spezialisten können<br />

diese Ziele als Dienstleister häufig<br />

durch Unterstützung bei der Hardund<br />

Softwareintegration erreichen<br />

und sogar optimieren. Eine häufig<br />

in der Medizintechnik noch unterschätzte<br />

Methode sind dabei auf<br />

Hardware-Ebene programmierbare<br />

Bausteine, wie FPGAs, SoCs<br />

und SoMs. FPGAs sind programmierbare<br />

integrierte Schaltkreise,<br />

bei denen deutlich weniger Funktionen<br />

festgelegt sind als bei herkömmlichen<br />

Schaltkreisen (ICs).<br />

Ein System on a Chip (SoC) ist ein<br />

Mikrochip mit allen nötigen elektronischen<br />

Schaltkreisen und Teilen<br />

– darunter auch FPGAs - für<br />

ein bestimmtes System in einer einzigen<br />

integrierten Schaltung (Integrated<br />

Circuit, IC). Ursprünglich<br />

wurden solche SoC-Designs in kleinen,<br />

zunehmend komplexen elektronischen<br />

Endverbraucher-Geräten<br />

wie Wearables oder Smartphones<br />

eingesetzt. Je kleiner, leistungsstärker<br />

und mobiler Medizin- und Laborgeräte<br />

werden sollen, umso mehr<br />

werden sie auch in diesen Bereichen<br />

zur interessanten Option - insbesondere,<br />

wenn beispielsweise Echtzeitfähigkeit<br />

in der Sensordatenverarbeitung<br />

gefragt ist. Weiterer Vorteil der<br />

integrierten Lösung: Automatisierte<br />

Auswertungen müssen nicht störanfällig<br />

über externe Rechenmodule<br />

Anwendungsbereich<br />

Digitalmikroskopie<br />

Die Vorteile des FPGA-Einsatzes<br />

zeigen sich unter anderem bei einer<br />

sehr kompakten, Digitalmikroskopie-<br />

Plattform. Basis dieser sinaCAM-<br />

Lösung ist eine spezielle Bildverarbeitungskette<br />

implementiert in einen<br />

Xilinx Artix 7 FPGA. Das hier aktive<br />

Bildgebungs- und -verarbeitungssystem<br />

kann sowohl in Kombination<br />

mit 3D-Monitoren mit Brille als auch<br />

mit brillenlosen Systemen kombiniert<br />

werden. Erreicht wird so eine hohe<br />

Bildqualität mit geringster Latenz –<br />

im letztlich wohl leistungsfähigsten,<br />

marktreifen 3D-Bildgebungssystem,<br />

das derzeit zu finden ist.<br />

Die speziellen Kameraköpfe können<br />

bis zu 30 Bilder pro Sekunde<br />

in gestochen scharfer 4K-UHD-Auflösung<br />

aufnehmen. Das „real 3D“-<br />

Konzept stellt die synchrone Aufnahme<br />

der Bilddaten sicher. Durch<br />

die Verarbeitung innerhalb eines einzelnen<br />

FPGAs sind einheitliche Bildeigenschaften<br />

garantiert.<br />

Eine solche Plattform ist in der<br />

ersten Stufe als Nachrüstsystem<br />

für bestehende Stereomikroskope<br />

gedacht. Dabei werden die Okulare<br />

des Mikroskops durch die<br />

adaptierten sinaSCOPE-Kameraköpfe<br />

ersetzt. Die bisher aufwändige,<br />

mechanische Justage von<br />

3D-Kamerasystemen in Mikroskopen<br />

erfolgt - dank Systemintegration<br />

– dann in Form eines automatisierten,<br />

leistungsfähigen Software-<br />

Korrektursystems.<br />

Anwendungsbereich<br />

Diagnostik<br />

Auch im Bereich Diagnostik lassen<br />

sich durch gezielten SoC-und<br />

SoM-Einsatz Quantensprünge an<br />

Analytik-Leistung erzielen. Hierbei<br />

sticht vor allem die Auslegung<br />

einer Systemarchitektur auf eine<br />

elegante Kombination aus CPU (für<br />

Konfiguration und Management-Auf-<br />

12 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

erprobte FPGA-IP-Cores. Neben<br />

den durch IP-Cores belegten Ressourcen<br />

bleiben immer noch jede<br />

Menge Logikelemente übrig für<br />

die Haupt-Applikation des jeweiligen<br />

Projekts.<br />

Dennoch werden immer wieder<br />

von Geräteentwickler Bedenken<br />

wegen möglicher höherer Entwicklungskosten<br />

oder zu wenig Flexibilität<br />

des Geräts geäußert. Diese sind<br />

meist unbegründet, wie die Erfahrung<br />

zeigt. Allerdings müssen einige<br />

Punkte beachtet werden.<br />

gaben, Visualisierung, Speicherung,<br />

Anbindung über ein Betriebssystem<br />

an Systemumgebung) und FPGA.<br />

Durch diese lassen sich echtzeitkritische<br />

Aktionen, wie beispielsweise<br />

eine permanente Überwachung<br />

einer Motorbewegung oder eine<br />

echtzeitkritische Datenerfassung,<br />

elegant und gesichert bewerkstelligen.<br />

So lassen sich unter anderem<br />

Temperierungslösungen mit höchsten<br />

Anforderungen an Genauigkeit<br />

und Robustheit realisieren.<br />

Ein Beispiel<br />

Bei der Entwicklung eines hochsensitiven,<br />

zweidimensionalen<br />

Detektionssystems für die molekulare<br />

Diagnostik entstand auf diesem<br />

Weg eine Technologie für eine<br />

besonders präzise Temperaturregelung<br />

von Analyseproben. Die Innovation<br />

des Systems besteht in der<br />

Fähigkeit, jedes der vorhandenen<br />

Heiz- und Kühlelemente individuell<br />

ansteuern und optimieren zu<br />

können. In einer PCR-Einheit für<br />

96 Proben kann dadurch über ein<br />

Heiz- und Kühlsystem mit sechs<br />

Peltier-Elementen eine Homogenität<br />

über alle Gefäße in allen Phasen<br />

der Heiz- und Kühlrampen von kleiner<br />

0,5 °C erreicht werden.<br />

Realisiert ist diese hochpräzise<br />

Temperaturregelung mit<br />

einem STM32 Mikrocontroller. Die<br />

STM32-Familie von STMicroelectronics,<br />

die auf dem Arm-Cortex-<br />

M-Prozessor basiert, ist so konzipiert,<br />

dass sie den Benutzern von<br />

MCUs vielfältige Freiheitsgrade bietet.<br />

Sie ermöglicht dem Entwickler<br />

sehr hohe Leistung, Echtzeitfähigkeit,<br />

digitale Signalverarbeitung,<br />

Low-Power-/Niederspannungsbetrieb<br />

und Konnektivität bei größtmöglicher<br />

Integration.<br />

Entwicklungs- und<br />

Performancevorteile<br />

Die Erfahrung zeigt: Für die<br />

großen medizintechnischen Herausforderungen<br />

des neuen Jahrzehnts,<br />

wie „Virtualisierung“ und „(Big) Data<br />

Analytics“ ließe sich durch gezielte<br />

Funktionsintegration in FPGAs,<br />

System-on-Chip (SoC) und Systemon-Module<br />

(SoM) Lösungen in der<br />

Bild- und weiteren Sensordatenverarbeitung<br />

vieles abgewinnen.<br />

Der Vorteil von FPGAs liegt dabei<br />

darin, dass sie die Entwicklungs- und<br />

Performance-Vorteile von Hardwareanwendungen<br />

mit den Vorteilen von<br />

Softwarelösungen kombinieren. Nur<br />

werden beim FPGA nicht, wie bei<br />

normaler Software, die zeitlichen<br />

und logischen Abläufe programmiert,<br />

sondern die Funktionsstruktur<br />

des elektronischen Bausteins.<br />

Auch System-on-Module-Platinen<br />

(SoM) können in der Medizintechnik<br />

zum Einsatz kommen. SoMs<br />

sind komplette Systeme auf Basis<br />

von SoCs (System-on-a-Chip), die<br />

Hardware-Prozessoren mit FPGAs<br />

kombinieren. Die resultierenden<br />

Systeme bieten eine große Menge<br />

an Schnittstellen, viele davon implementiert<br />

als wiederverwertbare und<br />

Plattformdenken<br />

Der eine ist Plattformdenken: So<br />

lohnt es sich, für so viele Anwendungen<br />

wie möglich auf eigens<br />

zusammengestellte Entwicklungskits<br />

und vorhandene Lösungen zu<br />

setzen, auf welchen, für eine spezifische<br />

Neuentwicklung aufgesetzt<br />

werden kann. FPGA und SoC-Spezialisten<br />

haben hierfür im Idealfall<br />

auch eigene Starter- und Entwicklungskits<br />

am Start. Zudem muss<br />

bereits vor Beginn der Entwicklung<br />

gewissenhaft definiert werden, was<br />

die hochperformante Kernfunktionen<br />

(Hardware) und was ggf. änderbare<br />

Parameter (Aufgabe der Software)<br />

des Geräts werden sollen.<br />

Außerdem ist es in der Medizintechnik<br />

häufig sinnvoll, mit verfügbaren,<br />

vorzertifizierten IP-Cores<br />

(Makros für CPU-Kerne, Koprozessoren<br />

etc.) oder Modulen wie<br />

dem SX-K7 Modul zu arbeiten. ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

13


Dienstleister<br />

Gemeinsam Leben retten<br />

Branchenübergreifendens Teamwork fördert medizinische Innovationen<br />

Durch die umfassende Zusammenarbeit mit Experten gelangen Innovationen schneller zur Marktreife<br />

Autor:<br />

Tobias Fischer,<br />

Senior Marketing Manager<br />

Protolabs<br />

www.protolabs.de<br />

Bei Innovationen in der Medizin<br />

kommt es darauf an, Ideen Wirklichkeit<br />

werden zu lassen. Um schnell<br />

von einem ersten Geistesblitz zum<br />

tatsächlich einsatzfähigen Medizinprodukt<br />

zu gelangen, sind branchenübergreifende<br />

Zusammenarbeit<br />

und tiefgreifende Sachkenntnis<br />

erforderlich.<br />

Nur wenige Branchen profitieren<br />

in einem so großen Umfang von<br />

Innovationskraft und neuen Technologien<br />

wie die Medizin. Ganz<br />

gleich, ob neue Behandlungsmethoden<br />

oder Medikamente, medizinische<br />

Hilfsmittel oder Analyseverfahren<br />

– die Medizinbranche ist<br />

für bessere Heilungsmöglichkeiten<br />

auf neue Ideen angewiesen. Wichtig<br />

für solche Innovationen ist, dass<br />

sie sich von der ersten Idee bis zur<br />

endgültigen Anwendung als hilfreich<br />

für die Patientenversorgung<br />

herausstellen und einen Nutzen für<br />

die Medizin liefern können.<br />

Vor allem in Krisenzeiten, wie zur<br />

aktuellen Covid-19-Pandemie, zeigt<br />

sich aber auch, dass es bei Innovationen<br />

in der Medizin letztendlich<br />

darauf ankommt, dass Menschenleben<br />

gerettet werden. Hierzu sind<br />

vor allem Flexibilität und Schnelligkeit<br />

gefragt. Die komplexen Anforderungen,<br />

die hier allerdings noch<br />

an medizinische Produkte gestellt<br />

werden, machen den Innovationsprozess<br />

zu einer Aufgabe, die kaum<br />

von einzelnen Experten alleine zu<br />

bewerkstelligen ist. Um schlussendlich<br />

ein Produkt in der Hand zu<br />

halten, das sich für die Rettung von<br />

Menschenleben eignet, bedarf es<br />

der fruchtbaren Zusammenarbeit<br />

von Experten aus unterschiedlichen<br />

Branchen. Dienstleister verfügen<br />

über entsprechende Netzwerke<br />

und können ihre Kunden von der<br />

Idee bis zum fertigen Produkt unterstützen.<br />

Aufgrund ihrer Erfahrung,<br />

einem modernen Maschinenpark<br />

und ihren Partnern kann die Zeit<br />

bis zum Prototypen und dem Endprodukt<br />

deutlich verkürzt werden.<br />

Eine Idee, die alles<br />

verändern kann<br />

Insbesondere im Zuge moderner<br />

medizinischer Produkte sind oftmals<br />

Ingenieure, die vielleicht nicht aus<br />

dem medizinischen Bereich kommen,<br />

Impulsgeber für wichtige Innovationen.<br />

Aber auch Naturwissenschaftler<br />

und Menschen, die aus<br />

keinem der genannten Bereiche<br />

stammen, können bahnbrechende<br />

Ideen anstoßen und so Innovationen<br />

fördern. Während die erste<br />

Idee nicht zwingend durch einen<br />

Experten er dacht werden muss, sind<br />

vor allem in den nächsten Schritten<br />

je nach Art der Innovation und<br />

Anforderung, Experten verschiedener<br />

Branchen gefragt.<br />

Durch immer breiter verteiltes<br />

Fachwissen, das auf verschiedenen<br />

Schultern ruht, sind auch Expertenmeinungen<br />

aus unterschiedlichen<br />

Branchen entscheidend, wenn es<br />

darum geht eine innovative Idee<br />

hinsichtlich ihrer Machbarkeit und<br />

ihres Nutzens einzuordnen. Ist die<br />

Innovation eine Möglichkeit zur minimalinvasiven<br />

Methodik zur genauen<br />

Analyse der Vitalfunktionen mittels<br />

einer kleinen Sonde, ist es natürlich<br />

zunächst sinnvoll mit einem Mediziner<br />

zu sprechen, ob eine solche<br />

Methode bereits in der Praxis<br />

bekannt ist und, ob diese Methode<br />

medizinisch auch wirklich umsetz-<br />

14 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

Die additive Fertigung der Medizinbranche bringt zusätzliche Flexibilität<br />

bar ist. Genauso müssen aber auch<br />

die technologische Umsetzung und<br />

die ingenieurtechnischen Anforderungen<br />

der Innovation genau überprüft<br />

werden.<br />

Entscheidende Vorbereitung<br />

zum Prototypen erfordert<br />

Zusammenarbeit<br />

Im nächsten Schritt, nämlich der<br />

eigentlichen Umsetzung, sind verschiedene<br />

Aspekte zu beachten,<br />

die aus der Innovation einen echten<br />

Lebensretter machen. So muss<br />

zunächst einmal über die genaue<br />

technologische Umsetzung nachgedacht<br />

werden. Wie können beim Beispiel<br />

der minimalinvasiven Methodik<br />

mögliche Mittel der Sensorik<br />

aussehen? Welche Abmessungen<br />

sind zu beachten? Und wie kann das<br />

ganze Konstrukt in einer gleichzeitig<br />

ansprechenden, aber auch allen<br />

Aspekten moderner Medizin gerecht<br />

werdenden Form verbaut werden?<br />

Spätestens an diesem Punkt sind<br />

branchenübergreifende Sachkenntnisse<br />

gefragt. Selbst wenn es sich<br />

beim Ideengeber um ein multinationales<br />

Unternehmen handelt, sind<br />

in den seltensten Fällen Mediziner,<br />

CAD-Konstrukteure, Elektronik-<br />

Fachkräfte und Programmierer in<br />

einer einzelnen Abteilung versammelt.<br />

Um dennoch schnell einen Plan<br />

für ein funktionierendes Produkt zu<br />

erhalten, ist es aber zwingend notwendig,<br />

dass diese Experten eng<br />

und intensiv miteinander kommunizieren<br />

und an der gemeinsamen Aufgabe<br />

arbeiten. Wenn diese Zusammenarbeit<br />

funktioniert und zielführend<br />

gestaltet wird, kann am Ende<br />

der zweiten Phase auf einen ersten<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

Entwurf zur Produktion eines Prototyps<br />

zurückgegriffen und mit dem<br />

mitunter schwierigsten Abschnitt der<br />

Schaffung innovativer Medizintechnologien<br />

begonnen werden: der Prototypenfertigung.<br />

Auswahl der Partner<br />

ist entscheidend für<br />

einwandfreie Prototypen<br />

Neben einer funktionierenden<br />

Sensorik, Mechanik und Software<br />

kommt es bei der Herstellung eines<br />

ersten Prototyps auf eine Vielzahl<br />

unterschiedlicher Fertigungsaspekte<br />

an. Insbesondere, wenn es um die<br />

äußere Gestaltung geht, aber auch<br />

bei kleineren Teilen, die später im<br />

Innenraum alle notwendigen Elektronikkomponenten<br />

an Ort und Stelle<br />

halten, müssen nach der ursprünglichen<br />

Gestaltung diverse Aspekte<br />

bezüglich Design, Funktionalität<br />

und Anwendung in medizinischen<br />

Umgebungen berücksichtigt werden.<br />

Entscheidend ist hier neben<br />

der tatsächlichen CAD-Datei auch<br />

die Wahl, wie ein entsprechender<br />

Prototyp hergestellt werden soll,<br />

welches Material genutzt wird und,<br />

ob zusätzliche Nachbearbeitungen<br />

nötig sind.<br />

Geeignete Materialien<br />

Soll beispielsweise für ein neues<br />

medizinisches Analysegerät ein<br />

erster Prototyp für das Gehäuse<br />

gefertigt werden, stellt sich zunächst<br />

die Frage, aus welchem Material dieser<br />

bestehen soll. Ist beim ersten<br />

Prototypen bereits eine Inbetriebnahme<br />

mit entsprechenden Tests<br />

zur Funktionalität geplant, stellen<br />

sich hier andere Anforderungen<br />

an die einzelnen physikalischen<br />

Voraussetzungen, die das Material<br />

mit sich bringen muss, als bei<br />

einem Prototyp, der tatsächlich<br />

noch keine Funktionalität testen<br />

soll. Anhand der jeweiligen Materialauswahl<br />

kann dann auch die<br />

Fertigungsweise bestimmt werden.<br />

Insbesondere bei der Prototypenfertigung<br />

im Medizinbereich ist es<br />

an dieser Stelle aber wichtig, dass<br />

mit Partnern zusammengearbeitet<br />

wird, die bei der Herstellung umfassendes<br />

Know-how aufweisen.<br />

Fertigungsverfahren<br />

Müssen für das medizinische Analysegerät<br />

Einzelteile aus verschiedenen<br />

Materialien gefertigt werden,<br />

sind unter Umständen unterschiedliche<br />

Fertigungsverfahren<br />

wie additive Fertigung, CNC-Fräsen<br />

oder das Spritzgussverfahren sinnvoll.<br />

Jedes für sich benötigt unterschiedliche<br />

Kenntnisse hinsichtlich<br />

Design und der Machbarkeit einzelner<br />

Teile. Während man sich also<br />

bei dem Teilaspekt der Programmierung<br />

für die Software des Analysegerätes<br />

auf einen jeweiligen Spezialisten<br />

verlässt, gilt das auch für<br />

die Herstellung der Einzelteile der<br />

jeweiligen medizinischen Innovation.<br />

Dienstleister bieten hierzu<br />

beispielsweise neben der automatisierten<br />

Machbarkeitsanalyse, die<br />

eine Datei bereits nach der Umsetzbarkeit<br />

in verschiedenen Verfahren<br />

überprüft, auch spezielle Zertifizierungen,<br />

die beim Einsatz in der<br />

Medizin entscheidend sind.<br />

Schnellere Iterationsvorgänge<br />

als Katalysator bis<br />

zur Marktreife<br />

Nach erfolgreicher Planung und<br />

Umsetzung einer innovativen Idee<br />

ist im besten Fall ein erster Prototyp<br />

zum Test der Funktionalität entstanden.<br />

Wie dieser sich aber tatsächlich<br />

im mitunter rauen Einsatz<br />

in einer medizinischen Umgebung<br />

schlägt, können erst zahlreiche<br />

Tests zeigen, die schlussendlich<br />

auch für eine Zulassung durchgeführt<br />

werden müssen. Da erst<br />

Feldversuche Probleme bezüglich<br />

Materialauswahl oder Funktionalität<br />

ans Licht bringen, ist es auch in<br />

den nachfolgenden Schritten wichtig<br />

auf Partner mit Branchenexpertise<br />

zu bauen.<br />

Zeit sparen<br />

Einzelne Iterationsvorgänge und<br />

die weiteren Schritte können mitunter<br />

lange Zeit in Anspruch nehmen. Mit<br />

Experten auf den jeweiligen Gebieten<br />

zu kooperieren, kann hier wertvolle<br />

Wochen und Monate einsparen,<br />

bis schließlich ein marktreifes<br />

Produkt entsteht. Flexibilität und<br />

Kenntnisse der Medizinbranche sind<br />

hier von besonderem Vorteil, da sie<br />

dafür sprechen, dass alle am Projekt<br />

Beteiligten das Ziel von innovativen<br />

Projekten in der Medizin<br />

kennen: den medizinischen Alltag<br />

einfacher zu gestalten und, wenn<br />

es hart auf hart kommt, gemeinsam<br />

an Lösungen zu arbeiten, die<br />

Leben retten können. ◄<br />

3D-Druck ermöglicht schnelle Fertigung dringend benötigter Ventile für<br />

Notfallbeatmungsmasken<br />

15


Dienstleister<br />

Elektronik für die kleinste 5-Achs-<br />

Fräsmaschine der Dentalwelt<br />

Die DMU (Dental Manufacturing Unit) GmbH mit Sitz in Salzburg realisiert anspruchsvolle CNC-Technologie und<br />

bietet präventive Instandhaltung und Softwareentwicklung.<br />

DMU Board-01429<br />

Ginzinger electronic systems<br />

GmbH<br />

www.ginzinger.com<br />

DMU Board-01443<br />

Technologisch führend in diesem<br />

Bereich, entwickelt DMU Spezialmaschinen<br />

für die Bearbeitung von<br />

Zahnrohstoffen. Bei der Industrialisierung<br />

einer innovativen Mini-5-<br />

Achs-Fräsmaschine – nach eigenen<br />

Angaben der kleinsten der Welt -<br />

setzt DMU auf die Kooperation mit<br />

Ginzinger electronic systems aus<br />

Oberösterreich. Künftig wird die<br />

5-Achs-Fräsmaschine in vierstelligen<br />

Stückzahlen produziert und<br />

weltweit an Zahnärztinnen und Dentallabors<br />

geliefert.<br />

Die Erfindung<br />

Es begann mit der Erfindung der<br />

kleinsten 5-Achs-Fräsmaschine der<br />

Welt für die Dentalmedizin. Das Salzburger<br />

Start-Up DMU GmbH, das<br />

mittlerweile ca. 30 MitarbeiterInnen<br />

zählt, entwickelte diese 2015 bis zur<br />

Serienreife. Um die Anpassungen<br />

vom Prototypen hin zum fertigen,<br />

industrietauglichen Produkt vorzunehmen,<br />

waren Änderungen an<br />

der bisher verwendeten Proof-of-<br />

Concept-Elektronik notwendig. Der<br />

Druck zur Finalisierung des Produkts<br />

war enorm, da eine Vorstellung auf<br />

der größten Dentalmesse der Welt<br />

im Frühjahr 2017 geplant war. Um<br />

die Fräsenelektronik rasch serientauglich<br />

umzusetzen, beauftrage<br />

DMU im Mai 2016 Ginzinger electronic<br />

systems mit der Optimierung<br />

und Integration der elektronischen<br />

Komponenten.<br />

Projektstart<br />

Der Projektstart erfolgte umgehend.<br />

Die Hardware der Prototypen<br />

war ursprünglich auf viele Platinen<br />

mit hohem Verdrahtungsaufwand<br />

ausgelegt. In der Serienproduktion<br />

wäre dieser nicht tragbar.<br />

Das Ziel war daher, alle Funktionen<br />

auf zwei Platinen, einem IO-Board<br />

und einem Spindelcontroller-Board,<br />

neu zu integrieren und so zu designen,<br />

dass diese ideal an das Fräsmaschinengehäuse<br />

angepasst und<br />

thermisch gesichert sind. Darüber<br />

hinaus sollte der Montageaufwand<br />

minimiert, sowie Hardware-/<br />

Software funktionsgruppen logisch<br />

und wirtschaftlich optimiert werden.<br />

Die beengte Raumsituation durch<br />

die Kompaktheit der Minfräse stellte<br />

das Design vor einige Herausforderungen.<br />

Dazu zählten beispielsweise<br />

ein optimales thermisches Management,<br />

sowie die EMV. Die Konzeption<br />

der IO-Platine war dabei zeitintensiver<br />

als zunächst gedacht.<br />

Und durch die Streuung der Parameter<br />

bei einer Flüssigkeitspumpe<br />

gab es sporadische Ausfälle. DMU<br />

konnte hier mechanisch eingreifen<br />

und optimieren. Zusätzlich versuchte<br />

das Team von Ginzinger mittels der<br />

Softwaretreiber am IO-Board eine<br />

verbesserte Ansteuerung der Pumpe<br />

zu erreichen und analysierte durch<br />

Experimente und Messungen die<br />

Pumpenparameter.<br />

„Da bei Ginzinger Softwareentwickler<br />

und Hardwaredesigner sehr<br />

eng zusammenarbeiten, werden Problemstellungen<br />

in ihrer Gesamtheit<br />

untersucht und Lösungen gesucht“,<br />

sagt Andreas Pfeiffer, Leiter der Kundenbetreuung<br />

bei Ginzinger electronic<br />

systems. „Auch bei dieser Aufgabenstellung<br />

fand man im Team die<br />

optimale Lösung und unterstützte<br />

den Kunden bei der weiteren Optimierung<br />

seiner Lieferkette“.<br />

Ginzinger arbeitet in vielen Projekten<br />

mit einer eigenen Embedded<br />

Run-Time auf Microcontrollerbasis.<br />

Diese vereinfacht die Entwicklung,<br />

Tests und Serienproduktion und<br />

arbeitet seit vielen Jahren robust in<br />

zigtausenden ausgelieferten Geräten.<br />

Auch DMU setzt diese Run-<br />

Time als Plattform für die Softwareentwicklung<br />

auf dem IO-Board ein.<br />

Das Anwendungs-KnowHow bleibt<br />

damit gänzlich bei DMU, die Implementierung<br />

der Software und das<br />

komplexe Ablaufmanagement setzen<br />

auf die beständige Ginzinger<br />

Firmware.<br />

„Microcontroller sind aus modernen<br />

elektronischen Komponenten<br />

nicht mehr wegzudenken“, sagt<br />

Andreas Pfeiffer, „doch anstatt<br />

diese immer wieder mühsam barebone<br />

zu programmieren und das<br />

Rad neu zu erfinden, bewährt sich<br />

eine schlanke Run-Time-Firmware<br />

über den gesamten Lebenszyklus<br />

der Elektronik. Man setzt auf ein<br />

robustes, tausendfach bewährtes<br />

Fundament, vereinfacht die Entwicklung<br />

mittels schlüsselfertiger Bibliotheken,<br />

kann sich bei der Wartung<br />

der Plattform auf einen erfahrenen<br />

Partner verlassen und bekommt<br />

darüberhinaus Testroutinen auf IO-<br />

Ebene frei Haus mitgeliefert. Alles<br />

in allem führt das zu einer großen<br />

Erleichterung für jeden Projektbeteiligten<br />

und einer wesentlichen Reduktion<br />

der Gesamtkosten.“<br />

16 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

Alles aus einer Hand<br />

Das Projekt des Kunden DMU<br />

GmbH zeigt, das die Kombination<br />

von Hard- und Softwarentwicklung<br />

aus einer Hand, gepaart mit jahrzehntelangem<br />

Know-How in der Produktion<br />

von Elektronikbaugruppen<br />

die optimale Lösung darstellt um für<br />

Kunden stabile, industrietaugliche<br />

Produkte rasch realisieren zu können.<br />

Ginzinger electronic systems<br />

ist seit drei Jahrzehnten Spezialist<br />

für die Entwicklung maßgeschneiderter,<br />

kundenspezifischer Elektronik<br />

und Experte für die Integration<br />

von Hard- und Software. Ginzinger<br />

electronic systems begleitet seine<br />

Kunden und deren Produkte von der<br />

ersten Idee, bis zur Abkündigung<br />

des Produktes über den gesamten<br />

Produktlebenszyklus. ◄<br />

DMU Geschäftsführer Alfons Woermer und Martin Huber<br />

Ständige Optimierung<br />

Durch das gemeinsame Projekt<br />

entstand eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen DMU und Ginzinger<br />

electronic systems. Optimierungen<br />

und Erweiterungen am Produkt<br />

werden weiterhin laufend gemeinsam<br />

durchgeführt. „Wir freuen uns,<br />

dass wir mit Ginzinger electronic<br />

systems einen verlässlichen Partner,<br />

noch dazu ganz in der Nähe,<br />

gefunden zu haben, der uns sehr<br />

rasch und auch unbürokratisch bei<br />

der Realisierung unserer Ideen<br />

geholfen hat.“, sagt Martin Huber,<br />

technischer Geschäftsführer von<br />

DMU GmbH. „Die Erfahrung, aber<br />

auch viele neue Ideen von Ginzinger,<br />

haben wir gerne in unsere Produktentwicklung<br />

aufgenommen. Auf<br />

dieser Basis konnten wir uns auch<br />

freispielen, um uns auf unseren<br />

Kundennutzen zu konzentrieren“.<br />

Team Top - Down am Tisch<br />

We bring technologies together.<br />

HUND-Mikroskope für Praxis und Labor<br />

Für den Routinebetrieb in Praxis und klinischem Labor zeichnen sich HUND-Mikroskope durch Robustheit, Langlebigkeit und<br />

attraktiven Preis aus. Je nach Anwendung bietet HUND Wetzlar zwei Modelle an:<br />

Med-Prax 3:<br />

Das robuste Hellfeld-Mikroskop<br />

• Für die Untersuchung von gefärbten Präparaten, z. B.<br />

für hämatologische und zytologische Untersuchungen<br />

• Langlebige LED-Beleuchtung<br />

• Vollständig geebnetes Bild durch planachromatische<br />

Objektive 4x, 10x, 40x, 100x Öl<br />

• Ermüdungsfreies<br />

Arbeiten<br />

durch einstellbare<br />

Gängigkeit der<br />

Fokussierung<br />

medicus plus PH: Hellfeld und<br />

Phasenkontrast in einer Ausrüstung<br />

• Für die Untersuchung von gefärbten Präparaten,<br />

z. B. für hämatologische und zytologische<br />

Untersuchungen<br />

• Phasenkontrast für die Untersuchung<br />

von ungefärbten/kontrastschwachen<br />

Präparaten, z. B. Abstrichen<br />

• Vollständig geebnetes Bild durch<br />

planachromatische Objektive 10x,<br />

Ph 40x, 100x Öl<br />

• Verminderte Verletzungsgefahr durch<br />

Tischtrieb ohne Zahnstangen<br />

• Ermüdungsfreies Arbeiten durch<br />

einstellbaren Siedentopf-Tubus<br />

Helmut Hund GmbH<br />

Artur-Herzog-Straße 2 · D-35580 Wetzlar · Germany<br />

Tel. +49 (0) 6441 2004-0 · Fax +49 (0) 6441 2004-44<br />

info@hund.de · www.hund.de<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

17


Dienstleister<br />

Wareneingangskontrolle elektronischer<br />

Komponenten zur Qualitätssicherung<br />

Eine umfassende Qualitätskontrolle im Wareneingang ist heute oft von entscheidender Bedeutung.<br />

Die Firma HTV hat hier die optimale Lösung gefunden.<br />

Bild 1: Paket mit Beschädigung<br />

Bild 2: Drypack mit einer beschädigten Ecke<br />

Elektronische Komponenten finden mehr und<br />

mehr Verbreitung in allen Bereichen des alltäglichen<br />

Lebens, insbesondere auch in Medizinprodukten.<br />

Auf dem freien Markt erhält der Endkunde<br />

die benötigten elektronischen Komponenten<br />

immer häufiger über verschiedene Zwischenlieferanten<br />

und damit keine Originalware direkt<br />

vom Hersteller. Fremdbeschaffte Ware ist mit<br />

einem hohen Risiko verbunden, denn es wird<br />

geschätzt, dass weltweit mindestens 4 % aller<br />

elektronischen Teile Fälschungen sind und nicht<br />

den öffentlich angegebenen Informationen entsprechen.<br />

Neben bereits ausgelöteten Bauteilen,<br />

Ausfallteilen, welche die erforderlichen<br />

Parameter nicht erfüllen oder gar Komponenten<br />

mit falschem bzw. keinem Chip, werden vor<br />

allem umgelabelte Bauteile als Original ausgewiesen<br />

und verkauft.<br />

Eine umfassende Qualitätskontrolle im Wareneingang<br />

ist hier von entscheidender Bedeutung,<br />

Bild 4: Doppelte Beschriftung nach Wischtest<br />

denn Medizinprodukte-Hersteller können eine<br />

gesundheitliche Schädigung durch nicht ordnungsgemäß<br />

funktionierende bzw. fehlerhafte<br />

Geräte nicht riskieren. Bei HTV, einem der weltweiten<br />

Marktführer im Bereich Test, Bauteilprogrammierung,<br />

Langzeitkonservierung und -lagerung,<br />

Analytik sowie Bauteilbearbeitung, wird<br />

eine solche Wareneingangskontrolle bei elektronischen<br />

Komponenten durchgeführt.<br />

Untersuchung der Verpackung<br />

Nach Anlieferung der Ware wird in einem ersten<br />

Schritt die äußere Verpackung überprüft. Das<br />

Etikett und Auffälligkeiten an der Verpackung<br />

werden mit einem Foto festgehalten (Bild 1).<br />

Anschließend findet die Untersuchung der im<br />

Paket enthaltenen Drypacks auf Unversehrtheit<br />

statt. Bild 2 zeigt ein beschädigtes Drypack.<br />

Bei beschädigten Drypacks dringen Sauerstoff<br />

und Wasser ins Innere des Drypacks ein<br />

Autor:<br />

Dipl.-Ing. Thomas Kuhn<br />

HTV Halbleiter-Test & Vertriebs-GmbH<br />

Assistent der Geschäftsleitung<br />

HTV Halbleiter-Test & Vertriebs-GmbH<br />

www.htv-gmbh.de<br />

Bild 3: Tray mit falscher Bauteil-Befestigung<br />

18 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

Bild 5: Pinn mit verzinnter Stirnfläche<br />

und führen zu Oxidationen an den Kontakten<br />

der elektronischen Bauteile. Mit einem Lötbarkeitstest<br />

kann analysiert werden, wie stark<br />

die Lötbarkeit und damit die weitere Verarbeitbarkeit<br />

der Ware beeinträchtigt ist. Zeigt der<br />

Feuchte indikator im Inneren des Drypacks<br />

zusätzlich einen Wert über 10 %, können die<br />

Bauteile mit der speziellen HTV-PLUS-Vakuumtrocknung<br />

getrocknet und damit Beschädigungen<br />

durch den späteren Lötprozess vorgebeugt<br />

werden.<br />

Analyse der äußeren Beschaffenheit<br />

Oftmals sind Bauteile für den Transport mangelhaft<br />

geschützt. Bild 3 zeigt z. B. ein Tray, bei dem<br />

die elektronischen Bauteile mit ESD-Klebe band<br />

fixiert wurden.<br />

Mangelhafte Fixierungen führen zu Beschädigungen<br />

an den Bauteilen (z. B. Pinfails und Kratzer)<br />

und erschweren die Weiterverarbeitung der<br />

Bauteile in nachfolgenden Prozessen. Mit einer<br />

3D-Lead-Inspection ist es möglich, die Geometrie<br />

der Bauteile maschinell zu vermessen und<br />

fehlerhafte Bauteile auszusortieren.<br />

Im Rahmen der Untersuchung auf Bauteilmanipulation<br />

kann mithilfe eines Wischtests<br />

(Solvent Test) die Oberfläche auf Originalität<br />

überprüft werden. Eventuelle Manipulationen<br />

lassen sich z. B. durch Änderungen der Farbe<br />

oder der Beschriftung sichtbar machen (Bild 4).<br />

Bild 6: Auffälliger Materialverlauf<br />

Die Wareneingangskontrolle beinhaltet auch<br />

die Analyse der Bauteilpins auf eine eventuelle<br />

Nacharbeit. Mithilfe der Lichtmikroskopie lässt<br />

sich bereits an der Stirnfläche eines Pins mit<br />

einem Kupfer-Leadframe erkennen, ob dieser<br />

neuverzinnt wurde. Neuverzinnte Stirn flächen<br />

weisen ein geschlossenes Aussehen auf und<br />

zeigen keine offenen Stellen mehr mit Kupfer<br />

(Bild 5).<br />

Ein EDX-Detektor in einem Rasterelektronenmikroskop<br />

ermöglicht es, die Beschichtung<br />

eines elektrischen Kontaktes weiter im Detail<br />

zu analysieren. Bild 6 zeigt beispielsweise eine<br />

auffällige Silber-Zwischenschicht zwischen der<br />

Nickel-Sperrschicht und dem Kupfer-Leadframe.<br />

Innere Beschaffenheit<br />

Eine weitere Methode zur Untersuchung auf<br />

Bauteilmanipulation ist die chemische Bauteilöffnung,<br />

mit der die Chipoberfläche direkt untersucht<br />

werden kann (Bild 7). Im Vergleich mit einem<br />

Originalbauteil (Golden Sample) wird geprüft,<br />

ob der enthaltene Chip die gleichen Beschriftungen<br />

wie das Originalbauteil aufweist und ob<br />

die Strukturen des Chips ein fehlerfreies Aussehen<br />

zeigen.<br />

Aber auch Bauteile, die als Originalware vom<br />

Originalhersteller bezogen wurden, können im<br />

Inneren fehlerhaft sein. Beim Herstellungsprozess<br />

kann es vorkommen, dass ein Pin nicht korrekt<br />

über einen Bonddraht angeschlossen wurde<br />

(Bild 8). Dieser Fehler kann sowohl durch einen<br />

elektrischen Test, als auch durch eine Röntgenanalyse<br />

detektiert werden. Ein elektrischer Test<br />

nach Datenblatt ermöglicht es, zusätzlich weitere<br />

Parameter eines Bauteiles zu analysieren.<br />

Fazit<br />

Insbesondere vor dem Hintergrund der stetig<br />

steigenden Anzahl manipulierter Bauteile auf<br />

dem freien Markt ist eine umfassende Qualitätskontrolle<br />

bereits im Wareneingang von entscheidender<br />

Bedeutung, denn ein einziges qualitativ<br />

schlechtes Bauteil kann die Funktion und die<br />

Qualität eines gesamten Gerätes gefährden.<br />

Dank der zahlreichen Methoden und Verfahren<br />

der Wareneingangskontrolle können Auffälligkeiten<br />

und Fehler bereits frühzeitig identifiziert<br />

und weitere Schritte zeitnah eingeleitet werden.<br />

Spezifisches Wissen rund um das Thema<br />

Waren eingangskontrolle wird in den Seminaren<br />

der HTV-Akademie vermittelt. ◄<br />

Bild 7 (links):<br />

Geöffnetes Bauteil.<br />

Der Chip ist<br />

sichtbar<br />

Bild 8 (rechts):<br />

Röntgenbild<br />

mit fehlerhafter<br />

Bondstelle<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

19


Dienstleister<br />

Entwicklungsbeschleunigung durch<br />

modulare Medizinelektronik<br />

einfacher eingegrenzt und behoben<br />

werden. Weiter fordert die IEC<br />

62304, dass Risikobeherrschungsmaßnahmen<br />

durchgreifend umgesetzt<br />

werden, was ebenfalls eine<br />

Segregation notwendig macht.<br />

Hohe Anforderungen<br />

Bild 1: Trägerplatine eines aufrüstbaren Multi-Prozessor-Systems mit separater Überwachungseinheit und<br />

zahlreichen Schnittstellen nach 60601-1 in einer Patientenumgebung. Ethernet, USB 2.0, CAN-FD, RS-232, RS-485,<br />

