2-2020
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
Fachzeitschrift für Medizintechnik-Produktion, Entwicklung, Distribution und Qualitätsmanagement
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November Mai/Juni 2/<strong>2020</strong> November-Dezember Jg. 11 1/2008<br />
Fachzeitschrift für<br />
Medizin-Technik<br />
meditronicjournal<br />
Neue Produktserie für die<br />
Medizintechnik, Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Chemie-Industrie<br />
TL Electronic, Seite 49
MORE THAN EVER<br />
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Editorial<br />
Was bedeutet die MDR für den EMSler?<br />
Autor:<br />
Peter Sommer, Account Manager<br />
bei Katek<br />
KATEK Frickenhausen GmbH<br />
www.katek-group.com<br />
www.bebro.com<br />
Die Medical Device Regulation hat für viel<br />
Wirbel in der Branche gesorgt. Doch wenn man<br />
die Situation einmal sachlich betrachtet, sind die<br />
Änderungen handelbar. Viele Anforderungen<br />
kennt der EMSler bereits von anderen Branchen.<br />
Ich möchte hier ein paar Punkte ansprechen.<br />
Definition Medizinprodukt<br />
Die MDR ändert nichts an der bekannten Definition<br />
des Medizinproduktes. Nicht alle Produkte,<br />
die in ein Medizingerät eingebaut werden, sind<br />
Medizinprodukte. Stromversorgungen, Komponenten,<br />
Leiterplatten, Stecker, Kabel müssen zwar<br />
so hergestellt werden, dass sie in der Medizintechnik<br />
problemlos eingesetzt werden können<br />
und den dortigen Anforderungen gerecht werden,<br />
sind aber selbst keine Medizinprodukte.<br />
Hersteller<br />
Als Hersteller wird derjenige bezeichnet, der<br />
das Produkt bzw. Gerät mit seinem Namen oder<br />
Label versieht und in Verkehr bringt. Er trägt die<br />
Verantwortung, dass das Produkt einwandfrei<br />
funktioniert und ist der alleinige Ansprechpartner.<br />
Treten Probleme auf, muss er Rede und Antwort<br />
stehen und für eine Lösung sorgen. Er muss die<br />
komplette Dokumentation gemäß MDR physikalisch<br />
vor Ort bei sich liegen haben. Dazu zählt die<br />
vollständige, detaillierte Technische Dokumentation,<br />
eine Risikoanalyse und eine klinische Bewertung<br />
sowie die dazuge hörenden klinischen Daten.<br />
Die MDR betrachtet den gesamten Lebenszyklus<br />
des Produktes.<br />
Nur der Hersteller darf das Produkt in Verkehr<br />
bringen. Aber nur, wenn es MDR-konform<br />
ist. Dies bedeutet, vollständige Dokumentation<br />
gemäß MDR und das CE-Kennzeichen.<br />
Was bedeutet dies für den EMSler?<br />
Provokant ausgedrückt: nichts. Es ist völlig<br />
klar, dass der EMSler seine Prozesse absichern<br />
muss. Dies beginnt bei der Beschaffung, wo er<br />
nachweisen muss, dass er nur freigegebene und<br />
originale Bauteile verwendet, die er vorschriftsmäßig<br />
lagert und verbaut. Die Prozesskette kann<br />
beliebig lang sein und er muss jeden produktrelevanten<br />
Teilprozess absichern und dokumentieren.<br />
Anschließend wird geprüft. Am Ende des<br />
Produktionsprozesses muss der EMSler/Fertiger<br />
lückenlos nachweisen, dass er alle Vorgaben<br />
eingehalten hat, die Prozesse i.O. waren<br />
und das Produkt die Tests bestanden hat. Die<br />
Tests müssen so beschaffen sein, dass sie alle<br />
kritischen Funktionalitäten erfassen. Dies muss<br />
belegt werden.<br />
Dies ist bei Produkten anderer Branchen<br />
auch so, beispielsweise im ATEX-Bereich oder<br />
bei Produkten mit funktionaler Sicherheit. Allerdings<br />
ist die Dokumentation für die MDR ausführlicher<br />
zu erstellen.<br />
Geheime Technologien und Prozesse<br />
Der EMSler muss alles beschreiben, jeden Prozess<br />
und jede Technologie. Verwendet er eine<br />
Technologie oder Materialien, die er nicht offen<br />
legen möchte, ist das Geschäft tot. Im Moment<br />
sind solche Situationen noch nicht geregelt.<br />
Verträge<br />
Die Gestaltung der Verträge ist sehr wichtig,<br />
denn hier werden die Anforderungen, die Aufgabenverteilung<br />
und die Verantwortlichkeiten festgelegt.<br />
Hier kann der EMSler auch seine Mehrkosten<br />
für die detailliertere und ausführlichere<br />
Dokumentation anbringen.<br />
Im Vertrag gilt es auch die gegenseitigen Erwartungen<br />
klar darzulegen. Dies gilt vor Allem in<br />
Bezug auf die Zertifizierungen. Ein EMSler muss<br />
nicht nach MDR zertifiziert sein, um Medizingeräte<br />
herstellen zu können. Je höher er zertifiziert<br />
ist, desto einfacher ist der Zulassungsprozess für<br />
den Hersteller. Ist der EMSler beispielsweise nach<br />
ISO 9001 zertifiziert, muss der Hersteller durch<br />
Audits sicherstellen, dass alle Anforderungen<br />
der MDR erfüllt werden. Der Aufwand wird für<br />
letzteren geringer, wenn eine Zertifizierung nach<br />
13485 vorliegt. Aber auch hier ist der Hersteller<br />
in der Verantwortung und muss die Audits entsprechend<br />
gestalten. Ist der EMSler nach MDR<br />
zertifiziert, ist dies für den Hersteller eine komfortable<br />
Situation, da er das CE-Zeichen schon<br />
mit dem Gerät mitkaufen kann. Er braucht dann<br />
nur noch die Zulassung bei einem Notified Body.<br />
Anders herum gilt: je besser das QM-System<br />
des Herstellers ist, desto weniger muss der EMSler<br />
an QMS liefern. Betrachten wir beispielsweise<br />
Start-Ups. Diese haben eine gute Idee, die sie<br />
umsetzen möchten. Sie haben weder das Geld<br />
noch bisher die Zeit gehabt, sich ausreichend zu<br />
zertifizieren. Dann können sie die Anforderungen<br />
als Dienstleistungen mit kaufen. Das Audit müssen<br />
sie trotzdem durchführen und sie tragen die<br />
Verantwortung für das Produkt.<br />
Es wird also alles nicht so heiß gegessen,<br />
wie es gekocht wird. Die EMSler sind, wie bei<br />
anderen Branchen auch, in der Pflicht, ihre Prozesse<br />
abzusichern, dies nachzuweisen und ausreichend<br />
zu dokumentieren. Die Verantwortung<br />
für das Gerät liegt beim Hersteller, der auch offiziell<br />
der In-Verkehr-Bringer ist.<br />
Peter Sommer<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
3
Inhalt/Impressum<br />
3 Editorial<br />
4 Inhalt/Impressum<br />
6 Aktuelles<br />
12 Dienstleister<br />
28 Produktion<br />
33 Lasertechnik<br />
38 Messtechnik/<br />
Qualitätssicherung<br />
42 Design<br />
44 Bildverarbeitung<br />
45 3D-Druck<br />
46 Medical PC/SBC/Zubehör<br />
50 Antriebe<br />
52 Software/Tools/Kits<br />
56 Komponenten<br />
62 Speichermedien<br />
64 Sensoren<br />
71 Bedienen und Visualisieren<br />
74 Stromversorgung<br />
November Mai/Juni 2/<strong>2020</strong> November-Dezember Jg. 11 1/2008<br />
Fachzeitschrift für<br />
Medizin-Technik<br />
meditronicjournal<br />
Neue Produktserie für die<br />
Medizintechnik, Lebensmittel-,<br />
Pharma- und Chemie-Industrie<br />
TL Electronic, Seite 49<br />
Schutz, Sicherheit und<br />
höchster Bedienkomfort –<br />
Multitouch Panel-PC und<br />
LCD in Edelstahl<br />
Branchen wie die Medizintechnik-,<br />
Lebensmittel-, Chemie- oder auch<br />
die Pharma-Industrie haben hohe<br />
hygienische Anforderungen und<br />
intensive Reinigungs verfahren. Mit<br />
der neuen Panel-PC und LCD-Produktserie<br />
bringt TL Electronic nun<br />
Systeme auf den Markt, die optimalen<br />
Schutz, Sicherheit und enormen<br />
Bedienkomfort bieten. 49<br />
Fachzeitschrift für<br />
Medizin-Technik<br />
meditronicjournal<br />
■ Herausgeber und Verlag:<br />
beam-Verlag<br />
Krummbogen 14, 35039 Marburg<br />
www.beam-verlag.de<br />
Tel.: 06421/9614-0<br />
Fax: 06421/9614-23<br />
■ Redaktion:<br />
Dipl.-Ing. Christiane Erdmann<br />
Dipl.-Ing. Reinhard Birchel<br />
redaktion@beam-verlag.de<br />
■ Anzeigen:<br />
Myrjam Weide, Tel.: 06421/9614-16<br />
m.weide@beam-verlag.de<br />
Sabine Tzschentke, Tel.: 06421/9614-11<br />
sabine.tzschentke@beam-verlag.de<br />
Tanja Meß, Tel.: 06421/9614-18<br />
tanja.mess@beam-verlag.de<br />
■ Erscheinungsweise:<br />
5 Hefte jährlich<br />
■ Satz und Reproduktionen:<br />
beam-Verlag<br />
■ Druck & Auslieferung:<br />
Brühlsche Universitätsdruckerei,<br />
Gießen<br />
Der beam-Verlag übernimmt trotz sorgsamer<br />
Prüfung der Texte durch die Redaktion<br />
keine Haftung für deren inhaltliche<br />
Richtigkeit. Alle Angaben im Einkaufsführer<br />
beruhen auf Kundenangaben!<br />
Handels- und Gebrauchsnamen, sowie<br />
Waren bezeichnungen und dergleichen<br />
werden in der Zeitschrift ohne Kennzeichnungen<br />
verwendet. Dies berechtigt nicht zu<br />
der Annahme, dass diese Namen im Sinne<br />
der Warenzeichen- und Markenschutzgesetzgebung<br />
als frei zu betrachten sind und<br />
von jedermann ohne Kennzeichnung verwendet<br />
werden dürfen.<br />
Design eines Kontrollmoduls für diagnostische<br />
medizinische Bildgebung<br />
Heitec wurde mit der Entwicklung eines Controller-Moduls beauftragt, das<br />
die Applikation zur Steuerung diagnostischer medizinischer Bildgebung und<br />
sicherheitskritischer Prozesse administrieren sowie alle benötigten Schnittstellen zu<br />
Peripheriegeräten und einem Graphic User Interface-Rechner managen soll. 42<br />
Prothese aus dem<br />
3D-Drucker<br />
Prothesen in der Orthopädie<br />
sind teuer. Eine Lösung<br />
für ein preiswerteres aber<br />
hochwertiges Produkt ist<br />
der 3D-Druck. Die Jenaer<br />
Antriebstechnik beteiligt sich<br />
an einem laufenden Forschungsprojekt<br />
und trägt<br />
dazu bei, das Druckverfahren<br />
zu beschleunigen und<br />
wirtschaftlich zu gestalten.<br />
45<br />
4 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Mai/Juni 2/<strong>2020</strong><br />
Auf sechs Füßen hochpräzise unterwegs<br />
Aerotech lanciert einen neuen Hexapod: Der HEX150 RC mit 150 mm Durchmesser<br />
ergänzt als kleinerer Bruder die bestehende Produktfamilie mit 500 und 300 mm<br />
Durchmesser. Neben dem Einsatz für die Qualitätssicherung in der Mess- und<br />
Prüftechnik sieht Aerotech vor allem auch Anwendungsmöglichkeiten in den Bereichen<br />
Automotive, Elektronik, Maschinenbau und Medizintechnik. 51<br />
Laserschweißen von<br />
Kunststoffen in der<br />
Medizintechnik<br />
Thermodrucker protokolliert Sterilisationsprozesse<br />
GeBE Elektronik und Feinwerktechnik liefert jetzt die Thermodrucker der Serie<br />
GeBE-MULDE Mini an Antonio Matachana S.A.. Die Überwachung der Sterilisatoren<br />
geschieht über die unabhängige Aufzeichnung von Temperatur und Druck während des<br />
Betriebes. 58<br />
Das Verfahren arbeitet partikel frei und<br />
ist für die Produktion im Reinraum<br />
prädestiniert. Es ist somit der Schlüssel<br />
für die Produktion in der Medtech-<br />
Branche. EVOSYS ist Spezialist für das<br />
Laserschweißen von Kunststoffen und<br />
stellt maßgeschneiderte Maschinen in<br />
diesem Bereich her. 33<br />
Industrieller Flash-Speicher für<br />
das Gesundheitswesen<br />
Cervoz, Vertrieb Karl Kruse, verfügt über<br />
verschiedene Formfaktor-Flash-Module, die<br />
überlegene Flash-ICs wie Ausdauer-MLC,<br />
zuverlässig keitsoptimierte MLC und Powerguard-<br />
Funktionsprodukte verwenden, um sicherzustellen,<br />
dass die Daten in Echtzeit korrekt verarbeitet<br />
werden können. 62<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
5
Aktuelles<br />
Marktführerschaft in der Biophotonik und Life<br />
Sciences bestätigt<br />
Der Standort in Lübeck steuert für das Laserunternehmen Coherent weiterhin auf Erfolgskurs und Wachstum<br />
Coherent in Lübeck ist mit den Laserlösungen auch stark in der Biophotonik / Life Sciences /<br />
Medizin engagiert<br />
Lübeck. Das große<br />
Wachstum der letzten<br />
Jahre und die Nachfrage<br />
nach unseren<br />
Produkten ist international<br />
so stark, dass<br />
wir eine erhebliche<br />
Erweiterung unserer<br />
Nutzfläche für Produktion,<br />
Forschung<br />
und Verwaltung an<br />
diesem Standort tätigen<br />
müssen. In den<br />
nächsten 1 ½ Jahren<br />
entsteht im Gewerbegebiet<br />
Genin Süd,<br />
Estlandring 6, ein viergeschossiger<br />
Neubau<br />
mit einer Nettofläche<br />
von mehr als<br />
13.000 m², das sind<br />
4.000 m² mehr Fläche<br />
als wir bisher<br />
nutzten. Wir sehen in<br />
dieser Erweiterung mehrere wichtige<br />
Vorteile: Erstens bauen wir<br />
effizientere und für unsere Bedürfnisse<br />
optimierte Reinräume. Konkret<br />
wird dies eine High-Tech-Produktionsstätte<br />
von Weltklasse sein.<br />
Zweitens wird es den Arbeitsablauf<br />
und die Kommunikation verbessern,<br />
wenn alle unserer Mitarbeiter<br />
unter einem Dach arbeiten. Und<br />
drittens wird das neue Grundstück<br />
eine zukünftige Erweiterung ermöglichen<br />
und uns in die Lage versetzen,<br />
mit der steigenden Nachfrage<br />
Schritt zu halten.“<br />
Über Coherent<br />
Coherent in Lübeck beschäftigt<br />
derzeit ca. 350 Mitarbeiter und wird<br />
weitere zusätzliche hochqualifizierte<br />
Arbeitsplätze schaffen. Dies ist ein<br />
großer Meilenstein in die Zukunft und<br />
ein Zeichen wichtigen Vertrauens für<br />
den Coherent Standort Lübeck. ◄<br />
Coherent Inc.<br />
www.coherent.de<br />
Coherent ist einer der führenden<br />
Hersteller von Lasern und laserbasierten<br />
Lösungen mit Sitz in<br />
Santa Clara, Californien/USA. Der<br />
Geschäftsbereich Lübeck ist einer<br />
der größten Standorte des Unternehmens.<br />
Das Produktportfolio<br />
des Lübecker Geschäfts bereichs<br />
umfasst sowohl dioden gepumpte<br />
Festkörperlaser (DPSSLs) als<br />
auch optisch gepumpte Halbleiterlaser<br />
(OPSL), für deren Technologie<br />
Coherent Pionierarbeit leistet.<br />
Dank der patentierten OPSL-<br />
Technologie hat sich das Unternehmen<br />
den Ruf erworben, sichtbare<br />
Wellenlängen zu erreichen,<br />
die mit anderen Lasern nicht möglich<br />
sind. Ebenso ist der Lübecker<br />
Standort führend im Bereich der<br />
Hochleistungs-UV-Wellenlängen.<br />
Als Hauptmärkte zählen hier die<br />
Halbleiterindustrie, Life Sciences/<br />
Biophotonik und die Mikroelektronik.<br />
Anwendungen wie die Stereolithografie<br />
und Laser-Markierung<br />
sind ebenso von hoher Bedeutung.<br />
Geschäftsführer Dr. Reinhard<br />
Luger dazu: „Coherent investiert<br />
in den Bau eines neuen Werkes in<br />
Dr. Reinhard Luger, Geschäftsführer Coherent in Lübeck, beim Spatenstich<br />
6 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Lösungen für elektronische Baugruppen und Systeme<br />
Was gibt es Neues in<br />
der Elektronikbranche?<br />
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und Produkte dieser Themenbereiche:<br />
Systementwicklung und Produktionsvorbereitung<br />
Materialien und Bauelemente<br />
Prozesse und Fertigung<br />
Zuverlässigkeit und Test<br />
Software und Produktionssteuerung<br />
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Aktuelles<br />
Bestimmung der Wirksamkeit von<br />
keimtötendender UV-Bestrahlung<br />
UV-C-Radiometer zur Desinfektionseffektivität und Sicherheit von UV-C-LEDs und keimtötenden Lampen<br />
GIGAHERTZ Optik<br />
Vertriebsgesellschaft für<br />
technische Optik mbH<br />
info@gigahertz-optik.de<br />
www.gigahertz-optik<br />
Das Radiometer X1-1-UV-3726<br />
ermöglicht die exakte Bestimmung<br />
der Wirksamkeit von keimtötendender<br />
UV-Bestrahlung (UVGI – UV<br />
Germicidal Irradiation) sowohl für<br />
keimtötende Niederdruck-Quecksilberlampen<br />
(254 nm) als auch<br />
für UV-C-LEDs. Zusätzlich verfügt<br />
das Gerät über eine ausreichende<br />
Empfindlichkeit, um zu erkennen, ob<br />
unerwünschte UV-Bestrahlung ein<br />
photobiologisches Sicherheitsrisiko<br />
Embedded Design unter Beachtung von Functional Safety<br />
Für kollaborierende Roboter ist Funktionale Sicherheit unerlässlich. esd electronics unterstützt<br />
solche Projekte mit Embedded Designs. Bild: Yuanda Robotics GmbH<br />
Sicherheitsrelevante Aspekte gewinnen in<br />
der Automatisierung zunehmend an Bedeutung.<br />
Vor diesem Hintergrund hat esd electronics<br />
ihre Engineering-Dienstleistung um<br />
Functional Safety (Funktionale Sicherheit)<br />
erweitert. Voraussetzung für die Umsetzung<br />
von sicherheitsrelevanten Entwicklungen sind<br />
speziell darauf geschulte Mitarbeiter. esd electronics<br />
verfügt über ein Expertenteam zu Funktionaler<br />
Sicherheit, bestehend aus Ingenieuren,<br />
die zuvor vom TÜV zertifiziert worden sind.<br />
Mit diesem Know-how kann das Unternehmen<br />
Steuerungselektronik und Software gemäß<br />
der Norm IEC 61508 (Funktionale Sicherheit<br />
elektronischer Systeme) sowie dem Performance<br />
Level d der DIN EN ISO 1021 entwickeln.<br />
Eine wichtige Voraussetzung für die Kooperation<br />
mit Unternehmen wie beispielsweise<br />
Hersteller von Robotersystemen oder Systemen<br />
für Theater. Neben der Entwicklung komplexer<br />
elektronischer Baugruppen für sichere<br />
Anwendungen bietet esd electronics seinen<br />
Kunden auch die Programmierung von Feldbus-Software<br />
(z. B. EtherCAT) sowie Schulungen<br />
und Support an. Das Unternehmen greift<br />
dabei auf langjährige Erfahrung in sicherheitsbezogenen<br />
Branchen wie der Medizin technik<br />
oder der Automobil-Industrie zurück. Im Rahmen<br />
von kundenspezifischen Entwicklungen<br />
im Bereich Embedded Design oder Feldbuskommunikation<br />
(z. B. EtherCAT) berücksichtigt<br />
es ebenfalls Anforderungen an SIL oder<br />
dem Performance Level.<br />
esd electronics gmbh<br />
sales@esd.eu<br />
www.esd.eu<br />
8 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Aktuelles<br />
für die Anwender darstellt. UVGI ist<br />
eine Sterilisationsmethode, die UV-<br />
C-Licht verwendet, um die DNS<br />
und RNS von Mikroorganismen<br />
wie Viren und Bakterien zu verändern,<br />
wodurch diese sich nicht<br />
mehr vermehren können. Die keimtötende<br />
Wirkung der UV-C-Strahlung<br />
hängt sowohl von ihrer Dosis<br />
(µJ / cm 2 ) als auch von ihrer Wellenlänge<br />
ab. Die Dosis wird durch<br />
die Messung der Bestrahlungsstärke<br />
(µW / cm 2 ) und die Dauer der Exposition<br />
bestimmt. Die Effektivität der<br />
keimtötenden Wirkung ist wellenlängenabhängig<br />
mit einem Maximum<br />
um 265 nm, wodurch die keimtötende<br />
Wirksamkeit von verfügbaren<br />
UV-C-LEDs größer ist als die<br />
von Hg-Lampen mit 254 nm.<br />
Sehr großer Dynamikbereich<br />
Das Radiometer X-1-1-UV-3726<br />
bietet für die UV-C-Bestrahlungsstärke-Messung<br />
einen sehr großen<br />
Dynamikbereich bis über<br />
100 mW / cm² hinaus mit einer Auflösung<br />
von 0,0001 µW / cm². Es ist<br />
auf die spektrale Empfindlichkeit von<br />
250 nm bis 300 nm kalibriert. Für die<br />
Messung von UV-LEDs mit bekannter<br />
Nennwellenlänge sind wellenlängenabhängige<br />
Kalibrierfaktoren<br />
in 5 nm-Schritten integriert. Zusätzlich<br />
ist eine 254-nm-Kalibrierung für<br />
Nieder druck Hg-Lampen sowie eine<br />
allgemeine Kalibrierung von 260 nm<br />
bis 290 nm für nicht spezifizierte UV-<br />
C-LEDs enthalten.<br />
Der X1-1-UV-3726 bietet eine<br />
ausreichende Empfindlichkeit, um<br />
die Einhaltung der Sicherheitsvorschriften<br />
und die Wirksamkeit<br />
der persönlichen Schutzausrüstung<br />
(PSA) gemäß dem anerkannten<br />
Grenzwert für die Exposition<br />
gegenüber aktinischem UV am<br />
Arbeitsplatz (ICNIRP) zu überprüfen.<br />
Dies erfordert Bestrahlungsstärken<br />
von < 0,2 µW/cm 2 bei 254 nm<br />
und < 0,1 µW/cm 2 bei 270 nm über<br />
eine Expositionszeit von 8 Stunden.<br />
Direkte Anzeige<br />
Das Handmessgerät bietet eine<br />
direkte Anzeige der gemessenen<br />
Bestrahlungsstärke oder Dosis<br />
und verfügt zudem über eine Peak-<br />
Hold-Funktion. Das Optometer kann<br />
auch über seine USB-Schnittstelle<br />
betrieben werden. Jedes Messgerät<br />
wird mit einem rückführbaren Kalibrierzertifikat<br />
des Gigahertz-Optik<br />
Kalibrierlabors geliefert. ◄<br />
Mit Lasertechnik die Krebstherapie<br />
verbessern<br />
Innovationsprojekt von LAP und Leuphana wird von Land und EU gefördert<br />
Den Startschuss für ein Vorhaben<br />
zur Verbesserung der Strahlentherapie<br />
für Krebspatienten mittels<br />
Lasertechnik gab jetzt Niedersachsens<br />
Wirtschaftsminister<br />
Dr. Bernd Althusmann. Er überreichte<br />
in Lüneburg einen Zuwendungsbescheid<br />
in Höhe von fast<br />
700.000 Euro für das Kooperationsprojekt<br />
„Innovative Unterstützung<br />
der reproduzierbaren Patientenpositionierung“.<br />
LAP GmbH<br />
Laser Applikationen und das Institut<br />
für Produkt und Prozessinnovation<br />
(PPI) der Leuphana Universität<br />
Lüneburg wollen mit diesem<br />
gemeinsamen Forschungsund<br />
Entwicklungsvorhaben in den<br />
kommenden zweieinhalb Jahren<br />
ein innovatives Medizinprodukt<br />
entwickeln, das höchstmögliche<br />
Sicherheit bei der Bildgebung<br />
und Patientenmarkierung für die<br />
punktgenaue Anwendung von<br />
Strahlungsquellen in der Tumortherapie<br />
gewährleistet.<br />
Neue Technologien<br />
entwickeln<br />
„Die Innovationsförderung hilft<br />
uns dabei neue Technologien zu<br />
entwickeln, die in der Krebstherapie<br />
den Behandlungserfolg verbessern.<br />
Die Kooperation mit der Leuphana<br />
stellt uns Forschungskapazitäten zu<br />
Verfügung, die wir als Mittelständler<br />
nicht selbst vorhalten können“,<br />
erläutert Jens Gauthier, Geschäftsführer<br />
von LAP, die Bedeutung<br />
der Zusammenarbeit. Kooperationspartner<br />
Prof. Dr. Anthimos<br />
Georgiadis vom PPI weist auf die<br />
Vorteile für die Universität hin: „Die<br />
Zusammenarbeit mit LAP fördert<br />
die Praxisrelevanz unserer Forschung.<br />
Sie zeigt außerdem einmal<br />
mehr, welches Potential der<br />
Wissenstransfer aus der Universität<br />
in die Industrie hat.“ Die Landesbeauftragte<br />
Monika Scherf, die das<br />
Amt für regionale Landesentwicklung<br />
in Lüneburg leitet, sieht in dem<br />
Vorhaben noch weiter reichende<br />
Perspektiven: „Innovationen in der<br />
Gesundheitswirtschaft haben das<br />
Potential unsere Region nachhaltig<br />
zu stärken. Durch das gute Zusammenspiel<br />
aller Akteure hier vor Ort<br />
ist es erstmalig gelungen, die neue<br />
Öffnungsklausel in Niedersachsen<br />
für uns zu nutzen, die besagt, dass<br />
bei besonderem Landesinteresse<br />
im Einzelfall auch größere Unternehmen<br />
aus dem Innovationsförderprogramm<br />
in Niedersachsen<br />
gefördert werden dürfen“.<br />
Copyright 2011<br />
Eric Shambroom<br />
Photography<br />
Übergabe des<br />
Förderbescheides<br />
Minister Althusmann übergab<br />
den Förderbescheid in feierlichem<br />
Rahmen im neu eröffneten<br />
LAP Show room. Neben<br />
der LAP Geschäftsführung, Prof.<br />
Dr. Anthimos Georgiadis von der<br />
Leuphana und der Landesbeauftragten<br />
Monika Scherf waren auch<br />
Jürgen Enkelmann, Geschäftsführer<br />
Wirtschaftsvereinigung Lüneburg<br />
und Stephen Struwe-Ramoth,<br />
Geschäftsführung NBank Lüneburg,<br />
anwesend, die das Kooperationsprojekt<br />
maßgeblich unterstützen.<br />
Als Ehrengast war Ulrich Mädge,<br />
Oberbürgermeister der Hansestadt<br />
Lüneburg, bei der Übergabe<br />
anwesend.<br />
Hintergrund:<br />
Die Förderung des Projekts<br />
erfolgt aus Mitteln des Landes<br />
Niedersachsen und des Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung<br />
(EFRE). Das Projekt<br />
unterstützt das Spezialisierungsfeld<br />
Gesundheits- und Sozialwirtschaft,<br />
einem Schwerpunktthema<br />
der Niedersächsischen regionalen<br />
Innovationsstrategie für intelligente<br />
Spezialisierung (RIS3).<br />
LAP GmbH Laser<br />
Applikationen<br />
info@lap-laser.com<br />
www.lap-laser.com<br />
9
Aktuelles<br />
MedConf <strong>2020</strong><br />
13. Kongress für Software- und Geräteentwicklung in der Medizintechnik, München, 20. bis 22. Oktober <strong>2020</strong>,<br />
Einreichung von Vortragsangeboten bis 14. Juni möglich<br />
chen mehrere hundert Teilnehmer<br />
die MedConf. Zusätzlich zur fachlichen<br />
Weiterbildung ist die Konferenz<br />
auch eine Drehscheibe für<br />
den Informationsaustausch. Networking<br />
ist auch mit den Betreuern<br />
der Fachausstellung und mit<br />
den Konferenzteilnehmern in den<br />
Pausen und während der Abendveranstaltungen<br />
angesagt.<br />
Verein Deutscher Ingenieure<br />
e.V.<br />
vdi@vdi.de<br />
medizintechnik@vdi.de<br />
www.vdi.de<br />
Vom 20. bis 22. Oktober <strong>2020</strong> ist<br />
das NH-Hotel in Aschheim-Dornach<br />
bei München wieder für drei Tage der<br />
Veranstaltungsort für den Branchentreff<br />
der Softwareexperten aus der<br />
Medizintechnik. Der MedConf-Kongress<br />
findet hier bereits zum dreizehnten<br />
Mal statt. Fachleute diskutieren<br />
aktuelle Themen rund um<br />
die Software- und Geräteentwicklung<br />
sowie Gerätevernetzung in<br />
der Medizintechnik. Jährlich besu-<br />
Themen<br />
Veranstalter der MedConf ist<br />
die HLMC Events GmbH. Gemeinsam<br />
mit Partnern ruft sie zur Einreichung<br />
von Vortragsangeboten<br />
bis zum 14. Juni <strong>2020</strong> zu folgenden<br />
Themenschwerpunkten auf: Software-<br />
und Geräteentwicklung sowie<br />
Gerätevernetzung (IoT) in der Medizintechnik,<br />
Normen und Richtlinien,<br />
die neue Medizinprodukteverordnung<br />
(MDR), In-vitro-Diagnostikum (IVD)<br />
sowie Qualitätssicherung und Risikomanagement.<br />
Des Weiteren werden<br />
Themen wie Usability Engineering,<br />
Safety und Security, agile Entwicklung,<br />
Anforderungsmanagement und<br />
künstliche Intelligenz innerhalb der<br />
Medizintechnik diskutiert. Insgesamt<br />
Medical Device Regulation wird verschoben<br />
Ankündigung der EU ist richtige<br />
Konsequenz aus Corona-Krise<br />
Der ZVEI sieht die Ankündigung der EU-<br />
Kommission, den Geltungsbeginn der neuen<br />
EU-Verordnung über Medizinprodukte (MDR)<br />
um ein Jahr zu verschieben, als folgerichtige<br />
Konsequenz aus der Corona-Krise. Die bisherige<br />
Situation stellt die Medizintechnikbranche<br />
in Deutschland und Europa vor nahezu unlösbare<br />
Herausforderungen.<br />
„Die Coronavirus-Pandemie trifft die Medizintechnikbranche<br />
in einer besonders kritischen<br />
Phase während der Umsetzung der MDR. Viele<br />
Hersteller von Medizinprodukten, besonders<br />
kleinere und mittlere Unternehmen, wären<br />
unter diesen Umständen nicht in der Lage, ihrer<br />
Dokumentationspflicht bis zum 26. Mai <strong>2020</strong><br />
nachzukommen“, so Christian O. Erbe, Vorsitzender<br />
des ZVEI-Fachverbands Elektromedizinische<br />
Technik. „Eine Verschiebung ist die<br />
richtige Entscheidung.“<br />
Die Ausbreitung des Coronavirus führt zu<br />
Einschränkungen bei Mobilität und Verfügbarkeit<br />
von Mitarbeitern. Es ist mit Ausfällen in<br />
Liefer ketten und Auswirkungen auf die Produktion<br />
zu rechnen. Hinzu kommt, dass die ohnehin<br />
geringe Anzahl Benannter Stellen nach<br />
MDR ihre Kontrollfunktion nicht mehr umfassend<br />
ausüben und Zertifizierungen nicht vornehmen<br />
können.<br />
Verfügbarkeit notwendiger Geräte<br />
sicherstellen<br />
„Angesichts der derzeitigen Situation, ist es<br />
unsere Aufgabe, die Verfügbarkeit der benötigten<br />
Geräte für Covid-19-Patienten sicherzustellen<br />
und nicht bereits bestehende Engpässe<br />
noch weiter zu verschärfen“, so Erbe.<br />
Der Aufschub des Geltungsbeginns sei ein<br />
pragmatischer und vorausschauender Schritt.<br />
Mit der MDR wurden die Anforderungen an<br />
die CE-Kennzeichnung von Medizinprodukten<br />
grundlegend überarbeitet. Neue Medizinprodukte<br />
aller Klassen müssen nach MDR bewertet<br />
werden, um in Verkehr gebracht werden zu<br />
dürfen. Produkte, deren Zertifikate nach der<br />
aktuellen Richtlinie (MDD) nicht mehr gültig<br />
sind, benötigen ebenfalls eine neue Konformitätsbewertung<br />
nach MDR.<br />
ZVEI - Zentralverband Elektrotechnikund<br />
Elektronikindustrie e. V.<br />
www.zvei.org<br />
10 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Aktuelles<br />
steht den Vortragenden ein Zeitrahmen<br />
von 45 Minuten zur Verfügung.<br />
Intensivcoachings<br />
Parallel zu den Vortragstracks<br />
werden wieder Intensivcoachings<br />
angeboten. Hierbei handelt es sich<br />
um 100-minütige interaktive Sessions,<br />
die von einem ausgewiesenen<br />
Experten moderiert werden. Teilnehmer<br />
an einem Intensivcoaching<br />
haben die Möglichkeit, Antworten<br />
auf die Fragen aus dem ausgewiesenen<br />
Themengebiet zu erhalten.<br />
VDI mit Fachbereich<br />
Medizintechnik<br />
Die VDI-Gesellschaft Technologies<br />
of Life Sciences tritt auf dem<br />
Kongress wieder als Verbandspartner<br />
auf. Mit dem Fachbereich Medizintechnik<br />
hat sie für die Themengebiete<br />
des Kongresses besondere<br />
Kompetenz. Insbesondere der Fachausschuss<br />
„Software in der Medizintechnik“<br />
ist auf der Veranstaltung<br />
mit Fachvorträgen vertreten. Interessenten<br />
können die Teilnahme<br />
am gesamten Kongress oder Eintages-<br />
bzw. Zweitagestickets erwerben.<br />
VDI-Mitglieder erhalten auf alle<br />
Konferenzpreise einen Preisnachlass<br />
von 15 Prozent. Die MedConf<br />
richtet sich an Mitarbeiter und Führungskräfte<br />
von Medizintechnikunternehmen,<br />
insbesondere aus<br />
den Bereichen Forschung und Entwicklung,<br />
Qualitätssicherung, Softund<br />
Hardwareentwicklung. Weitere<br />
Informationen und Einreichung der<br />
Vortragsangebote unter:<br />
www.medconf.de ◄<br />
Neuer Termin <strong>2020</strong> für die MedtecLIVE im Verbund mit<br />
MedTech Summit Congress & Partnering<br />
MedtecLIVE und MedTech<br />
Summit<br />
www.medteclive.com<br />
Das Bayerische Gesundheitsministerium<br />
wurde am 10.03.<strong>2020</strong><br />
durch den Ministerrat beauftragt,<br />
Großveranstaltungen mit mehr als<br />
1.000 Teilnehmern zunächst bis<br />
einschließlich 19.04.<strong>2020</strong> zu untersagen.<br />
Auf dieser Grundlage hat die<br />
MedtecLIVE GmbH beschlossen,<br />
die MedtecLIVE im Verbund mit<br />
dem MedTech Summit Congress &<br />
Partnering auf einen neuen Termin<br />
von Dienstag, 30. Juni bis Donnerstag,<br />
2. Juli <strong>2020</strong> zu verschieben.<br />
Der Schutz der Gesundheit und<br />
Sicherheit von Ausstellern, Besuchern<br />
und Mitarbeitern hat für die<br />
MedtecLIVE GmbH höchste Priorität.<br />
Die Geschäftsführung der<br />
MedtecLIVE hat sich für eine Verschiebung<br />
der Veranstaltung auf den<br />
Termin 30. Juni bis 2. Juli <strong>2020</strong> entschieden.<br />
Rolf Keller, Geschäftsführer<br />
MedtecLIVE GmbH: „Wir bedanken<br />
uns ausdrücklich bei allen Kunden,<br />
Partnern und Medienvertretern<br />
für das gezeigte Verständnis.<br />
Wir freuen uns, dass die Branche<br />
weiter hin mit großer Geschlossenheit<br />
hinter dem Event steht. In<br />
Abstimmung mit unseren Partnern<br />
und dem Forum MedTech Pharma<br />
als ideellen Träger von Messe und<br />
Kongress haben wir jetzt einen Termin<br />
für das Branchenevent gewählt.“<br />
Die MedtecLIVE in Verbund mit<br />
dem MedTech Summit ist ein führender<br />
Branchentreffpunkt für die<br />
Wertschöpfungskette der Medizintechnik<br />
in Europa. „Die Pflege und<br />
der Ausbau von Geschäftsbeziehungen<br />
sowie das Networking von<br />
Experte zu Experte sind aktuell wichtiger<br />
denn je. Mit dem neuen Termin<br />
schaffen wir Planungssicherheit<br />
für unsere Austeller, Besucher und<br />
Kongressteilnehmer“, so Alexander<br />
Stein, Leiter MedtecLIVE bei der<br />
NürnbergMesse. „Mit Blick auf die<br />
aktuelle Situation steht die MedtecLIVE<br />
am neuen Termin unter spürbar<br />
besseren Vorzeichen. Davon<br />
profitiert die gesamte Medtech-<br />
Community.“ ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
11
Dienstleister<br />
Mehr Funktionsintegration in der<br />
Medizintechnik wagen<br />
Embedded-Entwicklungsdienstleistungen im Bereich FPGAs, SoCs, SoMs verhelfen medizinischen Geräten zu<br />
noch mehr Datenverarbeitungsleistung auf kleinstem Raum<br />
geschickt werden. Sie können nun<br />
direkt integriert im Gerät erfolgen.<br />
Autoren:<br />
Miriam Leunissen,<br />
Freie Journalistin,<br />
Benedikt Appold,<br />
Solectrix GmbH<br />
www.solectrix.de<br />
Über Human-Resources-Experten<br />
wird gerne der Scherz gemacht:<br />
„Suchen promovierten Datenmanager<br />
mit 10 Jahren Projektmanagement-Erfahrung<br />
und höchstens 25<br />
Jahre alt“. Medizintechnik-Experten<br />
kennen solche Priorisierungs-<br />
Probleme im Zeitalter der Digitalisierung<br />
medizintechnischer Geräte<br />
ebenfalls - nur dass die hier auftretende<br />
Herausforderung darin<br />
besteht, immer größere Datenmengen<br />
von immer mehr und immer<br />
leistungs fähigeren Sensoren in<br />
immer kleineren Geräten anhand<br />
immer komplexerer Algorithmen<br />
und dennoch optimal in Echtzeit<br />
zu verarbeiten.<br />
Embedded-Spezialisten können<br />
diese Ziele als Dienstleister häufig<br />
durch Unterstützung bei der Hardund<br />
Softwareintegration erreichen<br />
und sogar optimieren. Eine häufig<br />
in der Medizintechnik noch unterschätzte<br />
Methode sind dabei auf<br />
Hardware-Ebene programmierbare<br />
Bausteine, wie FPGAs, SoCs<br />
und SoMs. FPGAs sind programmierbare<br />
integrierte Schaltkreise,<br />
bei denen deutlich weniger Funktionen<br />
festgelegt sind als bei herkömmlichen<br />
Schaltkreisen (ICs).<br />
Ein System on a Chip (SoC) ist ein<br />
Mikrochip mit allen nötigen elektronischen<br />
Schaltkreisen und Teilen<br />
– darunter auch FPGAs - für<br />
ein bestimmtes System in einer einzigen<br />
integrierten Schaltung (Integrated<br />
Circuit, IC). Ursprünglich<br />
wurden solche SoC-Designs in kleinen,<br />
zunehmend komplexen elektronischen<br />
Endverbraucher-Geräten<br />
wie Wearables oder Smartphones<br />
eingesetzt. Je kleiner, leistungsstärker<br />
und mobiler Medizin- und Laborgeräte<br />
werden sollen, umso mehr<br />
werden sie auch in diesen Bereichen<br />
zur interessanten Option - insbesondere,<br />
wenn beispielsweise Echtzeitfähigkeit<br />
in der Sensordatenverarbeitung<br />
gefragt ist. Weiterer Vorteil der<br />
integrierten Lösung: Automatisierte<br />
Auswertungen müssen nicht störanfällig<br />
über externe Rechenmodule<br />
Anwendungsbereich<br />
Digitalmikroskopie<br />
Die Vorteile des FPGA-Einsatzes<br />
zeigen sich unter anderem bei einer<br />
sehr kompakten, Digitalmikroskopie-<br />
Plattform. Basis dieser sinaCAM-<br />
Lösung ist eine spezielle Bildverarbeitungskette<br />
implementiert in einen<br />
Xilinx Artix 7 FPGA. Das hier aktive<br />
Bildgebungs- und -verarbeitungssystem<br />
kann sowohl in Kombination<br />
mit 3D-Monitoren mit Brille als auch<br />
mit brillenlosen Systemen kombiniert<br />
werden. Erreicht wird so eine hohe<br />
Bildqualität mit geringster Latenz –<br />
im letztlich wohl leistungsfähigsten,<br />
marktreifen 3D-Bildgebungssystem,<br />
das derzeit zu finden ist.<br />
Die speziellen Kameraköpfe können<br />
bis zu 30 Bilder pro Sekunde<br />
in gestochen scharfer 4K-UHD-Auflösung<br />
aufnehmen. Das „real 3D“-<br />
Konzept stellt die synchrone Aufnahme<br />
der Bilddaten sicher. Durch<br />
die Verarbeitung innerhalb eines einzelnen<br />
FPGAs sind einheitliche Bildeigenschaften<br />
garantiert.<br />
Eine solche Plattform ist in der<br />
ersten Stufe als Nachrüstsystem<br />
für bestehende Stereomikroskope<br />
gedacht. Dabei werden die Okulare<br />
des Mikroskops durch die<br />
adaptierten sinaSCOPE-Kameraköpfe<br />
ersetzt. Die bisher aufwändige,<br />
mechanische Justage von<br />
3D-Kamerasystemen in Mikroskopen<br />
erfolgt - dank Systemintegration<br />
– dann in Form eines automatisierten,<br />
leistungsfähigen Software-<br />
Korrektursystems.<br />
Anwendungsbereich<br />
Diagnostik<br />
Auch im Bereich Diagnostik lassen<br />
sich durch gezielten SoC-und<br />
SoM-Einsatz Quantensprünge an<br />
Analytik-Leistung erzielen. Hierbei<br />
sticht vor allem die Auslegung<br />
einer Systemarchitektur auf eine<br />
elegante Kombination aus CPU (für<br />
Konfiguration und Management-Auf-<br />
12 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
erprobte FPGA-IP-Cores. Neben<br />
den durch IP-Cores belegten Ressourcen<br />
bleiben immer noch jede<br />
Menge Logikelemente übrig für<br />
die Haupt-Applikation des jeweiligen<br />
Projekts.<br />
Dennoch werden immer wieder<br />
von Geräteentwickler Bedenken<br />
wegen möglicher höherer Entwicklungskosten<br />
oder zu wenig Flexibilität<br />
des Geräts geäußert. Diese sind<br />
meist unbegründet, wie die Erfahrung<br />
zeigt. Allerdings müssen einige<br />
Punkte beachtet werden.<br />
gaben, Visualisierung, Speicherung,<br />
Anbindung über ein Betriebssystem<br />