LVDS-Display mit Touch, Stereo Audio und SD-Karte.<br />

Autoren:<br />

Benjamin Rein und<br />

Dr.-Ing. Lars Braun<br />

ITK Engineering GmbH<br />

https://medical.itk-engineering.com<br />

Die Marktanforderungen von<br />

medizinischen Systemen zeigen<br />

immer wiederkehrende Anwendungsfälle<br />

für Funktionalitäten und<br />

Bedienung auf. Komplexe Themen<br />

wie Vernetzung, Konnektivität und<br />

Benutzerschnittstellen sind heutzutage<br />

wichtige Bausteine und erfahren<br />

steigende Kundenerwartungen<br />

aus dem Projektgeschäft. Durch die<br />

weitere Forderung nach immer kürzer<br />

werdenden Entwicklungszyklen<br />

und der Wirtschaftlichkeit entsteht zu<br />

Entwicklungsbeginn im bereits normativ<br />

regulierten Umfeld ein Spannungsfeld<br />

zwischen all diesen Faktoren.<br />

Durch die Berücksichtigung<br />

von individuellen Safety- und Securitykonzepten<br />

und der Forderung<br />

nach Langzeitverfügbarkeit kann<br />

dies zusätzlich verschärft werden.<br />

Multi-Prozessor-<br />

Architektur<br />

Durch normative Vorgaben, wie<br />

z. B. aus der IEC 62304 und der<br />

MDR, ergibt sich die Notwendigkeit<br />

einer Trennung und damit der<br />

Modularisierung von Software-Komponenten<br />

(Segregation). So wird im<br />

Kapitel 5.3.5 der IEC 62304 verlangt,<br />

dass bei der Entwicklung festgelegt<br />

wird, auf welche Art und Weise verschiedene<br />

Komponenten aufgeteilt<br />

werden sollten. Dies hat aus<br />

medizinischer Sicht das Ziel, das<br />

Risiko, welches durch eine fehlerhafte<br />

Software-Komponente für<br />

den Patienten oder den Anwender<br />

entstehen könnte, zu minimieren.<br />

Dies ist insbesondere bei systemrelevanten<br />

Komponenten wichtig,<br />

um deren reibungslosen Ablauf zu<br />

garantieren. Hier fordert die Norm,<br />

auch die Wirksamkeit der Segregation<br />

darzulegen, vor allem wenn das<br />

System in verschiedene Sicherheitsklassen<br />

aufgeteilt ist.<br />

Wartbarkeit erhöhen<br />

Ein weiteres Ziel dieser Segregation<br />

ist, die Wartbarkeit des gesamten<br />

Systems zu erhöhen. Durch die<br />

Abgrenzungen der einzelnen Softwarekomponenten<br />

und Definitionen<br />

der Schnittstellen wird die Testbarkeit<br />

und die Wartbarkeit deutlich<br />

erhöht. Fehler können so deutlich<br />

In den letzten Jahren wurden die<br />

Anforderungen, die an ein medizinisches<br />

Gerät gestellt wurden, nicht<br />

nur durch neue normative Anforderungen,<br />

sondern auch durch Anforderungen<br />

aus dem Markt deutlich<br />

komplexer. Hier kamen Forderungen<br />

an die Bedienerfreundlichkeit,<br />

sowie die Anbindung der Geräte<br />

an Krankenhaus- oder Praxisnetzwerke<br />

hinzu. GUIs und Vernetzung<br />

erfordern häufig die Segregation zu<br />

den kritischen Steuerungsprozessen,<br />

welche in Echtzeit ausgeführt<br />

werden müssen. Hier liegt die Wahl<br />

einer Multi-Prozessor-Architektur<br />

bei vielen medizinische Systemen<br />

nahe. Zudem ergibt sich häufig eine<br />

Architektur, bei der Risikobeherrschungsmaßnahmen<br />

meist einen<br />

separaten Microcontroller erfordern.<br />

Um die Multi-Prozessor-Systeme<br />

richtig ausnutzen zu können, sowie<br />

den Anforderungen an die GUI und<br />

die Konnektivität gerecht zu werden,<br />

bietet sich in den meisten Fällen<br />

ein Linux System an. Dadurch<br />

ergibt sich ebenfalls die Möglichkeit,<br />

das System einfach und schnell<br />

mit aktuellen Sicherheitsupdates<br />

zu versorgen. Mit einem solchen<br />

Betriebssystem kann zudem die<br />

Segregation mittels eines Supervised<br />

AMP-Ansatzes via Hypervisor<br />

erreicht werden. Als weitere Möglichkeit<br />

der Segregation kann dies<br />

klassisch auch über einen separaten<br />

Sicherungscontroller erreicht<br />

werden. Das Ziel sollte hier jedoch<br />

immer sein, das kritische System<br />

soweit wie möglich vor äußeren<br />

Einflüssen zu schützen.<br />

Modularisierung von<br />

Elektronik<br />

Eine Modularisierung in der Elektronik<br />

kann auf vielen Granulari-<br />

20 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

Bild 2: Interner Aufbau eines hierarchischen und wiederverwendbaren Schaltplanblocks als Best Practice.<br />

tätsstufen umgesetzt werden – von<br />

einzelnen Schaltungen und deren<br />

Wieder verwendung im Layout bis<br />

hin zu mehreren Geräteklassen und<br />

Elektronik-Modulen. Hierdurch können<br />

der komplexe Entwicklungsaufwand<br />

und die Wirtschaftlichkeit in<br />

Einklang gebracht werden, da sich<br />

durch Verkleinerung der Bauteilliste<br />

oder durch Wiederverwendung einer<br />

Platine die Stückkosten verringern.<br />

Wenn die Aufteilung ganzer Elektronik-Module<br />

beispielsweise aus<br />

mechanischen oder funktionellen<br />

Gründen nicht geeignet ist, kann<br />

der Aufbau eines Baukastens von<br />

kleineren Elektronik-Schaltungen<br />

zielführend sein. Bild 1 zeigt die<br />

exemplarische Implementierung<br />

einer universellen Trägerplatine<br />

mit Schnittstellen in eine Patientenumgebung.<br />

Durch die Wahl einer<br />

geeigneten Struktur und Wiederverwendung<br />

wird das Entwicklungsrisiko<br />

minimiert. Dies bringt vor allem<br />

Vorteile, wenn Schaltungen funktionell<br />

und normativ bereits geprüft<br />

worden sind und Designdaten wie<br />

Schaltplan und Layout miteinander<br />

verknüpft werden. Zusätzlich können<br />

hier die normativen Anforderungen<br />

der elektromagnetischen<br />

Verträglichkeit oder der elektrischen<br />

Sicherheit berücksichtigt<br />

werden. Die elektrischen Schnittstellen<br />

sollten klar und universell<br />

definiert werden, sodass vorhersehbare<br />

und kleinere Konfigurationen<br />

vorgenommen werden können. Es<br />

sollte eine einheitliche Möglichkeit<br />

geschaffen werden, um die Dokumentation<br />

von Design-Richtlinien<br />

und Simulationen dem Baukasten<br />

hinterlegen zu können.<br />

Best Practices<br />

Die Designdaten für eine elektronische<br />

Schaltung bestehen aus dem<br />

Schaltplan und einem zuge hörigen<br />

Leiterplattenlayout. Die Wiederverwendung<br />

von Schaltungs blöcken<br />

erfordern die Einhaltung einer strikten<br />

Hierarchie von Stromversorgung<br />

und Signaleingängen und<br />

-ausgängen. Dies erlaubt den universellen<br />

Aufbau von unterschiedlichen<br />

Spannungsebenen, welche<br />

beispielsweise aus Energiespargründen<br />

zeitlich geschalten werden<br />

können oder wodurch sich sehr einfach<br />

Isolationsbarrieren strukturieren<br />

lassen. Integrierte Schaltkreise<br />

benötigen oftmals die Parametrisierung<br />

auf elektronischer Ebene, wie<br />

die Aktivierung von Kommunikationsschnittstellen<br />

oder deren Adressierung.<br />

Etwaige notwendige Hardwarekonfigurationen<br />

sollten diese<br />

Konfigurationsmöglichkeit entweder<br />

durch definierte Bestückungsoptionen<br />

oder durch außerhalb des<br />

Blocks geführte Signale zur Verfügung<br />

stellen.<br />

Impedanzkontrolle<br />

Durch die zunehmende Leistungsfähigkeit<br />

von Prozessoren<br />

und Schnittstellen ist die Impedanzkontrolle<br />

beim Leiterplattendesign<br />

nicht mehr wegzudenken. Die Impedanz<br />

von Signalpfaden ist abhängig<br />

von physikalischen Größen wie<br />

dem Lagenaufbau, den verwendeten<br />

Materialien für Prepreg und Core<br />

und der mechanischen Dimensionierung<br />

der Kupfer strukturen. Daher<br />

ist es essenziell, einen universellen<br />

Lagenaufbau aus Standardmaterialien<br />

für die jeweiligen Bedürfnisse<br />

auszuarbeiten, um die Forderung<br />

nach einem Zweitlieferanten zu<br />

bedienen.<br />

Langzeitverfügbarkeit<br />

Nicht nur durch erweiterte<br />

Marktanforderungen in der Medizintechnik,<br />

sondern auch durch die<br />

Wiederverwendbarkeit von Modulen<br />

in verschiedenen Geräten, spielt<br />

die Langzeitverfügbarkeit der Bauteile<br />

eine wesentliche Rolle. Durch<br />

den systematischen Ansatz lohnt es<br />

sich, hier mehr Zeit bei der Auswahl<br />

zu investieren und auf Hersteller<br />

ohne Abkündigungen und/oder mit<br />

großen Absatzstückzahlen zu setzen.<br />

Weiterhin haben sich bei manchen<br />

Komponenten, wie Flashspeicher,<br />

einige Packages etabliert, welche<br />

einen Austausch ohne Leiterplattenanpassung<br />

erlauben. Bei<br />

Komponenten mit nicht vorhersehbarer<br />

Langzeitverfügbarkeit, wie Displays,<br />

können passive Adapterplatinen<br />

den Aufwand bei einer Abkündigung<br />

auf ein Minimum reduzieren.<br />

Sorgfältige Konzeption<br />

Bei der systematischen Etablierung<br />

eines Baukastensystems<br />

sollten auch normative Anforderungen<br />

berücksichtigt werden. So<br />

können diese durch früh festgelegte<br />

Forderungen nach Emissions-<br />

und Immunitätsgrenzwerten<br />

der IEC 60601-1 berücksichtigt,<br />

ausgiebig mit Nachbildungen simuliert<br />

und normativ vorgetestet werden.<br />

In Verbindung mit einer sorgfältigen<br />

Konzeption verringert dies<br />

nicht nur bei Änderungen von wiederverwendbaren<br />

Teilen den Aufwand<br />

deutlich. Letztendlich können<br />

damit die notwendigen Revisionen<br />

und die Entwicklungszeit und<br />

-kosten deutlich reduziert werden.<br />

Das Toolset-Wissen ist<br />

entscheidend<br />

Die Wahl eines ECAD-Systems<br />

erfolgt langfristig, nicht nur um Platinen<br />

bei Abkündigung zu pflegen,<br />

sondern um Prozesse für die Entwicklung<br />

mit normgerechter Dokumentation,<br />

für fachübergreifende<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

21


Dienstleister<br />

Bild 3: Integration von mehreren wiederverwendbaren Schaltplanblöcken zu einer isolierten RS-485-Schnittstelle.<br />

Reviews und für die Freigabe mit<br />

qualitätssichernden Maßnahmen<br />

etablieren zu können. Einige Programme<br />

zur Schaltplanentwicklung<br />

erlauben eine Modularisierung<br />

durch Verwendung spezieller<br />

wiederverwendbarer Schaltplanblöcke,<br />

mit deren Hilfe sich<br />

die bereits erwähnten Methodiken<br />

umsetzen lassen.<br />

Wiederverwendung<br />

Durchdachte und produktspezifische<br />

Konzepte lassen sich durch<br />

eine geeignete Struktur, unabhängig<br />

von dem Prozessor und durch<br />

extern platzierte Stecker, welche oftmals<br />

produktspezifisch sind, umsetzen.<br />

Bild 2 und Bild 3 zeigen Beispiele<br />

solcher Schaltplan blöcke und<br />

deren Integration. Auch im Leiterplattenlayout<br />

sollten Möglichkeiten zur<br />

Wiederverwendung vorhanden sein.<br />

So unterstützen einige Programme<br />

das einfache Duplizieren von bereits<br />

fertig entflochtenen Blöcken oder<br />

sogar das Übertragen des Layouts<br />

auf eine andere Platine.<br />

Abrundend kann eine integrierte<br />

Bauteilbibliothek mit Versionsverwaltung<br />

die regulatorische Rückverfolgbarkeit<br />

für beispielsweise Verifizierungszwecke<br />

abdecken. Unter<br />

Verwendung von global definierten<br />

Lebenszyklen lassen sich hiermit<br />

auch projektübergreifend Bauteilabkündigungen<br />

einfach identifizieren<br />

und die Stufe im Entwicklungsprozess<br />

abbilden.<br />

Die enge Verknüpfung von<br />

Schaltplan, Leiterplattenlayout und<br />

Designrichtlinien ist essenziell für<br />

eine gelungene Modularisierung<br />

in der Elektronik und wird von den<br />

meisten etablierten ECAD-Programmen<br />

unterstützt. Eine umfangreiche<br />

Konzeption und Individualisierung<br />

sind in jedem Fall notwendig.<br />

Chancen durch<br />

Modularisierung<br />

Die Entwicklung von komplexen<br />

Medizinsystemen steht zunehmend<br />

vor der Herausforderung, etablierte<br />

und sichere Steuerungsprozesse<br />

um immer leistungsfähigere Prozessoren<br />

zu erweitern. Diese werden<br />

erforderlich, da graphische Oberflächen<br />

nach State of the Art und<br />

die Vernetzung von Geräten untereinander<br />

oder zu anderen Netzwerken<br />

mit hoher Bandbreite in Medizinsystemen<br />

Einzug halten. Die Modularisierung<br />

der Elektronik kann entscheidend<br />

sein, um durch Wiederverwendbarkeit<br />

Zeit- und Kostenvorteile<br />

bei der Entwicklung zu generieren<br />

und Anforderungen an die<br />

Langzeitverfügbarkeit zu beherrschen.<br />

Bereits am Markt erhältliche<br />

Trägerplatinen erfüllen meist keine<br />

ausreichenden Anforderungen der<br />

elektrischen Sicherheit, wie sie beispielsweise<br />

in Patienten umgebung<br />

oder in Umgebungen mit besonderen<br />

Risikokontrollmaßnahmen<br />

notwendig sind. Da aufgrund der<br />

komplexen Elektronikanforderungen<br />

gleichzeitig die Gefahr<br />

eines Know-how-Verlusts besteht,<br />

kann die Modularisierung der Elektronik<br />

Möglichkeiten für den Medizingerätehersteller<br />

bieten, diesem<br />

zu begegnen.<br />

Durch den modularen Ansatz sind<br />

auch weitere Einsatzbereiche der<br />

Elektronik- und Software-Module<br />

möglich, da diese je nach Bereich<br />

und den dort geltenden normativen<br />

Anforderungen, sowie den aus<br />

dem jeweiligen Markt gerichteten<br />

Bedarfen entsprechend entwickelt<br />

bzw. erweitert werden können. Mit<br />

den vielen möglichen Schnittstellen,<br />

wie z. B. USB 2.0, Ethernet,<br />

CAN, SPI, I 2 C, gepaart mit den leistungsfähigen<br />

Controllern, können<br />

Platinen mit Elektronik-Modulen für<br />

jegliche medizinischen Geräte eingesetzt<br />

werden. Diese Einsatzgebiete<br />

erstrecken sich über ein HMI<br />

zur Steuerung größerer Maschinen<br />

und Geräte, über Gateway<br />

Module zur Vernetzung verschiedener<br />

Systeme untereinander und<br />

das Integrieren bestehender Geräte<br />

an deren vorhandene Schnittstellen<br />

in die gewachsene Infrastruktur<br />

des Krankenhauses oder der Praxis,<br />

bis hin zu einer Sicherungseinheit,<br />

die Daten über die verschiedensten<br />

Schnittstellen entgegennimmt und<br />

diese überwacht. Die Anbindung<br />

des Systems an eine Cloud und die<br />

damit verbundenen Möglichkeiten<br />

stellt nur eine weitere Ausbaustufe<br />

eines modularen Systems dar, was<br />

durch die entsprechende Auswahl<br />

des Controllers bewerkstelligt werden<br />

kann. ◄<br />

22 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

Anspruchsvolle fotochemisch geätzte Teile für die Medizintechnik<br />

Bild: © Precision Micro<br />

Als einer der führenden Spezialisten<br />

für fotochemisches Ätzen<br />

in Europa präsentiert Precision<br />

Micro seine Ätztechnologie auf<br />

der Medtec LIVE. Besucher können<br />

sich über das Ätzen komplexer<br />

medizinischer Teile, insbesondere<br />

von Komponenten aus Titan,<br />

informieren. Precision Micro ist einer<br />

der wenigen Anbieter, die nach ISO<br />

13485:2016 (BSI) zertifiziert sind.<br />

Mit der Zertifizierung nach dem<br />

internationalen Qualitätsmanagementstandard<br />

ISO 13485:2016<br />

für die Herstellung von Medizinprodukten<br />

unterstreicht Precision<br />

Micro seinen hohen Anspruch bei<br />

der Fertigung komplexer medizinischer<br />

Metallteile. Die Anforderungen<br />

an medizinische Komponenten<br />

– insbesondere solche, die<br />

in direktem Kontakt zum Körpergewebe<br />

stehen – sind hoch. Das fotochemische<br />

Ätzen ist eine subtraktive<br />

Metallbearbeitungstechnik und<br />

aufgrund seiner inhärenten Eigenschaften<br />

prädestiniert für medizintechnische<br />

Produkte. Es lassen<br />

sich absolut präzise, grat- und<br />

spannungsfreie Teile mit anspruchsvollen<br />

Geometrien aus einer großen<br />

Bandbreite an Metallen herstellen,<br />

wie Implantate, Teile für Herzschrittmacher,<br />

Mikroteile (Steckverbinder,<br />

Kontakte, Federn, Netze für Hörgeräte)<br />

oder Knochensägen für Knieund<br />

Hüftimplantate.<br />

Geätzte Medizinprodukte<br />

aus Titan<br />

In der Implantologie ist insbesondere<br />

Titan ein gefragtes Material, da<br />

es biokompatibel und korrosionsfest<br />

ist und ein sehr gutes Verhältnis<br />

von Gewicht zu Festigkeit aufweist.<br />

Precision Micro verfügt dank<br />

seiner 50-jährigen Erfahrung in der<br />

Ätztechnologie über das Know-how<br />

zur Verarbeitung von Titan und kann<br />

eine skalierbare Produktion von sehr<br />

präzisen Titanteilen gewährleisten.<br />

Dazu zählen beispielsweise kraniale<br />

und dentale Implantate mit absolut<br />

gratfreien Öffnungen zum Einsatz<br />

im Schädelbereich.<br />

Wettbewerbsvorteile für<br />

Medizinproduktehersteller<br />

Markus Rettig, Sales Manager<br />

bei Precision Micro Deutschland,<br />

freut sich auf die MedtecLIVE-Besucher:<br />

„An unserem Stand erfahren<br />

Medizinproduktehersteller, wie sie<br />

durch fotochemisches Ätzen Wettbewerbsvorteile<br />

gestalten können.<br />

Diese können durch unsere Beratung<br />

bereits in der Entwicklungs- und<br />

Konstruktionsphase geplant werden.<br />

Einsparungen von Entwicklungskosten<br />

dank digitaler Werkzeuge<br />

sind ein willkommener Nebeneffekt.<br />

Die ersten Teile überzeugen nicht<br />

nur durch Maßhaltigkeit und Qualität,<br />

sondern tatsächlich auch durch<br />

die Haptik und die absolut saubere<br />

und homogene Oberfläche. Auf<br />

Wunsch liefern wir noch eine zum<br />

Einsatzzweck angepasste Dokumentation.<br />

Gerne geben wir den<br />

Standbesuchern ein Muster-Titanteil<br />

zum „Begreifen“ in die Hand.“<br />

Precision Micro<br />

www.precisionmicro.com<br />

Die Helmut Hund GmbH in Wetzlar ist kreativer Spezialist und OEM-<br />

Partner für kundenspezifische, wissenschaftlich-technische Innovationen.<br />

Die Kompetenzfelder sind dabei Elektronik, Optik, Glasfaseroptik,<br />

Feinwerktechnik und Kunststofftechnik.<br />

Die große Stärke von Hund liegt in der innovativen Zusammenführung<br />

dieser Technolgien als Basis von Baugruppen und Geräten nach<br />

Kundenspezifikation sowie für eigene Produkte in der Umweltmesstechnik,<br />

der Medizintechnik und der Mikroskopie.<br />

Das Unternehmen bietet je nach Anforderungen von der Entwicklung und<br />

Konzeptionierung über die (Serien-) Fertigung bis hin zur Logistik<br />

sämtliche Leistungen aus einer Hand:<br />

• Ideenfindung und Konzepterstellung<br />

• Entwicklung und Konstruktion<br />

• Re-Design<br />

• Erstellung von Prototypen<br />

• Serienfertigung und Prüfung<br />

• Logistik und After Sales Service<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

23


Dienstleister<br />

Kleiner, intelligenter, gesünder<br />

Wie die Miniaturisierung und die<br />

Informationstechnologie die Medizintechnik<br />

revolutionieren<br />

Das Internet of Medical Things (IoMT) profitiert von den Quantensprüngen in der Halbleitertechnologie und den<br />

heutigen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik<br />

Autoren:<br />

Dr. Anke Hedfeld,<br />

Online Marketing Managerin,<br />

Turck duotec Halver und<br />

Daniel Saffer,<br />

Software-Entwickler,<br />

Medtech Ingenieur Erlangen<br />

Turck duotec GmbH<br />

www.turck-duotec.com<br />

Minimalinvasive Schlüsselloch-<br />

OPs, individualisierte Therapien, verbesserte<br />

Behandlungen chronisch<br />

Kranker, ortsunabhängige Patientenüberwachung<br />

– die heutige Medizin<br />

nutzt die Möglichkeiten, die durch<br />

das Zusammenwachsen von Gesundheitstechnik<br />

und Informationstechnologie<br />

entstehen. Die dadurch entstehenden<br />

Ideen schnell und so preisgünstig<br />

wie möglich in reale Produkte<br />

umzusetzen, beraten und unterstützen<br />

Dienstleister ihre Kunden mit Erfahrung,<br />

modernsten Produktionsanlagen<br />

und einem breiten Netzwerk.<br />

Medizintechnik goes IoT<br />

Noch nie war die Medizintechnik<br />

so leistungsfähig und dabei gleichzeitig<br />

so klein und „intelligent“ wie<br />

heute. Und der Trend zur weiteren<br />

Miniaturisierung hält an. Allein der<br />

Herzschrittmacher hat in den vergangenen<br />

Jahrzehnten eine erstaunliche<br />

Entwicklung durchlaufen.<br />

1958 im Krankenhaus von Solna<br />

(Schweden): Der Arzt und Ingenieur<br />

Dr. Rune Elmqvist und der<br />

Chirurg Åke Senning implantieren<br />

den ersten elektronischen Impulsgeber.<br />

Er besteht aus zwei Transistoren,<br />

einem Nickel-Kadmium-<br />

Akkumulator und einer extern aufzuladenden<br />

Spule. Die Kapazität des<br />

Akkus beträgt 24 Stunden. Gerade<br />

einmal die Größe einer Vitaminkapsel<br />

weist im Jahr <strong>2020</strong> nach Herstellerangaben<br />

ein Herz schrittmacher der<br />

neuesten Generation auf (Quelle:<br />

Medtronic). Er lässt sich minimalinvasiv<br />

über eine Vene des Beins ins<br />

Herz schieben, seine integrierte Batterie<br />

hält etwa zehn Jahre.<br />

Innovationstreiber<br />

Als Innovationstreiber für die fortschreitende<br />

Miniaturisierung medizinischer<br />

Geräte ist vor allem die<br />

rapide Verkleinerung von Halbleitern<br />

anzusehen. Computerisierte<br />

Vorgänge nutzen Energie außerdem<br />

immer effizienter, alternative<br />

Stromerzeugungsquellen sind heute<br />

kleiner als herkömmliche Batterien.<br />

Die zunehmende Digitalisierung, der<br />

Einsatz von Sensoren und die immer<br />

stärkere Vernetzung schließlich<br />

machen die Medizintechnik „intelligent“,<br />

verbessern nicht nur ihre<br />

funktionalen Eigenschaften, sondern<br />

ermöglichen ein selbstständiges<br />

Reagieren auf bestimmte Szenarien.<br />

Das Zusammenwachsen der<br />

Medizintechnik mit der Informationstechnologie<br />

begründet eine smarte<br />

Medizintechnik oder das Internet of<br />

Medical Things (IoMT).<br />

Anforderungen an<br />

Leiterplattendesign und an<br />

den Elektronikschutz<br />

Mit der Miniaturisierung elektronischer<br />

Geräte steigen auch<br />

die Anforderungen an das Leiterplattendesign.<br />

Um die steigende<br />

Leistungsfähigkeit integrierter<br />

Schaltungen zu nutzen,<br />

sind eine höhere Packungsdichte<br />

und ein entsprechendes Wärmemanagement<br />

erforderlich. Entsprechende<br />

Software spürt elektrisch-thermische<br />

Hotspots auf.<br />

Klassische Multi layer-Platinen mit<br />

einer hohen Anzahl an Bauteilen<br />

und hohen Pin-Zahlen geraten an<br />

ihre physikalischen Grenzen. HDI<br />

(High Density Interconnect)- Leiterplatten<br />

mit feinsten Leitungsstrukturen<br />

und kleineren Durchkontaktierungen<br />

sowie Blind &<br />

Buried Vias stellen eine Alternative<br />

dar. Embedded Components,<br />

im Innern der Leiterplatte in Cavities<br />

eingebettete Bauteile, verringern<br />

den Flächenbedarf. Ein hohes<br />

Miniaturisierungspotenzial weist<br />

die Chip-on-Board (CoB)-Technologie<br />

auf, bei der ungehäuste<br />

Halbleiter, sog. Dies, direkt auf<br />

der Leiterplatte montiert und mittels<br />

Drahtbonden kontaktiert werden.<br />

Trotz der fortschreitenden<br />

Miniaturisierung müssen medizinische<br />

Geräte immer zuverlässig<br />

und ausfallsicher sein. Die zu erfüllenden<br />

Anforderungen hinsichtlich<br />

elektromagnetischer Verträglichkeit<br />

und funktionaler Sicherheit<br />

beschreibt die Produktnorm DIN<br />

EN/IEC 60601-1-2.<br />

Hygiene<br />

Beim Einsatz im medizinischen<br />

und klinischen Umfeld sind außer-<br />

24 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Dienstleister<br />

Ein Elektronikschutz hilft bei der Einhaltung besonderer hygienischer<br />

Anforderungen (Bsp. eines autoklavierbaren Temperatur-Datenloggers von<br />

Turck duotec)<br />

dem bestimmte Hygieneanforderungen<br />

zu erfüllen: Die Geräte sollen<br />

wasch- und sterilisierbar sowie<br />

chemisch und thermisch beständig<br />

sein. Ein Elektronikschutz durch<br />

autoklavierbare Direktumspritzung<br />

mit biokompatiblen Thermoplasten,<br />

Hotmelts oder Duroplasten stellt eine<br />

Lösung dar. Durch geschickte Materialpaarung<br />

werden Kabelmantel<br />

oder -litzen mit dem Gehäuse verschmolzen<br />

und bilden so eine kohäsive<br />

Fügestelle mit einem Schutzgrad<br />

von IP68. Schmelztemperatur<br />

und Schmelzindex sind so auf<br />

die elektronischen Bauteile abzustimmen,<br />

dass diese nicht beschädigt<br />

werden.<br />

Aus der Ferne ganz nah<br />

Ein Beispiel für kleine, am Körper<br />

getragene elektronische Geräte<br />

sind Wearables. Ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />

im Gesundheitswesen<br />

sind zahlreich. So lassen sich<br />

in der ortsungebundenen Telemedizin<br />

mittels Sensoren Vitalparameter<br />

von Patienten aufzeichnen<br />

und an eine Cloud übermitteln,<br />

auf die medizinisches Fachpersonal<br />

zugreifen kann. Auch über größere<br />

Distanzen gelingt beim Tele-<br />

Monitoring oder Remote Patient<br />

Monitoring (RPM) eine engmaschige<br />

Patienten überwachung. Der<br />

mobile Einsatz von Medizingeräten<br />

ist ebenfalls denkbar. So können<br />

etwa in einem Krankenwagen installierte<br />

EKG-Monitore oder Defibrillatoren<br />

Vitalparameter von Patienten<br />

kontinuierlich überwachen und die<br />

ermittelten Daten in Echtzeit an ein<br />

Krankenhaus übertragen.<br />

Internet of Medical Things<br />

benötigt leistungsfähige<br />

Netze<br />

Verschiedene Prozesse des<br />

eHealths können große Datenmengen<br />

erzeugen. Für deren Übermittlung<br />

oder auch die Vernetzung<br />

untereinander stellen im IoMT die<br />

medizinischen Geräte eine Verbindung<br />

zum Internet her. Ist dies im<br />

häuslichen Umfeld über eine stabile<br />

Verbindung mittels DSL, Kabel<br />

oder Hybrid-Systemen möglich, existiert<br />

diese Redundanz im mobilen<br />

Einsatz nicht. Eine unzureichende<br />

Netzabdeckung, Funklöcher, Technologiewechsel<br />

und langsame<br />

Datenraten erschweren die Verwendung.<br />

Auch die Übertragungsgeschwindigkeiten<br />

des mobilen<br />

Netzes können limitierend wirken,<br />

wobei die Mobilfunkstandards der<br />

vierten Generation theoretisch über<br />

die be nötigte Performanz verfügen.<br />

So sind mit LTE-A (Long Term Evolution<br />

- Advanced) Datenraten von<br />

mindestens 100 Mbit/s im Downlink<br />

und 50 Mbit/s im Uplink bei geringen<br />

Latenzzeiten von unter 10 ms<br />

(End-to-End) möglich. Die Netzabdeckung<br />

lag im Jahr 2018 bei etwa<br />

66 Prozent (Quelle: Statista).<br />

5G für die Telemedizin<br />

Die hohe Bandbreite und die geringen<br />

Latenzzeiten prädestinieren den<br />

Mobilfunkstandard der fünften Generation,<br />

5G, für den Einsatz in der<br />

Telemedizin. Die deutsche Telekom<br />

testete auf der IFA 2018 ein 5G-Netz<br />

im Livebetrieb und ermittelte eine<br />

Geschwindigkeit von 3 Gbit/s, die<br />

unter Idealbedingungen zukünftig<br />

bis zu 10 Gbit/s betragen soll. In<br />

praxisnahen Testversuchen ermittelte<br />

das Telekommunikationsunternehmen<br />

außerdem nach eigenen<br />

Angaben eine Latenzzeit von 3 ms.<br />

Allerdings wird es nach der Versteigerung<br />

der 2 und 3,6 GHz-Frequenzen<br />

im Jahr 2019 vermutlich noch Jahre<br />

dauern, bis 5G flächendeckend verfügbar<br />

ist. Die Netzbetreiber werden<br />

nun in den Städten damit beginnen,<br />

die bestehende LTE-Infrastruktur als<br />

sogenannte „non-standalone“ Architektur<br />

zu erweitern. Die Endgeräte<br />

kommunizieren dann zwar mit den<br />

Mobilfunkmasten bereits über 5G,<br />

allerdings erfolgt die Kommunikation<br />

zwischen den Masten und den<br />

Servern weiterhin über 4G.<br />

Zigbee und Bluetooth Low<br />

Energy für smarte Geräte<br />

Viele smarte medizinische Anwendungen<br />

kommen allerdings mit einer<br />

niedrigeren Bandbreite aus. Energiesparende<br />

Standards wie ZigBee<br />

oder Bluetooth Low Energy (BLE)<br />

sind hier die Wahl. ZigBee übermittelt<br />

die Daten an ein Gateway und<br />

schließlich auf einem Rechner mit<br />

einer höheren Performanz, einem<br />

höheren Speichervolumen und einer<br />

durchgehenden Energieanbindung.<br />

ZigBee eignet sich zum Einsatz in<br />

drahtlosen Netzwerken mit geringem<br />

Datenaufkommen und einer<br />

sehr niedrigen Leistungsaufnahme.<br />

Vitalparameter wie Blutdruck und<br />

Pulsfrequenz lassen sich so überwachen.<br />

Mit der Funktechnik Bluetooth<br />

Low Energy (BLE) können bei<br />

optimalen Bedingungen Geräte in<br />

einer Umgebung von maximal<br />

200 Metern vernetzt werden. Fast<br />

Frequency Hopping macht BLE<br />

sehr robust. Etwa 8,5 Milliarden<br />

Bluetooth-Geräte gibt es weltweit<br />

bereits. Die Verfügbarkeit und die<br />

bereits vorliegenden erforderlichen<br />

Zertifikate für die weltweiten Länderzulassungen<br />

prädestiniert BLE<br />

für den Einsatz in Medizingeräten.<br />

Die Chip-on-Board-Technologie unterstützt mit der direkten Montage von ungehäusten Halbeitern auf Leiterplatten<br />

die Miniaturisierung der Medizintechnik<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

25


Dienstleister<br />

Der Mobilfunkstandard der fünften Generation 5G ist prädestiniert für die Übermittlung großer Datenmengen im<br />

elektronischen Gesundheitswesen (Bildquelle: Adobe Stock)<br />

Cybersicherheit hat Priorität<br />

Naturgemäß kommt der Sicherheit<br />

im IoMT eine besondere<br />

Bedeutung zu, denn ein Hackerangriff<br />

im medizinischen Umfeld<br />

kann unter Umständen nicht nur<br />

ein einzelnes Gerät, sondern ganze<br />

Krankenhäuser lahmlegen. Alle<br />

Systeme müssen so ausgelegt<br />

sein, dass die Patientendaten vor<br />

Angreifern geschützt sind und aufgezeichnete<br />

Daten nicht manipuliert<br />

werden können. Gegenwärtig<br />

sind IoT-Geräte jedoch allgemein<br />

schlecht gegen Angriffe von<br />

außen geschützt. Probleme stellen<br />

veraltete Softwarelösungen, nicht<br />

mehr zeitgemäße Übertragungsprotokolle<br />

oder obsolete kryptografische<br />

Bibliotheken dar. Auch<br />

Bugs in der Datenverarbeitungskette<br />

können Folgen haben. Ein<br />

unnötiger Notarzt-Einsatz durch<br />

eine fehlerhafte Sensor-Messung<br />

ist dabei noch von eher harmloser<br />

Natur.<br />

Das IoMT ist ein komplexes<br />

System, dessen einzelne Glieder<br />

fehlerfrei und ausfallsicher arbeiten<br />

müssen. Zur Gewährleistung der<br />

Cybersicherheit werden nach<br />

dem Medizinproduktgesetz vernetzte<br />

Medizingeräte besonders<br />

hohe Sicherheits- und Qualitätsauflagen<br />

gestellt. In Deutschland<br />

hat das Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik (BSI) im<br />

Jahre 2019 dazu einen Leit faden<br />

zur Cybersicherheit von Medizinprodukten<br />

erarbeitet. Der ZVEI<br />

(Zentralverband Elektrotechnik und<br />

Elektronikindustrie) steht mit dem<br />

BSI sowie weiteren Industrie- und<br />

Betreiberverbänden in Verbindung,<br />

um neue Normen für die Datensicherheit<br />

zu etablieren. ◄<br />

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26 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

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Alles andere als oversized<br />

Dienstleister<br />

NanoOne, ein ultraschneller hochauflösender<br />

3D-Drucker, ermöglicht<br />

die Serienfertigung von Mikrobauteilen<br />

auf höchstem Niveau. Wild<br />

unterstützte in der Gehäusekonstruktion<br />

und mit Optik-Know-how.<br />

Moderne Forschung benötigt<br />

immer kleinere und präzisere<br />

Bauteile. Auch in der Medizintechnik<br />

steigt die Bedeutung von<br />

Patienten-Spezifität, einem der<br />

Hauptargumente für additive Fertigung.<br />

Doch die Produktion von<br />

leistungsstarken Komponenten in<br />

Mikro- bis Mesogröße ist äußerst<br />

anspruchsvoll und lässt herkömmliche<br />

3D-Druckverfahren schnell<br />

an ihre Grenzen stoßen. Genau<br />

das wollte das Gründerteam des<br />

Wiener Hightech- Unternehmens<br />

UpNano ändern. Das Ergebnis: Der<br />

NanoOne, ein ultraschneller hochauflösender<br />

3D-Drucker, der nun<br />

eine neue Ära der additiven Mikrofertigung<br />

einläutet und selbst die<br />

Verarbeitung von lebenden Zellen<br />

ermöglicht. Der patentierte Prozess<br />

ist bis zu 100-mal schneller als der<br />

bisherige Marktstandard. Das ist ein<br />

entscheidender Aspekt, wenn es<br />

um biologische Anwendungen geht.<br />

Klein, schnell und präzise<br />

Um höchste Präzision zu erreichen,<br />

setzt die UpNano GmbH, die<br />

im vergangenen Jahr mit zahlreichen<br />

Forschungs- und Wirtschaftspreisen<br />

ausgezeichnet wurde, auf das Prinzip<br />

der 2-Photonen-Polymerisation<br />

(2PP). Dabei härtet ein Ultrakurzpuls-Laser<br />

Photopolymere direkt<br />

im Materialvolumen aus. Allerdings<br />

nur im Fokuspunkt – überall sonst<br />

bleibt es flüssig. Auf diese Weise<br />

lassen sich feinste Strukturdetails<br />

unterschiedlichster Formen in der<br />

Größenordnung von 100 Nanometer<br />

drucken.<br />

Die Druckgeschwindigkeit konnte<br />

auf bis zu 20 mm 3 /h erhöht und damit<br />

die Herstellung von Mikrobauteilen<br />

erstmals auf eine wirtschaftliche<br />

Basis gestellt werden. Gleichzeitig<br />

wurde der NanoOne mit Unterstützung<br />

der Wild Gruppe und deren<br />

WIN-Netzwerkpartnern so optimiert,<br />

dass er als Desktopgerät selbst im<br />

kleinsten Labor eingesetzt werden<br />

kann. Dafür musste der optische<br />

Pfad überarbeitet werden, was eine<br />

Kettenreaktion an Änderungen mit<br />

sich brachte. Dieser Herausforderung<br />

stellte man sich in wöchentlichen<br />

Meetings, in denen die Entwicklungsschritte<br />

abgestimmt sowie<br />

neue Lösungsansätze geboren<br />

und umgesetzt wurden. „ Aktuell<br />

besprechen wir die Serienüberleitung<br />

des Gerätes“, so Wild Business<br />

Developer Markus Woschitz.<br />

Biokompatibles Drucken<br />

Neben der Druckgeschwindigkeit<br />

ist das Anschließen eines Inkubators,<br />

ein essenzieller Punkt,<br />

der es erlaubt, mit dem<br />

NanoOne auch Biomaterialien<br />

sowie Mischungen<br />

aus Polymeren und lebenden<br />

Zellen zu verdrucken.<br />

Der Inkubator sorgt dafür,<br />

dass die Zellen optimale<br />

Bedingungen vorfinden,<br />

um sich normal zu entwickeln:<br />

37 °C, einen<br />

Kohlen stoffdioxidgehalt<br />

von 5 % und eine konstante<br />

Luftfeuchte. Die speziellen<br />

Bio-Tinten entwickelte<br />

UpNano in Zusammenarbeit<br />

mit einer belgischen<br />

Forschungsgruppe.<br />

Alles biokompatibel<br />

Damit sind der Druckprozess<br />

und die verwendeten<br />

Photopolymere biokompatibel.<br />

Lebende Zellen können<br />

also in das Material eingemischt<br />

und direkt verdruckt oder<br />

auf vorgefertigten, sterilen Strukturen<br />

angesiedelt werden. Etwa<br />

für dreidimensionale in-vitro Zelltests,<br />

die in der Zellforschung, in<br />

der Geweberegeneration sowie in<br />

der pharmazeutischen Industrie an<br />

Bedeutung gewinnen. „Denn in einer<br />

dreidimensionalen Umgebung, die<br />

die natürliche Mikroumgebung der<br />

Zellen besser widerspiegelt, lässt<br />

sich ihr Verhalten viel besser studieren“,<br />

erklärt Denise Mandt, Mitgründerin<br />

von UpNano. „Außerdem<br />

können diese Strukturen direkt<br />

in einem Mikrofluidikchip gefertigt<br />

werden, was völlig neue Ansätze in<br />

der in-vitro Forschung ermöglicht.“<br />

Erfolgreich im Einsatz ist der<br />

NanoOne seit 2019 beispielsweise<br />

an der Medizinischen Universität<br />

Wien. Hier beliefert der 3D-Drucker<br />

forschende Abteilungen mit Bauteilen<br />

im Mikro- und Mesomaßstab.<br />

Ein Projekt etwa befasst sich<br />

mit Oberflächen, die eine Besiedelung<br />

mit Bakterien verhindern und<br />

somit den Einsatz von Antibiotika<br />

reduzieren sollen.<br />

WILD<br />

www.wild.at<br />

Beeindruckendes Beispiel aus dem NanoOne: Ein komplex modelliertes<br />

Schloss mit einer Gesamtgröße von nur 0,2 Millimetern wurde in weniger<br />

als sechs Minuten auf die Spitze eines Bleistifts gedruckt. Das Schloss<br />

enthält alle strukturellen Details, bis hin zu tragenden Säulen mit einem<br />

Durchmesser von weniger als einem Tausendstelmillimeter.<br />

(Bilder: UpNano GmbH)<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

27


Produktion<br />

Smart Supply: Die Supply Chain der Zukunft<br />

Die vierte industrielle Revolution<br />

hat längst begonnen und macht auch<br />

vor der Medizintechnikbranche keinen<br />

Halt. Begriffe wie Industrie 4.0,<br />

Internet of Things, Digitalisierung<br />

und Dezentralisierung dominieren<br />

dabei den aktuellen Diskurs. Und<br />

nicht nur das Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung priorisiert<br />

diese Entwicklung mit einem Förderschwerpunkt,<br />

auch auf der diesjährigen<br />

MedtecLIVE sollen Antworten<br />

auf die vielen Fragen gegeben<br />

werden, die Medizintechnikproduzenten<br />

und -zulieferer haben. Welche<br />

Chancen bietet die vernetzte,<br />

intelligente Fertigung für die Medizin?<br />

Wie ist der Reifegrad dieser<br />

neuen technologischen Möglichkeiten?<br />

Und: Werden die Möglichkeiten<br />

von Produzenten und Zulieferern<br />

genutzt?<br />

Alles smart<br />

Die Smarte Produktion, die<br />

Smarte Zulieferung und die entstehenden<br />

Smarten Produkte sind<br />

drei Themen, die sich wie ein roter<br />

Faden durch die Messe und den<br />

Fachkongress ziehen. Die Akteure<br />

sind sich einig: KI und Vernetzung<br />

sind die Schlüssel für eine intelligente<br />

und wirtschaftliche Produktion.<br />

Doch nicht nur die Produktion,<br />

auch die Zulieferer sollen laut<br />

Messe teilnehmern von Smart Manufacturing<br />

profitieren. Das Netzwerk<br />

aus Zulieferern und Produzenten<br />

kann durch eine smarte Verknüpfung<br />

von enormen wirtschaftlichen<br />

Vorteilen Gebrauch machen. Die<br />

Vorgaben der Medizinprodukteverordnung<br />

(MDR) begünstigen diesen<br />

Trend, wie u. a. Hans-Peter Bursig<br />

der Geschäftsführer des Fachverbands<br />

für Elektromedizinische<br />

Technik vom Zentralverband Elektrotechnik-<br />

und Elektronikindustrie<br />

(ZVEI) erklärt.<br />

Potenziale nutzen<br />

Aber bei den Produktionsprozessen<br />

der mittelständisch geprägten<br />

deutschen Medizintechnik-Industrie<br />

steckt die Vernetzung von Maschi-<br />

MedtecLIVE<br />

www.medteclive.de<br />

28 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Produktion<br />

nen, das Internet of Things noch in<br />

den Kinderschuhen. Und auch in der<br />

Logistik, wird noch nicht das volle<br />

Potenzial ausgeschöpft. Und das<br />

obwohl Smart Manufacturing umfassende<br />

Verbesserungen aller internen<br />

wie externen Prozesse möglich<br />

macht.<br />

Das weiß auch Jim Thompson,<br />

Senior Director Industry Strategy<br />

für die Medizintechnik und Pharmazeutik<br />

bei Siemens Digital Industries<br />

Software: „Intelligente Fertigung für<br />

die Medizinproduktebranche bietet<br />

Vorteile sowohl für Geschäftsziele<br />

wie Qualität und Effizienz, als auch<br />

für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften“.<br />

Gerade die Zulieferer<br />

könnten von einer intelligenten Vernetzung<br />

profitieren. Klar ist mittlerweile,<br />

von den traditionellen Modellen<br />

der Zulieferung muss man sich<br />

früher oder später verabschieden,<br />

um den Bedürfnissen der Kunden<br />

sowie Produzenten gerecht<br />

zu werden.<br />

Smart Warehouses -<br />

Logistik der Zukunft<br />

Die Beziehung zwischen Zulieferern<br />

und Produzenten wird durch<br />

Smart Manufacturing erheblichen<br />

Veränderungen ausgesetzt sein.<br />

Immer mehr etablieren sich sogenannte<br />

Smart Warehouses – deren<br />

Vorteil liegt vor allem in der autonomen<br />

Intralogistik. Roboter wissen<br />

dank der Software genau, wo<br />

welches Produkt liegt und können<br />

ohne Umwege die Güter einsammeln.<br />

Durch den Einsatz von Künstlicher<br />

Intelligenz wird so Zeit gespart<br />

und mehr Lagerfläche kann generiert<br />

werden. Hybride Geschäftsmodelle<br />

profitieren ganz besonders<br />

von den Smart Warehouses und<br />

konnten sich durch diese erst richtig<br />

etablieren. Hybride Wertschöpfung<br />

zeichnet besonders die Flexibilität<br />

aus: Aus früher steifen und<br />

voneinander getrennten Prozessen<br />

werden agile, ineinandergreifende<br />

Abläufe, die auf die Bedürfnisse<br />

des Kunden angepasst werden<br />

können. So ist auch eine Individualisierung<br />

bestimmter Produkte<br />

bereits beim Logistiker denkbar –<br />

ohne weitere Produktionsanlagen.<br />

Das Dream-Team der<br />

Zukunft: Logistik und IT<br />

Es findet eine Dynamisierung<br />

von Produktions- und Logistikprozessen<br />

statt, ausgelöst durch<br />

digitale Datenkommunikation via<br />

Cloud Computing und dezentralen<br />

Steuerungsmechanismen. Wichtige<br />

Voraussetzung für diese Entwicklung<br />

sind die allgegenwärtigen<br />

Trendbegriffe Globalisierung, Digitalisierung,<br />

Individualisierung und<br />

Tertiarisierung. Um diesem Wandel<br />

und dem Bedarf nach Smart<br />

Warehouses gerecht zu werden,<br />

müssen gerade Zulieferer heute in<br />

neuen Mustern denken. Demand und<br />

Supply rücken zeitlich immer näher<br />

zusammen, IT und Logistik müssen<br />

deshalb gemeinsam arbeiten. Denn<br />

je lauter die Forderung nach mehr<br />

Individualisierung von Produkten,<br />

desto höher der Informations- und<br />

Material fluss, den es zu bewältigen<br />

gilt. Ohne langfristige und durchdachte<br />

Kooperationen dieser zwei<br />

Bereiche wird es schwierig sein,<br />

dem Bedarf gerecht zu werden.<br />

Digitalisierung ist notwendig<br />

Zulieferer müssen sich bewusstwerden,<br />

dass ein langfristiges<br />

Wachstum ohne technologischen<br />

Fortschritt nicht möglich ist. Die Digitalisierung<br />

aller internen Prozesse<br />

ist eine der wichtigsten Vorrausetzungen<br />

dafür. Die digitale Infrastruktur<br />

muss zudem vereinheitlicht werden,<br />

um eine effiziente Zusammenarbeit<br />

zu ermöglichen. Oftmals findet<br />

man noch viele Inselsysteme in<br />

einem Unternehmen, doch für die<br />

Zukunft und eine erfolgreiche Prozessautomatisierung<br />

müssen alle<br />

am gleichen Strang ziehen. Denn<br />

längst wünschen sich Kunden nicht<br />

nur die Lieferung eines Produktes,<br />

sondern wollen ihre Supply Chain<br />

optimieren. Dafür braucht es eine<br />

reibungslose Datenkommunikation<br />

und eine einfache Integration<br />

in Kundensysteme. Hersteller wie<br />

Lithoz aus Wien benötigen eine<br />

solche Infrastruktur für ihre Produktion:<br />

„Unsere Produktion basiert auf<br />

Patientendokumenten. Jeder Schritt<br />

kann einzeln dokumentiert werden<br />

und die Patientendaten werden für<br />

ein optimales und individuell angepasstes<br />

Produkt genutzt.“<br />

Kodesign - Individualisierung<br />

per 3D-Druck<br />

Eine Facette der Herstellung<br />

von personalisierten Produkten<br />

nennt sich Kodesign. Gerade für<br />

die Medizintechnik kann dies einen<br />

großen Fortschritt bedeuten, denn<br />

das Kodesign nutzt 3D-Druck, um<br />

dezentral beispielsweise Ersatzteile,<br />

personalisierte Prothesen oder dentalmedizinische<br />

Komponenten herzustellen.<br />

Einigkeit besteht über den<br />

großen Nutzen des 3D-Drucks in<br />

der Medizintechnik: Es gibt im Idealfall<br />

kein wochenlanges Warten<br />

mehr auf die ersehnten Hilfsmittel<br />

für Mediziner und Patienten, sondern<br />

individuelle, schnelle und flexible<br />

Lösungen.<br />

Das 3D-Druckverfahren ist schon<br />

längst über den Punkt hinaus, nur<br />

Muster oder Prototypen anfertigen<br />

zu können. Im Gegensatz zum<br />

klassischen Produktionsverfahren,<br />

in dem normalerweise ein Teil aus<br />

einem Rohling herausgefräst wird,<br />

handelt es sich beim 3D-Druck um<br />

ein additives Verfahren, dass zum<br />

einen deutlich weniger Abfall hinterlässt<br />

und zum anderen einen hohen<br />

Individualisierungsgrad und eine<br />

Integration mehrerer Funktionen<br />

in einem Produkt möglich macht.<br />

Die Herstellung folgt in Zukunft den<br />

Bedürfnissen des Marktes und nicht<br />

mehr, wie vorher üblich, andersherum.<br />

Auch Jim Thompson betont<br />

die Vorteile der Kombination von<br />

3D-Druck und Smart Manufacturing:<br />

„Eines der am häufigsten verwendeten<br />

personalisierten medizinischen<br />

Geräte sind patientenspezifische,<br />

3D-gedruckte, chirurgische<br />

Schneidführungen, die für<br />

eine Vielzahl von chirurgischen<br />

Eingriffen verwendet werden. Die<br />

Oberfläche der Schneidführungen,<br />

die an der Anatomie des Patienten<br />

angepasst ist, wird mithilfe von CToder<br />

MRT-Scans geformt, die analysiert<br />

werden, um auf die einzigartige<br />

organische Oberflächenkontur<br />

eines jeden Patienten einzugehen.“<br />

Vom CT-Scan zum<br />

personalisierten Implantat<br />

Während in der Zahnheilkunde<br />

auch früher schon vom Zahntechniker<br />

individuelle Brücken oder<br />

Kronen angefertigt wurden, überwiegt<br />

in der Mehrzahl der Medizinprodukte<br />

der Standard. Große<br />

Modell- und Größenvielfalt sorgen<br />

heute dafür, dass ein Medizinprodukt<br />

annähernd zum Patienten<br />

passt. Ob künstliches Hüftgelenk<br />

oder Fußprothese – Standardprodukte<br />

decken viele Bereiche ab, die<br />

Herstellung von individuellen Prothesen<br />

ist jedoch aufwändig und teuer.<br />

Eine Lösung dieses Zielkonflikts von<br />

Passgenauigkeit und Kosten kann<br />

Smart Manufacturing bieten.<br />

Bewährte Lösungen in der<br />

Zahnheilkunde<br />

In der Zahnheilkunde sind smarte<br />

Produktionsverfahren wie bereits<br />

erwähnt schon seit Jahren im Einsatz:<br />

Der Zahnarzt stellt Bilddaten<br />

zur Verfügung, im Laserschmelzverfahren<br />

wird dann ein Kronengerüst<br />

in wenigen Minuten gefertigt.<br />

Die Arbeit des Zahntechnikers wird<br />

deutlich erleichtert. „Die große Individualität<br />

bei den Produkten stellt<br />

dank Smart Manufacturing kein<br />

Problem für Produktion oder Logistik<br />

dar. Die Daten werden digital<br />

verschickt. Wir konzentrieren uns<br />

auf die Arbeit mit größeren Lieferanten,<br />

sodass wir klare Beschaffungsprozesse<br />

haben“, berichtet<br />

Alexandros Lagaris, Geschäftsführer<br />

der LAC Laser Add Center<br />

GmbH. Im Gegensatz zum Standard-Implantat,<br />

bei dem der Knochen<br />

an das Implantat angepasst<br />

werden muss, passt das personalisierte<br />

Implantat perfekt zur Anatomie<br />

des Patienten. PLM-Systeme<br />

– als zentrale Plattform der smarten<br />

Fertigung – unterstützen den<br />

Hersteller auch dabei, die regulatorischen<br />

Vorschriften einzuhalten<br />

und ihre Einhaltung zu dokumentieren.<br />

Wie Smart Manufacturing die<br />

Medizintechnik-Entwicklung und<br />

Produktion voranbringen kann,<br />

ist auch Thema des vom 30.06. -<br />

02.07.<strong>2020</strong> stattfindenden MedTech<br />

Summit Congress & Partnering,<br />

parallel zur MedtecLIVE. Smarte<br />

Fertigungsprozesse sorgen nicht<br />

nur für mehr Effizienz in Bezug auf<br />

finanzielle, materielle oder menschliche<br />

Ressourcen. Sie tragen auch<br />

zu einer nachhaltigeren Produktion<br />

und damit zu den Nachhaltigkeitszielen<br />

eines Unternehmens bei. ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

29


Produktion<br />

Manuelle Löttechnik für das IoT-Zeitalter und<br />

Industrie 4.0<br />

Wie sehen die Ansprüche des sogenannten IoT-Zeitalters und die Erwartungen einer 4.0-Umgebung in der<br />

Fertigung aus, wenn es um manuelle Technik wie das Handlöten geht?<br />

Technisches Büro Kullik GmbH<br />

tbk@kullik.com<br />

www.kullik.com<br />

www.hakko-iot.eu<br />

Nachverfolgbarkeit von<br />

Prozessen<br />

Zum einen muss die Traceability<br />

– also die Nachverfolgbarkeit<br />

von Prozessen – gewährleistet sein<br />

und damit die Informationen darüber,<br />

unter welchen genauen Bedingungen<br />

diese Prozesse durchgeführt<br />

wurden. Die Herausforderung ist,<br />

die dafür relevanten Prozessdaten<br />

in Echtzeit zu erfassen und einem<br />

zentralen Datenbank system zuführen<br />

zu können.<br />

Zum anderen muss eine Schnittstelle<br />

geschaffen werden, durch die<br />

sich sowohl die einzelne Lötstation<br />

als auch ganze Bulks von mehreren<br />

Stationen zentral mit Informationen<br />

oder Profilen/Parametern beschicken<br />

lassen, die für die Durchführung<br />

eines bestimmten Prozesses<br />

bestimmt sind.<br />

Lötsystem für die Zukunft<br />

Hakko stellte mit der FN-1010<br />

ein Lötsystem vor, welches genau<br />

diesen Erwartungen entspricht<br />

und liefert somit IoT-Löttechnik für<br />

die Zukunft.<br />

Alle Informationen aus dem manuellen<br />

Lötprozess werden in Echtzeit<br />

gesammelt, gespeichert und<br />

visualisiert. Und alle relevanten Prozessdaten,<br />

wie Format und Seriennummer<br />

der Lötspitze, Anzahl der<br />

Aufheizvorgänge und die gesamte<br />

geleistete Betriebszeit der individuellen<br />

Spitze, werden erfasst.<br />

Flexible Interface-Optionen<br />

gewährleisten die einfache Integration<br />

in jede Umgebung und in<br />

jede Ausbaustufe. Wahlweise stehen<br />

zur Verfügung: RS232, USB<br />

3.0 oder LAN.<br />

Aber was steckt eigentlich<br />

dahinter?<br />

Ziel von Industrie 4.0 ist es, alle<br />

Teilnehmer einer Wertschöpfungskette<br />

digital so zu verknüpfen, dass<br />

alle Beteiligten miteinander in einem<br />

Netzwerk (Internet oder Intranet)<br />

verbunden sind: Menschen, Maschinen,<br />

Anlagen, Logistik, Produktion<br />

und Finanzen. Grundlagen sind<br />

intelligente, digital vernetzte und<br />

sichere Systeme – mit deren Hilfe<br />

soll eine weitgehend selbstorganisierte<br />

Produktion möglich werden.<br />

Ähnliche Bestrebungen finden in<br />

allen Industrieländern statt: in Japan<br />

unter „Industrial Value-Chain Initiativ“<br />

IVI, in Frankreich unter „Industrie<br />

du futur“, in den USA „Industrial<br />

Internet Consortium“ IIC, in Südkorea<br />

„Smart Factories“. Grundstock<br />

sind aber immer digitale Systeme,<br />

die miteinander und einer digitalen<br />

Umgebung kommunizieren können.<br />

Gerade in sensiblen Produktionsumfeldern<br />

für Hightech-Elektronik<br />

für Militär, Medizin, Automotive,<br />

Luft und Raumfahrt. Dort kann<br />

eine einzelne, misslungene Lötstelle<br />

zum Totalausfall, zur Katastrophe<br />

führen. Es ist von höchster Wichtigkeit<br />

für jede einzelne Lötstelle, die<br />

Sicherheit über die präzise Ausführung<br />

zu erlangen und ein Protokoll<br />

live online, aber auch abrufbar<br />

zu führen.<br />

Lötspitzen, die „mitdenken“<br />

Ermöglicht wird das mit Lötspitzen,<br />

die „mitdenken“, sozusagen<br />

mit einem Gedächtnis, das ausgelesen<br />

werden kann, und einem Zähler<br />

der Lebensereignisse.<br />

Seit der Erfindung der Kompakt/<br />

Komposit-Lötspitze, bei der das<br />

Heizelement, der Temperatur-Sensor,<br />

der Anschlusskontakt und der<br />

Metallkern der Lötspitze eine thermische<br />

Einheit bilden ist bei dem<br />

Prinzip nicht mehr viel geschehen.<br />

Bei den bisherigen Lötstationen<br />

ist nicht gewährleistet, dass die<br />

Wahl der Löttemperatur in Hinblick<br />

auf die maximal erlaubte Höhe wirklich<br />

über die gesamte Prozessdauer<br />

eingehalten wird. Die Auswahl der<br />

Lötspitzenform ist dem Anwender<br />

genauso überlassen wie die Einstellung<br />

der Ruhefunktionen und<br />

Pflege der Lötspitze.<br />

Die Messung der Temperatur in<br />

und die Gegenmessung an der äußeren<br />

Spitze der Lötspitze, zur Ermittlung<br />

einer eventuell unzu lässigen Differenz<br />

und deren Korrektur durch die<br />

Verwendung einer Offset-Funktion,<br />

neigt zu Ungenauigkeiten.<br />

Die schriftlichen Protokolle unterliegen<br />

dem Risiko des menschlichen<br />

Irrtums und einfachen Übernahmefehlern.<br />

Die automatisierte, gesteuerte<br />

Übertragung in ein IoT-System<br />

ist bisher nicht möglich.<br />

In der Vergangenheit wurde der<br />

Bereich der manuellen Löttechnik<br />

den Ansprüchen der Anwender und<br />

der Industrie entsprechend weiterentwickelt.<br />

Die übertragbare Energie<br />

auf eine Lötstelle ist auf bis zu<br />

300 W gesteigert worden. Die Lötspitzenformen<br />

sind praktisch für jede,<br />

auch noch so komplizierte Lötaufgabe<br />

angepasst worden. Die Anwen-<br />

30 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Produktion<br />

dung von Stickstoff, der die Lötstelle<br />

zusätzlich erwärmt, vor Oxidation<br />

schützt, damit das Flussmittel deutlich<br />

länger aktiv hält und die Standzeit<br />

der Lötspitze verdoppelt, ist ein<br />

weiterer Meilenstein, Lötstellen perfekt<br />

und zuverlässig herzustellen.<br />

Nun ist es an der Zeit,<br />

auch die Welt der<br />

manuellen Löttechnik<br />

in das IoT-Zeitalter zu<br />

transportieren!<br />

Hakko bietet nun mit der FN-1010<br />

ein neues Gesamtlötsystem an, das<br />

von der intelligenten Lötspitze bis<br />

zur Überwachung und Auswertung<br />

der Lötvorgänge, die notwendigen<br />

Features bietet. Die neuen Lötspitzen<br />

sind mit einem „Gedächtnis“<br />

ausgerüstet. Der pro Spitze vorhandene<br />

individuelle Speicher-Chip, der<br />

ausgelesen werden kann, macht es<br />

möglich, jeder Lötspitze dauerhaft,<br />

individuelle Werte und Ereignisse<br />

zuzuordnen. Gespeichert sind das<br />

Format und die Bezeichnung der<br />

Lötspitze, ihre eindeutige Seriennummer,<br />

die Zuordnung zur eingesetzten<br />

Lotlegierung – bleifreies<br />

Lot oder bleihaltiges Lot.<br />

Dieser Eintrag, diese Festlegung<br />

kann, wenn er auf bleihaltig geändert<br />

wird, nicht mehr rückgängig<br />

gemacht werden. Eine Verwendung<br />

im Standardprozess muss<br />

dann speziell frei gegeben werden.<br />

Die Temperaturablage, auch Offset<br />

genannt, zwischen der in der<br />

Spitze gemessenen und der extern<br />

ermittelten Löttemperatur wird drahtlos<br />

vom Thermometer an die Lötstation<br />

übertragen. Um die Temperaturunterschiede,<br />

die Ablage, gering<br />

zu halten, ist der interne Temperatursensor<br />

in der Lötspitze weit zur<br />

Spitze hin angeordnet worden.<br />

Gespeichert werden auch die<br />

Anzahl der Aufheizvorgänge und<br />

die gesamte Betriebszeit der Lötspitze.<br />

Durch diese Statistik ist es<br />

möglich, einen Zeitpunkt festzulegen,<br />

zu dem die Lötspitze voraussichtlich<br />

gewechselt werden sollte. Das<br />

Tracking der eigenen Prozessdaten<br />

ermöglicht, den Verschleiß vorher<br />

zu bestimmen und rechtzeitig die<br />

Lötspitze zu wechseln. Die Erfassung<br />

der Energieübertragung pro<br />

Lötstelle lässt auch weiter Rückschlüsse<br />

über evtl. Justierung und<br />

Optimierung des Prozesses zu und<br />

visualisiert und erfasst die entscheidenden<br />

Parameter des manuellen<br />

Lötprozesses.<br />

Ein weiteres Feature für ein sicheres<br />

Arbeiten ist der „erweiterte<br />

Standby“. Ein Bewegungssensor<br />

im Lötkolben leitet in Arbeitspausen<br />

die Standby- oder Ruhefunktion<br />

der Lötstation ein, zusätzlich<br />

kann auch für längere Pausen eine<br />

komplette Abschaltung programmiert<br />

werden. Zusätzliche Sicherheit<br />

ist gegeben, wenn der Lötkolben<br />

vom Arbeitsplatz fallen sollte.<br />

In diesem Fall wird die Energiezuführung<br />

zur Lötspitze ausgeschaltet,<br />

um die Gefahr weiterer Schäden<br />

und Verbrennungen auszuschließen.<br />

Die Lötstation ist mit der effektiven<br />

Heizleistung von 100 W gut<br />

gerüstet, um nahezu alle gängigen<br />

Lötaufgaben erfüllen zu können.<br />

Ein sechszeiliges LC-Display<br />

zeigt die Prozessparameter an. Vier<br />

Tasten sind für die Bedienung übersichtlich<br />

in der Frontseite der Station<br />

angebracht. Für die Kommunikation<br />

bei der Übertragung der Offset-Werte<br />

ist eine Infrarot-Schnittstelle<br />

in Station und Thermometer<br />

eingebaut. Weitere Schnittstellen<br />

erlauben die Übertragung der<br />

Prozessdaten, die Kommunikation<br />

mit einem Computer oder Server.<br />

Drei Schnittstellen-Optionen<br />

Hakko FN-1010 kann wahlweise<br />

mit einem RS232-, USB-3.0- oder<br />

LAN-Interface geliefert werden:<br />

• RS232-Schnittstelle zur Anbindung<br />

von Steuerungen und für die einfache<br />

Kommunikation<br />

• USB-3.0-Schnittstelle für die software-gestützte<br />

Programmierung<br />

der Parameter – zentral, dezentral,<br />

einzeln oder gruppenweise<br />

• LAN-Schnittstelle zur IP-basierten<br />

Kommunikation für den externen<br />

Zugriff in/out ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

31


Produktion<br />

Titan effizient und prozesssicher fräsen am<br />

Beispiel eines Knochenimplantats<br />

Für den Anwender liegt der Vorteil einer effizienten Kühlung in einer deutlichen Produktionssteigerung<br />

Mikron Tool SA Agno<br />

www.mikrontool.com<br />

www.youtube.com/mikrongroup<br />

In der Medizintechnik kommt keiner<br />

an der Verwendung von Titan<br />

vorbei, denn dieser Werkstoff ist<br />

biokompatibel, korrosionsbeständig<br />

und leicht. Doch Titan hat noch ein<br />

anderes Gesicht. Verschiedene Faktoren<br />

machen ihn zu einem schwer<br />

zerspanbaren Stoff: Hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

sind schwierig<br />

zu erreichen, denn das zähelastische<br />

Verhalten macht hohe<br />

Schneidkräfte erforderlich. Durch<br />

die schlechte Wärmeleitfähigkeit<br />

überhitzen sich die Schneiden, brechen<br />

ab oder verkleben. So kann<br />

kaum eine gute Prozesssicherheit<br />

erreicht werden. „Nur ein optimales<br />

Werkzeug mit einem optimalen Prozess<br />

kann zu guten Resultaten führen,<br />

vor allem wenn es um kleine<br />

Dimensionen geht“, so Herr Gotti,<br />

Entwicklungsleiter bei Mikron Tool.<br />

Die Kühlung im Zentrum der<br />

Entwicklung<br />

Viele Faktoren mussten berücksichtigt<br />

werden für ein perfektes<br />

Resultat, doch schnell konzentrierten<br />

sich die Entwickler auf das<br />

Thema Kühlung. Ihnen war klar,<br />

dass eine Überhitzung des Werkzeuges<br />

von Anfang an verhindert<br />

werden musste. „Dazu ist nur eine<br />

im Werkzeug integrierte Kühlung<br />

fähig“ sagt Herr Gotti. „Jede Kühlung<br />

von außen wird je nach Fräsposition<br />

immer wieder unterbrochen<br />

und jede Unterbrechung ist für den<br />

Fräser eine riesige Belastung.“<br />

Die Lösung wurde mit einer im<br />

Schaft integrierten Kühlung gefunden.<br />

Eng am Konus treten die möglichst<br />

große Kühlkanäle aus, denn<br />

die Durchflussmenge ist entscheidend<br />

für die Qualität der Kühlung.<br />

Crazy Werkzeuge im Einsatz<br />

Im konkreten Einsatz zeigt sich,<br />

was die theoretischen Überlegungen<br />

wert sind. Gewisse minimale<br />

Anforderungen an die Maschinen<br />

bestehen, vor allem bei kleinen<br />

Werkzeugen. Kein Problem für die<br />

Milltap 700 von DMG Mori, ausgerüstet<br />

mit innengekühlten Spindeln.<br />

Für die „crazy“ Kleinfräser reicht der<br />

maximale Druck von 40 bar und die<br />

Drehzahl von 24.000 U/min.<br />

„Fast und Soft“ Bearbeitung nennt<br />

Herr Gotti die Frässtrategie: eine<br />

hohe Schnittgeschwindigkeit steht<br />

einem gemäßigten Vorschub gegenüber,<br />

eine hohe axiale Zustellung<br />

a p einer moderaten radialen<br />

Zustellung a e . Die intensive Kühlung<br />

erlaubt hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />

und die Verwendung der<br />

vollen Schnittlänge des Fräsers für<br />

die axiale Zustellung. In 14 einzelnen<br />

Prozessschritten wurden insgesamt<br />

12 Werkzeuge eingesetzt.<br />

Schnell und prozesssicher<br />

Mit einer gesamten Bearbeitungszeit<br />

von wenig mehr als 35 Minuten<br />

war das Team dann zufrieden. Die<br />

Werkzeuge arbeiten gleichzeitig<br />

schnell, prozesssicherer und erreichen<br />

zudem eine hervorragende<br />

Oberflächenqualität. ◄<br />

Herr Gotti (Leiter R&D bei Mikron Tool) im Gespräch mit Mitarbeitern seines<br />

Entwicklungsteams<br />

32 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Lasertechnik<br />

Laserschweißen von Kunststoffen in der<br />

Medizintechnik<br />

Der Laser ist heute in vielen Bereichen der Produktion ein etabliertes Werkzeug. Durch die hohe<br />

Präzision, die lokal gut dosierbare Energieeinbringung und nicht zuletzt die Sauberkeit hat sich dieses<br />

Werkzeug in der Fertigung einen festen Platz gesichert.<br />

Die EVO 2800 der Evosys Laser GmbH. Neueste Technologie für die schnelle<br />

und unkomplizierte Umsetzung von Laserschweißanwendungen in der<br />

Medizintechnik<br />

Für die Produktion im<br />

Reinraum prädestiniert<br />

Das Verfahren arbeitet partikelfrei<br />

und ist für die Produktion im<br />

Reinraum prädestiniert. Es ist<br />

somit der Schlüssel für die Produktion<br />

in der Medtech-Branche.<br />

EVOSYS ist Spezialist für das<br />

Laserschweißen von Kunststoffen<br />

und stellt maßgeschneiderte<br />

Maschinen in diesem Bereich her.<br />

Besonders hygienisch<br />

Medizintechnische Geräte<br />

und Verbrauchsartikel können<br />

per Laser besonders hygienisch<br />

hergestellt werden. Wir<br />

sehen vor allem im Bereich der<br />

Point-of-care und drug-delivery<br />

Systeme den Trend zu smarten<br />

Lösungen für den Endkunden.<br />

Diese Lösungen benötigen<br />

eine hohe Packungsdichte bei<br />

der erforderlichen und empfindlichen<br />

Elektronik und Mechatronik.<br />

Für die finale Montage solcher<br />

Systeme kommt meistens<br />

nur Kleben oder Laserschweißen<br />

in Frage. Da Laserschweißen<br />

partikelfrei, sauber und frei<br />

von Zusatzstoffen ist, ist es die<br />

erste Wahl im diesem Sektor.<br />

Sehr spannend für Medizinprodukte<br />

ist das Laserschweißen mit<br />

2 µm Wellenlänge, denn hier ist<br />

kein Zusatzstoff erforderlich. Das<br />

sogenannte Klar-Klar Schweißen<br />

kann bei vielen gängigen Materialien<br />

(PP, MABS, COC) eingesetzt<br />

werden und ist geeignet zur<br />

Herstellung von Mikrofluidiken.<br />

Auch durch die stetige Entwicklung<br />

neuer Behandlungsmethoden<br />

nimmt die Bedeutung zuverlässiger<br />

Produktionsprozesse im<br />

Bereich Healthcare rasant zu.<br />

Eine Herstellung nach GMP-<br />

Standards ist mit den Anlagen<br />

von EVOSYS leicht sicherzustellen,<br />

sie bieten ideale Voraussetzungen<br />

um auch anspruchsvolle<br />

Aufgaben zu bewältigen.<br />

Einsatz in der<br />

Medizintechnik<br />

Für den Einsatz in der Medizintechnik<br />

und Pharmaindustrie ist<br />

z.B. die EVO 2800 besonders<br />

geeignet mit der sich sterile Verpackungen,<br />

Mikrofluidik-Komponenten<br />

sowie Lab-on-a-Chip Systeme<br />

herstellen lassen. Sowohl<br />

die manuelle Bestückung durch<br />

einen Bediener, als auch eine<br />

automatische Bestückung durch<br />

ein Handling- oder Robotersystem<br />

sind möglich. Das Laserschweißsystem<br />

erlaubt zudem<br />

eine umfassende Dokumentation<br />

und zeichnet sich durch Zuverlässigkeit<br />

aus. ◄<br />

Evosys Laser GmbH<br />

www.evosys-group.com<br />

Links: Lasergeschweißte nadellose Spritze, rechts: klar-klar-Baugruppe<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

33


Lasertechnik<br />

Einweg- Lichtwellenleiter<br />

Ein Schlüsselprodukt für Minimal-invasive Medizinanwendungen<br />

sein. Dabei ist neben der Betriebssicherheit<br />

auch der Kostenfaktor zu<br />

berücksichtigen.<br />

Drei unterschiedliche Anwendungen<br />

unterstreichen die bedeutende<br />

Rolle von fiberoptischen<br />

Systemen in verschiedenen medizinischen<br />

Bereichen.<br />

Autoren:<br />

Amol Raul, Matthias Schulze,<br />

Coherent Inc.<br />

www.coherent.de<br />

Eine wachsende Anzahl von<br />

Laser- und LED-Anwendungen in<br />

der Medizin erfordern eine effiziente<br />

Übertragung von Licht durch<br />

einen Lichtwellenleiter. Dabei entsteht<br />

eine steigende Nachfrage<br />

nach ökonomischen Einweg-Lichtwellenleitern<br />

mit präzise gefertigten<br />

und vormontierten optischen Komponenten.<br />

Faseroptische<br />

Komponenten ermöglichen<br />

neue minimalinvasive<br />

Anwendungen<br />

Hochentwickelte Lichtquellen<br />

wie Laser, LEDs und Superkontinuum-Strahlungsquellen<br />

werden<br />

immer häufiger in medizinischen<br />

therapeutischen Anwendungen<br />

eingesetzt. Das betrifft Vorgänge,<br />

bei denen Licht als Werkzeug für<br />

einen medizinischen Eingriff oder<br />

zur Bildgebung in einer Remote-<br />

Anwendung verwendet wird. Wo<br />

Licht in einen Körper eingebracht<br />

werden muss, sind Lichtleiter zunehmend<br />

das Mittel der Wahl. Sie sind<br />

sehr gut geeignet für minimalinvasive<br />

Anwendungen durch Laparoskop<br />

oder Katheter. Die Vorteile im<br />

Vergleich zur konventionellen Chirurgie<br />

sind gute Verträglichkeit bei<br />

den Patienten, geringeres Risiko<br />

und geringere Kosten.<br />

Die effiziente Einkopplung<br />

von Licht<br />

in einen Lichtwellenleiter ist eine<br />

anspruchsvolle optomechanische<br />

Aufgabe, bei der in der Praxis oft<br />

technische Hürden zu überwinden<br />

sind. Zum Beispiel muss Licht in<br />

eine Glasfaser, deren Durchmesser<br />

oft im µm-Bereich liegt, eingekoppelt<br />

werden und die Kopplung muss<br />

während der Anwendung durch den<br />

Operateur oder den Medizintechniker<br />

perfekt erhalten bleiben. Diese<br />

Arbeiten werden von Medizingeräteherstellern<br />

oftmals durch Outsourcing<br />

an Spezialisten vergeben.<br />

Anstelle der Beschaffung einzelner<br />

Komponenten wie Fokussierungsund<br />

Koppeloptiken, optische Fasern<br />

und Ausgangsoptiken werden die<br />

Anforderungen an das Modul spezifiziert.<br />

Das fertige, getestete und<br />

zertifizierte Modul enthält alle vorgefertigten<br />

und montierten Komponenten.<br />

In der Regel sind die<br />

optischen minimalinvasiven Komponenten<br />

Einwegartikel zur Vermeidung<br />

von Keimübertragungen und<br />

Sterilisationsaufwand. Sie müssen<br />

daher für einen einfachen Anschluss<br />

an das Lasersystem ausgelegt<br />

Laser Lithotripsie<br />

Eine der schon „klassisch“ zu<br />

nennenden faseroptischen Anwendungen<br />

ist die Lithotripsie – das<br />

Zertrümmern von Steinen in Niere,<br />

Blase, im Harntrakt oder der Gallenblase.<br />

Hierbei werden Laserpulse<br />

über einen Lichtwellenleiter in ein<br />

flexibles Anwendungswerkzeug wie<br />

z. B. ein Urethroskop übertragen.<br />

Die kurzen, energiereichen Pulse<br />

im Nanosekundenbereich werden<br />

im zu zerkleinernden Stein absorbiert.<br />

Die entstehende Stoßwelle zerlegt<br />

den Stein in kleine Teilstücke,<br />

die dann problemlos z. B. durch die<br />

Harnröhre abgeführt werden können.<br />

Ursprünglich wurde dazu ein<br />

gepulster Farbstofflaser benutzt,<br />

der jedoch in den letzten 20 Jahren<br />

durch Holmium-YAG-Laser und<br />

neuerdings durch Thulium-Faserlaser<br />

im mittleren IR abgelöst wurde.<br />

Genaue Einkopplung des<br />

Lasers<br />

Diese Anwendungen erfordern<br />

keine extreme Fokussierung,<br />

dadurch genügt die Verwendung<br />

eines Multimode-Lichtwellenleiters.<br />

Da aber hohe Pulsenergien und Spitzenleistungen<br />

weitergeleitet werden<br />

müssen, ist ein verlustarmer Transport<br />

der Strahlung maßgebend. Insbesondere<br />

möchte man einen Leistungsverlust<br />

in den Fasermantel<br />

(cladding) vermeiden. Das erfordert<br />

eine genaue zentrische Einkopplung<br />

des Lasers in die Faser. Coherent<br />

zieht diese Fasern aus einer anwendungsspezifisch<br />

gestalteten Basisform.<br />

Die Lichtwellen leiter sind auf<br />

eine definierte Zerstörschwelle und<br />

einen minimalen Biegeradius getestet<br />

und zertifiziert. Der Leistungsverlust<br />

als Funktion des Biegeradius<br />

wird ebenfalls gemessen. Zwei<br />

unterschiedliche Spitzen am distalen<br />

Ende können zur Optimierung der<br />

34 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Lasertechnik<br />

OEM-Lichtwellenleiter können mit unterschiedlichen Endstücken und<br />

Formen hergestellt werden<br />

Behandlung eingesetzt werden.<br />

Dies sind eine kugelförmige und<br />

eine gerade Spitze, wie in den Bildern<br />

dargestellt. Nach dem Zusammenbau<br />

wird das System nochmals<br />

auf Funktion und Umweltverträglichkeit<br />

getestet, bevor es an den<br />

Systemlieferanten versendet wird.<br />

Ablation von Hirngewebe<br />

Die Nutzung des Lasers zur selektiven<br />

Abtragung von Hirngewebe in<br />

kleinen Mengen – Laser Neuroablation<br />

- ermöglicht die Behandlung<br />

von Krebs (z. B. Glioblastom) und<br />

Epilepsie. Neuroablation ist eine<br />

Alternative zu Operation am offen<br />

Gehirn (Craniotomie) und kryotechnischen<br />

Methoden. Die Durchführung<br />

geschieht oft bei Bewusstsein<br />

unter hochauflösender Magnetresonanztomographie<br />

mit Robotertechnik<br />

zur punktgenauen Abtragung.<br />

Der große Vorteil liegt hierbei in<br />

dem kleinen Operationswerkzeug,<br />

welches das Trauma der Öffnung<br />

der Schädeldecke minimiert und<br />

- weit wichtiger - in der minimalen<br />

Zerstörung des zu durchdringenden<br />

Hirngewebes, welches über der zu<br />

behandelnden Stelle liegt. Das Ziel<br />

ist üblicherweise, das zu entfernende<br />

Hirngewebe thermisch zu denaturieren<br />

oder zu koagulieren. Dafür<br />

wird typischerweise eine CW-Leistung<br />

von


Lasertechnik<br />

Ultrakurzpuls-Laser-Mikrobearbeitung<br />

GHF hat die Laser-Mikrobearbeitungsanlage GL.smart marktreif gemacht.<br />

Die neue GL.smart stellt mit bis zu 16 simultanen Achsen das Allroundtalent<br />

im Bereich der Laser-Mikrobearbeitung dar und kann dabei die Flexibilität,<br />

die der Laser bietet, voll ausschöpfen Bilder: GFH GmbH<br />

GFH GmbH<br />

info@gfh-gmbh.de<br />

www.gfh-gmbh.de<br />

Durch die fortschreitende Miniaturisierung<br />

von Bauteilen und Komponenten<br />

sowie den Einsatz von<br />

Hightech-Materialien stoßen konventionelle<br />

Fertigungsverfahren,<br />

wie beispielsweise das Schleifverfahren,<br />

an ihre Grenzen. Mit abnehmender<br />

Strukturgröße und zugleich<br />

steigenden Anforderungen hinsichtlich<br />

Präzision, Gratfreiheit und Flexibilität<br />

können Ultrakurzpuls-Laser<br />

ihre Stärken ausspielen.<br />

Aufgrund des berührungslosen<br />

Abtrags sowie des sehr geringen<br />

Wärmeeintrags bieten sie die<br />

besten Voraussetzungen für die<br />

geforderte hohe Qualität. Seit Jahren<br />

ist die GFH GmbH einer der globalen<br />

Marktführer und technologischen<br />

Vorreiter in der Konzeption<br />

und Konstruktion von hochpräzisen<br />

Lasermikrobearbeitungsanlagen<br />

mit Ultrakurzpuls-Lasern. Seine<br />

Vorreiterrolle bestätigt das Unternehmen<br />

aktuell mit der Markteinführung<br />

der Laser-Mikrobearbeitungsanlage<br />

GL.smart.<br />

Allround-Talent im Detail<br />

Durch den berührungslosen Abtrag bleibt das Werkstück während der<br />

gesamten Bearbeitungszeit kraft- und verformungsfrei. So kommt es auch<br />

bei sehr dünnen und filigranen Bauteilen nicht zu Genauigkeitsverlusten.<br />

Die neue GL.smart stellt mit bis<br />

zu 16 simultanen Achsen das Allround-Talent<br />

im Bereich der Laser-<br />

Mikrobearbeitung dar und kann<br />

dabei die Flexibilität, die der Laser<br />

bietet, voll ausschöpfen: Ein einziges<br />

Werkzeug dreht, bohrt, schneidet<br />

und graviert in einer Aufspannung<br />

und fertigt damit ohne den<br />

üblichen Genauigkeitsverlust,<br />

der aus den Umspannvorgängen<br />

resultiert.<br />

Als neuste Maschine der<br />

GL-Serie<br />

bietet die GL.smart mit Maßen<br />

von 2212 x 2219 x 1026 mm (L x<br />

H x B) Produktivität auf kleinsten<br />

Raum. Durch den Einsatz von<br />

Hochleistungslasern in Kombination<br />

mit einer Strahlteilung ist die<br />

gleichzeitige Bearbeitung auf zwei<br />

Stationen und damit doppelter Output<br />

möglich. Auf Wunsch kann die<br />

Maschine zudem mit einem Stangenlader<br />

als Beschickungseinheit<br />

ausgerüstet werden, sodass sie sich<br />

in Kombination mit einem integrierten<br />

Bauteil-Handling mittels Roboter<br />

ohne Einschränkung mannlos im<br />

24/7-Betrieb einsetzen lässt.<br />

Die Entwicklung<br />

der GL.smart konzentrierte sich<br />

insbesondere auf die Möglichkeit<br />

der hochpräzisen Laser-Drehbearbeitung.<br />

Dieser von der GFH GmbH<br />

entwickelte Prozess ermöglicht es,<br />

Drehteile mit sehr geringen Durchmessern<br />

herzustellen. Das Herzstück<br />

dieses Verfahrens ist die<br />

Kombination des präzisen Laserabtrags<br />

mittels einer patentierten<br />

Optik und der Werkstückbewegung<br />

auf einer Drehachse mit hochgenauem<br />

Rundlauf.<br />

Durch den berührungslosen<br />

Abtrag bleibt das Werkstück während<br />

der gesamten Bearbeitungszeit<br />

kraft- und verformungsfrei. So<br />

kommt es auch bei sehr dünnen<br />

und filigranen Bauteilen nicht zu<br />

Genauigkeitsverlusten. Des Weiteren<br />

können auf diese Weise auch<br />

Teile mit großer Ausspannlänge einfach<br />

bearbeitet werden.<br />

Die exakte Steuerung<br />

der Laserparameter passt den<br />

Wärmeeintrag ins Material dem<br />

36 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Lasertechnik<br />

Die Einsatzbereiche der neuen GL.smart sind vielfältig und reichen von der Medizintechnik zur Herstellung von Mikrowerkzeugen wie Pinzetten,<br />