an Systemumgebung) und FPGA.<br />
Durch diese lassen sich echtzeitkritische<br />
Aktionen, wie beispielsweise<br />
eine permanente Überwachung<br />
einer Motorbewegung oder eine<br />
echtzeitkritische Datenerfassung,<br />
elegant und gesichert bewerkstelligen.<br />
So lassen sich unter anderem<br />
Temperierungslösungen mit höchsten<br />
Anforderungen an Genauigkeit<br />
und Robustheit realisieren.<br />
Ein Beispiel<br />
Bei der Entwicklung eines hochsensitiven,<br />
zweidimensionalen<br />
Detektionssystems für die molekulare<br />
Diagnostik entstand auf diesem<br />
Weg eine Technologie für eine<br />
besonders präzise Temperaturregelung<br />
von Analyseproben. Die Innovation<br />
des Systems besteht in der<br />
Fähigkeit, jedes der vorhandenen<br />
Heiz- und Kühlelemente individuell<br />
ansteuern und optimieren zu<br />
können. In einer PCR-Einheit für<br />
96 Proben kann dadurch über ein<br />
Heiz- und Kühlsystem mit sechs<br />
Peltier-Elementen eine Homogenität<br />
über alle Gefäße in allen Phasen<br />
der Heiz- und Kühlrampen von kleiner<br />
0,5 °C erreicht werden.<br />
Realisiert ist diese hochpräzise<br />
Temperaturregelung mit<br />
einem STM32 Mikrocontroller. Die<br />
STM32-Familie von STMicroelectronics,<br />
die auf dem Arm-Cortex-<br />
M-Prozessor basiert, ist so konzipiert,<br />
dass sie den Benutzern von<br />
MCUs vielfältige Freiheitsgrade bietet.<br />
Sie ermöglicht dem Entwickler<br />
sehr hohe Leistung, Echtzeitfähigkeit,<br />
digitale Signalverarbeitung,<br />
Low-Power-/Niederspannungsbetrieb<br />
und Konnektivität bei größtmöglicher<br />
Integration.<br />
Entwicklungs- und<br />
Performancevorteile<br />
Die Erfahrung zeigt: Für die<br />
großen medizintechnischen Herausforderungen<br />
des neuen Jahrzehnts,<br />
wie „Virtualisierung“ und „(Big) Data<br />
Analytics“ ließe sich durch gezielte<br />
Funktionsintegration in FPGAs,<br />
System-on-Chip (SoC) und Systemon-Module<br />
(SoM) Lösungen in der<br />
Bild- und weiteren Sensordatenverarbeitung<br />
vieles abgewinnen.<br />
Der Vorteil von FPGAs liegt dabei<br />
darin, dass sie die Entwicklungs- und<br />
Performance-Vorteile von Hardwareanwendungen<br />
mit den Vorteilen von<br />
Softwarelösungen kombinieren. Nur<br />
werden beim FPGA nicht, wie bei<br />
normaler Software, die zeitlichen<br />
und logischen Abläufe programmiert,<br />
sondern die Funktionsstruktur<br />
des elektronischen Bausteins.<br />
Auch System-on-Module-Platinen<br />
(SoM) können in der Medizintechnik<br />
zum Einsatz kommen. SoMs<br />
sind komplette Systeme auf Basis<br />
von SoCs (System-on-a-Chip), die<br />
Hardware-Prozessoren mit FPGAs<br />
kombinieren. Die resultierenden<br />
Systeme bieten eine große Menge<br />
an Schnittstellen, viele davon implementiert<br />
als wiederverwertbare und<br />
Plattformdenken<br />
Der eine ist Plattformdenken: So<br />
lohnt es sich, für so viele Anwendungen<br />
wie möglich auf eigens<br />
zusammengestellte Entwicklungskits<br />
und vorhandene Lösungen zu<br />
setzen, auf welchen, für eine spezifische<br />
Neuentwicklung aufgesetzt<br />
werden kann. FPGA und SoC-Spezialisten<br />
haben hierfür im Idealfall<br />
auch eigene Starter- und Entwicklungskits<br />
am Start. Zudem muss<br />
bereits vor Beginn der Entwicklung<br />
gewissenhaft definiert werden, was<br />
die hochperformante Kernfunktionen<br />
(Hardware) und was ggf. änderbare<br />
Parameter (Aufgabe der Software)<br />
des Geräts werden sollen.<br />
Außerdem ist es in der Medizintechnik<br />
häufig sinnvoll, mit verfügbaren,<br />
vorzertifizierten IP-Cores<br />
(Makros für CPU-Kerne, Koprozessoren<br />
etc.) oder Modulen wie<br />
dem SX-K7 Modul zu arbeiten. ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
13
Dienstleister<br />
Gemeinsam Leben retten<br />
Branchenübergreifendens Teamwork fördert medizinische Innovationen<br />
Durch die umfassende Zusammenarbeit mit Experten gelangen Innovationen schneller zur Marktreife<br />
Autor:<br />
Tobias Fischer,<br />
Senior Marketing Manager<br />
Protolabs<br />
www.protolabs.de<br />
Bei Innovationen in der Medizin<br />
kommt es darauf an, Ideen Wirklichkeit<br />
werden zu lassen. Um schnell<br />
von einem ersten Geistesblitz zum<br />
tatsächlich einsatzfähigen Medizinprodukt<br />
zu gelangen, sind branchenübergreifende<br />
Zusammenarbeit<br />
und tiefgreifende Sachkenntnis<br />
erforderlich.<br />
Nur wenige Branchen profitieren<br />
in einem so großen Umfang von<br />
Innovationskraft und neuen Technologien<br />
wie die Medizin. Ganz<br />
gleich, ob neue Behandlungsmethoden<br />
oder Medikamente, medizinische<br />
Hilfsmittel oder Analyseverfahren<br />
– die Medizinbranche ist<br />
für bessere Heilungsmöglichkeiten<br />
auf neue Ideen angewiesen. Wichtig<br />
für solche Innovationen ist, dass<br />
sie sich von der ersten Idee bis zur<br />
endgültigen Anwendung als hilfreich<br />
für die Patientenversorgung<br />
herausstellen und einen Nutzen für<br />
die Medizin liefern können.<br />
Vor allem in Krisenzeiten, wie zur<br />
aktuellen Covid-19-Pandemie, zeigt<br />
sich aber auch, dass es bei Innovationen<br />
in der Medizin letztendlich<br />
darauf ankommt, dass Menschenleben<br />
gerettet werden. Hierzu sind<br />
vor allem Flexibilität und Schnelligkeit<br />
gefragt. Die komplexen Anforderungen,<br />
die hier allerdings noch<br />
an medizinische Produkte gestellt<br />
werden, machen den Innovationsprozess<br />
zu einer Aufgabe, die kaum<br />
von einzelnen Experten alleine zu<br />
bewerkstelligen ist. Um schlussendlich<br />
ein Produkt in der Hand zu<br />
halten, das sich für die Rettung von<br />
Menschenleben eignet, bedarf es<br />
der fruchtbaren Zusammenarbeit<br />
von Experten aus unterschiedlichen<br />
Branchen. Dienstleister verfügen<br />
über entsprechende Netzwerke<br />
und können ihre Kunden von der<br />
Idee bis zum fertigen Produkt unterstützen.<br />
Aufgrund ihrer Erfahrung,<br />
einem modernen Maschinenpark<br />
und ihren Partnern kann die Zeit<br />
bis zum Prototypen und dem Endprodukt<br />
deutlich verkürzt werden.<br />
Eine Idee, die alles<br />
verändern kann<br />
Insbesondere im Zuge moderner<br />
medizinischer Produkte sind oftmals<br />
Ingenieure, die vielleicht nicht aus<br />
dem medizinischen Bereich kommen,<br />
Impulsgeber für wichtige Innovationen.<br />
Aber auch Naturwissenschaftler<br />
und Menschen, die aus<br />
keinem der genannten Bereiche<br />
stammen, können bahnbrechende<br />
Ideen anstoßen und so Innovationen<br />
fördern. Während die erste<br />
Idee nicht zwingend durch einen<br />
Experten er dacht werden muss, sind<br />
vor allem in den nächsten Schritten<br />
je nach Art der Innovation und<br />
Anforderung, Experten verschiedener<br />
Branchen gefragt.<br />
Durch immer breiter verteiltes<br />
Fachwissen, das auf verschiedenen<br />
Schultern ruht, sind auch Expertenmeinungen<br />
aus unterschiedlichen<br />
Branchen entscheidend, wenn es<br />
darum geht eine innovative Idee<br />
hinsichtlich ihrer Machbarkeit und<br />
ihres Nutzens einzuordnen. Ist die<br />
Innovation eine Möglichkeit zur minimalinvasiven<br />
Methodik zur genauen<br />
Analyse der Vitalfunktionen mittels<br />
einer kleinen Sonde, ist es natürlich<br />
zunächst sinnvoll mit einem Mediziner<br />
zu sprechen, ob eine solche<br />
Methode bereits in der Praxis<br />
bekannt ist und, ob diese Methode<br />
medizinisch auch wirklich umsetz-<br />
14 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
Die additive Fertigung der Medizinbranche bringt zusätzliche Flexibilität<br />
bar ist. Genauso müssen aber auch<br />
die technologische Umsetzung und<br />
die ingenieurtechnischen Anforderungen<br />
der Innovation genau überprüft<br />
werden.<br />
Entscheidende Vorbereitung<br />
zum Prototypen erfordert<br />
Zusammenarbeit<br />
Im nächsten Schritt, nämlich der<br />
eigentlichen Umsetzung, sind verschiedene<br />
Aspekte zu beachten,<br />
die aus der Innovation einen echten<br />
Lebensretter machen. So muss<br />
zunächst einmal über die genaue<br />
technologische Umsetzung nachgedacht<br />
werden. Wie können beim Beispiel<br />
der minimalinvasiven Methodik<br />
mögliche Mittel der Sensorik<br />
aussehen? Welche Abmessungen<br />
sind zu beachten? Und wie kann das<br />
ganze Konstrukt in einer gleichzeitig<br />
ansprechenden, aber auch allen<br />
Aspekten moderner Medizin gerecht<br />
werdenden Form verbaut werden?<br />
Spätestens an diesem Punkt sind<br />
branchenübergreifende Sachkenntnisse<br />
gefragt. Selbst wenn es sich<br />
beim Ideengeber um ein multinationales<br />
Unternehmen handelt, sind<br />
in den seltensten Fällen Mediziner,<br />
CAD-Konstrukteure, Elektronik-<br />
Fachkräfte und Programmierer in<br />
einer einzelnen Abteilung versammelt.<br />
Um dennoch schnell einen Plan<br />
für ein funktionierendes Produkt zu<br />
erhalten, ist es aber zwingend notwendig,<br />
dass diese Experten eng<br />
und intensiv miteinander kommunizieren<br />
und an der gemeinsamen Aufgabe<br />
arbeiten. Wenn diese Zusammenarbeit<br />
funktioniert und zielführend<br />
gestaltet wird, kann am Ende<br />
der zweiten Phase auf einen ersten<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
Entwurf zur Produktion eines Prototyps<br />
zurückgegriffen und mit dem<br />
mitunter schwierigsten Abschnitt der<br />
Schaffung innovativer Medizintechnologien<br />
begonnen werden: der Prototypenfertigung.<br />
Auswahl der Partner<br />
ist entscheidend für<br />
einwandfreie Prototypen<br />
Neben einer funktionierenden<br />
Sensorik, Mechanik und Software<br />
kommt es bei der Herstellung eines<br />
ersten Prototyps auf eine Vielzahl<br />
unterschiedlicher Fertigungsaspekte<br />
an. Insbesondere, wenn es um die<br />
äußere Gestaltung geht, aber auch<br />
bei kleineren Teilen, die später im<br />
Innenraum alle notwendigen Elektronikkomponenten<br />
an Ort und Stelle<br />
halten, müssen nach der ursprünglichen<br />
Gestaltung diverse Aspekte<br />
bezüglich Design, Funktionalität<br />
und Anwendung in medizinischen<br />
Umgebungen berücksichtigt werden.<br />
Entscheidend ist hier neben<br />
der tatsächlichen CAD-Datei auch<br />
die Wahl, wie ein entsprechender<br />
Prototyp hergestellt werden soll,<br />
welches Material genutzt wird und,<br />
ob zusätzliche Nachbearbeitungen<br />
nötig sind.<br />
Geeignete Materialien<br />
Soll beispielsweise für ein neues<br />
medizinisches Analysegerät ein<br />
erster Prototyp für das Gehäuse<br />
gefertigt werden, stellt sich zunächst<br />
die Frage, aus welchem Material dieser<br />
bestehen soll. Ist beim ersten<br />
Prototypen bereits eine Inbetriebnahme<br />
mit entsprechenden Tests<br />
zur Funktionalität geplant, stellen<br />
sich hier andere Anforderungen<br />
an die einzelnen physikalischen<br />
Voraussetzungen, die das Material<br />
mit sich bringen muss, als bei<br />
einem Prototyp, der tatsächlich<br />
noch keine Funktionalität testen<br />
soll. Anhand der jeweiligen Materialauswahl<br />
kann dann auch die<br />
Fertigungsweise bestimmt werden.<br />
Insbesondere bei der Prototypenfertigung<br />
im Medizinbereich ist es<br />
an dieser Stelle aber wichtig, dass<br />
mit Partnern zusammengearbeitet<br />
wird, die bei der Herstellung umfassendes<br />
Know-how aufweisen.<br />
Fertigungsverfahren<br />
Müssen für das medizinische Analysegerät<br />
Einzelteile aus verschiedenen<br />
Materialien gefertigt werden,<br />
sind unter Umständen unterschiedliche<br />
Fertigungsverfahren<br />
wie additive Fertigung, CNC-Fräsen<br />
oder das Spritzgussverfahren sinnvoll.<br />
Jedes für sich benötigt unterschiedliche<br />
Kenntnisse hinsichtlich<br />
Design und der Machbarkeit einzelner<br />
Teile. Während man sich also<br />
bei dem Teilaspekt der Programmierung<br />
für die Software des Analysegerätes<br />
auf einen jeweiligen Spezialisten<br />
verlässt, gilt das auch für<br />
die Herstellung der Einzelteile der<br />
jeweiligen medizinischen Innovation.<br />
Dienstleister bieten hierzu<br />
beispielsweise neben der automatisierten<br />
Machbarkeitsanalyse, die<br />
eine Datei bereits nach der Umsetzbarkeit<br />
in verschiedenen Verfahren<br />
überprüft, auch spezielle Zertifizierungen,<br />
die beim Einsatz in der<br />
Medizin entscheidend sind.<br />
Schnellere Iterationsvorgänge<br />
als Katalysator bis<br />
zur Marktreife<br />
Nach erfolgreicher Planung und<br />
Umsetzung einer innovativen Idee<br />
ist im besten Fall ein erster Prototyp<br />
zum Test der Funktionalität entstanden.<br />
Wie dieser sich aber tatsächlich<br />
im mitunter rauen Einsatz<br />
in einer medizinischen Umgebung<br />
schlägt, können erst zahlreiche<br />
Tests zeigen, die schlussendlich<br />
auch für eine Zulassung durchgeführt<br />
werden müssen. Da erst<br />
Feldversuche Probleme bezüglich<br />
Materialauswahl oder Funktionalität<br />
ans Licht bringen, ist es auch in<br />
den nachfolgenden Schritten wichtig<br />
auf Partner mit Branchenexpertise<br />
zu bauen.<br />
Zeit sparen<br />
Einzelne Iterationsvorgänge und<br />
die weiteren Schritte können mitunter<br />
lange Zeit in Anspruch nehmen. Mit<br />
Experten auf den jeweiligen Gebieten<br />
zu kooperieren, kann hier wertvolle<br />
Wochen und Monate einsparen,<br />
bis schließlich ein marktreifes<br />
Produkt entsteht. Flexibilität und<br />
Kenntnisse der Medizinbranche sind<br />
hier von besonderem Vorteil, da sie<br />
dafür sprechen, dass alle am Projekt<br />
Beteiligten das Ziel von innovativen<br />
Projekten in der Medizin<br />
kennen: den medizinischen Alltag<br />
einfacher zu gestalten und, wenn<br />
es hart auf hart kommt, gemeinsam<br />
an Lösungen zu arbeiten, die<br />
Leben retten können. ◄<br />
3D-Druck ermöglicht schnelle Fertigung dringend benötigter Ventile für<br />
Notfallbeatmungsmasken<br />
15
Dienstleister<br />
Elektronik für die kleinste 5-Achs-<br />
Fräsmaschine der Dentalwelt<br />
Die DMU (Dental Manufacturing Unit) GmbH mit Sitz in Salzburg realisiert anspruchsvolle CNC-Technologie und<br />
bietet präventive Instandhaltung und Softwareentwicklung.<br />
DMU Board-01429<br />
Ginzinger electronic systems<br />
GmbH<br />
www.ginzinger.com<br />
DMU Board-01443<br />
Technologisch führend in diesem<br />
Bereich, entwickelt DMU Spezialmaschinen<br />
für die Bearbeitung von<br />
Zahnrohstoffen. Bei der Industrialisierung<br />
einer innovativen Mini-5-<br />
Achs-Fräsmaschine – nach eigenen<br />
Angaben der kleinsten der Welt -<br />
setzt DMU auf die Kooperation mit<br />
Ginzinger electronic systems aus<br />
Oberösterreich. Künftig wird die<br />
5-Achs-Fräsmaschine in vierstelligen<br />
Stückzahlen produziert und<br />
weltweit an Zahnärztinnen und Dentallabors<br />
geliefert.<br />
Die Erfindung<br />
Es begann mit der Erfindung der<br />
kleinsten 5-Achs-Fräsmaschine der<br />
Welt für die Dentalmedizin. Das Salzburger<br />
Start-Up DMU GmbH, das<br />
mittlerweile ca. 30 MitarbeiterInnen<br />
zählt, entwickelte diese 2015 bis zur<br />
Serienreife. Um die Anpassungen<br />
vom Prototypen hin zum fertigen,<br />
industrietauglichen Produkt vorzunehmen,<br />
waren Änderungen an<br />
der bisher verwendeten Proof-of-<br />
Concept-Elektronik notwendig. Der<br />
Druck zur Finalisierung des Produkts<br />
war enorm, da eine Vorstellung auf<br />
der größten Dentalmesse der Welt<br />
im Frühjahr 2017 geplant war. Um<br />
die Fräsenelektronik rasch serientauglich<br />
umzusetzen, beauftrage<br />
DMU im Mai 2016 Ginzinger electronic<br />
systems mit der Optimierung<br />
und Integration der elektronischen<br />
Komponenten.<br />
Projektstart<br />
Der Projektstart erfolgte umgehend.<br />
Die Hardware der Prototypen<br />
war ursprünglich auf viele Platinen<br />
mit hohem Verdrahtungsaufwand<br />
ausgelegt. In der Serienproduktion<br />
wäre dieser nicht tragbar.<br />
Das Ziel war daher, alle Funktionen<br />
auf zwei Platinen, einem IO-Board<br />
und einem Spindelcontroller-Board,<br />
neu zu integrieren und so zu designen,<br />
dass diese ideal an das Fräsmaschinengehäuse<br />
angepasst und<br />
thermisch gesichert sind. Darüber<br />
hinaus sollte der Montageaufwand<br />
minimiert, sowie Hardware-/<br />
Software funktionsgruppen logisch<br />
und wirtschaftlich optimiert werden.<br />
Die beengte Raumsituation durch<br />
die Kompaktheit der Minfräse stellte<br />
das Design vor einige Herausforderungen.<br />
Dazu zählten beispielsweise<br />
ein optimales thermisches Management,<br />
sowie die EMV. Die Konzeption<br />
der IO-Platine war dabei zeitintensiver<br />
als zunächst gedacht.<br />
Und durch die Streuung der Parameter<br />
bei einer Flüssigkeitspumpe<br />
gab es sporadische Ausfälle. DMU<br />
konnte hier mechanisch eingreifen<br />
und optimieren. Zusätzlich versuchte<br />
das Team von Ginzinger mittels der<br />
Softwaretreiber am IO-Board eine<br />
verbesserte Ansteuerung der Pumpe<br />
zu erreichen und analysierte durch<br />
Experimente und Messungen die<br />
Pumpenparameter.<br />
„Da bei Ginzinger Softwareentwickler<br />
und Hardwaredesigner sehr<br />
eng zusammenarbeiten, werden Problemstellungen<br />
in ihrer Gesamtheit<br />
untersucht und Lösungen gesucht“,<br />
sagt Andreas Pfeiffer, Leiter der Kundenbetreuung<br />
bei Ginzinger electronic<br />
systems. „Auch bei dieser Aufgabenstellung<br />
fand man im Team die<br />
optimale Lösung und unterstützte<br />
den Kunden bei der weiteren Optimierung<br />
seiner Lieferkette“.<br />
Ginzinger arbeitet in vielen Projekten<br />
mit einer eigenen Embedded<br />
Run-Time auf Microcontrollerbasis.<br />
Diese vereinfacht die Entwicklung,<br />
Tests und Serienproduktion und<br />
arbeitet seit vielen Jahren robust in<br />
zigtausenden ausgelieferten Geräten.<br />
Auch DMU setzt diese Run-<br />
Time als Plattform für die Softwareentwicklung<br />
auf dem IO-Board ein.<br />
Das Anwendungs-KnowHow bleibt<br />
damit gänzlich bei DMU, die Implementierung<br />
der Software und das<br />
komplexe Ablaufmanagement setzen<br />
auf die beständige Ginzinger<br />
Firmware.<br />
„Microcontroller sind aus modernen<br />
elektronischen Komponenten<br />
nicht mehr wegzudenken“, sagt<br />
Andreas Pfeiffer, „doch anstatt<br />
diese immer wieder mühsam barebone<br />
zu programmieren und das<br />
Rad neu zu erfinden, bewährt sich<br />
eine schlanke Run-Time-Firmware<br />
über den gesamten Lebenszyklus<br />
der Elektronik. Man setzt auf ein<br />
robustes, tausendfach bewährtes<br />
Fundament, vereinfacht die Entwicklung<br />
mittels schlüsselfertiger Bibliotheken,<br />
kann sich bei der Wartung<br />
der Plattform auf einen erfahrenen<br />
Partner verlassen und bekommt<br />
darüberhinaus Testroutinen auf IO-<br />
Ebene frei Haus mitgeliefert. Alles<br />
in allem führt das zu einer großen<br />
Erleichterung für jeden Projektbeteiligten<br />
und einer wesentlichen Reduktion<br />
der Gesamtkosten.“<br />
16 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
Alles aus einer Hand<br />
Das Projekt des Kunden DMU<br />
GmbH zeigt, das die Kombination<br />
von Hard- und Softwarentwicklung<br />
aus einer Hand, gepaart mit jahrzehntelangem<br />
Know-How in der Produktion<br />
von Elektronikbaugruppen<br />
die optimale Lösung darstellt um für<br />
Kunden stabile, industrietaugliche<br />
Produkte rasch realisieren zu können.<br />
Ginzinger electronic systems<br />
ist seit drei Jahrzehnten Spezialist<br />
für die Entwicklung maßgeschneiderter,<br />
kundenspezifischer Elektronik<br />
und Experte für die Integration<br />
von Hard- und Software. Ginzinger<br />
electronic systems begleitet seine<br />
Kunden und deren Produkte von der<br />
ersten Idee, bis zur Abkündigung<br />
des Produktes über den gesamten<br />
Produktlebenszyklus. ◄<br />
DMU Geschäftsführer Alfons Woermer und Martin Huber<br />
Ständige Optimierung<br />
Durch das gemeinsame Projekt<br />
entstand eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen DMU und Ginzinger<br />
electronic systems. Optimierungen<br />
und Erweiterungen am Produkt<br />
werden weiterhin laufend gemeinsam<br />
durchgeführt. „Wir freuen uns,<br />
dass wir mit Ginzinger electronic<br />
systems einen verlässlichen Partner,<br />
noch dazu ganz in der Nähe,<br />
gefunden zu haben, der uns sehr<br />
rasch und auch unbürokratisch bei<br />
der Realisierung unserer Ideen<br />
geholfen hat.“, sagt Martin Huber,<br />
technischer Geschäftsführer von<br />
DMU GmbH. „Die Erfahrung, aber<br />
auch viele neue Ideen von Ginzinger,<br />
haben wir gerne in unsere Produktentwicklung<br />
aufgenommen. Auf<br />
dieser Basis konnten wir uns auch<br />
freispielen, um uns auf unseren<br />
Kundennutzen zu konzentrieren“.<br />
Team Top - Down am Tisch<br />
We bring technologies together.<br />
HUND-Mikroskope für Praxis und Labor<br />
Für den Routinebetrieb in Praxis und klinischem Labor zeichnen sich HUND-Mikroskope durch Robustheit, Langlebigkeit und<br />
attraktiven Preis aus. Je nach Anwendung bietet HUND Wetzlar zwei Modelle an:<br />
Med-Prax 3:<br />
Das robuste Hellfeld-Mikroskop<br />
• Für die Untersuchung von gefärbten Präparaten, z. B.<br />
für hämatologische und zytologische Untersuchungen<br />
• Langlebige LED-Beleuchtung<br />
• Vollständig geebnetes Bild durch planachromatische<br />
Objektive 4x, 10x, 40x, 100x Öl<br />
• Ermüdungsfreies<br />
Arbeiten<br />
durch einstellbare<br />
Gängigkeit der<br />
Fokussierung<br />
medicus plus PH: Hellfeld und<br />
Phasenkontrast in einer Ausrüstung<br />
• Für die Untersuchung von gefärbten Präparaten,<br />
z. B. für hämatologische und zytologische<br />
Untersuchungen<br />
• Phasenkontrast für die Untersuchung<br />
von ungefärbten/kontrastschwachen<br />
Präparaten, z. B. Abstrichen<br />
• Vollständig geebnetes Bild durch<br />
planachromatische Objektive 10x,<br />
Ph 40x, 100x Öl<br />
• Verminderte Verletzungsgefahr durch<br />
Tischtrieb ohne Zahnstangen<br />
• Ermüdungsfreies Arbeiten durch<br />
einstellbaren Siedentopf-Tubus<br />
Helmut Hund GmbH<br />
Artur-Herzog-Straße 2 · D-35580 Wetzlar · Germany<br />
Tel. +49 (0) 6441 2004-0 · Fax +49 (0) 6441 2004-44<br />
info@hund.de · www.hund.de<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
17
Dienstleister<br />
Wareneingangskontrolle elektronischer<br />
Komponenten zur Qualitätssicherung<br />
Eine umfassende Qualitätskontrolle im Wareneingang ist heute oft von entscheidender Bedeutung.<br />
Die Firma HTV hat hier die optimale Lösung gefunden.<br />
Bild 1: Paket mit Beschädigung<br />
Bild 2: Drypack mit einer beschädigten Ecke<br />
Elektronische Komponenten finden mehr und<br />
mehr Verbreitung in allen Bereichen des alltäglichen<br />
Lebens, insbesondere auch in Medizinprodukten.<br />
Auf dem freien Markt erhält der Endkunde<br />
die benötigten elektronischen Komponenten<br />
immer häufiger über verschiedene Zwischenlieferanten<br />
und damit keine Originalware direkt<br />
vom Hersteller. Fremdbeschaffte Ware ist mit<br />
einem hohen Risiko verbunden, denn es wird<br />
geschätzt, dass weltweit mindestens 4 % aller<br />
elektronischen Teile Fälschungen sind und nicht<br />
den öffentlich angegebenen Informationen entsprechen.<br />
Neben bereits ausgelöteten Bauteilen,<br />
Ausfallteilen, welche die erforderlichen<br />
Parameter nicht erfüllen oder gar Komponenten<br />
mit falschem bzw. keinem Chip, werden vor<br />
allem umgelabelte Bauteile als Original ausgewiesen<br />
und verkauft.<br />
Eine umfassende Qualitätskontrolle im Wareneingang<br />
ist hier von entscheidender Bedeutung,<br />
Bild 4: Doppelte Beschriftung nach Wischtest<br />
denn Medizinprodukte-Hersteller können eine<br />
gesundheitliche Schädigung durch nicht ordnungsgemäß<br />
funktionierende bzw. fehlerhafte<br />
Geräte nicht riskieren. Bei HTV, einem der weltweiten<br />
Marktführer im Bereich Test, Bauteilprogrammierung,<br />
Langzeitkonservierung und -lagerung,<br />
Analytik sowie Bauteilbearbeitung, wird<br />
eine solche Wareneingangskontrolle bei elektronischen<br />
Komponenten durchgeführt.<br />
Untersuchung der Verpackung<br />
Nach Anlieferung der Ware wird in einem ersten<br />
Schritt die äußere Verpackung überprüft. Das<br />
Etikett und Auffälligkeiten an der Verpackung<br />
werden mit einem Foto festgehalten (Bild 1).<br />
Anschließend findet die Untersuchung der im<br />
Paket enthaltenen Drypacks auf Unversehrtheit<br />
statt. Bild 2 zeigt ein beschädigtes Drypack.<br />
Bei beschädigten Drypacks dringen Sauerstoff<br />
und Wasser ins Innere des Drypacks ein<br />
Autor:<br />
Dipl.-Ing. Thomas Kuhn<br />
HTV Halbleiter-Test & Vertriebs-GmbH<br />
Assistent der Geschäftsleitung<br />
HTV Halbleiter-Test & Vertriebs-GmbH<br />
www.htv-gmbh.de<br />
Bild 3: Tray mit falscher Bauteil-Befestigung<br />
18 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
Bild 5: Pinn mit verzinnter Stirnfläche<br />
und führen zu Oxidationen an den Kontakten<br />
der elektronischen Bauteile. Mit einem Lötbarkeitstest<br />
kann analysiert werden, wie stark<br />
die Lötbarkeit und damit die weitere Verarbeitbarkeit<br />
der Ware beeinträchtigt ist. Zeigt der<br />
Feuchte indikator im Inneren des Drypacks<br />
zusätzlich einen Wert über 10 %, können die<br />
Bauteile mit der speziellen HTV-PLUS-Vakuumtrocknung<br />
getrocknet und damit Beschädigungen<br />
durch den späteren Lötprozess vorgebeugt<br />
werden.<br />
Analyse der äußeren Beschaffenheit<br />
Oftmals sind Bauteile für den Transport mangelhaft<br />
geschützt. Bild 3 zeigt z. B. ein Tray, bei dem<br />
die elektronischen Bauteile mit ESD-Klebe band<br />
fixiert wurden.<br />
Mangelhafte Fixierungen führen zu Beschädigungen<br />
an den Bauteilen (z. B. Pinfails und Kratzer)<br />
und erschweren die Weiterverarbeitung der<br />
Bauteile in nachfolgenden Prozessen. Mit einer<br />
3D-Lead-Inspection ist es möglich, die Geometrie<br />
der Bauteile maschinell zu vermessen und<br />
fehlerhafte Bauteile auszusortieren.<br />
Im Rahmen der Untersuchung auf Bauteilmanipulation<br />
kann mithilfe eines Wischtests<br />
(Solvent Test) die Oberfläche auf Originalität<br />
überprüft werden. Eventuelle Manipulationen<br />
lassen sich z. B. durch Änderungen der Farbe<br />
oder der Beschriftung sichtbar machen (Bild 4).<br />
Bild 6: Auffälliger Materialverlauf<br />
Die Wareneingangskontrolle beinhaltet auch<br />
die Analyse der Bauteilpins auf eine eventuelle<br />
Nacharbeit. Mithilfe der Lichtmikroskopie lässt<br />
sich bereits an der Stirnfläche eines Pins mit<br />
einem Kupfer-Leadframe erkennen, ob dieser<br />
neuverzinnt wurde. Neuverzinnte Stirn flächen<br />
weisen ein geschlossenes Aussehen auf und<br />
zeigen keine offenen Stellen mehr mit Kupfer<br />
(Bild 5).<br />
Ein EDX-Detektor in einem Rasterelektronenmikroskop<br />
ermöglicht es, die Beschichtung<br />
eines elektrischen Kontaktes weiter im Detail<br />
zu analysieren. Bild 6 zeigt beispielsweise eine<br />
auffällige Silber-Zwischenschicht zwischen der<br />
Nickel-Sperrschicht und dem Kupfer-Leadframe.<br />
Innere Beschaffenheit<br />
Eine weitere Methode zur Untersuchung auf<br />
Bauteilmanipulation ist die chemische Bauteilöffnung,<br />
mit der die Chipoberfläche direkt untersucht<br />
werden kann (Bild 7). Im Vergleich mit einem<br />
Originalbauteil (Golden Sample) wird geprüft,<br />
ob der enthaltene Chip die gleichen Beschriftungen<br />
wie das Originalbauteil aufweist und ob<br />
die Strukturen des Chips ein fehlerfreies Aussehen<br />
zeigen.<br />
Aber auch Bauteile, die als Originalware vom<br />
Originalhersteller bezogen wurden, können im<br />
Inneren fehlerhaft sein. Beim Herstellungsprozess<br />
kann es vorkommen, dass ein Pin nicht korrekt<br />
über einen Bonddraht angeschlossen wurde<br />
(Bild 8). Dieser Fehler kann sowohl durch einen<br />
elektrischen Test, als auch durch eine Röntgenanalyse<br />
detektiert werden. Ein elektrischer Test<br />
nach Datenblatt ermöglicht es, zusätzlich weitere<br />
Parameter eines Bauteiles zu analysieren.<br />
Fazit<br />
Insbesondere vor dem Hintergrund der stetig<br />
steigenden Anzahl manipulierter Bauteile auf<br />
dem freien Markt ist eine umfassende Qualitätskontrolle<br />
bereits im Wareneingang von entscheidender<br />
Bedeutung, denn ein einziges qualitativ<br />
schlechtes Bauteil kann die Funktion und die<br />
Qualität eines gesamten Gerätes gefährden.<br />
Dank der zahlreichen Methoden und Verfahren<br />
der Wareneingangskontrolle können Auffälligkeiten<br />
und Fehler bereits frühzeitig identifiziert<br />
und weitere Schritte zeitnah eingeleitet werden.<br />
Spezifisches Wissen rund um das Thema<br />
Waren eingangskontrolle wird in den Seminaren<br />
der HTV-Akademie vermittelt. ◄<br />
Bild 7 (links):<br />
Geöffnetes Bauteil.<br />
Der Chip ist<br />
sichtbar<br />
Bild 8 (rechts):<br />
Röntgenbild<br />
mit fehlerhafter<br />
Bondstelle<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
19
Dienstleister<br />
Entwicklungsbeschleunigung durch<br />
modulare Medizinelektronik<br />
einfacher eingegrenzt und behoben<br />
werden. Weiter fordert die IEC<br />
62304, dass Risikobeherrschungsmaßnahmen<br />
durchgreifend umgesetzt<br />
werden, was ebenfalls eine<br />
Segregation notwendig macht.<br />
Hohe Anforderungen<br />
Bild 1: Trägerplatine eines aufrüstbaren Multi-Prozessor-Systems mit separater Überwachungseinheit und<br />
zahlreichen Schnittstellen nach 60601-1 in einer Patientenumgebung. Ethernet, USB 2.0, CAN-FD, RS-232, RS-485,<br />
LVDS-Display mit Touch, Stereo Audio und SD-Karte.<br />
Autoren:<br />
Benjamin Rein und<br />
Dr.-Ing. Lars Braun<br />
ITK Engineering GmbH<br />
https://medical.itk-engineering.com<br />
Die Marktanforderungen von<br />
medizinischen Systemen zeigen<br />
immer wiederkehrende Anwendungsfälle<br />
für Funktionalitäten und<br />
Bedienung auf. Komplexe Themen<br />
wie Vernetzung, Konnektivität und<br />
Benutzerschnittstellen sind heutzutage<br />
wichtige Bausteine und erfahren<br />
steigende Kundenerwartungen<br />
aus dem Projektgeschäft. Durch die<br />
weitere Forderung nach immer kürzer<br />
werdenden Entwicklungszyklen<br />
und der Wirtschaftlichkeit entsteht zu<br />
Entwicklungsbeginn im bereits normativ<br />
regulierten Umfeld ein Spannungsfeld<br />
zwischen all diesen Faktoren.<br />
Durch die Berücksichtigung<br />
von individuellen Safety- und Securitykonzepten<br />
und der Forderung<br />
nach Langzeitverfügbarkeit kann<br />
dies zusätzlich verschärft werden.<br />
Multi-Prozessor-<br />
Architektur<br />
Durch normative Vorgaben, wie<br />
z. B. aus der IEC 62304 und der<br />
MDR, ergibt sich die Notwendigkeit<br />
einer Trennung und damit der<br />
Modularisierung von Software-Komponenten<br />
(Segregation). So wird im<br />
Kapitel 5.3.5 der IEC 62304 verlangt,<br />
dass bei der Entwicklung festgelegt<br />
wird, auf welche Art und Weise verschiedene<br />
Komponenten aufgeteilt<br />
werden sollten. Dies hat aus<br />
medizinischer Sicht das Ziel, das<br />
Risiko, welches durch eine fehlerhafte<br />
Software-Komponente für<br />
den Patienten oder den Anwender<br />
entstehen könnte, zu minimieren.<br />
Dies ist insbesondere bei systemrelevanten<br />
Komponenten wichtig,<br />
um deren reibungslosen Ablauf zu<br />
garantieren. Hier fordert die Norm,<br />
auch die Wirksamkeit der Segregation<br />
darzulegen, vor allem wenn das<br />
System in verschiedene Sicherheitsklassen<br />
aufgeteilt ist.<br />
Wartbarkeit erhöhen<br />
Ein weiteres Ziel dieser Segregation<br />
ist, die Wartbarkeit des gesamten<br />
Systems zu erhöhen. Durch die<br />
Abgrenzungen der einzelnen Softwarekomponenten<br />
und Definitionen<br />
der Schnittstellen wird die Testbarkeit<br />
und die Wartbarkeit deutlich<br />
erhöht. Fehler können so deutlich<br />
In den letzten Jahren wurden die<br />
Anforderungen, die an ein medizinisches<br />
Gerät gestellt wurden, nicht<br />
nur durch neue normative Anforderungen,<br />
sondern auch durch Anforderungen<br />
aus dem Markt deutlich<br />
komplexer. Hier kamen Forderungen<br />
an die Bedienerfreundlichkeit,<br />
sowie die Anbindung der Geräte<br />
an Krankenhaus- oder Praxisnetzwerke<br />
hinzu. GUIs und Vernetzung<br />
erfordern häufig die Segregation zu<br />
den kritischen Steuerungsprozessen,<br />
welche in Echtzeit ausgeführt<br />
werden müssen. Hier liegt die Wahl<br />
einer Multi-Prozessor-Architektur<br />
bei vielen medizinische Systemen<br />
nahe. Zudem ergibt sich häufig eine<br />
Architektur, bei der Risikobeherrschungsmaßnahmen<br />
meist einen<br />
separaten Microcontroller erfordern.<br />
Um die Multi-Prozessor-Systeme<br />
richtig ausnutzen zu können, sowie<br />
den Anforderungen an die GUI und<br />
die Konnektivität gerecht zu werden,<br />
bietet sich in den meisten Fällen<br />
ein Linux System an. Dadurch<br />
ergibt sich ebenfalls die Möglichkeit,<br />
das System einfach und schnell<br />
mit aktuellen Sicherheitsupdates<br />
zu versorgen. Mit einem solchen<br />
Betriebssystem kann zudem die<br />
Segregation mittels eines Supervised<br />
AMP-Ansatzes via Hypervisor<br />
erreicht werden. Als weitere Möglichkeit<br />
der Segregation kann dies<br />
klassisch auch über einen separaten<br />
Sicherungscontroller erreicht<br />
werden. Das Ziel sollte hier jedoch<br />
immer sein, das kritische System<br />
soweit wie möglich vor äußeren<br />
Einflüssen zu schützen.<br />
Modularisierung von<br />
Elektronik<br />
Eine Modularisierung in der Elektronik<br />
kann auf vielen Granulari-<br />
20 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
Bild 2: Interner Aufbau eines hierarchischen und wiederverwendbaren Schaltplanblocks als Best Practice.<br />
tätsstufen umgesetzt werden – von<br />
einzelnen Schaltungen und deren<br />
Wieder verwendung im Layout bis<br />
hin zu mehreren Geräteklassen und<br />
Elektronik-Modulen. Hierdurch können<br />
der komplexe Entwicklungsaufwand<br />
und die Wirtschaftlichkeit in<br />
Einklang gebracht werden, da sich<br />
durch Verkleinerung der Bauteilliste<br />
oder durch Wiederverwendung einer<br />
Platine die Stückkosten verringern.<br />
Wenn die Aufteilung ganzer Elektronik-Module<br />
beispielsweise aus<br />
mechanischen oder funktionellen<br />
Gründen nicht geeignet ist, kann<br />
der Aufbau eines Baukastens von<br />
kleineren Elektronik-Schaltungen<br />
zielführend sein. Bild 1 zeigt die<br />
exemplarische Implementierung<br />
einer universellen Trägerplatine<br />
mit Schnittstellen in eine Patientenumgebung.<br />
Durch die Wahl einer<br />
geeigneten Struktur und Wiederverwendung<br />
wird das Entwicklungsrisiko<br />
minimiert. Dies bringt vor allem<br />
Vorteile, wenn Schaltungen funktionell<br />
und normativ bereits geprüft<br />
worden sind und Designdaten wie<br />
Schaltplan und Layout miteinander<br />
verknüpft werden. Zusätzlich können<br />
hier die normativen Anforderungen<br />
der elektromagnetischen<br />
Verträglichkeit oder der elektrischen<br />
Sicherheit berücksichtigt<br />
werden. Die elektrischen Schnittstellen<br />
sollten klar und universell<br />
definiert werden, sodass vorhersehbare<br />
und kleinere Konfigurationen<br />
vorgenommen werden können. Es<br />
sollte eine einheitliche Möglichkeit<br />
geschaffen werden, um die Dokumentation<br />
von Design-Richtlinien<br />
und Simulationen dem Baukasten<br />
hinterlegen zu können.<br />
Best Practices<br />
Die Designdaten für eine elektronische<br />
Schaltung bestehen aus dem<br />
Schaltplan und einem zuge hörigen<br />
Leiterplattenlayout. Die Wiederverwendung<br />
von Schaltungs blöcken<br />
erfordern die Einhaltung einer strikten<br />
Hierarchie von Stromversorgung<br />
und Signaleingängen und<br />
-ausgängen. Dies erlaubt den universellen<br />
Aufbau von unterschiedlichen<br />
Spannungsebenen, welche<br />
beispielsweise aus Energiespargründen<br />
zeitlich geschalten werden<br />
können oder wodurch sich sehr einfach<br />
Isolationsbarrieren strukturieren<br />
lassen. Integrierte Schaltkreise<br />
benötigen oftmals die Parametrisierung<br />
auf elektronischer Ebene, wie<br />
die Aktivierung von Kommunikationsschnittstellen<br />
oder deren Adressierung.<br />
Etwaige notwendige Hardwarekonfigurationen<br />
sollten diese<br />
Konfigurationsmöglichkeit entweder<br />
durch definierte Bestückungsoptionen<br />
oder durch außerhalb des<br />
Blocks geführte Signale zur Verfügung<br />
stellen.<br />
Impedanzkontrolle<br />
Durch die zunehmende Leistungsfähigkeit<br />
von Prozessoren<br />
und Schnittstellen ist die Impedanzkontrolle<br />
beim Leiterplattendesign<br />
nicht mehr wegzudenken. Die Impedanz<br />