Mikroschneiden oder Implantaten bis hin zur Uhrenindustrie zur Fertigung sogenannter Pivots, die in Uhrwerken verbaut werden<br />

jeweiligen Werkstückvolumen an,<br />

sodass keine Wärme akkumulation<br />

und damit thermische Spannungen<br />

und Verformungen auftreten.<br />

Darüber hinaus bleiben die in der<br />

planaren Laserbearbeitung erzielbaren<br />

Oberflächenkennwerte auch<br />

bei dieser Bearbeitungsvariante<br />

vollständig erhalten und können<br />

sogar noch übertroffen werden.<br />

Die Einsatzbereiche der neuen<br />

GL.smart sind vielfältig und reichen<br />

von der Medizintechnik zur<br />

Herstellung von Mikrowerkzeugen<br />

wie Pinzetten, Mikroschneiden<br />

oder Implantaten bis hin zur Uhrenindustrie<br />

zur Fertigung sogenannter<br />

Pivots, die im Uhrwerk verbaut<br />

werden. Die Vorteile der Laserbearbeitung<br />

liegen dabei in den<br />

attraktiven Fertigungszeiten aufgrund<br />

des Schrupp- und Schlichtverfahrens<br />

(Grob- und Feinbearbeitung)<br />

mittels Ultrakurzpuls-<br />

Laser und der berührungs losen,<br />

verschleißfreien Bearbeitungsmöglichkeit<br />

auch kleinster Bauteile<br />

aus nahezu jedem Material.<br />

Das Laserdrehen ermöglicht insbesondere<br />

bei der Herstellung und<br />

Bearbeitung von Präzisionsteilen<br />

eine ungewöhnlich hohe Genauigkeit,<br />

so dass es andere, aufwendigere<br />

Verfahren wie beispielsweise<br />

das konventionelle Schleifen<br />

ersetzen kann. ◄<br />

Modulare Workstation fürs Laserschweißen von Kunststoffen<br />

Seit anfang <strong>2020</strong> ist die modulare Workstation<br />

Turnkey M zum Laserschweißen von mittelgroßen<br />

Kunststoffbauteilen bis rund einem<br />

halben Meter Größe erhältlich. Sie ergänzt die<br />

kleinere kompakte Turnkey S, die vor etwas<br />

über einem Jahr lanciert wurde.<br />

Wiederum basiert die Turnkey M auf einem<br />

modularen Baukastensystem, so dass sie unterschiedlich<br />

konfiguriert werden kann, passend<br />

zu den Bauteilen des Kunden und seinen Anforderungen.<br />

Der Schaltschrank und der Laser<br />

mit unterschiedlichen möglichen Leistungen<br />

befinden sich im Unterbau der Maschine, so<br />

dass der Schweißraum im Oberbau von den<br />

Seiten und hinten durch große Flügeltüren gut<br />

zugänglich ist. Für die Zuführung der Bauteile<br />

kann zwischen Schublade und Rundtakttisch<br />

gewählt werden, der mit einem Durchmesser<br />

von 650 mm auch erlaubt größere Bauteile<br />

aufzunehmen. Kundenspezifisch ist auch die<br />

Integration eines Transferbands durch die<br />

Maschine möglich.<br />

Um die Schweißnaht abzufahren kann das<br />

Turnkey M für den Konturprozess mit Servo-<br />

Achsen ausgerüstet werden oder für quasisimultanes<br />

Schweißen mit einer Scanneroptik,<br />

die bis zu einem Bearbeitungsfeld von 350<br />

x 350 mm abdecken kann.<br />

In der Medizintechnik punktet die Lasertechnik<br />

fürs Kunststoffschweißen vor allem durch<br />

die präzisen und sauberen Verbindungen. Die<br />

zum Anschmelzen der Kunststoffe benötigte<br />

Energie wird nur sehr lokal eingebracht, ohne<br />

Hitzeeinwirkung auf nahegelegene Bereiche<br />

wie z. B. wärmeempfindliche Reagenzien. Im<br />

Vergleich zum Ultraschallschweißen besteht<br />

auch nicht die Gefahr Partikel zu erzeugen<br />

und es entstehen keine Vibrationen, die die<br />

empfindliche Elektronik beschädigen können.<br />

ProByLas<br />

www.probylas.com<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

37


Messtechnik/Qualitätssicherung<br />

Qualitätssicherung mit fortschrittlicher Messund<br />

Prüftechnik für Augenlaser-Therapie<br />

Autor:<br />

Alexander Jäger,<br />

Portfolio-Solution Manager<br />

Geschäftsgebiet Elektronik<br />

HEITEC AG<br />

www.heitec.de<br />

Die Qualitätsanforderungen in der<br />

Medizintechnikindustrie sind hoch<br />

und erfordern in der Konsequenz ein<br />

Maximum an Präzision des eingesetzten<br />

Prüfequipments. Ein namhaftes<br />

Medizintechnik-Unternehmen<br />

produziert eine speziell entwickelte<br />

Patientenschnittstelle, welche<br />

bei LASER-Augenoperationen<br />

für die Fixierung des Auges verwendet<br />

wird und somit als Schnittstelle<br />

zwischen dem Patienten und<br />

dem Augen-Lasergerät fungiert.<br />

Da diese im Sinne der Patientensicherheit<br />

absolut genau und verlässlich<br />

funktionieren muss, wurde<br />

zur Sicherstellung eines hohen<br />

Qualitätsstandards die Heitec AG<br />

mit der Entwicklung eines neuen<br />

Vakuum Test Equipments beauftragt,<br />

welches in der Fertigung eingesetzt<br />

werden soll.<br />

Anwendung<br />

Das entwickelte Testsystem dient<br />

der funktionalen Prüfung der Patientenschnittstelle.<br />

Hierbei werden<br />

unterschiedliche Messungen z. B.<br />

des Durchflusses, des Druckabfalls<br />

und der Zugkraft durchgeführt, um<br />

eine tadellose Leistung der Dichtungen<br />

und Zuleitungen des Endproduktes<br />

sicherstellen zu können.<br />

Dieses Testsystem besteht aus<br />

einem eigens dafür ent wickelten und<br />

konstruierten Gehäuse, welches den<br />

Reinraumstandard der ISO-7 Norm<br />

erfüllt, in der die Partikel anzahl je<br />

Kubikmeter definiert wird. Ähnlich<br />

wie in der Halbleiterfertigung ist<br />

auch hier für zuverlässige Ergebnisse<br />

die Konzentration luftgetragener<br />

Teilchen möglichst gering<br />

zu halten. ISO-7 sieht eine maximale<br />

Partikelanzahl von 83.200 pro<br />

1,0 µm vor, viele verbaute Komponenten<br />

entsprechen sogar ISO-5<br />

(832 Partikel pro 1,0 µm, bzw. 100<br />

Partikel von min. 0,5 µm Durchmesser<br />

pro Kubikfuß). Das System ist<br />

sehr komplex, da es Sensorik sowie<br />

mechanische, optische und pneumatische<br />

Bestandteile beinhaltet.<br />

Hochpräzise Funktionstests<br />

Die Funktionstests bewegen sich<br />

im hochpräzisen Bereich und weisen<br />

für die Durchflussmessungen<br />

(250 l/min) Genauigkeiten von<br />

± 0,5 % auf, die Drucksensoren<br />

(0 - 2 bar absolut) sind auf Genauigkeiten<br />

von ± 0,05 % ausgelegt und<br />

die Zug-Druck-Kraft (0 - 20 N) kann<br />

mit ± 0,25 % exakt bestimmt werden.<br />

Um eine exakte Positionierungsgenauigkeit<br />

sicherstellen zu<br />

können, wird für die Positionierung<br />

der Prüflinge vor dem künstlichen<br />

Auge ein komplexes Kamera system<br />

in Verbindung mit einem vollautomatisch<br />

fahrbaren Unterbau verwendet.<br />

Die Prüflinge werden in der Produktion<br />

(Worker/-in) per Hand mit dem<br />

System verbunden. Über eine Lichtschranke<br />

erkennt das System das<br />

Einlegen des Prüflings und schaltet<br />

situativ das Vakuum am Aufsatz<br />

an, um den Prüfling und die Adaptierung<br />

der Schläuche aufzunehmen.<br />

Daraufhin erfolgt mittels Kamerasystem<br />

und dem fahrbaren Unterbau<br />

die passgenaue Kontaktierung<br />

zwischen Prüfling und künstlichem<br />

Auge. Anhand der eingebauten<br />

Durchfluss- und Drucksensoren<br />

kann das System einen Druckabfall<br />

ermitteln und so ein falsches<br />

Aufsetzen oder eine Beschädigung<br />

des Prüflings bzw. der Leitungen<br />

detektieren. Zur weiteren Vermessung<br />

des Prüflings wird ein definierter<br />

Unterdruck erzeugt und die<br />

Haftkraft zwischen Auge und Prüfling<br />

über einen Zug-Druck-Kraftaufnehmer<br />

bestimmt. Während des<br />

gesamten Messvorgangs werden<br />

die Ergebnisse online am Display<br />

des HMIs für den Bediener ausgewertet<br />

dargestellt.<br />

Datenverarbeitung und<br />

Auswertung<br />

Zur Datenverarbeitung sowie zur<br />

Auswertung der Messwerte wurde<br />

aufgrund seiner Kompakt- und<br />

Robustheit ein cRIO-9035 Embedded-Controller<br />

mit dazugehörigen,<br />

speziell für die Anwendung geeigneten<br />

NI-Karten verwendet. Der<br />

cRIO-9035 ist darauf ausgelegt,<br />

über digitale und analoge Ein-/Ausgänge<br />

mit den Baugruppen zu kommunizieren<br />

und Daten auszutauschen.<br />

Mit dem ebenfalls enthaltenen,<br />

auf der Hardware programmierten<br />

FPGA werden die Daten<br />

des Sensors gesammelt und vom<br />

38 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Messtechnik/Qualitätssicherung<br />

Sichere Implantate durch innovative Prüftechnik<br />

Wenn nach einem Unfall, durch<br />

Krankheit oder Abnutzungserscheinungen<br />

das eigene Gewebe<br />

oder Skelett nicht mehr voll intakt<br />

sind, stellen Implantate die Funktionen<br />

im Körper nach. Mit ihrer<br />

Hilfe kann in vielen Fällen die<br />

ursprüngliche Leistungsfähigkeit<br />

wiedergewonnen werden. Elementarer<br />

Bestandteil der Entwicklung<br />

sicherer und langlebiger Implantate<br />

sind Ermüdungsprüfungen.<br />

Die LTM-Prüfmaschinenserie mit<br />

Linearantrieb von ZwickRoell eignet<br />

sich durch ihre Bauweise ideal<br />

für diese Prüfungen.<br />

Die LTM Linearprüfmaschinen<br />

basieren auf einem von ZwickRoell<br />

entwickelten elektrodynamischen<br />

Antriebssystem, das nicht nur im<br />

Bereich der Prüfung medizintechnischer<br />

Produkte große Vorteile<br />

bietet: In dieser Serie treffen<br />

äußerst präzise Messwerte mit<br />

hohen Prüffrequenzen, ölfreier<br />

Funktionsweise und wartungsarmem<br />

Betrieb zusammen. So sind<br />

auch Prüfungen mit hohen Zykluszahlen<br />

energie- und kosteneffizient<br />

möglich, ohne Gefahr zu laufen,<br />

den Prüfling mit Hydrauliköl zu<br />

kontaminieren. Optionen wie das<br />

Temperierbad, erweitern die Prüfmöglichkeiten<br />

zusätzlich.<br />

Mit dessen Hilfe können Prüfungen<br />

unter physiologischen<br />

(in-vivo) Bedingungen durchgeführt<br />

werden – in Kochsalzlösung<br />

und bei Körpertemperatur. Der<br />

korrosionsbeständige Behälter ist<br />

dabei zur Desinfektion im Autoklaven<br />

(bis 120 °C) geeignet, was<br />

auch Prüfungen an Verbindungen<br />

zwischen Implantaten und natürlichen<br />

Knochen erlaubt. Lieferbar<br />

in Versionen von 1 bis 10 kN Prüfkraft<br />

decken die Maschinen der<br />

LTM-Serie einen weiten Bereich<br />

ab, von Prüfungen an Zahnimplantaten<br />

bis hin zu künstlichen<br />

Hüft- oder Kniegelenken.<br />

Zudem lassen sich die Linearprüfmaschinen<br />

nicht nur für dynamische,<br />

sondern auch für statische<br />

Versuche einsetzen und können<br />

so bei Bedarf eine zweite Prüfmaschine<br />

der gleichen Leistungsklasse<br />

ersetzen.<br />

ZwickRoell<br />

www.zwickroell.com<br />

Realtime-Betriebssystem verarbeitet,<br />

das die Protokolle erstellt und die<br />

Signalverläufe sowie die deterministische<br />

Sicherheitslogik umgesetzt.<br />

Zeitkritische Abläufe<br />

Im Verbund mit dem Realtime-<br />

Betriebssystem ist diese Kartenkonstellation<br />

also prädestiniert für<br />

schnelle und zeitkritische Abläufe. Im<br />

Hinblick auf die benötigte Geschwindigkeit,<br />

Kontrollierbarkeit und I/O-<br />

Kapazität wurde die Steuerung des<br />

Messsystems mithilfe von Labview<br />

Realtime (RT) realisiert. Die Positioniergenauigkeit<br />

beträgt hierbei<br />

wenige μ-Meter. Die Messergebnisse<br />

werden anschließend auf dem<br />

Monitor in Echtzeit dargestellt. Im<br />

Gegensatz zu Standard-Betriebssystemen<br />

unterbindet dies Schwankungen<br />

bei jedem Aufruf/Durchlauf<br />

und ermöglicht eine echt parallele<br />

Abarbeitung für applikationsbedingte<br />

Anforderungen.<br />

Automatische<br />

Protokollierung<br />

Alle Daten werden automatisch<br />

als Excel-Tabelle protokolliert und<br />

zur Auswertung aufbereitet. Das<br />

System kontrolliert dabei außerdem<br />

die Bandbreite der CPU und<br />

die Speicherauslastung. Ein weiterer<br />

Vorteil des gewählten Set-ups<br />

ist, dass es sich mit geringen Veränderungen<br />

der Anwendungssoftware<br />

zukunftssicher an potenzielle<br />

Systemerweiterungen anpassen<br />

lässt und dafür ein umfangreiches<br />

Repertoire an Add-ons, Verzeichnissen<br />

und Treibern zur Verfügung<br />

steht. Der Programmcode ist modularisiert,<br />

Fehleranalyse und -behandlung<br />

sowie Validierung werden so<br />

simplifiziert.<br />

Qualitätssicherung<br />

Um der Medizintechniknorm ISO<br />

13485 gerecht zu werden, wurde die<br />

Patientenschnittstelle nach cGMP-<br />

Richtlinien mithilfe des V-Modells<br />

und einem komplett durchlaufenen<br />

Zyklus Risikoanalyse-basiert qualifiziert.<br />

Hierbei wurde im Rahmen<br />

der Qualifizierung ein Validierungsplan,<br />

eine Design-Spezifikation und<br />

eine Auswirkungsanalyse (FMEA)<br />

erstellt. Die erfolgreiche Validierung<br />

einer erreichten Entwicklungsstufe<br />

ist dabei Voraussetzung<br />

für die Qualifizierung der nächsten<br />

Design-Phase. Die Qualifizierungstätigkeiten<br />

DQ (Design-Qualifizierung),<br />

IQ (Installations-Qualifizierung)<br />

und OQ (Funktions-Qualifizierung)<br />

inkl. umfassender Dokumentation<br />

wurden im Rahmen eines<br />

Factory Acceptance Tests (FAT) bei<br />

der Heitec AG durchgeführt.<br />

Zusammenfassung<br />

In diesem Projekt wurde eine<br />

hochkomplexe Messapparatur<br />

zur Funktionsprüfung einer Patientenschnittstelle<br />

für Augenoperationen<br />

entwickelt. Das System<br />

misst die Dichtigkeit und die Haftkraft<br />

des Prüflings mit Genauigkeiten<br />

bis zu ± 0,05 % bei 0 - 2 bar<br />

(Absolut-Druck). Hierbei kommen<br />

unterschiedliche Sensoren sowie<br />

optische, mechanische und pneumatische<br />

Komponenten zum Einsatz.<br />

In Absprache mit dem Kunden<br />

zeichnete Heitec für die Entwicklung<br />

und Konstruktion aller<br />

Gehäuseteile verantwortlich und<br />

entwickelte außerdem das auf<br />

dem System laufende, programmierbare<br />

FPGA. Die Steuerung<br />

des Messsystems wurde erfolgreich<br />

mit Labview Realtime (RT)<br />

realisiert. Aufgrund der Anwendung<br />

im Bereich der Medizintechnik<br />

wurde dieses System qualifiziert<br />

und für Reinraumbedingungen<br />

auf ISO-7 Standard entwickelt.<br />

◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

39


Messtechnik/Qualitätssicherung<br />

Inspektionssysteme zur Prüfung von<br />

Endprodukten und Systemeinheiten<br />

ATEcare offizieller Vertriebspartner DACH für Kitov Inspektionssysteme zur Prüfung von Endprodukten und<br />

Systemeinheiten<br />

Das Vertriebs- und Beratungsunternehmen<br />

ATEcare Service GmbH & Co. KG erweitert sein<br />

Inspektionsportfolio rund um die Geräteprüfung<br />

mit dem intelligenten Inspektionssystem von<br />

Kitov. Hierbei handelt es sich um ein Robotersystem,<br />

das in Verbindung mit künstlicher Intelligenz<br />

(KI), weitreichende neue Inspektionsmöglichkeiten<br />

von Endprodukten und Systemeinheiten<br />

in allen Industrie- und Fertigungsbereichen,<br />

ermöglicht. Des Weiteren minimiert Kitov<br />

die aufwendige, menschliche Fehleranalyse.<br />

Der Einsatzbereich des Inspektionssystems<br />

von Kitov ist vielseitig. Das System kann überall<br />

dort eingesetzt werden, wo technische Produkte<br />

hergestellt werden. „Wir sehen hier ganz<br />

klar Einsatzmöglichkeiten in der Elektronikproduktion,<br />

der Zulieferindustrie für die Bereiche<br />

Automotiv, Luft- und Raumfahrt oder auch Bahntechnik,<br />

in der Herstellung von medizinischen<br />

Geräten sowie im Maschinenbau und bei der<br />

Fertigung von Automatisierungslösungen. Wir<br />

wissen aber auch, dass beispielsweise Kofferhersteller<br />

dieses System nutzen, und ihre Produkte<br />

wie Hartschalenkoffer abschließend zu<br />

prüfen. Der Einsatz dieses Systems ist also<br />

extrem breit gestreut, denn die Inspektion dieser<br />

Endprodukte zur Qualitätssicherung ist<br />

heute einer der wichtigsten Arbeitsschritte in<br />

der Fertigung. Allerdings wäre bei dieser Prüfung<br />

eine weitere technische Unterstützung<br />

wünschenswert, da diese Inspektionsschritte<br />

oftmals immer noch manuell durchgeführt<br />

werden. Besonders hier könnte die Kombination<br />

mit künstlicher Intelligenz (KI) hilfreich sein“,<br />

so Olaf Römer, Geschäftsführer von ATEcare.<br />

Gerade bei der Prüfung von Teilprodukten oder<br />

Endgeräten, wo viele unterschiedliche Parameter<br />

geprüft werden müssen, wäre die Anwendung<br />

von KI wünschenswert. „Viele Entwickler hatten<br />

sich an diesem Thema die Zähne ausgebissen.<br />

Doch Kunden fragten uns immer wieder, ob so<br />

eine Unterstützung erhältlich sei. Uns beschäftigte<br />

also dieses Thema der Inspektion von Endgeräten<br />

schon sehr lange“, führt Römer weiter<br />

aus. Bis 2019, als Römer auf das israelische<br />

Unternehmen Kitov, die zur deutschen Hahn<br />

Gruppe gehören, stieß.<br />

Kitov setzt sich seit seiner Gründung mit<br />

solchen Software-Lösungen auseinander und<br />

hat den Kitov One, das erste 3D-Universal -<br />

system entwickelt, mit dem praktisch jedes<br />

Produkt effektiv inspiziert werden kann. „Beim<br />

Kitov One geht es vorrangig um die Zwischenoder<br />

Endkontrolle eines Endproduktes“, erklärt<br />

Römer. Der Kitov One nutzt eine fortschrittliche<br />

3D-Bildverarbeitung und Deep-Learning-Algorithmen.<br />

Dadurch erreicht das System ein beispielloses<br />

Erkennungsniveau, wodurch mühsame<br />

Arbeit und inkonsistente Ergebnisse bei<br />

der manuellen Inspektion entfallen. Durch die<br />

Nachahmung menschlicher Lernprozesse bietet<br />

der Kitov One eine intuitive Methode, mit der<br />

das System lernt, fast jedes Produkt optimal zu<br />

prüfen. Das Einrichten des Systems erfordert<br />

keine Programmierkenntnisse oder Kenntnisse<br />

in Robotik oder Optik. Die Software berechnet<br />

und steuert dabei die Prozesse der Bildaufnahme<br />

und Bildverarbeitung mithilfe voreingestellter<br />

Algorithmen. Somit kann die Kitov<br />

One Fehler finden und klassifizieren. Typische<br />

Fehler, wie beschädigte oder falsche Bauteile,<br />

Kratzer, Oberflächenbeschädigungen, fehlerhafte<br />

Schrauben oder falsche Kennzeichnungen<br />

können durch Kitov One erkannt werden.<br />

Der Kitov One besteht aus einem Roboter, der<br />

nicht programmiert werden muss. Der Anwender<br />

gibt lediglich die Außenmaße des zu inspizierenden<br />

Produktes an oder verarbeitet vorhandene<br />

3D CAD Daten. Dadurch kennt das System die<br />

idealen Abstände aus allen seitlichen Ansichten<br />

sowie der Draufsicht. Im Anschluss erstellt<br />

der Kitov One selbstständig ein 3D-Modell mit<br />

allen möglichen Ansichten. Im nächsten Schritt<br />

wird die KI eingesetzt. Aus riesigen Datenmengen<br />

und Bildern bietet das System Inspektionen<br />

an, die automatisch platziert werden können.<br />

Dazu wird an einem Vorgabeprodukt eine<br />

Programmierung durchgeführt, die beschreibt,<br />

welche Bereiche geprüft werden sollen. Danach<br />

erkennt das System vollautomatisch alle Fehler.<br />

„Hierbei muss beispielsweise eine Schraube<br />

nicht angelernt werden. Sie wird einfach automatisch<br />

erkannt“, so Römer.<br />

An allen folgenden Produkten werden nun<br />

Fehler detektiert und aufgezeichnet. Dem Bediener<br />

werden diese Fehler angezeigt und er muss<br />

entscheiden, ob das Gezeigte in Ordnung, vielleicht<br />

akzeptabel oder definitiv ein Fehler ist.<br />

Dieses Vorgehen wird eine Zeitlang parallel<br />

durchgeführt, bis der Kitov One die menschliche<br />

Betrachtungs- und Entscheidungsweise gelernt<br />

und übernommen hat. „Das erste System haben<br />

wir bereits verkauft. In diesem Fall wurden bisher<br />

in einem 4-Augenverfahren die Endprodukte<br />

manuell inspiziert. Dies hat bis zu 2 Stunden je<br />

Produkt gedauert. Diese Zeit haben wir massiv<br />

reduziert, bei einem verbesserten Inspektionsergebnis“,<br />

freut sich Römer. Der Kitov One<br />

steht als Demonstrationseinheit Interessierten<br />

bei ATEcare, am Standort in der Nähe von München,<br />

zur Verfügung und kann live mit Kundenprodukten<br />

evaluiert werden.<br />

ATEcare Service GmbH & Co. KG<br />

www.atecare.de<br />

40 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Messtechnik/Qualitätssicherung<br />

Neue Fasertestgeräte - wahlweise mit Akkubetrieb<br />

Zur Lokalisierung von Faserbrüchen, zur<br />

Durchgangsprüfung oder zum Identifizieren von<br />

gestressten Faserbereichen bietet IMM Photonics<br />

verschiedene Fasertestgeräte inklusive<br />

Adapter und Faserreiniger an. Das bewährte<br />

Fasertestgerät FIBERPOINT ET ist ab sofort<br />

in zwei weiteren Produktvarianten verfügbar.<br />

Neben dem herkömmlichen FIBERPOINT ET<br />

mit rotem Laserlicht und Batteriebetrieb, gibt<br />

es den LWL-Tester nun auch in der Ausführung<br />

mit grünem und rotem Laserlicht sowohl mit<br />

Batterie- als auch mit Akkubetrieb.<br />

Optisch unterscheiden sich die Fasertestgeräte<br />

in ihrer Clip-Farbe, somit ist ein schneller<br />

und leichter Einsatz der Werkzeuge möglich.<br />

Der FIBERPOINT ET G mit grünem Clip<br />

emittiert bei 520 nm (Grünlichtquelle), der<br />

FIBERPOINT ET mit rotem Clip emittiert bei<br />

650 nm (Rotlichtquelle). Die Ausgangsleistung<br />

beträgt < 400 µW.<br />

Im Unterschied zum FIBERPOINT ET mit<br />

blauem Clip – sind die neuen Durchgangsprüfer<br />

mit wiederaufladbaren Akkus ausgestattet.<br />

Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit,<br />

um wichtige Ressourcen einzusparen. Wie bei<br />

allen Fasertestern der FIBERPOINT-Serie ist<br />

eine kundenspezifische Beschriftung z. B. mit<br />

eigenem Firmenlogo möglich.<br />

Alle drei FIBERPOINT ET haben eine Zertifizierung<br />

der Laserklasse 1, somit sind keine<br />

Laserschutzmaßnahmen erforderlich. Die Herstellung<br />

erfolgt ausschließlich in Deutschland.<br />

IMM Photonics GmbH<br />

www.imm-photonics.de<br />

Platin-Dünnfilmthermometer – praktisch und<br />

bewährt<br />

Mit Sicherheit<br />

messen:<br />

Temperaturfühler<br />

bis + 400 ˚C<br />

■ Sehr kurze Ansprechzeiten<br />

■ Hervorragende mechanische<br />

Stabilität<br />

Telemeter Electronic GmbH<br />

info@telemeter.de<br />

www.telemeter.info<br />

Die Pt100 / Pt1000 Dünnfilmthermometer<br />

sind weitverbreitet und das<br />

nicht grundlos. Hohe Messgenauigkeit<br />

über große Temperaturbereiche,<br />

kleine Bauformen, gute Langzeitstabilität<br />

und lineares Widerstands-/<br />

Temperaturverhalten verhelfen den<br />

Dünnfilmthermometern neben anderen<br />

Sensorarten zu großer Beliebtheit.<br />

Dünnfilmthermometer verfügen<br />

üblicherweise über kurze, nichtisolierte<br />

Anschlussdrähte (typisch<br />

10 mm). Bei Telemeter Electronic<br />

sind Modelle mit einem isolierten<br />

Anschlussdraht oder einer Litze<br />

erhältlich. Die typische Anschlussdrahtlänge<br />

beträgt 500 mm. Vorteile<br />

für den Anwender sind keine weitere<br />

Nachbearbeitung, Verlängerung<br />

ohne „sichtbare“ Kontaktierung<br />

(kein Schrumpfschlauch) und<br />

die temperaturstabile Draht-/Litzenisolation<br />

bis zu +200 °C. Typische<br />

Einsatzbereiche für die Dünnfilmthermometer<br />

sind Sonderbau, Medizintechnik,<br />

Heiz-, Kühl- und Klimatechnik.<br />

◄<br />

■ Im Edelstahlröhrchen mit<br />

2 mm Durchmesser<br />

Wir liefern Lösungen...<br />

www.telemeter.info<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

41


Design<br />

Design eines Kontrollmoduls für diagnostische<br />

medizinische Bildgebung<br />

Autor:<br />

Alexander Jäger,<br />

Product Manager Business Unit<br />

Electronics<br />

HEITEC AG<br />

www.heitec-elektronik.de<br />

Heitec wurde mit der Entwicklung<br />

eines Controller-Moduls beauftragt,<br />

das die Applikation zur Steuerung<br />

diagnostischer medizinischer Bildgebung<br />

und sicherheitskritischer<br />

Prozesse administrieren sowie alle<br />

benötigten Schnittstellen zu Peripheriegeräten<br />

und einem Graphic<br />

User Interface-Rechner managen<br />

sollte. Die Anforderung hieß also,<br />

umfangreiche Funktionalität auf<br />

kleinem Raum mit großer Effizienz<br />

zu realisieren.<br />

Neben einer Embedded CPU enthält<br />

die Anwendung auch ein FPGA.<br />

Dem technischen Fortschritt folgend,<br />

sollte trotz der erwartbar höheren<br />

Investition deshalb ein Systemon-Chip<br />

eingesetzt werden, das<br />

einen Prozessorkern und FPGA-<br />

Architektur in einem Gehäuse vereint.<br />

In der gewählten Single-Chip-<br />

Lösung haben CPU und FPGA<br />

Zugriff auf den Speicher über dieselbe<br />

Schnittstelle mit DMA (Direct<br />

Memory Access), woraus sich eine<br />

Reihe von Vorteilen ergibt, wie<br />

z. B. die Kopplung von Prozessor<br />

und FPGA, eine hoch performante<br />

interne Bus-Schnittstelle zwischen<br />

CPU und programmierbarer FPGA-<br />

Logik, ein höherer Integrationsfaktor<br />

mit weniger Komponenten, eine<br />

einfacher managebare Lösung und<br />

nicht zuletzt eine größere Design-<br />

Flexibilität.<br />

Schnellere<br />

Datenübertragung<br />

Während der Prozessor gleichzeitig<br />

entlastet wird, führt der<br />

direkte Speicherzugang zu schnellerer<br />

Datenübertragung. Der Zugriff<br />

kann durch das FPGA-Design auch<br />

direkt und ohne lokale Bus-Hardware-Steuerung<br />

erfolgen. SoCs<br />

bieten außerdem die notwendige<br />

Erweiterbarkeit, um die gewünschte<br />

Funktionalität genau auf die jeweilige<br />

Aufgabe zuzuschneiden. Die<br />

Einbindung von spezifischen Software-Algorithmen<br />

in die Hardware<br />

mit Filteralgorithmen sowie<br />

die Möglichkeit zu spezifischen<br />

Berechnungen sind zusätzliche<br />

Vorteile. Mit dem ARM-Prozessoranteil<br />

des gewählten SoC ist darüber<br />

hinaus die Standard-Software<br />

sehr gut nutzbar. Durch die kompakte<br />

Bauweise und die Vermeidung<br />

weiterer Komponenten ist<br />

mehr thermische Kontrolle möglich,<br />

da nur ein Bauteil gekühlt<br />

werden muss. Dem Spannungsbogen<br />

zwischen Leistungsfähigkeit<br />

auf der einen und Energieeffizienz<br />

auf der anderen Seite<br />

entsprach ein SoC am besten. In<br />

der Quintessenz ergab diese Kombination<br />

bei geringerem Energieverbrauch<br />

eine bessere Gesamtleistung<br />

mit mehr Möglichkeiten zur<br />

Miniaturisierung, zu höherer Produktlebensdauer<br />

und Verfügbarkeit<br />

sowie deutlicher Kostensenkung.<br />

42 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Design<br />

Blockdiagramm Arria 10 SoC (© Intel)<br />

Die Entscheidung<br />

Nach Überprüfung der erforderlichen<br />

Eigenschaften entschied man<br />

sich für ein auf 20 nm Prozessortechnologie-basierendes<br />

Intel<br />

(Altera) Arria 10 SoC, einem Standard<br />

ARM Cortex-A9-Prozessor<br />

Dual Core als Hard Macro. Dieses<br />

setzt auf ein „gehärtetes“ Prozessor-Subsystem<br />

mit einem komplett<br />

ausgestatteten ARM Cortex-A9-Prozessor<br />

mit vollständiger Speicherhierarchie<br />

und zugeordneten Peripheriebausteinen,<br />

die wie ein normaler<br />

ARM-Prozessor booten und<br />

funktionieren. Darüber hinaus verfügt<br />

der Baustein über einen ECC<br />

(Error Correcting Code) in den Prozessor-Caches<br />

und im On-Chip-Prozessor<br />

RAM, was schlussendlich<br />

angesichts der besonderen Systemanforderungen<br />

der Anwendung den<br />

Ausschlag für die Auswahl gab. Das<br />

Hard Processor System (kurz HPS)<br />

und der separate FPGA-Part sind<br />

mit einer Bridge für hohen Datendurchsatz<br />

miteinander verbunden<br />

und ermöglichen einen deutlich<br />

schnelleren Zugriff als die übliche<br />

PCI-Latenz sowie eine kombinierte<br />

Hard- und Software-Verarbeitung.<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

Die HPS/FPGA-Bridge ist mit einem<br />

intelligenten Scheduler zum DDR-<br />

Interface ausgestattet.<br />

Prozessor mit großem<br />

Funktionsumfang<br />

Der Prozessor verfügt über einen<br />

großen Funktionsumfang für eingebettete<br />

Peripherie, gehärtete Floating-Point-DSP-Blöcke,<br />

eingebettete<br />

Hochgeschwindigkeits-Transceiver,<br />

Hard-Memory-Controller und Protokoll<br />

von (IP)-Controllern. Alle erforderlichen<br />

Schnittstellen sind bereits<br />

vorhanden - kurz, es handelt sich um<br />

ein hochintegriertes Paket, das auf<br />

Design-Produktivität ausgelegt ist,<br />

und eine optimale Kombination für<br />

Applikationen mittlerer Größe und<br />

damit auch für die Anforderungen<br />

der Zielanwendung.<br />

Realisierung<br />

Im schlussendlich realisierten<br />

Konzept ist das SoC FPGA inklusive<br />

Embedded CPU mit dem Steuerboard<br />

der Applikation verbunden<br />

und läuft mit Embedded Linux<br />

Betriebssystem. Das Motherboard<br />

verfügt über eine GiG-E-Schnittstelle<br />

zum GUI PC und Datenschnittstellen<br />

zu allen anderen Systemteilen.<br />

Der vom GUI PC Gigabit Ethernet<br />

Interface erzeugte Musterdurchsatz<br />

enthält die Kontrollinformation in<br />

Form einer Befehlsliste für den lokalen<br />

Pfad, darunter die Settings für<br />

Pulsenergie, Pulsrate, gewünschte<br />

Position und Geschwindigkeit der<br />

Anwendung. Nach Prozessstart per<br />

Fußtaster führt das Steuerboard die<br />

Anweisungen vollständig autonom<br />

aus und überwacht alle Vorgänge<br />

simultan. Darüber hinaus werden<br />

alle Fehlerbedingungen, Temperatur<br />

und Spannung der angeschlossenen<br />

Geräte sowie das Energielevel<br />

kontrolliert. Letzteres geschieht<br />

via Abgleich der gesetzten und tatsächlichen<br />

Werte von Stromversorgung<br />

und Frequenz. Im Falle einer<br />

Fehlermeldung wird das System<br />

abgeschaltet.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Entwicklung eines Produktes<br />

mit einer starken Architektur ist der<br />

Schlüssel, um sicherzustellen, dass<br />

das Systemdesign seine Leistungsanforderungen<br />

jetzt und in Zukunft<br />

erfüllt. Mit SoCs für Embedded-<br />

Systeme können Designs auf einem<br />

soliden Fundament stehen. FPGAs<br />

für mittelgroße Anwendungen führen<br />

zu signifikanter Platzersparnis<br />

im Design und weisen<br />

ein gutes Gleichgewicht<br />

zwischen Verlustleistung,<br />

Kosten und Leistung auf.<br />

Mit SoCs kann man die<br />

Boardgröße reduzieren<br />

und gleichzeitig die Leistung<br />

steigern, indem ein<br />

GHz-Klasse-Prozessor,<br />

FPGA-Logik und digitale<br />

Signalverarbeitung (DSP)<br />

in ein einziges benutzerdefinierbares<br />

System auf<br />

einem Chip integriert werden.<br />

Das Arria 10 SoC ist<br />

so ein typischer Vertreter,<br />

der eine breite Auswahl an<br />

FPGA-Logikdichten bietet.<br />

Die gehärtete Floating<br />

Point-DSP-Implementierung<br />

eröffnet ganz neue<br />

Möglichkeiten für Floating-<br />

Point Designs. Die Bausteine<br />

bieten höchste Floating<br />

Point Performance,<br />

Energieeffizienz und Präzision<br />

bei gleichzeitiger<br />

Reduzierung der Entwicklungszeit.<br />

FPGAs mit gehärteten<br />

Floating-Point-DSP-Blöcken<br />

bieten eine Leistung von 160<br />

bis 1.500 GFLOPS in Midrange<br />

Arria 10 Bausteinen. Diese Peak-<br />

GFLOPS-Metriken werden auf der<br />

Grundlage der gleichen transparenten<br />

Methodik berechnet, die<br />

auf CPUs, GPUs und DSPs verwendet<br />

wird. Diese Methodik bietet<br />

Designern eine zuverlässige<br />

Technik für den Basisvergleich<br />

der Peak-Floating-Point-Rechenfähigkeiten<br />

von Bausteinen mit<br />

sehr unterschiedlichen Architekturen.<br />

Mit der gehärteten Floating-<br />

Point-DSP-Implementierung können<br />

FPGAs daher in einem wachsenden<br />

Spektrum von rechnerisch<br />

intensiven Anwendungen wie High<br />

Performance Computing (HPC),<br />

Radar und medizinischer Bildgebung<br />

eingesetzt werden, die damit<br />

in den Genuss von mehr Leistung<br />

bei niedrigeren Systemgesamtkosten<br />

(Total Cost of Ownership) kommen.<br />

Die langjährigen Erfahrungen<br />

im ASIC Design nutzt Heitec konsequent<br />

bei der Entwicklung von<br />

High-Speed FPGA-Lösungen und<br />

kann SoCs mit FPGA-Funktionalität<br />

für nahezu jede Anwendung realisieren<br />

- inkl. aller notwendigen und<br />

geforderten Dokumentationen. ◄<br />

43


Bildverarbeitung<br />

Zukunftsweisende<br />

Hochleistungskameras seit 1992<br />

Ximea entwickelt und vertreibt industrielle und wissenschaftliche Kameras für vielfältige Anwendungen. Mit mehr<br />

als 25 Jahren Erfahrung setzt das Unternehmen stetig neue Standards in den Märkten der industriellen und<br />