von Signalpfaden ist abhängig<br />
von physikalischen Größen wie<br />
dem Lagenaufbau, den verwendeten<br />
Materialien für Prepreg und Core<br />
und der mechanischen Dimensionierung<br />
der Kupfer strukturen. Daher<br />
ist es essenziell, einen universellen<br />
Lagenaufbau aus Standardmaterialien<br />
für die jeweiligen Bedürfnisse<br />
auszuarbeiten, um die Forderung<br />
nach einem Zweitlieferanten zu<br />
bedienen.<br />
Langzeitverfügbarkeit<br />
Nicht nur durch erweiterte<br />
Marktanforderungen in der Medizintechnik,<br />
sondern auch durch die<br />
Wiederverwendbarkeit von Modulen<br />
in verschiedenen Geräten, spielt<br />
die Langzeitverfügbarkeit der Bauteile<br />
eine wesentliche Rolle. Durch<br />
den systematischen Ansatz lohnt es<br />
sich, hier mehr Zeit bei der Auswahl<br />
zu investieren und auf Hersteller<br />
ohne Abkündigungen und/oder mit<br />
großen Absatzstückzahlen zu setzen.<br />
Weiterhin haben sich bei manchen<br />
Komponenten, wie Flashspeicher,<br />
einige Packages etabliert, welche<br />
einen Austausch ohne Leiterplattenanpassung<br />
erlauben. Bei<br />
Komponenten mit nicht vorhersehbarer<br />
Langzeitverfügbarkeit, wie Displays,<br />
können passive Adapterplatinen<br />
den Aufwand bei einer Abkündigung<br />
auf ein Minimum reduzieren.<br />
Sorgfältige Konzeption<br />
Bei der systematischen Etablierung<br />
eines Baukastensystems<br />
sollten auch normative Anforderungen<br />
berücksichtigt werden. So<br />
können diese durch früh festgelegte<br />
Forderungen nach Emissions-<br />
und Immunitätsgrenzwerten<br />
der IEC 60601-1 berücksichtigt,<br />
ausgiebig mit Nachbildungen simuliert<br />
und normativ vorgetestet werden.<br />
In Verbindung mit einer sorgfältigen<br />
Konzeption verringert dies<br />
nicht nur bei Änderungen von wiederverwendbaren<br />
Teilen den Aufwand<br />
deutlich. Letztendlich können<br />
damit die notwendigen Revisionen<br />
und die Entwicklungszeit und<br />
-kosten deutlich reduziert werden.<br />
Das Toolset-Wissen ist<br />
entscheidend<br />
Die Wahl eines ECAD-Systems<br />
erfolgt langfristig, nicht nur um Platinen<br />
bei Abkündigung zu pflegen,<br />
sondern um Prozesse für die Entwicklung<br />
mit normgerechter Dokumentation,<br />
für fachübergreifende<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
21
Dienstleister<br />
Bild 3: Integration von mehreren wiederverwendbaren Schaltplanblöcken zu einer isolierten RS-485-Schnittstelle.<br />
Reviews und für die Freigabe mit<br />
qualitätssichernden Maßnahmen<br />
etablieren zu können. Einige Programme<br />
zur Schaltplanentwicklung<br />
erlauben eine Modularisierung<br />
durch Verwendung spezieller<br />
wiederverwendbarer Schaltplanblöcke,<br />
mit deren Hilfe sich<br />
die bereits erwähnten Methodiken<br />
umsetzen lassen.<br />
Wiederverwendung<br />
Durchdachte und produktspezifische<br />
Konzepte lassen sich durch<br />
eine geeignete Struktur, unabhängig<br />
von dem Prozessor und durch<br />
extern platzierte Stecker, welche oftmals<br />
produktspezifisch sind, umsetzen.<br />
Bild 2 und Bild 3 zeigen Beispiele<br />
solcher Schaltplan blöcke und<br />
deren Integration. Auch im Leiterplattenlayout<br />
sollten Möglichkeiten zur<br />
Wiederverwendung vorhanden sein.<br />
So unterstützen einige Programme<br />
das einfache Duplizieren von bereits<br />
fertig entflochtenen Blöcken oder<br />
sogar das Übertragen des Layouts<br />
auf eine andere Platine.<br />
Abrundend kann eine integrierte<br />
Bauteilbibliothek mit Versionsverwaltung<br />
die regulatorische Rückverfolgbarkeit<br />
für beispielsweise Verifizierungszwecke<br />
abdecken. Unter<br />
Verwendung von global definierten<br />
Lebenszyklen lassen sich hiermit<br />
auch projektübergreifend Bauteilabkündigungen<br />
einfach identifizieren<br />
und die Stufe im Entwicklungsprozess<br />
abbilden.<br />
Die enge Verknüpfung von<br />
Schaltplan, Leiterplattenlayout und<br />
Designrichtlinien ist essenziell für<br />
eine gelungene Modularisierung<br />
in der Elektronik und wird von den<br />
meisten etablierten ECAD-Programmen<br />
unterstützt. Eine umfangreiche<br />
Konzeption und Individualisierung<br />
sind in jedem Fall notwendig.<br />
Chancen durch<br />
Modularisierung<br />
Die Entwicklung von komplexen<br />
Medizinsystemen steht zunehmend<br />
vor der Herausforderung, etablierte<br />
und sichere Steuerungsprozesse<br />
um immer leistungsfähigere Prozessoren<br />
zu erweitern. Diese werden<br />
erforderlich, da graphische Oberflächen<br />
nach State of the Art und<br />
die Vernetzung von Geräten untereinander<br />
oder zu anderen Netzwerken<br />
mit hoher Bandbreite in Medizinsystemen<br />
Einzug halten. Die Modularisierung<br />
der Elektronik kann entscheidend<br />
sein, um durch Wiederverwendbarkeit<br />
Zeit- und Kostenvorteile<br />
bei der Entwicklung zu generieren<br />
und Anforderungen an die<br />
Langzeitverfügbarkeit zu beherrschen.<br />
Bereits am Markt erhältliche<br />
Trägerplatinen erfüllen meist keine<br />
ausreichenden Anforderungen der<br />
elektrischen Sicherheit, wie sie beispielsweise<br />
in Patienten umgebung<br />
oder in Umgebungen mit besonderen<br />
Risikokontrollmaßnahmen<br />
notwendig sind. Da aufgrund der<br />
komplexen Elektronikanforderungen<br />
gleichzeitig die Gefahr<br />
eines Know-how-Verlusts besteht,<br />
kann die Modularisierung der Elektronik<br />
Möglichkeiten für den Medizingerätehersteller<br />
bieten, diesem<br />
zu begegnen.<br />
Durch den modularen Ansatz sind<br />
auch weitere Einsatzbereiche der<br />
Elektronik- und Software-Module<br />
möglich, da diese je nach Bereich<br />
und den dort geltenden normativen<br />
Anforderungen, sowie den aus<br />
dem jeweiligen Markt gerichteten<br />
Bedarfen entsprechend entwickelt<br />
bzw. erweitert werden können. Mit<br />
den vielen möglichen Schnittstellen,<br />
wie z. B. USB 2.0, Ethernet,<br />
CAN, SPI, I 2 C, gepaart mit den leistungsfähigen<br />
Controllern, können<br />
Platinen mit Elektronik-Modulen für<br />
jegliche medizinischen Geräte eingesetzt<br />
werden. Diese Einsatzgebiete<br />
erstrecken sich über ein HMI<br />
zur Steuerung größerer Maschinen<br />
und Geräte, über Gateway<br />
Module zur Vernetzung verschiedener<br />
Systeme untereinander und<br />
das Integrieren bestehender Geräte<br />
an deren vorhandene Schnittstellen<br />
in die gewachsene Infrastruktur<br />
des Krankenhauses oder der Praxis,<br />
bis hin zu einer Sicherungseinheit,<br />
die Daten über die verschiedensten<br />
Schnittstellen entgegennimmt und<br />
diese überwacht. Die Anbindung<br />
des Systems an eine Cloud und die<br />
damit verbundenen Möglichkeiten<br />
stellt nur eine weitere Ausbaustufe<br />
eines modularen Systems dar, was<br />
durch die entsprechende Auswahl<br />
des Controllers bewerkstelligt werden<br />
kann. ◄<br />
22 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
Anspruchsvolle fotochemisch geätzte Teile für die Medizintechnik<br />
Bild: © Precision Micro<br />
Als einer der führenden Spezialisten<br />
für fotochemisches Ätzen<br />
in Europa präsentiert Precision<br />
Micro seine Ätztechnologie auf<br />
der Medtec LIVE. Besucher können<br />
sich über das Ätzen komplexer<br />
medizinischer Teile, insbesondere<br />
von Komponenten aus Titan,<br />
informieren. Precision Micro ist einer<br />
der wenigen Anbieter, die nach ISO<br />
13485:2016 (BSI) zertifiziert sind.<br />
Mit der Zertifizierung nach dem<br />
internationalen Qualitätsmanagementstandard<br />
ISO 13485:2016<br />
für die Herstellung von Medizinprodukten<br />
unterstreicht Precision<br />
Micro seinen hohen Anspruch bei<br />
der Fertigung komplexer medizinischer<br />
Metallteile. Die Anforderungen<br />
an medizinische Komponenten<br />
– insbesondere solche, die<br />
in direktem Kontakt zum Körpergewebe<br />
stehen – sind hoch. Das fotochemische<br />
Ätzen ist eine subtraktive<br />
Metallbearbeitungstechnik und<br />
aufgrund seiner inhärenten Eigenschaften<br />
prädestiniert für medizintechnische<br />
Produkte. Es lassen<br />
sich absolut präzise, grat- und<br />
spannungsfreie Teile mit anspruchsvollen<br />
Geometrien aus einer großen<br />
Bandbreite an Metallen herstellen,<br />
wie Implantate, Teile für Herzschrittmacher,<br />
Mikroteile (Steckverbinder,<br />
Kontakte, Federn, Netze für Hörgeräte)<br />
oder Knochensägen für Knieund<br />
Hüftimplantate.<br />
Geätzte Medizinprodukte<br />
aus Titan<br />
In der Implantologie ist insbesondere<br />
Titan ein gefragtes Material, da<br />
es biokompatibel und korrosionsfest<br />
ist und ein sehr gutes Verhältnis<br />
von Gewicht zu Festigkeit aufweist.<br />
Precision Micro verfügt dank<br />
seiner 50-jährigen Erfahrung in der<br />
Ätztechnologie über das Know-how<br />
zur Verarbeitung von Titan und kann<br />
eine skalierbare Produktion von sehr<br />
präzisen Titanteilen gewährleisten.<br />
Dazu zählen beispielsweise kraniale<br />
und dentale Implantate mit absolut<br />
gratfreien Öffnungen zum Einsatz<br />
im Schädelbereich.<br />
Wettbewerbsvorteile für<br />
Medizinproduktehersteller<br />
Markus Rettig, Sales Manager<br />
bei Precision Micro Deutschland,<br />
freut sich auf die MedtecLIVE-Besucher:<br />
„An unserem Stand erfahren<br />
Medizinproduktehersteller, wie sie<br />
durch fotochemisches Ätzen Wettbewerbsvorteile<br />
gestalten können.<br />
Diese können durch unsere Beratung<br />
bereits in der Entwicklungs- und<br />
Konstruktionsphase geplant werden.<br />
Einsparungen von Entwicklungskosten<br />
dank digitaler Werkzeuge<br />
sind ein willkommener Nebeneffekt.<br />
Die ersten Teile überzeugen nicht<br />
nur durch Maßhaltigkeit und Qualität,<br />
sondern tatsächlich auch durch<br />
die Haptik und die absolut saubere<br />
und homogene Oberfläche. Auf<br />
Wunsch liefern wir noch eine zum<br />
Einsatzzweck angepasste Dokumentation.<br />
Gerne geben wir den<br />
Standbesuchern ein Muster-Titanteil<br />
zum „Begreifen“ in die Hand.“<br />
Precision Micro<br />
www.precisionmicro.com<br />
Die Helmut Hund GmbH in Wetzlar ist kreativer Spezialist und OEM-<br />
Partner für kundenspezifische, wissenschaftlich-technische Innovationen.<br />
Die Kompetenzfelder sind dabei Elektronik, Optik, Glasfaseroptik,<br />
Feinwerktechnik und Kunststofftechnik.<br />
Die große Stärke von Hund liegt in der innovativen Zusammenführung<br />
dieser Technolgien als Basis von Baugruppen und Geräten nach<br />
Kundenspezifikation sowie für eigene Produkte in der Umweltmesstechnik,<br />
der Medizintechnik und der Mikroskopie.<br />
Das Unternehmen bietet je nach Anforderungen von der Entwicklung und<br />
Konzeptionierung über die (Serien-) Fertigung bis hin zur Logistik<br />
sämtliche Leistungen aus einer Hand:<br />
• Ideenfindung und Konzepterstellung<br />
• Entwicklung und Konstruktion<br />
• Re-Design<br />
• Erstellung von Prototypen<br />
• Serienfertigung und Prüfung<br />
• Logistik und After Sales Service<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
23
Dienstleister<br />
Kleiner, intelligenter, gesünder<br />
Wie die Miniaturisierung und die<br />
Informationstechnologie die Medizintechnik<br />
revolutionieren<br />
Das Internet of Medical Things (IoMT) profitiert von den Quantensprüngen in der Halbleitertechnologie und den<br />
heutigen Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnik<br />
Autoren:<br />
Dr. Anke Hedfeld,<br />
Online Marketing Managerin,<br />
Turck duotec Halver und<br />
Daniel Saffer,<br />
Software-Entwickler,<br />
Medtech Ingenieur Erlangen<br />
Turck duotec GmbH<br />
www.turck-duotec.com<br />
Minimalinvasive Schlüsselloch-<br />
OPs, individualisierte Therapien, verbesserte<br />
Behandlungen chronisch<br />
Kranker, ortsunabhängige Patientenüberwachung<br />
– die heutige Medizin<br />
nutzt die Möglichkeiten, die durch<br />
das Zusammenwachsen von Gesundheitstechnik<br />
und Informationstechnologie<br />
entstehen. Die dadurch entstehenden<br />
Ideen schnell und so preisgünstig<br />
wie möglich in reale Produkte<br />
umzusetzen, beraten und unterstützen<br />
Dienstleister ihre Kunden mit Erfahrung,<br />
modernsten Produktionsanlagen<br />
und einem breiten Netzwerk.<br />
Medizintechnik goes IoT<br />
Noch nie war die Medizintechnik<br />
so leistungsfähig und dabei gleichzeitig<br />
so klein und „intelligent“ wie<br />
heute. Und der Trend zur weiteren<br />
Miniaturisierung hält an. Allein der<br />
Herzschrittmacher hat in den vergangenen<br />
Jahrzehnten eine erstaunliche<br />
Entwicklung durchlaufen.<br />
1958 im Krankenhaus von Solna<br />
(Schweden): Der Arzt und Ingenieur<br />
Dr. Rune Elmqvist und der<br />
Chirurg Åke Senning implantieren<br />
den ersten elektronischen Impulsgeber.<br />
Er besteht aus zwei Transistoren,<br />
einem Nickel-Kadmium-<br />
Akkumulator und einer extern aufzuladenden<br />
Spule. Die Kapazität des<br />
Akkus beträgt 24 Stunden. Gerade<br />
einmal die Größe einer Vitaminkapsel<br />
weist im Jahr <strong>2020</strong> nach Herstellerangaben<br />
ein Herz schrittmacher der<br />
neuesten Generation auf (Quelle:<br />
Medtronic). Er lässt sich minimalinvasiv<br />
über eine Vene des Beins ins<br />
Herz schieben, seine integrierte Batterie<br />
hält etwa zehn Jahre.<br />
Innovationstreiber<br />
Als Innovationstreiber für die fortschreitende<br />
Miniaturisierung medizinischer<br />
Geräte ist vor allem die<br />
rapide Verkleinerung von Halbleitern<br />
anzusehen. Computerisierte<br />
Vorgänge nutzen Energie außerdem<br />
immer effizienter, alternative<br />
Stromerzeugungsquellen sind heute<br />
kleiner als herkömmliche Batterien.<br />
Die zunehmende Digitalisierung, der<br />
Einsatz von Sensoren und die immer<br />
stärkere Vernetzung schließlich<br />
machen die Medizintechnik „intelligent“,<br />
verbessern nicht nur ihre<br />
funktionalen Eigenschaften, sondern<br />
ermöglichen ein selbstständiges<br />
Reagieren auf bestimmte Szenarien.<br />
Das Zusammenwachsen der<br />
Medizintechnik mit der Informationstechnologie<br />
begründet eine smarte<br />
Medizintechnik oder das Internet of<br />
Medical Things (IoMT).<br />
Anforderungen an<br />
Leiterplattendesign und an<br />
den Elektronikschutz<br />
Mit der Miniaturisierung elektronischer<br />
Geräte steigen auch<br />
die Anforderungen an das Leiterplattendesign.<br />
Um die steigende<br />
Leistungsfähigkeit integrierter<br />
Schaltungen zu nutzen,<br />
sind eine höhere Packungsdichte<br />
und ein entsprechendes Wärmemanagement<br />
erforderlich. Entsprechende<br />
Software spürt elektrisch-thermische<br />
Hotspots auf.<br />
Klassische Multi layer-Platinen mit<br />
einer hohen Anzahl an Bauteilen<br />
und hohen Pin-Zahlen geraten an<br />
ihre physikalischen Grenzen. HDI<br />
(High Density Interconnect)- Leiterplatten<br />
mit feinsten Leitungsstrukturen<br />
und kleineren Durchkontaktierungen<br />
sowie Blind &<br />
Buried Vias stellen eine Alternative<br />
dar. Embedded Components,<br />
im Innern der Leiterplatte in Cavities<br />
eingebettete Bauteile, verringern<br />
den Flächenbedarf. Ein hohes<br />
Miniaturisierungspotenzial weist<br />
die Chip-on-Board (CoB)-Technologie<br />
auf, bei der ungehäuste<br />
Halbleiter, sog. Dies, direkt auf<br />
der Leiterplatte montiert und mittels<br />
Drahtbonden kontaktiert werden.<br />
Trotz der fortschreitenden<br />
Miniaturisierung müssen medizinische<br />
Geräte immer zuverlässig<br />
und ausfallsicher sein. Die zu erfüllenden<br />
Anforderungen hinsichtlich<br />
elektromagnetischer Verträglichkeit<br />
und funktionaler Sicherheit<br />
beschreibt die Produktnorm DIN<br />
EN/IEC 60601-1-2.<br />
Hygiene<br />
Beim Einsatz im medizinischen<br />
und klinischen Umfeld sind außer-<br />
24 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Dienstleister<br />
Ein Elektronikschutz hilft bei der Einhaltung besonderer hygienischer<br />
Anforderungen (Bsp. eines autoklavierbaren Temperatur-Datenloggers von<br />
Turck duotec)<br />
dem bestimmte Hygieneanforderungen<br />
zu erfüllen: Die Geräte sollen<br />
wasch- und sterilisierbar sowie<br />
chemisch und thermisch beständig<br />
sein. Ein Elektronikschutz durch<br />
autoklavierbare Direktumspritzung<br />
mit biokompatiblen Thermoplasten,<br />
Hotmelts oder Duroplasten stellt eine<br />
Lösung dar. Durch geschickte Materialpaarung<br />
werden Kabelmantel<br />
oder -litzen mit dem Gehäuse verschmolzen<br />
und bilden so eine kohäsive<br />
Fügestelle mit einem Schutzgrad<br />
von IP68. Schmelztemperatur<br />
und Schmelzindex sind so auf<br />
die elektronischen Bauteile abzustimmen,<br />
dass diese nicht beschädigt<br />
werden.<br />
Aus der Ferne ganz nah<br />
Ein Beispiel für kleine, am Körper<br />
getragene elektronische Geräte<br />
sind Wearables. Ihre Anwendungsmöglichkeiten<br />
im Gesundheitswesen<br />
sind zahlreich. So lassen sich<br />
in der ortsungebundenen Telemedizin<br />
mittels Sensoren Vitalparameter<br />
von Patienten aufzeichnen<br />
und an eine Cloud übermitteln,<br />
auf die medizinisches Fachpersonal<br />
zugreifen kann. Auch über größere<br />
Distanzen gelingt beim Tele-<br />
Monitoring oder Remote Patient<br />
Monitoring (RPM) eine engmaschige<br />
Patienten überwachung. Der<br />
mobile Einsatz von Medizingeräten<br />
ist ebenfalls denkbar. So können<br />
etwa in einem Krankenwagen installierte<br />
EKG-Monitore oder Defibrillatoren<br />
Vitalparameter von Patienten<br />
kontinuierlich überwachen und die<br />
ermittelten Daten in Echtzeit an ein<br />
Krankenhaus übertragen.<br />
Internet of Medical Things<br />
benötigt leistungsfähige<br />
Netze<br />
Verschiedene Prozesse des<br />
eHealths können große Datenmengen<br />
erzeugen. Für deren Übermittlung<br />
oder auch die Vernetzung<br />
untereinander stellen im IoMT die<br />
medizinischen Geräte eine Verbindung<br />
zum Internet her. Ist dies im<br />
häuslichen Umfeld über eine stabile<br />
Verbindung mittels DSL, Kabel<br />
oder Hybrid-Systemen möglich, existiert<br />
diese Redundanz im mobilen<br />
Einsatz nicht. Eine unzureichende<br />
Netzabdeckung, Funklöcher, Technologiewechsel<br />
und langsame<br />
Datenraten erschweren die Verwendung.<br />
Auch die Übertragungsgeschwindigkeiten<br />
des mobilen<br />
Netzes können limitierend wirken,<br />
wobei die Mobilfunkstandards der<br />
vierten Generation theoretisch über<br />
die be nötigte Performanz verfügen.<br />
So sind mit LTE-A (Long Term Evolution<br />
- Advanced) Datenraten von<br />
mindestens 100 Mbit/s im Downlink<br />
und 50 Mbit/s im Uplink bei geringen<br />
Latenzzeiten von unter 10 ms<br />
(End-to-End) möglich. Die Netzabdeckung<br />
lag im Jahr 2018 bei etwa<br />
66 Prozent (Quelle: Statista).<br />
5G für die Telemedizin<br />
Die hohe Bandbreite und die geringen<br />
Latenzzeiten prädestinieren den<br />
Mobilfunkstandard der fünften Generation,<br />
5G, für den Einsatz in der<br />
Telemedizin. Die deutsche Telekom<br />
testete auf der IFA 2018 ein 5G-Netz<br />
im Livebetrieb und ermittelte eine<br />
Geschwindigkeit von 3 Gbit/s, die<br />
unter Idealbedingungen zukünftig<br />
bis zu 10 Gbit/s betragen soll. In<br />
praxisnahen Testversuchen ermittelte<br />
das Telekommunikationsunternehmen<br />
außerdem nach eigenen<br />
Angaben eine Latenzzeit von 3 ms.<br />
Allerdings wird es nach der Versteigerung<br />
der 2 und 3,6 GHz-Frequenzen<br />
im Jahr 2019 vermutlich noch Jahre<br />
dauern, bis 5G flächendeckend verfügbar<br />
ist. Die Netzbetreiber werden<br />
nun in den Städten damit beginnen,<br />
die bestehende LTE-Infrastruktur als<br />
sogenannte „non-standalone“ Architektur<br />
zu erweitern. Die Endgeräte<br />
kommunizieren dann zwar mit den<br />
Mobilfunkmasten bereits über 5G,<br />
allerdings erfolgt die Kommunikation<br />
zwischen den Masten und den<br />
Servern weiterhin über 4G.<br />
Zigbee und Bluetooth Low<br />
Energy für smarte Geräte<br />
Viele smarte medizinische Anwendungen<br />
kommen allerdings mit einer<br />
niedrigeren Bandbreite aus. Energiesparende<br />
Standards wie ZigBee<br />
oder Bluetooth Low Energy (BLE)<br />
sind hier die Wahl. ZigBee übermittelt<br />
die Daten an ein Gateway und<br />
schließlich auf einem Rechner mit<br />
einer höheren Performanz, einem<br />
höheren Speichervolumen und einer<br />
durchgehenden Energieanbindung.<br />
ZigBee eignet sich zum Einsatz in<br />
drahtlosen Netzwerken mit geringem<br />
Datenaufkommen und einer<br />
sehr niedrigen Leistungsaufnahme.<br />
Vitalparameter wie Blutdruck und<br />
Pulsfrequenz lassen sich so überwachen.<br />
Mit der Funktechnik Bluetooth<br />
Low Energy (BLE) können bei<br />
optimalen Bedingungen Geräte in<br />
einer Umgebung von maximal<br />
200 Metern vernetzt werden. Fast<br />
Frequency Hopping macht BLE<br />
sehr robust. Etwa 8,5 Milliarden<br />
Bluetooth-Geräte gibt es weltweit<br />
bereits. Die Verfügbarkeit und die<br />
bereits vorliegenden erforderlichen<br />
Zertifikate für die weltweiten Länderzulassungen<br />
prädestiniert BLE<br />
für den Einsatz in Medizingeräten.<br />
Die Chip-on-Board-Technologie unterstützt mit der direkten Montage von ungehäusten Halbeitern auf Leiterplatten<br />
die Miniaturisierung der Medizintechnik<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
25
Dienstleister<br />
Der Mobilfunkstandard der fünften Generation 5G ist prädestiniert für die Übermittlung großer Datenmengen im<br />
elektronischen Gesundheitswesen (Bildquelle: Adobe Stock)<br />
Cybersicherheit hat Priorität<br />
Naturgemäß kommt der Sicherheit<br />
im IoMT eine besondere<br />
Bedeutung zu, denn ein Hackerangriff<br />
im medizinischen Umfeld<br />
kann unter Umständen nicht nur<br />
ein einzelnes Gerät, sondern ganze<br />
Krankenhäuser lahmlegen. Alle<br />
Systeme müssen so ausgelegt<br />
sein, dass die Patientendaten vor<br />
Angreifern geschützt sind und aufgezeichnete<br />
Daten nicht manipuliert<br />
werden können. Gegenwärtig<br />
sind IoT-Geräte jedoch allgemein<br />
schlecht gegen Angriffe von<br />
außen geschützt. Probleme stellen<br />
veraltete Softwarelösungen, nicht<br />
mehr zeitgemäße Übertragungsprotokolle<br />
oder obsolete kryptografische<br />
Bibliotheken dar. Auch<br />
Bugs in der Datenverarbeitungskette<br />
können Folgen haben. Ein<br />
unnötiger Notarzt-Einsatz durch<br />
eine fehlerhafte Sensor-Messung<br />
ist dabei noch von eher harmloser<br />
Natur.<br />
Das IoMT ist ein komplexes<br />
System, dessen einzelne Glieder<br />
fehlerfrei und ausfallsicher arbeiten<br />
müssen. Zur Gewährleistung der<br />
Cybersicherheit werden nach<br />
dem Medizinproduktgesetz vernetzte<br />
Medizingeräte besonders<br />
hohe Sicherheits- und Qualitätsauflagen<br />
gestellt. In Deutschland<br />
hat das Bundesamt für Sicherheit<br />
in der Informationstechnik (BSI) im<br />
Jahre 2019 dazu einen Leit faden<br />
zur Cybersicherheit von Medizinprodukten<br />
erarbeitet. Der ZVEI<br />
(Zentralverband Elektrotechnik und<br />
Elektronikindustrie) steht mit dem<br />
BSI sowie weiteren Industrie- und<br />
Betreiberverbänden in Verbindung,<br />
um neue Normen für die Datensicherheit<br />
zu etablieren. ◄<br />
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26 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
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Alles andere als oversized<br />
Dienstleister<br />
NanoOne, ein ultraschneller hochauflösender<br />
3D-Drucker, ermöglicht<br />
die Serienfertigung von Mikrobauteilen<br />
auf höchstem Niveau. Wild<br />
unterstützte in der Gehäusekonstruktion<br />
und mit Optik-Know-how.<br />
Moderne Forschung benötigt<br />
immer kleinere und präzisere<br />
Bauteile. Auch in der Medizintechnik<br />
steigt die Bedeutung von<br />
Patienten-Spezifität, einem der<br />
Hauptargumente für additive Fertigung.<br />
Doch die Produktion von<br />
leistungsstarken Komponenten in<br />
Mikro- bis Mesogröße ist äußerst<br />
anspruchsvoll und lässt herkömmliche<br />
3D-Druckverfahren schnell<br />
an ihre Grenzen stoßen. Genau<br />
das wollte das Gründerteam des<br />
Wiener Hightech- Unternehmens<br />
UpNano ändern. Das Ergebnis: Der<br />
NanoOne, ein ultraschneller hochauflösender<br />
3D-Drucker, der nun<br />
eine neue Ära der additiven Mikrofertigung<br />
einläutet und selbst die<br />
Verarbeitung von lebenden Zellen<br />
ermöglicht. Der patentierte Prozess<br />
ist bis zu 100-mal schneller als der<br />
bisherige Marktstandard. Das ist ein<br />
entscheidender Aspekt, wenn es<br />
um biologische Anwendungen geht.<br />
Klein, schnell und präzise<br />
Um höchste Präzision zu erreichen,<br />
setzt die UpNano GmbH, die<br />
im vergangenen Jahr mit zahlreichen<br />
Forschungs- und Wirtschaftspreisen<br />
ausgezeichnet wurde, auf das Prinzip<br />
der 2-Photonen-Polymerisation<br />
(2PP). Dabei härtet ein Ultrakurzpuls-Laser<br />
Photopolymere direkt<br />
im Materialvolumen aus. Allerdings<br />
nur im Fokuspunkt – überall sonst<br />
bleibt es flüssig. Auf diese Weise<br />
lassen sich feinste Strukturdetails<br />
unterschiedlichster Formen in der<br />
Größenordnung von 100 Nanometer<br />
drucken.<br />
Die Druckgeschwindigkeit konnte<br />
auf bis zu 20 mm 3 /h erhöht und damit<br />
die Herstellung von Mikrobauteilen<br />
erstmals auf eine wirtschaftliche<br />
Basis gestellt werden. Gleichzeitig<br />
wurde der NanoOne mit Unterstützung<br />
der Wild Gruppe und deren<br />
WIN-Netzwerkpartnern so optimiert,<br />
dass er als Desktopgerät selbst im<br />
kleinsten Labor eingesetzt werden<br />
kann. Dafür musste der optische<br />
Pfad überarbeitet werden, was eine<br />
Kettenreaktion an Änderungen mit<br />
sich brachte. Dieser Herausforderung<br />
stellte man sich in wöchentlichen<br />
Meetings, in denen die Entwicklungsschritte<br />
abgestimmt sowie<br />
neue Lösungsansätze geboren<br />
und umgesetzt wurden. „ Aktuell<br />
besprechen wir die Serienüberleitung<br />
des Gerätes“, so Wild Business<br />
Developer Markus Woschitz.<br />
Biokompatibles Drucken<br />
Neben der Druckgeschwindigkeit<br />
ist das Anschließen eines Inkubators,<br />
ein essenzieller Punkt,<br />
der es erlaubt, mit dem<br />
NanoOne auch Biomaterialien<br />
sowie Mischungen<br />
aus Polymeren und lebenden<br />
Zellen zu verdrucken.<br />
Der Inkubator sorgt dafür,<br />
dass die Zellen optimale<br />
Bedingungen vorfinden,<br />
um sich normal zu entwickeln:<br />
37 °C, einen<br />
Kohlen stoffdioxidgehalt<br />
von 5 % und eine konstante<br />
Luftfeuchte. Die speziellen<br />
Bio-Tinten entwickelte<br />
UpNano in Zusammenarbeit<br />
mit einer belgischen<br />
Forschungsgruppe.<br />
Alles biokompatibel<br />
Damit sind der Druckprozess<br />
und die verwendeten<br />
Photopolymere biokompatibel.<br />
Lebende Zellen können<br />
also in das Material eingemischt<br />
und direkt verdruckt oder<br />
auf vorgefertigten, sterilen Strukturen<br />
angesiedelt werden. Etwa<br />
für dreidimensionale in-vitro Zelltests,<br />
die in der Zellforschung, in<br />
der Geweberegeneration sowie in<br />
der pharmazeutischen Industrie an<br />
Bedeutung gewinnen. „Denn in einer<br />
dreidimensionalen Umgebung, die<br />
die natürliche Mikroumgebung der<br />
Zellen besser widerspiegelt, lässt<br />
sich ihr Verhalten viel besser studieren“,<br />
erklärt Denise Mandt, Mitgründerin<br />
von UpNano. „Außerdem<br />
können diese Strukturen direkt<br />
in einem Mikrofluidikchip gefertigt<br />
werden, was völlig neue Ansätze in<br />
der in-vitro Forschung ermöglicht.“<br />
Erfolgreich im Einsatz ist der<br />
NanoOne seit 2019 beispielsweise<br />
an der Medizinischen Universität<br />
Wien. Hier beliefert der 3D-Drucker<br />
forschende Abteilungen mit Bauteilen<br />
im Mikro- und Mesomaßstab.<br />
Ein Projekt etwa befasst sich<br />
mit Oberflächen, die eine Besiedelung<br />
mit Bakterien verhindern und<br />
somit den Einsatz von Antibiotika<br />
reduzieren sollen.<br />
WILD<br />
www.wild.at<br />
Beeindruckendes Beispiel aus dem NanoOne: Ein komplex modelliertes<br />
Schloss mit einer Gesamtgröße von nur 0,2 Millimetern wurde in weniger<br />
als sechs Minuten auf die Spitze eines Bleistifts gedruckt. Das Schloss<br />
enthält alle strukturellen Details, bis hin zu tragenden Säulen mit einem<br />
Durchmesser von weniger als einem Tausendstelmillimeter.<br />
(Bilder: UpNano GmbH)<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
27
Produktion<br />
Smart Supply: Die Supply Chain der Zukunft<br />
Die vierte industrielle Revolution<br />
hat längst begonnen und macht auch<br />
vor der Medizintechnikbranche keinen<br />
Halt. Begriffe wie Industrie 4.0,<br />
Internet of Things, Digitalisierung<br />
und Dezentralisierung dominieren<br />
dabei den aktuellen Diskurs. Und<br />
nicht nur das Bundesministeriums<br />
für Bildung und Forschung priorisiert<br />
diese Entwicklung mit einem Förderschwerpunkt,<br />
auch auf der diesjährigen<br />
MedtecLIVE sollen Antworten<br />
auf die vielen Fragen gegeben<br />
werden, die Medizintechnikproduzenten<br />
und -zulieferer haben. Welche<br />
Chancen bietet die vernetzte,<br />
intelligente Fertigung für die Medizin?<br />
Wie ist der Reifegrad dieser<br />
neuen technologischen Möglichkeiten?<br />
Und: Werden die Möglichkeiten<br />
von Produzenten und Zulieferern<br />
genutzt?<br />
Alles smart<br />
Die Smarte Produktion, die<br />
Smarte Zulieferung und die entstehenden<br />
Smarten Produkte sind<br />
drei Themen, die sich wie ein roter<br />
Faden durch die Messe und den<br />
Fachkongress ziehen. Die Akteure<br />
sind sich einig: KI und Vernetzung<br />
sind die Schlüssel für eine intelligente<br />
und wirtschaftliche Produktion.<br />
Doch nicht nur die Produktion,<br />
auch die Zulieferer sollen laut<br />
Messe teilnehmern von Smart Manufacturing<br />
profitieren. Das Netzwerk<br />
aus Zulieferern und Produzenten<br />
kann durch eine smarte Verknüpfung<br />
von enormen wirtschaftlichen<br />
Vorteilen Gebrauch machen. Die<br />
Vorgaben der Medizinprodukteverordnung<br />
(MDR) begünstigen diesen<br />
Trend, wie u. a. Hans-Peter Bursig<br />
der Geschäftsführer des Fachverbands<br />
für Elektromedizinische<br />
Technik vom Zentralverband Elektrotechnik-<br />
und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI) erklärt.<br />
Potenziale nutzen<br />
Aber bei den Produktionsprozessen<br />
der mittelständisch geprägten<br />
deutschen Medizintechnik-Industrie<br />
steckt die Vernetzung von Maschi-<br />
MedtecLIVE<br />
www.medteclive.de<br />
28 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Produktion<br />
nen, das Internet of Things noch in<br />
den Kinderschuhen. Und auch in der<br />
Logistik, wird noch nicht das volle<br />
Potenzial ausgeschöpft. Und das<br />
obwohl Smart Manufacturing umfassende<br />
Verbesserungen aller internen<br />
wie externen Prozesse möglich<br />
macht.<br />
Das weiß auch Jim Thompson,<br />
Senior Director Industry Strategy<br />
für die Medizintechnik und Pharmazeutik<br />
bei Siemens Digital Industries<br />
Software: „Intelligente Fertigung für<br />
die Medizinproduktebranche bietet<br />
Vorteile sowohl für Geschäftsziele<br />
wie Qualität und Effizienz, als auch<br />
für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften“.<br />
Gerade die Zulieferer<br />
könnten von einer intelligenten Vernetzung<br />
profitieren. Klar ist mittlerweile,<br />
von den traditionellen Modellen<br />
der Zulieferung muss man sich<br />
früher oder später verabschieden,<br />
um den Bedürfnissen der Kunden<br />
sowie Produzenten gerecht<br />
zu werden.<br />
Smart Warehouses -<br />
Logistik der Zukunft<br />
Die Beziehung zwischen Zulieferern<br />
und Produzenten wird durch<br />
Smart Manufacturing erheblichen<br />
Veränderungen ausgesetzt sein.<br />
Immer mehr etablieren sich sogenannte<br />
Smart Warehouses – deren<br />
Vorteil liegt vor allem in der autonomen<br />
Intralogistik. Roboter wissen<br />
dank der Software genau, wo<br />
welches Produkt liegt und können<br />
ohne Umwege die Güter einsammeln.<br />
Durch den Einsatz von Künstlicher<br />
Intelligenz wird so Zeit gespart<br />
und mehr Lagerfläche kann generiert<br />
werden. Hybride Geschäftsmodelle<br />
profitieren ganz besonders<br />
von den Smart Warehouses und<br />
konnten sich durch diese erst richtig<br />
etablieren. Hybride Wertschöpfung<br />
zeichnet besonders die Flexibilität<br />
aus: Aus früher steifen und<br />
voneinander getrennten Prozessen<br />
werden agile, ineinandergreifende<br />
Abläufe, die auf die Bedürfnisse<br />
des Kunden angepasst werden<br />
können. So ist auch eine Individualisierung<br />
bestimmter Produkte<br />
bereits beim Logistiker denkbar –<br />
ohne weitere Produktionsanlagen.<br />
Das Dream-Team der<br />
Zukunft: Logistik und IT<br />
Es findet eine Dynamisierung<br />
von Produktions- und Logistikprozessen<br />
statt, ausgelöst durch<br />
digitale Datenkommunikation via<br />
Cloud Computing und dezentralen<br />
Steuerungsmechanismen. Wichtige<br />
Voraussetzung für diese Entwicklung<br />
sind die allgegenwärtigen<br />
Trendbegriffe Globalisierung, Digitalisierung,<br />
Individualisierung und<br />
Tertiarisierung. Um diesem Wandel<br />
und dem Bedarf nach Smart<br />
Warehouses gerecht zu werden,<br />
müssen gerade Zulieferer heute in<br />
neuen Mustern denken. Demand und<br />
Supply rücken zeitlich immer näher<br />
zusammen, IT und Logistik müssen<br />
deshalb gemeinsam arbeiten. Denn<br />
je lauter die Forderung nach mehr<br />
Individualisierung von Produkten,<br />
desto höher der Informations- und<br />
Material fluss, den es zu bewältigen<br />
gilt. Ohne langfristige und durchdachte<br />
Kooperationen dieser zwei<br />
Bereiche wird es schwierig sein,<br />
dem Bedarf gerecht zu werden.<br />
Digitalisierung ist notwendig<br />
Zulieferer müssen sich bewusstwerden,<br />
dass ein langfristiges<br />
Wachstum ohne technologischen<br />
Fortschritt nicht möglich ist. Die Digitalisierung<br />
aller internen Prozesse<br />
ist eine der wichtigsten Vorrausetzungen<br />
dafür. Die digitale Infrastruktur<br />
muss zudem vereinheitlicht werden,<br />
um eine effiziente Zusammenarbeit<br />
zu ermöglichen. Oftmals findet<br />
man noch viele Inselsysteme in<br />
einem Unternehmen, doch für die<br />
Zukunft und eine erfolgreiche Prozessautomatisierung<br />
müssen alle<br />
am gleichen Strang ziehen. Denn<br />
längst wünschen sich Kunden nicht<br />
nur die Lieferung eines Produktes,<br />
sondern wollen ihre Supply Chain<br />
optimieren. Dafür braucht es eine<br />
reibungslose Datenkommunikation<br />
und eine einfache Integration<br />
in Kundensysteme. Hersteller wie<br />
Lithoz aus Wien benötigen eine<br />
solche Infrastruktur für ihre Produktion:<br />
„Unsere Produktion basiert auf<br />
Patientendokumenten. Jeder Schritt<br />
kann einzeln dokumentiert werden<br />
und die Patientendaten werden für<br />
ein optimales und individuell angepasstes<br />
Produkt genutzt.“<br />
Kodesign - Individualisierung<br />
per 3D-Druck<br />
Eine Facette der Herstellung<br />
von personalisierten Produkten<br />
nennt sich Kodesign. Gerade für<br />
die Medizintechnik kann dies einen<br />
großen Fortschritt bedeuten, denn<br />
das Kodesign nutzt 3D-Druck, um<br />
dezentral beispielsweise Ersatzteile,<br />
personalisierte Prothesen oder dentalmedizinische<br />
Komponenten herzustellen.<br />
Einigkeit besteht über den<br />
großen Nutzen des 3D-Drucks in<br />
der Medizintechnik: Es gibt im Idealfall<br />
kein wochenlanges Warten<br />
mehr auf die ersehnten Hilfsmittel<br />
für Mediziner und Patienten, sondern<br />
individuelle, schnelle und flexible<br />
Lösungen.<br />
Das 3D-Druckverfahren ist schon<br />
längst über den Punkt hinaus, nur<br />
Muster oder Prototypen anfertigen<br />
zu können. Im Gegensatz zum<br />
klassischen Produktionsverfahren,<br />
in dem normalerweise ein Teil aus<br />
einem Rohling herausgefräst wird,<br />
handelt es sich beim 3D-Druck um<br />
ein additives Verfahren, dass zum<br />
einen deutlich weniger Abfall hinterlässt<br />
und zum anderen einen hohen<br />
Individualisierungsgrad und eine<br />
Integration mehrerer Funktionen<br />
in einem Produkt möglich macht.<br />
Die Herstellung folgt in Zukunft den<br />
Bedürfnissen des Marktes und nicht<br />
mehr, wie vorher üblich, andersherum.<br />
Auch Jim Thompson betont<br />
die Vorteile der Kombination von<br />
3D-Druck und Smart Manufacturing:<br />
„Eines der am häufigsten verwendeten<br />
personalisierten medizinischen<br />
Geräte sind patientenspezifische,<br />