wissenschaftlichen Bildverarbeitung.<br />

MX377 und xiMU.indd 1 19.03.<strong>2020</strong> 14:41:51<br />

Durch einen Mix aus Sonderanfertigungen<br />

und Serienproduktion<br />

ist Ximea als nachhaltiger und sich<br />

kontinuierlich entwickelnder Innovator<br />

bekannt. Das Produktportfolio<br />

erstreckt sich von Hochleistungskameras,<br />

über Multi-Kamera<br />

Systeme bis hin zu Miniatur-Kameras<br />

für anspruchsvolle Herausforderungen<br />

im Bereich „Machine Vision“.<br />

Besonders kompakte<br />

Designs<br />

verglichen zur Sensorgröße,<br />

robuste Gehäuse und extrem<br />

schnelle Kameras gelten als Kernkompetenz.<br />

Die Kombination von<br />

hochwertigen Produkten und einem<br />

persönlichen Serviceansatz unterstützt<br />

Systemintegratoren und Ingenieure<br />

dabei, höchste Effizienz zu<br />

erreichen.<br />

Durch stetig steigende Anforderungen<br />

und Entwicklungen in diesem<br />

technologiegetriebenen Markt<br />

wird das Produktportfolio von Ximea<br />

ständig aktualisiert. Neue Technologien<br />

wie Entwicklungen von<br />

Bildsensoren oder Datentransferlösungen<br />

im Bereich der Bildverarbeitung<br />

werden umgehend implementiert.<br />

Die neue MX377-Kamera ist ein<br />

besonderes Aushängeschild. Das<br />

neue Highlight der XIMEA PCI-<br />

Express-Produktlinie verwendet den<br />

mittelformatigen sCMOS-Sensor<br />

GSENSE6060 (mit Backside- oder<br />

Frontside Illumination) von Gpixel.<br />

Anwendungsbereiche<br />

Wissenschaftliche Anwendungen<br />

werden von der Kombination aus<br />

Hochgeschwindigkeits-CMOS-<br />

Eigenschaften mit einer CCD-Bildqualität<br />

profitieren, die sich durch<br />

einen hohen Dynamikbereich sowie<br />

ein geringes Rauschen auszeichnet.<br />

Das Kameramodell MX377 wurde<br />

für Bereiche der Material- und Biowissenschaften<br />

wie Hochenergiephysik,<br />

Medizin, Biologie, TEM und<br />

andere entwickelt. Aufgrund der<br />

außergewöhnlichen Leistung dieser<br />

Kamera eignet sie sich darüber<br />

hinaus perfekt für Anwendungen in<br />

der Astronomie.<br />

Zu den neuesten<br />

Innovationen<br />

von Ximea gehören des weiteren<br />

Miniatur USB3-Kameras, PCIe-<br />

Streaming-Kameras mit einer Auflösung<br />

von mehr als 8K und einem<br />

hohen Dynamikbereich, 2K- und 4K<br />

Hochgeschwindigkeitskameras und<br />

eine Multi-Kamera-Plattform, die<br />

über hundert Sensoren in einem<br />

einzigen Setup unterstützt. ◄<br />

Ximea GmbH<br />

info@ximea.com<br />

www.ximea.com<br />

44 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


3D-Druck<br />

Prothese aus dem 3D-Drucker<br />

10-mal schneller mit neuartigem Rotationsdruckverfahren<br />

JAT - Jenaer Antriebstechnik<br />

GmbH<br />

www.jat-gmbh.de<br />

Prothesen in der Orthopädie<br />

sind teuer. Eine Lösung für ein<br />

preiswerteres aber hochwertiges<br />

Produkt ist der 3D-Druck.<br />

Die Jenaer Antriebstechnik beteiligt<br />

sich an einem laufenden Forschungsprojekt<br />

und trägt dazu<br />

bei, das Druckverfahren zu<br />

beschleunigen und wirtschaftlich<br />

zu gestalten.<br />

Die Herstellung von individuellen<br />

Prothesen und Orthesen zur<br />

orthopädischen Erstversorgung ist<br />

unter konventionellen Methoden<br />

aufwendig, zeitintensiv und dementsprechend<br />

teuer. Der Herausforderung,<br />

diese Situation zu verbessern,<br />

stellt sich das pro-O-light<br />

Netzwerk zusammen mit der Hochschule<br />

Mittweida und mehreren<br />

Partnern aus der Maschinenbauund<br />

Elektrobranche.<br />

Komplettes Antriebssystem<br />

entwickelt<br />

JAT (Jenaer Antriebstechnik<br />

GmbH) entwickelte als Projektpartner<br />

das komplette Antriebssystem.<br />

Entgegen dem aktuellen Stand der<br />

Technik, bei dem die Druckköpfe<br />

nacheinander ihre Arbeitsposition<br />

anfahren und dort den Druckprozess<br />

durchführen, war ein Antriebskonzept<br />

erforderlich, bei dem die<br />

Extruder gleichzeitig und individuell<br />

positioniert werden.<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie, das die Innovationskraft<br />

und die Stärkung des<br />

Wirtschaftsstandorts Deutschland<br />

fokussiert, fördert das Projekt. Durch<br />

eine optimale Vernetzung der benötigten<br />

Kompetenzen konnten<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

Neuartiges<br />

3D-Druckverfahren<br />

Mit einem neuartigen 3D-Druckverfahren<br />

erhalten Patienten innerhalb<br />

kurzer Zeit, ohne mühsame<br />

Abnahme von Gipsabdrücken oder<br />

langwieriger Vermessung, eine individuelle<br />

Orthese mit einer offenen<br />

und angenehm zu tragenden Struktur.<br />

Die erhebliche Steigerung der<br />

Druckgeschwindigkeit wurde mit<br />

einem innovativen Druckkonzept<br />

realisiert. Ein rotierender Arbeitstisch<br />

und der Einsatz von vier Druckköpfen,<br />

die gleichzeitig Material auftragen,<br />

ermöglichen den Druck einer<br />

Prothese in einer Stunde. Durch die<br />

sich drehende Druckplattform müssen<br />

die Extruder lediglich geringe<br />

Strecken verfahren, um die Bahnen<br />

der Prothese zu erstellen. Zusätzlich<br />

können durch die Verwendung<br />

mehrerer Druckköpfe unterschiedliche<br />

Materialien als Komposittechnik<br />

gleichzeitig verarbeitet werden.<br />

bereits jetzt, ein halbes Jahr vor<br />

Projektende, die gesteckten Zielkriterien<br />

bezüglich Präzision und<br />

Dynamik an Prototypen getestet<br />

werden. Die Projektpartner sind<br />

sich einig, dass dieses Projekt ein<br />

echter Meilenstein in der digitalen<br />

Medizin wird.<br />

Zum Innovationsprojekt<br />

Die Partner des Innovationsnetzwerkes<br />

pro-O-light haben es sich<br />

zum Ziel gesetzt, medizinische Hilfsmittel<br />

wie Prothesen, Orthesen, Sitzschalen<br />

und orthopädische Schuhe<br />

hinsichtlich Qualität, Gewicht, Tragekomfort,<br />

Funktionen oder Herstellung<br />

erheblich zu verbessern. Die<br />

FGMD GmbH verantwortet das<br />

Netzwerkmanagement und die Projektkoordination.<br />

◄<br />

45


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Mobiler medizinischer 22 Zoll Panel-PC mit<br />

Batteriebetrieb<br />

ICO Innovative Computer<br />

GmbH<br />

www.ico.de<br />

Mit dem Medico 229 setzt ICO<br />

neue Maßstäbe im Bereich der Technik<br />

im Medizin- und Gesundheitswesen.<br />

Zertifiziert nach den strengen<br />

Anforderungen des Medizinproduktgesetzes<br />

arbeitet dieser Panel-<br />

PC batteriebetrieben und benötigt<br />

daher keine dauer hafte Stromverbindung.<br />

Dadurch kann er schnell und<br />

flexibel in verschiedenen Behandlungsräumen,<br />

auf unterschiedlichen<br />

Stationen oder Abteilungen mobil<br />

eingesetzt werden.<br />

Highlights:<br />

• Medizinischer 22 Zoll Panel-PC<br />

• Batteriebetrieb<br />

• Integrierter resistiver Touchscreen<br />

Das antibakterielle Gehäuse mit<br />

IP65 geschützter Front lässt sich<br />

leicht mit Desinfektionsmitteln reinigen<br />

und bietet den notwendigen<br />

Standard für die Hygiene in medizinischen<br />

Umgebungen. Der integrierte<br />

Touchscreen erlaubt eine<br />

schnelle und flüssige Bedienung des<br />

22” großen Displays selbst mit Handschuhen<br />

und macht weitere Peripherie<br />

wie Maus oder Tastatur überflüssig.<br />

Durch die bereits vorhandenen<br />

VESA 100 Bohrungen lässt<br />

er sich leicht befestigen, umfangreiches<br />

Zubehör wie Medizinwagen,<br />

Schwenkarme oder auch Standfüße<br />

sind optional ebenfalls erhältlich<br />

und erlauben einen nahezu unbegrenzten<br />

Einsatzbereich.<br />

Modernste Ausstattung<br />

Auch im Inneren des Medico 229<br />

kommt modernste Technologie zum<br />

Einsatz. Ein Intel Core i5-7200U<br />

mit 2,50 GHz sorgt für die notwendige<br />

Rechenleistung. Unterstützt<br />

wird er durch 8 GB Arbeitsspeicher,<br />

die je nach Kundenwunsch<br />

und Anwendungszweck auf bis zu<br />

32 GB erweitert werden können.<br />

Durch das optimierte Kühl system<br />

benötigt der Medico 229 keine<br />

Lüfter und erzeugt dank des konsequenten<br />

Verzichts auf mechanische<br />

Bauteile keinerlei störende<br />

Geräusche während der Behandlung<br />

und ist zudem wartungs- und<br />

verschleißfrei. Zur weiteren Ausstattung<br />

gehören WLAN, zwei Gbit<br />

LAN Anschlüsse sowie zwei serielle<br />

und vier USB3.0-Schnittstellen.<br />

Zwei zusätzliche Displayports können<br />

weitere Monitore für erweiterte<br />

Diagnostik ansteuern.<br />

Universeller Panel-PC für<br />

die Medizin<br />

Der nach EN60601-1 zertifizierte<br />

Medico 229 aus dem Hause ICO<br />

GmbH ist ein universeller Panel-<br />

PC für medizinische Anwendungen.<br />

Durch seinen Batteriebetrieb lässt<br />

er sich universell mobil einsetzen<br />

und erleichtert den täglichen<br />

Arbeitsablauf in Kliniken oder Praxen.<br />

Aber auch in Gesundheitszentren,<br />

der ambulanten Behandlung<br />

und Pflege oder auch in Tierkliniken<br />

oder Praxen ist er eine flexible<br />

und rentable Investition und<br />

sorgt für eine reibungslosen und<br />

schnellen Ablauf in den jeweiligen<br />

Aufgabenfeldern. ◄<br />

Intelligentes SOM für Machine Learning,<br />

Videoüberwachung und 5G<br />

Unitronic GmbH<br />

www.unitronic.de<br />

Unitronic stellt ein neues System<br />

on Module (SOM) von iWave vor.<br />

Das leistungsstarke SOM verfügt<br />

über sechs heterogene ARM-Prozessorkerne,<br />

einer ARM Mali-400<br />

MP2-GPU sowie einem großen Teil<br />

der neuesten Generation von programmierbaren<br />

UltraScale+ Logikzellen.<br />

„Die neuen SOMs von iWave<br />

sind prädestiniert für Anwendungen<br />

in der Künstlichen Intelligenz oder<br />

Machine Learning und eignen sich<br />

damit hervorragend als Neuzugang<br />

zu unserem Sensor2Cloud-Portfolio“,<br />

so Michael Braun, Marketing<br />

Manager bei Unitronic.<br />

Kompakt und leistungsstark<br />

Das CPU-Modul der SOMs<br />

hat eine kompakte Größe von<br />

110 x 75 mm und ist mit einem<br />

ZU19/17/11 EG MPSoC ausgestattet.<br />

Ferner verfügt es über 64-Bit<br />

4 GB DDR4 für das Processing<br />

System (PS), Dual 4 GB DDR4<br />

64-Bit für die programmable Logic<br />

(PL) und 8 GB eMMC (erweiterbar<br />

auf 128 GB). Das Modul hat<br />

Ethernet- und USB-Physical Layer<br />

(PHY) integriert sowie einen eigenen<br />

Stromkreislauf, um Steuerungsund<br />

Verarbeitungsfunktionen als eingebettetes<br />

System bereitzustellen.<br />

Darüber hinaus sind alle FPGA IOs,<br />

16x PL-GTY @32,75 Gbps, 32x<br />

PL-GTH @16,3 Gbps, 4x PS-GTR<br />

@6 Gbps Transceiver & FPGA IOs<br />

bis zu 48LVDS/96SE + 46SE IOs<br />

an einem Hochgeschwindigkeits-<br />

46 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Spitzenleistung für brillante Grafik<br />

Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Ideal für anspruchsvolle Grafikanwendungen in professionellen Casino Gaming-Systemen, medizinischen<br />

Displays, Thin Clients und Industrie-PCs dank AMD Radeon Vega Graphics<br />

Kontron<br />

www.kontron.de<br />

Kontron präsentierte auf der<br />

diesjährigen embedded world das<br />

Industrie-Motherboard D3713-V/R<br />

mITX auf Basis der AMD Ryzen<br />

Embedded V1000 und R1000 Linie.<br />

Es verfügt über die SoC integrierte<br />

AMD Radeon Vega GPU mit besonders<br />

brillanter Grafik und unterstützt<br />

über DisplayPorts, einen Embedded<br />

DisplayPort und einen Dual-Channel<br />

LVDS (24 bit) bis zu vier unabhängige<br />

Displays in 4K-Auflösung.<br />

Mit fünf verschiedenen AMD-Prozessoren<br />

kann das Board für verschiedene<br />

Grafikanwendungen<br />

angepasst werden, z. B. für Kiosk-,<br />

Infotainment-, Digital-<br />

Signage-, professionelle<br />

Casino Gaming-<br />

Systeme, sowie medizinische<br />

Displays,<br />

Thin Clients und Industrie-PCs.<br />

Made in Germany<br />

Das D3713-V/R<br />

mITX-Motherboard ist<br />

„Designed by Fujitsu“<br />

und wird in Deutschland<br />

gefertigt. Dies<br />

garantiert kurze Lieferzeiten,<br />

höchste<br />

Fertigungs-Qualität,<br />

kompetenten technischen<br />

Support direkt aus Augsburg,<br />

sowie langfristigen Reparatur-Service.<br />

Kontron bietet auch ein „Kitting“<br />

an, bei dem Motherboards ab Werk<br />

mit den gewünschten Prozessoren,<br />

Speicherriegeln und sogar einem<br />

individuellen BIOS bestückt werden.<br />

Für das D3713-V/R mITX-Motherboard<br />

ist auch das Kontron SMART-<br />

CASE S711 in Vorbereitung. Es<br />

bietet eine kundenspezifisch konfigurierte<br />

und zertifizierte Systemlösung,<br />

bestehend aus dem Board,<br />

CPU, Speicher, Erweiterungs karten,<br />

BIOS, Kühlung und Gehäuse.<br />

Das Motherboard bietet optional<br />

verschiedene Prozessoren der<br />

AMD Ryzen Embedded V1000<br />

und R1000 Linie: AMD Embedded<br />

SoC V1202B, V1605B, V1807B,<br />

R1305G oder R1606G. Durch den<br />

Intel i210LM Ethernet Controller mit<br />

10/100/1000 MBit/s unterstützt das<br />

Board Protokolle wie z. B. Ether-<br />

CAT oder TSN. Des Weiteren bietet<br />

es 2x SO DIMM Sockel für bis<br />

zu 32 GB Arbeitsspeicher. Die Verwendung<br />

eines Datenträgers oder<br />

Erweiterungen sind über 2x Serial<br />

ATA III 600 Schnittstellen (bis zu<br />

6 GBit/s), einen Mini PCIe (Halfsize/Fullsize),<br />

einen PCI Express x4<br />

Gen3, einen M.2 PCIe x2 Key-M und<br />

einen M.2 PCIe x4 Key B möglich.<br />

Schnittstellen<br />

Zudem wartet es mit diversen<br />

Schnittstellen auf, wie USB 3.1<br />

Gen1/Gen2, USB 2.0, serial I/O,<br />

GPIO und High Definition Audio<br />

Input/Output über den Codec Realtek<br />

ALC256 Chip. Das Board enthält<br />

ein AMI Aptio 5.x (UEFI) BIOS,<br />

einen HW Watchdog, ein BIOS integrated<br />

HW Diagnostic Tool, AMD<br />

integrated TPM V2.0 onboard, und<br />

einen Sockel für ein optionales TPM-<br />

Modul. ◄<br />

Board-to-Board (B2B)-Steckverbinder<br />

angeschlossen.<br />

Hochgeschwindigkeits-<br />

Multiprozessor-Board<br />

Das MPSoC arbeitet auf Basis<br />

von einem Quad Cortex A53 Prozessor<br />

mit einer Taktfrequenz von<br />

bis zu 1,5 GHz und bis zu 1 Million<br />

programmierbaren LEs. Das SOM<br />

unterstützt Hochgeschwindigkeits-<br />

Konnektivitäts-Peripheriegeräte<br />

wie PCIe, USB3.0, SATA3.1, Display-Port<br />

sowie Gigabit-Ethernet.<br />

Darüber hinaus garantiert es mit<br />

einem 32 GTH-Hochgeschwindigkeits-Transceiver<br />

für bis zu<br />

16,375 Gbps und einem 16 GTY-<br />

Hochgeschwindigkeits-Trans ceiver<br />

für bis zu 32,725 Gbps die Ausführung<br />

anspruchsvollster Anwendungen.<br />

Die SOMs sind bereit für den<br />

Betrieb von Linux-Betriebssystemen<br />

und zielen auf eine Vielzahl<br />

von Anwendungen ab, wie z. B.<br />

Hochgeschwindigkeitsnetzwerke<br />

mit 25G-, 40G- und 100G-Übertragung,<br />

Cloud Computing, 4K-Videoüberwachungssysteme,<br />

tiefe neuronale<br />

AI (Künstliche Intelligenz) /<br />

ML (Machine Learning)-Netzwerke,<br />

Kfz-Bildgebungsradare und intelligente<br />

Datenzentren. Im medizinischen<br />

z. B. in den Bereichen 4K<br />

medizinische Endoskopie, Digitales<br />

optisches Besteckund medizinische<br />

Bildgebung. ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

47


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Single Board Computer im NUC Form-Faktor<br />

HY-LINE präsentiert Single Board<br />

Computer im NUC-Formfaktor des<br />

Herstellers ASRock Industrial. Sie<br />

sind kompakt, performant und energiesparend.<br />

Aufgrund ihres extrem<br />

kleinen Formfaktors von 10 x 10 cm<br />

sind sie die ideale Lösung für ultrakompakte<br />

Embedded-Systeme für<br />

Automatisierung, Digital Signage,<br />

Medizin und IoT.<br />

NUC-Features<br />

• Extrem kleiner Formfaktor<br />

(10 x 10 cm)<br />

• Langzeitverfügbarkeit<br />

• Flexibilität für künftige<br />

Erweiterungen<br />

• High-End Performance<br />

• Geringer Stromverbrauch<br />

• Platzsparend<br />

• Intel 8. Gen (Whiskey Lake-U)<br />

Core MCP Prozessoren<br />

• Unterstützt Dual Channel<br />

DDR4 SO-DIMM 2400 MHz,<br />

bis zu 32 GB<br />

• 1x HDMI, 2x DisplayPort<br />

• Unterstützt Dreifachanzeige<br />

• 3x USB3.1, 2x USB2.0<br />

• 1x Intel LAN, 1x Realtek LAN<br />

• 12 V DC-Eingang<br />

HY-LINE Computer<br />

Components GmbH<br />

www.hyline.de<br />

30.6. - 2.7.<strong>2020</strong><br />

CONNECTING THE MEDICAL<br />

TECHNOLOGY SUPPLY CHAIN<br />

Im Verbund mit<br />

INNOVATE<br />

Wegweisende Fortschritte,<br />

Weiterentwicklungen,<br />

neueste Trends<br />

Ideeller Träger<br />

CONNECT<br />

Kongress MedTech Summit,<br />

internationale Pavillons,<br />

Networking-Events<br />

DO BUSINESS<br />

Geschäftskontakte knüpfen,<br />

Know-How nutzen,<br />

Lösungen finden<br />

DAS EUROPÄISCHE<br />

MEDIZINTECHNIK-EVENT<br />

Die MedtecLIVE fokussiert und präsentiert die Wertschöpfungskette<br />

in der Herstellung von Medizintechnik.<br />

Beginnend von der ersten Idee über die Produktion<br />

bis zu nachgelagerten Prozessen.<br />

NUTZEN AUCH SIE DAS POTENZIAL<br />

DER MEDTECLIVE:<br />

• Knüpfen Sie neue und vertiefen Sie bestehende<br />

Geschäftskontakte<br />

• Finden Sie Lösungen für Ihre Herausforderungen<br />

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• Holen Sie sich neue Impulse zu Innovationen<br />

und Branchentrends<br />

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48 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

MTL20_210x148_DE_meditronic_journal_BES_NeuesDatum.indd 1 26.03.20 11:44


Medical-PC/SBC/Zubehör<br />

Schutz, Sicherheit und höchster<br />

Bedienkomfort – Multitouch Panel-PC<br />

und LCD in Edelstahl<br />

Neue Produktserie speziell für die Medizintechnik, Lebensmittel-, Pharma- und Chemie-Industrie.<br />

Komfortabel, sicher und geschützt sind Panel-PCs und LCDs aus der neuen<br />

Produktserie von TL Electronic<br />

TL Electronic GmbH<br />

info@tl-electronic.de<br />

www.tl-electronic.de<br />

Die sogenannte B-Serie der neuen Edelstahl-Panel-PCs<br />

von TL Electronic mit integriertem Not-Ausschalter und<br />

Flachtaster.<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

Branchen wie beispielsweise die<br />

Medizintechnik-, Lebensmittel-, Chemie-<br />

oder auch die Pharma-Industrie<br />

haben hohe hygienische Anforderungen<br />

und intensive Reinigungsverfahren<br />

– eine Herausforderung<br />

für jede IT-Hardware. Mit der neuen<br />

Panel-PC und LCD-Produktserie<br />

bringt TL Electronic nun Systeme<br />

auf den Markt, die optimalen Schutz<br />

und Sicherheit sowie enormen Bedienkomfort<br />

bieten. Im Edelstahlgehäuse<br />

integrierte Not-Aus- und<br />

Flachtaster sorgen direkt im Arbeitsbereich<br />

für Kontrolle und Signalgebung.<br />

Die PCAP Multitouch-<br />

Screens mit völlig flacher Frontfläche<br />

ohne Schmutzkanten sind<br />

zudem ideal einsetzbar in Umgebungen<br />

mit hohen Reinigungsstandards,<br />

wie beispielsweise in medizinischen<br />

Bereichen.<br />

Gut geschützt<br />

Auffällig im korrosionsgeschützten<br />

Edelstahlgehäuse sind der integrierte<br />

Not-Ausschalter und Flachtaster.<br />

Sie verbessern Abläufe deutlich<br />

und bringen Kontrolle, Sicherheit<br />

und Signalgebung direkt in den<br />

Arbeitsbereich. Unnötige Handgriffe<br />

oder das Navigieren durch HMI-Bildschirme<br />

entfallen. Der griffige Drehschalter<br />

erlaubt einen schnellen und<br />

benutzerfreundlichen Wechsel zwischen<br />

verschiedenen Touch-Modi<br />

für Hand-, Regen- und Handschuh-<br />

Bedienung – optional ist auch eine<br />

andere Belegung möglich.<br />

Verschiedene Displaygrößen von 10,1“ bis 21,5“ stehen<br />

für die IP65 geschützten Panel-PCs oder passiven<br />

Monitore zur Verfügung<br />

Verschiedene Größen<br />

Die neue Produktserie der Panel-<br />

PCs und Industriemonitore von<br />

TL Electronic eignet sich beispielsweise,<br />

um die Verarbeitung von Rohstoffen<br />

zu kontrollieren, in der Endverpackung,<br />

oder um die Qualität<br />

und Sicherheit des Endprodukts zu<br />

gewährleisten. Verschiedene Displaygrößen<br />

der Panel-PCs oder passiven<br />

Monitore von 10,1“ bis 21,5“<br />

bieten auch bei beengten Platzverhältnissen<br />

Flexibilität.<br />

Entspricht den hygienischen<br />

Anforderungen<br />

Der PCAP Multitouch-Bildschirm<br />

mit völlig flacher Frontfläche ohne<br />

Schmutzkanten ist dabei ideal<br />

für Arbeitsplätze, die hohe hygienische<br />

Anforderungen stellen und<br />

oft gereinigt und desinfiziert werden,<br />

wie dies beispielsweise in<br />

Kranken häusern und Laboren der<br />

Fall ist. Die Gehäuse aus Edelstahl<br />

SUS 316 / AISI 316 sind korrosionsund<br />

flüssigkeitsbeständig. Stahl<br />

vom Typ 316 ist ein Chrom-Nickel-<br />

Edelstahl, der zwischen zwei und<br />

drei Prozent Molybdän enthält. Der<br />

Molybdängehalt erhöht die Korrosionsbeständigkeit<br />

– sogar in Chloridlösungen<br />

– und erhöht die Festigkeit<br />

bei hohen Temperaturen.<br />

Vollständig geschützt<br />

Die robusten Gehäuse sind samt<br />

aller Schnittstellen vollständig IP65<br />

geschützt, bieten Schutz gegen<br />

Strahlwasser und sind absolut staubdicht.<br />

Auch Geräte mit höchster<br />

Schutzart IP69K sind im Produktportfolio<br />

des Unternehmens. Die<br />

Schutzart IP69K ermöglicht eine<br />

einfache Reinigung und Sterili sation<br />

mit bis zu 80 °C heißem Wasser und<br />

bis zu 30 bar Druck.<br />

Installationskosten und Verdrahtungszeiten<br />

der neuen Produktserie<br />

sind deutlich reduziert, denn der<br />

Anschluss an die zu steuernden<br />

Anlagen ist denkbar einfach. Alle<br />

Schnittstellen sind über IP65-<br />

geschützte M12-Anschlüsse ausgeführt<br />

– auch der Not-Aus- und die<br />

drei Front-Taster. Passende Kabel<br />

gehören zum Lieferumfang. ◄<br />

49


Antriebe<br />

Die kleinste und leichteste<br />

Linearführungs-Baureihe<br />

Die Dynetics GmbH führt Linearführungen in verschiedenen Bauformen und Größen<br />

von Hersteller NB (Nippon Bearing)<br />

Profilschienen-Führungen sind<br />

die am meisten verwendeten<br />

Linearführungen im Maschinenbau.<br />

Die Linearführungen von NB<br />

sind Linearlager höchster Genauigkeit<br />

und Steifigkeit unter Verwendung<br />

von Wälzkörpern. Sie<br />

bieten zahlreiche Vorteile, beispielsweise<br />

eine reibungsarme<br />

und gleichmäßige Linearbewegung<br />

ohne Stick-Slip-Effekt, selbst<br />

unter großer Belastung. Die hohe<br />

Effizienz und Funktionalität sind<br />

langfristig gewährleistet, wodurch<br />

sie sich für einen weiten Anwendungsbereich<br />

eignen, vom allgemeinen<br />

bis zum Präzisionsmaschinenbau.<br />

Linearlager mit Kugeln<br />

Die Linearführung des Typs SEB<br />

von NB ist ein Linearlager mit Kugeln<br />

in zwei umlaufenden Laufbahnen.<br />

Sie ist die kleinste und leichteste<br />

Linearführungs-Baureihe von NB.<br />

Dank der kompakten Konstruktion<br />

können die Größe und das Gewicht<br />

der Maschinen verringert werden.<br />

Die Linearführungen finden breite<br />

Anwendungen in der Medizin- und<br />

Messtechnik.<br />

Die Linearführung des Typs SEB<br />

besteht aus einer Schiene mit zwei<br />

präzisionsgeschliffenen Kugellaufbahnen<br />

sowie einem oder mehreren<br />

Führungswagen. Die Führungswagen<br />

bestehen aus dem Wagenkörper,<br />

den Kugeln und den Endkappen.<br />

Weitere Modelle<br />

Dank des Kugelkäfigs kann der<br />

Typ SEBS-B von der Führungsschiene<br />

abgezogen werden, was<br />

die Montage vereinfacht und die<br />

Montagekosten reduziert.<br />

Mit Umlenkkappen aus korrosionsbeständigem<br />

Stahl besteht die<br />

Linearführung Typ SEBS-BM komplett<br />

aus korrosionsbeständigem<br />

Stahl. Die Linearführung dieses<br />

Typs eignet sich ideal für Anwendungen<br />

mit hohen Temperaturen,<br />

im Reinraum oder Vakuum.<br />

Die breite Schiene (Typen<br />

WB/WA), der Langwagen (Typen<br />

BY/AY) und der Langwagen auf<br />

breiter Schiene (Typen WBY/WAY)<br />

haben eine extrem hohe Momentenbelastbarkeit.<br />

Diese Typen eignen<br />

sich insbesondere für anspruchsvolle<br />

Anwendungen, in denen nur eine<br />

Schiene eingesetzt werden kann.<br />

Form und Montage<br />

Die Schienen des Typs SEB sind<br />

mit Senkbohrungen (Standard) und<br />

optional mit Gewindebohrungen verfügbar<br />

und ermöglichen verschiedene<br />

Methoden zur Montage. Die<br />

Linearführung des Typs SEB verfügt<br />

über zwei Kugelreihen im Vier-<br />

Punkt-Kontakt. Dieser Aufbau reduziert<br />

die Bauhöhe und ermöglicht<br />

kompakte Konstruktionen mit geringem<br />

Gewicht für Maschinen und<br />

Geräte. Das AD-Profil verteilt die<br />

Deformation des Führungswagens<br />

während der Montage. ◄<br />

Dynetics GmbH<br />

info@dynetics.eu<br />

www.dynetics.eu<br />

50 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Antriebe<br />

Auf sechs Füßen hochpräzise<br />

unterwegs<br />

Neuer HEX150 RC Hexapod von Aerotech besticht durch seine hervorragende Präzisionsmechanik<br />

AEROTECH GMBH<br />

sales@aerotechgmbh.de<br />

www.aerotech.com<br />

Aerotech lanciert einen neuen<br />

Hexapod: Der HEX150 RC mit<br />

150 mm Durchmesser ergänzt als<br />

kleinerer Bruder die bestehende<br />

Produktfamilie mit 500 und 300 mm<br />

Durchmesser. Neben dem Einsatz<br />

für die Qualitätssicherung in der<br />

Mess- und Prüftechnik sieht Aerotech<br />

vor allem auch Anwendungsmöglichkeiten<br />

in den Bereichen<br />

Automotive, Elektronik, Maschinenbau<br />

und Medizintechnik.<br />

Frei in alle Richtungen<br />

Der unverkennbare Vorteil<br />

der mehrachsigen, parallelkinematischen<br />

Hexapoden ist dessen<br />

präzise Positionierung frei in alle<br />

Richtungen. Bei einem mittigen<br />

Verfahr weg von 135 mm kann der<br />

kleine Bewegungskünstler mit seinen<br />

sechs Füßen bis zu 10 kg Nutzlast<br />

quasi vollkommen frei im Raum<br />

bewegen. Die sechs Freiheitsgrade<br />

machen das Mehrachssystem flexibel<br />

einsetzbar für die unterschiedlichsten<br />

Anwendungen.<br />

Höchste Präzision im<br />

Submikrometerbereich<br />

Der neue 150er Hexapod lässt mit<br />

seiner hohen Tragfähigkeit gepaart<br />

mit großen Verfahrwegen und hohen<br />

Positioniergeschwindigkeiten von<br />

50 mm/s kaum Wünsche bei der<br />

Anwendungsspezifikation offen.<br />

Das hochpräzise Positioniersystem<br />

besticht dabei durch seine hervorragende<br />

Mechanik: Extrem steife<br />

Antriebsbeine, mit bürstenlosen,<br />

schlitzlosen AC-Servo motoren<br />

sorgen nicht nur für eine ultimative<br />

Leistung und lange Lebensdauer,<br />

sondern für höchste Präzision<br />

im Submikrometerbereich.<br />

Dabei sind die AC-Servomotoren<br />

direkt mit der Kugelrollspindel verbunden,<br />

was eine hohe Antriebssteifigkeit<br />

garantiert. Laut Hersteller ist<br />

der HEX150 RC derzeit der präziseste<br />

Hexapod am Markt. Schnelle<br />

Einschwingzeiten erlauben hohen<br />

Durchsatz bei Wiederholgenauigkeiten<br />

von weniger als 2 μm, auch<br />

die Schrittweiten von unter 20 nm<br />

in XYZ und 0,2 μrad in Θx Θy Θz<br />

gestatten vielfältige Einsatzgebiete.<br />

Simulation im freien Raum<br />

Aufgrund der komplexen Kinematik<br />

ist der Steuerungsaufwand<br />

eines Hexapoden jedoch nicht<br />

zu unterschätzen. Dem begegnet<br />

Aerotech mit der innovativen<br />

Steuerungsplattform A3200, resultierend<br />

aus jahres langer Erfahrung<br />

mit anspruchsvollen kinematischen<br />

Anwendungen. Die darin<br />

integrierte, intuitive Simulationssoftware<br />

„HexGen Hexapod“ ermöglicht<br />

die einfache Programmierung und<br />

Steuerung der Hexapoden in jedem<br />

benutzerdefinierten Koordinatensystem.<br />

Der Nutzer kann den verfügbaren<br />

Arbeitsraum visualisieren und<br />

simulieren, um mit seinem Hexapod<br />

Kolli sionsbetrachtungen durchzuführen.<br />

Zudem kann er auch bereits vorkonfigurierte<br />

Modelle aus einer hinterlegten<br />

Bibliothek mit Standarddesigns<br />

direkt auswählen.<br />

Plattform<br />

Coppelia Robotics V-REP<br />

Um den kompletten Arbeitsprozess<br />

simulieren zu können, greift<br />

die AS3200 über eine Simulationsschnittstelle<br />

auf die offene Plattform<br />

Coppelia Robotics V-REP zu. Auf<br />

dieser Plattform lassen sich komplette<br />

Automatisierungsprozesse<br />

simulieren, die benötigten Roboteraktuatoren,<br />

Linear- oder Drehtische<br />

wie auch Werkzeuge in einer<br />

3D-Umgebung zusammenbauen.<br />

„Wir unterstützen auch Bildverarbeitung,<br />

Aufspannen und Vakuumaufnahme,<br />

um den gesamten Automationsprozess<br />

zu simulieren und<br />

das Kollisionsrisiko zu minimieren.<br />

Dadurch verkürzt sich die Inbetriebnahme<br />

und Integration merklich“,<br />

resümiert Norbert Ludwig,<br />

Geschäftsführer der Aerotech GmbH<br />

in Fürth. ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

51


Software/Tools/Kits<br />

Digitalisierung schafft Sicherheit<br />

B. Braun entscheidet sich für TECHNIA und Dassault Systèmes‘ 3DEXPERIENCE-Plattform, um die Digitalisierung<br />

weltweit voranzutreiben und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.<br />

Bilder mit freundlicher Genehmigung von B. Braun.<br />

TECHNIA<br />

www.technia.com<br />

TECHNIA, ein weltweit führendes<br />

Unternehmen im Bereich PLM,<br />

gab den Abschluss einer strategischen<br />

Partnerschaft mit B. Braun<br />

bekannt - einem international führenden<br />

Anbieter von medizintechnischen<br />

Produkten, Systemen und<br />

Serviceleistungen für den weltweiten<br />

Gesundheitsmarkt. Diese Partnerschaft<br />

zielt darauf ab, durch<br />

den wirkungsvollen Einsatz digitaler<br />

Anwendungen und Praktiken<br />

B. Braun in die Lage zu versetzen,<br />

sein Produktangebot, Effizienz,<br />

Qualität und die Zusammenarbeit<br />

in seiner Wertschöpfungskette zu<br />

optimieren – und dabei die gesetzlichen<br />

Vorschriften einzuhalten.<br />

Im Rahmen dieser Geschäftsvereinbarung<br />

wird TECHNIA eine<br />

Product Lifecycle Management<br />

Lösung für mehr als 13.000 Anwender<br />

bei B. Braun bereitstellen, die<br />

eine digitale Verknüpfung zwischen<br />

PLM, ERP und CRM ermöglicht. Die<br />

PLM-Lösung verwendet Dassault<br />

Systèmes‘ „License to Cure“ auf<br />

Basis der 3DEXPERIENCE-Plattform.<br />

Diese speziell auf die Medizintechnik<br />

ausgerichtete Branchenlösung<br />

wird durch den Einsatz von<br />

TECHNIA-Software komplettiert<br />

und von unserem weltweit führenden<br />

Life Sciences Consulting-Team<br />

bereitgestellt.<br />

„Es ist eine Ehre, dass B. Braun<br />

uns als globalen PLM-Partner<br />

ausgewählt hat. Er ist ein echter<br />

Marktführer im Gesundheitswesen.<br />

Unsere Partnerschaft wird es<br />

B. Braun ermöglichen, seine Effizienz,<br />

Innovationskraft und die Compliance<br />

mit bestehenden und neuen<br />

Vorschriften weltweit zu steigern. Die<br />

Life Sciences-Teams von TECHNIA<br />

und Dassault Systèmes werden<br />

eng mit den Experten von B. Braun<br />

zusammenarbeiten, um dem Unternehmen<br />

mit Hilfe der 3DEXPE-<br />

RIENCE-Plattform wirtschaftliche<br />

Vorteile innerhalb kurzer Zeit zu verschaffen”,<br />

sagt Jonas Gejer, CEO<br />

von TECHNIA.<br />

„Wir stehen angesichts steigender<br />

regulatorischer und marktbedingter<br />

Anforderungen vor großen Heraus-<br />

52 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Software/Tools/Kits<br />

Über B. Braun<br />

B. Braun ist einer der führenden Hersteller von Medizintechnik- und<br />

Pharma-Produkten und Dienstleistungen weltweit. Mit 64.000 Mitarbeitern<br />

in 64 Ländern entwickelt B. Braun hochwertige Produktsysteme<br />

und Serviceleistungen für Anwender auf der ganzen Welt.<br />

2018 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 6,9 Mrd. Euro.<br />

Jede von B. Braun erbrachte Leistung verkörpert die gesamte<br />

Fachkompetenz von B. Braun und das tiefe Verständnis des Unternehmens<br />

für die Bedürfnisse der Anwender. Bei der Entwicklung<br />

seiner Produkte, Produktsysteme und Leistungen agiert B. Braun<br />

wie ein Sparringspartner. Ein Begleiter, der durch konstruktiven<br />

Austausch und die Motivation, Dinge zu verbessern, Entwicklungen<br />

vorantreibt. Mit einem stetig wachsenden Portfolio an wirkungsvollen<br />

Lösungen für die medizinische Versorgung leistet B. Braun einen<br />

wesentlichen Beitrag, um die Gesundheit der Menschen zu schützen<br />

und zu verbessern.<br />

forderungen. Wir glauben, dass PLM<br />

bei der Überwindung dieser Hürden<br />

ein Wegbereiter sein wird. Wir haben<br />

uns für die 3DEXPERIENCE-Plattform<br />

von Dassault Systèmes und<br />

TECHNIA entschieden, um deren<br />

Expertise im Bereich Life Sciences<br />

mit einer strategischen Partnerschaft<br />

für unser breites Produktportfolio zu<br />

nutzen. Wir freuen uns, gemeinsam<br />

diese digitale Reise anzutreten“, sagt<br />

Gerd Niehage, CIO von B. Braun.<br />

Über TECHNIA<br />

Bei TECHNIA machen wir den Weg frei für Ihre Innovation, Kreativität<br />

und Rentabilität. Wir kombinieren branchenführende Product<br />

Lifecycle Management Tools mit Fachwissen, damit Sie den Weg<br />

von der Produktidee bis zur Implementierung entspannt beschreiten<br />

können. Dank unserer Erfahrung können wir die Dinge unkompliziert,<br />

persönlich und verständlich halten, um gemeinsam Ihre<br />

Vision in Wert umzuwandeln.<br />

Mit über 30 Jahren Erfahrung, mehr als 6000 Kunden weltweit<br />

und erstklassigem Wissen im Bereich PLM & Intelligent Engineering<br />

arbeiten wir als echter Partner Hand in Hand mit Ihren Teams<br />

zusammen, um ein außergewöhnliches PLM-Erlebnis zu schaffen.<br />

Unser 680 Mitarbeiter starkes Team arbeitet an 32 Standorten<br />

weltweit in vertikalen Branchen und bietet einen erstklassigen<br />

Service, dank einer globalen Infrastruktur und lokalen Präsenz. Wir<br />

setzen die neueste Technologie und agile Methoden ein, so dass<br />

– selbst wenn sich die Technologie ändert – unsere Beziehungen<br />

ein Leben lang halten.<br />

„Die 3DEXPERIENCE-Plattform<br />

und unsere Industrielösung „License<br />

to Cure“ sind speziell darauf ausgerichtet,<br />

Unternehmen dabei zu<br />

helfen mit einheitlichen Prozessen<br />

und konsistenten Daten zu arbeiten.<br />

Zulassungsvorschriften fließen in<br />

die Lösung ein, um Unternehmen<br />

bei der Verbesserung von Qualität<br />

und Compliance zu unterstützen”,<br />

sagt Claire Biot, Vice President,<br />

Life Sciences Industry bei<br />

Dassault Systèmes. „Unser Ziel ist<br />

es, Patienten und Ärzten innovative<br />

Medizinprodukte schneller zur Verfügung<br />

zu stellen und gleichzeitig<br />

die Kosten zu senken. TECHNIA<br />

ist einer unserer größten Life Sciences-Systemintegratoren<br />

weltweit<br />

und wir werden beim Umbau der<br />

Geschäftsprozesse von B. Braun<br />

eng zusammenarbeiten.”<br />

Weitere Informationen finden Sie<br />

unter: www.technia.com<br />

Am 28. April (10 AM CET) erfahren Sie mehr zum Thema. Fabian Höfer,<br />

Director Engineering Technologies PMT bei B. Braun spricht live auf dem<br />

virtuellen PLM Innovation Forum, Vortragstitel „B.CONNECT – On the Way to<br />

a Successful PLM Implementation“<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