3D-gedruckte, chirurgische<br />
Schneidführungen, die für<br />
eine Vielzahl von chirurgischen<br />
Eingriffen verwendet werden. Die<br />
Oberfläche der Schneidführungen,<br />
die an der Anatomie des Patienten<br />
angepasst ist, wird mithilfe von CToder<br />
MRT-Scans geformt, die analysiert<br />
werden, um auf die einzigartige<br />
organische Oberflächenkontur<br />
eines jeden Patienten einzugehen.“<br />
Vom CT-Scan zum<br />
personalisierten Implantat<br />
Während in der Zahnheilkunde<br />
auch früher schon vom Zahntechniker<br />
individuelle Brücken oder<br />
Kronen angefertigt wurden, überwiegt<br />
in der Mehrzahl der Medizinprodukte<br />
der Standard. Große<br />
Modell- und Größenvielfalt sorgen<br />
heute dafür, dass ein Medizinprodukt<br />
annähernd zum Patienten<br />
passt. Ob künstliches Hüftgelenk<br />
oder Fußprothese – Standardprodukte<br />
decken viele Bereiche ab, die<br />
Herstellung von individuellen Prothesen<br />
ist jedoch aufwändig und teuer.<br />
Eine Lösung dieses Zielkonflikts von<br />
Passgenauigkeit und Kosten kann<br />
Smart Manufacturing bieten.<br />
Bewährte Lösungen in der<br />
Zahnheilkunde<br />
In der Zahnheilkunde sind smarte<br />
Produktionsverfahren wie bereits<br />
erwähnt schon seit Jahren im Einsatz:<br />
Der Zahnarzt stellt Bilddaten<br />
zur Verfügung, im Laserschmelzverfahren<br />
wird dann ein Kronengerüst<br />
in wenigen Minuten gefertigt.<br />
Die Arbeit des Zahntechnikers wird<br />
deutlich erleichtert. „Die große Individualität<br />
bei den Produkten stellt<br />
dank Smart Manufacturing kein<br />
Problem für Produktion oder Logistik<br />
dar. Die Daten werden digital<br />
verschickt. Wir konzentrieren uns<br />
auf die Arbeit mit größeren Lieferanten,<br />
sodass wir klare Beschaffungsprozesse<br />
haben“, berichtet<br />
Alexandros Lagaris, Geschäftsführer<br />
der LAC Laser Add Center<br />
GmbH. Im Gegensatz zum Standard-Implantat,<br />
bei dem der Knochen<br />
an das Implantat angepasst<br />
werden muss, passt das personalisierte<br />
Implantat perfekt zur Anatomie<br />
des Patienten. PLM-Systeme<br />
– als zentrale Plattform der smarten<br />
Fertigung – unterstützen den<br />
Hersteller auch dabei, die regulatorischen<br />
Vorschriften einzuhalten<br />
und ihre Einhaltung zu dokumentieren.<br />
Wie Smart Manufacturing die<br />
Medizintechnik-Entwicklung und<br />
Produktion voranbringen kann,<br />
ist auch Thema des vom 30.06. -<br />
02.07.<strong>2020</strong> stattfindenden MedTech<br />
Summit Congress & Partnering,<br />
parallel zur MedtecLIVE. Smarte<br />
Fertigungsprozesse sorgen nicht<br />
nur für mehr Effizienz in Bezug auf<br />
finanzielle, materielle oder menschliche<br />
Ressourcen. Sie tragen auch<br />
zu einer nachhaltigeren Produktion<br />
und damit zu den Nachhaltigkeitszielen<br />
eines Unternehmens bei. ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
29
Produktion<br />
Manuelle Löttechnik für das IoT-Zeitalter und<br />
Industrie 4.0<br />
Wie sehen die Ansprüche des sogenannten IoT-Zeitalters und die Erwartungen einer 4.0-Umgebung in der<br />
Fertigung aus, wenn es um manuelle Technik wie das Handlöten geht?<br />
Technisches Büro Kullik GmbH<br />
tbk@kullik.com<br />
www.kullik.com<br />
www.hakko-iot.eu<br />
Nachverfolgbarkeit von<br />
Prozessen<br />
Zum einen muss die Traceability<br />
– also die Nachverfolgbarkeit<br />
von Prozessen – gewährleistet sein<br />
und damit die Informationen darüber,<br />
unter welchen genauen Bedingungen<br />
diese Prozesse durchgeführt<br />
wurden. Die Herausforderung ist,<br />
die dafür relevanten Prozessdaten<br />
in Echtzeit zu erfassen und einem<br />
zentralen Datenbank system zuführen<br />
zu können.<br />
Zum anderen muss eine Schnittstelle<br />
geschaffen werden, durch die<br />
sich sowohl die einzelne Lötstation<br />
als auch ganze Bulks von mehreren<br />
Stationen zentral mit Informationen<br />
oder Profilen/Parametern beschicken<br />
lassen, die für die Durchführung<br />
eines bestimmten Prozesses<br />
bestimmt sind.<br />
Lötsystem für die Zukunft<br />
Hakko stellte mit der FN-1010<br />
ein Lötsystem vor, welches genau<br />
diesen Erwartungen entspricht<br />
und liefert somit IoT-Löttechnik für<br />
die Zukunft.<br />
Alle Informationen aus dem manuellen<br />
Lötprozess werden in Echtzeit<br />
gesammelt, gespeichert und<br />
visualisiert. Und alle relevanten Prozessdaten,<br />
wie Format und Seriennummer<br />
der Lötspitze, Anzahl der<br />
Aufheizvorgänge und die gesamte<br />
geleistete Betriebszeit der individuellen<br />
Spitze, werden erfasst.<br />
Flexible Interface-Optionen<br />
gewährleisten die einfache Integration<br />
in jede Umgebung und in<br />
jede Ausbaustufe. Wahlweise stehen<br />
zur Verfügung: RS232, USB<br />
3.0 oder LAN.<br />
Aber was steckt eigentlich<br />
dahinter?<br />
Ziel von Industrie 4.0 ist es, alle<br />
Teilnehmer einer Wertschöpfungskette<br />
digital so zu verknüpfen, dass<br />
alle Beteiligten miteinander in einem<br />
Netzwerk (Internet oder Intranet)<br />
verbunden sind: Menschen, Maschinen,<br />
Anlagen, Logistik, Produktion<br />
und Finanzen. Grundlagen sind<br />
intelligente, digital vernetzte und<br />
sichere Systeme – mit deren Hilfe<br />
soll eine weitgehend selbstorganisierte<br />
Produktion möglich werden.<br />
Ähnliche Bestrebungen finden in<br />
allen Industrieländern statt: in Japan<br />
unter „Industrial Value-Chain Initiativ“<br />
IVI, in Frankreich unter „Industrie<br />
du futur“, in den USA „Industrial<br />
Internet Consortium“ IIC, in Südkorea<br />
„Smart Factories“. Grundstock<br />
sind aber immer digitale Systeme,<br />
die miteinander und einer digitalen<br />
Umgebung kommunizieren können.<br />
Gerade in sensiblen Produktionsumfeldern<br />
für Hightech-Elektronik<br />
für Militär, Medizin, Automotive,<br />
Luft und Raumfahrt. Dort kann<br />
eine einzelne, misslungene Lötstelle<br />
zum Totalausfall, zur Katastrophe<br />
führen. Es ist von höchster Wichtigkeit<br />
für jede einzelne Lötstelle, die<br />
Sicherheit über die präzise Ausführung<br />
zu erlangen und ein Protokoll<br />
live online, aber auch abrufbar<br />
zu führen.<br />
Lötspitzen, die „mitdenken“<br />
Ermöglicht wird das mit Lötspitzen,<br />
die „mitdenken“, sozusagen<br />
mit einem Gedächtnis, das ausgelesen<br />
werden kann, und einem Zähler<br />
der Lebensereignisse.<br />
Seit der Erfindung der Kompakt/<br />
Komposit-Lötspitze, bei der das<br />
Heizelement, der Temperatur-Sensor,<br />
der Anschlusskontakt und der<br />
Metallkern der Lötspitze eine thermische<br />
Einheit bilden ist bei dem<br />
Prinzip nicht mehr viel geschehen.<br />
Bei den bisherigen Lötstationen<br />
ist nicht gewährleistet, dass die<br />
Wahl der Löttemperatur in Hinblick<br />
auf die maximal erlaubte Höhe wirklich<br />
über die gesamte Prozessdauer<br />
eingehalten wird. Die Auswahl der<br />
Lötspitzenform ist dem Anwender<br />
genauso überlassen wie die Einstellung<br />
der Ruhefunktionen und<br />
Pflege der Lötspitze.<br />
Die Messung der Temperatur in<br />
und die Gegenmessung an der äußeren<br />
Spitze der Lötspitze, zur Ermittlung<br />
einer eventuell unzu lässigen Differenz<br />
und deren Korrektur durch die<br />
Verwendung einer Offset-Funktion,<br />
neigt zu Ungenauigkeiten.<br />
Die schriftlichen Protokolle unterliegen<br />
dem Risiko des menschlichen<br />
Irrtums und einfachen Übernahmefehlern.<br />
Die automatisierte, gesteuerte<br />
Übertragung in ein IoT-System<br />
ist bisher nicht möglich.<br />
In der Vergangenheit wurde der<br />
Bereich der manuellen Löttechnik<br />
den Ansprüchen der Anwender und<br />
der Industrie entsprechend weiterentwickelt.<br />
Die übertragbare Energie<br />
auf eine Lötstelle ist auf bis zu<br />
300 W gesteigert worden. Die Lötspitzenformen<br />
sind praktisch für jede,<br />
auch noch so komplizierte Lötaufgabe<br />
angepasst worden. Die Anwen-<br />
30 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Produktion<br />
dung von Stickstoff, der die Lötstelle<br />
zusätzlich erwärmt, vor Oxidation<br />
schützt, damit das Flussmittel deutlich<br />
länger aktiv hält und die Standzeit<br />
der Lötspitze verdoppelt, ist ein<br />
weiterer Meilenstein, Lötstellen perfekt<br />
und zuverlässig herzustellen.<br />
Nun ist es an der Zeit,<br />
auch die Welt der<br />
manuellen Löttechnik<br />
in das IoT-Zeitalter zu<br />
transportieren!<br />
Hakko bietet nun mit der FN-1010<br />
ein neues Gesamtlötsystem an, das<br />
von der intelligenten Lötspitze bis<br />
zur Überwachung und Auswertung<br />
der Lötvorgänge, die notwendigen<br />
Features bietet. Die neuen Lötspitzen<br />
sind mit einem „Gedächtnis“<br />
ausgerüstet. Der pro Spitze vorhandene<br />
individuelle Speicher-Chip, der<br />
ausgelesen werden kann, macht es<br />
möglich, jeder Lötspitze dauerhaft,<br />
individuelle Werte und Ereignisse<br />
zuzuordnen. Gespeichert sind das<br />
Format und die Bezeichnung der<br />
Lötspitze, ihre eindeutige Seriennummer,<br />
die Zuordnung zur eingesetzten<br />
Lotlegierung – bleifreies<br />
Lot oder bleihaltiges Lot.<br />
Dieser Eintrag, diese Festlegung<br />
kann, wenn er auf bleihaltig geändert<br />
wird, nicht mehr rückgängig<br />
gemacht werden. Eine Verwendung<br />
im Standardprozess muss<br />
dann speziell frei gegeben werden.<br />
Die Temperaturablage, auch Offset<br />
genannt, zwischen der in der<br />
Spitze gemessenen und der extern<br />
ermittelten Löttemperatur wird drahtlos<br />
vom Thermometer an die Lötstation<br />
übertragen. Um die Temperaturunterschiede,<br />
die Ablage, gering<br />
zu halten, ist der interne Temperatursensor<br />
in der Lötspitze weit zur<br />
Spitze hin angeordnet worden.<br />
Gespeichert werden auch die<br />
Anzahl der Aufheizvorgänge und<br />
die gesamte Betriebszeit der Lötspitze.<br />
Durch diese Statistik ist es<br />
möglich, einen Zeitpunkt festzulegen,<br />
zu dem die Lötspitze voraussichtlich<br />
gewechselt werden sollte. Das<br />
Tracking der eigenen Prozessdaten<br />
ermöglicht, den Verschleiß vorher<br />
zu bestimmen und rechtzeitig die<br />
Lötspitze zu wechseln. Die Erfassung<br />
der Energieübertragung pro<br />
Lötstelle lässt auch weiter Rückschlüsse<br />
über evtl. Justierung und<br />
Optimierung des Prozesses zu und<br />
visualisiert und erfasst die entscheidenden<br />
Parameter des manuellen<br />
Lötprozesses.<br />
Ein weiteres Feature für ein sicheres<br />
Arbeiten ist der „erweiterte<br />
Standby“. Ein Bewegungssensor<br />
im Lötkolben leitet in Arbeitspausen<br />
die Standby- oder Ruhefunktion<br />
der Lötstation ein, zusätzlich<br />
kann auch für längere Pausen eine<br />
komplette Abschaltung programmiert<br />
werden. Zusätzliche Sicherheit<br />
ist gegeben, wenn der Lötkolben<br />
vom Arbeitsplatz fallen sollte.<br />
In diesem Fall wird die Energiezuführung<br />
zur Lötspitze ausgeschaltet,<br />
um die Gefahr weiterer Schäden<br />
und Verbrennungen auszuschließen.<br />
Die Lötstation ist mit der effektiven<br />
Heizleistung von 100 W gut<br />
gerüstet, um nahezu alle gängigen<br />
Lötaufgaben erfüllen zu können.<br />
Ein sechszeiliges LC-Display<br />
zeigt die Prozessparameter an. Vier<br />
Tasten sind für die Bedienung übersichtlich<br />
in der Frontseite der Station<br />
angebracht. Für die Kommunikation<br />
bei der Übertragung der Offset-Werte<br />
ist eine Infrarot-Schnittstelle<br />
in Station und Thermometer<br />
eingebaut. Weitere Schnittstellen<br />
erlauben die Übertragung der<br />
Prozessdaten, die Kommunikation<br />
mit einem Computer oder Server.<br />
Drei Schnittstellen-Optionen<br />
Hakko FN-1010 kann wahlweise<br />
mit einem RS232-, USB-3.0- oder<br />
LAN-Interface geliefert werden:<br />
• RS232-Schnittstelle zur Anbindung<br />
von Steuerungen und für die einfache<br />
Kommunikation<br />
• USB-3.0-Schnittstelle für die software-gestützte<br />
Programmierung<br />
der Parameter – zentral, dezentral,<br />
einzeln oder gruppenweise<br />
• LAN-Schnittstelle zur IP-basierten<br />
Kommunikation für den externen<br />
Zugriff in/out ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
31
Produktion<br />
Titan effizient und prozesssicher fräsen am<br />
Beispiel eines Knochenimplantats<br />
Für den Anwender liegt der Vorteil einer effizienten Kühlung in einer deutlichen Produktionssteigerung<br />
Mikron Tool SA Agno<br />
www.mikrontool.com<br />
www.youtube.com/mikrongroup<br />
In der Medizintechnik kommt keiner<br />
an der Verwendung von Titan<br />
vorbei, denn dieser Werkstoff ist<br />
biokompatibel, korrosionsbeständig<br />
und leicht. Doch Titan hat noch ein<br />
anderes Gesicht. Verschiedene Faktoren<br />
machen ihn zu einem schwer<br />
zerspanbaren Stoff: Hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />
sind schwierig<br />
zu erreichen, denn das zähelastische<br />
Verhalten macht hohe<br />
Schneidkräfte erforderlich. Durch<br />
die schlechte Wärmeleitfähigkeit<br />
überhitzen sich die Schneiden, brechen<br />
ab oder verkleben. So kann<br />
kaum eine gute Prozesssicherheit<br />
erreicht werden. „Nur ein optimales<br />
Werkzeug mit einem optimalen Prozess<br />
kann zu guten Resultaten führen,<br />
vor allem wenn es um kleine<br />
Dimensionen geht“, so Herr Gotti,<br />
Entwicklungsleiter bei Mikron Tool.<br />
Die Kühlung im Zentrum der<br />
Entwicklung<br />
Viele Faktoren mussten berücksichtigt<br />
werden für ein perfektes<br />
Resultat, doch schnell konzentrierten<br />
sich die Entwickler auf das<br />
Thema Kühlung. Ihnen war klar,<br />
dass eine Überhitzung des Werkzeuges<br />
von Anfang an verhindert<br />
werden musste. „Dazu ist nur eine<br />
im Werkzeug integrierte Kühlung<br />
fähig“ sagt Herr Gotti. „Jede Kühlung<br />
von außen wird je nach Fräsposition<br />
immer wieder unterbrochen<br />
und jede Unterbrechung ist für den<br />
Fräser eine riesige Belastung.“<br />
Die Lösung wurde mit einer im<br />
Schaft integrierten Kühlung gefunden.<br />
Eng am Konus treten die möglichst<br />
große Kühlkanäle aus, denn<br />
die Durchflussmenge ist entscheidend<br />
für die Qualität der Kühlung.<br />
Crazy Werkzeuge im Einsatz<br />
Im konkreten Einsatz zeigt sich,<br />
was die theoretischen Überlegungen<br />
wert sind. Gewisse minimale<br />
Anforderungen an die Maschinen<br />
bestehen, vor allem bei kleinen<br />
Werkzeugen. Kein Problem für die<br />
Milltap 700 von DMG Mori, ausgerüstet<br />
mit innengekühlten Spindeln.<br />
Für die „crazy“ Kleinfräser reicht der<br />
maximale Druck von 40 bar und die<br />
Drehzahl von 24.000 U/min.<br />
„Fast und Soft“ Bearbeitung nennt<br />
Herr Gotti die Frässtrategie: eine<br />
hohe Schnittgeschwindigkeit steht<br />
einem gemäßigten Vorschub gegenüber,<br />
eine hohe axiale Zustellung<br />
a p einer moderaten radialen<br />
Zustellung a e . Die intensive Kühlung<br />
erlaubt hohe Schnittgeschwindigkeiten<br />
und die Verwendung der<br />
vollen Schnittlänge des Fräsers für<br />
die axiale Zustellung. In 14 einzelnen<br />
Prozessschritten wurden insgesamt<br />
12 Werkzeuge eingesetzt.<br />
Schnell und prozesssicher<br />
Mit einer gesamten Bearbeitungszeit<br />
von wenig mehr als 35 Minuten<br />
war das Team dann zufrieden. Die<br />
Werkzeuge arbeiten gleichzeitig<br />
schnell, prozesssicherer und erreichen<br />
zudem eine hervorragende<br />
Oberflächenqualität. ◄<br />
Herr Gotti (Leiter R&D bei Mikron Tool) im Gespräch mit Mitarbeitern seines<br />
Entwicklungsteams<br />
32 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Lasertechnik<br />
Laserschweißen von Kunststoffen in der<br />
Medizintechnik<br />
Der Laser ist heute in vielen Bereichen der Produktion ein etabliertes Werkzeug. Durch die hohe<br />
Präzision, die lokal gut dosierbare Energieeinbringung und nicht zuletzt die Sauberkeit hat sich dieses<br />
Werkzeug in der Fertigung einen festen Platz gesichert.<br />
Die EVO 2800 der Evosys Laser GmbH. Neueste Technologie für die schnelle<br />
und unkomplizierte Umsetzung von Laserschweißanwendungen in der<br />
Medizintechnik<br />
Für die Produktion im<br />
Reinraum prädestiniert<br />
Das Verfahren arbeitet partikelfrei<br />
und ist für die Produktion im<br />
Reinraum prädestiniert. Es ist<br />
somit der Schlüssel für die Produktion<br />
in der Medtech-Branche.<br />
EVOSYS ist Spezialist für das<br />
Laserschweißen von Kunststoffen<br />
und stellt maßgeschneiderte<br />
Maschinen in diesem Bereich her.<br />
Besonders hygienisch<br />
Medizintechnische Geräte<br />
und Verbrauchsartikel können<br />
per Laser besonders hygienisch<br />
hergestellt werden. Wir<br />
sehen vor allem im Bereich der<br />
Point-of-care und drug-delivery<br />
Systeme den Trend zu smarten<br />
Lösungen für den Endkunden.<br />
Diese Lösungen benötigen<br />
eine hohe Packungsdichte bei<br />
der erforderlichen und empfindlichen<br />
Elektronik und Mechatronik.<br />
Für die finale Montage solcher<br />
Systeme kommt meistens<br />
nur Kleben oder Laserschweißen<br />
in Frage. Da Laserschweißen<br />
partikelfrei, sauber und frei<br />
von Zusatzstoffen ist, ist es die<br />
erste Wahl im diesem Sektor.<br />
Sehr spannend für Medizinprodukte<br />
ist das Laserschweißen mit<br />
2 µm Wellenlänge, denn hier ist<br />
kein Zusatzstoff erforderlich. Das<br />
sogenannte Klar-Klar Schweißen<br />
kann bei vielen gängigen Materialien<br />
(PP, MABS, COC) eingesetzt<br />
werden und ist geeignet zur<br />
Herstellung von Mikrofluidiken.<br />
Auch durch die stetige Entwicklung<br />
neuer Behandlungsmethoden<br />
nimmt die Bedeutung zuverlässiger<br />
Produktionsprozesse im<br />
Bereich Healthcare rasant zu.<br />
Eine Herstellung nach GMP-<br />
Standards ist mit den Anlagen<br />
von EVOSYS leicht sicherzustellen,<br />
sie bieten ideale Voraussetzungen<br />
um auch anspruchsvolle<br />
Aufgaben zu bewältigen.<br />
Einsatz in der<br />
Medizintechnik<br />
Für den Einsatz in der Medizintechnik<br />
und Pharmaindustrie ist<br />
z.B. die EVO 2800 besonders<br />
geeignet mit der sich sterile Verpackungen,<br />
Mikrofluidik-Komponenten<br />
sowie Lab-on-a-Chip Systeme<br />
herstellen lassen. Sowohl<br />
die manuelle Bestückung durch<br />
einen Bediener, als auch eine<br />
automatische Bestückung durch<br />
ein Handling- oder Robotersystem<br />
sind möglich. Das Laserschweißsystem<br />
erlaubt zudem<br />
eine umfassende Dokumentation<br />
und zeichnet sich durch Zuverlässigkeit<br />
aus. ◄<br />
Evosys Laser GmbH<br />
www.evosys-group.com<br />
Links: Lasergeschweißte nadellose Spritze, rechts: klar-klar-Baugruppe<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
33
Lasertechnik<br />
Einweg- Lichtwellenleiter<br />
Ein Schlüsselprodukt für Minimal-invasive Medizinanwendungen<br />
sein. Dabei ist neben der Betriebssicherheit<br />
auch der Kostenfaktor zu<br />
berücksichtigen.<br />
Drei unterschiedliche Anwendungen<br />
unterstreichen die bedeutende<br />
Rolle von fiberoptischen<br />
Systemen in verschiedenen medizinischen<br />
Bereichen.<br />
Autoren:<br />
Amol Raul, Matthias Schulze,<br />
Coherent Inc.<br />
www.coherent.de<br />
Eine wachsende Anzahl von<br />
Laser- und LED-Anwendungen in<br />
der Medizin erfordern eine effiziente<br />
Übertragung von Licht durch<br />
einen Lichtwellenleiter. Dabei entsteht<br />
eine steigende Nachfrage<br />
nach ökonomischen Einweg-Lichtwellenleitern<br />
mit präzise gefertigten<br />
und vormontierten optischen Komponenten.<br />
Faseroptische<br />
Komponenten ermöglichen<br />
neue minimalinvasive<br />
Anwendungen<br />
Hochentwickelte Lichtquellen<br />
wie Laser, LEDs und Superkontinuum-Strahlungsquellen<br />
werden<br />
immer häufiger in medizinischen<br />
therapeutischen Anwendungen<br />
eingesetzt. Das betrifft Vorgänge,<br />
bei denen Licht als Werkzeug für<br />
einen medizinischen Eingriff oder<br />
zur Bildgebung in einer Remote-<br />
Anwendung verwendet wird. Wo<br />
Licht in einen Körper eingebracht<br />
werden muss, sind Lichtleiter zunehmend<br />
das Mittel der Wahl. Sie sind<br />
sehr gut geeignet für minimalinvasive<br />
Anwendungen durch Laparoskop<br />
oder Katheter. Die Vorteile im<br />
Vergleich zur konventionellen Chirurgie<br />
sind gute Verträglichkeit bei<br />
den Patienten, geringeres Risiko<br />
und geringere Kosten.<br />
Die effiziente Einkopplung<br />
von Licht<br />
in einen Lichtwellenleiter ist eine<br />
anspruchsvolle optomechanische<br />
Aufgabe, bei der in der Praxis oft<br />
technische Hürden zu überwinden<br />
sind. Zum Beispiel muss Licht in<br />
eine Glasfaser, deren Durchmesser<br />
oft im µm-Bereich liegt, eingekoppelt<br />
werden und die Kopplung muss<br />
während der Anwendung durch den<br />
Operateur oder den Medizintechniker<br />
perfekt erhalten bleiben. Diese<br />
Arbeiten werden von Medizingeräteherstellern<br />
oftmals durch Outsourcing<br />
an Spezialisten vergeben.<br />
Anstelle der Beschaffung einzelner<br />
Komponenten wie Fokussierungsund<br />
Koppeloptiken, optische Fasern<br />
und Ausgangsoptiken werden die<br />
Anforderungen an das Modul spezifiziert.<br />
Das fertige, getestete und<br />
zertifizierte Modul enthält alle vorgefertigten<br />
und montierten Komponenten.<br />
In der Regel sind die<br />
optischen minimalinvasiven Komponenten<br />
Einwegartikel zur Vermeidung<br />
von Keimübertragungen und<br />
Sterilisationsaufwand. Sie müssen<br />
daher für einen einfachen Anschluss<br />
an das Lasersystem ausgelegt<br />
Laser Lithotripsie<br />
Eine der schon „klassisch“ zu<br />
nennenden faseroptischen Anwendungen<br />
ist die Lithotripsie – das<br />
Zertrümmern von Steinen in Niere,<br />
Blase, im Harntrakt oder der Gallenblase.<br />
Hierbei werden Laserpulse<br />
über einen Lichtwellenleiter in ein<br />
flexibles Anwendungswerkzeug wie<br />
z. B. ein Urethroskop übertragen.<br />
Die kurzen, energiereichen Pulse<br />
im Nanosekundenbereich werden<br />
im zu zerkleinernden Stein absorbiert.<br />
Die entstehende Stoßwelle zerlegt<br />
den Stein in kleine Teilstücke,<br />
die dann problemlos z. B. durch die<br />
Harnröhre abgeführt werden können.<br />
Ursprünglich wurde dazu ein<br />
gepulster Farbstofflaser benutzt,<br />
der jedoch in den letzten 20 Jahren<br />
durch Holmium-YAG-Laser und<br />
neuerdings durch Thulium-Faserlaser<br />
im mittleren IR abgelöst wurde.<br />
Genaue Einkopplung des<br />
Lasers<br />
Diese Anwendungen erfordern<br />
keine extreme Fokussierung,<br />
dadurch genügt die Verwendung<br />
eines Multimode-Lichtwellenleiters.<br />
Da aber hohe Pulsenergien und Spitzenleistungen<br />
weitergeleitet werden<br />
müssen, ist ein verlustarmer Transport<br />
der Strahlung maßgebend. Insbesondere<br />
möchte man einen Leistungsverlust<br />
in den Fasermantel<br />
(cladding) vermeiden. Das erfordert<br />
eine genaue zentrische Einkopplung<br />
des Lasers in die Faser. Coherent<br />
zieht diese Fasern aus einer anwendungsspezifisch<br />
gestalteten Basisform.<br />
Die Lichtwellen leiter sind auf<br />
eine definierte Zerstörschwelle und<br />
einen minimalen Biegeradius getestet<br />
und zertifiziert. Der Leistungsverlust<br />
als Funktion des Biegeradius<br />
wird ebenfalls gemessen. Zwei<br />
unterschiedliche Spitzen am distalen<br />
Ende können zur Optimierung der<br />
34 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Lasertechnik<br />
OEM-Lichtwellenleiter können mit unterschiedlichen Endstücken und<br />
Formen hergestellt werden<br />
Behandlung eingesetzt werden.<br />
Dies sind eine kugelförmige und<br />
eine gerade Spitze, wie in den Bildern<br />
dargestellt. Nach dem Zusammenbau<br />
wird das System nochmals<br />
auf Funktion und Umweltverträglichkeit<br />
getestet, bevor es an den<br />
Systemlieferanten versendet wird.<br />
Ablation von Hirngewebe<br />
Die Nutzung des Lasers zur selektiven<br />
Abtragung von Hirngewebe in<br />
kleinen Mengen – Laser Neuroablation<br />
- ermöglicht die Behandlung<br />
von Krebs (z. B. Glioblastom) und<br />
Epilepsie. Neuroablation ist eine<br />
Alternative zu Operation am offen<br />
Gehirn (Craniotomie) und kryotechnischen<br />
Methoden. Die Durchführung<br />
geschieht oft bei Bewusstsein<br />
unter hochauflösender Magnetresonanztomographie<br />
mit Robotertechnik<br />
zur punktgenauen Abtragung.<br />
Der große Vorteil liegt hierbei in<br />
dem kleinen Operationswerkzeug,<br />
welches das Trauma der Öffnung<br />
der Schädeldecke minimiert und<br />
- weit wichtiger - in der minimalen<br />
Zerstörung des zu durchdringenden<br />
Hirngewebes, welches über der zu<br />
behandelnden Stelle liegt. Das Ziel<br />
ist üblicherweise, das zu entfernende<br />
Hirngewebe thermisch zu denaturieren<br />
oder zu koagulieren. Dafür<br />
wird typischerweise eine CW-Leistung<br />
von
Lasertechnik<br />
Ultrakurzpuls-Laser-Mikrobearbeitung<br />
GHF hat die Laser-Mikrobearbeitungsanlage GL.smart marktreif gemacht.<br />
Die neue GL.smart stellt mit bis zu 16 simultanen Achsen das Allroundtalent<br />
im Bereich der Laser-Mikrobearbeitung dar und kann dabei die Flexibilität,<br />
die der Laser bietet, voll ausschöpfen Bilder: GFH GmbH<br />
GFH GmbH<br />
info@gfh-gmbh.de<br />
www.gfh-gmbh.de<br />
Durch die fortschreitende Miniaturisierung<br />
von Bauteilen und Komponenten<br />
sowie den Einsatz von<br />
Hightech-Materialien stoßen konventionelle<br />
Fertigungsverfahren,<br />
wie beispielsweise das Schleifverfahren,<br />
an ihre Grenzen. Mit abnehmender<br />
Strukturgröße und zugleich<br />
steigenden Anforderungen hinsichtlich<br />
Präzision, Gratfreiheit und Flexibilität<br />
können Ultrakurzpuls-Laser<br />
ihre Stärken ausspielen.<br />
Aufgrund des berührungslosen<br />
Abtrags sowie des sehr geringen<br />
Wärmeeintrags bieten sie die<br />
besten Voraussetzungen für die<br />
geforderte hohe Qualität. Seit Jahren<br />
ist die GFH GmbH einer der globalen<br />
Marktführer und technologischen<br />
Vorreiter in der Konzeption<br />
und Konstruktion von hochpräzisen<br />
Lasermikrobearbeitungsanlagen<br />
mit Ultrakurzpuls-Lasern. Seine<br />
Vorreiterrolle bestätigt das Unternehmen<br />
aktuell mit der Markteinführung<br />
der Laser-Mikrobearbeitungsanlage<br />
GL.smart.<br />
Allround-Talent im Detail<br />
Durch den berührungslosen Abtrag bleibt das Werkstück während der<br />
gesamten Bearbeitungszeit kraft- und verformungsfrei. So kommt es auch<br />
bei sehr dünnen und filigranen Bauteilen nicht zu Genauigkeitsverlusten.<br />
Die neue GL.smart stellt mit bis<br />
zu 16 simultanen Achsen das Allround-Talent<br />
im Bereich der Laser-<br />
Mikrobearbeitung dar und kann<br />
dabei die Flexibilität, die der Laser<br />
bietet, voll ausschöpfen: Ein einziges<br />
Werkzeug dreht, bohrt, schneidet<br />
und graviert in einer Aufspannung<br />
und fertigt damit ohne den<br />
üblichen Genauigkeitsverlust,<br />
der aus den Umspannvorgängen<br />
resultiert.<br />
Als neuste Maschine der<br />
GL-Serie<br />
bietet die GL.smart mit Maßen<br />
von 2212 x 2219 x 1026 mm (L x<br />
H x B) Produktivität auf kleinsten<br />
Raum. Durch den Einsatz von<br />
Hochleistungslasern in Kombination<br />
mit einer Strahlteilung ist die<br />
gleichzeitige Bearbeitung auf zwei<br />
Stationen und damit doppelter Output<br />
möglich. Auf Wunsch kann die<br />
Maschine zudem mit einem Stangenlader<br />
als Beschickungseinheit<br />
ausgerüstet werden, sodass sie sich<br />
in Kombination mit einem integrierten<br />
Bauteil-Handling mittels Roboter<br />
ohne Einschränkung mannlos im<br />
24/7-Betrieb einsetzen lässt.<br />
Die Entwicklung<br />
der GL.smart konzentrierte sich<br />
insbesondere auf die Möglichkeit<br />
der hochpräzisen Laser-Drehbearbeitung.<br />
Dieser von der GFH GmbH<br />
entwickelte Prozess ermöglicht es,<br />
Drehteile mit sehr geringen Durchmessern<br />
herzustellen. Das Herzstück<br />
dieses Verfahrens ist die<br />
Kombination des präzisen Laserabtrags<br />
mittels einer patentierten<br />
Optik und der Werkstückbewegung<br />
auf einer Drehachse mit hochgenauem<br />
Rundlauf.<br />
Durch den berührungslosen<br />
Abtrag bleibt das Werkstück während<br />
der gesamten Bearbeitungszeit<br />
kraft- und verformungsfrei. So<br />
kommt es auch bei sehr dünnen<br />
und filigranen Bauteilen nicht zu<br />
Genauigkeitsverlusten. Des Weiteren<br />
können auf diese Weise auch<br />
Teile mit großer Ausspannlänge einfach<br />
bearbeitet werden.<br />
Die exakte Steuerung<br />
der Laserparameter passt den<br />
Wärmeeintrag ins Material dem<br />
36 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Lasertechnik<br />
Die Einsatzbereiche der neuen GL.smart sind vielfältig und reichen von der Medizintechnik zur Herstellung von Mikrowerkzeugen wie Pinzetten,<br />
Mikroschneiden oder Implantaten bis hin zur Uhrenindustrie zur Fertigung sogenannter Pivots, die in Uhrwerken verbaut werden<br />
jeweiligen Werkstückvolumen an,<br />
sodass keine Wärme akkumulation<br />
und damit thermische Spannungen<br />
und Verformungen auftreten.<br />
Darüber hinaus bleiben die in der<br />
planaren Laserbearbeitung erzielbaren<br />
Oberflächenkennwerte auch<br />
bei dieser Bearbeitungsvariante<br />
vollständig erhalten und können<br />
sogar noch übertroffen werden.<br />
Die Einsatzbereiche der neuen<br />
GL.smart sind vielfältig und reichen<br />
von der Medizintechnik zur<br />
Herstellung von Mikrowerkzeugen<br />
wie Pinzetten, Mikroschneiden<br />
oder Implantaten bis hin zur Uhrenindustrie<br />
zur Fertigung sogenannter<br />
Pivots, die im Uhrwerk verbaut<br />
werden. Die Vorteile der Laserbearbeitung<br />
liegen dabei in den<br />
attraktiven Fertigungszeiten aufgrund<br />
des Schrupp- und Schlichtverfahrens<br />
(Grob- und Feinbearbeitung)<br />
mittels Ultrakurzpuls-<br />
Laser und der berührungs losen,<br />
verschleißfreien Bearbeitungsmöglichkeit<br />
auch kleinster Bauteile<br />
aus nahezu jedem Material.<br />
Das Laserdrehen ermöglicht insbesondere<br />
bei der Herstellung und<br />
Bearbeitung von Präzisionsteilen<br />
eine ungewöhnlich hohe Genauigkeit,<br />
so dass es andere, aufwendigere<br />
Verfahren wie beispielsweise<br />
das konventionelle Schleifen<br />
ersetzen kann. ◄<br />
Modulare Workstation fürs Laserschweißen von Kunststoffen<br />
Seit anfang <strong>2020</strong> ist die modulare Workstation<br />
Turnkey M zum Laserschweißen von mittelgroßen<br />
Kunststoffbauteilen bis rund einem<br />
halben Meter Größe erhältlich. Sie ergänzt die<br />
kleinere kompakte Turnkey S, die vor etwas<br />
über einem Jahr lanciert wurde.<br />
Wiederum basiert die Turnkey M auf einem<br />
modularen Baukastensystem, so dass sie unterschiedlich<br />
konfiguriert werden kann, passend<br />
zu den Bauteilen des Kunden und seinen Anforderungen.<br />
Der Schaltschrank und der Laser<br />
mit unterschiedlichen möglichen Leistungen<br />
befinden sich im Unterbau der Maschine, so<br />
dass der Schweißraum im Oberbau von den<br />
Seiten und hinten durch große Flügeltüren gut<br />
zugänglich ist. Für die Zuführung der Bauteile<br />
kann zwischen Schublade und Rundtakttisch<br />
gewählt werden, der mit einem Durchmesser<br />
von 650 mm auch erlaubt größere Bauteile<br />
aufzunehmen. Kundenspezifisch ist auch die<br />
Integration eines Transferbands durch die<br />
Maschine möglich.<br />
Um die Schweißnaht abzufahren kann das<br />
Turnkey M für den Konturprozess mit Servo-<br />
Achsen ausgerüstet werden oder für quasisimultanes<br />
Schweißen mit einer Scanneroptik,<br />
die bis zu einem Bearbeitungsfeld von 350<br />
x 350 mm abdecken kann.<br />
In der Medizintechnik punktet die Lasertechnik<br />
fürs Kunststoffschweißen vor allem durch<br />
die präzisen und sauberen Verbindungen. Die<br />
zum Anschmelzen der Kunststoffe benötigte<br />
Energie wird nur sehr lokal eingebracht, ohne<br />
Hitzeeinwirkung auf nahegelegene Bereiche<br />
wie z. B. wärmeempfindliche Reagenzien. Im<br />
Vergleich zum Ultraschallschweißen besteht<br />
auch nicht die Gefahr Partikel zu erzeugen<br />
und es entstehen keine Vibrationen, die die<br />
empfindliche Elektronik beschädigen können.<br />
ProByLas<br />
www.probylas.com<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
37
Messtechnik/Qualitätssicherung<br />
Qualitätssicherung mit fortschrittlicher Messund<br />
Prüftechnik für Augenlaser-Therapie<br />
Autor:<br />
Alexander Jäger,<br />
Portfolio-Solution Manager<br />
Geschäftsgebiet Elektronik<br />
HEITEC AG<br />
www.heitec.de<br />
Die Qualitätsanforderungen in der<br />
Medizintechnikindustrie sind hoch<br />
und erfordern in der Konsequenz ein<br />
Maximum an Präzision des eingesetzten<br />
Prüfequipments. Ein namhaftes<br />
Medizintechnik-Unternehmen<br />
produziert eine speziell entwickelte<br />
Patientenschnittstelle, welche<br />
bei LASER-Augenoperationen<br />
für die Fixierung des Auges verwendet<br />
wird und somit als Schnittstelle<br />
zwischen dem Patienten und<br />
dem Augen-Lasergerät fungiert.<br />
Da diese im Sinne der Patientensicherheit<br />
absolut genau und verlässlich<br />
funktionieren muss, wurde<br />
zur Sicherstellung eines hohen<br />
Qualitätsstandards die Heitec AG<br />
mit der Entwicklung eines neuen<br />
Vakuum Test Equipments beauftragt,<br />
welches in der Fertigung eingesetzt<br />
werden soll.<br />
Anwendung<br />
Das entwickelte Testsystem dient<br />
der funktionalen Prüfung der Patientenschnittstelle.<br />
Hierbei werden<br />
unterschiedliche Messungen z. B.<br />
des Durchflusses, des Druckabfalls<br />
und der Zugkraft durchgeführt, um<br />
eine tadellose Leistung der Dichtungen<br />
und Zuleitungen des Endproduktes<br />
sicherstellen zu können.<br />
Dieses Testsystem besteht aus<br />
einem eigens dafür ent wickelten und<br />
konstruierten Gehäuse, welches den<br />
Reinraumstandard der ISO-7 Norm<br />
erfüllt, in der die Partikel anzahl je<br />
Kubikmeter definiert wird. Ähnlich<br />
wie in der Halbleiterfertigung ist<br />
auch hier für zuverlässige Ergebnisse<br />
die Konzentration luftgetragener<br />
Teilchen möglichst gering<br />
zu halten. ISO-7 sieht eine maximale<br />
Partikelanzahl von 83.200 pro<br />
1,0 µm vor, viele verbaute Komponenten<br />
entsprechen sogar ISO-5<br />
(832 Partikel pro 1,0 µm, bzw. 100<br />
Partikel von min. 0,5 µm Durchmesser<br />
pro Kubikfuß). Das System ist<br />
sehr komplex, da es Sensorik sowie<br />
mechanische, optische und pneumatische<br />
Bestandteile beinhaltet.<br />
Hochpräzise Funktionstests<br />
Die Funktionstests bewegen sich<br />
im hochpräzisen Bereich und weisen<br />
für die Durchflussmessungen<br />
(250 l/min) Genauigkeiten von<br />
± 0,5 % auf, die Drucksensoren<br />
(0 - 2 bar absolut) sind auf Genauigkeiten<br />
von ± 0,05 % ausgelegt und<br />
die Zug-Druck-Kraft (0 - 20 N) kann<br />
mit ± 0,25 % exakt bestimmt werden.<br />
Um eine exakte Positionierungsgenauigkeit<br />
sicherstellen zu<br />
können, wird für die Positionierung<br />
der Prüflinge vor dem künstlichen<br />
Auge ein komplexes Kamera system<br />
in Verbindung mit einem vollautomatisch<br />
fahrbaren Unterbau verwendet.<br />
Die Prüflinge werden in der Produktion<br />
(Worker/-in) per Hand mit dem<br />
System verbunden. Über eine Lichtschranke<br />
erkennt das System das<br />
Einlegen des Prüflings und schaltet<br />
situativ das Vakuum am Aufsatz<br />
an, um den Prüfling und die Adaptierung<br />
der Schläuche aufzunehmen.<br />
Daraufhin erfolgt mittels Kamerasystem<br />
und dem fahrbaren Unterbau<br />
die passgenaue Kontaktierung<br />
zwischen Prüfling und künstlichem<br />
Auge. Anhand der eingebauten<br />
Durchfluss- und Drucksensoren<br />
kann das System einen Druckabfall<br />
ermitteln und so ein falsches<br />
Aufsetzen oder eine Beschädigung<br />
des Prüflings bzw. der Leitungen<br />
detektieren. Zur weiteren Vermessung<br />
des Prüflings wird ein definierter<br />
Unterdruck erzeugt und die<br />
Haftkraft zwischen Auge und Prüfling<br />
über einen Zug-Druck-Kraftaufnehmer<br />
bestimmt. Während des<br />
gesamten Messvorgangs werden<br />
die Ergebnisse online am Display<br />
des HMIs für den Bediener ausgewertet<br />
dargestellt.<br />
Datenverarbeitung und<br />
Auswertung<br />
Zur Datenverarbeitung sowie zur<br />
Auswertung der Messwerte wurde<br />
aufgrund seiner Kompakt- und<br />
Robustheit ein cRIO-9035 Embedded-Controller<br />
mit dazugehörigen,<br />
speziell für die Anwendung geeigneten<br />
NI-Karten verwendet. Der<br />
cRIO-9035 ist darauf ausgelegt,<br />
über digitale und analoge Ein-/Ausgänge<br />
mit den Baugruppen zu kommunizieren<br />
und Daten auszutauschen.<br />