53


Software/Tools/Kits<br />

System and Development Kit für Safe and Secure Vehicle Network Processors<br />

NXP stellte auf der diesjährigen<br />

CES-Messe seinen „S32G Safe<br />

and Secure Vehicle Network Processor“<br />

vor. Als einer der ersten<br />

Hersteller bietet MicroSys miriac<br />

MPX-S32G724A System on Modules<br />

und miriac SBC-S32G274A<br />

Systeme und Entwicklungskits<br />

an, die auf dieser CPU-Architektur<br />

basieren.<br />

Das miriac SBC-S32G274A<br />

System enthält ein mirac<br />

MPX-S32G274A SoM, das von<br />

MicroSys entwickelt wurde. Das<br />

System bietet zahlreiche Hochgeschwindigkeits-Ethernet-Schnittstellen<br />

für die Vernetzung im Fahrzeug<br />

mit Standard-Automobilbussen wie<br />

Flexray (2x), LIN (4x) oder CAN (16x<br />

plus 2x CAN FD). Es ist ein kompaktes<br />

Hochleistungs system als<br />

Basis für innovative Automotiveund<br />

industrielle Kommunikationsanwendungen.<br />

Für die hohe Rechenleistung sind<br />

zwei verschiedene, integrierte Arm-<br />

Architekturen verantwortlich: ein<br />

Vierkern-Arm-Cortex-A53-Komplex<br />

und 3 Arm-Cortex-M7-Kerne.<br />

Die A53-Kerne übernehmen rechenintensive<br />

Aufgaben und die M7-Kerne<br />

eignen sich für sicherheitsrelevante<br />

Prozesse. Das Board enthält 4 GB<br />

gelötetes 64-Bit-LPDDR4-RAM<br />

und 32 GB eMMC- und 512 MB<br />

QuadSPI-Flash. Ein leistungsstarker<br />

Automotive-Ethernet-Switch stellt<br />

10 Ports zur Verfügung. Insgesamt<br />

bietet das System für die Ethernet-<br />

Kommunikation 6x T1-Ports, 1x<br />

100 Mb LAN, 1x 2.5G LAN und 4x<br />

1G LAN. Weitere E/A-Schnittstellen<br />

sind 1x USB 2.0 (miniUSB AB),<br />

12x Analogeingänge zu ADCs,<br />

ein miniPCIe-Steckplatz und eine<br />

M.2-Modul Typ M-Schnittstelle. Für<br />

Debugging-Zwecke sind ein JTAG-<br />

Stecker, ein 40-poliger AURORA-<br />

Stecker und 1x miniUSB zu UART<br />

verfügbar. Das Entwicklungskit ist<br />

ein sehr guter Ausgangspunkt für<br />

Designs, die extremen und rauen<br />

Umgebungen standhalten sollen.<br />

Versionen für erweiterte Temperaturen<br />

von -40 °C bis +85 °C oder für<br />

raue Umgebungen sind auf Anfrage<br />

erhältlich. Die SBCs bieten eine einfache<br />

Möglichkeit, Systemvarianten<br />

zu realisieren und ermöglichen eine<br />

schnelle Realisierung von Serienprodukten.<br />

Das miriac SBC-S32G274A<br />

Development Kit wird im 2. Quartal<br />

<strong>2020</strong> erhältlich sein.<br />

MicroSys Electronics GmbH<br />

info@microsys.de<br />

www.microsys.de<br />

Regularien und Prozesse mit weiterer Digitalisierung<br />

Hintergrund:<br />

Die inpac Medizintechnik<br />

GmbH entscheidet sich für die<br />

von oxaion angebotene CAQ-<br />

Lösung des Anbieters SYNCOS.<br />

Schwerpunkte der Einführung sind<br />

die Qualitätskontrolle im Bereich<br />

Wareneingang, die fertigungsbegleitende<br />

Prüfung und die Fertig -<br />

warenprüfung. Dazu gehören auch<br />

die Verwaltung und Analyse von<br />

Prüf- und Messmitteln. Ein weiterer<br />

Fokus liegt auf dem Qualitätsmanagement<br />

für die Abbildung<br />

der regulatorischen Vorgaben im<br />

Bereich Reklamationen, CAPA,<br />

und Maßnahmenmanagement.<br />

oxaion – Ein Unternehmen<br />

der Modula Gruppe<br />

Innerhalb der Modula Gruppe<br />

bietet oxaion mit SYNCOS eine<br />

integrierte CAQ-Lösung, die den<br />

beidseitigen Datenaustausch im<br />

Bereich Stamm- und Bewegungsdaten<br />

ermöglicht. Wareneingänge<br />

lösen z. B. automatisch Prüfaufträge<br />

aus und Qualitätsereignisse<br />

können direkt an SYNCOS<br />

zur Weiterbearbeitung übermittelt<br />

werden. Dabei erleichtert die<br />

Standardintegration auch die Validierung<br />

der Anwendung.<br />

Im Jahr 2003 wurde die inpac<br />

Medizintechnik GmbH als Dienstleistungsunternehmen<br />

zur Lohnverpackung<br />

von Medizinprodukten<br />

gegründet und wird noch heute<br />

von Gründungsmitglied Dr. Ralph<br />

Hermann geführt. Das Unternehmen<br />

ist als Full-Service-Verpackungsdienstleister<br />

seit seiner<br />

Gründung permanent gewachsen<br />

und zählt heute 200 Mitarbeiter.<br />

inpac ist ein Dienstleister für<br />

Reinigung, Montage, Verpackung<br />

und Sterilisation von Medizinprodukten.<br />

Das Unternehmen ist nach<br />

DIN EN 13485 zertifiziert, bei der<br />

FDA und für Japan registriert.<br />

Bilder oxaion gmbh<br />

oxaion gmbh<br />

info@oxaion.de<br />

www.oxaion.de<br />

54 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Cloud-unabhängige<br />

Embedded-Entwicklungslösungen<br />

Software/Tools/Kits<br />

Bei der Entwicklung von IoT-Lösungen können Entwickler über WLAN, Bluetooth und Schmalband-5G schnell,<br />

einfach und sicher eine Verbindung zu jeder Cloud herstellen<br />

Einsatzbereiche<br />

Jede Lösung ist auf Benutzerfreundlichkeit<br />

und die schnelle Entwicklung<br />

intelligenter Anwendungen<br />

in den Bereichen Industrie, Medizintechnik,<br />

Consumer, Landwirtschaft<br />

und Einzelhandel ausgelegt,<br />

wobei Embedded-Security,<br />

also die Datensicherheit, im Vordergrund<br />

steht. Die große Auswahl<br />

an Techniken zur Datenanbindung,<br />

zusammen mit den Leistungsmerkmalen<br />

der angebotenen<br />

Mikrocontroller, Mikroprozessoren<br />

und Peripherie, machen<br />

diese Lösungen für eine Vielzahl<br />

von Märkten attraktiv.<br />

Aufgrund des fragmentierten IoT-<br />

Marktes, der zunehmenden Komplexität<br />

und steigenden Kosten<br />

von Projekten stehen Entwickler<br />

heute bei Designentscheidungen<br />

vor mehr Herausforderungen als<br />

je zuvor. Diese Herausforderungen<br />

führen zu längeren Entwicklungszeiten,<br />

höheren Sicherheitsrisiken<br />

und mehr fehlgeschlagenen Lösungen.<br />

Microchip Technology setzt<br />

seine Strategie fort, intelligente,<br />

vernetzte und sichere Systeme<br />

bereitzustellen, und kündigt eine<br />

Cloud-unabhängige, sofort einsetzbare<br />

und umfassende Embedded-<br />

Entwicklungs lösung an. Von den<br />

kleinsten PIC- und AVR-Mikrocontrollern<br />

(MCUs) für Sensoren und<br />

Aktuatoren bis hin zu den fortschrittlichsten<br />

32-Bit-MCU- und Mikroprozessor-/MPU-Gateway-Lösungen<br />

für Edge-Computing können Entwickler<br />

jetzt jeden größeren Prozessor-Core<br />

an jede Cloud anbinden<br />

– und zwar über WLAN, Bluetooth<br />

oder Schmalband-5G-Mobilfunk.<br />

Umfassende Sicherheit bleibt<br />

dabei durch die Unterstützung der<br />

Microchip-Trust-Plattform für deren<br />

CryptoAuthentication-ICs erhalten.<br />

Viele IoT-Lösungen<br />

Das bereits umfangreiche Angebot<br />

an IoT-Lösungen von Microchip<br />

umfasst jetzt sechs weitere Lösungen.<br />

Durch den einfachen Zugriff auf<br />

den Prozessor-Core, die Datenanbindung,<br />

Sicherheit, Entwicklungsumgebung<br />

und Debug-Funktionen<br />

lassen sich die Projektkosten und<br />

die Komplexität bei der Entwicklung<br />

verringern:<br />

• PIC-IoT WA und AVR-IoT WA<br />

Boards: Zwei neue PIC- und<br />

AVR-MCU-Entwicklungsboards<br />

mit einem zugehörigen, kundenspezifischen<br />

Rapid-Prototyping-<br />

Tool, die zusammen mit Amazon<br />

Web Services (AWS) entwickelt<br />

wurden und eine einfache Anbindung<br />

von IoT-Sensorknoten an die<br />

AWS-IoT-Core-Cloud-Dienste über<br />

WLAN ermöglichen.<br />

• Gateway-Lösungen mit AWS<br />

IoT Greengrass: Basierend<br />

auf dem neuesten funkbasierten<br />

System-On-Module (SOM)<br />

enthält das ATSAMA5D27-<br />

WLSOM1 die SAMA5D2-MPU<br />

sowie das WILC3000-WLANund<br />

Bluetooth-Kombimodul, das<br />

über den Power-Management-IC<br />

(PMIC) MCP16502 versorgt wird.<br />

• SAM-IoT WG: Verbindet den<br />

Google Cloud IoT Core mit<br />

den 32-Bit-Mikrocontrollern<br />

SAM-D21 Arm Cortex M0+ von<br />

Microchip.<br />

• Azure IoT-SAM-MCU-basierte IoT-<br />

Entwicklungsplattform: Umfasst<br />

das Azure IoT Device SDK und<br />

Azure-IoT-Dienste mit Microchips<br />

Entwicklungstool-Öko system<br />

MPLAB X.<br />

• PIC-BLE und AVR BLE Boards:<br />

Zwei neue PIC- und AVR-MCU-<br />

Boards für Sensorknoten, die<br />

über Gateways mit Bluetooth Low<br />

Energy (BLE) eine Verbindung zu<br />

Mobilgeräten für verschiedene Industrie-,<br />

Consumer- und Sicherheitsanwendungen<br />

sowie zur Cloud<br />

herstellen.<br />

• LTE-M/NB-IoT-Entwicklungskit:<br />

Mit Monarch-IC-basierten Modulen<br />

von Sequans, die IoT-Knoten<br />

abdecken und neueste stromsparende<br />

5G-Mobilfunktechnik nutzen.<br />

Großes Tool-Angebot<br />

„Microchip baut auf seinem<br />

umfangreichen Angebot an Tools<br />

Lösungen auf, um eine schnelle<br />

und einfache Entwicklung sicherer<br />

IoT-Anwendungen für das gesamte<br />

Spektrum von Embedded-Steuerungen<br />

und -Architekturen zu ermöglichen“,<br />

so Greg Robinson, Associate<br />

Vice President Marketing der<br />

8-Bit Mikrocontroller Business Unit<br />

bei Microchip. „Unsere jüngsten<br />

Partnerschaften mit Sequans und<br />

deren 5G-Mobilfunktechnik, sowie<br />

mit Microsoft Azure erweitern unser<br />

Engagement bei der Entwicklung<br />

innovativer Lösungen.“<br />

Entwicklungstools<br />

Die neuen IoT-Lösungen von<br />

Microchip bauen auf dem umfassenden<br />

Ökosystem der eigenen Entwicklungstools<br />

auf, das sich auf die<br />

integrierte Entwicklungsumgebung<br />

(IDE) MPLAB X konzentriert. Codegeneratoren<br />

wie der MPLAB X Code<br />

Configurator (MCC) automatisieren<br />

und beschleunigen das Erstellen<br />

und Anpassen des Anwendungscodes<br />

für die kleinsten PIC- und<br />

AVR-Mikrocontroller, während die<br />

Harmony-Softwarebibliotheken alle<br />

32-Bit-Mikrocontroller- und Mikroprozessorlösungen<br />

unterstützen.<br />

Das PKOB Nano bietet In-Circuit-<br />

Programmier- und Debugging-Funktionen,<br />

für die nur ein USB-Kabel<br />

zur Stromversorgung, zum Debuggen<br />

und Kommunizieren erforderlich<br />

ist. Größere Lösungen werden<br />

von universellen Programmierern<br />

und Debuggern, dem MPLAB<br />

PICkit 4 und dem MPLAB ICD 4,<br />

unterstützt. Das ATSAMA5D27-<br />

WLSOM 1 wird mit kostenlosen<br />

Linux-Distributionen bereitgestellt.<br />

Durch das Einspielen von Microchip-Patches<br />

in den Linux-Kernel<br />

erhalten Kunden die volle Unterstützung<br />

des Open-Source-Gemeinde,<br />

um qualitativ hochwertige Lösungen<br />

erstellen zu können.<br />

Microchip Technology<br />

www.microchip.com<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

55


Komponenten<br />

Hot Swapping für die Industrieautomatisierung und Medizintechnik<br />

Der One27 im Raster 1,27 mm ist nun auch<br />

mit nacheilenden Kontakten erhältlich. Entwickler<br />

erhalten die gewinkelten 12 bis 80 poligen<br />

Messerleisten ab März <strong>2020</strong>. Damit ist ein problemloses<br />

Wechseln eines Moduls im laufenden<br />

Betrieb in industriellen Anwendungen möglich.<br />

Die Elektronik wird hierbei zuverlässig geschützt:<br />

Beim Stecken und Trennen wird eine definierte<br />

Reihenfolge von Signal-, Masse- und Stromkontakten<br />

eingehalten. Dies stellt sicher, dass<br />

im ersten Schritt die Masseverbindung aufgebaut<br />

wird, um Massepotentialunterschiede oder<br />

elektrostatische Aufladungen abzuleiten, bevor<br />

der Aufbau der Datenleitung erfolgt.<br />

Änderungen beim laufenden Betrieb gelingen<br />

somit schnell und problemlos – Module,<br />

die den One27 enthalten, können ausgebaut<br />

und ersetzt werden, ohne dass das Gerät ausgeschaltet<br />

werden muss.<br />

Der zweireihige SMT-Steckverbinder One27<br />

mit abgewinkelter Messerleiste lässt sich individuell<br />

bestücken – nacheilende Kontakte können<br />

an jeder beliebigen Position gesetzt werden.<br />

Die Steckverbinderfamilie bietet vielfältige<br />

Bauformen und Steckvarianten bei kleinem<br />

Rastermaß und größtmöglicher Robustheit. Der<br />

Leiterplattenabstand kann individuell zwischen<br />

8,00 mm bis 13,8 mm realisiert werden. Die<br />

hohe Überstecksicherheit der One27-Steckverbinder<br />

ermöglicht, dass Messer- und Federleiste<br />

in einem Bereich von 1,5 mm variabel gesteckt<br />

werden können. Die Kontaktierung erfolgt bei<br />

den One27-Steckverbindern über einen doppelschenkligen<br />

Federkontakt, der den Kontaktstift<br />

der Messerleiste umschließt.<br />

ept GmbH<br />

www.ept.de/One27<br />

Neue Technologie: Silikonumspritzte Systemlösungen<br />

Anwendungen in der Medizintechnik<br />

müssen besonders hohe<br />

Anforderungen erfüllen und sind<br />

oft großen mechanischen und<br />

chemischen Einflüssen ausgesetzt.<br />

Um diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, hat ODU<br />

silikon umspritzte Systemlösungen<br />

entwickelt. Die hochwertige Technologie<br />

bietet ein flexibles Komplettsystem<br />

aus Steckverbindern,<br />

Kabel mit passender Konfektionierung<br />

und Umspritzung, sowie einer<br />

optionalen Beschriftung.<br />

Die widerstandsfähige Systemlösung<br />

hält bis zu 500 Autoklavierzyklen<br />

stand, ebenso werden<br />

Wischdesinfektion, chemische<br />

Beständigkeit und Biokompatibilität<br />

gewährleistet. Außerdem<br />

unterliegen die neuen Silikonkabelkonfektionierungen<br />

der medizintechnischen<br />

Prüfung nach ISO<br />

10993-5. Die einzigartige Oberfläche<br />

hat eine angenehme Haptik,<br />

die jegliches Kleben beziehungsweise<br />

den Stick-Slip Effekt<br />

verhindert. Das komplette System<br />

ist einfach zu reinigen und entspricht<br />

absoluten Hygienestandards.<br />

Zudem schützt die Form der<br />

Kabelumspritzung vor Abknicken<br />

jeglicher Art, das Steckverbinder<br />

und Kabel schaden könnte.<br />

Die innovative Technologie ist<br />

für verschiedene ODU Standard-<br />

Produktserien und kundenspezifische<br />

Lösungen geeignet. Dabei<br />

werden Verfahren sowohl mit Flüssig-<br />

als auch Feststoffsilikon angewendet<br />

und gleichzeitig globale<br />

Verfügbarkeit hergestellt. Das<br />

flexible Design und die herausragenden<br />

Oberflächeneigenschaften<br />

garantieren eine sichere<br />

und zuverlässige Verbindung für<br />

medizinische Anwendungen.<br />

ODU GmbH & Co. KG<br />

www.odu.de<br />

56 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Komponenten<br />

Portfolio um smarte Beleuchtungslösungen für Single-Use-Endoskope erweitert<br />

Die Schott Single EZ Produktfamilie bietet glasfaseroptische Beleuchtung<br />

als Plug-&-Play-Konzept für Einweg-Endoskope. Sie vereint hohe<br />

Lichtqualität, leichte Handhabung und wirtschaftliche Attraktivität.<br />

Bild: SCHOTT<br />

Mit der neuen Schott SingleEZ<br />

Produktfamilie bringt der Spezialist<br />

für faseroptische Beleuchtung<br />

smarte und zugleich erschwingliche<br />

Lösungen für Einweg-Endoskope<br />

auf den Markt. Hier werden<br />

die Vorteile von glasfaseroptischer<br />

Beleuchtung mit einem<br />

modularen Plug-&-Play-Konzept<br />

vereint. Somit sind die innovativen<br />

Lösungen auch für Hersteller<br />

medizinischer Geräte problemlos<br />

einsetzbar, die mit der Weiterverarbeitung<br />

von Glasfasern nicht<br />

vertraut sind.<br />

Die Produktfamilie besteht<br />

aus drei Elementen: einem Lichtleiter<br />

(SingleEZ Guide), einer<br />

Lichtleiter-/Kamera-Kombination<br />

(SingleEZ Module) sowie der<br />

Gesamtlösung inklusive Lichtquelle<br />

(SingleEZ Source). Schott<br />

stellte seine neuen Produkte auf<br />

der Photonics West in San Francisco<br />

vor.<br />

Wer einen möglichst unverfälschten<br />

Blick in das Innere des<br />

menschlichen Körpers werfen<br />

möchte, für den ist hochwertiges<br />

Licht unabdingbar. „Unsere Produktfamilie<br />

stellt die Vorteile einer<br />

speziell aus Glasfaseroptik bestehenden<br />

Beleuchtungslösung zur<br />

Verfügung. Dies kombinieren<br />

wir mit einem stark vereinfachten<br />

Handling im Sinne des Plug-<br />

&-Play und ermöglichen so dem<br />

Endoskop-Hersteller eine einfache<br />

Integration“, erklärt Holger Werner,<br />

Business Development Manager<br />

Medical bei Schott Lighting<br />

& Imaging.<br />

Ferner ist es dem Unternehmen<br />

gelungen, sein Technologie-Wissen<br />

aus anderen Bereichen der<br />

Massenfertigung, wie z. B. der<br />

Automobilindustrie, zu übertragen.<br />

So stehen leistungsfähige<br />

und zugleich wirtschaftlich attraktive<br />

Glasfaserkomponenten zur<br />

Verfügung, die die besonderen<br />

Bedürfnisse des Einweg-Endoskopie-Marktes<br />

erfüllen.<br />

SCHOTT<br />

www.schott.com<br />

Netzwerkwiderstände als Hochspannungsteiler<br />

Aufgrund der steigenden Nachfrage<br />

an Elektrofahrzeugen steigt<br />

auch der Bedarf an Spannungsteilern,<br />

die den Anforderungen im<br />

Hochvoltbereich genügen. Susumu<br />

Co., Ltd, Branchenführer im Bereich<br />

der Dünnschicht-Technologie, deckt<br />

mit der RM-Serie genau diesen<br />

Bedarf ab. Die RM-Serie kann als<br />

Netzwerk mehrerer Widerstände<br />

der bewährten RG-Serie betrachtet<br />

werden, was eine große Platzersparnis<br />

mit sich bringt.<br />

Mehrere RG-Widerstände<br />

RM Netzwerke bestehen aus<br />

mehreren RG-Widerständen, die die<br />

Eingangsspannung aufteilen, welche<br />

dabei entsprechend der Widerstandeswerte<br />

aufgeteilt wird. Diese<br />

Präzisions-Hochspannungswiderstände<br />

tolerieren hohe Eingangsspannungen<br />

bis 1000 V. Da immer<br />

mehrere Elemente nebeneinander<br />

und gleichzeitig verarbeitet werden,<br />

und die Widerstände in einem Netzwerk<br />

direkt aufeinander abgestimmt<br />

sind, ist die Toleranz des aus den<br />

Ohm-Werten resultierenden Teilerverhältnisses<br />

sowie Temperaturkoeffizient<br />

(TCR) beispiellos niedrig.<br />

Ausführung RM10280-N11<br />

Die Ausführung RM10280-N11<br />

beispielsweise besteht aus zwei<br />

Widerständen, einem mit 9,9 MOhm<br />

und einem mit 10 kOhm und teilt<br />

eine Eingangsspannung von beispielsweise<br />

100 V in 99 V und<br />

1 V auf. Die relative TCR beträgt<br />

±1 ppm/°C und die relative Widerstandtoleranz<br />

±0,01 % in einem<br />

Temperaturbereich von -40 °C<br />

bis +85 °C. Die Drift ist, wie bei<br />

der RG-Serie, kleiner als ±0,1 %<br />

bei Zuverlässigkeitsprüfung über<br />

10.000 Stunden.<br />

Verschiedene Ausführungen<br />

Die Widerstandsnetzwerke der<br />

RM-Serie sind standardmäßig in<br />

verschiedenen Ausführungen mit<br />

unterschiedlichen Teilungsverhältnissen<br />

und mit bis zu sechs Widerständen<br />

pro Netzwerk verfügbar.<br />

Zusätzlich sind auch kundenspezifische<br />

Schaltungen erhältlich.<br />

Anwendungen<br />

Anwendungen findet die RM-<br />

Serie in Spannungsteiler- und Verstärkerschaltungen,<br />

die eine sehr<br />

genaue relative Widerstandstoleranz<br />

und TCR erfordern sowie in<br />

mehrstufigen Präzisionsverstärkungsschaltungen<br />

für minimale<br />

Signale. Neben der Automobilelektronik<br />

werden die Spannungsteiler<br />

auch in der Präzisions- und Medizinelektronik<br />

eingesetzt.<br />

Susumu Deutschland<br />

GmbH<br />

www.susumu.de<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

57


Komponenten<br />

Thermodrucker protokolliert<br />

Sterilisationsprozesse<br />

GeBE-MULDE Mini in S1000 Dampfsterilisatoren<br />

GeBE Elektronik und<br />

Feinwerktechnik GmbH<br />

info@gebe.net<br />

www.gebe.net<br />

GeBE Elektronik und Feinwerktechnik liefert jetzt<br />

die Thermodrucker der Serie GeBE-MULDE Mini an<br />

Antonio Matachana S.A.. Die Matachana Group ist<br />

weltweit agierender Spezialist für Infektionsschutz und<br />

stattet ihre Dampfsterilisatoren der Serie S1000 mit<br />

den platzsparenden Protokolldruckern von GeBE aus.<br />

Die Überwachung der Sterilisatoren geschieht über<br />

die unabhängige Aufzeichnung von Temperatur und<br />

Druck während des Betriebes. Die GeBE Thermodrucker<br />

geben die erfassten Werte in Echtzeit aus.<br />

Als wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements<br />

sind die Prozessdaten somit schnell bei der<br />

Hand. Wichtig war hier, die Drucker schnell<br />

und unkompliziert in die Gehäusefront der<br />

Sterilisatoren zu integrieren. Die GeBE Minidrucker<br />

können fast überall ohne aufwändige<br />

Konstruktionsarbeit eingesetzt werden.<br />

Ein einfacher Ausschnitt genügt, um<br />

sie frontseitig ganz ohne Verschraubung<br />

einzubauen. Für den Papierwechsel sind die<br />

Druckergehäuse von außen zugänglich. Mit<br />

dem entsprechenden Thermopapier, bleiben<br />

die archivierten Aufzeichnungen bei Bedarf<br />

viele Jahre lesbar.<br />

Lösung auf lange Sicht gesehen<br />

Die extra kleinen Protokolldrucker der<br />

Serie GeBE-MULDE Mini bieten sich für den<br />

Einbau in Gehäusen und Schränken, wie<br />

S1000 Sterilisatoren, an. Dort sparen sie eine<br />

Menge Platz. Für OEM bringen sie außerdem<br />

ganz erheblichen Vorteil mit: Besonders auf<br />

lange Sicht gesehen bleiben GeBE Drucker<br />

für Unternehmen wie Matachana verfügbar.<br />

Die Drucker dieser Serie sind bereits seit 2001 am<br />

Markt. GeBE beliefert viele Kunden für deren langjährige<br />

Projekte damit und bietet ihnen jederzeit zuverlässigen<br />

Support dafür. Die Matachana Group setzt<br />

bereits seit 2004 auf die zuverlässigen GeBE Drucker.<br />

Kundenspezifische Anpassungen der GeBE-MULDE<br />

Mini realisiert GeBE bereits ab kleineren Stückzahlen.<br />

Das Germeringer Unternehmen ist seit gut 50 Jahren<br />

im Geschäft und agiert seit 35 Jahren als anerkannter<br />

Partner der Industrie für Datenein- und -ausgabelösungen.<br />

◄<br />

Gehäuse für mobile Elektronikanwendungen<br />

Die Handgehäusereihe STYLE-CASE von OKW Gehäusesysteme hat sich um eine neue Variante erweitert<br />

OKW Odenwälder Kunststoffwerke<br />

Gehäusesysteme GmbH<br />

info@okw.com<br />

www.okw.com<br />

Bislang waren alle Gehäuse nur<br />

mit einem zugehörigen Batteriefach<br />

erhältlich. Neben den Größen<br />

S und M gibt es nun die Größe L<br />

auch ohne Batteriefach. Dies bietet<br />

noch mehr Platz für die innenliegende<br />

Elektronik.<br />

Designorientierte<br />

Fernbedienungen<br />

Das ergonomische STYLE-CASE<br />

eignet sich besonders für designorientierte<br />

Fernbedienungen aller<br />

Art, speziell für die Medizintechnik<br />

und sozialen Bereich sowie im<br />

Büro, Haushalt und der Industrie.<br />

Die Gehäuse sind durch ihre hochglanzpolierte<br />

Oberfläche ein besonderes<br />

Highlight für moderne Endgeräte.<br />

Die Vertiefung im Oberteil<br />

bietet Dekorfolien oder Folientastaturen<br />

einen perfekten Schutz. Zur<br />

Erhöhung der Schutzart (IP65) ist<br />

ein Dichtungs-Set (als optionales<br />

Zubehör) für Gehäuse und Batteriefach<br />

erhältlich. Die Montage erfolgt<br />

durch Torx-Edelstahlschrauben auf<br />

der Rückseite. Platinen und Einbauteile<br />

lassen sich im Innern an den<br />

vorhandenen Befestigungsdomen<br />

anbringen.<br />

Auswahl<br />

Das STYLE-CASE ist standardmäßig<br />

in drei Größen erhältlich -<br />

S (123 x 48 x 24 mm), M (147 x 56<br />

x 27 mm) und L (166 x 64 x 31 mm).<br />

Es kann zwischen den beiden<br />

58 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Komponenten<br />

Doppelt gefederte Kontaktmodule<br />

US Hersteller bietet jetzt beidseitig gefederte Kontaktemodule in 4-mm-Raster<br />

WDI AG<br />

www.wdi.ag<br />

Die beidseitig gefederten Steckverbinder<br />

verfügen über zwei aktive<br />

Kolben und sind so konzipiert, dass<br />

sie mit Hilfe der Kunststoffkörper<br />

in ihrer Position gehalten werden<br />

können. Da kein Löten erforderlich<br />

ist, erleichtern sie eine einfache<br />

Einstellung und Flexibilität<br />

bei der Montage sowie das Entfernen<br />

und Ersetzen. Die Steckverbinder<br />

858-22-00X-80-XX1101 und<br />

858-22-00X-80-XX2101 sind neue<br />

Versionen der bekannten robusten<br />

Serie von Federkontaktmodulen im<br />

4-mm-Raster. Sie sind die ersten<br />

Mill-Max Steckverbinder mit Federstiften<br />

mit aktiven Kolben an beiden<br />

Seiten. Diese einzigartige Eigenschaft<br />

macht diese Steckverbinder<br />

ideal für Situationen, in denen<br />

eine Lötverbindung nicht erwünscht<br />

ist oder aufgrund von Designeinschränkungen,<br />

wie z. B. bei Temperaturschwankungen,<br />

Stapeltoleranzproblemen<br />

oder wenn eine<br />

einfache Montage und Demontage<br />

erforderlich ist. Mit federnden Kolben<br />

als Schnittstelle an beiden<br />

Enden wird der Steckverbinder mit<br />

Hilfe von Schrauben zwischen zwei<br />

Passflächen montiert, um die Kolben<br />

am Basisende zusammenzudrücken,<br />

wodurch sich das Löten<br />

erübrigt. Der Kontaktstift am entgegengesetzten<br />

Ende wirkt dann wie<br />

jeder andere gefederte Steckverbinder,<br />

der bereit ist, in ein Gegenstück<br />

oder eine Leiterplatte zu kontaktieren.<br />

Leichte Montage<br />

Umgebungen, wie z. B. in der<br />

Medizin oder Forschung, in denen<br />

Geräte und Steckflächen regel mäßig<br />

abgewischt und gereinigt werden<br />

müssen, sind ein ausgezeichneter<br />

Einsatzort für lötfreie, komprimierte<br />

Steckverbinder, da sie sich leicht<br />

montieren und demontieren lassen.<br />

Auch Testvorrichtungen wären eine<br />

gute Lösung, da der Steckverbinder<br />

im Laufe der Zeit ausgetauscht werden<br />

muss und dies leicht und ohne<br />

Entlöten geschieht. Docking-Stationen,<br />

Schnellanschlüsse oder jede<br />

andere Baugruppe, die eine rein<br />

mechanische Befestigung am Dock<br />

oder der Gegenseite bedingt, sind<br />

für diese Steckverbinder zusammen<br />

mit einer Vielzahl von Leiterplatten-Stapelanwendungen<br />

sehr<br />

gut geeignet.<br />

Zwei Varianten<br />

Es sind zwei verschiedene<br />

Kolben hubanordnungen erhältlich<br />

- 0,045“ Hub für beide Kolbenenden<br />

oder 0,030“ am Basisende<br />

und 0,060“ am Geräteende. Beide<br />

sind einreihig und mit oder ohne<br />

Positionierstifte und Gewindeeinsätze<br />

erhältlich. Die Federmodule<br />

sind robust für 9 Ampere ausgelegt<br />

und mit Edelstahlfedern versehen,<br />

die in der Lage sind, die Federkraft<br />

bei erhöhten Temperaturen über die<br />

Zeit aufrechtzuerhalten.<br />

Für Muster, Angebote oder technische<br />

Beratung steht der offizielle<br />

Mill-Max-Distributor WDI AG zur<br />

Verfügung. ◄<br />

Kunststoffen ASA in verkehrsweiß<br />

(RAL 9016) und dem infrarot-durchlässigem<br />

Material PMMA (Plexiglas)<br />

in schwarz gewählt werden.<br />

Beide Materialien sind hinsichtlich<br />

ihrer Entflammbarkeit mit UL 94 HB<br />

bewertet. Jedes Gehäuse besteht<br />

aus einem Ober-, Unterteil inklusive<br />

Batteriefachdeckel und einem<br />

integrierten Batteriefach für 2 x AA<br />

Rundzellen.<br />

Gehäuse Größe L<br />

Die neue Version der Größe L ist<br />

nur in verkehrsweißem ASA verfügbar.<br />

Sie hat als erstes Gehäuse dieser<br />

Reihe kein Batteriefach. Durch<br />

passendes Zubehör, wie der Zugentlastung<br />

und einer flexiblen Knickschutzhülle<br />

(Ø 5,3 mm), ist die<br />

Version ideal für kabelgebundene<br />

Anwendungen geeignet. Ein optionaler<br />

Wandhalter ermöglicht ein<br />

sicheres Aufbewahren der Gehäuse.<br />

Um Untergründe nicht zu beschädigen<br />

lässt sich das Zubehörteil,<br />

anstatt zu bohren, auch mit passender<br />

Klebefolie anbringen.<br />

Anpassbare Gehäuse<br />

Die Standardgehäuse lassen sich<br />

kundenspezifisch modifizieren. Zu<br />

den Leistungen gehören die CNC-<br />

Bearbeitung, Lackierung, Dekorfolien,<br />

EMV-Abschirmung, Druck-/<br />

Laserbeschriftung, Konfektion und<br />

Montage. ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

59


Komponenten<br />

Medtec LIVE: Fischer Connectors zeigt smarte<br />

Konnektivität für Medizintechnik<br />

Die Steckverbinder der Fischer Freedom Serie zeichnen sich durch ihre «Plug-anduse»-Technologie<br />