Mit dem ebenfalls enthaltenen,<br />
auf der Hardware programmierten<br />
FPGA werden die Daten<br />
des Sensors gesammelt und vom<br />
38 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Messtechnik/Qualitätssicherung<br />
Sichere Implantate durch innovative Prüftechnik<br />
Wenn nach einem Unfall, durch<br />
Krankheit oder Abnutzungserscheinungen<br />
das eigene Gewebe<br />
oder Skelett nicht mehr voll intakt<br />
sind, stellen Implantate die Funktionen<br />
im Körper nach. Mit ihrer<br />
Hilfe kann in vielen Fällen die<br />
ursprüngliche Leistungsfähigkeit<br />
wiedergewonnen werden. Elementarer<br />
Bestandteil der Entwicklung<br />
sicherer und langlebiger Implantate<br />
sind Ermüdungsprüfungen.<br />
Die LTM-Prüfmaschinenserie mit<br />
Linearantrieb von ZwickRoell eignet<br />
sich durch ihre Bauweise ideal<br />
für diese Prüfungen.<br />
Die LTM Linearprüfmaschinen<br />
basieren auf einem von ZwickRoell<br />
entwickelten elektrodynamischen<br />
Antriebssystem, das nicht nur im<br />
Bereich der Prüfung medizintechnischer<br />
Produkte große Vorteile<br />
bietet: In dieser Serie treffen<br />
äußerst präzise Messwerte mit<br />
hohen Prüffrequenzen, ölfreier<br />
Funktionsweise und wartungsarmem<br />
Betrieb zusammen. So sind<br />
auch Prüfungen mit hohen Zykluszahlen<br />
energie- und kosteneffizient<br />
möglich, ohne Gefahr zu laufen,<br />
den Prüfling mit Hydrauliköl zu<br />
kontaminieren. Optionen wie das<br />
Temperierbad, erweitern die Prüfmöglichkeiten<br />
zusätzlich.<br />
Mit dessen Hilfe können Prüfungen<br />
unter physiologischen<br />
(in-vivo) Bedingungen durchgeführt<br />
werden – in Kochsalzlösung<br />
und bei Körpertemperatur. Der<br />
korrosionsbeständige Behälter ist<br />
dabei zur Desinfektion im Autoklaven<br />
(bis 120 °C) geeignet, was<br />
auch Prüfungen an Verbindungen<br />
zwischen Implantaten und natürlichen<br />
Knochen erlaubt. Lieferbar<br />
in Versionen von 1 bis 10 kN Prüfkraft<br />
decken die Maschinen der<br />
LTM-Serie einen weiten Bereich<br />
ab, von Prüfungen an Zahnimplantaten<br />
bis hin zu künstlichen<br />
Hüft- oder Kniegelenken.<br />
Zudem lassen sich die Linearprüfmaschinen<br />
nicht nur für dynamische,<br />
sondern auch für statische<br />
Versuche einsetzen und können<br />
so bei Bedarf eine zweite Prüfmaschine<br />
der gleichen Leistungsklasse<br />
ersetzen.<br />
ZwickRoell<br />
www.zwickroell.com<br />
Realtime-Betriebssystem verarbeitet,<br />
das die Protokolle erstellt und die<br />
Signalverläufe sowie die deterministische<br />
Sicherheitslogik umgesetzt.<br />
Zeitkritische Abläufe<br />
Im Verbund mit dem Realtime-<br />
Betriebssystem ist diese Kartenkonstellation<br />
also prädestiniert für<br />
schnelle und zeitkritische Abläufe. Im<br />
Hinblick auf die benötigte Geschwindigkeit,<br />
Kontrollierbarkeit und I/O-<br />
Kapazität wurde die Steuerung des<br />
Messsystems mithilfe von Labview<br />
Realtime (RT) realisiert. Die Positioniergenauigkeit<br />
beträgt hierbei<br />
wenige μ-Meter. Die Messergebnisse<br />
werden anschließend auf dem<br />
Monitor in Echtzeit dargestellt. Im<br />
Gegensatz zu Standard-Betriebssystemen<br />
unterbindet dies Schwankungen<br />
bei jedem Aufruf/Durchlauf<br />
und ermöglicht eine echt parallele<br />
Abarbeitung für applikationsbedingte<br />
Anforderungen.<br />
Automatische<br />
Protokollierung<br />
Alle Daten werden automatisch<br />
als Excel-Tabelle protokolliert und<br />
zur Auswertung aufbereitet. Das<br />
System kontrolliert dabei außerdem<br />
die Bandbreite der CPU und<br />
die Speicherauslastung. Ein weiterer<br />
Vorteil des gewählten Set-ups<br />
ist, dass es sich mit geringen Veränderungen<br />
der Anwendungssoftware<br />
zukunftssicher an potenzielle<br />
Systemerweiterungen anpassen<br />
lässt und dafür ein umfangreiches<br />
Repertoire an Add-ons, Verzeichnissen<br />
und Treibern zur Verfügung<br />
steht. Der Programmcode ist modularisiert,<br />
Fehleranalyse und -behandlung<br />
sowie Validierung werden so<br />
simplifiziert.<br />
Qualitätssicherung<br />
Um der Medizintechniknorm ISO<br />
13485 gerecht zu werden, wurde die<br />
Patientenschnittstelle nach cGMP-<br />
Richtlinien mithilfe des V-Modells<br />
und einem komplett durchlaufenen<br />
Zyklus Risikoanalyse-basiert qualifiziert.<br />
Hierbei wurde im Rahmen<br />
der Qualifizierung ein Validierungsplan,<br />
eine Design-Spezifikation und<br />
eine Auswirkungsanalyse (FMEA)<br />
erstellt. Die erfolgreiche Validierung<br />
einer erreichten Entwicklungsstufe<br />
ist dabei Voraussetzung<br />
für die Qualifizierung der nächsten<br />
Design-Phase. Die Qualifizierungstätigkeiten<br />
DQ (Design-Qualifizierung),<br />
IQ (Installations-Qualifizierung)<br />
und OQ (Funktions-Qualifizierung)<br />
inkl. umfassender Dokumentation<br />
wurden im Rahmen eines<br />
Factory Acceptance Tests (FAT) bei<br />
der Heitec AG durchgeführt.<br />
Zusammenfassung<br />
In diesem Projekt wurde eine<br />
hochkomplexe Messapparatur<br />
zur Funktionsprüfung einer Patientenschnittstelle<br />
für Augenoperationen<br />
entwickelt. Das System<br />
misst die Dichtigkeit und die Haftkraft<br />
des Prüflings mit Genauigkeiten<br />
bis zu ± 0,05 % bei 0 - 2 bar<br />
(Absolut-Druck). Hierbei kommen<br />
unterschiedliche Sensoren sowie<br />
optische, mechanische und pneumatische<br />
Komponenten zum Einsatz.<br />
In Absprache mit dem Kunden<br />
zeichnete Heitec für die Entwicklung<br />
und Konstruktion aller<br />
Gehäuseteile verantwortlich und<br />
entwickelte außerdem das auf<br />
dem System laufende, programmierbare<br />
FPGA. Die Steuerung<br />
des Messsystems wurde erfolgreich<br />
mit Labview Realtime (RT)<br />
realisiert. Aufgrund der Anwendung<br />
im Bereich der Medizintechnik<br />
wurde dieses System qualifiziert<br />
und für Reinraumbedingungen<br />
auf ISO-7 Standard entwickelt.<br />
◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
39
Messtechnik/Qualitätssicherung<br />
Inspektionssysteme zur Prüfung von<br />
Endprodukten und Systemeinheiten<br />
ATEcare offizieller Vertriebspartner DACH für Kitov Inspektionssysteme zur Prüfung von Endprodukten und<br />
Systemeinheiten<br />
Das Vertriebs- und Beratungsunternehmen<br />
ATEcare Service GmbH & Co. KG erweitert sein<br />
Inspektionsportfolio rund um die Geräteprüfung<br />
mit dem intelligenten Inspektionssystem von<br />
Kitov. Hierbei handelt es sich um ein Robotersystem,<br />
das in Verbindung mit künstlicher Intelligenz<br />
(KI), weitreichende neue Inspektionsmöglichkeiten<br />
von Endprodukten und Systemeinheiten<br />
in allen Industrie- und Fertigungsbereichen,<br />
ermöglicht. Des Weiteren minimiert Kitov<br />
die aufwendige, menschliche Fehleranalyse.<br />
Der Einsatzbereich des Inspektionssystems<br />
von Kitov ist vielseitig. Das System kann überall<br />
dort eingesetzt werden, wo technische Produkte<br />
hergestellt werden. „Wir sehen hier ganz<br />
klar Einsatzmöglichkeiten in der Elektronikproduktion,<br />
der Zulieferindustrie für die Bereiche<br />
Automotiv, Luft- und Raumfahrt oder auch Bahntechnik,<br />
in der Herstellung von medizinischen<br />
Geräten sowie im Maschinenbau und bei der<br />
Fertigung von Automatisierungslösungen. Wir<br />
wissen aber auch, dass beispielsweise Kofferhersteller<br />
dieses System nutzen, und ihre Produkte<br />
wie Hartschalenkoffer abschließend zu<br />
prüfen. Der Einsatz dieses Systems ist also<br />
extrem breit gestreut, denn die Inspektion dieser<br />
Endprodukte zur Qualitätssicherung ist<br />
heute einer der wichtigsten Arbeitsschritte in<br />
der Fertigung. Allerdings wäre bei dieser Prüfung<br />
eine weitere technische Unterstützung<br />
wünschenswert, da diese Inspektionsschritte<br />
oftmals immer noch manuell durchgeführt<br />
werden. Besonders hier könnte die Kombination<br />
mit künstlicher Intelligenz (KI) hilfreich sein“,<br />
so Olaf Römer, Geschäftsführer von ATEcare.<br />
Gerade bei der Prüfung von Teilprodukten oder<br />
Endgeräten, wo viele unterschiedliche Parameter<br />
geprüft werden müssen, wäre die Anwendung<br />
von KI wünschenswert. „Viele Entwickler hatten<br />
sich an diesem Thema die Zähne ausgebissen.<br />
Doch Kunden fragten uns immer wieder, ob so<br />
eine Unterstützung erhältlich sei. Uns beschäftigte<br />
also dieses Thema der Inspektion von Endgeräten<br />
schon sehr lange“, führt Römer weiter<br />
aus. Bis 2019, als Römer auf das israelische<br />
Unternehmen Kitov, die zur deutschen Hahn<br />
Gruppe gehören, stieß.<br />
Kitov setzt sich seit seiner Gründung mit<br />
solchen Software-Lösungen auseinander und<br />
hat den Kitov One, das erste 3D-Universal -<br />
system entwickelt, mit dem praktisch jedes<br />
Produkt effektiv inspiziert werden kann. „Beim<br />
Kitov One geht es vorrangig um die Zwischenoder<br />
Endkontrolle eines Endproduktes“, erklärt<br />
Römer. Der Kitov One nutzt eine fortschrittliche<br />
3D-Bildverarbeitung und Deep-Learning-Algorithmen.<br />
Dadurch erreicht das System ein beispielloses<br />
Erkennungsniveau, wodurch mühsame<br />
Arbeit und inkonsistente Ergebnisse bei<br />
der manuellen Inspektion entfallen. Durch die<br />
Nachahmung menschlicher Lernprozesse bietet<br />
der Kitov One eine intuitive Methode, mit der<br />
das System lernt, fast jedes Produkt optimal zu<br />
prüfen. Das Einrichten des Systems erfordert<br />
keine Programmierkenntnisse oder Kenntnisse<br />
in Robotik oder Optik. Die Software berechnet<br />
und steuert dabei die Prozesse der Bildaufnahme<br />
und Bildverarbeitung mithilfe voreingestellter<br />
Algorithmen. Somit kann die Kitov<br />
One Fehler finden und klassifizieren. Typische<br />
Fehler, wie beschädigte oder falsche Bauteile,<br />
Kratzer, Oberflächenbeschädigungen, fehlerhafte<br />
Schrauben oder falsche Kennzeichnungen<br />
können durch Kitov One erkannt werden.<br />
Der Kitov One besteht aus einem Roboter, der<br />
nicht programmiert werden muss. Der Anwender<br />
gibt lediglich die Außenmaße des zu inspizierenden<br />
Produktes an oder verarbeitet vorhandene<br />
3D CAD Daten. Dadurch kennt das System die<br />
idealen Abstände aus allen seitlichen Ansichten<br />
sowie der Draufsicht. Im Anschluss erstellt<br />
der Kitov One selbstständig ein 3D-Modell mit<br />
allen möglichen Ansichten. Im nächsten Schritt<br />
wird die KI eingesetzt. Aus riesigen Datenmengen<br />
und Bildern bietet das System Inspektionen<br />
an, die automatisch platziert werden können.<br />
Dazu wird an einem Vorgabeprodukt eine<br />
Programmierung durchgeführt, die beschreibt,<br />
welche Bereiche geprüft werden sollen. Danach<br />
erkennt das System vollautomatisch alle Fehler.<br />
„Hierbei muss beispielsweise eine Schraube<br />
nicht angelernt werden. Sie wird einfach automatisch<br />
erkannt“, so Römer.<br />
An allen folgenden Produkten werden nun<br />
Fehler detektiert und aufgezeichnet. Dem Bediener<br />
werden diese Fehler angezeigt und er muss<br />
entscheiden, ob das Gezeigte in Ordnung, vielleicht<br />
akzeptabel oder definitiv ein Fehler ist.<br />
Dieses Vorgehen wird eine Zeitlang parallel<br />
durchgeführt, bis der Kitov One die menschliche<br />
Betrachtungs- und Entscheidungsweise gelernt<br />
und übernommen hat. „Das erste System haben<br />
wir bereits verkauft. In diesem Fall wurden bisher<br />
in einem 4-Augenverfahren die Endprodukte<br />
manuell inspiziert. Dies hat bis zu 2 Stunden je<br />
Produkt gedauert. Diese Zeit haben wir massiv<br />
reduziert, bei einem verbesserten Inspektionsergebnis“,<br />
freut sich Römer. Der Kitov One<br />
steht als Demonstrationseinheit Interessierten<br />
bei ATEcare, am Standort in der Nähe von München,<br />
zur Verfügung und kann live mit Kundenprodukten<br />
evaluiert werden.<br />
ATEcare Service GmbH & Co. KG<br />
www.atecare.de<br />
40 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Messtechnik/Qualitätssicherung<br />
Neue Fasertestgeräte - wahlweise mit Akkubetrieb<br />
Zur Lokalisierung von Faserbrüchen, zur<br />
Durchgangsprüfung oder zum Identifizieren von<br />
gestressten Faserbereichen bietet IMM Photonics<br />
verschiedene Fasertestgeräte inklusive<br />
Adapter und Faserreiniger an. Das bewährte<br />
Fasertestgerät FIBERPOINT ET ist ab sofort<br />
in zwei weiteren Produktvarianten verfügbar.<br />
Neben dem herkömmlichen FIBERPOINT ET<br />
mit rotem Laserlicht und Batteriebetrieb, gibt<br />
es den LWL-Tester nun auch in der Ausführung<br />
mit grünem und rotem Laserlicht sowohl mit<br />
Batterie- als auch mit Akkubetrieb.<br />
Optisch unterscheiden sich die Fasertestgeräte<br />
in ihrer Clip-Farbe, somit ist ein schneller<br />
und leichter Einsatz der Werkzeuge möglich.<br />
Der FIBERPOINT ET G mit grünem Clip<br />
emittiert bei 520 nm (Grünlichtquelle), der<br />
FIBERPOINT ET mit rotem Clip emittiert bei<br />
650 nm (Rotlichtquelle). Die Ausgangsleistung<br />
beträgt < 400 µW.<br />
Im Unterschied zum FIBERPOINT ET mit<br />
blauem Clip – sind die neuen Durchgangsprüfer<br />
mit wiederaufladbaren Akkus ausgestattet.<br />
Ein weiterer Beitrag zur Nachhaltigkeit,<br />
um wichtige Ressourcen einzusparen. Wie bei<br />
allen Fasertestern der FIBERPOINT-Serie ist<br />
eine kundenspezifische Beschriftung z. B. mit<br />
eigenem Firmenlogo möglich.<br />
Alle drei FIBERPOINT ET haben eine Zertifizierung<br />
der Laserklasse 1, somit sind keine<br />
Laserschutzmaßnahmen erforderlich. Die Herstellung<br />
erfolgt ausschließlich in Deutschland.<br />
IMM Photonics GmbH<br />
www.imm-photonics.de<br />
Platin-Dünnfilmthermometer – praktisch und<br />
bewährt<br />
Mit Sicherheit<br />
messen:<br />
Temperaturfühler<br />
bis + 400 ˚C<br />
■ Sehr kurze Ansprechzeiten<br />
■ Hervorragende mechanische<br />
Stabilität<br />
Telemeter Electronic GmbH<br />
info@telemeter.de<br />
www.telemeter.info<br />
Die Pt100 / Pt1000 Dünnfilmthermometer<br />
sind weitverbreitet und das<br />
nicht grundlos. Hohe Messgenauigkeit<br />
über große Temperaturbereiche,<br />
kleine Bauformen, gute Langzeitstabilität<br />
und lineares Widerstands-/<br />
Temperaturverhalten verhelfen den<br />
Dünnfilmthermometern neben anderen<br />
Sensorarten zu großer Beliebtheit.<br />
Dünnfilmthermometer verfügen<br />
üblicherweise über kurze, nichtisolierte<br />
Anschlussdrähte (typisch<br />
10 mm). Bei Telemeter Electronic<br />
sind Modelle mit einem isolierten<br />
Anschlussdraht oder einer Litze<br />
erhältlich. Die typische Anschlussdrahtlänge<br />
beträgt 500 mm. Vorteile<br />
für den Anwender sind keine weitere<br />
Nachbearbeitung, Verlängerung<br />
ohne „sichtbare“ Kontaktierung<br />
(kein Schrumpfschlauch) und<br />
die temperaturstabile Draht-/Litzenisolation<br />
bis zu +200 °C. Typische<br />
Einsatzbereiche für die Dünnfilmthermometer<br />
sind Sonderbau, Medizintechnik,<br />
Heiz-, Kühl- und Klimatechnik.<br />
◄<br />
■ Im Edelstahlröhrchen mit<br />
2 mm Durchmesser<br />
Wir liefern Lösungen...<br />
www.telemeter.info<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
41
Design<br />
Design eines Kontrollmoduls für diagnostische<br />
medizinische Bildgebung<br />
Autor:<br />
Alexander Jäger,<br />
Product Manager Business Unit<br />
Electronics<br />
HEITEC AG<br />
www.heitec-elektronik.de<br />
Heitec wurde mit der Entwicklung<br />
eines Controller-Moduls beauftragt,<br />
das die Applikation zur Steuerung<br />
diagnostischer medizinischer Bildgebung<br />
und sicherheitskritischer<br />
Prozesse administrieren sowie alle<br />
benötigten Schnittstellen zu Peripheriegeräten<br />
und einem Graphic<br />
User Interface-Rechner managen<br />
sollte. Die Anforderung hieß also,<br />
umfangreiche Funktionalität auf<br />
kleinem Raum mit großer Effizienz<br />
zu realisieren.<br />
Neben einer Embedded CPU enthält<br />
die Anwendung auch ein FPGA.<br />
Dem technischen Fortschritt folgend,<br />
sollte trotz der erwartbar höheren<br />
Investition deshalb ein Systemon-Chip<br />
eingesetzt werden, das<br />
einen Prozessorkern und FPGA-<br />
Architektur in einem Gehäuse vereint.<br />
In der gewählten Single-Chip-<br />
Lösung haben CPU und FPGA<br />
Zugriff auf den Speicher über dieselbe<br />
Schnittstelle mit DMA (Direct<br />
Memory Access), woraus sich eine<br />
Reihe von Vorteilen ergibt, wie<br />
z. B. die Kopplung von Prozessor<br />
und FPGA, eine hoch performante<br />
interne Bus-Schnittstelle zwischen<br />
CPU und programmierbarer FPGA-<br />
Logik, ein höherer Integrationsfaktor<br />
mit weniger Komponenten, eine<br />
einfacher managebare Lösung und<br />
nicht zuletzt eine größere Design-<br />
Flexibilität.<br />
Schnellere<br />
Datenübertragung<br />
Während der Prozessor gleichzeitig<br />
entlastet wird, führt der<br />
direkte Speicherzugang zu schnellerer<br />
Datenübertragung. Der Zugriff<br />
kann durch das FPGA-Design auch<br />
direkt und ohne lokale Bus-Hardware-Steuerung<br />
erfolgen. SoCs<br />
bieten außerdem die notwendige<br />
Erweiterbarkeit, um die gewünschte<br />
Funktionalität genau auf die jeweilige<br />
Aufgabe zuzuschneiden. Die<br />
Einbindung von spezifischen Software-Algorithmen<br />
in die Hardware<br />
mit Filteralgorithmen sowie<br />
die Möglichkeit zu spezifischen<br />
Berechnungen sind zusätzliche<br />
Vorteile. Mit dem ARM-Prozessoranteil<br />
des gewählten SoC ist darüber<br />
hinaus die Standard-Software<br />
sehr gut nutzbar. Durch die kompakte<br />
Bauweise und die Vermeidung<br />
weiterer Komponenten ist<br />
mehr thermische Kontrolle möglich,<br />
da nur ein Bauteil gekühlt<br />
werden muss. Dem Spannungsbogen<br />
zwischen Leistungsfähigkeit<br />
auf der einen und Energieeffizienz<br />
auf der anderen Seite<br />
entsprach ein SoC am besten. In<br />
der Quintessenz ergab diese Kombination<br />
bei geringerem Energieverbrauch<br />
eine bessere Gesamtleistung<br />
mit mehr Möglichkeiten zur<br />
Miniaturisierung, zu höherer Produktlebensdauer<br />
und Verfügbarkeit<br />
sowie deutlicher Kostensenkung.<br />
42 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Design<br />
Blockdiagramm Arria 10 SoC (© Intel)<br />
Die Entscheidung<br />
Nach Überprüfung der erforderlichen<br />
Eigenschaften entschied man<br />
sich für ein auf 20 nm Prozessortechnologie-basierendes<br />
Intel<br />
(Altera) Arria 10 SoC, einem Standard<br />
ARM Cortex-A9-Prozessor<br />
Dual Core als Hard Macro. Dieses<br />
setzt auf ein „gehärtetes“ Prozessor-Subsystem<br />
mit einem komplett<br />
ausgestatteten ARM Cortex-A9-Prozessor<br />
mit vollständiger Speicherhierarchie<br />
und zugeordneten Peripheriebausteinen,<br />
die wie ein normaler<br />
ARM-Prozessor booten und<br />
funktionieren. Darüber hinaus verfügt<br />
der Baustein über einen ECC<br />
(Error Correcting Code) in den Prozessor-Caches<br />
und im On-Chip-Prozessor<br />
RAM, was schlussendlich<br />
angesichts der besonderen Systemanforderungen<br />
der Anwendung den<br />
Ausschlag für die Auswahl gab. Das<br />
Hard Processor System (kurz HPS)<br />
und der separate FPGA-Part sind<br />
mit einer Bridge für hohen Datendurchsatz<br />
miteinander verbunden<br />
und ermöglichen einen deutlich<br />
schnelleren Zugriff als die übliche<br />
PCI-Latenz sowie eine kombinierte<br />
Hard- und Software-Verarbeitung.<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
Die HPS/FPGA-Bridge ist mit einem<br />
intelligenten Scheduler zum DDR-<br />
Interface ausgestattet.<br />
Prozessor mit großem<br />
Funktionsumfang<br />
Der Prozessor verfügt über einen<br />
großen Funktionsumfang für eingebettete<br />
Peripherie, gehärtete Floating-Point-DSP-Blöcke,<br />
eingebettete<br />
Hochgeschwindigkeits-Transceiver,<br />
Hard-Memory-Controller und Protokoll<br />
von (IP)-Controllern. Alle erforderlichen<br />
Schnittstellen sind bereits<br />
vorhanden - kurz, es handelt sich um<br />
ein hochintegriertes Paket, das auf<br />
Design-Produktivität ausgelegt ist,<br />
und eine optimale Kombination für<br />
Applikationen mittlerer Größe und<br />
damit auch für die Anforderungen<br />
der Zielanwendung.<br />
Realisierung<br />
Im schlussendlich realisierten<br />
Konzept ist das SoC FPGA inklusive<br />
Embedded CPU mit dem Steuerboard<br />
der Applikation verbunden<br />
und läuft mit Embedded Linux<br />
Betriebssystem. Das Motherboard<br />
verfügt über eine GiG-E-Schnittstelle<br />
zum GUI PC und Datenschnittstellen<br />
zu allen anderen Systemteilen.<br />
Der vom GUI PC Gigabit Ethernet<br />
Interface erzeugte Musterdurchsatz<br />
enthält die Kontrollinformation in<br />
Form einer Befehlsliste für den lokalen<br />
Pfad, darunter die Settings für<br />
Pulsenergie, Pulsrate, gewünschte<br />
Position und Geschwindigkeit der<br />
Anwendung. Nach Prozessstart per<br />
Fußtaster führt das Steuerboard die<br />
Anweisungen vollständig autonom<br />
aus und überwacht alle Vorgänge<br />
simultan. Darüber hinaus werden<br />
alle Fehlerbedingungen, Temperatur<br />
und Spannung der angeschlossenen<br />
Geräte sowie das Energielevel<br />
kontrolliert. Letzteres geschieht<br />
via Abgleich der gesetzten und tatsächlichen<br />
Werte von Stromversorgung<br />
und Frequenz. Im Falle einer<br />
Fehlermeldung wird das System<br />
abgeschaltet.<br />
Zusammenfassung<br />
Die Entwicklung eines Produktes<br />
mit einer starken Architektur ist der<br />
Schlüssel, um sicherzustellen, dass<br />
das Systemdesign seine Leistungsanforderungen<br />
jetzt und in Zukunft<br />
erfüllt. Mit SoCs für Embedded-<br />
Systeme können Designs auf einem<br />
soliden Fundament stehen. FPGAs<br />
für mittelgroße Anwendungen führen<br />
zu signifikanter Platzersparnis<br />
im Design und weisen<br />
ein gutes Gleichgewicht<br />
zwischen Verlustleistung,<br />
Kosten und Leistung auf.<br />
Mit SoCs kann man die<br />
Boardgröße reduzieren<br />
und gleichzeitig die Leistung<br />
steigern, indem ein<br />
GHz-Klasse-Prozessor,<br />
FPGA-Logik und digitale<br />
Signalverarbeitung (DSP)<br />
in ein einziges benutzerdefinierbares<br />
System auf<br />
einem Chip integriert werden.<br />
Das Arria 10 SoC ist<br />
so ein typischer Vertreter,<br />
der eine breite Auswahl an<br />
FPGA-Logikdichten bietet.<br />
Die gehärtete Floating<br />
Point-DSP-Implementierung<br />
eröffnet ganz neue<br />
Möglichkeiten für Floating-<br />
Point Designs. Die Bausteine<br />
bieten höchste Floating<br />
Point Performance,<br />
Energieeffizienz und Präzision<br />
bei gleichzeitiger<br />
Reduzierung der Entwicklungszeit.<br />
FPGAs mit gehärteten<br />
Floating-Point-DSP-Blöcken<br />
bieten eine Leistung von 160<br />
bis 1.500 GFLOPS in Midrange<br />
Arria 10 Bausteinen. Diese Peak-<br />
GFLOPS-Metriken werden auf der<br />
Grundlage der gleichen transparenten<br />
Methodik berechnet, die<br />
auf CPUs, GPUs und DSPs verwendet<br />
wird. Diese Methodik bietet<br />
Designern eine zuverlässige<br />
Technik für den Basisvergleich<br />
der Peak-Floating-Point-Rechenfähigkeiten<br />
von Bausteinen mit<br />
sehr unterschiedlichen Architekturen.<br />
Mit der gehärteten Floating-<br />
Point-DSP-Implementierung können<br />
FPGAs daher in einem wachsenden<br />
Spektrum von rechnerisch<br />
intensiven Anwendungen wie High<br />
Performance Computing (HPC),<br />
Radar und medizinischer Bildgebung<br />
eingesetzt werden, die damit<br />
in den Genuss von mehr Leistung<br />
bei niedrigeren Systemgesamtkosten<br />
(Total Cost of Ownership) kommen.<br />
Die langjährigen Erfahrungen<br />
im ASIC Design nutzt Heitec konsequent<br />
bei der Entwicklung von<br />
High-Speed FPGA-Lösungen und<br />
kann SoCs mit FPGA-Funktionalität<br />
für nahezu jede Anwendung realisieren<br />
- inkl. aller notwendigen und<br />
geforderten Dokumentationen. ◄<br />
43
Bildverarbeitung<br />
Zukunftsweisende<br />
Hochleistungskameras seit 1992<br />
Ximea entwickelt und vertreibt industrielle und wissenschaftliche Kameras für vielfältige Anwendungen. Mit mehr<br />
als 25 Jahren Erfahrung setzt das Unternehmen stetig neue Standards in den Märkten der industriellen und<br />
wissenschaftlichen Bildverarbeitung.<br />
MX377 und xiMU.indd 1 19.03.<strong>2020</strong> 14:41:51<br />
Durch einen Mix aus Sonderanfertigungen<br />
und Serienproduktion<br />
ist Ximea als nachhaltiger und sich<br />
kontinuierlich entwickelnder Innovator<br />
bekannt. Das Produktportfolio<br />
erstreckt sich von Hochleistungskameras,<br />
über Multi-Kamera<br />
Systeme bis hin zu Miniatur-Kameras<br />
für anspruchsvolle Herausforderungen<br />
im Bereich „Machine Vision“.<br />
Besonders kompakte<br />
Designs<br />
verglichen zur Sensorgröße,<br />
robuste Gehäuse und extrem<br />
schnelle Kameras gelten als Kernkompetenz.<br />
Die Kombination von<br />
hochwertigen Produkten und einem<br />
persönlichen Serviceansatz unterstützt<br />
Systemintegratoren und Ingenieure<br />
dabei, höchste Effizienz zu<br />
erreichen.<br />
Durch stetig steigende Anforderungen<br />
und Entwicklungen in diesem<br />
technologiegetriebenen Markt<br />
wird das Produktportfolio von Ximea<br />
ständig aktualisiert. Neue Technologien<br />
wie Entwicklungen von<br />
Bildsensoren oder Datentransferlösungen<br />
im Bereich der Bildverarbeitung<br />
werden umgehend implementiert.<br />
Die neue MX377-Kamera ist ein<br />
besonderes Aushängeschild. Das<br />
neue Highlight der XIMEA PCI-<br />
Express-Produktlinie verwendet den<br />
mittelformatigen sCMOS-Sensor<br />
GSENSE6060 (mit Backside- oder<br />
Frontside Illumination) von Gpixel.<br />
Anwendungsbereiche<br />
Wissenschaftliche Anwendungen<br />
werden von der Kombination aus<br />
Hochgeschwindigkeits-CMOS-<br />
Eigenschaften mit einer CCD-Bildqualität<br />
profitieren, die sich durch<br />
einen hohen Dynamikbereich sowie<br />
ein geringes Rauschen auszeichnet.<br />
Das Kameramodell MX377 wurde<br />
für Bereiche der Material- und Biowissenschaften<br />
wie Hochenergiephysik,<br />
Medizin, Biologie, TEM und<br />
andere entwickelt. Aufgrund der<br />
außergewöhnlichen Leistung dieser<br />
Kamera eignet sie sich darüber<br />
hinaus perfekt für Anwendungen in<br />
der Astronomie.<br />
Zu den neuesten<br />
Innovationen<br />
von Ximea gehören des weiteren<br />
Miniatur USB3-Kameras, PCIe-<br />
Streaming-Kameras mit einer Auflösung<br />
von mehr als 8K und einem<br />
hohen Dynamikbereich, 2K- und 4K<br />
Hochgeschwindigkeitskameras und<br />
eine Multi-Kamera-Plattform, die<br />
über hundert Sensoren in einem<br />
einzigen Setup unterstützt. ◄<br />
Ximea GmbH<br />
info@ximea.com<br />
www.ximea.com<br />
44 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
3D-Druck<br />
Prothese aus dem 3D-Drucker<br />
10-mal schneller mit neuartigem Rotationsdruckverfahren<br />
JAT - Jenaer Antriebstechnik<br />
GmbH<br />
www.jat-gmbh.de<br />
Prothesen in der Orthopädie<br />
sind teuer. Eine Lösung für ein<br />
preiswerteres aber hochwertiges<br />
Produkt ist der 3D-Druck.<br />
Die Jenaer Antriebstechnik beteiligt<br />
sich an einem laufenden Forschungsprojekt<br />
und trägt dazu<br />
bei, das Druckverfahren zu<br />
beschleunigen und wirtschaftlich<br />
zu gestalten.<br />
Die Herstellung von individuellen<br />
Prothesen und Orthesen zur<br />
orthopädischen Erstversorgung ist<br />
unter konventionellen Methoden<br />
aufwendig, zeitintensiv und dementsprechend<br />
teuer. Der Herausforderung,<br />
diese Situation zu verbessern,<br />
stellt sich das pro-O-light<br />
Netzwerk zusammen mit der Hochschule<br />
Mittweida und mehreren<br />
Partnern aus der Maschinenbauund<br />
Elektrobranche.<br />
Komplettes Antriebssystem<br />
entwickelt<br />
JAT (Jenaer Antriebstechnik<br />
GmbH) entwickelte als Projektpartner<br />
das komplette Antriebssystem.<br />
Entgegen dem aktuellen Stand der<br />
Technik, bei dem die Druckköpfe<br />
nacheinander ihre Arbeitsposition<br />
anfahren und dort den Druckprozess<br />
durchführen, war ein Antriebskonzept<br />
erforderlich, bei dem die<br />
Extruder gleichzeitig und individuell<br />
positioniert werden.<br />
Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Energie, das die Innovationskraft<br />
und die Stärkung des<br />
Wirtschaftsstandorts Deutschland<br />
fokussiert, fördert das Projekt. Durch<br />
eine optimale Vernetzung der benötigten<br />
Kompetenzen konnten<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
Neuartiges<br />
3D-Druckverfahren<br />
Mit einem neuartigen 3D-Druckverfahren<br />
erhalten Patienten innerhalb<br />
kurzer Zeit, ohne mühsame<br />
Abnahme von Gipsabdrücken oder<br />
langwieriger Vermessung, eine individuelle<br />
Orthese mit einer offenen<br />
und angenehm zu tragenden Struktur.<br />
Die erhebliche Steigerung der<br />
Druckgeschwindigkeit wurde mit<br />
einem innovativen Druckkonzept<br />
realisiert. Ein rotierender Arbeitstisch<br />
und der Einsatz von vier Druckköpfen,<br />
die gleichzeitig Material auftragen,<br />
ermöglichen den Druck einer<br />
Prothese in einer Stunde. Durch die<br />
sich drehende Druckplattform müssen<br />
die Extruder lediglich geringe<br />
Strecken verfahren, um die Bahnen<br />
der Prothese zu erstellen. Zusätzlich<br />
können durch die Verwendung<br />
mehrerer Druckköpfe unterschiedliche<br />
Materialien als Komposittechnik<br />
gleichzeitig verarbeitet werden.<br />
bereits jetzt, ein halbes Jahr vor<br />
Projektende, die gesteckten Zielkriterien<br />
bezüglich Präzision und<br />
Dynamik an Prototypen getestet<br />
werden. Die Projektpartner sind<br />
sich einig, dass dieses Projekt ein<br />
echter Meilenstein in der digitalen<br />
Medizin wird.<br />
Zum Innovationsprojekt<br />
Die Partner des Innovationsnetzwerkes<br />
pro-O-light haben es sich<br />
zum Ziel gesetzt, medizinische Hilfsmittel<br />
wie Prothesen, Orthesen, Sitzschalen<br />
und orthopädische Schuhe<br />
hinsichtlich Qualität, Gewicht, Tragekomfort,<br />
Funktionen oder Herstellung<br />
erheblich zu verbessern. Die<br />
FGMD GmbH verantwortet das<br />
Netzwerkmanagement und die Projektkoordination.<br />
◄<br />
45
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Mobiler medizinischer 22 Zoll Panel-PC mit<br />
Batteriebetrieb<br />
ICO Innovative Computer<br />
GmbH<br />
www.ico.de<br />
Mit dem Medico 229 setzt ICO<br />
neue Maßstäbe im Bereich der Technik<br />
im Medizin- und Gesundheitswesen.<br />
Zertifiziert nach den strengen<br />
Anforderungen des Medizinproduktgesetzes<br />
arbeitet dieser Panel-<br />
PC batteriebetrieben und benötigt<br />
daher keine dauer hafte Stromverbindung.<br />
Dadurch kann er schnell und<br />
flexibel in verschiedenen Behandlungsräumen,<br />
auf unterschiedlichen<br />
Stationen oder Abteilungen mobil<br />
eingesetzt werden.<br />
Highlights:<br />
• Medizinischer 22 Zoll Panel-PC<br />
• Batteriebetrieb<br />
• Integrierter resistiver Touchscreen<br />
Das antibakterielle Gehäuse mit<br />
IP65 geschützter Front lässt sich<br />
leicht mit Desinfektionsmitteln reinigen<br />
und bietet den notwendigen<br />
Standard für die Hygiene in medizinischen<br />
Umgebungen. Der integrierte<br />
Touchscreen erlaubt eine<br />
schnelle und flüssige Bedienung des<br />
22” großen Displays selbst mit Handschuhen<br />
und macht weitere Peripherie<br />
wie Maus oder Tastatur überflüssig.<br />
Durch die bereits vorhandenen<br />
VESA 100 Bohrungen lässt<br />
er sich leicht befestigen, umfangreiches<br />
Zubehör wie Medizinwagen,<br />
Schwenkarme oder auch Standfüße<br />
sind optional ebenfalls erhältlich<br />
und erlauben einen nahezu unbegrenzten<br />
Einsatzbereich.<br />
Modernste Ausstattung<br />
Auch im Inneren des Medico 229<br />
kommt modernste Technologie zum<br />
Einsatz. Ein Intel Core i5-7200U<br />
mit 2,50 GHz sorgt für die notwendige<br />
Rechenleistung. Unterstützt<br />
wird er durch 8 GB Arbeitsspeicher,<br />
die je nach Kundenwunsch<br />
und Anwendungszweck auf bis zu<br />
32 GB erweitert werden können.<br />
Durch das optimierte Kühl system<br />
benötigt der Medico 229 keine<br />
Lüfter und erzeugt dank des konsequenten<br />
Verzichts auf mechanische<br />
Bauteile keinerlei störende<br />
Geräusche während der Behandlung<br />
und ist zudem wartungs- und<br />
verschleißfrei. Zur weiteren Ausstattung<br />
gehören WLAN, zwei Gbit<br />
LAN Anschlüsse sowie zwei serielle<br />
und vier USB3.0-Schnittstellen.<br />
Zwei zusätzliche Displayports können<br />
weitere Monitore für erweiterte<br />
Diagnostik ansteuern.<br />
Universeller Panel-PC für<br />
die Medizin<br />
Der nach EN60601-1 zertifizierte<br />
Medico 229 aus dem Hause ICO<br />
GmbH ist ein universeller Panel-<br />
PC für medizinische Anwendungen.<br />
Durch seinen Batteriebetrieb lässt<br />
er sich universell mobil einsetzen<br />
und erleichtert den täglichen<br />
Arbeitsablauf in Kliniken oder Praxen.<br />
Aber auch in Gesundheitszentren,<br />
der ambulanten Behandlung<br />
und Pflege oder auch in Tierkliniken<br />
oder Praxen ist er eine flexible<br />
und rentable Investition und<br />
sorgt für eine reibungslosen und<br />
schnellen Ablauf in den jeweiligen<br />
Aufgabenfeldern. ◄<br />
Intelligentes SOM für Machine Learning,<br />
Videoüberwachung und 5G<br />
Unitronic GmbH<br />
www.unitronic.de<br />
Unitronic stellt ein neues System<br />
on Module (SOM) von iWave vor.<br />
Das leistungsstarke SOM verfügt<br />
über sechs heterogene ARM-Prozessorkerne,<br />
einer ARM Mali-400<br />
MP2-GPU sowie einem großen Teil<br />
der neuesten Generation von programmierbaren<br />
UltraScale+ Logikzellen.<br />
„Die neuen SOMs von iWave<br />
sind prädestiniert für Anwendungen<br />
in der Künstlichen Intelligenz oder<br />
Machine Learning und eignen sich<br />
damit hervorragend als Neuzugang<br />
zu unserem Sensor2Cloud-Portfolio“,<br />
so Michael Braun, Marketing<br />
Manager bei Unitronic.<br />
Kompakt und leistungsstark<br />
Das CPU-Modul der SOMs<br />
hat eine kompakte Größe von<br />
110 x 75 mm und ist mit einem<br />
ZU19/17/11 EG MPSoC ausgestattet.<br />
Ferner verfügt es über 64-Bit<br />
4 GB DDR4 für das Processing<br />
System (PS), Dual 4 GB DDR4<br />
64-Bit für die programmable Logic<br />
(PL) und 8 GB eMMC (erweiterbar<br />
auf 128 GB). Das Modul hat<br />
Ethernet- und USB-Physical Layer<br />
(PHY) integriert sowie einen eigenen<br />
Stromkreislauf, um Steuerungsund<br />
Verarbeitungsfunktionen als eingebettetes<br />
System bereitzustellen.<br />
Darüber hinaus sind alle FPGA IOs,<br />
16x PL-GTY @32,75 Gbps, 32x<br />
PL-GTH @16,3 Gbps, 4x PS-GTR<br />
@6 Gbps Transceiver & FPGA IOs<br />
bis zu 48LVDS/96SE + 46SE IOs<br />
an einem Hochgeschwindigkeits-<br />
46 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Spitzenleistung für brillante Grafik<br />
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Ideal für anspruchsvolle Grafikanwendungen in professionellen Casino Gaming-Systemen, medizinischen<br />
Displays, Thin Clients und Industrie-PCs dank AMD Radeon Vega Graphics<br />
Kontron<br />
www.kontron.de<br />
Kontron präsentierte auf der<br />
diesjährigen embedded world das<br />
Industrie-Motherboard D3713-V/R<br />
mITX auf Basis der AMD Ryzen<br />
Embedded V1000 und R1000 Linie.<br />
Es verfügt über die SoC integrierte<br />
AMD Radeon Vega GPU mit besonders<br />
brillanter Grafik und unterstützt<br />
über DisplayPorts, einen Embedded<br />
DisplayPort und einen Dual-Channel<br />
LVDS (24 bit) bis zu vier unabhängige<br />
Displays in 4K-Auflösung.<br />
Mit fünf verschiedenen AMD-Prozessoren<br />
kann das Board für verschiedene<br />
Grafikanwendungen<br />
angepasst werden, z. B. für Kiosk-,<br />
Infotainment-, Digital-<br />
Signage-, professionelle<br />
Casino Gaming-<br />
Systeme, sowie medizinische<br />
Displays,<br />
Thin Clients und Industrie-PCs.<br />
Made in Germany<br />
Das D3713-V/R<br />
mITX-Motherboard ist<br />
„Designed by Fujitsu“<br />
und wird in Deutschland<br />
gefertigt. Dies<br />
garantiert kurze Lieferzeiten,<br />
höchste<br />
Fertigungs-Qualität,<br />
kompetenten technischen<br />
Support direkt aus Augsburg,<br />
sowie langfristigen Reparatur-Service.<br />
Kontron bietet auch ein „Kitting“<br />
an, bei dem Motherboards ab Werk<br />
mit den gewünschten Prozessoren,<br />
Speicherriegeln und sogar einem<br />
individuellen BIOS bestückt werden.<br />
Für das D3713-V/R mITX-Motherboard<br />
ist auch das Kontron SMART-<br />
CASE S711 in Vorbereitung. Es<br />
bietet eine kundenspezifisch konfigurierte<br />
und zertifizierte Systemlösung,<br />
bestehend aus dem Board,<br />
CPU, Speicher, Erweiterungs karten,<br />
BIOS, Kühlung und Gehäuse.<br />
Das Motherboard bietet optional<br />