aus. Sie lassen sich blind 360 Grad stecken und daher überall dort<br />

platzieren, wo herkömmliche Steckverbinder ungeeignet sind.<br />

(Copyright: Fischer Connectors)<br />

Halle 10.0, Stand 10.0-521<br />

Fischer Connectors GmbH<br />

www.fischerconnectors.com/<br />

germany/de<br />

Fischer Connectors zeigt auf der<br />

Medtec LIVE seine smarte Verbindungstechnik<br />

für elektronische<br />

Medizingeräte und Wearables.<br />

Diese Steckverbinder eignen sich<br />

dank ihrer Robustheit, Zuverlässigkeit,<br />

einfachen Bedienung und<br />

Reinigung sowie hohen Integrationsfähigkeit<br />

besonders für medizinische<br />

Anwendungen. Sie lassen<br />

sich etwa in Diagnosegeräten,<br />

chirurgischen Instrumenten, therapeutischen<br />

und zahnmedizinischen<br />

Apparaturen, Herzunterstützungssystemen<br />

und Einmalgeräten einbauen<br />

und sichern deren Stromund<br />

Datenversorgung. Auch können<br />

sie in Exoskeletten sowie Patientenüberwachungssystemen<br />

zum<br />

Einsatz kommen. Zu der umfangreichen<br />

Produktpalette gehören<br />

auch komplett sterilisierbare und<br />

wiederverwendbare Steckverbinder<br />

sowie Hybrid-Steckverbinder.<br />

Fischer Freedom Serie<br />

Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />

stehen die Steckverbinder und<br />

aktiven Bauteile der Fischer Freedom<br />

Serie. Diese kleinen und<br />

robusten Komponenten optimieren<br />

durch ihre 360-Grad-Steckmöglichkeiten<br />

das Kabelmanagement. Sie<br />

helfen Entwicklungsingenieuren,<br />

einfach und flexibel mehr Technologie<br />

und Benutzerkomfort in<br />

fest installierte, mobile sowie<br />

am Körper tragbare medizinische<br />

Geräte und Wearables<br />

zu implementieren. „Vernetzung<br />

ist ein wichtiger Trend<br />

in der Medizin, der sämtliche<br />

Bereiche betrifft, vom Operationssaal<br />

bis hin zu kleinen<br />

smarten Überwachungsgeräten<br />

direkt am Patienten“, weiß<br />

Martin Wimmers, Geschäftsführer<br />

der Fischer Connectors<br />

GmbH. „Wenn die<br />

Gesundheit auf dem Spiel<br />

steht, sind eine bewährte<br />

und zuverlässige Verbindungstechnik<br />

und ein hoher<br />

Bedienkomfort unverzichtbar.<br />

Das Unternehmen<br />

arbeitet daher eng mit Entwicklern<br />

und Anbietern von<br />

Medizintechnik zusammen,<br />

um für jede Anwendung eine optimale<br />

Strom- und Datenversorgung<br />

sicherzustellen.“<br />

Das komplette Portfolio<br />

Auf der Medtec LIVE präsentiert<br />

Fischer Connectors sein gesamtes<br />

Portfolio an Steckverbindern für<br />

medizinische Anwendungen:<br />

Fischer Freedom Serie:<br />

Die Steckverbinder der Fischer<br />

Freedom Serie zeichnen sich durch<br />

ihre «Plug-and-use»-Technologie<br />

aus. Sie lassen sich blind 360 Grad<br />

stecken und daher überall dort platzieren,<br />

wo herkömmliche Steckverbinder<br />

ungeeignet sind. Dadurch<br />

kommen sie für zahlreiche Anwendungen<br />

in den Bereichen Interventionen,<br />

Operationen, Diagnostik,<br />

Bildgebung und Überwachung<br />

sowie Therapeutik in Betracht. Auch<br />

gezeigt werden die aktiven Bauteile<br />

der Serie: ein USB 2.0-Adapter,<br />

ein LED-Steckverbinder sowie ein<br />

robustes Flash-Laufwerk.<br />

Fischer Core Serie PLASTIC,<br />

DISPOSABLE und BRASS:<br />

Der Core PLASTIC Steckverbinder<br />

aus Kunststoff ist ultraleicht und<br />

komplett sterilisierbar. Die Core DIS-<br />

POSABLE Steckverbinder eignen<br />

sich für Hersteller medizinischer<br />

Geräte, deren Produkte nach nur<br />

wenigen Einsätzen entsorgt werden<br />

müssen. Das Anwendungsspektrum<br />

reicht vom Katheter bis zu chirurgischen<br />

Handwerkzeugen. Diese<br />

Push-Pull-Rundsteckverbinder<br />

werden direkt an ein Einmal-Handstück<br />

montiert, angespritzt oder an<br />

ein Einwegkabel montiert. Der Core<br />

BRASS Hochleistungs-Push-Pull-<br />

Steckverbinder ist besonders robust<br />

und zuverlässig und kann bis IP69<br />

abgedichtet werden.<br />

Fischer UltiMate Serie:<br />

Die kompakten, leichten und<br />

abgedichteten UltiMate Steckverbinderlösungen<br />

verfügen über eine<br />

äußerst robuste mechanische Kodierung.<br />

Sie bieten eine außergewöhnliche<br />

Schock-, Vibrations- und Korrosionsbeständigkeit.<br />

Zudem können<br />

sie bei Temperaturen von -55 °C bis<br />

135 °C betrieben werden.<br />

Fischer MiniMax Serie:<br />

Diese Steckverbindungslösung<br />

eignet sich ideal für Anwendungen,<br />

bei denen Platzbedarf, Gewicht und<br />

Leistung ausschlaggebend sind.<br />

Sie verfügen über ein einzigartiges,<br />

gehärtetes und wasserdichtes<br />

Gehäuse (IP68), das mit einem von<br />

drei verschiedenen Verriegelungs-<br />

Systemen (Push-Pull-, Schraubund<br />

Schnellverriegelung) ausgestattet<br />

werden kann.<br />

Fischer FibreOptic Serie<br />

Eine einfache Handhabung,<br />

Reinigung und Wartung auch in<br />

anspruchsvollen Umgebungen<br />

machen die Fischer FiberOptic<br />

Serie zu idealen Steckverbindern<br />

für anspruchsvolle medizinische<br />

Anwendungen. Sie verfügen über<br />

eine Hochpräzisionskontaktierung<br />

im Singlemode (UPC/APC) und<br />

Multi mode (UPC).<br />

Cable Assembly Solutions<br />

Abgerundet wird das Portfolio<br />

von umfangreichen Kabelkonfektionierungslösungen,<br />

etwa umspritzte<br />

Kabelsysteme einschließlich Thermoplast<br />

und Silikon, Kabelbaummontagen,<br />

robusten und tauchfesten<br />

Lösungen und vielen mehr. ◄<br />

60 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Komponenten<br />

Superkondensatoren mit extrem hoher Energiedichte<br />

Unitronic stellte die Superkonden satoren-<br />

Produkt familien DMF, DMT und DMH von CAP-XX<br />

in Nürnberg vor. Nachdem das Unternehmen im<br />

Jahr <strong>2020</strong> die Produktions linien des ursprünglichen<br />

Lizenznehmers Murata übernommen hat, werden<br />

die Kondensatoren nun in gleichbleibender Qualität<br />

von CAP-XX gefertigt. Unitronic hat diese für<br />

seine Kunden im Sensor2Cloud-Portfolio. „Als<br />

Alleinstellungsmerkmal zeichnen sich die Kondensatoren<br />

durch eine im Vergleich zu Konkurrenzprodukten<br />

drastisch höhere Energiedichte<br />

und einem sehr niedrigen Innenwiderstand aus“,<br />

so Eduard Schäfer, Produkt Manager bei Unitronic.<br />

Die kompakten Cap-XX-Kondensatoren<br />

können sehr hohe Stromimpulse und große<br />

Leistungsmengen ab geben. Die mit hohen Kapazitäten<br />

zwischen 220 mF und 1 F erhältlichen<br />

Kondensatoren können auf diese Weise Leistungsspitzen<br />

bedienen und die Stromversorgung<br />

eines Gerätes wirksam stützen, sodass<br />

das Powermanagement nicht mehr auf einen<br />

kurzfristigen Maximalverbrauch ausgelegt werden<br />

muss. Ein typischer Anwendungsfall sind<br />

High-Brightness-LEDs für Blitzfunktionen in<br />

Kameras und Foto-Handys oder Funklösungen<br />

mit hohen Leistungsspitzen. Cap-XX-Kondensatoren<br />

sind mit nur wenigen Millimetern Dicke<br />

auch in mobilen Geräten spielend leicht unterzubringen<br />

und mit erweitertem Temperaturbereich<br />

(-40 bis +85 °C) erhältlich.<br />

Superkondensator-Produktfamilien<br />

Im Fokus der Messe standen die kleinen und<br />

dünnen DMF-, DMT- und DMH-Superkondensator-Produktfamilien.<br />

Der DMT ist ein Hochleistungs-Superkondensator<br />

für höhere Temperaturen<br />

mit extrem langer Lebensdauer, der sich<br />

für robuste Anwendungen wie auf SSDs und<br />

für Automobilanwendungen eignet. Aufgrund<br />

seiner geringen Höhe kann er auf Leiterplatten<br />

(PCBs) montiert werden. Der DMF ist hingegen<br />

ein Superkondensator für allgemeine Zwecke,<br />

mit sehr hoher Leistung und langer Lebensdauer,<br />

der einen sehr niedrigen Innenwiderstand (ESR<br />

= equivalent series resistance) und einen größeren<br />

Betriebsspannungsbereich aufweist. Er<br />

eignet sich für LED-Blitzlicht mit hoher Helligkeit,<br />

Hochleistungs-Audioverstärker, intelligente<br />

Messgeräte und vieles mehr. Auch er kann auf<br />

PCBs montiert werden. Der DMH ist ein ultradünner<br />

0,4-mm-Superkondensator, der sich für<br />

Smartphones, smarte Kreditkarten, Wearables,<br />

3V-Knopfzelle-Batterieanwendungen und andere<br />

sehr platzsparende IoT-Anwendungen eignet.<br />

Einsatzbereiche<br />

Die SuperCaps können beispielsweise in<br />

einer am Körper tragbaren automatischen Insulinpumpe<br />

eingesetzt werden. Der SuperCap dient<br />

als Unterstützung bei Powermanagement, um<br />

die Leistungpeaks für die Pumpe abzufangen.<br />

Unitronic GmbH<br />

www.unitronic.de<br />

IR-Detektoren für die medizinische Atemgasanalyse<br />

Wegen der hohen Nachfrage für<br />

die Medizintechnik hat die Laser<br />

Components Detector Group<br />

die Fertigung von IR-Detektoren<br />

auf Mehrschichtbetrieb umgestellt.<br />

Die in Arizona hergestellten<br />

Komponenten sind wichtige<br />

Schlüsselelemente zur Kontrolle<br />

des CO 2 -Wertes bei der Atemgasanalyse.<br />

Wegen der aktuellen<br />

Lage müssen derzeit in der Medizintechnik<br />

die Produktionskapazitäten<br />

deutlich erhöht werden, um<br />

dringend benötigte Geräte bereitzustellen.<br />

Bei der spektroskopischen<br />

Atemgasanalyse können<br />

PbSe-Detektoren auch ohne<br />

zusätzliche Kühlung schnell<br />

kleinste Schwankungen in der<br />

CO 2 -Konzentration erkennen.<br />

Daher lassen sie sich platzsparend<br />

in medizinische Geräte integrieren.<br />

In Beatmungsgeräten wird<br />

der Kohlendioxidgehalt der ausgeatmeten<br />

Luft gemessen, um zu<br />

kontrollieren, ob der Patient den<br />

bereitgestellten Sauerstoff aufgenommen<br />

hat.<br />

Das Portfolio der Laser Components<br />

Detector Group umfasst<br />

alle gängigen IR-Technologien.<br />

Das Werk im US-Bundesstaat<br />

Arizona fertigt in erster Linie<br />

(x-)InGaAs-PIN Photodioden,<br />

pyroelektrische DLaTGS- und<br />

LiTaO 3 -Detektoren sowie PbSund<br />

PbSe-Detektoren. Mit langjähriger<br />

Erfahrung und Mitarbeitern,<br />

die in der Branche als ausgewiesene<br />

Experten bekannt<br />

sind, hat sich das Unternehmen<br />

als weltweiter Marktführer für die<br />

PbSe-Technologie etabliert. In der<br />

EU setzt sich Laser Components<br />

federführend für die Verlängerung<br />

der RoHS-Ausnahmegenehmigungen<br />

ein, damit die Technologie<br />

in wichtigen Branchen wie der<br />

Medizintechnik weiterhin genutzt<br />

werden kann.<br />

IR-Detektoren von Laser Components<br />

werden an namhafte Medizintechnik-Hersteller<br />

geliefert. Die<br />

Abstimmung mit diesen Kunden<br />

bestimmt momentan das internationale<br />

Tagesgeschäft, um eine<br />

zügige Lieferung der kritischen<br />

Komponenten sicherzustellen.<br />

LASER COMPONENTS<br />

GmbH<br />

www.lasercomponents.<br />

com/de<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

61


Speichermedien<br />

Industrieller Flash-Speicher für das<br />

Gesundheitswesen<br />

Medizinische Anwendungen erfordern sehr hohe Standards für Sicherheit und Zuverlässigkeit. Sie müssen sich<br />

mit Fragen wie der Privatsphäre der Patienten und strengen gesetzlichen Bestimmungen befassen.<br />

kleine Daten in den DRAM-Chip,<br />

um sofort darauf zu reagieren. Der<br />

DRAM-Chip fungiert als Verzeichnis,<br />

das dem Controller hilft, Daten<br />

den zugewiesenen Positionen zuzuweisen.<br />

Daher verkürzt es die Reaktionszeit<br />

und erhöht die Leistung.<br />

Karl Kruse GmbH & Co KG<br />

info@kruse.de<br />

www.kruse.de<br />

www.kruse24.com<br />

Technologien im medizinischen<br />

Bereich sollten schnell, genau,<br />

zuverlässig und mit angeschlossenen<br />

Geräten kompatibel sein,<br />

um die Qualität der Patientenversorgung<br />

zu verbessern und medizinische<br />

Fehler zu vermeiden oder zu<br />

minimieren. Darüber hinaus erfordern<br />

Anwendungen im Gesundheitswesen<br />

einen sofortigen Zugriff auf<br />

die historischen Krankenakten der<br />

Patienten und deren Abruf, damit<br />

Ärzte die bestmögliche Behandlung<br />

zum günstigsten Zeitpunkt anbieten<br />

können, insbesondere in kritischen<br />

Momenten, in denen sogar Millisekunden<br />

für die Rettung des Lebens<br />

einer Person von Bedeutung sind.<br />

Verschiedene Formfaktor-<br />

Flash-Module<br />

Cervoz, Vertrieb Karl Kruse, verfügt<br />

über verschiedene Formfaktor-<br />

Flash-Module, die überlegene Flash-<br />

ICs wie Ausdauer-MLC, zuverlässigkeitsoptimierte<br />

MLC und Powerguard-Funktionsprodukte<br />

verwenden,<br />

um sicherzustellen, dass die<br />

Daten in Echtzeit korrekt verarbeitet<br />

werden können, um Lebensgefahren<br />

zu vermeiden.<br />

Flash-Module mit<br />

DRAM-Puffer<br />

Der Zweck des Entwurfs eines<br />

zusätzlichen DRAM-Chips im Flash-<br />

Modul besteht darin, sowohl die Leistung<br />

als auch die Lebensdauer zu<br />

erhöhen.<br />

Leistung:<br />

Ein DRAM-Chip in einem Flash-<br />

Modul hat genau die gleiche Funktion<br />

wie ein Cache auf einer Festplatte.<br />

Während das Flash-Modul<br />

in Betrieb ist, wirft der Controller<br />

Ausdauer:<br />

Beim Vergleich von Flash-Speicher<br />

mit DRAM gibt es für DRAM<br />

keine Einschränkung der Programmier-<br />

/ Löschzyklen, während dies<br />

bei Flash-Speicher der Fall ist.<br />

Jedes Mal, wenn der Controller<br />

versucht, einen Datensektor in<br />

Flash Storage zu programmieren,<br />

muss er einen ganzen Flash-Block<br />

löschen, bevor er neu programmiert<br />

wird. Mit dem DRAM-Puffer können<br />

jedoch kleine Daten bis zu einer<br />

bestimmten Menge gesammelt werden,<br />

bevor sie an den Flash-Speicher<br />

geliefert werden. Dies verkürzt<br />

die Programmier- / Löschzeiten für<br />

die Flash-Chips und erhöht daher<br />

die Lebensdauer.<br />

Zuverlässigkeitsoptimierte<br />

MLC (Cervoz Reliance<br />

Series)<br />

„Die Cervoz Reliance-Serie verwendet<br />

ihre Reliability Optimized-<br />

MLC (RO-MLC) -Technologie.<br />

Cervoz verwendet eine spezielle<br />

Firmware zur Steuerung von MLC<br />

NAND-Flash, die nur die starken<br />

Seiten von MLC NAND als Speicher<br />

verwendet. Die Technologie<br />

wird auf Block ebene manipuliert und<br />

die Kapazität jedes Blocks halbiert,<br />

indem er als SLC behandelt wird.<br />

Infolgedessen verbessert<br />

RO-MLC seine Leistung erheblich:<br />

Die Datenaufbewahrung wird<br />

um das Fünffache erhöht, und vor<br />

allem ist die Zuverlässigkeit um das<br />

Zehnfache höher als bei herkömmlichem<br />

MLC-NAND-Flash. RO-MLC<br />

bietet Lösungen mit höherer Dichte<br />

zu geringeren Kosten im Vergleich<br />

zu herkömmlichem SLC NAND<br />

Flash und optimiert gleichzeitig<br />

seine Zuverlässigkeit und Leistung, “<br />

62 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Speichermedien<br />

ragende Leistung und geringen<br />

Stromverbrauch.<br />

Cervoz entwickelt diese Module<br />

speziell für eine Vielzahl von<br />

robusten und industriellen Anwendungen,<br />

z. B. für Anwendungen in<br />

den Bereichen Fabrikautomation,<br />

Transport, Spiele, Medizin und<br />

Außenbeschilderung sowie militärische<br />

Anwendungen.<br />

Einzigartiges Produkt- und<br />

Lösungsportfolio<br />

sagte Klaus Kruse Geschäftsführer<br />

bei der Karl Kruse GmbH & Co KG.<br />

Diese einzigartige<br />

Technologie<br />

von Cervoz hat die Reliance-Serie<br />

(RO-MLC-Technologie) zu einem<br />

extrem hohen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

gemacht, und der Preis ist<br />

nur doppelt so hoch wie der von<br />

MLC. Bei der Rückgabeleistung<br />

sind Datenaufbewahrung und Zuverlässigkeit<br />

mehr als doppelt so hoch<br />

(SLC ist in der Regel etwa vier- bis<br />

sechsmal teurer als MLC). Die Reliance-Serie<br />

ist eine perfekte Lösung<br />

für medizinische, halbindustrielle und<br />

industrielle Anwendungen, die moderate<br />

bis hohe Lese- und Schreibzyklen<br />

erfordern und gleichzeitig<br />

kostengünstige Lösungen erfordern.<br />

Powerguard (Schutz vor<br />

Stromausfall)<br />

Powerguard ist eine von Cervoz<br />

entwickelte PLP-Technologie (Power<br />

Loss Protection). Die Powerguard-<br />

Funktion liefert während eines unerwarteten<br />

Stromausfalls zusätzlichen<br />

Strom, um den aktuellen Flash-<br />

Schreibvorgang abzuschließen und<br />

die Firmware zu schützen und die<br />

Tabellenintegrität abzubilden.<br />

Cervoz entwickelt die Powerguard-Blitzmodule<br />

mit zusätzlichen<br />

Tantalkondensatoren, um diese<br />

zusätzlichen Gebühren zu speichern.<br />

Nehmen wir zum Beispiel<br />

Cervoz Powerguard mSATA. Die<br />

integrierten Tantalkondensatoren<br />

sind permanent mit 12 V aufgeladen<br />

und behalten die Stromversorgung<br />

bei, solange die Datenspeicherung<br />

des mSATA noch läuft.<br />

Cervoz wurde 2006 gegründet<br />

und hat sich auf eingebettete Komponenten<br />

für den anspruchsvollen<br />

Industrie-PC-Markt spezialisiert. Seit<br />

über einem Jahrzehnt baut Cervoz<br />

unsere Branchenerfahrung auf. Sie<br />

kennen diese Branche sehr gut und<br />

sind daher in der Lage, ihre hochwertigen<br />

Embedded-Produkte mit<br />

Legacy- und Mainstream-Technologie,<br />

langfristiger Verfügbarkeit,<br />

Stücklistenkontrolle, hoher Zuverlässigkeit<br />

und höchster Kompatibilität<br />

anzubieten.<br />

Das Portfolio<br />

Cervoz bietet verschiedene Flash-<br />

Module mit RO-MLC-Technologie<br />

an, darunter 2,5-Zoll-SATA-SSD,<br />

CompactFlash-Karte und CFast-<br />

Karte.<br />

Cervoz Wide Temperatur Flash<br />

Module unterstützen Betriebstemperaturen<br />

von -40 °C bis 85 °C.<br />

DRAM-Module mit breitem Temperaturbereich<br />

unterstützen Betriebstemperaturen<br />

von -40 °C bis 95 °C,<br />

die unter extremen Umgebungsbedingungen<br />

einwandfrei funktionieren.<br />

Cervoz Lösungen kann in<br />

Thermoschocks und Thermozyklen<br />

betrieben werden, wodurch<br />

die Produkte für raue Umgebungen<br />

außergewöhnlich langlebig sind.<br />

Darüber hinaus bietet Cervoz<br />

Breittemperatur produkte hervor-<br />

Auf Basis seiner Kernkompetenz<br />

bietet Karl Kruse im Bereich<br />

der elektronischen Komponenten<br />

seinen Kunden ein weltweit einzigartiges<br />

Produkt- und Lösungsportfolio<br />

von elektronischen Komponenten<br />

und Dienstleistungen.<br />

Durch seinen Zugang zu Technik,<br />

Entwicklung und Wissen kann<br />

das Unternehmen auch Unterstützung<br />

bei jedem der Entwicklungsschritte<br />

und somit einen<br />

direkten Innovationsvorsprung<br />

anbieten. Dazu zählen Beleuchtung,<br />

Medizintechnik & Life Science,<br />

Automatisierung, Luft- &<br />

Raumfahrt, Militär, Automotive,<br />

Schiff- & Bahntechnik, Sicherheit<br />

& Überwachung, Kommunikation<br />

& IT, Consumer & Haushaltsgeräte,<br />

Messtechnik und viele weitere.<br />

◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

63


Sensoren<br />

Revival der hochpräzisen,<br />

rein analogen Technologie<br />

Verstärkte, rein analoge MEMS-Drucksensoren mit extrem gutem Signal-Rausch-Verhältnis (SNR)<br />

Bild 1: Verbreitetes Konzept mit digitaler Signalverarbeitung<br />

(AG2/AP2-Serie)<br />

Bild 2: Voll analoges Konzept ohne digitale Signalverarbeitung im<br />

Signalpfad (AG3/AP3-Serie)<br />

Pewatron AG<br />

www.pewatron.com<br />

Die Drucksensoren der Serien<br />

AG3 und AP3 wurden ursprünglich<br />

für die hochgenaue Blutdruckmessung<br />

entwickelt. Nun hat sich<br />

gezeigt: Der Sensor mit dem extrem<br />

rauscharmen analogen Ausgangssignal<br />

bringt auch in anderen Anwendungen<br />

entscheidende Vorteile, zum<br />

Beispiel in Medizintechnik-Applikationen<br />

wie Dialyse oder Thrombosen-Behandlung.<br />

Hohe Auflösung und<br />

schnelle Abtastrate<br />

Die AG3-/AP3-Sensoren von<br />

Fujikura werden in professionellen<br />

Blutdruckmessgeräten bereits in<br />

großen Stückzahlen verbaut. Viele<br />

Kunden haben das ganze Potenzial<br />

dieser Sensoren voll ausgenutzt,<br />

um sie auch in zusätzlichen Applikationen<br />

einzusetzen: Sie konnten<br />

zeigen, dass mit einer fachgerechten<br />

AD-Wandlung bis zu 16 Bit<br />

Auflösung des analogen Signals<br />

möglich sind. Deshalb wird dieser<br />

Sensor heute überall dort verwendet,<br />

wo eine hohe Auflösung<br />

und/oder eine schnelle Abtastrate<br />

gefordert ist – bei günstigen<br />

Kosten, kompakten Baumaßen und<br />

hoher Zuverlässigkeit. Diese Vorteile<br />

verhelfen den AG3-/AP3-Sensoren<br />

zu einer starken Position im<br />

Markt der leiterplattenbasierten<br />

Drucksensoren.<br />

Standard mit Grenzen:<br />

digitale Signalverarbeitung<br />

Die meisten vergleichbaren Produkte<br />

auf dem Markt verwenden<br />

für die Signalkonditionierung einen<br />

ASIC1 eines renommierten Herstellers.<br />

In diesem Konzept wird<br />

das analoge Signal in ein digitales<br />

umgewandelt, bevor es im digitalen<br />

Signalprozessor (DSP) weiterverarbeitet<br />

wird – ein Prinzip, das<br />

unterdessen zu einem Quasi-Standard<br />

bei den MEMS-Drucksensoren<br />

geworden ist und von Fujikura<br />

auch in der AG2/AP2-Sensorfamilie<br />

genutzt wird (Bild 1).<br />

In der analogen Version dieses<br />

Konzepts wird das digitale Signal<br />

dann wieder DA-gewandelt, in der<br />

digitalen Version direkt über eine<br />

SPI- oder I 2 C-Schnittstelle ausgegeben.<br />

Dieses Konzept hat absolut<br />

seine Berechtigung und ist für viele<br />

Anwendungen die richtige Lösung.<br />

Die Signalverarbeitung im DSP-<br />

Block des ASICs eröffnet mächtige<br />

Möglichkeiten, die allerdings wieder<br />

durch die Rechenleistung definiert<br />

bzw. begrenzt werden.<br />

Die ASIC-Hersteller dimensionieren<br />

ihre Produkte so, dass sie<br />

den größten Teil des Marktes und<br />

der Applikationen abdecken können:<br />

eine gute Lösung mit gutem<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Liegen<br />

die Kundenanforderungen jedoch<br />

über denen dieser Mainstream-<br />

Applikationen, stößt das Konzept an<br />

seine Grenzen. Entweder erfüllt die<br />

Lösung nur einen Teil der Spezifikation<br />

– oder sie wird äußerst kostspielig.<br />

Diese Lücke kann Fujikura<br />

nun mit der AG3/AP3-Serie schließen,<br />

die einen völlig anderen Ansatz<br />

verfolgt als die Produkte der Mitbewerber<br />

im Sensorherstellungsgeschäft<br />

(Bild 2).<br />

64 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Sensoren<br />

Bild 3: Digital verarbeitetes Signal mit der im Markt verbreiteten ASIC-<br />

Lösung<br />

Bild 4: Rein analog verarbeitetes Signal mit der ASIC-Lösung der Serie<br />

AG3/AP3<br />

Back to the Roots: rein<br />

analoge Signalkonditionierung<br />

und Kennlinienkorrektur<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

Nicht immer ist die Digitalisierung<br />

besser. Manche altbewährten<br />

Konzepte haben weiterhin ihren<br />

Charme und bieten entscheidende<br />

Vorteile. Bei der AG3/AP3-Serie<br />

heißt das Zauberwort „voll analoge<br />

Signalkonditionierung“: Der ASIC<br />

von Fujikura verzichtet ganz auf die<br />

AD-/DA-Wandlung und somit auf eine<br />

digitale Signalverarbeitung. Nicht nur<br />

der ganze Signalpfad ist rein analog,<br />

sondern auch die Temperaturund<br />

Kennlinienkorrektur. Durch den<br />

Einsatz neuester Analog technik wird<br />

eine herausragende Signalqualität<br />

erreicht. Ein Vergleich der Bilder 3<br />

und 4 zeigt den Unterschied deutlich:<br />

Im Gegensatz zum digital verarbeiteten<br />

Drucksignal (Bild 5) sind<br />

am Ausgang keine Stufen zu sehen<br />

– die volle Auflösung kann weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

Freiheit und Preisvorteile<br />

durch externe AD-Wandlung<br />

AG3/AP3-Serie in Kombination<br />

mit einer externen AD-Wandlung bietet<br />

in vielen Applikationen entscheidende<br />

Vorteile. Das extrem rauscharme,<br />

stufenlose Analogsignal bietet<br />

die Grundlage für eine hohe Auflösung<br />

der Ausgangsspannung (bis<br />

zu 16 Bit); es kann aber auch sehr<br />

schnell abgetastet werden (bis zu<br />

120 µs). Natürlich ist die resultierende<br />

Performance auch vom verwendeten<br />

AD-Wandler und somit<br />

vom Kunden-Design abhängig. Mit<br />

diesem Aufbau – Drucksensor mit<br />

Bild 5: Typisches digital verarbeitetes analoges „Treppen-Ausgangssignal“<br />

verstärktem Analog-Ausgang und<br />

externer AD-Wandlung – bestimmt<br />

der Kunde die Kosten der Gesamtlösung<br />

maßgeblich mit (Güte der AD-<br />

Wandlung) bzw. kann diese nach<br />

seinen Anforderungen dimensionieren<br />

und optimieren.<br />

Echte synchrone Abtastung<br />

Einige Kunden von Pewatron<br />

benötigen zudem eine echte synchrone<br />

Abtastung mehrerer (bis zu<br />

fünf) Drucksensoren, was mit den<br />

markttypischen digitalen Drucksensoren<br />

nicht exakt durchführbar<br />

ist. Zwar lässt sich theoretisch ein<br />

quasisynchrones Auslesen über<br />

mehrere I 2 C/SPI-Busse realisieren,<br />

jedoch nicht exakt. Echte äquidistante<br />

und synchrone Abtastwerte<br />

sind nicht möglich. Dafür müssten<br />

die verschiedenen Clocks der digitalen<br />

Drucksensoren bzw. ihrer digitalen<br />

Blöcke miteinander synchronisiert<br />

werden, was bei den genannten<br />

Sensoren nicht machbar ist –<br />

im Unterschied zum voll analogen<br />

Konzept mit der nachfolgenden AD-<br />

Wandlung, die der Kunde definiert<br />

und so nach seinen Anforderungen<br />

konzipieren kann.<br />

Der Markt hat dieses Prinzip der<br />

AG3/AP3-Serie gut aufgenommen:<br />

Der Mut von Fujikura, gegen den<br />

Trend auf ein voll analoges Konzept<br />

zu setzen, hat sich bereits ausgezahlt.<br />

Mit den AG3/AP3-Sensoren<br />

kann sich Fujikura von den anderen<br />

namhaften Sensorherstellern<br />

abheben und bietet für viele<br />

Anwendungen ein äußerst vorteilhaftes<br />

Verhältnis Signal-Rausch-<br />

Abstand (SNR) / Kosten («best<br />

SNR to Cost Ratio on the Pressure<br />

Sensor Market»).<br />

Die großen Stückzahlen und die<br />

hochautomatisierte Produktion in<br />

japanischer Qualität und fast 0 %<br />

Ausschuss verschaffen dem Sensor<br />

auch ein hervorragendes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis. Mit der Auswahl<br />

an SMD- und THT-Gehäusen<br />

(Bild 6) lässt sich auch der Bestückungsprozess<br />

beim Kunden optimieren,<br />

was weiter zur Reduktion<br />

der Gesamtkosten beiträgt.<br />

Applikationsbeispiel:<br />

Hochgenaue<br />

Blutruckmessung<br />

Bei der indirekten arteriellen<br />

Druckmessung (oft mit „NIBP“, noninvasive<br />

blood pressureabgekürzt)<br />

wird der arterielle Druck mit Hilfe<br />

eines Blutdruckmessgerätes an<br />

einer Extremität, meist dem Arm,<br />

gemessen. Dabei wird der obere,<br />

systolische arterielle Druck (z. B.<br />

120 mmHg) und der untere diastolische<br />

Wert (z. B. 80 mmHg) ermittelt.<br />

Bild 7 zeigt eine typische Blutdruckkurve<br />

bei der es den oberen<br />

und unteren Wert zu ermitteln gilt,<br />

bzw. auf die beiden Wendepunkte<br />

(Maxima und Minima) getriggert<br />

werden soll.<br />

65


Sensoren<br />

Bild 6: Gehäuse AG3 (SMD) und AP3 (THT)<br />

Bei dieser Messaufgabe versteht<br />

sich von selbst, dass neben der<br />

eigentlichen Genauigkeit des Sensors<br />

vor allem die Auflösung und die<br />

Abtastrate der A/D-Wandlung entscheiden<br />

für die Gesamtgenauigkeit<br />

und Zuverlässigkeit der Blutdruckmessung<br />

ist. Wie bereits dargelegt<br />

hat die AG3/AP3-Serie genau diese<br />

Eigenschaften und ist somit prädestiniert<br />

diese Messaufgabe besonders<br />

gut zu lösen. Natürlich gibt<br />

es auch viele Low-cost Blutdruckmessgeräte<br />

auf dem Markt die mit<br />

„einfacheren“ Lösungen auskommen.<br />

Jedoch sind die angezeigten<br />

Messwerte eher als Richtwerte zu<br />

betrachten – selbsterklärend, dass<br />

das genaue Treffen des Minima<br />

und Maxima bei tieferer Abtastung<br />

und geringerer Auflösung eher ein<br />

Glücksfall ist. Sicherlich haben diese<br />

Geräte für den Heimbedarf durchaus<br />

ihre Berechtigungen und eigenen<br />

sich für eine grobe Beurteilung<br />

– in professionellen Geräten hat<br />

eine solche rudimentäre Sensorik<br />

jedoch keinen Platz.<br />

Professionelle Anwendung<br />

Ein Beispiel einer solchen professionellen<br />

Anwendung ist ein sogenannter<br />

Patientenmonitor, der in<br />

Krankenhäusern zur Überwachung<br />

und Aufzeichnung der Vitalparameter<br />

der Patienten eingesetzt wird.<br />

Typische Parameter sind: EKG zur<br />

Beurteilung des Rhythmus und der<br />

Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung,<br />

Körper temperatur<br />

und Kapnometrie, die Messung<br />

des Kohlendioxidanteiles an der<br />

Ausatemluft.<br />

Bild 8 zeigt die Elektronik eines<br />

Modules zur Blutdruckmessung<br />

welches Bestandteil eines solchen<br />

Patientenmonitors ist. Gut ersichtlich<br />

sind die zwei AG3-Sensoren.<br />

Wie in so vielen Medizintechnik-Produkten<br />

werden zwei Sensoren als<br />

Redundanz verwendet. Durch diese<br />

doppelte Messwerterfassung wird<br />

sichergestellt, dass jeder vorstellbare<br />

Fehler der Sensorik detektiert<br />

wird - was die Norm EN 60601-1<br />

für Medizinische elektrische Geräte<br />

fordert um die Patientensicherheit<br />

zu garantieren. Weiter auf der Baugruppe<br />

sind die elektronischen Komponenten<br />

zur A/D-Wandlung zu<br />

sehen. In diesem konkreten Fall hat<br />

unser Kunde dafür sehr hochwertige<br />

Komponenten verwendet um<br />

die Performance der rauscharmen<br />

Drucksensoren optimal auszunutzen.<br />

Dies ermöglicht nicht nur eine<br />

bessere Spezifikation der Messung<br />

gegenüber Konkurrenzprodukten,<br />

sondern auch eine zuverlässige<br />

Blutdruckmessung bei Neugeborenen<br />

und Säuglingen, was mit den<br />

meisten Produkten auf dem Markt<br />

nicht möglich ist.<br />

Kombination der Flex-Print-<br />

Technologie<br />

Ein produktionstechnischer<br />

Aspekt ist die flexible Leiterplatte<br />

bzw. die Kombination von Flex-<br />

Print-Technologie mit einem steifen<br />

herkömmlichen Teil (grüne<br />

Bereiche) – was ein optimaler Einbau<br />

bei beschränkten Platzverhältnisse<br />

ermöglicht. Die angewandte<br />

Technologie entspricht hierbei dem<br />

allerneusten Stand. Nicht umsonst<br />

gehört Fujikura zu den Top-Herstellern<br />

im Bereich der flexiblen Leiterplatten<br />

und beliefert unter anderem<br />

einen renommierten Smartphone-<br />

Hersteller. Bestückungstechnisch<br />

sprechen, die bei näherem heranzoomen,<br />

perfekten Lötstellen für<br />

sich. Dank den zwei „Platzierungs<br />

Noppen“ (Bild 9) auf der Sensor<br />

Rückseite, lassen sich die Sensoren<br />

trotz SMD-Technologie so<br />

genau positionieren dass sie perfekt<br />

ins Gehäuse passen.<br />

Vorteile<br />

Ein entscheidender Vorteil für<br />

unsere Kunde ist, dass sowohl<br />

die Herstellung des Sensors als<br />

auch Produktion des Flex-Prints<br />

(FPC) und die Bestückung der<br />

Baugruppe in der gleichen Fabrik<br />

stattfinden. Der Kunde bekommt<br />

somit die komplett getestete, kalibrierte<br />

Sensorbaugruppe von seinem<br />

Sensorhersteller geliefert. Dies<br />

ist wohl neben der unbestrittenen<br />

über ragenden japanischen Quali-<br />

Bild 7: Typische Blutdruckkurve in mmHg<br />

Bild 8: Elektronik Baugruppe (Flex-Print) für Blutdruckmessung<br />

66 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Sensoren<br />

Bild 9: Gehäuse mit (rechts 6-mm-Port) und ohne (links 3-mm-Port)<br />

Platzierungs-Noppen<br />

tät die Grundlage für die 0-Ausfälle<br />

der seit gut 10 Jahren und insgesamt<br />

über 1 Mio. Stück gelieferter<br />

Baugruppe (über alle Versionen).<br />

Diese Fertigungstiefe mit der Kombination<br />

von aller neusten Technologien<br />

(Sensor + Flex) ist nach Herstellerangaben<br />

wohl weltweit einzigartig<br />

unter den Drucksensorik-<br />

Herstellern und zahlt sich schon in<br />

der Entwicklung und Prototypenphase<br />

aus. Der Kunde hat einen<br />

Ansprechpartner für Sensor, Flex-<br />

Print und Bestückung. Dies zahlt<br />

sich vor allem bei dem Endtest<br />

aus, bei dem die Baugruppe unter<br />

anlegen von unterschiedlichen Drücken<br />

fachmännisch getestet wird.<br />

Ein typischer Bestücker stößt beim<br />

Aufbau eines „Druckprüfstands“ oft<br />

an seine Grenzen bzw. ihm fehlt<br />

das Drucksensorik-Know-how –<br />

was häufig unterschätzt wird. Letztendlich<br />

muss der Kunde den Endtest<br />

selber bauen und auch über<br />

die ganze Lebensdauer unterhalten.<br />

Bei einem Drucksensor-Hersteller<br />

fällt dies weg – genau das<br />

schätzen die Kunden sehr.<br />

Technische Details der<br />

Serie AG3 (SMD) / AP3 (THT)<br />

Bei der analogen Serie AG3/AP3<br />

handelt es sich jeweils um ein<br />

Zwei-Chip-System, bestehend<br />

aus einem MEMS-Sensorchip<br />

und einem Signalkonditionierungs-<br />

Chip (ASIC). Der Signalkonditionierungs-IC<br />

hat im Gain-Verstärker<br />

keine A/D- und D/A-Wandlerstufen,<br />

und durch die Verstärkung<br />

wird ein sehr störungsarmes Ausgangssignal<br />

erreicht.<br />

Mit der richtigen Filterung liegen<br />

die Peak-to-Peak-Störsignale<br />

deutlich unter 0,02 mmHg. Die störungsarme<br />

Verstärkung über den<br />

gesamten Messbereich bietet vor<br />

allem große Vorteile für den Einsatz<br />

in High-End-Messgeräten für<br />

die nichtinvasive Blutdruckmessung<br />

(NiBP).<br />

Einpunkt-Druckschwellen-<br />

Erkennung<br />

Eine weitere Funktion, die immer<br />

wichtiger wird, ist die Einpunkt-<br />

Druckschwellen-Erkennung. Das<br />

analoge Ausgangssignal der Druckmessung<br />

und eine Schwellenspannung<br />

werden an einen internen<br />

Komparator geschickt, der die beiden<br />

Spannungen miteinander vergleicht.<br />

Das Resultat dieses Vergleichs<br />

ist das digitale Ausgangssignal.<br />

Dadurch werden sehr kleine<br />

und kostengünstige Druckschalter<br />

möglich, was insbesondere wichtig<br />

ist für Anwendungen in begrenzten<br />

Platzverhältnissen oder für die<br />

Druckmessung in kleinen, leichtgewichtigen<br />

Konstruktionen.<br />

Der Standardmessbereich<br />

der Sensoren liegt zwischen<br />

0…250 mbar bis zu 0…12 bar.<br />

Weitere Messbereiche sind auf<br />

Anfrage möglich. Der Druckmessbereich<br />

kann für positive, negative<br />

oder bidirektionale Messwerte konfiguriert<br />

werden, die Speisespannung<br />

für 3,0, 3,3 oder 5,0 V DC.<br />

Die Drucksensoren werden in den<br />

für Fujikura üblichen hochwertigen<br />

Verpackungen geliefert, je nach<br />

Kundenwunsch in Tray, Tape and<br />

Reel oder Stick.<br />

Zusammenarbeit von<br />

Pewatron mit Fujikura<br />

Pewatron war zusammen mit<br />

einem seiner größten Kunden<br />

im Bereich Medizintechnik maßgeblich<br />

an der Entwicklung der<br />

AG3-/AP3-Serie von Fujikura beteiligt.<br />

Die enge Zusammenarbeit und<br />

Partnerschaft zwischen Fujikura und<br />

Pewatron besteht nun schon seit<br />

über 25 Jahren. Aus der Kombination<br />

des Engineering-Wissens<br />

und des Applikations-Know-hows<br />

bei Pewatron mit der Entwicklungs-<br />

und Fertigungskompetenz<br />

von Fujikura haben über die Jahre<br />

unzählige erfolgreiche Produktinnovationen<br />

resultiert. ◄<br />

Von ISS bis Deep Space - Faszination Weltraumfunk<br />

Aus dem Inhalt:<br />

• Das Dezibel in der<br />

Kommunikationstechnik<br />

• Das Dezibel und die-Antennen<br />

• Antennengewinn, Öffnungswinkel,<br />

Wirkfläche<br />

• EIRP – effektive Strahlungsleistung<br />

• Leistungsflussdichte,<br />

Empfänger- Eingangsleistung und<br />

Streckendämpfung<br />

• Dezibel-Anwendung beim Rauschen<br />

• Rauschbandbreite, Rauschmaß und<br />

Rauschtemperatur<br />

• Thermisches, elektronisches und<br />

kosmisches Rauschen<br />

• Streckenberechnung für<br />

geostationäre Satelliten<br />

• Weltraumfunk über kleine bis<br />

mittlere Entfernungen<br />

• Erde-Mond-Erde-Amateurfunk<br />

• Geostationäre und umlaufende<br />

Wettersatelliten<br />

• Antennen für den Wettersatelliten<br />

• Das „Satellitentelefon“ INMARSAT<br />

• Das Notrufsystem COSPAS-SARSAT<br />

• So kommuniziert die ISS<br />

• Kommunikation mit den Space<br />

Shuttles<br />

• Das Deep Space Network der NASA<br />

• Die Sende- und Empfangstechnik<br />

der Raumsonden u.v.m.<br />

Frank Sichla, 17,5 x 25,3 cm, 92 S., 72 Abb.<br />

ISBN 978-3-88976-169-9, 2018, 14,80 €<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

67


Sensoren<br />

Schneller Differenzdrucksensor mit zwei<br />

Ausgängen für mehr Sicherheit<br />

AMSYS erweitert die Serie der einbaufertigen mikromechanischen Silizium-Druckaufnehmer AMS 5812 um<br />

einen Drucksensor für den zusätzlichen Bereich 0,4 psi.<br />

Atemmaske eines CPAP-Gerätes<br />

Bei diesen für die Leiterplattenmontage<br />

entwickelten Sensoren<br />

handelt es sich um kompensierte<br />

und kalibrierte Drucksensoren,<br />

die sowohl einen digitalen als auch<br />

einen analogen Ausgang haben. Der<br />

AMS 5812 ist eine Weiterentwicklung<br />

des SM5812 / SM5852. In einer<br />

Zeit der strikten Trennung zwischen<br />

Analog und Digital kann man sich<br />

fragen, warum ein Drucksensor wie<br />

der AMS 5812 zwei Ausgänge bietet.<br />

Einerseits hat man so die Wahl zwischen<br />

zwei unterschiedlichen Ausgangssignalen,<br />

andererseits bietet<br />

es mehr Sicherheit, denn bei zwei<br />

Ausgängen können die Daten über<br />

den zweiten Ausgang ausgelesen<br />

werden, wenn z. B. ein Bus ausfällt.<br />

Der Sensor liefert so Messdaten<br />

und das System funktioniert weiter.<br />

Diese Eigenschaft ist in sicherheitsrelevanten<br />

Anwendungen und<br />

auch in der Medizintechnik von großer<br />

Bedeutung.<br />

Einsatzmöglichkeiten<br />

Bei einem CPAP-Gerät gibt es<br />

drei Funktionen zu deren Messung<br />

Drucksensoren wie die der<br />

AMS 5812 Serie eingesetzt werden<br />

können:<br />

• Flowmeter – zur Kontrolle und<br />

Regelung des Luftstroms<br />

• Drucksensor – zur Messung des<br />

relativen Drucks im Gerät<br />

• Füllstandsensor – zur Messung<br />

der Füllhöhe im Wassertank<br />

Differenzdruck messen<br />

Um den positiven Luftstrom im<br />

CPAP-Gerät zum Patienten zu messen,<br />

verwendet man einen Drucksensor,<br />

der im Luftkanal den Differenzdruck<br />

über eine Blende messen<br />

kann. Der Differenzdruck hängt<br />

im Wesentlichen von der Blendengeometrie<br />

ab und ist ein Maß für die<br />

Luftmenge (Volumenstrom).<br />

Zur Bestimmung der Luftkanalinnendruckes<br />

wird ein Relativdrucksensor<br />

eingesetzt, der den Innendruck<br />

(leichter Überdruck) relativ<br />

zum Umgebungsdruck bestimmt<br />

(typischerweise < 0,6 psi). Letztlich<br />

kann mit einem Relativdrucksensor<br />

auch der hydrostatische Druck im<br />

Wasserbehälter (< 0,3 psi) gemessen<br />

werden, wodurch der Füllstand<br />

kontrolliert werden kann.<br />

Hohe Abtastrate<br />

All diese Anforderungen erfüllen<br />

die Sensoren der AMS 5812 Serie.<br />

Zudem besticht der Sensor durch<br />

seine Schnelligkeit mit einer Abtastrate<br />

von 1 kHz, bei einer Ansprechzeit<br />

des Sensors von typ. 1 ms und<br />

einem Stromverbrauch von 2 mA.<br />

Der Sensor ist als Dual-In-Line<br />

Version (15 x 15 mm) mit Standard-Druckstutzen,<br />

ohne Druckanschlüsse<br />

zur O-Ring Montage oder<br />

mit kundenspezifischen Druckanschlüssen<br />

erhältlich.<br />

Keine nachträglichen<br />

Einstellungen<br />

Über eine elektronische Kompensationsschaltung<br />

wird werkseitig ein<br />

Gesamtfehler (TEB) ±1,5 %FS im<br />

Abgleichintervall von -25…85 °C eingestellt.<br />

Durch den Abgleich während<br />

der Herstellung entfallen für<br />

den Anwender nachträgliche Einstellungen<br />

oder Zusatzbeschaltungen,<br />

so dass man wirklich von einbaufertigen<br />

Sensoren reden kann.<br />

Und was die beiden Sicherheitsausgänge<br />

betrifft, wird das ratiometrische<br />

Ausgangssignal der Messzelle<br />

durch eine elektronische<br />

Zusatzschaltung auf 0,5 bis 4,5 V<br />

verstärkt. Der digitale Ausgang ist<br />

ein I 2 C-Ausgang, der den Druck und<br />

Temperaturwert in einem 15 bit Wert<br />

liefert. Optional ist der AMS 5812<br />

auch mit geringeren 3-V-Ausgangssignal<br />

verfügbar.<br />

Neuer Druckbereich<br />

Neu bietet AMSYS den Sensor,<br />

neben den verschiedenen Druckbereichen<br />

zwischen 0 - 0,075 psi<br />

und 0 - 300 psi nun auch für den<br />

Druckbereich 0,4 psi an, welcher<br />

dem SM5852-004-SR entspricht,<br />

mit dem er nahezu identisch ist.<br />

Drucksensoren der Serie AMS 5812<br />

Die Sensoren sind in Absolut-, Differenz-<br />

oder Relativdruckversion<br />

erhältlich. Überdies ist eine bidirektionale<br />

Version der Sensoren<br />

zur Messung von Unter- und Überdruck<br />

schon ab kleinen Drucken von<br />

0,075 psi verfügbar.<br />

Anwendungen<br />

Typische Anwendungen für die<br />

Druckaufnehmer AMS 5812-0004-D<br />

finden sich im Bereich der Medizintechnik,<br />

z. B. in CPAP-Geräten, in<br />

Spirometern, Beatmungsgeräten<br />

oder Insuflatoren. Aber auch in der<br />

Haus- und Klimatechnik, in Sicherheitssysteme,<br />

bei Durchflussmessungen,<br />

sowie im Anlagenbau, der<br />

Pneumatik und in der Automatisierungsindustrie<br />

wird der AMS 5812<br />

häufig eingesetzt.<br />

Eigenschaften<br />

• Abtastrate von 1 kHz<br />

• ratiometrisches und I 2 C Ausgangssignal<br />

• individuell linearisiert, kalibriert<br />

und temperaturkompensiert<br />

AMSYS GmbH & Co. KG<br />

info@amsys.de<br />

www.amsys.de<br />

68 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Sensoren<br />

Kleinster Encoder für Anwendungen in der<br />

Medizintechnik und Robotik<br />

Maccon lanciert den nach eigenen Angaben weltweit kleinsten absoluten Encoder mit nur 16 mm<br />