verschiedene Prozessoren der<br />
AMD Ryzen Embedded V1000<br />
und R1000 Linie: AMD Embedded<br />
SoC V1202B, V1605B, V1807B,<br />
R1305G oder R1606G. Durch den<br />
Intel i210LM Ethernet Controller mit<br />
10/100/1000 MBit/s unterstützt das<br />
Board Protokolle wie z. B. Ether-<br />
CAT oder TSN. Des Weiteren bietet<br />
es 2x SO DIMM Sockel für bis<br />
zu 32 GB Arbeitsspeicher. Die Verwendung<br />
eines Datenträgers oder<br />
Erweiterungen sind über 2x Serial<br />
ATA III 600 Schnittstellen (bis zu<br />
6 GBit/s), einen Mini PCIe (Halfsize/Fullsize),<br />
einen PCI Express x4<br />
Gen3, einen M.2 PCIe x2 Key-M und<br />
einen M.2 PCIe x4 Key B möglich.<br />
Schnittstellen<br />
Zudem wartet es mit diversen<br />
Schnittstellen auf, wie USB 3.1<br />
Gen1/Gen2, USB 2.0, serial I/O,<br />
GPIO und High Definition Audio<br />
Input/Output über den Codec Realtek<br />
ALC256 Chip. Das Board enthält<br />
ein AMI Aptio 5.x (UEFI) BIOS,<br />
einen HW Watchdog, ein BIOS integrated<br />
HW Diagnostic Tool, AMD<br />
integrated TPM V2.0 onboard, und<br />
einen Sockel für ein optionales TPM-<br />
Modul. ◄<br />
Board-to-Board (B2B)-Steckverbinder<br />
angeschlossen.<br />
Hochgeschwindigkeits-<br />
Multiprozessor-Board<br />
Das MPSoC arbeitet auf Basis<br />
von einem Quad Cortex A53 Prozessor<br />
mit einer Taktfrequenz von<br />
bis zu 1,5 GHz und bis zu 1 Million<br />
programmierbaren LEs. Das SOM<br />
unterstützt Hochgeschwindigkeits-<br />
Konnektivitäts-Peripheriegeräte<br />
wie PCIe, USB3.0, SATA3.1, Display-Port<br />
sowie Gigabit-Ethernet.<br />
Darüber hinaus garantiert es mit<br />
einem 32 GTH-Hochgeschwindigkeits-Transceiver<br />
für bis zu<br />
16,375 Gbps und einem 16 GTY-<br />
Hochgeschwindigkeits-Trans ceiver<br />
für bis zu 32,725 Gbps die Ausführung<br />
anspruchsvollster Anwendungen.<br />
Die SOMs sind bereit für den<br />
Betrieb von Linux-Betriebssystemen<br />
und zielen auf eine Vielzahl<br />
von Anwendungen ab, wie z. B.<br />
Hochgeschwindigkeitsnetzwerke<br />
mit 25G-, 40G- und 100G-Übertragung,<br />
Cloud Computing, 4K-Videoüberwachungssysteme,<br />
tiefe neuronale<br />
AI (Künstliche Intelligenz) /<br />
ML (Machine Learning)-Netzwerke,<br />
Kfz-Bildgebungsradare und intelligente<br />
Datenzentren. Im medizinischen<br />
z. B. in den Bereichen 4K<br />
medizinische Endoskopie, Digitales<br />
optisches Besteckund medizinische<br />
Bildgebung. ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
47
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Single Board Computer im NUC Form-Faktor<br />
HY-LINE präsentiert Single Board<br />
Computer im NUC-Formfaktor des<br />
Herstellers ASRock Industrial. Sie<br />
sind kompakt, performant und energiesparend.<br />
Aufgrund ihres extrem<br />
kleinen Formfaktors von 10 x 10 cm<br />
sind sie die ideale Lösung für ultrakompakte<br />
Embedded-Systeme für<br />
Automatisierung, Digital Signage,<br />
Medizin und IoT.<br />
NUC-Features<br />
• Extrem kleiner Formfaktor<br />
(10 x 10 cm)<br />
• Langzeitverfügbarkeit<br />
• Flexibilität für künftige<br />
Erweiterungen<br />
• High-End Performance<br />
• Geringer Stromverbrauch<br />
• Platzsparend<br />
• Intel 8. Gen (Whiskey Lake-U)<br />
Core MCP Prozessoren<br />
• Unterstützt Dual Channel<br />
DDR4 SO-DIMM 2400 MHz,<br />
bis zu 32 GB<br />
• 1x HDMI, 2x DisplayPort<br />
• Unterstützt Dreifachanzeige<br />
• 3x USB3.1, 2x USB2.0<br />
• 1x Intel LAN, 1x Realtek LAN<br />
• 12 V DC-Eingang<br />
HY-LINE Computer<br />
Components GmbH<br />
www.hyline.de<br />
30.6. - 2.7.<strong>2020</strong><br />
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internationale Pavillons,<br />
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DAS EUROPÄISCHE<br />
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Die MedtecLIVE fokussiert und präsentiert die Wertschöpfungskette<br />
in der Herstellung von Medizintechnik.<br />
Beginnend von der ersten Idee über die Produktion<br />
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48 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
MTL20_210x148_DE_meditronic_journal_BES_NeuesDatum.indd 1 26.03.20 11:44
Medical-PC/SBC/Zubehör<br />
Schutz, Sicherheit und höchster<br />
Bedienkomfort – Multitouch Panel-PC<br />
und LCD in Edelstahl<br />
Neue Produktserie speziell für die Medizintechnik, Lebensmittel-, Pharma- und Chemie-Industrie.<br />
Komfortabel, sicher und geschützt sind Panel-PCs und LCDs aus der neuen<br />
Produktserie von TL Electronic<br />
TL Electronic GmbH<br />
info@tl-electronic.de<br />
www.tl-electronic.de<br />
Die sogenannte B-Serie der neuen Edelstahl-Panel-PCs<br />
von TL Electronic mit integriertem Not-Ausschalter und<br />
Flachtaster.<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
Branchen wie beispielsweise die<br />
Medizintechnik-, Lebensmittel-, Chemie-<br />
oder auch die Pharma-Industrie<br />
haben hohe hygienische Anforderungen<br />
und intensive Reinigungsverfahren<br />
– eine Herausforderung<br />
für jede IT-Hardware. Mit der neuen<br />
Panel-PC und LCD-Produktserie<br />
bringt TL Electronic nun Systeme<br />
auf den Markt, die optimalen Schutz<br />
und Sicherheit sowie enormen Bedienkomfort<br />
bieten. Im Edelstahlgehäuse<br />
integrierte Not-Aus- und<br />
Flachtaster sorgen direkt im Arbeitsbereich<br />
für Kontrolle und Signalgebung.<br />
Die PCAP Multitouch-<br />
Screens mit völlig flacher Frontfläche<br />
ohne Schmutzkanten sind<br />
zudem ideal einsetzbar in Umgebungen<br />
mit hohen Reinigungsstandards,<br />
wie beispielsweise in medizinischen<br />
Bereichen.<br />
Gut geschützt<br />
Auffällig im korrosionsgeschützten<br />
Edelstahlgehäuse sind der integrierte<br />
Not-Ausschalter und Flachtaster.<br />
Sie verbessern Abläufe deutlich<br />
und bringen Kontrolle, Sicherheit<br />
und Signalgebung direkt in den<br />
Arbeitsbereich. Unnötige Handgriffe<br />
oder das Navigieren durch HMI-Bildschirme<br />
entfallen. Der griffige Drehschalter<br />
erlaubt einen schnellen und<br />
benutzerfreundlichen Wechsel zwischen<br />
verschiedenen Touch-Modi<br />
für Hand-, Regen- und Handschuh-<br />
Bedienung – optional ist auch eine<br />
andere Belegung möglich.<br />
Verschiedene Displaygrößen von 10,1“ bis 21,5“ stehen<br />
für die IP65 geschützten Panel-PCs oder passiven<br />
Monitore zur Verfügung<br />
Verschiedene Größen<br />
Die neue Produktserie der Panel-<br />
PCs und Industriemonitore von<br />
TL Electronic eignet sich beispielsweise,<br />
um die Verarbeitung von Rohstoffen<br />
zu kontrollieren, in der Endverpackung,<br />
oder um die Qualität<br />
und Sicherheit des Endprodukts zu<br />
gewährleisten. Verschiedene Displaygrößen<br />
der Panel-PCs oder passiven<br />
Monitore von 10,1“ bis 21,5“<br />
bieten auch bei beengten Platzverhältnissen<br />
Flexibilität.<br />
Entspricht den hygienischen<br />
Anforderungen<br />
Der PCAP Multitouch-Bildschirm<br />
mit völlig flacher Frontfläche ohne<br />
Schmutzkanten ist dabei ideal<br />
für Arbeitsplätze, die hohe hygienische<br />
Anforderungen stellen und<br />
oft gereinigt und desinfiziert werden,<br />
wie dies beispielsweise in<br />
Kranken häusern und Laboren der<br />
Fall ist. Die Gehäuse aus Edelstahl<br />
SUS 316 / AISI 316 sind korrosionsund<br />
flüssigkeitsbeständig. Stahl<br />
vom Typ 316 ist ein Chrom-Nickel-<br />
Edelstahl, der zwischen zwei und<br />
drei Prozent Molybdän enthält. Der<br />
Molybdängehalt erhöht die Korrosionsbeständigkeit<br />
– sogar in Chloridlösungen<br />
– und erhöht die Festigkeit<br />
bei hohen Temperaturen.<br />
Vollständig geschützt<br />
Die robusten Gehäuse sind samt<br />
aller Schnittstellen vollständig IP65<br />
geschützt, bieten Schutz gegen<br />
Strahlwasser und sind absolut staubdicht.<br />
Auch Geräte mit höchster<br />
Schutzart IP69K sind im Produktportfolio<br />
des Unternehmens. Die<br />
Schutzart IP69K ermöglicht eine<br />
einfache Reinigung und Sterili sation<br />
mit bis zu 80 °C heißem Wasser und<br />
bis zu 30 bar Druck.<br />
Installationskosten und Verdrahtungszeiten<br />
der neuen Produktserie<br />
sind deutlich reduziert, denn der<br />
Anschluss an die zu steuernden<br />
Anlagen ist denkbar einfach. Alle<br />
Schnittstellen sind über IP65-<br />
geschützte M12-Anschlüsse ausgeführt<br />
– auch der Not-Aus- und die<br />
drei Front-Taster. Passende Kabel<br />
gehören zum Lieferumfang. ◄<br />
49
Antriebe<br />
Die kleinste und leichteste<br />
Linearführungs-Baureihe<br />
Die Dynetics GmbH führt Linearführungen in verschiedenen Bauformen und Größen<br />
von Hersteller NB (Nippon Bearing)<br />
Profilschienen-Führungen sind<br />
die am meisten verwendeten<br />
Linearführungen im Maschinenbau.<br />
Die Linearführungen von NB<br />
sind Linearlager höchster Genauigkeit<br />
und Steifigkeit unter Verwendung<br />
von Wälzkörpern. Sie<br />
bieten zahlreiche Vorteile, beispielsweise<br />
eine reibungsarme<br />
und gleichmäßige Linearbewegung<br />
ohne Stick-Slip-Effekt, selbst<br />
unter großer Belastung. Die hohe<br />
Effizienz und Funktionalität sind<br />
langfristig gewährleistet, wodurch<br />
sie sich für einen weiten Anwendungsbereich<br />
eignen, vom allgemeinen<br />
bis zum Präzisionsmaschinenbau.<br />
Linearlager mit Kugeln<br />
Die Linearführung des Typs SEB<br />
von NB ist ein Linearlager mit Kugeln<br />
in zwei umlaufenden Laufbahnen.<br />
Sie ist die kleinste und leichteste<br />
Linearführungs-Baureihe von NB.<br />
Dank der kompakten Konstruktion<br />
können die Größe und das Gewicht<br />
der Maschinen verringert werden.<br />
Die Linearführungen finden breite<br />
Anwendungen in der Medizin- und<br />
Messtechnik.<br />
Die Linearführung des Typs SEB<br />
besteht aus einer Schiene mit zwei<br />
präzisionsgeschliffenen Kugellaufbahnen<br />
sowie einem oder mehreren<br />
Führungswagen. Die Führungswagen<br />
bestehen aus dem Wagenkörper,<br />
den Kugeln und den Endkappen.<br />
Weitere Modelle<br />
Dank des Kugelkäfigs kann der<br />
Typ SEBS-B von der Führungsschiene<br />
abgezogen werden, was<br />
die Montage vereinfacht und die<br />
Montagekosten reduziert.<br />
Mit Umlenkkappen aus korrosionsbeständigem<br />
Stahl besteht die<br />
Linearführung Typ SEBS-BM komplett<br />
aus korrosionsbeständigem<br />
Stahl. Die Linearführung dieses<br />
Typs eignet sich ideal für Anwendungen<br />
mit hohen Temperaturen,<br />
im Reinraum oder Vakuum.<br />
Die breite Schiene (Typen<br />
WB/WA), der Langwagen (Typen<br />
BY/AY) und der Langwagen auf<br />
breiter Schiene (Typen WBY/WAY)<br />
haben eine extrem hohe Momentenbelastbarkeit.<br />
Diese Typen eignen<br />
sich insbesondere für anspruchsvolle<br />
Anwendungen, in denen nur eine<br />
Schiene eingesetzt werden kann.<br />
Form und Montage<br />
Die Schienen des Typs SEB sind<br />
mit Senkbohrungen (Standard) und<br />
optional mit Gewindebohrungen verfügbar<br />
und ermöglichen verschiedene<br />
Methoden zur Montage. Die<br />
Linearführung des Typs SEB verfügt<br />
über zwei Kugelreihen im Vier-<br />
Punkt-Kontakt. Dieser Aufbau reduziert<br />
die Bauhöhe und ermöglicht<br />
kompakte Konstruktionen mit geringem<br />
Gewicht für Maschinen und<br />
Geräte. Das AD-Profil verteilt die<br />
Deformation des Führungswagens<br />
während der Montage. ◄<br />
Dynetics GmbH<br />
info@dynetics.eu<br />
www.dynetics.eu<br />
50 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Antriebe<br />
Auf sechs Füßen hochpräzise<br />
unterwegs<br />
Neuer HEX150 RC Hexapod von Aerotech besticht durch seine hervorragende Präzisionsmechanik<br />
AEROTECH GMBH<br />
sales@aerotechgmbh.de<br />
www.aerotech.com<br />
Aerotech lanciert einen neuen<br />
Hexapod: Der HEX150 RC mit<br />
150 mm Durchmesser ergänzt als<br />
kleinerer Bruder die bestehende<br />
Produktfamilie mit 500 und 300 mm<br />
Durchmesser. Neben dem Einsatz<br />
für die Qualitätssicherung in der<br />
Mess- und Prüftechnik sieht Aerotech<br />
vor allem auch Anwendungsmöglichkeiten<br />
in den Bereichen<br />
Automotive, Elektronik, Maschinenbau<br />
und Medizintechnik.<br />
Frei in alle Richtungen<br />
Der unverkennbare Vorteil<br />
der mehrachsigen, parallelkinematischen<br />
Hexapoden ist dessen<br />
präzise Positionierung frei in alle<br />
Richtungen. Bei einem mittigen<br />
Verfahr weg von 135 mm kann der<br />
kleine Bewegungskünstler mit seinen<br />
sechs Füßen bis zu 10 kg Nutzlast<br />
quasi vollkommen frei im Raum<br />
bewegen. Die sechs Freiheitsgrade<br />
machen das Mehrachssystem flexibel<br />
einsetzbar für die unterschiedlichsten<br />
Anwendungen.<br />
Höchste Präzision im<br />
Submikrometerbereich<br />
Der neue 150er Hexapod lässt mit<br />
seiner hohen Tragfähigkeit gepaart<br />
mit großen Verfahrwegen und hohen<br />
Positioniergeschwindigkeiten von<br />
50 mm/s kaum Wünsche bei der<br />
Anwendungsspezifikation offen.<br />
Das hochpräzise Positioniersystem<br />
besticht dabei durch seine hervorragende<br />
Mechanik: Extrem steife<br />
Antriebsbeine, mit bürstenlosen,<br />
schlitzlosen AC-Servo motoren<br />
sorgen nicht nur für eine ultimative<br />
Leistung und lange Lebensdauer,<br />
sondern für höchste Präzision<br />
im Submikrometerbereich.<br />
Dabei sind die AC-Servomotoren<br />
direkt mit der Kugelrollspindel verbunden,<br />
was eine hohe Antriebssteifigkeit<br />
garantiert. Laut Hersteller ist<br />
der HEX150 RC derzeit der präziseste<br />
Hexapod am Markt. Schnelle<br />
Einschwingzeiten erlauben hohen<br />
Durchsatz bei Wiederholgenauigkeiten<br />
von weniger als 2 μm, auch<br />
die Schrittweiten von unter 20 nm<br />
in XYZ und 0,2 μrad in Θx Θy Θz<br />
gestatten vielfältige Einsatzgebiete.<br />
Simulation im freien Raum<br />
Aufgrund der komplexen Kinematik<br />
ist der Steuerungsaufwand<br />
eines Hexapoden jedoch nicht<br />
zu unterschätzen. Dem begegnet<br />
Aerotech mit der innovativen<br />
Steuerungsplattform A3200, resultierend<br />
aus jahres langer Erfahrung<br />
mit anspruchsvollen kinematischen<br />
Anwendungen. Die darin<br />
integrierte, intuitive Simulationssoftware<br />
„HexGen Hexapod“ ermöglicht<br />
die einfache Programmierung und<br />
Steuerung der Hexapoden in jedem<br />
benutzerdefinierten Koordinatensystem.<br />
Der Nutzer kann den verfügbaren<br />
Arbeitsraum visualisieren und<br />
simulieren, um mit seinem Hexapod<br />
Kolli sionsbetrachtungen durchzuführen.<br />
Zudem kann er auch bereits vorkonfigurierte<br />
Modelle aus einer hinterlegten<br />
Bibliothek mit Standarddesigns<br />
direkt auswählen.<br />
Plattform<br />
Coppelia Robotics V-REP<br />
Um den kompletten Arbeitsprozess<br />
simulieren zu können, greift<br />
die AS3200 über eine Simulationsschnittstelle<br />
auf die offene Plattform<br />
Coppelia Robotics V-REP zu. Auf<br />
dieser Plattform lassen sich komplette<br />
Automatisierungsprozesse<br />
simulieren, die benötigten Roboteraktuatoren,<br />
Linear- oder Drehtische<br />
wie auch Werkzeuge in einer<br />
3D-Umgebung zusammenbauen.<br />
„Wir unterstützen auch Bildverarbeitung,<br />
Aufspannen und Vakuumaufnahme,<br />
um den gesamten Automationsprozess<br />
zu simulieren und<br />
das Kollisionsrisiko zu minimieren.<br />
Dadurch verkürzt sich die Inbetriebnahme<br />
und Integration merklich“,<br />
resümiert Norbert Ludwig,<br />
Geschäftsführer der Aerotech GmbH<br />
in Fürth. ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
51
Software/Tools/Kits<br />
Digitalisierung schafft Sicherheit<br />
B. Braun entscheidet sich für TECHNIA und Dassault Systèmes‘ 3DEXPERIENCE-Plattform, um die Digitalisierung<br />
weltweit voranzutreiben und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften zu gewährleisten.<br />
Bilder mit freundlicher Genehmigung von B. Braun.<br />
TECHNIA<br />
www.technia.com<br />
TECHNIA, ein weltweit führendes<br />
Unternehmen im Bereich PLM,<br />
gab den Abschluss einer strategischen<br />
Partnerschaft mit B. Braun<br />
bekannt - einem international führenden<br />
Anbieter von medizintechnischen<br />
Produkten, Systemen und<br />
Serviceleistungen für den weltweiten<br />
Gesundheitsmarkt. Diese Partnerschaft<br />
zielt darauf ab, durch<br />
den wirkungsvollen Einsatz digitaler<br />
Anwendungen und Praktiken<br />
B. Braun in die Lage zu versetzen,<br />
sein Produktangebot, Effizienz,<br />
Qualität und die Zusammenarbeit<br />
in seiner Wertschöpfungskette zu<br />
optimieren – und dabei die gesetzlichen<br />
Vorschriften einzuhalten.<br />
Im Rahmen dieser Geschäftsvereinbarung<br />
wird TECHNIA eine<br />
Product Lifecycle Management<br />
Lösung für mehr als 13.000 Anwender<br />
bei B. Braun bereitstellen, die<br />
eine digitale Verknüpfung zwischen<br />
PLM, ERP und CRM ermöglicht. Die<br />
PLM-Lösung verwendet Dassault<br />
Systèmes‘ „License to Cure“ auf<br />
Basis der 3DEXPERIENCE-Plattform.<br />
Diese speziell auf die Medizintechnik<br />
ausgerichtete Branchenlösung<br />
wird durch den Einsatz von<br />
TECHNIA-Software komplettiert<br />
und von unserem weltweit führenden<br />
Life Sciences Consulting-Team<br />
bereitgestellt.<br />
„Es ist eine Ehre, dass B. Braun<br />
uns als globalen PLM-Partner<br />
ausgewählt hat. Er ist ein echter<br />
Marktführer im Gesundheitswesen.<br />
Unsere Partnerschaft wird es<br />
B. Braun ermöglichen, seine Effizienz,<br />
Innovationskraft und die Compliance<br />
mit bestehenden und neuen<br />
Vorschriften weltweit zu steigern. Die<br />
Life Sciences-Teams von TECHNIA<br />
und Dassault Systèmes werden<br />
eng mit den Experten von B. Braun<br />
zusammenarbeiten, um dem Unternehmen<br />
mit Hilfe der 3DEXPE-<br />
RIENCE-Plattform wirtschaftliche<br />
Vorteile innerhalb kurzer Zeit zu verschaffen”,<br />
sagt Jonas Gejer, CEO<br />
von TECHNIA.<br />
„Wir stehen angesichts steigender<br />
regulatorischer und marktbedingter<br />
Anforderungen vor großen Heraus-<br />
52 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Software/Tools/Kits<br />
Über B. Braun<br />
B. Braun ist einer der führenden Hersteller von Medizintechnik- und<br />
Pharma-Produkten und Dienstleistungen weltweit. Mit 64.000 Mitarbeitern<br />
in 64 Ländern entwickelt B. Braun hochwertige Produktsysteme<br />
und Serviceleistungen für Anwender auf der ganzen Welt.<br />
2018 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 6,9 Mrd. Euro.<br />
Jede von B. Braun erbrachte Leistung verkörpert die gesamte<br />
Fachkompetenz von B. Braun und das tiefe Verständnis des Unternehmens<br />
für die Bedürfnisse der Anwender. Bei der Entwicklung<br />
seiner Produkte, Produktsysteme und Leistungen agiert B. Braun<br />
wie ein Sparringspartner. Ein Begleiter, der durch konstruktiven<br />
Austausch und die Motivation, Dinge zu verbessern, Entwicklungen<br />
vorantreibt. Mit einem stetig wachsenden Portfolio an wirkungsvollen<br />
Lösungen für die medizinische Versorgung leistet B. Braun einen<br />
wesentlichen Beitrag, um die Gesundheit der Menschen zu schützen<br />
und zu verbessern.<br />
forderungen. Wir glauben, dass PLM<br />
bei der Überwindung dieser Hürden<br />
ein Wegbereiter sein wird. Wir haben<br />
uns für die 3DEXPERIENCE-Plattform<br />
von Dassault Systèmes und<br />
TECHNIA entschieden, um deren<br />
Expertise im Bereich Life Sciences<br />
mit einer strategischen Partnerschaft<br />
für unser breites Produktportfolio zu<br />
nutzen. Wir freuen uns, gemeinsam<br />
diese digitale Reise anzutreten“, sagt<br />
Gerd Niehage, CIO von B. Braun.<br />
Über TECHNIA<br />
Bei TECHNIA machen wir den Weg frei für Ihre Innovation, Kreativität<br />
und Rentabilität. Wir kombinieren branchenführende Product<br />
Lifecycle Management Tools mit Fachwissen, damit Sie den Weg<br />
von der Produktidee bis zur Implementierung entspannt beschreiten<br />
können. Dank unserer Erfahrung können wir die Dinge unkompliziert,<br />
persönlich und verständlich halten, um gemeinsam Ihre<br />
Vision in Wert umzuwandeln.<br />
Mit über 30 Jahren Erfahrung, mehr als 6000 Kunden weltweit<br />
und erstklassigem Wissen im Bereich PLM & Intelligent Engineering<br />
arbeiten wir als echter Partner Hand in Hand mit Ihren Teams<br />
zusammen, um ein außergewöhnliches PLM-Erlebnis zu schaffen.<br />
Unser 680 Mitarbeiter starkes Team arbeitet an 32 Standorten<br />
weltweit in vertikalen Branchen und bietet einen erstklassigen<br />
Service, dank einer globalen Infrastruktur und lokalen Präsenz. Wir<br />
setzen die neueste Technologie und agile Methoden ein, so dass<br />
– selbst wenn sich die Technologie ändert – unsere Beziehungen<br />
ein Leben lang halten.<br />
„Die 3DEXPERIENCE-Plattform<br />
und unsere Industrielösung „License<br />
to Cure“ sind speziell darauf ausgerichtet,<br />
Unternehmen dabei zu<br />
helfen mit einheitlichen Prozessen<br />
und konsistenten Daten zu arbeiten.<br />
Zulassungsvorschriften fließen in<br />
die Lösung ein, um Unternehmen<br />
bei der Verbesserung von Qualität<br />
und Compliance zu unterstützen”,<br />
sagt Claire Biot, Vice President,<br />
Life Sciences Industry bei<br />
Dassault Systèmes. „Unser Ziel ist<br />
es, Patienten und Ärzten innovative<br />
Medizinprodukte schneller zur Verfügung<br />
zu stellen und gleichzeitig<br />
die Kosten zu senken. TECHNIA<br />
ist einer unserer größten Life Sciences-Systemintegratoren<br />
weltweit<br />
und wir werden beim Umbau der<br />
Geschäftsprozesse von B. Braun<br />
eng zusammenarbeiten.”<br />
Weitere Informationen finden Sie<br />
unter: www.technia.com<br />
Am 28. April (10 AM CET) erfahren Sie mehr zum Thema. Fabian Höfer,<br />
Director Engineering Technologies PMT bei B. Braun spricht live auf dem<br />
virtuellen PLM Innovation Forum, Vortragstitel „B.CONNECT – On the Way to<br />
a Successful PLM Implementation“<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
53
Software/Tools/Kits<br />
System and Development Kit für Safe and Secure Vehicle Network Processors<br />
NXP stellte auf der diesjährigen<br />
CES-Messe seinen „S32G Safe<br />
and Secure Vehicle Network Processor“<br />
vor. Als einer der ersten<br />
Hersteller bietet MicroSys miriac<br />
MPX-S32G724A System on Modules<br />
und miriac SBC-S32G274A<br />
Systeme und Entwicklungskits<br />
an, die auf dieser CPU-Architektur<br />
basieren.<br />
Das miriac SBC-S32G274A<br />
System enthält ein mirac<br />
MPX-S32G274A SoM, das von<br />
MicroSys entwickelt wurde. Das<br />
System bietet zahlreiche Hochgeschwindigkeits-Ethernet-Schnittstellen<br />
für die Vernetzung im Fahrzeug<br />
mit Standard-Automobilbussen wie<br />
Flexray (2x), LIN (4x) oder CAN (16x<br />
plus 2x CAN FD). Es ist ein kompaktes<br />
Hochleistungs system als<br />
Basis für innovative Automotiveund<br />
industrielle Kommunikationsanwendungen.<br />
Für die hohe Rechenleistung sind<br />
zwei verschiedene, integrierte Arm-<br />
Architekturen verantwortlich: ein<br />
Vierkern-Arm-Cortex-A53-Komplex<br />
und 3 Arm-Cortex-M7-Kerne.<br />
Die A53-Kerne übernehmen rechenintensive<br />
Aufgaben und die M7-Kerne<br />
eignen sich für sicherheitsrelevante<br />
Prozesse. Das Board enthält 4 GB<br />
gelötetes 64-Bit-LPDDR4-RAM<br />
und 32 GB eMMC- und 512 MB<br />
QuadSPI-Flash. Ein leistungsstarker<br />
Automotive-Ethernet-Switch stellt<br />
10 Ports zur Verfügung. Insgesamt<br />
bietet das System für die Ethernet-<br />
Kommunikation 6x T1-Ports, 1x<br />
100 Mb LAN, 1x 2.5G LAN und 4x<br />
1G LAN. Weitere E/A-Schnittstellen<br />
sind 1x USB 2.0 (miniUSB AB),<br />
12x Analogeingänge zu ADCs,<br />
ein miniPCIe-Steckplatz und eine<br />
M.2-Modul Typ M-Schnittstelle. Für<br />
Debugging-Zwecke sind ein JTAG-<br />
Stecker, ein 40-poliger AURORA-<br />
Stecker und 1x miniUSB zu UART<br />
verfügbar. Das Entwicklungskit ist<br />
ein sehr guter Ausgangspunkt für<br />
Designs, die extremen und rauen<br />
Umgebungen standhalten sollen.<br />
Versionen für erweiterte Temperaturen<br />
von -40 °C bis +85 °C oder für<br />
raue Umgebungen sind auf Anfrage<br />
erhältlich. Die SBCs bieten eine einfache<br />
Möglichkeit, Systemvarianten<br />
zu realisieren und ermöglichen eine<br />
schnelle Realisierung von Serienprodukten.<br />
Das miriac SBC-S32G274A<br />
Development Kit wird im 2. Quartal<br />
<strong>2020</strong> erhältlich sein.<br />
MicroSys Electronics GmbH<br />
info@microsys.de<br />
www.microsys.de<br />
Regularien und Prozesse mit weiterer Digitalisierung<br />
Hintergrund:<br />
Die inpac Medizintechnik<br />
GmbH entscheidet sich für die<br />
von oxaion angebotene CAQ-<br />
Lösung des Anbieters SYNCOS.<br />
Schwerpunkte der Einführung sind<br />
die Qualitätskontrolle im Bereich<br />
Wareneingang, die fertigungsbegleitende<br />
Prüfung und die Fertig -<br />
warenprüfung. Dazu gehören auch<br />
die Verwaltung und Analyse von<br />
Prüf- und Messmitteln. Ein weiterer<br />
Fokus liegt auf dem Qualitätsmanagement<br />
für die Abbildung<br />
der regulatorischen Vorgaben im<br />
Bereich Reklamationen, CAPA,<br />
und Maßnahmenmanagement.<br />
oxaion – Ein Unternehmen<br />
der Modula Gruppe<br />
Innerhalb der Modula Gruppe<br />
bietet oxaion mit SYNCOS eine<br />
integrierte CAQ-Lösung, die den<br />
beidseitigen Datenaustausch im<br />
Bereich Stamm- und Bewegungsdaten<br />
ermöglicht. Wareneingänge<br />
lösen z. B. automatisch Prüfaufträge<br />
aus und Qualitätsereignisse<br />
können direkt an SYNCOS<br />
zur Weiterbearbeitung übermittelt<br />
werden. Dabei erleichtert die<br />
Standardintegration auch die Validierung<br />
der Anwendung.<br />
Im Jahr 2003 wurde die inpac<br />
Medizintechnik GmbH als Dienstleistungsunternehmen<br />
zur Lohnverpackung<br />
von Medizinprodukten<br />
gegründet und wird noch heute<br />
von Gründungsmitglied Dr. Ralph<br />
Hermann geführt. Das Unternehmen<br />
ist als Full-Service-Verpackungsdienstleister<br />
seit seiner<br />
Gründung permanent gewachsen<br />
und zählt heute 200 Mitarbeiter.<br />
inpac ist ein Dienstleister für<br />
Reinigung, Montage, Verpackung<br />
und Sterilisation von Medizinprodukten.<br />
Das Unternehmen ist nach<br />
DIN EN 13485 zertifiziert, bei der<br />
FDA und für Japan registriert.<br />
Bilder oxaion gmbh<br />
oxaion gmbh<br />
info@oxaion.de<br />
www.oxaion.de<br />
54 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Cloud-unabhängige<br />
Embedded-Entwicklungslösungen<br />
Software/Tools/Kits<br />
Bei der Entwicklung von IoT-Lösungen können Entwickler über WLAN, Bluetooth und Schmalband-5G schnell,<br />
einfach und sicher eine Verbindung zu jeder Cloud herstellen<br />
Einsatzbereiche<br />
Jede Lösung ist auf Benutzerfreundlichkeit<br />
und die schnelle Entwicklung<br />
intelligenter Anwendungen<br />
in den Bereichen Industrie, Medizintechnik,<br />
Consumer, Landwirtschaft<br />
und Einzelhandel ausgelegt,<br />
wobei Embedded-Security,<br />
also die Datensicherheit, im Vordergrund<br />
steht. Die große Auswahl<br />
an Techniken zur Datenanbindung,<br />
zusammen mit den Leistungsmerkmalen<br />
der angebotenen<br />
Mikrocontroller, Mikroprozessoren<br />
und Peripherie, machen<br />
diese Lösungen für eine Vielzahl<br />
von Märkten attraktiv.<br />
Aufgrund des fragmentierten IoT-<br />
Marktes, der zunehmenden Komplexität<br />
und steigenden Kosten<br />
von Projekten stehen Entwickler<br />
heute bei Designentscheidungen<br />
vor mehr Herausforderungen als<br />
je zuvor. Diese Herausforderungen<br />
führen zu längeren Entwicklungszeiten,<br />
höheren Sicherheitsrisiken<br />
und mehr fehlgeschlagenen Lösungen.<br />
Microchip Technology setzt<br />
seine Strategie fort, intelligente,<br />
vernetzte und sichere Systeme<br />
bereitzustellen, und kündigt eine<br />
Cloud-unabhängige, sofort einsetzbare<br />
und umfassende Embedded-<br />
Entwicklungs lösung an. Von den<br />
kleinsten PIC- und AVR-Mikrocontrollern<br />
(MCUs) für Sensoren und<br />
Aktuatoren bis hin zu den fortschrittlichsten<br />
32-Bit-MCU- und Mikroprozessor-/MPU-Gateway-Lösungen<br />
für Edge-Computing können Entwickler<br />
jetzt jeden größeren Prozessor-Core<br />
an jede Cloud anbinden<br />
– und zwar über WLAN, Bluetooth<br />
oder Schmalband-5G-Mobilfunk.<br />
Umfassende Sicherheit bleibt<br />
dabei durch die Unterstützung der<br />
Microchip-Trust-Plattform für deren<br />
CryptoAuthentication-ICs erhalten.<br />
Viele IoT-Lösungen<br />
Das bereits umfangreiche Angebot<br />
an IoT-Lösungen von Microchip<br />
umfasst jetzt sechs weitere Lösungen.<br />
Durch den einfachen Zugriff auf<br />
den Prozessor-Core, die Datenanbindung,<br />
Sicherheit, Entwicklungsumgebung<br />
und Debug-Funktionen<br />
lassen sich die Projektkosten und<br />
die Komplexität bei der Entwicklung<br />
verringern:<br />
• PIC-IoT WA und AVR-IoT WA<br />
Boards: Zwei neue PIC- und<br />
AVR-MCU-Entwicklungsboards<br />
mit einem zugehörigen, kundenspezifischen<br />
Rapid-Prototyping-<br />
Tool, die zusammen mit Amazon<br />
Web Services (AWS) entwickelt<br />
wurden und eine einfache Anbindung<br />
von IoT-Sensorknoten an die<br />
AWS-IoT-Core-Cloud-Dienste über<br />
WLAN ermöglichen.<br />
• Gateway-Lösungen mit AWS<br />
IoT Greengrass: Basierend<br />
auf dem neuesten funkbasierten<br />
System-On-Module (SOM)<br />
enthält das ATSAMA5D27-<br />
WLSOM1 die SAMA5D2-MPU<br />
sowie das WILC3000-WLANund<br />
Bluetooth-Kombimodul, das<br />
über den Power-Management-IC<br />
(PMIC) MCP16502 versorgt wird.<br />
• SAM-IoT WG: Verbindet den<br />
Google Cloud IoT Core mit<br />
den 32-Bit-Mikrocontrollern<br />
SAM-D21 Arm Cortex M0+ von<br />
Microchip.<br />
• Azure IoT-SAM-MCU-basierte IoT-<br />
Entwicklungsplattform: Umfasst<br />
das Azure IoT Device SDK und<br />
Azure-IoT-Dienste mit Microchips<br />
Entwicklungstool-Öko system<br />
MPLAB X.<br />
• PIC-BLE und AVR BLE Boards:<br />
Zwei neue PIC- und AVR-MCU-<br />
Boards für Sensorknoten, die<br />
über Gateways mit Bluetooth Low<br />
Energy (BLE) eine Verbindung zu<br />
Mobilgeräten für verschiedene Industrie-,<br />
Consumer- und Sicherheitsanwendungen<br />
sowie zur Cloud<br />
herstellen.<br />
• LTE-M/NB-IoT-Entwicklungskit:<br />
Mit Monarch-IC-basierten Modulen<br />
von Sequans, die IoT-Knoten<br />
abdecken und neueste stromsparende<br />
5G-Mobilfunktechnik nutzen.<br />
Großes Tool-Angebot<br />
„Microchip baut auf seinem<br />
umfangreichen Angebot an Tools<br />
Lösungen auf, um eine schnelle<br />
und einfache Entwicklung sicherer<br />
IoT-Anwendungen für das gesamte<br />
Spektrum von Embedded-Steuerungen<br />
und -Architekturen zu ermöglichen“,<br />
so Greg Robinson, Associate<br />
Vice President Marketing der<br />
8-Bit Mikrocontroller Business Unit<br />
bei Microchip. „Unsere jüngsten<br />
Partnerschaften mit Sequans und<br />
deren 5G-Mobilfunktechnik, sowie<br />
mit Microsoft Azure erweitern unser<br />
Engagement bei der Entwicklung<br />
innovativer Lösungen.“<br />
Entwicklungstools<br />
Die neuen IoT-Lösungen von<br />
Microchip bauen auf dem umfassenden<br />
Ökosystem der eigenen Entwicklungstools<br />
auf, das sich auf die<br />
integrierte Entwicklungsumgebung<br />
(IDE) MPLAB X konzentriert. Codegeneratoren<br />
wie der MPLAB X Code<br />
Configurator (MCC) automatisieren<br />
und beschleunigen das Erstellen<br />
und Anpassen des Anwendungscodes<br />
für die kleinsten PIC- und<br />
AVR-Mikrocontroller, während die<br />
Harmony-Softwarebibliotheken alle<br />
32-Bit-Mikrocontroller- und Mikroprozessorlösungen<br />
unterstützen.<br />
Das PKOB Nano bietet In-Circuit-<br />
Programmier- und Debugging-Funktionen,<br />
für die nur ein USB-Kabel<br />
zur Stromversorgung, zum Debuggen<br />
und Kommunizieren erforderlich<br />
ist. Größere Lösungen werden<br />
von universellen Programmierern<br />
und Debuggern, dem MPLAB<br />
PICkit 4 und dem MPLAB ICD 4,<br />
unterstützt. Das ATSAMA5D27-<br />
WLSOM 1 wird mit kostenlosen<br />
Linux-Distributionen bereitgestellt.<br />
Durch das Einspielen von Microchip-Patches<br />
in den Linux-Kernel<br />
erhalten Kunden die volle Unterstützung<br />
des Open-Source-Gemeinde,<br />
um qualitativ hochwertige Lösungen<br />
erstellen zu können.<br />
Microchip Technology<br />
www.microchip.com<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
55
Komponenten<br />
Hot Swapping für die Industrieautomatisierung und Medizintechnik<br />
Der One27 im Raster 1,27 mm ist nun auch<br />
mit nacheilenden Kontakten erhältlich. Entwickler<br />
erhalten die gewinkelten 12 bis 80 poligen<br />
Messerleisten ab März <strong>2020</strong>. Damit ist ein problemloses<br />
Wechseln eines Moduls im laufenden<br />
Betrieb in industriellen Anwendungen möglich.<br />
Die Elektronik wird hierbei zuverlässig geschützt:<br />
Beim Stecken und Trennen wird eine definierte<br />
Reihenfolge von Signal-, Masse- und Stromkontakten<br />
eingehalten. Dies stellt sicher, dass<br />
im ersten Schritt die Masseverbindung aufgebaut<br />
wird, um Massepotentialunterschiede oder<br />
elektrostatische Aufladungen abzuleiten, bevor<br />
der Aufbau der Datenleitung erfolgt.<br />
Änderungen beim laufenden Betrieb gelingen<br />
somit schnell und problemlos – Module,<br />
die den One27 enthalten, können ausgebaut<br />
und ersetzt werden, ohne dass das Gerät ausgeschaltet<br />
werden muss.<br />
Der zweireihige SMT-Steckverbinder One27<br />
mit abgewinkelter Messerleiste lässt sich individuell<br />
bestücken – nacheilende Kontakte können<br />
an jeder beliebigen Position gesetzt werden.<br />
Die Steckverbinderfamilie bietet vielfältige<br />
Bauformen und Steckvarianten bei kleinem<br />
Rastermaß und größtmöglicher Robustheit. Der<br />
Leiterplattenabstand kann individuell zwischen<br />
8,00 mm bis 13,8 mm realisiert werden. Die<br />
hohe Überstecksicherheit der One27-Steckverbinder<br />
ermöglicht, dass Messer- und Federleiste<br />
in einem Bereich von 1,5 mm variabel gesteckt<br />
werden können. Die Kontaktierung erfolgt bei<br />
den One27-Steckverbindern über einen doppelschenkligen<br />
Federkontakt, der den Kontaktstift<br />
der Messerleiste umschließt.<br />
ept GmbH<br />
www.ept.de/One27<br />
Neue Technologie: Silikonumspritzte Systemlösungen<br />
Anwendungen in der Medizintechnik<br />
müssen besonders hohe<br />
Anforderungen erfüllen und sind<br />
oft großen mechanischen und<br />
chemischen Einflüssen ausgesetzt.<br />
Um diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, hat ODU<br />
silikon umspritzte Systemlösungen<br />
entwickelt. Die hochwertige Technologie<br />
bietet ein flexibles Komplettsystem<br />
aus Steckverbindern,<br />
Kabel mit passender Konfektionierung<br />
und Umspritzung, sowie einer<br />
optionalen Beschriftung.<br />
Die widerstandsfähige Systemlösung<br />
hält bis zu 500 Autoklavierzyklen<br />
stand, ebenso werden<br />
Wischdesinfektion, chemische<br />
Beständigkeit und Biokompatibilität<br />
gewährleistet. Außerdem<br />
unterliegen die neuen Silikonkabelkonfektionierungen<br />
der medizintechnischen<br />
Prüfung nach ISO<br />
10993-5. Die einzigartige Oberfläche<br />
hat eine angenehme Haptik,<br />
die jegliches Kleben beziehungsweise<br />
den Stick-Slip Effekt<br />
verhindert. Das komplette System<br />
ist einfach zu reinigen und entspricht<br />
absoluten Hygienestandards.<br />
Zudem schützt die Form der<br />
Kabelumspritzung vor Abknicken<br />
jeglicher Art, das Steckverbinder<br />
und Kabel schaden könnte.<br />
Die innovative Technologie ist<br />
für verschiedene ODU Standard-<br />
Produktserien und kundenspezifische<br />
Lösungen geeignet. Dabei<br />
werden Verfahren sowohl mit Flüssig-<br />
als auch Feststoffsilikon angewendet<br />
und gleichzeitig globale<br />
Verfügbarkeit hergestellt. Das<br />
flexible Design und die herausragenden<br />
Oberflächeneigenschaften<br />
garantieren eine sichere<br />
und zuverlässige Verbindung für<br />
medizinische Anwendungen.<br />
ODU GmbH & Co. KG<br />
www.odu.de<br />
56 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Komponenten<br />
Portfolio um smarte Beleuchtungslösungen für Single-Use-Endoskope erweitert<br />
Die Schott Single EZ Produktfamilie bietet glasfaseroptische Beleuchtung<br />
als Plug-&-Play-Konzept für Einweg-Endoskope. Sie vereint hohe<br />
Lichtqualität, leichte Handhabung und wirtschaftliche Attraktivität.<br />
Bild: SCHOTT<br />
Mit der neuen Schott SingleEZ<br />
Produktfamilie bringt der Spezialist<br />
für faseroptische Beleuchtung<br />
smarte und zugleich erschwingliche<br />
Lösungen für Einweg-Endoskope<br />
auf den Markt. Hier werden<br />
die Vorteile von glasfaseroptischer<br />
Beleuchtung mit einem<br />
modularen Plug-&-Play-Konzept<br />
vereint. Somit sind die innovativen<br />
Lösungen auch für Hersteller<br />
medizinischer Geräte problemlos<br />
einsetzbar, die mit der Weiterverarbeitung<br />
von Glasfasern nicht<br />
vertraut sind.<br />
Die Produktfamilie besteht<br />
aus drei Elementen: einem Lichtleiter<br />
(SingleEZ Guide), einer<br />
Lichtleiter-/Kamera-Kombination<br />
(SingleEZ Module) sowie der<br />
Gesamtlösung inklusive Lichtquelle<br />
(SingleEZ Source). Schott<br />
stellte seine neuen Produkte auf<br />
der Photonics West in San Francisco<br />
vor.<br />
Wer einen möglichst unverfälschten<br />
Blick in das Innere des<br />
menschlichen Körpers werfen<br />
möchte, für den ist hochwertiges<br />
Licht unabdingbar. „Unsere Produktfamilie<br />
stellt die Vorteile einer<br />
speziell aus Glasfaseroptik bestehenden<br />
Beleuchtungslösung zur<br />
Verfügung. Dies kombinieren<br />
wir mit einem stark vereinfachten<br />
Handling im Sinne des Plug-<br />
&-Play und ermöglichen so dem<br />
Endoskop-Hersteller eine einfache<br />
Integration“, erklärt Holger Werner,<br />
Business Development Manager<br />
Medical bei Schott Lighting<br />
& Imaging.<br />
Ferner ist es dem Unternehmen<br />
gelungen, sein Technologie-Wissen<br />
aus anderen Bereichen der<br />
Massenfertigung, wie z. B. der<br />
Automobilindustrie, zu übertragen.<br />
So stehen leistungsfähige<br />
und zugleich wirtschaftlich attraktive<br />
Glasfaserkomponenten zur<br />
Verfügung, die die besonderen<br />
Bedürfnisse des Einweg-Endoskopie-Marktes<br />
erfüllen.<br />
SCHOTT<br />
www.schott.com<br />
Netzwerkwiderstände als Hochspannungsteiler<br />
Aufgrund der steigenden Nachfrage<br />
an Elektrofahrzeugen steigt<br />
auch der Bedarf an Spannungsteilern,<br />
die den Anforderungen im<br />
Hochvoltbereich genügen. Susumu<br />
Co., Ltd, Branchenführer im Bereich<br />
der Dünnschicht-Technologie, deckt<br />
mit der RM-Serie genau diesen<br />
Bedarf ab. Die RM-Serie kann als<br />
Netzwerk mehrerer Widerstände<br />
der bewährten RG-Serie betrachtet<br />
werden, was eine große Platzersparnis<br />
mit sich bringt.<br />
Mehrere RG-Widerstände<br />
RM Netzwerke bestehen aus<br />
mehreren RG-Widerständen, die die<br />
Eingangsspannung aufteilen, welche<br />
dabei entsprechend der Widerstandeswerte<br />
aufgeteilt wird. Diese<br />
Präzisions-Hochspannungswiderstände<br />
tolerieren hohe Eingangsspannungen<br />
bis 1000 V. Da immer<br />
mehrere Elemente nebeneinander<br />
und gleichzeitig verarbeitet werden,<br />
und die Widerstände in einem Netzwerk<br />
direkt aufeinander abgestimmt<br />
sind, ist die Toleranz des aus den<br />
Ohm-Werten resultierenden Teilerverhältnisses<br />
sowie Temperaturkoeffizient<br />
(TCR) beispiellos niedrig.<br />
Ausführung RM10280-N11<br />
Die Ausführung RM10280-N11<br />
beispielsweise besteht aus zwei<br />
Widerständen, einem mit 9,9 MOhm<br />
und einem mit 10 kOhm und teilt<br />
eine Eingangsspannung von beispielsweise<br />
100 V in 99 V und<br />
1 V auf. Die relative TCR beträgt<br />
±1 ppm/°C und die relative Widerstandtoleranz<br />
±0,01 % in einem<br />
Temperaturbereich von -40 °C<br />
bis +85 °C. Die Drift ist, wie bei<br />
der RG-Serie, kleiner als ±0,1 %<br />
bei Zuverlässigkeitsprüfung über<br />
10.000 Stunden.<br />
Verschiedene Ausführungen<br />
Die Widerstandsnetzwerke der<br />
RM-Serie sind standardmäßig in<br />
verschiedenen Ausführungen mit<br />
unterschiedlichen Teilungsverhältnissen<br />
und mit bis zu sechs Widerständen<br />
pro Netzwerk verfügbar.<br />
Zusätzlich sind auch kundenspezifische<br />
Schaltungen erhältlich.<br />
Anwendungen<br />
Anwendungen findet die RM-<br />
Serie in Spannungsteiler- und Verstärkerschaltungen,<br />
die eine sehr<br />
genaue relative Widerstandstoleranz<br />
und TCR erfordern sowie in<br />
mehrstufigen Präzisionsverstärkungsschaltungen<br />
für minimale<br />
Signale. Neben der Automobilelektronik<br />
werden die Spannungsteiler<br />
auch in der Präzisions- und Medizinelektronik<br />
eingesetzt.<br />
Susumu Deutschland<br />
GmbH<br />
www.susumu.de<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
57
Komponenten<br />
Thermodrucker protokolliert<br />
Sterilisationsprozesse<br />
GeBE-MULDE Mini in S1000 Dampfsterilisatoren<br />
GeBE Elektronik und<br />
Feinwerktechnik GmbH<br />
info@gebe.net<br />
www.gebe.net<br />
GeBE Elektronik und Feinwerktechnik liefert jetzt<br />
die Thermodrucker der Serie GeBE-MULDE Mini an<br />
Antonio Matachana S.A.. Die Matachana Group ist<br />
weltweit agierender Spezialist für Infektionsschutz und<br />
stattet ihre Dampfsterilisatoren der Serie S1000 mit<br />
den platzsparenden Protokolldruckern von GeBE aus.<br />
Die Überwachung der Sterilisatoren geschieht über<br />
die unabhängige Aufzeichnung von Temperatur und<br />
Druck während des Betriebes. Die GeBE Thermodrucker<br />
geben die erfassten Werte in Echtzeit aus.<br />
Als wichtiger Bestandteil des Qualitätsmanagements<br />
sind die Prozessdaten somit schnell bei der<br />
Hand. Wichtig war hier, die Drucker schnell<br />
und unkompliziert in die Gehäusefront der<br />
Sterilisatoren zu integrieren. Die GeBE Minidrucker<br />
können fast überall ohne aufwändige<br />
Konstruktionsarbeit eingesetzt werden.<br />
Ein einfacher Ausschnitt genügt, um<br />
sie frontseitig ganz ohne Verschraubung<br />
einzubauen. Für den Papierwechsel sind die<br />
Druckergehäuse von außen zugänglich. Mit<br />
dem entsprechenden Thermopapier, bleiben<br />
die archivierten Aufzeichnungen bei Bedarf<br />
viele Jahre lesbar.<br />
Lösung auf lange Sicht gesehen<br />
Die extra kleinen Protokolldrucker der<br />
Serie GeBE-MULDE Mini bieten sich für den<br />
Einbau in Gehäusen und Schränken, wie<br />
S1000 Sterilisatoren, an. Dort sparen sie eine<br />
Menge Platz. Für OEM bringen sie außerdem<br />
ganz erheblichen Vorteil mit: Besonders auf<br />
lange Sicht gesehen bleiben GeBE Drucker<br />
für Unternehmen wie Matachana verfügbar.<br />
Die Drucker dieser Serie sind bereits seit 2001 am<br />
Markt. GeBE beliefert viele Kunden für deren langjährige<br />
Projekte damit und bietet ihnen jederzeit zuverlässigen<br />
Support dafür. Die Matachana Group setzt<br />
bereits seit 2004 auf die zuverlässigen GeBE Drucker.<br />
Kundenspezifische Anpassungen der GeBE-MULDE<br />
Mini realisiert GeBE bereits ab kleineren Stückzahlen.<br />
Das Germeringer Unternehmen ist seit gut 50 Jahren<br />
im Geschäft und agiert seit 35 Jahren als anerkannter<br />
Partner der Industrie für Datenein- und -ausgabelösungen.<br />
◄<br />
Gehäuse für mobile Elektronikanwendungen<br />
Die Handgehäusereihe STYLE-CASE von OKW Gehäusesysteme hat sich um eine neue Variante erweitert<br />
OKW Odenwälder Kunststoffwerke<br />
Gehäusesysteme GmbH<br />
info@okw.com<br />
www.okw.com<br />
Bislang waren alle Gehäuse nur<br />
mit einem zugehörigen Batteriefach<br />
erhältlich. Neben den Größen<br />
S und M gibt es nun die Größe L<br />
auch ohne Batteriefach. Dies bietet<br />
noch mehr Platz für die innenliegende<br />
Elektronik.<br />
Designorientierte<br />
Fernbedienungen<br />
Das ergonomische STYLE-CASE<br />
eignet sich besonders für designorientierte<br />
Fernbedienungen aller<br />
Art, speziell für die Medizintechnik<br />
und sozialen Bereich sowie im<br />
Büro, Haushalt und der Industrie.<br />
Die Gehäuse sind durch ihre hochglanzpolierte<br />
Oberfläche ein besonderes<br />
Highlight für moderne Endgeräte.<br />
Die Vertiefung im Oberteil<br />
bietet Dekorfolien oder Folientastaturen<br />
einen perfekten Schutz. Zur<br />
Erhöhung der Schutzart (IP65) ist<br />
ein Dichtungs-Set (als optionales<br />
Zubehör) für Gehäuse und Batteriefach<br />
erhältlich. Die Montage erfolgt<br />
durch Torx-Edelstahlschrauben auf<br />
der Rückseite. Platinen und Einbauteile<br />
lassen sich im Innern an den<br />
vorhandenen Befestigungsdomen<br />
anbringen.<br />
Auswahl<br />
Das STYLE-CASE ist standardmäßig<br />
in drei Größen erhältlich -<br />
S (123 x 48 x 24 mm), M (147 x 56<br />
x 27 mm) und L (166 x 64 x 31 mm).<br />
Es kann zwischen den beiden<br />
58 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Komponenten<br />
Doppelt gefederte Kontaktmodule<br />
US Hersteller bietet jetzt beidseitig gefederte Kontaktemodule in 4-mm-Raster<br />
WDI AG<br />
www.wdi.ag<br />
Die beidseitig gefederten Steckverbinder<br />
verfügen über zwei aktive<br />
Kolben und sind so konzipiert, dass<br />
sie mit Hilfe der Kunststoffkörper<br />
in ihrer Position gehalten werden<br />
können. Da kein Löten erforderlich<br />
ist, erleichtern sie eine einfache<br />
Einstellung und Flexibilität<br />
bei der Montage sowie das Entfernen<br />
und Ersetzen. Die Steckverbinder<br />
858-22-00X-80-XX1101 und<br />
858-22-00X-80-XX2101 sind neue<br />
Versionen der bekannten robusten<br />
Serie von Federkontaktmodulen im<br />
4-mm-Raster. Sie sind die ersten<br />
Mill-Max Steckverbinder mit Federstiften<br />
mit aktiven Kolben an beiden<br />
Seiten. Diese einzigartige Eigenschaft<br />
macht diese Steckverbinder<br />
ideal für Situationen, in denen<br />
eine Lötverbindung nicht erwünscht<br />
ist oder aufgrund von Designeinschränkungen,<br />
wie z. B. bei Temperaturschwankungen,<br />
Stapeltoleranzproblemen<br />
oder wenn eine<br />
einfache Montage und Demontage<br />
erforderlich ist. Mit federnden Kolben<br />
als Schnittstelle an beiden<br />
Enden wird der Steckverbinder mit<br />
Hilfe von Schrauben zwischen zwei<br />
Passflächen montiert, um die Kolben<br />
am Basisende zusammenzudrücken,<br />
wodurch sich das Löten<br />
erübrigt. Der Kontaktstift am entgegengesetzten<br />
Ende wirkt dann wie<br />
jeder andere gefederte Steckverbinder,<br />
der bereit ist, in ein Gegenstück<br />
oder eine Leiterplatte zu kontaktieren.<br />
Leichte Montage<br />
Umgebungen, wie z. B. in der<br />
Medizin oder Forschung, in denen<br />
Geräte und Steckflächen regel mäßig<br />
abgewischt und gereinigt werden<br />
müssen, sind ein ausgezeichneter<br />
Einsatzort für lötfreie, komprimierte<br />
Steckverbinder, da sie sich leicht<br />
montieren und demontieren lassen.<br />
Auch Testvorrichtungen wären eine<br />
gute Lösung, da der Steckverbinder<br />
im Laufe der Zeit ausgetauscht werden<br />
muss und dies leicht und ohne<br />
Entlöten geschieht. Docking-Stationen,<br />
Schnellanschlüsse oder jede<br />
andere Baugruppe, die eine rein<br />
mechanische Befestigung am Dock<br />
oder der Gegenseite bedingt, sind<br />
für diese Steckverbinder zusammen<br />
mit einer Vielzahl von Leiterplatten-Stapelanwendungen<br />
sehr<br />
gut geeignet.<br />
Zwei Varianten<br />
Es sind zwei verschiedene<br />
Kolben hubanordnungen erhältlich<br />
- 0,045“ Hub für beide Kolbenenden<br />
oder 0,030“ am Basisende<br />
und 0,060“ am Geräteende. Beide<br />
sind einreihig und mit oder ohne<br />
Positionierstifte und Gewindeeinsätze<br />
erhältlich. Die Federmodule<br />
sind robust für 9 Ampere ausgelegt<br />
und mit Edelstahlfedern versehen,<br />
die in der Lage sind, die Federkraft<br />
bei erhöhten Temperaturen über die<br />
Zeit aufrechtzuerhalten.<br />
Für Muster, Angebote oder technische<br />
Beratung steht der offizielle<br />
Mill-Max-Distributor WDI AG zur<br />
Verfügung. ◄<br />
Kunststoffen ASA in verkehrsweiß<br />
(RAL 9016) und dem infrarot-durchlässigem<br />
Material PMMA (Plexiglas)<br />
in schwarz gewählt werden.<br />
Beide Materialien sind hinsichtlich<br />
ihrer Entflammbarkeit mit UL 94 HB<br />
bewertet. Jedes Gehäuse besteht<br />
aus einem Ober-, Unterteil inklusive<br />
Batteriefachdeckel und einem<br />
integrierten Batteriefach für 2 x AA<br />
Rundzellen.<br />
Gehäuse Größe L<br />
Die neue Version der Größe L ist<br />
nur in verkehrsweißem ASA verfügbar.<br />
Sie hat als erstes Gehäuse dieser<br />
Reihe kein Batteriefach. Durch<br />
passendes Zubehör, wie der Zugentlastung<br />
und einer flexiblen Knickschutzhülle<br />
(Ø 5,3 mm), ist die<br />
Version ideal für kabelgebundene<br />
Anwendungen geeignet. Ein optionaler<br />
Wandhalter ermöglicht ein<br />
sicheres Aufbewahren der Gehäuse.<br />
Um Untergründe nicht zu beschädigen<br />
lässt sich das Zubehörteil,<br />
anstatt zu bohren, auch mit passender<br />
Klebefolie anbringen.<br />
Anpassbare Gehäuse<br />
Die Standardgehäuse lassen sich<br />
kundenspezifisch modifizieren. Zu<br />
den Leistungen gehören die CNC-<br />
Bearbeitung, Lackierung, Dekorfolien,<br />
EMV-Abschirmung, Druck-/<br />
Laserbeschriftung, Konfektion und<br />
Montage. ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
59
Komponenten<br />
Medtec LIVE: Fischer Connectors zeigt smarte<br />
Konnektivität für Medizintechnik<br />
Die Steckverbinder der Fischer Freedom Serie zeichnen sich durch ihre «Plug-anduse»-Technologie<br />
aus. Sie lassen sich blind 360 Grad stecken und daher überall dort<br />
platzieren, wo herkömmliche Steckverbinder ungeeignet sind.<br />
(Copyright: Fischer Connectors)<br />
Halle 10.0, Stand 10.0-521<br />
Fischer Connectors GmbH<br />
www.fischerconnectors.com/<br />
germany/de<br />
Fischer Connectors zeigt auf der<br />
Medtec LIVE seine smarte Verbindungstechnik<br />
für elektronische<br />
Medizingeräte und Wearables.<br />
Diese Steckverbinder eignen sich<br />
dank ihrer Robustheit, Zuverlässigkeit,<br />
einfachen Bedienung und<br />
Reinigung sowie hohen Integrationsfähigkeit<br />
besonders für medizinische<br />
Anwendungen. Sie lassen<br />
sich etwa in Diagnosegeräten,<br />
chirurgischen Instrumenten, therapeutischen<br />
und zahnmedizinischen<br />
Apparaturen, Herzunterstützungssystemen<br />
und Einmalgeräten einbauen<br />
und sichern deren Stromund<br />
Datenversorgung. Auch können<br />
sie in Exoskeletten sowie Patientenüberwachungssystemen<br />
zum<br />
Einsatz kommen. Zu der umfangreichen<br />
Produktpalette gehören<br />
auch komplett sterilisierbare und<br />
wiederverwendbare Steckverbinder<br />
sowie Hybrid-Steckverbinder.<br />
Fischer Freedom Serie<br />
Im Mittelpunkt des Messeauftritts<br />
stehen die Steckverbinder und<br />
aktiven Bauteile der Fischer Freedom<br />
Serie. Diese kleinen und<br />
robusten Komponenten optimieren<br />
durch ihre 360-Grad-Steckmöglichkeiten<br />
das Kabelmanagement. Sie<br />
helfen Entwicklungsingenieuren,<br />
einfach und flexibel mehr Technologie<br />
und Benutzerkomfort in<br />
fest installierte, mobile sowie<br />
am Körper tragbare medizinische<br />
Geräte und Wearables<br />
zu implementieren. „Vernetzung<br />
ist ein wichtiger Trend<br />
in der Medizin, der sämtliche<br />
Bereiche betrifft, vom Operationssaal<br />
bis hin zu kleinen<br />
smarten Überwachungsgeräten<br />
direkt am Patienten“, weiß<br />
Martin Wimmers, Geschäftsführer<br />
der Fischer Connectors<br />
GmbH. „Wenn die<br />
Gesundheit auf dem Spiel<br />
steht, sind eine bewährte<br />
und zuverlässige Verbindungstechnik<br />
und ein hoher<br />
Bedienkomfort unverzichtbar.<br />
Das Unternehmen<br />
arbeitet daher eng mit Entwicklern<br />
und Anbietern von<br />
Medizintechnik zusammen,<br />
um für jede Anwendung eine optimale<br />
Strom- und Datenversorgung<br />
sicherzustellen.“<br />
Das komplette Portfolio<br />
Auf der Medtec LIVE präsentiert<br />
Fischer Connectors sein gesamtes<br />
Portfolio an Steckverbindern für<br />
medizinische Anwendungen:<br />
Fischer Freedom Serie:<br />
Die Steckverbinder der Fischer<br />
Freedom Serie zeichnen sich durch<br />
ihre «Plug-and-use»-Technologie<br />
aus. Sie lassen sich blind 360 Grad<br />
stecken und daher überall dort platzieren,<br />
wo herkömmliche Steckverbinder<br />
ungeeignet sind. Dadurch<br />
kommen sie für zahlreiche Anwendungen<br />
in den Bereichen Interventionen,<br />
Operationen, Diagnostik,<br />
Bildgebung und Überwachung<br />
sowie Therapeutik in Betracht. Auch<br />
gezeigt werden die aktiven Bauteile<br />
der Serie: ein USB 2.0-Adapter,<br />
ein LED-Steckverbinder sowie ein<br />
robustes Flash-Laufwerk.<br />
Fischer Core Serie PLASTIC,<br />
DISPOSABLE und BRASS:<br />
Der Core PLASTIC Steckverbinder<br />
aus Kunststoff ist ultraleicht und<br />
komplett sterilisierbar. Die Core DIS-<br />
POSABLE Steckverbinder eignen<br />
sich für Hersteller medizinischer<br />
Geräte, deren Produkte nach nur<br />
wenigen Einsätzen entsorgt werden<br />
müssen. Das Anwendungsspektrum<br />
reicht vom Katheter bis zu chirurgischen<br />
Handwerkzeugen. Diese<br />
Push-Pull-Rundsteckverbinder<br />
werden direkt an ein Einmal-Handstück<br />
montiert, angespritzt oder an<br />
ein Einwegkabel montiert. Der Core<br />
BRASS Hochleistungs-Push-Pull-<br />
Steckverbinder ist besonders robust<br />
und zuverlässig und kann bis IP69<br />
abgedichtet werden.<br />
Fischer UltiMate Serie:<br />
Die kompakten, leichten und<br />
abgedichteten UltiMate Steckverbinderlösungen<br />
verfügen über eine<br />
äußerst robuste mechanische Kodierung.<br />
Sie bieten eine außergewöhnliche<br />
Schock-, Vibrations- und Korrosionsbeständigkeit.<br />
Zudem können<br />
sie bei Temperaturen von -55 °C bis<br />
135 °C betrieben werden.<br />
Fischer MiniMax Serie:<br />
Diese Steckverbindungslösung<br />
eignet sich ideal für Anwendungen,<br />
bei denen Platzbedarf, Gewicht und<br />
Leistung ausschlaggebend sind.<br />
Sie verfügen über ein einzigartiges,<br />
gehärtetes und wasserdichtes<br />
Gehäuse (IP68), das mit einem von<br />
drei verschiedenen Verriegelungs-<br />
Systemen (Push-Pull-, Schraubund<br />
Schnellverriegelung) ausgestattet<br />
werden kann.<br />
Fischer FibreOptic Serie<br />
Eine einfache Handhabung,<br />
Reinigung und Wartung auch in<br />
anspruchsvollen Umgebungen<br />
machen die Fischer FiberOptic<br />
Serie zu idealen Steckverbindern<br />
für anspruchsvolle medizinische<br />
Anwendungen. Sie verfügen über<br />
eine Hochpräzisionskontaktierung<br />
im Singlemode (UPC/APC) und<br />
Multi mode (UPC).<br />
Cable Assembly Solutions<br />
Abgerundet wird das Portfolio<br />
von umfangreichen Kabelkonfektionierungslösungen,<br />
etwa umspritzte<br />
Kabelsysteme einschließlich Thermoplast<br />
und Silikon, Kabelbaummontagen,<br />
robusten und tauchfesten<br />
Lösungen und vielen mehr. ◄<br />
60 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Komponenten<br />
Superkondensatoren mit extrem hoher Energiedichte<br />
Unitronic stellte die Superkonden satoren-<br />
Produkt familien DMF, DMT und DMH von CAP-XX<br />
in Nürnberg vor. Nachdem das Unternehmen im<br />
Jahr <strong>2020</strong> die Produktions linien des ursprünglichen<br />
Lizenznehmers Murata übernommen hat, werden<br />
die Kondensatoren nun in gleichbleibender Qualität<br />
von CAP-XX gefertigt. Unitronic hat diese für<br />
seine Kunden im Sensor2Cloud-Portfolio. „Als<br />
Alleinstellungsmerkmal zeichnen sich die Kondensatoren<br />
durch eine im Vergleich zu Konkurrenzprodukten<br />
drastisch höhere Energiedichte<br />
und einem sehr niedrigen Innenwiderstand aus“,<br />
so Eduard Schäfer, Produkt Manager bei Unitronic.<br />
Die kompakten Cap-XX-Kondensatoren<br />
können sehr hohe Stromimpulse und große<br />
Leistungsmengen ab geben. Die mit hohen Kapazitäten<br />
zwischen 220 mF und 1 F erhältlichen<br />
Kondensatoren können auf diese Weise Leistungsspitzen<br />
bedienen und die Stromversorgung<br />
eines Gerätes wirksam stützen, sodass<br />
das Powermanagement nicht mehr auf einen<br />
kurzfristigen Maximalverbrauch ausgelegt werden<br />
muss. Ein typischer Anwendungsfall sind<br />
High-Brightness-LEDs für Blitzfunktionen in<br />
Kameras und Foto-Handys oder Funklösungen<br />
mit hohen Leistungsspitzen. Cap-XX-Kondensatoren<br />
sind mit nur wenigen Millimetern Dicke<br />
auch in mobilen Geräten spielend leicht unterzubringen<br />
und mit erweitertem Temperaturbereich<br />
(-40 bis +85 °C) erhältlich.<br />
Superkondensator-Produktfamilien<br />
Im Fokus der Messe standen die kleinen und<br />
dünnen DMF-, DMT- und DMH-Superkondensator-Produktfamilien.<br />
Der DMT ist ein Hochleistungs-Superkondensator<br />
für höhere Temperaturen<br />
mit extrem langer Lebensdauer, der sich<br />
für robuste Anwendungen wie auf SSDs und<br />
für Automobilanwendungen eignet. Aufgrund<br />
seiner geringen Höhe kann er auf Leiterplatten<br />
(PCBs) montiert werden. Der DMF ist hingegen<br />
ein Superkondensator für allgemeine Zwecke,<br />
mit sehr hoher Leistung und langer Lebensdauer,<br />
der einen sehr niedrigen Innenwiderstand (ESR<br />
= equivalent series resistance) und einen größeren<br />
Betriebsspannungsbereich aufweist. Er<br />
eignet sich für LED-Blitzlicht mit hoher Helligkeit,<br />
Hochleistungs-Audioverstärker, intelligente<br />
Messgeräte und vieles mehr. Auch er kann auf<br />
PCBs montiert werden. Der DMH ist ein ultradünner<br />
0,4-mm-Superkondensator, der sich für<br />
Smartphones, smarte Kreditkarten, Wearables,<br />
3V-Knopfzelle-Batterieanwendungen und andere<br />
sehr platzsparende IoT-Anwendungen eignet.<br />
Einsatzbereiche<br />
Die SuperCaps können beispielsweise in<br />
einer am Körper tragbaren automatischen Insulinpumpe<br />
eingesetzt werden. Der SuperCap dient<br />
als Unterstützung bei Powermanagement, um<br />
die Leistungpeaks für die Pumpe abzufangen.<br />
Unitronic GmbH<br />
www.unitronic.de<br />
IR-Detektoren für die medizinische Atemgasanalyse<br />
Wegen der hohen Nachfrage für<br />
die Medizintechnik hat die Laser<br />
Components Detector Group<br />
die Fertigung von IR-Detektoren<br />
auf Mehrschichtbetrieb umgestellt.<br />
Die in Arizona hergestellten<br />
Komponenten sind wichtige<br />
Schlüsselelemente zur Kontrolle<br />
des CO 2 -Wertes bei der Atemgasanalyse.<br />
Wegen der aktuellen<br />
Lage müssen derzeit in der Medizintechnik<br />
die Produktionskapazitäten<br />
deutlich erhöht werden, um<br />
dringend benötigte Geräte bereitzustellen.<br />
Bei der spektroskopischen<br />
Atemgasanalyse können<br />
PbSe-Detektoren auch ohne<br />
zusätzliche Kühlung schnell<br />
kleinste Schwankungen in der<br />
CO 2 -Konzentration erkennen.<br />
Daher lassen sie sich platzsparend<br />
in medizinische Geräte integrieren.<br />
In Beatmungsgeräten wird<br />
der Kohlendioxidgehalt der ausgeatmeten<br />
Luft gemessen, um zu<br />
kontrollieren, ob der Patient den<br />
bereitgestellten Sauerstoff aufgenommen<br />
hat.<br />
Das Portfolio der Laser Components<br />
Detector Group umfasst<br />
alle gängigen IR-Technologien.<br />
Das Werk im US-Bundesstaat<br />
Arizona fertigt in erster Linie<br />
(x-)InGaAs-PIN Photodioden,<br />
pyroelektrische DLaTGS- und<br />
LiTaO 3 -Detektoren sowie PbSund<br />
PbSe-Detektoren. Mit langjähriger<br />
Erfahrung und Mitarbeitern,<br />
die in der Branche als ausgewiesene<br />
Experten bekannt<br />
sind, hat sich das Unternehmen<br />
als weltweiter Marktführer für die<br />
PbSe-Technologie etabliert. In der<br />
EU setzt sich Laser Components<br />
federführend für die Verlängerung<br />
der RoHS-Ausnahmegenehmigungen<br />
ein, damit die Technologie<br />
in wichtigen Branchen wie der<br />
Medizintechnik weiterhin genutzt<br />
werden kann.<br />
IR-Detektoren von Laser Components<br />
werden an namhafte Medizintechnik-Hersteller<br />
geliefert. Die<br />
Abstimmung mit diesen Kunden<br />
bestimmt momentan das internationale<br />
Tagesgeschäft, um eine<br />
zügige Lieferung der kritischen<br />
Komponenten sicherzustellen.<br />
LASER COMPONENTS<br />
GmbH<br />
www.lasercomponents.<br />
com/de<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
61
Speichermedien<br />
Industrieller Flash-Speicher für das<br />
Gesundheitswesen<br />
Medizinische Anwendungen erfordern sehr hohe Standards für Sicherheit und Zuverlässigkeit. Sie müssen sich<br />
mit Fragen wie der Privatsphäre der Patienten und strengen gesetzlichen Bestimmungen befassen.<br />
kleine Daten in den DRAM-Chip,<br />
um sofort darauf zu reagieren. Der<br />
DRAM-Chip fungiert als Verzeichnis,<br />
das dem Controller hilft, Daten<br />
den zugewiesenen Positionen zuzuweisen.<br />
Daher verkürzt es die Reaktionszeit<br />
und erhöht die Leistung.<br />
Karl Kruse GmbH & Co KG<br />
info@kruse.de<br />
www.kruse.de<br />
www.kruse24.com<br />
Technologien im medizinischen<br />
Bereich sollten schnell, genau,<br />
zuverlässig und mit angeschlossenen<br />
Geräten kompatibel sein,<br />
um die Qualität der Patientenversorgung<br />
zu verbessern und medizinische<br />
Fehler zu vermeiden oder zu<br />
minimieren. Darüber hinaus erfordern<br />
Anwendungen im Gesundheitswesen<br />
einen sofortigen Zugriff auf<br />
die historischen Krankenakten der<br />
Patienten und deren Abruf, damit<br />
Ärzte die bestmögliche Behandlung<br />
zum günstigsten Zeitpunkt anbieten<br />
können, insbesondere in kritischen<br />
Momenten, in denen sogar Millisekunden<br />
für die Rettung des Lebens<br />
einer Person von Bedeutung sind.<br />
Verschiedene Formfaktor-<br />
Flash-Module<br />
Cervoz, Vertrieb Karl Kruse, verfügt<br />
über verschiedene Formfaktor-<br />
Flash-Module, die überlegene Flash-<br />
ICs wie Ausdauer-MLC, zuverlässigkeitsoptimierte<br />
MLC und Powerguard-Funktionsprodukte<br />
verwenden,<br />
um sicherzustellen, dass die<br />
Daten in Echtzeit korrekt verarbeitet<br />
werden können, um Lebensgefahren<br />
zu vermeiden.<br />
Flash-Module mit<br />
DRAM-Puffer<br />
Der Zweck des Entwurfs eines<br />
zusätzlichen DRAM-Chips im Flash-<br />
Modul besteht darin, sowohl die Leistung<br />
als auch die Lebensdauer zu<br />
erhöhen.<br />
Leistung:<br />
Ein DRAM-Chip in einem Flash-<br />
Modul hat genau die gleiche Funktion<br />
wie ein Cache auf einer Festplatte.<br />
Während das Flash-Modul<br />
in Betrieb ist, wirft der Controller<br />
Ausdauer:<br />
Beim Vergleich von Flash-Speicher<br />
mit DRAM gibt es für DRAM<br />
keine Einschränkung der Programmier-<br />
/ Löschzyklen, während dies<br />
bei Flash-Speicher der Fall ist.<br />
Jedes Mal, wenn der Controller<br />
versucht, einen Datensektor in<br />
Flash Storage zu programmieren,<br />
muss er einen ganzen Flash-Block<br />
löschen, bevor er neu programmiert<br />
wird. Mit dem DRAM-Puffer können<br />
jedoch kleine Daten bis zu einer<br />
bestimmten Menge gesammelt werden,<br />
bevor sie an den Flash-Speicher<br />
geliefert werden. Dies verkürzt<br />
die Programmier- / Löschzeiten für<br />
die Flash-Chips und erhöht daher<br />
die Lebensdauer.<br />
Zuverlässigkeitsoptimierte<br />
MLC (Cervoz Reliance<br />
Series)<br />
„Die Cervoz Reliance-Serie verwendet<br />
ihre Reliability Optimized-<br />
MLC (RO-MLC) -Technologie.<br />
Cervoz verwendet eine spezielle<br />
Firmware zur Steuerung von MLC<br />
NAND-Flash, die nur die starken<br />
Seiten von MLC NAND als Speicher<br />
verwendet. Die Technologie<br />
wird auf Block ebene manipuliert und<br />
die Kapazität jedes Blocks halbiert,<br />
indem er als SLC behandelt wird.<br />
Infolgedessen verbessert<br />
RO-MLC seine Leistung erheblich:<br />
Die Datenaufbewahrung wird<br />
um das Fünffache erhöht, und vor<br />
allem ist die Zuverlässigkeit um das<br />
Zehnfache höher als bei herkömmlichem<br />
MLC-NAND-Flash. RO-MLC<br />
bietet Lösungen mit höherer Dichte<br />
zu geringeren Kosten im Vergleich<br />
zu herkömmlichem SLC NAND<br />
Flash und optimiert gleichzeitig<br />
seine Zuverlässigkeit und Leistung, “<br />
62 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Speichermedien<br />
ragende Leistung und geringen<br />
Stromverbrauch.<br />
Cervoz entwickelt diese Module<br />
speziell für eine Vielzahl von<br />
robusten und industriellen Anwendungen,<br />
z. B. für Anwendungen in<br />
den Bereichen Fabrikautomation,<br />
Transport, Spiele, Medizin und<br />
Außenbeschilderung sowie militärische<br />
Anwendungen.<br />
Einzigartiges Produkt- und<br />
Lösungsportfolio<br />
sagte Klaus Kruse Geschäftsführer<br />
bei der Karl Kruse GmbH & Co KG.<br />
Diese einzigartige<br />
Technologie<br />
von Cervoz hat die Reliance-Serie<br />
(RO-MLC-Technologie) zu einem<br />
extrem hohen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
gemacht, und der Preis ist<br />
nur doppelt so hoch wie der von<br />
MLC. Bei der Rückgabeleistung<br />
sind Datenaufbewahrung und Zuverlässigkeit<br />
mehr als doppelt so hoch<br />
(SLC ist in der Regel etwa vier- bis<br />
sechsmal teurer als MLC). Die Reliance-Serie<br />
ist eine perfekte Lösung<br />
für medizinische, halbindustrielle und<br />
industrielle Anwendungen, die moderate<br />
bis hohe Lese- und Schreibzyklen<br />
erfordern und gleichzeitig<br />
kostengünstige Lösungen erfordern.<br />
Powerguard (Schutz vor<br />
Stromausfall)<br />
Powerguard ist eine von Cervoz<br />
entwickelte PLP-Technologie (Power<br />
Loss Protection). Die Powerguard-<br />
Funktion liefert während eines unerwarteten<br />
Stromausfalls zusätzlichen<br />
Strom, um den aktuellen Flash-<br />
Schreibvorgang abzuschließen und<br />
die Firmware zu schützen und die<br />
Tabellenintegrität abzubilden.<br />
Cervoz entwickelt die Powerguard-Blitzmodule<br />
mit zusätzlichen<br />
Tantalkondensatoren, um diese<br />
zusätzlichen Gebühren zu speichern.<br />
Nehmen wir zum Beispiel<br />
Cervoz Powerguard mSATA. Die<br />
integrierten Tantalkondensatoren<br />
sind permanent mit 12 V aufgeladen<br />
und behalten die Stromversorgung<br />
bei, solange die Datenspeicherung<br />
des mSATA noch läuft.<br />
Cervoz wurde 2006 gegründet<br />
und hat sich auf eingebettete Komponenten<br />
für den anspruchsvollen<br />
Industrie-PC-Markt spezialisiert. Seit<br />
über einem Jahrzehnt baut Cervoz<br />
unsere Branchenerfahrung auf. Sie<br />
kennen diese Branche sehr gut und<br />
sind daher in der Lage, ihre hochwertigen<br />
Embedded-Produkte mit<br />
Legacy- und Mainstream-Technologie,<br />
langfristiger Verfügbarkeit,<br />
Stücklistenkontrolle, hoher Zuverlässigkeit<br />
und höchster Kompatibilität<br />
anzubieten.<br />
Das Portfolio<br />
Cervoz bietet verschiedene Flash-<br />
Module mit RO-MLC-Technologie<br />
an, darunter 2,5-Zoll-SATA-SSD,<br />
CompactFlash-Karte und CFast-<br />
Karte.<br />
Cervoz Wide Temperatur Flash<br />
Module unterstützen Betriebstemperaturen<br />
von -40 °C bis 85 °C.<br />
DRAM-Module mit breitem Temperaturbereich<br />
unterstützen Betriebstemperaturen<br />
von -40 °C bis 95 °C,<br />
die unter extremen Umgebungsbedingungen<br />
einwandfrei funktionieren.<br />
Cervoz Lösungen kann in<br />
Thermoschocks und Thermozyklen<br />
betrieben werden, wodurch<br />
die Produkte für raue Umgebungen<br />
außergewöhnlich langlebig sind.<br />
Darüber hinaus bietet Cervoz<br />
Breittemperatur produkte hervor-<br />
Auf Basis seiner Kernkompetenz<br />
bietet Karl Kruse im Bereich<br />
der elektronischen Komponenten<br />
seinen Kunden ein weltweit einzigartiges<br />
Produkt- und Lösungsportfolio<br />
von elektronischen Komponenten<br />
und Dienstleistungen.<br />
Durch seinen Zugang zu Technik,<br />
Entwicklung und Wissen kann<br />
das Unternehmen auch Unterstützung<br />
bei jedem der Entwicklungsschritte<br />
und somit einen<br />
direkten Innovationsvorsprung<br />
anbieten. Dazu zählen Beleuchtung,<br />
Medizintechnik & Life Science,<br />
Automatisierung, Luft- &<br />
Raumfahrt, Militär, Automotive,<br />
Schiff- & Bahntechnik, Sicherheit<br />
& Überwachung, Kommunikation<br />
& IT, Consumer & Haushaltsgeräte,<br />
Messtechnik und viele weitere.<br />
◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
63
Sensoren<br />
Revival der hochpräzisen,<br />
rein analogen Technologie<br />
Verstärkte, rein analoge MEMS-Drucksensoren mit extrem gutem Signal-Rausch-Verhältnis (SNR)<br />
Bild 1: Verbreitetes Konzept mit digitaler Signalverarbeitung<br />
(AG2/AP2-Serie)<br />
Bild 2: Voll analoges Konzept ohne digitale Signalverarbeitung im<br />
Signalpfad (AG3/AP3-Serie)<br />
Pewatron AG<br />
www.pewatron.com<br />
Die Drucksensoren der Serien<br />
AG3 und AP3 wurden ursprünglich<br />
für die hochgenaue Blutdruckmessung<br />
entwickelt. Nun hat sich<br />
gezeigt: Der Sensor mit dem extrem<br />
rauscharmen analogen Ausgangssignal<br />
bringt auch in anderen Anwendungen<br />
entscheidende Vorteile, zum<br />
Beispiel in Medizintechnik-Applikationen<br />
wie Dialyse oder Thrombosen-Behandlung.<br />
Hohe Auflösung und<br />
schnelle Abtastrate<br />
Die AG3-/AP3-Sensoren von<br />
Fujikura werden in professionellen<br />
Blutdruckmessgeräten bereits in<br />
großen Stückzahlen verbaut. Viele<br />
Kunden haben das ganze Potenzial<br />
dieser Sensoren voll ausgenutzt,<br />
um sie auch in zusätzlichen Applikationen<br />
einzusetzen: Sie konnten<br />
zeigen, dass mit einer fachgerechten<br />
AD-Wandlung bis zu 16 Bit<br />
Auflösung des analogen Signals<br />
möglich sind. Deshalb wird dieser<br />
Sensor heute überall dort verwendet,<br />
wo eine hohe Auflösung<br />
und/oder eine schnelle Abtastrate<br />
gefordert ist – bei günstigen<br />
Kosten, kompakten Baumaßen und<br />
hoher Zuverlässigkeit. Diese Vorteile<br />
verhelfen den AG3-/AP3-Sensoren<br />
zu einer starken Position im<br />
Markt der leiterplattenbasierten<br />
Drucksensoren.<br />
Standard mit Grenzen:<br />
digitale Signalverarbeitung<br />
Die meisten vergleichbaren Produkte<br />
auf dem Markt verwenden<br />
für die Signalkonditionierung einen<br />
ASIC1 eines renommierten Herstellers.<br />
In diesem Konzept wird<br />
das analoge Signal in ein digitales<br />
umgewandelt, bevor es im digitalen<br />
Signalprozessor (DSP) weiterverarbeitet<br />
wird – ein Prinzip, das<br />
unterdessen zu einem Quasi-Standard<br />
bei den MEMS-Drucksensoren<br />
geworden ist und von Fujikura<br />
auch in der AG2/AP2-Sensorfamilie<br />
genutzt wird (Bild 1).<br />
In der analogen Version dieses<br />
Konzepts wird das digitale Signal<br />
dann wieder DA-gewandelt, in der<br />
digitalen Version direkt über eine<br />
SPI- oder I 2 C-Schnittstelle ausgegeben.<br />
Dieses Konzept hat absolut<br />
seine Berechtigung und ist für viele<br />
Anwendungen die richtige Lösung.<br />
Die Signalverarbeitung im DSP-<br />
Block des ASICs eröffnet mächtige<br />
Möglichkeiten, die allerdings wieder<br />
durch die Rechenleistung definiert<br />
bzw. begrenzt werden.<br />
Die ASIC-Hersteller dimensionieren<br />
ihre Produkte so, dass sie<br />
den größten Teil des Marktes und<br />
der Applikationen abdecken können:<br />
eine gute Lösung mit gutem<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis. Liegen<br />
die Kundenanforderungen jedoch<br />
über denen dieser Mainstream-<br />
Applikationen, stößt das Konzept an<br />
seine Grenzen. Entweder erfüllt die<br />
Lösung nur einen Teil der Spezifikation<br />
– oder sie wird äußerst kostspielig.<br />
Diese Lücke kann Fujikura<br />
nun mit der AG3/AP3-Serie schließen,<br />
die einen völlig anderen Ansatz<br />
verfolgt als die Produkte der Mitbewerber<br />
im Sensorherstellungsgeschäft<br />
(Bild 2).<br />
64 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Sensoren<br />
Bild 3: Digital verarbeitetes Signal mit der im Markt verbreiteten ASIC-<br />
Lösung<br />
Bild 4: Rein analog verarbeitetes Signal mit der ASIC-Lösung der Serie<br />
AG3/AP3<br />
Back to the Roots: rein<br />
analoge Signalkonditionierung<br />
und Kennlinienkorrektur<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
Nicht immer ist die Digitalisierung<br />
besser. Manche altbewährten<br />
Konzepte haben weiterhin ihren<br />
Charme und bieten entscheidende<br />
Vorteile. Bei der AG3/AP3-Serie<br />
heißt das Zauberwort „voll analoge<br />
Signalkonditionierung“: Der ASIC<br />
von Fujikura verzichtet ganz auf die<br />
AD-/DA-Wandlung und somit auf eine<br />
digitale Signalverarbeitung. Nicht nur<br />
der ganze Signalpfad ist rein analog,<br />
sondern auch die Temperaturund<br />
Kennlinienkorrektur. Durch den<br />
Einsatz neuester Analog technik wird<br />
eine herausragende Signalqualität<br />
erreicht. Ein Vergleich der Bilder 3<br />
und 4 zeigt den Unterschied deutlich:<br />
Im Gegensatz zum digital verarbeiteten<br />
Drucksignal (Bild 5) sind<br />
am Ausgang keine Stufen zu sehen<br />
– die volle Auflösung kann weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
Freiheit und Preisvorteile<br />
durch externe AD-Wandlung<br />
AG3/AP3-Serie in Kombination<br />
mit einer externen AD-Wandlung bietet<br />
in vielen Applikationen entscheidende<br />
Vorteile. Das extrem rauscharme,<br />
stufenlose Analogsignal bietet<br />
die Grundlage für eine hohe Auflösung<br />
der Ausgangsspannung (bis<br />
zu 16 Bit); es kann aber auch sehr<br />
schnell abgetastet werden (bis zu<br />
120 µs). Natürlich ist die resultierende<br />
Performance auch vom verwendeten<br />
AD-Wandler und somit<br />