Außendurchmesser.<br />

der weit hinter sich. Noch dazu: die<br />

Rückführung mit BiSS-C oder SSI<br />

ist absolut d. h. beim Einschalten<br />

des Systems ist der Rotor winkel<br />

sofort bekannt.<br />

Kapazitives Messprinzip<br />

Der DS-16 setzt auf das kapazitive<br />

Messprinzip und ist somit unempfindlich<br />

gegenüber EMV-Störungen.<br />

Diese können in der Nähe von Leistungselektronik<br />

auftreten bzw. in<br />

bestimmten medizinischen Anwendungen<br />

wie z. B. MRI-Technik (Kernspintomographie).<br />

Durch das holographische<br />

Messprinzip, dass das<br />

Signal über die volle Wirkfläche des<br />

Gebers ableitet, ist die Genauigkeit<br />

weniger montageempfindlich als bei<br />

optischen Winkelmesssystemen. Der<br />

DS-16 hat keine Glasscheibe und<br />

keine Lichtquelle / Lichtempfänger<br />

und ist daher unempfindlich gegenüber<br />

Staub, Feuchtigkeit, Schock<br />

und Vibration.<br />

MACCON GmbH<br />

www.maccon.de<br />

Der neue kapazitive Encoder<br />

DS-16 des Herstellers Netzer mit<br />

nur 16 mm Außendurchmesser und<br />

mit absoluter Rückführung zielt auf<br />

Anwendungen in der Medizintechnik<br />

und Robotik.<br />

Bislang mussten Ingenieure<br />

für Winkel messsysteme in dieser<br />

Baugröße auf Potentiometer bzw.<br />

auf inkrementelle Encoder zurückgreifen.<br />

Abgesehen von seiner kompakten<br />

Baugröße bietet der DS-16<br />

auch mit 16 Bit eine hohe Auflösung<br />

und mit 0,035° eine hohe Winkelgenauigkeit.<br />

Mit einem Gewicht<br />

von nur 4 g und der genannten<br />

Auflösung/Genauigkeit lässt der<br />

DS-16 konventionelle Lösungen<br />

wie Potentiometer, Hall-Sensor-<br />

Arrays bzw. inkrementelle Enco-<br />

Der Hohlwellenrotor<br />

benötigt keine Eigenlagerung und<br />

kann direkt auf die Achse montiert<br />

werden („schwimmender Rotor“).<br />

Mit der Software „Electric Encoder<br />

Explorer“ der Fa. Netzer kann<br />

der DS-16 Encoder schnell kalibriert<br />

werden. Die Software bestätigt<br />

die Richtigkeit des eingestellten<br />

Abstands zwischen Rotor und Stator<br />

sowie die Konzentrizität. Der Vertrieb<br />

von Netzers kapazitiven Sensoren<br />

im deutschsprachigen Raum<br />

erfolgt über die Fa. Maccon. ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

69


Sensoren<br />

Drucksensoren mit I²C-Ausgang für Atemgeräte<br />

Die digitalen Differenzdrucksensoren<br />

AMS 6915 decken Niederdruckbereiche ab<br />

2,5 mbar bis zu Druckbereichen von 1,2 bar<br />

ab und eignen sich für den Einbau in Atemgeräten<br />

und einer Vielzahl anderer Anwendungen.<br />

Die miniaturisiterten Sensoren der<br />

Serie AMS 6915 von Analog Microelectronics<br />

sind für alle Druckarten verfügbar, haben eine<br />

erhöhte Intelligenz, einen geringen Fehler und<br />

eine hohe Auflösung. Die piezoresistive Druckmesszelle<br />

und die gesamte Auswerteelektronik<br />

sind in einem kleinen, robusten DIL-Gehäuse<br />

(Substratfläche 12,9 x 9,9 mm) untergebracht.<br />

Kalibration, Kompensation und Linearisierung<br />

werden während des Herstellungsprozesses<br />

in Deutschland vorgenommen.<br />

Über die integrierte I 2 C-Schnittstelle stehen<br />

die gemessenen Druck- und Temperaturmesswerte<br />

zur Weiterverarbeitung bereit. Der Gesamtfehler<br />

für den Standarddruckbereich liegt bei<br />

± 1% FS. Mit einer Versorgungsspannung von<br />

3,3 V oder 5 V sind die Sensoren für die Anbindung<br />

an Mikrokontroller bestimmt. Die AMS 6915<br />

können von -25 bis 85 °C betrieben werden und<br />

entsprechen der Serie HSC von Honeywell.<br />

Die PCB-montierbaren Sensoren gibt es ganz<br />

ohne Druckanschlüsse oder für die differentielle<br />

Version mit horizontalen und für absolute und<br />

relative Versionen mit vertikalen Druckanschlüssen.<br />

Kundenspezifische Modelle sind möglich.<br />

Die Differenzdrucksensoren können einseitig<br />

mit feuchten Gasen beaufschlagt werden und<br />

halten einem Systemdruck bis zu 16 bar stand.<br />

Analog Microelectronics GmbH<br />

www.analog-micro.com<br />

Hochleistungsdrucksensor mit horizontalem Anschluss<br />

Mit der Serie AH3 hat Fujikura<br />

neue analoge, temperaturkompensierte<br />

Halbleiterdrucksensoren<br />

entwickelt. Im Vergleich zu<br />

bestehenden Sensormodellen mit<br />

senkrecht angeordneten Druckanschlüssen<br />

bieten die neuen Produkte<br />

mit ihren integrierten horizontalen<br />

Anschlüssen einzigartige<br />

neue Möglichkeiten. So nimmt die<br />

Elektronik noch weniger Platz in<br />

Anspruch, und beim Anbringen von<br />

Teilen auf dem Substrat ist weniger<br />

Höhe nötig, da der Anschlussschlauch<br />

für die Druckeinleitung<br />

horizontal aus dem Gerät herausgeführt<br />

werden kann.<br />

Zudem ermöglicht das Gerät<br />

durch den gewählten Zuleitungstyp<br />

eine feste Verbindung zum Substrat<br />

und nutzt modernste Technologie<br />

für einen stabilen Betrieb,<br />

um Schwankungen der Sensorleistung<br />

aufgrund verschiedenster<br />

externer Einflüsse zu minimieren.<br />

Ferner wartet der Druck sensor mit<br />

einer hohen Genauigkeit auf und<br />

erreicht dank der Kombination aus<br />

Chip und digitalen Signalverarbeitungstechnologien<br />

einen geringen<br />

Stromverbrauch.<br />

Außerdem kommen bei diesem<br />

Produkt die MEMS- und Verpackungstechnologien<br />

von Pewatron<br />

sowie Verbindungslösungen für<br />

integrierte Schaltkreise zum Einsatz.<br />

Die Produkte werden in Medizinprodukten,<br />

Industriemaschinen<br />

und Konsumgütern weite Verbreitung<br />

finden, da sie für eine rauscharme<br />

Ausgabe konzipiert wurden<br />

und über eine Druckschalterfunktion<br />

mit einem festen Grenzwert<br />

bei einer bestimmten Eingangsspannung<br />

verfügen.<br />

Pewatron AG<br />

www.pewatron.com<br />

70 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Bedienen und Visualisieren<br />

3D-Stereo für jede Anforderung in der Medizintechnik<br />

So unterschiedlich die Anwendungen<br />

in der Medizintechnik, so<br />

passend die 3D-Monitor-Lösung:<br />

Die innovative, passive Stereo-<br />

Monitor-Produktfamilie von Schneider<br />

Digital bietet für jede Anforderung,<br />

wie z. B. in der OP-Planung,<br />

der 3D-Computertomographie,<br />

in der anatomischen Bildgebung,<br />

dem 3D-Druck oder der Auswertung<br />

visueller Medizindaten das<br />

richtige Maß. Der 3D PluraView ist<br />

geeignet für alle 3D-Stereo fähigen<br />

Software-Anwendungen im Medizinbereich,<br />

wie z. B. VSP, Stereostaxie,<br />

MOE, Forsina CT-VR, Versalius<br />

3D, Sybyl, VMD syngo.four-<br />

Sight oder syngo.Via. Für die unterschiedlichen<br />

Anforderungen an Auflösung<br />

und v. a. Platzbedarf stehen<br />

in der 3D PluraView Produktfamilie<br />

vier verschiedene Modelle mit<br />

zwei unterschiedlichen Gehäusen<br />

zur Verfügung.<br />

Als Top-Modell der<br />

3D PluraView Baureihe<br />

visualisiert der PluraView<br />

4K mit 10 bit Farbtiefe auf<br />

einer Bildschirmdiagonale<br />

von 28“ 3.840 x 2.160 Pixel<br />

Auflösung. Das 3D PluraView<br />

2,5K Modell bietet auf einer<br />

Bildschirm-Diagonale von<br />

27“ 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung.<br />

Beide Modelle sind<br />

im Premium-Gehäuse mit<br />

integrierter DisplayPort 1.2<br />

Spiegelkarte erhältlich.<br />

Für Arbeitsplätze mit<br />

wenig Platzangebot steht<br />

der 3D PluraView FHD mit<br />

22“ bzw. 24“ und einer full<br />

HD Auflösung mit 1.920<br />

x 1.080 Pixeln zur Verfügung.<br />

Durch sein kompaktes<br />

Gehäuse mit geringer Bautiefe<br />

benötigt er äußerst wenig<br />

Platz auf dem Schreibtisch<br />

und ist ideal geeignet für Arbeitsplätze<br />

auf engem Raum.<br />

Schneider Digital<br />

info@schneider-digital.com<br />

www.schneider-digital.com<br />

Miniatur Folientastaturen als Baugruppe<br />

Die N&H Technology GmbH<br />

fertig seit Jahren Folientastaturen<br />

für alle Branche. Dabei kann<br />

das Unternehmen auf alle bewährten<br />

Ausstattungsmerkmale einer<br />

Folientastatur zurückgreifen und<br />

seinen Kunden maßgeschneiderte<br />

Lösungen für den jeweiligen<br />

Anwendungsfall anbieten. Zur Auswahl<br />

steht eine Vielzahl an Konstruktionen<br />

unterschiedlichster<br />

Taktilität und eine große Reihe<br />

von Sichtfenstern, Abschirmungen<br />

und Beleuchtungsoptionen.<br />

Das Ingenieursteam von N&H<br />

Technology begleitet die Kunden<br />

bereits in der Konstruktionsphase<br />

der benötigten Tastatur. So können<br />

alle technischen Anforderungen<br />

vorab besprochen und auf deren<br />

Realisierbarkeit geprüft werden.<br />

Spezialisiert ist N&H dabei auf<br />

Sonderlösungen, wie z. B. sehr<br />

kleine Folientastaturen.<br />

Im gezeigten Beispiel wurde<br />

eine Folientastatur für eine medizinische<br />

Anwendung realisiert, die<br />

neben einer Schutzklasse von<br />

IP65, direkt auf einer Leiterplatte<br />

mit Anschlusskabeln als Baugruppe<br />

geliefert werden sollte. N&H<br />

Technology konnte diese Folientastatur<br />

für den Kunden konstruieren<br />

und fertigen. Trotz der kleinen<br />

Bauweise musste auf eine Tastenprägung<br />

und Metallschnappscheiben<br />

für eine taktile Rückmeldung<br />

nicht verzichtet werden.<br />

N&H Technology GmbH<br />

www.nh-technology.de<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

71


Bedienen und Visualisieren<br />

Ausbau des Eildienstservices<br />

Die Richard Wöhr GmbH als Vorreiter für technische Gläser und Toucheingabesysteme<br />

Kundenspezifische technische<br />

Gläser – verbaut in individuellen<br />

Touch-Eingabesystemen inklusive<br />

mechanischer Bearbeitung, Oberflächentechnik<br />

und Konstruktionsleistung<br />

und das alles in 5, 10 oder<br />

15 Arbeitstagen. Dieser Herausforderung<br />

stellt sich die Richard Wöhr<br />

GmbH. Der bereits seit Jahrzehnten<br />

funktionierende Eildienstservice des<br />

Systemlieferanten bildet die Basis<br />

der Erweiterung dieses Angebotes.<br />

Ein eigener<br />

Fertigungsbereich<br />

für technische Gläser (Eltroglas),<br />

inklusive Glasbedruckung sowie die<br />

langjährige Erfahrung als Komplettlieferant<br />

in den Bereichen Mechanik,<br />

Oberflächen- und Systemtechnik<br />

sowie Eingabelösungen ermöglichen<br />

diesen in - dieser Form einmaligen<br />

- Service. Die im Eildienst<br />

gefertigten Produkte werden in der<br />

Regel bereits unter Serienbedingungen<br />

gefertigt und lassen somit<br />

auch schnellen Rückschluss auf<br />

eine eventuell folgende Serie zu.<br />

Sollten Zukaufteile vorgesehen<br />

sein, ist die Möglichkeit eines Eildienstes<br />

abhängig von der Zulieferbzw.<br />

Beistellsituation. Technische<br />

Klarheit ist ebenfalls vorausgesetzt.<br />

Das Angebot beinhaltet unter anderem<br />

die Auswahl an verschiedenen<br />

technischen Gläsern, mit oder ohne<br />

zusätzlicher Funktion (entspiegelt,<br />

antimikrobiell, Anti-Fingerprint und<br />

viele mehr). Eine hohe Lagerhaltung<br />

sowie kurze Wege unter einem Dach<br />

ermöglichen diesen Kundenservice.<br />

Kundenspezifische<br />

Bearbeitung<br />

Die Gläser können kundenspezifisch<br />

bedruckt, zugeschnitten,<br />

geschliffen und gefast werden. Im<br />

hauseigenen Reinraum werden die<br />

Touchsensoren auflaminiert und bei<br />

Bedarf optisch gebondet. Mit Hilfe<br />

der Systemtechnik und der Mechanik<br />

von Wöhr, entstehen Touch-Eingabesysteme<br />

im Kundendesign für<br />

den B2B- oder B2C-Bereich. Ob<br />

attraktiver Point-of-Sale, als Steuersystem<br />

im Bereich der Maschinenbedienung<br />

oder im medizinischen<br />

Umfeld, die vielseitigen optischen<br />

als auch funktionalen Möglichkeiten<br />

treffen verschiedenste Zielgruppen.<br />

◄<br />

Richard Wöhr GmbH<br />

www.woehrgmbh.de<br />

72 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Industrie-Displays von Profis entspiegeln lassen<br />

• Entspiegelung von LCD-, LEDund<br />

Plasma-TV-Geräten<br />

• Laminieren von Spezialfolien<br />

(z. B. Blickschutz-Filter bis 34„)<br />

• Displaytausch bei Notebooks<br />

• LCD- und Touch-Montage in<br />

kundeneigenen Geräten<br />

• Kundenspezifische Dienstleistungen,<br />

Montagen und Entwicklung<br />

• Tauschen des Polarizers bei<br />

älteren Navi-Modellen<br />

TDComponents e.K.<br />

info@tdcomponents.com<br />

www.display-spiegelt.de<br />

Spiegelnde LCD? TDComponents<br />

hat die perfekte Lösung für<br />

Displays bis 82 Zoll. In der Industrie,<br />

der Medizin-, Studio- oder<br />

Gebäudetechnik - oft sind spiegelnde<br />

LCD verbaut. Eine optimal<br />

gestaltete Schnittstelle zwischen<br />

Mensch und Maschine<br />

ist aber unabdingbar für funktionelles<br />

und sicheres Arbeiten.<br />

Entspiegelungsfolien garantieren<br />

eine deutliche Reduzierung<br />

der Spiegelungen. Voraussetzung<br />

hierfür sind zwei Punkte:<br />

Folienqualität:<br />

Es kommen ausschließlich<br />

Qualitätsfolien „Made in Germany“<br />

zum Einsatz, die auch<br />

paßgenau, per Laser, geschnitten<br />

werden können. Für Notebook,<br />

Tablet, PC-Monitor bis hin zum<br />

82“ Monitor. Touch- und Stift-<br />

Funktion bleibt 100 % erhalten.<br />

Professionelles,<br />

staubfreies Anbringen der<br />

Folie im Reinraum:<br />

Je größer der Bildschirm, desto<br />

größer die Herausforderung die<br />

Folie passgenau und vor allem<br />

ohne Einschluss von Staub oder<br />

Luftblasen anzubringen. TDComponents<br />

hat mit der Arbeit im<br />

Reinraum eine lange Erfahrung.<br />

12 Jahren garantieren ein perfektes<br />

Ergebnis. Es spricht also<br />

viel dafür, das Anbringen der<br />

Entspiegelungsfolien Profis zu<br />

überlassen.<br />

Im Vordergrund stehen<br />

folgende Tätigkeiten:<br />

• Laminieren von Antireflexions-Folien<br />

(AR) und Schutzfolien<br />

bis 65„<br />

• Entspiegelungs- und Schutzfolien<br />

auf Tablets, Smartphones<br />

und Navis<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

73


Stromversorgung<br />

Kompakt und leistungsstark<br />

Neue Schaltnetzteilserie RPS-500 für Medizinanwendungen<br />

EMTRON electronic GmbH<br />

www.emtron.de<br />

Neu im Vertriebsprogramm der<br />

Emtron electronic GmbH ist die<br />

RPS-500-Serie (500 Watt) von<br />

Mean Well für medizinische Applikationen.<br />

Die Schaltnetzteile in<br />

offener Bauform punkten mit ihrer<br />

kompakten Größe von 5“ x 3“<br />

und einem Universaleingang von<br />

80 - 264 V AC.<br />

RPS-500-Serie mit 500 Watt<br />

Angesichts der rasanten Entwicklung<br />

der Medizinindustrie und der<br />

steigenden Nachfrage nach Standardnetzteilen<br />

hat Mean Well die<br />

neue RPS-500-Serie mit 500 Watt<br />

auf den Markt gebracht, um den<br />

Anforderungen an leistungsstärkere<br />

Open-Frame-Lösungen für<br />

die medizinische Elektronik gerecht<br />

zu werden. Die RPS-500-Serie<br />

bietet Mean Well in unterschiedlichen<br />

Bauformen an: Open-Frame<br />

(RPS-500), mit Abdeckung (Lochblech,<br />

lüfterlos, RPS-500-C) sowie<br />

im Gehäuse mit integrierten Lüftern<br />

(Top-Lüfter: RPS-500-TF, Seitenlüfter:<br />

RPS-500-SF). Mit den verschiedenen<br />

optionalen Bauformen<br />

stehen jetzt neue Standardlösungen<br />

für zahlreiche medizinische Anwendungen<br />

zur Verfügung.<br />

Zertifizierungen<br />

Die RPS-500-Modelle sind alle<br />

nach den neuesten medizinischen<br />

Sicherheitsstandards wie IEC 60601-<br />

1, ANSI/AAMI ES 60601-1 und TÜV<br />

EN 60601-1 zertifiziert. Mit doppelter<br />

Isolationsfähigkeit (2x MOPP; MOPP<br />

= Means of Patient Protection/Patientenschutz)<br />

und extrem niedrigem<br />

Ableitstrom (


Stromversorgung<br />

Emtron bündelt Stromversorgungen unter<br />

einer Dachmarke<br />

Stromversorgungs-Kompetenz unter einem<br />

Dach<br />

Jörg Traum steuert die Kompetenz-<br />

Initiative der Emtron<br />

EMTRON electronic GmbH<br />

www.emtron.de<br />

Um noch schneller, effizienter auf Kundenwünsche<br />

reagieren zu können und um seine Position<br />

als einer der führenden Stromversorgungsspezialisten<br />

aus zu weiten, bündelt die Emtron<br />

electronic GmbH sämtliche Stromversorgungsbereiche<br />

der bisherigen Fortec Elektronik AG<br />

und von Emtron unter seiner Dachmarke. Damit<br />

ist Emtron in Deutschland der Technologiepartner<br />

mit dem breitesten Angebot für Stromversorgungslösungen.<br />

Insgesamt sind nun die Programme von rund 10<br />

führenden, internationalen Herstellern gebündelt. Es<br />

werden sämtliche möglichen Bereiche durch die unterschiedlichen<br />

Programme angesprochen: ob Industrie-,<br />

Medizin- und Lichttechnik, Transport, Bahn oder Luftund<br />

Raumfahrt – alle Stromversorgungslösungen werden<br />

damit abgedeckt. Durch die Bündelung und Lagerung<br />

im neuen Logistikzentrum werden sowohl Kosten<br />

als auch Time-to-Market nachhaltig reduziert. Die<br />

besondere Herausforderung der heutigen Zeit ist es<br />

– je größer und unüberschaubarer die Angebote werden<br />

– für den einzelnen Kunden mit einer professionellen<br />

Beratung oft eine kostengünstige, aber vor allem<br />

immer genau die passende Stromversorgungs lösung<br />

zu finden. Emtron bietet genau diese Beratung an.<br />

Stromversorgungslösungen aus einer Hand<br />

Emtron pachtet seit dem 1. April <strong>2020</strong> den bisherigen<br />

Geschäftsbetrieb des Stromversorgungssegments<br />

der Fortec Elektronik AG um alle Kunden besser,<br />

zeitnah und kompetent beraten zu können. Ein<br />

besonderer Vorteil: für Kunden ändert sich nichts!<br />

Alle bisherigen Ansprechpartner werden in der neuen<br />

Emtron weiterhin für ihre Kunden erreichbar sein. Erst<br />

im Juli vergangenen Jahres hatte der Stromversorgungsspezialist<br />

sein neues Büro- und Logistikzentrum<br />

ins südhessische Riedstadt verlegt, um deutlich<br />

mehr Platz zu gewinnen. Einher ging auch eine deutliche<br />

Ausweitung der Applikationsunterstützung durch<br />

ein großes Applikationszentrum. Ein wesentlicher weiterer<br />

Punkt ist nun auch die zentrale Lage mitten in<br />

Deutschland, um eine schnelle Auslieferung garantieren<br />

zu können. ◄<br />

Stromverbrauch ohne Last (≤ 0,15<br />

W). Die gesamte Serie verfügt über<br />

eine Isolierung der BF-Klasse von<br />

4000 V AC von Primär- zu Sekundärseite<br />

(2x MOPP), 1500 V AC<br />

von Sekundärseite zu Erde und<br />

1500 V AC von Primärseite zu Erde.<br />

Die PM101-Serie erfüllt die neuesten<br />

Sicherheits- und EMV-Normen<br />

IEC60601-1 und IEC62368-1<br />

und erreicht folgende Designziele:<br />

kompakte Größe (2 Zoll x 4 Zoll),<br />

sehr niedriges Gewicht (150 g) und<br />

hohe Effizienz (88 %).<br />

Funktionsmerkmale:<br />

• Weiter Eingangsbereich 80 V<br />

AC bis 264 V AC<br />

• BF-Klasse-Isolierung<br />

• Kriechstrom von weniger als<br />

175 μA<br />

• Betriebshöhe bis zu 5000 m<br />

• EN55011 / EN55032 und Grenzkurve<br />

B der EN55022 wird bei<br />

leitungsgebundenen und abgestrahlten<br />

Störungen eingehalten<br />

• Leistungsaufnahme ohne Last<br />

unter 0,15 W<br />

• Wirkungsgrad ≥88 % bei<br />

Konvektion<br />

• Aktive PFC<br />

• Kurzschlussschutz, Überspannungsschutz<br />

und Übertemperaturschutz<br />

• 100 % Burn-in-Test<br />

Anwendungsbeispiele:<br />

• Chirurgisches Licht<br />

• Medizinischer Scanner<br />

• Okulargeräte ◄<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

75


Stromversorgung<br />

Lüfterloses 1000-W modulares Netzteil<br />

Acal BFi präsentiert das CoolX1000 von Advanced Entergy<br />

liefern kann, können die Kunden sehr<br />

leicht maßgeschneiderte Funktionen<br />

integrieren, was zu kürzeren Systementwicklungszeiten,<br />

einer schnelleren<br />

Markteinführung und geringeren<br />

Entwicklungskosten führt.<br />

Zwei Basismodelle<br />

Die Serie bietet zwei Basismodelle.<br />

Der CX10S ist nach<br />

IEC60950 (zweite Auflage) für<br />

industrielle Anwendungen zertifiziert<br />

und wird die kommende<br />

Norm IEC62368-1 erfüllen. Der<br />

CX10M trägt die IEC60601-1<br />

(dritte Ausgabe) und IEC60601-1-2<br />

(vierte Ausgabe, EMC) für medizinische<br />

Anwendungen. Beide<br />

Acal BFi präsentiert mit dem<br />

CoolX1000 die neueste Entwicklung<br />

aus dem Excelsys-Portfolio<br />

von Advanced Energy. Als, nach<br />

eigenen Angaben, weltweit erstes<br />

lüfterloses, modulares und konfigurierbares<br />

1000-W-Netzteil bietet<br />

es bis zu 13 isolierte Ausgänge<br />

in einem kompakten U-Channel<br />

mit den Abmessungen 254 x 165 x<br />

39,1 mm. Das lüfterlose Design, das<br />

keine Grundplattenkühlung erfordert,<br />

ist ideal für Kunden, die akustische<br />

Geräusche in wissenschaftlichen,<br />

medizinischen und vibrationsempfindlichen<br />

Anwendungen vermeiden<br />

möchten.<br />

Zuverlässig und<br />

leistungsfähig<br />

Stromversorgung über analoge oder<br />

digitale Kommunikation (PMBus).<br />

Internationale Zulassung<br />

Da das Gerät die volle internationale<br />

Zulassung der Sicherheitsbehörden<br />

hat und genau die erforderlichen<br />

Volt- und Amperewerte<br />

Modelle können mit bis zu sechs<br />

CoolMods bestückt werden und<br />

bieten bis zu 12 isolierte DC-Ausgänge,<br />

die von 2,5 bis 58 V reichen.<br />

Trotzt der momentan schwierigen<br />

Lage, arbeiten unsere Vertriebsmitarbeiter<br />

ohne Einschränkungen.<br />

Das Team steht wie gewohnt zur<br />

Verfügung. ◄<br />

Acal BFi<br />

www.acalbfi.de<br />

Der lüfterlose CoolX1000 ist die<br />

perfekte Lösung für Kunden, die<br />

nach erhöhter Zuverlässigkeit und<br />

hoher Leistung suchen. Mit einem<br />

branchenweit führenden Wirkungsgrad<br />

von 93 % und einem umfangreichen<br />

Funktionsumfang bietet die<br />

CoolX1000 Systemdesignern die<br />

volle Kontrolle über die Leistung der<br />

76 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>


Trends bei Stromversorgungen und<br />

USV-Anlagen<br />

Lösungen für Applikationen in Automatisierung und Medizintechnik<br />

Bild 1: Die neuen Primärschaltregler haben sowohl Filter für ASi-5 als auch<br />

für ASi-3, sind also abwärtskompatibel. Am Ausgang stellen sie je nach<br />

Ausführung 0...8 A bzw. 0...4 A zur Verfügung. (Urheber: Frei)<br />

So groß wie die Breite der<br />

Anwendungen ist auch das Spektrum<br />

der benötigten Stromversorgungen<br />

oder USV-Anlagen. Die<br />

passende Lösung zu finden, ist<br />

nicht unbedingt einfach, denn die<br />

Auswahl wird nicht nur bestimmt<br />

von unterschiedlichen Leistungsanforderungen,<br />

sondern auch von<br />

differierenden Wünschen an die<br />

Bauform, notwendigen Zertifizierungen<br />

oder der Applikation verwendeten<br />

Bussysteme. Die SPS<br />

2019 bot eine gute Gelegenheit<br />

sich über den aktuellen Möglichkeiten<br />

und den Stand der Technik<br />

zu informieren. Der Stromversorgungsspezialist<br />

Frei zeigte eine<br />

ganze Reihe interessanter Lösungen,<br />

angefangen von Netzteilen,<br />

die bereits den neuen ASi-5-Standard<br />

unterstützen, über unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgungen<br />

mit unterschiedlichen Energiespeichen<br />

und Pufferzeiten bis hin<br />

zu applikationsspezifischen Lösungen,<br />

z. B. für die Medizin technik.<br />

Gebr. Frei GmbH & Co. KG<br />

info@frei.de<br />

www.frei.de<br />

Primärschaltregler für den<br />

neuen Standard ASi-5<br />

Im Hinblick auf Industrie 4.0<br />

war eine Weiterentwicklung des<br />

bewährten ASi-Standards notwendig.<br />

Mit dem neuen Standard<br />

ASi-5 sind jetzt die Weichen für<br />

die nächste Dimension der Digitalisierung<br />

gestellt. Natürlich sind<br />

dafür auch Stromversorgungen notwendig,<br />

die auf seine Anforderungen<br />

abgestimmt sind. Pro Strang<br />

ist ein Netzteil mit 30,5 V DC Ausgangsspannung<br />

und Datenentkopplung<br />

gefordert, um Energie<br />

und modulierte Signale störungsfrei<br />

auf einer Leitung zu übertragen.<br />

Frei hat darauf frühzeitig reagiert<br />

und kann nach eigenen Angaben<br />

als einer der ersten Hersteller<br />

entsprechende Stromversorgungen<br />

anbieten. Die neuen Primärschaltregler<br />

(Bild 1), die auf der SPS zu<br />

sehen waren, haben sowohl Filter<br />

für ASi-5 als auch für ASi-3, sind<br />

also abwärtskompatibel. Am Ausgang<br />

stellen sie je nach Ausführung<br />

0...8 A bzw. 0...4 A zur Verfügung.<br />

Falls gewünscht liefert Frei<br />

als ODM (Original Design Manufaturer)<br />

die Geräte auch mit dem<br />

Marken namen des Kunden.<br />

Unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgungen für<br />

jeden Einsatzbereich<br />

Ein entscheidender Faktor für<br />

die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit<br />

von Geräten ist heute<br />

die Qualität der Versorgungsspannung.<br />

Viele Anwendungen<br />

sind daher auf unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgungen angewiesen.<br />

Bei einem Ausfall der<br />

Versorgungsspannung können<br />

sie mit internem oder externem<br />

Energiepuffer ausgelegt werden<br />

und lassen sich auch als Kompakt-USV<br />

mit integriertem Netzteil<br />

und Ladefunktion (Batterielader<br />

oder Caplader) ausstatten.<br />

Als Komplettanbieter bietet Frei<br />

das volle Programm: flexibel einsetzbare<br />

Standardkomponenten<br />

ebenso wie individuelle Lösungen,<br />

die in enger Zusammenarbeit<br />

mit dem Anwender entstehen<br />

(Bild 2). Ein gutes Beispiel ist<br />

eine unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />

nach Maß für die Medizintechnik.<br />

Sie wurde für sogenannte<br />

Schwestern rufsysteme<br />

Das AS-Interface-System<br />

(ASi) hat sich als einfache und<br />

kostengünstige Verdrahtungstechnik<br />

für Sensoren und Aktoren<br />

in vielen Bereichen durchgesetzt,<br />

vor allem weil Stromversorgung<br />

und Datenkommunikation<br />

über ein einziges Flachkabel<br />

laufen. Bei einigen Anwendungen<br />

stößt der aktuelle Standard<br />

ASi-3 inzwischen jedoch an<br />

seine Grenzen. Neben den 4-Bit<br />

Prozessdaten pro Slave bedeutet<br />

z. B. auch die Zykluszeit von<br />

10 ms bei Vollausbau mit 62 Teilnehmern<br />

oft eine Einschränkung<br />

und pro angeschlossenem Modul<br />

steht für Diagnosemeldungen nur<br />

1 Bit zur Ver fügung. Die Weiterentwicklung<br />

zu ASi-5 war daher<br />

Stromversorgung<br />

Bild 2: Die unterbrechungsfreie<br />

Stromversorgung wurde für<br />

Schwesternrufsysteme in Krankenoder<br />

Pflegehäusern entwickelt.<br />

(Urheber: Frei)<br />

in Kranken- oder Pflegehäusern<br />

entwickelt und wird wahlweise als<br />

6A-oder 9A-Ausführung ausgeliefert.<br />

Bei Ausfall der allgemeinen<br />

Stromversorgung stellt die<br />

USV die Funktion der Rufanlage<br />

sicher. ◄<br />

Buch zum neuen Standard ASi-5<br />

nur konsequent: Es lassen sich<br />

mehr Daten übertragen, mehr<br />

Teilnehmer anschließen und die<br />

Datenbreite vervierfacht sich.<br />

Gleichzeitig sinkt die Zykluszeit<br />

von 5 ms auf 1,2 ms (bei 24 Teilnehmern)<br />

und die Netzwerklänge<br />

pro Strang verdoppelt sich auf<br />

200 m. Zudem bietet ASi-5 eine<br />

deutlich erweiterte Diagnose.<br />

Das heißt, es stehen azyklische<br />

Dienste zur Verfügung sowie ein<br />

zusätz licher Diagnosekanal parallel<br />

zu den Prozessdaten. ASi-5<br />

eignet sich damit bspw. für Predictive-Maintenance<br />

und ist für die<br />

Zukunft bestens gerüstet. Mehr<br />

Informationen liefert das Buch<br />

„Automatisieren ist einfach – mit<br />

AS-Interface“ .<br />

https://www.as-interface.net/organisation/publikationen/buecher/<br />

meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />

77


Stromversorgung<br />

Unerschütterlich<br />

Programmierbare 600-W-Netzteile für Medizin- und Industriebereiche erfüllen MIL-STD-810G<br />

für Schock und Vibration<br />

TDK Corporation<br />

www.emea.lambda.tdk.com/de<br />

Wenn Größe eine Rolle spielt!<br />

Die TDK Corporation ergänzt<br />

ihr programmierbares Einbaunetzteil<br />

GXE-600 um eine Variante<br />

für Bereiche mit erhöhten Anforderungen<br />

an mechanische Stabilität<br />

und Umwelteinflüsse. Die<br />

Modelle mit der Typenbezeichnung<br />

GXE600/HD erfüllen die<br />

Für medizinische (Klasse BF)<br />

und andere Anwendungen wie<br />

ITE und Messgeräte bringt das<br />

kleine MEB-500A24F, 165,3<br />

x 85,2 x 41 mm messende<br />

AC/DC-Netzteil im Aluminiumchassisgehäuse<br />

alle notwendigen<br />

Sicherheitszulassungen<br />

mit. Für Langlebigkeit, auch in<br />

rauen Einsatzumgebungen sorgt<br />

eine beschichtete Leiterplatte.<br />

Die Stromversorgung arbeitet<br />

in einem Temperaturbereich<br />

von -20 °C bis +70 °C mit integriertem<br />

Lüfter geräuscharm,<br />

der last- und temperaturabhängig<br />

die Drehzahl variiert.<br />

Für Systemanpassungen lassen<br />

sich die 24 V am Ausgang<br />

noch mittels Potentiometer im<br />

Bereich 21,6…26,4 V justieren.<br />

Für geräteseitige Komponenten<br />

wie Lüfter oder Stand<br />

By – Elektronik stehen zusätzlich<br />

12 V/0,5 A und 5 V/1 A zur<br />

Verfügung. Ein Eingang für EIN/<br />

AUS- Fernschaltung und ein DC-<br />

Power Good Ausgang runden die<br />

Performance ab.<br />

Neumüller Elektronik<br />

GmbH<br />

www.neumueller.com<br />

Anforderungen des MIL-<br />

STD-810G für Schock<br />

and Vibration. Sicherheitszulassungen<br />

sowohl<br />

nach der IEC 60601-1 für<br />

Medizingeräte als auch<br />

nach der IEC 62368-1 für<br />

Industriebereiche eröffnen<br />

vielfältige Einsatzfelder.<br />

Diese konvektionsgekühlten<br />

Geräte mit gerade einmal<br />

1 HE Bauhöhe bieten als<br />

Besonderheit eine RS-485<br />

Schnittstelle (Modbus RTU<br />

Protokoll) und auch analoge<br />

Eingänge (0 - 6 V) um<br />

Ausgangsspannung und<br />

-strom programmieren zu<br />

können. Damit richtet sich<br />

das Gerät an Anwender, die<br />

spannungs-/stromprogrammierbare<br />

Netzteile ohne störende Lüftergeräusche<br />

für den Einsatz unter rauen<br />

Umgebungsbedingungen suchen.<br />

Die GXE600 sind mit 24 V oder<br />

48 V Nennausgangsspannung<br />

erhältlich und arbeiten als CVCC-<br />

Quelle (Constant Voltage, Constant<br />

Current). Der Programmierbereich<br />

für die Ausgangsspannung reicht von<br />

20 % bis 120 % und für den Ausgangsstrom<br />

von 20 % bis 100 %.<br />

Programmieren<br />

Sicherheitsfunktionen lassen<br />

sich über die Programmierung<br />

ebenso individuell anpassen wie<br />

die Anstiegsgeschwindigkeit des<br />

Ausgangs. Ferner liefert die Kommunikationsschnittstelle<br />

Daten zu<br />

Betriebsstunden und Temperaturen<br />

und kalkuliert daraus eine Prognose<br />

zur verbleibenden Lebenserwartung<br />

der Elektrolytkondensatoren. In Verbindung<br />

mit einem Fehler register<br />

ergeben sich damit neue Möglichkeiten<br />

zur Fernwartung und Fehlerdiagnose<br />

sowie für dynamische Serviceintervalle.<br />

Zum Schutz gegen<br />

Umwelteinflüsse<br />

wie Staub und Schmutz werden<br />

die Leiterplatten selektiv beschichtet.<br />

Optional ist eine Lochblechabdeckung<br />

(Bezeichnung: /HDA)<br />

erhältlich, um ein versehentliches<br />

Berühren spannungsführender Teile<br />

innerhalb des Netzteils zu verhindern.<br />

Die Prüfungen für Schock<br />

und Vibration nach MIL-STD-810G<br />

erfolgten nach der Methode 516.7<br />

Verfahren I, VI und MIL-STD-810G<br />

514.7 Kate gorie 4, 10.<br />

Weitbereichseingang<br />

Die Stromversorgungen arbeiten<br />

mit einem Weitbereichseingang von<br />

85 bis 265 V AC und verfügen über<br />

Geräteschutzsicherungen in L und<br />

N. Der Ableitstrom liegt mit


Die DNA von Metrofunk<br />

behält bei radikalen Reaktionen<br />

die Nerven<br />

Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />

Lepsiusstraße 89, D-12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />

info@metrofunk.de – www.metrofunk.de

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