vom Kunden-Design abhängig. Mit<br />
diesem Aufbau – Drucksensor mit<br />
Bild 5: Typisches digital verarbeitetes analoges „Treppen-Ausgangssignal“<br />
verstärktem Analog-Ausgang und<br />
externer AD-Wandlung – bestimmt<br />
der Kunde die Kosten der Gesamtlösung<br />
maßgeblich mit (Güte der AD-<br />
Wandlung) bzw. kann diese nach<br />
seinen Anforderungen dimensionieren<br />
und optimieren.<br />
Echte synchrone Abtastung<br />
Einige Kunden von Pewatron<br />
benötigen zudem eine echte synchrone<br />
Abtastung mehrerer (bis zu<br />
fünf) Drucksensoren, was mit den<br />
markttypischen digitalen Drucksensoren<br />
nicht exakt durchführbar<br />
ist. Zwar lässt sich theoretisch ein<br />
quasisynchrones Auslesen über<br />
mehrere I 2 C/SPI-Busse realisieren,<br />
jedoch nicht exakt. Echte äquidistante<br />
und synchrone Abtastwerte<br />
sind nicht möglich. Dafür müssten<br />
die verschiedenen Clocks der digitalen<br />
Drucksensoren bzw. ihrer digitalen<br />
Blöcke miteinander synchronisiert<br />
werden, was bei den genannten<br />
Sensoren nicht machbar ist –<br />
im Unterschied zum voll analogen<br />
Konzept mit der nachfolgenden AD-<br />
Wandlung, die der Kunde definiert<br />
und so nach seinen Anforderungen<br />
konzipieren kann.<br />
Der Markt hat dieses Prinzip der<br />
AG3/AP3-Serie gut aufgenommen:<br />
Der Mut von Fujikura, gegen den<br />
Trend auf ein voll analoges Konzept<br />
zu setzen, hat sich bereits ausgezahlt.<br />
Mit den AG3/AP3-Sensoren<br />
kann sich Fujikura von den anderen<br />
namhaften Sensorherstellern<br />
abheben und bietet für viele<br />
Anwendungen ein äußerst vorteilhaftes<br />
Verhältnis Signal-Rausch-<br />
Abstand (SNR) / Kosten («best<br />
SNR to Cost Ratio on the Pressure<br />
Sensor Market»).<br />
Die großen Stückzahlen und die<br />
hochautomatisierte Produktion in<br />
japanischer Qualität und fast 0 %<br />
Ausschuss verschaffen dem Sensor<br />
auch ein hervorragendes Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis. Mit der Auswahl<br />
an SMD- und THT-Gehäusen<br />
(Bild 6) lässt sich auch der Bestückungsprozess<br />
beim Kunden optimieren,<br />
was weiter zur Reduktion<br />
der Gesamtkosten beiträgt.<br />
Applikationsbeispiel:<br />
Hochgenaue<br />
Blutruckmessung<br />
Bei der indirekten arteriellen<br />
Druckmessung (oft mit „NIBP“, noninvasive<br />
blood pressureabgekürzt)<br />
wird der arterielle Druck mit Hilfe<br />
eines Blutdruckmessgerätes an<br />
einer Extremität, meist dem Arm,<br />
gemessen. Dabei wird der obere,<br />
systolische arterielle Druck (z. B.<br />
120 mmHg) und der untere diastolische<br />
Wert (z. B. 80 mmHg) ermittelt.<br />
Bild 7 zeigt eine typische Blutdruckkurve<br />
bei der es den oberen<br />
und unteren Wert zu ermitteln gilt,<br />
bzw. auf die beiden Wendepunkte<br />
(Maxima und Minima) getriggert<br />
werden soll.<br />
65
Sensoren<br />
Bild 6: Gehäuse AG3 (SMD) und AP3 (THT)<br />
Bei dieser Messaufgabe versteht<br />
sich von selbst, dass neben der<br />
eigentlichen Genauigkeit des Sensors<br />
vor allem die Auflösung und die<br />
Abtastrate der A/D-Wandlung entscheiden<br />
für die Gesamtgenauigkeit<br />
und Zuverlässigkeit der Blutdruckmessung<br />
ist. Wie bereits dargelegt<br />
hat die AG3/AP3-Serie genau diese<br />
Eigenschaften und ist somit prädestiniert<br />
diese Messaufgabe besonders<br />
gut zu lösen. Natürlich gibt<br />
es auch viele Low-cost Blutdruckmessgeräte<br />
auf dem Markt die mit<br />
„einfacheren“ Lösungen auskommen.<br />
Jedoch sind die angezeigten<br />
Messwerte eher als Richtwerte zu<br />
betrachten – selbsterklärend, dass<br />
das genaue Treffen des Minima<br />
und Maxima bei tieferer Abtastung<br />
und geringerer Auflösung eher ein<br />
Glücksfall ist. Sicherlich haben diese<br />
Geräte für den Heimbedarf durchaus<br />
ihre Berechtigungen und eigenen<br />
sich für eine grobe Beurteilung<br />
– in professionellen Geräten hat<br />
eine solche rudimentäre Sensorik<br />
jedoch keinen Platz.<br />
Professionelle Anwendung<br />
Ein Beispiel einer solchen professionellen<br />
Anwendung ist ein sogenannter<br />
Patientenmonitor, der in<br />
Krankenhäusern zur Überwachung<br />
und Aufzeichnung der Vitalparameter<br />
der Patienten eingesetzt wird.<br />
Typische Parameter sind: EKG zur<br />
Beurteilung des Rhythmus und der<br />
Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung,<br />
Körper temperatur<br />
und Kapnometrie, die Messung<br />
des Kohlendioxidanteiles an der<br />
Ausatemluft.<br />
Bild 8 zeigt die Elektronik eines<br />
Modules zur Blutdruckmessung<br />
welches Bestandteil eines solchen<br />
Patientenmonitors ist. Gut ersichtlich<br />
sind die zwei AG3-Sensoren.<br />
Wie in so vielen Medizintechnik-Produkten<br />
werden zwei Sensoren als<br />
Redundanz verwendet. Durch diese<br />
doppelte Messwerterfassung wird<br />
sichergestellt, dass jeder vorstellbare<br />
Fehler der Sensorik detektiert<br />
wird - was die Norm EN 60601-1<br />
für Medizinische elektrische Geräte<br />
fordert um die Patientensicherheit<br />
zu garantieren. Weiter auf der Baugruppe<br />
sind die elektronischen Komponenten<br />
zur A/D-Wandlung zu<br />
sehen. In diesem konkreten Fall hat<br />
unser Kunde dafür sehr hochwertige<br />
Komponenten verwendet um<br />
die Performance der rauscharmen<br />
Drucksensoren optimal auszunutzen.<br />
Dies ermöglicht nicht nur eine<br />
bessere Spezifikation der Messung<br />
gegenüber Konkurrenzprodukten,<br />
sondern auch eine zuverlässige<br />
Blutdruckmessung bei Neugeborenen<br />
und Säuglingen, was mit den<br />
meisten Produkten auf dem Markt<br />
nicht möglich ist.<br />
Kombination der Flex-Print-<br />
Technologie<br />
Ein produktionstechnischer<br />
Aspekt ist die flexible Leiterplatte<br />
bzw. die Kombination von Flex-<br />
Print-Technologie mit einem steifen<br />
herkömmlichen Teil (grüne<br />
Bereiche) – was ein optimaler Einbau<br />
bei beschränkten Platzverhältnisse<br />
ermöglicht. Die angewandte<br />
Technologie entspricht hierbei dem<br />
allerneusten Stand. Nicht umsonst<br />
gehört Fujikura zu den Top-Herstellern<br />
im Bereich der flexiblen Leiterplatten<br />
und beliefert unter anderem<br />
einen renommierten Smartphone-<br />
Hersteller. Bestückungstechnisch<br />
sprechen, die bei näherem heranzoomen,<br />
perfekten Lötstellen für<br />
sich. Dank den zwei „Platzierungs<br />
Noppen“ (Bild 9) auf der Sensor<br />
Rückseite, lassen sich die Sensoren<br />
trotz SMD-Technologie so<br />
genau positionieren dass sie perfekt<br />
ins Gehäuse passen.<br />
Vorteile<br />
Ein entscheidender Vorteil für<br />
unsere Kunde ist, dass sowohl<br />
die Herstellung des Sensors als<br />
auch Produktion des Flex-Prints<br />
(FPC) und die Bestückung der<br />
Baugruppe in der gleichen Fabrik<br />
stattfinden. Der Kunde bekommt<br />
somit die komplett getestete, kalibrierte<br />
Sensorbaugruppe von seinem<br />
Sensorhersteller geliefert. Dies<br />
ist wohl neben der unbestrittenen<br />
über ragenden japanischen Quali-<br />
Bild 7: Typische Blutdruckkurve in mmHg<br />
Bild 8: Elektronik Baugruppe (Flex-Print) für Blutdruckmessung<br />
66 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Sensoren<br />
Bild 9: Gehäuse mit (rechts 6-mm-Port) und ohne (links 3-mm-Port)<br />
Platzierungs-Noppen<br />
tät die Grundlage für die 0-Ausfälle<br />
der seit gut 10 Jahren und insgesamt<br />
über 1 Mio. Stück gelieferter<br />
Baugruppe (über alle Versionen).<br />
Diese Fertigungstiefe mit der Kombination<br />
von aller neusten Technologien<br />
(Sensor + Flex) ist nach Herstellerangaben<br />
wohl weltweit einzigartig<br />
unter den Drucksensorik-<br />
Herstellern und zahlt sich schon in<br />
der Entwicklung und Prototypenphase<br />
aus. Der Kunde hat einen<br />
Ansprechpartner für Sensor, Flex-<br />
Print und Bestückung. Dies zahlt<br />
sich vor allem bei dem Endtest<br />
aus, bei dem die Baugruppe unter<br />
anlegen von unterschiedlichen Drücken<br />
fachmännisch getestet wird.<br />
Ein typischer Bestücker stößt beim<br />
Aufbau eines „Druckprüfstands“ oft<br />
an seine Grenzen bzw. ihm fehlt<br />
das Drucksensorik-Know-how –<br />
was häufig unterschätzt wird. Letztendlich<br />
muss der Kunde den Endtest<br />
selber bauen und auch über<br />
die ganze Lebensdauer unterhalten.<br />
Bei einem Drucksensor-Hersteller<br />
fällt dies weg – genau das<br />
schätzen die Kunden sehr.<br />
Technische Details der<br />
Serie AG3 (SMD) / AP3 (THT)<br />
Bei der analogen Serie AG3/AP3<br />
handelt es sich jeweils um ein<br />
Zwei-Chip-System, bestehend<br />
aus einem MEMS-Sensorchip<br />
und einem Signalkonditionierungs-<br />
Chip (ASIC). Der Signalkonditionierungs-IC<br />
hat im Gain-Verstärker<br />
keine A/D- und D/A-Wandlerstufen,<br />
und durch die Verstärkung<br />
wird ein sehr störungsarmes Ausgangssignal<br />
erreicht.<br />
Mit der richtigen Filterung liegen<br />
die Peak-to-Peak-Störsignale<br />
deutlich unter 0,02 mmHg. Die störungsarme<br />
Verstärkung über den<br />
gesamten Messbereich bietet vor<br />
allem große Vorteile für den Einsatz<br />
in High-End-Messgeräten für<br />
die nichtinvasive Blutdruckmessung<br />
(NiBP).<br />
Einpunkt-Druckschwellen-<br />
Erkennung<br />
Eine weitere Funktion, die immer<br />
wichtiger wird, ist die Einpunkt-<br />
Druckschwellen-Erkennung. Das<br />
analoge Ausgangssignal der Druckmessung<br />
und eine Schwellenspannung<br />
werden an einen internen<br />
Komparator geschickt, der die beiden<br />
Spannungen miteinander vergleicht.<br />
Das Resultat dieses Vergleichs<br />
ist das digitale Ausgangssignal.<br />
Dadurch werden sehr kleine<br />
und kostengünstige Druckschalter<br />
möglich, was insbesondere wichtig<br />
ist für Anwendungen in begrenzten<br />
Platzverhältnissen oder für die<br />
Druckmessung in kleinen, leichtgewichtigen<br />
Konstruktionen.<br />
Der Standardmessbereich<br />
der Sensoren liegt zwischen<br />
0…250 mbar bis zu 0…12 bar.<br />
Weitere Messbereiche sind auf<br />
Anfrage möglich. Der Druckmessbereich<br />
kann für positive, negative<br />
oder bidirektionale Messwerte konfiguriert<br />
werden, die Speisespannung<br />
für 3,0, 3,3 oder 5,0 V DC.<br />
Die Drucksensoren werden in den<br />
für Fujikura üblichen hochwertigen<br />
Verpackungen geliefert, je nach<br />
Kundenwunsch in Tray, Tape and<br />
Reel oder Stick.<br />
Zusammenarbeit von<br />
Pewatron mit Fujikura<br />
Pewatron war zusammen mit<br />
einem seiner größten Kunden<br />
im Bereich Medizintechnik maßgeblich<br />
an der Entwicklung der<br />
AG3-/AP3-Serie von Fujikura beteiligt.<br />
Die enge Zusammenarbeit und<br />
Partnerschaft zwischen Fujikura und<br />
Pewatron besteht nun schon seit<br />
über 25 Jahren. Aus der Kombination<br />
des Engineering-Wissens<br />
und des Applikations-Know-hows<br />
bei Pewatron mit der Entwicklungs-<br />
und Fertigungskompetenz<br />
von Fujikura haben über die Jahre<br />
unzählige erfolgreiche Produktinnovationen<br />
resultiert. ◄<br />
Von ISS bis Deep Space - Faszination Weltraumfunk<br />
Aus dem Inhalt:<br />
• Das Dezibel in der<br />
Kommunikationstechnik<br />
• Das Dezibel und die-Antennen<br />
• Antennengewinn, Öffnungswinkel,<br />
Wirkfläche<br />
• EIRP – effektive Strahlungsleistung<br />
• Leistungsflussdichte,<br />
Empfänger- Eingangsleistung und<br />
Streckendämpfung<br />
• Dezibel-Anwendung beim Rauschen<br />
• Rauschbandbreite, Rauschmaß und<br />
Rauschtemperatur<br />
• Thermisches, elektronisches und<br />
kosmisches Rauschen<br />
• Streckenberechnung für<br />
geostationäre Satelliten<br />
• Weltraumfunk über kleine bis<br />
mittlere Entfernungen<br />
• Erde-Mond-Erde-Amateurfunk<br />
• Geostationäre und umlaufende<br />
Wettersatelliten<br />
• Antennen für den Wettersatelliten<br />
• Das „Satellitentelefon“ INMARSAT<br />
• Das Notrufsystem COSPAS-SARSAT<br />
• So kommuniziert die ISS<br />
• Kommunikation mit den Space<br />
Shuttles<br />
• Das Deep Space Network der NASA<br />
• Die Sende- und Empfangstechnik<br />
der Raumsonden u.v.m.<br />
Frank Sichla, 17,5 x 25,3 cm, 92 S., 72 Abb.<br />
ISBN 978-3-88976-169-9, 2018, 14,80 €<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
67
Sensoren<br />
Schneller Differenzdrucksensor mit zwei<br />
Ausgängen für mehr Sicherheit<br />
AMSYS erweitert die Serie der einbaufertigen mikromechanischen Silizium-Druckaufnehmer AMS 5812 um<br />
einen Drucksensor für den zusätzlichen Bereich 0,4 psi.<br />
Atemmaske eines CPAP-Gerätes<br />
Bei diesen für die Leiterplattenmontage<br />
entwickelten Sensoren<br />
handelt es sich um kompensierte<br />
und kalibrierte Drucksensoren,<br />
die sowohl einen digitalen als auch<br />
einen analogen Ausgang haben. Der<br />
AMS 5812 ist eine Weiterentwicklung<br />
des SM5812 / SM5852. In einer<br />
Zeit der strikten Trennung zwischen<br />
Analog und Digital kann man sich<br />
fragen, warum ein Drucksensor wie<br />
der AMS 5812 zwei Ausgänge bietet.<br />
Einerseits hat man so die Wahl zwischen<br />
zwei unterschiedlichen Ausgangssignalen,<br />
andererseits bietet<br />
es mehr Sicherheit, denn bei zwei<br />
Ausgängen können die Daten über<br />
den zweiten Ausgang ausgelesen<br />
werden, wenn z. B. ein Bus ausfällt.<br />
Der Sensor liefert so Messdaten<br />
und das System funktioniert weiter.<br />
Diese Eigenschaft ist in sicherheitsrelevanten<br />
Anwendungen und<br />
auch in der Medizintechnik von großer<br />
Bedeutung.<br />
Einsatzmöglichkeiten<br />
Bei einem CPAP-Gerät gibt es<br />
drei Funktionen zu deren Messung<br />
Drucksensoren wie die der<br />
AMS 5812 Serie eingesetzt werden<br />
können:<br />
• Flowmeter – zur Kontrolle und<br />
Regelung des Luftstroms<br />
• Drucksensor – zur Messung des<br />
relativen Drucks im Gerät<br />
• Füllstandsensor – zur Messung<br />
der Füllhöhe im Wassertank<br />
Differenzdruck messen<br />
Um den positiven Luftstrom im<br />
CPAP-Gerät zum Patienten zu messen,<br />
verwendet man einen Drucksensor,<br />
der im Luftkanal den Differenzdruck<br />
über eine Blende messen<br />
kann. Der Differenzdruck hängt<br />
im Wesentlichen von der Blendengeometrie<br />
ab und ist ein Maß für die<br />
Luftmenge (Volumenstrom).<br />
Zur Bestimmung der Luftkanalinnendruckes<br />
wird ein Relativdrucksensor<br />
eingesetzt, der den Innendruck<br />
(leichter Überdruck) relativ<br />
zum Umgebungsdruck bestimmt<br />
(typischerweise < 0,6 psi). Letztlich<br />
kann mit einem Relativdrucksensor<br />
auch der hydrostatische Druck im<br />
Wasserbehälter (< 0,3 psi) gemessen<br />
werden, wodurch der Füllstand<br />
kontrolliert werden kann.<br />
Hohe Abtastrate<br />
All diese Anforderungen erfüllen<br />
die Sensoren der AMS 5812 Serie.<br />
Zudem besticht der Sensor durch<br />
seine Schnelligkeit mit einer Abtastrate<br />
von 1 kHz, bei einer Ansprechzeit<br />
des Sensors von typ. 1 ms und<br />
einem Stromverbrauch von 2 mA.<br />
Der Sensor ist als Dual-In-Line<br />
Version (15 x 15 mm) mit Standard-Druckstutzen,<br />
ohne Druckanschlüsse<br />
zur O-Ring Montage oder<br />
mit kundenspezifischen Druckanschlüssen<br />
erhältlich.<br />
Keine nachträglichen<br />
Einstellungen<br />
Über eine elektronische Kompensationsschaltung<br />
wird werkseitig ein<br />
Gesamtfehler (TEB) ±1,5 %FS im<br />
Abgleichintervall von -25…85 °C eingestellt.<br />
Durch den Abgleich während<br />
der Herstellung entfallen für<br />
den Anwender nachträgliche Einstellungen<br />
oder Zusatzbeschaltungen,<br />
so dass man wirklich von einbaufertigen<br />
Sensoren reden kann.<br />
Und was die beiden Sicherheitsausgänge<br />
betrifft, wird das ratiometrische<br />
Ausgangssignal der Messzelle<br />
durch eine elektronische<br />
Zusatzschaltung auf 0,5 bis 4,5 V<br />
verstärkt. Der digitale Ausgang ist<br />
ein I 2 C-Ausgang, der den Druck und<br />
Temperaturwert in einem 15 bit Wert<br />
liefert. Optional ist der AMS 5812<br />
auch mit geringeren 3-V-Ausgangssignal<br />
verfügbar.<br />
Neuer Druckbereich<br />
Neu bietet AMSYS den Sensor,<br />
neben den verschiedenen Druckbereichen<br />
zwischen 0 - 0,075 psi<br />
und 0 - 300 psi nun auch für den<br />
Druckbereich 0,4 psi an, welcher<br />
dem SM5852-004-SR entspricht,<br />
mit dem er nahezu identisch ist.<br />
Drucksensoren der Serie AMS 5812<br />
Die Sensoren sind in Absolut-, Differenz-<br />
oder Relativdruckversion<br />
erhältlich. Überdies ist eine bidirektionale<br />
Version der Sensoren<br />
zur Messung von Unter- und Überdruck<br />
schon ab kleinen Drucken von<br />
0,075 psi verfügbar.<br />
Anwendungen<br />
Typische Anwendungen für die<br />
Druckaufnehmer AMS 5812-0004-D<br />
finden sich im Bereich der Medizintechnik,<br />
z. B. in CPAP-Geräten, in<br />
Spirometern, Beatmungsgeräten<br />
oder Insuflatoren. Aber auch in der<br />
Haus- und Klimatechnik, in Sicherheitssysteme,<br />
bei Durchflussmessungen,<br />
sowie im Anlagenbau, der<br />
Pneumatik und in der Automatisierungsindustrie<br />
wird der AMS 5812<br />
häufig eingesetzt.<br />
Eigenschaften<br />
• Abtastrate von 1 kHz<br />
• ratiometrisches und I 2 C Ausgangssignal<br />
• individuell linearisiert, kalibriert<br />
und temperaturkompensiert<br />
AMSYS GmbH & Co. KG<br />
info@amsys.de<br />
www.amsys.de<br />
68 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Sensoren<br />
Kleinster Encoder für Anwendungen in der<br />
Medizintechnik und Robotik<br />
Maccon lanciert den nach eigenen Angaben weltweit kleinsten absoluten Encoder mit nur 16 mm<br />
Außendurchmesser.<br />
der weit hinter sich. Noch dazu: die<br />
Rückführung mit BiSS-C oder SSI<br />
ist absolut d. h. beim Einschalten<br />
des Systems ist der Rotor winkel<br />
sofort bekannt.<br />
Kapazitives Messprinzip<br />
Der DS-16 setzt auf das kapazitive<br />
Messprinzip und ist somit unempfindlich<br />
gegenüber EMV-Störungen.<br />
Diese können in der Nähe von Leistungselektronik<br />
auftreten bzw. in<br />
bestimmten medizinischen Anwendungen<br />
wie z. B. MRI-Technik (Kernspintomographie).<br />
Durch das holographische<br />
Messprinzip, dass das<br />
Signal über die volle Wirkfläche des<br />
Gebers ableitet, ist die Genauigkeit<br />
weniger montageempfindlich als bei<br />
optischen Winkelmesssystemen. Der<br />
DS-16 hat keine Glasscheibe und<br />
keine Lichtquelle / Lichtempfänger<br />
und ist daher unempfindlich gegenüber<br />
Staub, Feuchtigkeit, Schock<br />
und Vibration.<br />
MACCON GmbH<br />
www.maccon.de<br />
Der neue kapazitive Encoder<br />
DS-16 des Herstellers Netzer mit<br />
nur 16 mm Außendurchmesser und<br />
mit absoluter Rückführung zielt auf<br />
Anwendungen in der Medizintechnik<br />
und Robotik.<br />
Bislang mussten Ingenieure<br />
für Winkel messsysteme in dieser<br />
Baugröße auf Potentiometer bzw.<br />
auf inkrementelle Encoder zurückgreifen.<br />
Abgesehen von seiner kompakten<br />
Baugröße bietet der DS-16<br />
auch mit 16 Bit eine hohe Auflösung<br />
und mit 0,035° eine hohe Winkelgenauigkeit.<br />
Mit einem Gewicht<br />
von nur 4 g und der genannten<br />
Auflösung/Genauigkeit lässt der<br />
DS-16 konventionelle Lösungen<br />
wie Potentiometer, Hall-Sensor-<br />
Arrays bzw. inkrementelle Enco-<br />
Der Hohlwellenrotor<br />
benötigt keine Eigenlagerung und<br />
kann direkt auf die Achse montiert<br />
werden („schwimmender Rotor“).<br />
Mit der Software „Electric Encoder<br />
Explorer“ der Fa. Netzer kann<br />
der DS-16 Encoder schnell kalibriert<br />
werden. Die Software bestätigt<br />
die Richtigkeit des eingestellten<br />
Abstands zwischen Rotor und Stator<br />
sowie die Konzentrizität. Der Vertrieb<br />
von Netzers kapazitiven Sensoren<br />
im deutschsprachigen Raum<br />
erfolgt über die Fa. Maccon. ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
69
Sensoren<br />
Drucksensoren mit I²C-Ausgang für Atemgeräte<br />
Die digitalen Differenzdrucksensoren<br />
AMS 6915 decken Niederdruckbereiche ab<br />
2,5 mbar bis zu Druckbereichen von 1,2 bar<br />
ab und eignen sich für den Einbau in Atemgeräten<br />
und einer Vielzahl anderer Anwendungen.<br />
Die miniaturisiterten Sensoren der<br />
Serie AMS 6915 von Analog Microelectronics<br />
sind für alle Druckarten verfügbar, haben eine<br />
erhöhte Intelligenz, einen geringen Fehler und<br />
eine hohe Auflösung. Die piezoresistive Druckmesszelle<br />
und die gesamte Auswerteelektronik<br />
sind in einem kleinen, robusten DIL-Gehäuse<br />
(Substratfläche 12,9 x 9,9 mm) untergebracht.<br />
Kalibration, Kompensation und Linearisierung<br />
werden während des Herstellungsprozesses<br />
in Deutschland vorgenommen.<br />
Über die integrierte I 2 C-Schnittstelle stehen<br />
die gemessenen Druck- und Temperaturmesswerte<br />
zur Weiterverarbeitung bereit. Der Gesamtfehler<br />
für den Standarddruckbereich liegt bei<br />
± 1% FS. Mit einer Versorgungsspannung von<br />
3,3 V oder 5 V sind die Sensoren für die Anbindung<br />
an Mikrokontroller bestimmt. Die AMS 6915<br />
können von -25 bis 85 °C betrieben werden und<br />
entsprechen der Serie HSC von Honeywell.<br />
Die PCB-montierbaren Sensoren gibt es ganz<br />
ohne Druckanschlüsse oder für die differentielle<br />
Version mit horizontalen und für absolute und<br />
relative Versionen mit vertikalen Druckanschlüssen.<br />
Kundenspezifische Modelle sind möglich.<br />
Die Differenzdrucksensoren können einseitig<br />
mit feuchten Gasen beaufschlagt werden und<br />
halten einem Systemdruck bis zu 16 bar stand.<br />
Analog Microelectronics GmbH<br />
www.analog-micro.com<br />
Hochleistungsdrucksensor mit horizontalem Anschluss<br />
Mit der Serie AH3 hat Fujikura<br />
neue analoge, temperaturkompensierte<br />
Halbleiterdrucksensoren<br />
entwickelt. Im Vergleich zu<br />
bestehenden Sensormodellen mit<br />
senkrecht angeordneten Druckanschlüssen<br />
bieten die neuen Produkte<br />
mit ihren integrierten horizontalen<br />
Anschlüssen einzigartige<br />
neue Möglichkeiten. So nimmt die<br />
Elektronik noch weniger Platz in<br />
Anspruch, und beim Anbringen von<br />
Teilen auf dem Substrat ist weniger<br />
Höhe nötig, da der Anschlussschlauch<br />
für die Druckeinleitung<br />
horizontal aus dem Gerät herausgeführt<br />
werden kann.<br />
Zudem ermöglicht das Gerät<br />
durch den gewählten Zuleitungstyp<br />
eine feste Verbindung zum Substrat<br />
und nutzt modernste Technologie<br />
für einen stabilen Betrieb,<br />
um Schwankungen der Sensorleistung<br />
aufgrund verschiedenster<br />
externer Einflüsse zu minimieren.<br />
Ferner wartet der Druck sensor mit<br />
einer hohen Genauigkeit auf und<br />
erreicht dank der Kombination aus<br />
Chip und digitalen Signalverarbeitungstechnologien<br />
einen geringen<br />
Stromverbrauch.<br />
Außerdem kommen bei diesem<br />
Produkt die MEMS- und Verpackungstechnologien<br />
von Pewatron<br />
sowie Verbindungslösungen für<br />
integrierte Schaltkreise zum Einsatz.<br />
Die Produkte werden in Medizinprodukten,<br />
Industriemaschinen<br />
und Konsumgütern weite Verbreitung<br />
finden, da sie für eine rauscharme<br />
Ausgabe konzipiert wurden<br />
und über eine Druckschalterfunktion<br />
mit einem festen Grenzwert<br />
bei einer bestimmten Eingangsspannung<br />
verfügen.<br />
Pewatron AG<br />
www.pewatron.com<br />
70 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Bedienen und Visualisieren<br />
3D-Stereo für jede Anforderung in der Medizintechnik<br />
So unterschiedlich die Anwendungen<br />
in der Medizintechnik, so<br />
passend die 3D-Monitor-Lösung:<br />
Die innovative, passive Stereo-<br />
Monitor-Produktfamilie von Schneider<br />
Digital bietet für jede Anforderung,<br />
wie z. B. in der OP-Planung,<br />
der 3D-Computertomographie,<br />
in der anatomischen Bildgebung,<br />
dem 3D-Druck oder der Auswertung<br />
visueller Medizindaten das<br />
richtige Maß. Der 3D PluraView ist<br />
geeignet für alle 3D-Stereo fähigen<br />
Software-Anwendungen im Medizinbereich,<br />
wie z. B. VSP, Stereostaxie,<br />
MOE, Forsina CT-VR, Versalius<br />
3D, Sybyl, VMD syngo.four-<br />
Sight oder syngo.Via. Für die unterschiedlichen<br />
Anforderungen an Auflösung<br />
und v. a. Platzbedarf stehen<br />
in der 3D PluraView Produktfamilie<br />
vier verschiedene Modelle mit<br />
zwei unterschiedlichen Gehäusen<br />
zur Verfügung.<br />
Als Top-Modell der<br />
3D PluraView Baureihe<br />
visualisiert der PluraView<br />
4K mit 10 bit Farbtiefe auf<br />
einer Bildschirmdiagonale<br />
von 28“ 3.840 x 2.160 Pixel<br />
Auflösung. Das 3D PluraView<br />
2,5K Modell bietet auf einer<br />
Bildschirm-Diagonale von<br />
27“ 2.560 x 1.440 Pixel Auflösung.<br />
Beide Modelle sind<br />
im Premium-Gehäuse mit<br />
integrierter DisplayPort 1.2<br />
Spiegelkarte erhältlich.<br />
Für Arbeitsplätze mit<br />
wenig Platzangebot steht<br />
der 3D PluraView FHD mit<br />
22“ bzw. 24“ und einer full<br />
HD Auflösung mit 1.920<br />
x 1.080 Pixeln zur Verfügung.<br />
Durch sein kompaktes<br />
Gehäuse mit geringer Bautiefe<br />
benötigt er äußerst wenig<br />
Platz auf dem Schreibtisch<br />
und ist ideal geeignet für Arbeitsplätze<br />
auf engem Raum.<br />
Schneider Digital<br />
info@schneider-digital.com<br />
www.schneider-digital.com<br />
Miniatur Folientastaturen als Baugruppe<br />
Die N&H Technology GmbH<br />
fertig seit Jahren Folientastaturen<br />
für alle Branche. Dabei kann<br />
das Unternehmen auf alle bewährten<br />
Ausstattungsmerkmale einer<br />
Folientastatur zurückgreifen und<br />
seinen Kunden maßgeschneiderte<br />
Lösungen für den jeweiligen<br />
Anwendungsfall anbieten. Zur Auswahl<br />
steht eine Vielzahl an Konstruktionen<br />
unterschiedlichster<br />
Taktilität und eine große Reihe<br />
von Sichtfenstern, Abschirmungen<br />
und Beleuchtungsoptionen.<br />
Das Ingenieursteam von N&H<br />
Technology begleitet die Kunden<br />
bereits in der Konstruktionsphase<br />
der benötigten Tastatur. So können<br />
alle technischen Anforderungen<br />
vorab besprochen und auf deren<br />
Realisierbarkeit geprüft werden.<br />
Spezialisiert ist N&H dabei auf<br />
Sonderlösungen, wie z. B. sehr<br />
kleine Folientastaturen.<br />
Im gezeigten Beispiel wurde<br />
eine Folientastatur für eine medizinische<br />
Anwendung realisiert, die<br />
neben einer Schutzklasse von<br />
IP65, direkt auf einer Leiterplatte<br />
mit Anschlusskabeln als Baugruppe<br />
geliefert werden sollte. N&H<br />
Technology konnte diese Folientastatur<br />
für den Kunden konstruieren<br />
und fertigen. Trotz der kleinen<br />
Bauweise musste auf eine Tastenprägung<br />
und Metallschnappscheiben<br />
für eine taktile Rückmeldung<br />
nicht verzichtet werden.<br />
N&H Technology GmbH<br />
www.nh-technology.de<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
71
Bedienen und Visualisieren<br />
Ausbau des Eildienstservices<br />
Die Richard Wöhr GmbH als Vorreiter für technische Gläser und Toucheingabesysteme<br />
Kundenspezifische technische<br />
Gläser – verbaut in individuellen<br />
Touch-Eingabesystemen inklusive<br />
mechanischer Bearbeitung, Oberflächentechnik<br />
und Konstruktionsleistung<br />
und das alles in 5, 10 oder<br />
15 Arbeitstagen. Dieser Herausforderung<br />
stellt sich die Richard Wöhr<br />
GmbH. Der bereits seit Jahrzehnten<br />
funktionierende Eildienstservice des<br />
Systemlieferanten bildet die Basis<br />
der Erweiterung dieses Angebotes.<br />
Ein eigener<br />
Fertigungsbereich<br />
für technische Gläser (Eltroglas),<br />
inklusive Glasbedruckung sowie die<br />
langjährige Erfahrung als Komplettlieferant<br />
in den Bereichen Mechanik,<br />
Oberflächen- und Systemtechnik<br />
sowie Eingabelösungen ermöglichen<br />
diesen in - dieser Form einmaligen<br />
- Service. Die im Eildienst<br />
gefertigten Produkte werden in der<br />
Regel bereits unter Serienbedingungen<br />
gefertigt und lassen somit<br />
auch schnellen Rückschluss auf<br />
eine eventuell folgende Serie zu.<br />
Sollten Zukaufteile vorgesehen<br />
sein, ist die Möglichkeit eines Eildienstes<br />
abhängig von der Zulieferbzw.<br />
Beistellsituation. Technische<br />
Klarheit ist ebenfalls vorausgesetzt.<br />
Das Angebot beinhaltet unter anderem<br />
die Auswahl an verschiedenen<br />
technischen Gläsern, mit oder ohne<br />
zusätzlicher Funktion (entspiegelt,<br />
antimikrobiell, Anti-Fingerprint und<br />
viele mehr). Eine hohe Lagerhaltung<br />
sowie kurze Wege unter einem Dach<br />
ermöglichen diesen Kundenservice.<br />
Kundenspezifische<br />
Bearbeitung<br />
Die Gläser können kundenspezifisch<br />
bedruckt, zugeschnitten,<br />
geschliffen und gefast werden. Im<br />
hauseigenen Reinraum werden die<br />
Touchsensoren auflaminiert und bei<br />
Bedarf optisch gebondet. Mit Hilfe<br />
der Systemtechnik und der Mechanik<br />
von Wöhr, entstehen Touch-Eingabesysteme<br />
im Kundendesign für<br />
den B2B- oder B2C-Bereich. Ob<br />
attraktiver Point-of-Sale, als Steuersystem<br />
im Bereich der Maschinenbedienung<br />
oder im medizinischen<br />
Umfeld, die vielseitigen optischen<br />
als auch funktionalen Möglichkeiten<br />
treffen verschiedenste Zielgruppen.<br />
◄<br />
Richard Wöhr GmbH<br />
www.woehrgmbh.de<br />
72 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Industrie-Displays von Profis entspiegeln lassen<br />
• Entspiegelung von LCD-, LEDund<br />
Plasma-TV-Geräten<br />
• Laminieren von Spezialfolien<br />
(z. B. Blickschutz-Filter bis 34„)<br />
• Displaytausch bei Notebooks<br />
• LCD- und Touch-Montage in<br />
kundeneigenen Geräten<br />
• Kundenspezifische Dienstleistungen,<br />
Montagen und Entwicklung<br />
• Tauschen des Polarizers bei<br />
älteren Navi-Modellen<br />
TDComponents e.K.<br />
info@tdcomponents.com<br />
www.display-spiegelt.de<br />
Spiegelnde LCD? TDComponents<br />
hat die perfekte Lösung für<br />
Displays bis 82 Zoll. In der Industrie,<br />
der Medizin-, Studio- oder<br />
Gebäudetechnik - oft sind spiegelnde<br />
LCD verbaut. Eine optimal<br />
gestaltete Schnittstelle zwischen<br />
Mensch und Maschine<br />
ist aber unabdingbar für funktionelles<br />
und sicheres Arbeiten.<br />
Entspiegelungsfolien garantieren<br />
eine deutliche Reduzierung<br />
der Spiegelungen. Voraussetzung<br />
hierfür sind zwei Punkte:<br />
Folienqualität:<br />
Es kommen ausschließlich<br />
Qualitätsfolien „Made in Germany“<br />
zum Einsatz, die auch<br />
paßgenau, per Laser, geschnitten<br />
werden können. Für Notebook,<br />
Tablet, PC-Monitor bis hin zum<br />
82“ Monitor. Touch- und Stift-<br />
Funktion bleibt 100 % erhalten.<br />
Professionelles,<br />
staubfreies Anbringen der<br />
Folie im Reinraum:<br />
Je größer der Bildschirm, desto<br />
größer die Herausforderung die<br />
Folie passgenau und vor allem<br />
ohne Einschluss von Staub oder<br />
Luftblasen anzubringen. TDComponents<br />
hat mit der Arbeit im<br />
Reinraum eine lange Erfahrung.<br />
12 Jahren garantieren ein perfektes<br />
Ergebnis. Es spricht also<br />
viel dafür, das Anbringen der<br />
Entspiegelungsfolien Profis zu<br />
überlassen.<br />
Im Vordergrund stehen<br />
folgende Tätigkeiten:<br />
• Laminieren von Antireflexions-Folien<br />
(AR) und Schutzfolien<br />
bis 65„<br />
• Entspiegelungs- und Schutzfolien<br />
auf Tablets, Smartphones<br />
und Navis<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
73
Stromversorgung<br />
Kompakt und leistungsstark<br />
Neue Schaltnetzteilserie RPS-500 für Medizinanwendungen<br />
EMTRON electronic GmbH<br />
www.emtron.de<br />
Neu im Vertriebsprogramm der<br />
Emtron electronic GmbH ist die<br />
RPS-500-Serie (500 Watt) von<br />
Mean Well für medizinische Applikationen.<br />
Die Schaltnetzteile in<br />
offener Bauform punkten mit ihrer<br />
kompakten Größe von 5“ x 3“<br />
und einem Universaleingang von<br />
80 - 264 V AC.<br />
RPS-500-Serie mit 500 Watt<br />
Angesichts der rasanten Entwicklung<br />
der Medizinindustrie und der<br />
steigenden Nachfrage nach Standardnetzteilen<br />
hat Mean Well die<br />
neue RPS-500-Serie mit 500 Watt<br />
auf den Markt gebracht, um den<br />
Anforderungen an leistungsstärkere<br />
Open-Frame-Lösungen für<br />
die medizinische Elektronik gerecht<br />
zu werden. Die RPS-500-Serie<br />
bietet Mean Well in unterschiedlichen<br />
Bauformen an: Open-Frame<br />
(RPS-500), mit Abdeckung (Lochblech,<br />
lüfterlos, RPS-500-C) sowie<br />
im Gehäuse mit integrierten Lüftern<br />
(Top-Lüfter: RPS-500-TF, Seitenlüfter:<br />
RPS-500-SF). Mit den verschiedenen<br />
optionalen Bauformen<br />
stehen jetzt neue Standardlösungen<br />
für zahlreiche medizinische Anwendungen<br />
zur Verfügung.<br />
Zertifizierungen<br />
Die RPS-500-Modelle sind alle<br />
nach den neuesten medizinischen<br />
Sicherheitsstandards wie IEC 60601-<br />
1, ANSI/AAMI ES 60601-1 und TÜV<br />
EN 60601-1 zertifiziert. Mit doppelter<br />
Isolationsfähigkeit (2x MOPP; MOPP<br />
= Means of Patient Protection/Patientenschutz)<br />
und extrem niedrigem<br />
Ableitstrom (
Stromversorgung<br />
Emtron bündelt Stromversorgungen unter<br />
einer Dachmarke<br />
Stromversorgungs-Kompetenz unter einem<br />
Dach<br />
Jörg Traum steuert die Kompetenz-<br />
Initiative der Emtron<br />
EMTRON electronic GmbH<br />
www.emtron.de<br />
Um noch schneller, effizienter auf Kundenwünsche<br />
reagieren zu können und um seine Position<br />
als einer der führenden Stromversorgungsspezialisten<br />
aus zu weiten, bündelt die Emtron<br />
electronic GmbH sämtliche Stromversorgungsbereiche<br />
der bisherigen Fortec Elektronik AG<br />
und von Emtron unter seiner Dachmarke. Damit<br />
ist Emtron in Deutschland der Technologiepartner<br />
mit dem breitesten Angebot für Stromversorgungslösungen.<br />
Insgesamt sind nun die Programme von rund 10<br />
führenden, internationalen Herstellern gebündelt. Es<br />
werden sämtliche möglichen Bereiche durch die unterschiedlichen<br />
Programme angesprochen: ob Industrie-,<br />
Medizin- und Lichttechnik, Transport, Bahn oder Luftund<br />
Raumfahrt – alle Stromversorgungslösungen werden<br />
damit abgedeckt. Durch die Bündelung und Lagerung<br />
im neuen Logistikzentrum werden sowohl Kosten<br />
als auch Time-to-Market nachhaltig reduziert. Die<br />
besondere Herausforderung der heutigen Zeit ist es<br />
– je größer und unüberschaubarer die Angebote werden<br />
– für den einzelnen Kunden mit einer professionellen<br />
Beratung oft eine kostengünstige, aber vor allem<br />
immer genau die passende Stromversorgungs lösung<br />
zu finden. Emtron bietet genau diese Beratung an.<br />
Stromversorgungslösungen aus einer Hand<br />
Emtron pachtet seit dem 1. April <strong>2020</strong> den bisherigen<br />
Geschäftsbetrieb des Stromversorgungssegments<br />
der Fortec Elektronik AG um alle Kunden besser,<br />
zeitnah und kompetent beraten zu können. Ein<br />
besonderer Vorteil: für Kunden ändert sich nichts!<br />
Alle bisherigen Ansprechpartner werden in der neuen<br />
Emtron weiterhin für ihre Kunden erreichbar sein. Erst<br />
im Juli vergangenen Jahres hatte der Stromversorgungsspezialist<br />
sein neues Büro- und Logistikzentrum<br />
ins südhessische Riedstadt verlegt, um deutlich<br />
mehr Platz zu gewinnen. Einher ging auch eine deutliche<br />
Ausweitung der Applikationsunterstützung durch<br />
ein großes Applikationszentrum. Ein wesentlicher weiterer<br />
Punkt ist nun auch die zentrale Lage mitten in<br />
Deutschland, um eine schnelle Auslieferung garantieren<br />
zu können. ◄<br />
Stromverbrauch ohne Last (≤ 0,15<br />
W). Die gesamte Serie verfügt über<br />
eine Isolierung der BF-Klasse von<br />
4000 V AC von Primär- zu Sekundärseite<br />
(2x MOPP), 1500 V AC<br />
von Sekundärseite zu Erde und<br />
1500 V AC von Primärseite zu Erde.<br />
Die PM101-Serie erfüllt die neuesten<br />
Sicherheits- und EMV-Normen<br />
IEC60601-1 und IEC62368-1<br />
und erreicht folgende Designziele:<br />
kompakte Größe (2 Zoll x 4 Zoll),<br />
sehr niedriges Gewicht (150 g) und<br />
hohe Effizienz (88 %).<br />
Funktionsmerkmale:<br />
• Weiter Eingangsbereich 80 V<br />
AC bis 264 V AC<br />
• BF-Klasse-Isolierung<br />
• Kriechstrom von weniger als<br />
175 μA<br />
• Betriebshöhe bis zu 5000 m<br />
• EN55011 / EN55032 und Grenzkurve<br />
B der EN55022 wird bei<br />
leitungsgebundenen und abgestrahlten<br />
Störungen eingehalten<br />
• Leistungsaufnahme ohne Last<br />
unter 0,15 W<br />
• Wirkungsgrad ≥88 % bei<br />
Konvektion<br />
• Aktive PFC<br />
• Kurzschlussschutz, Überspannungsschutz<br />
und Übertemperaturschutz<br />
• 100 % Burn-in-Test<br />
Anwendungsbeispiele:<br />
• Chirurgisches Licht<br />
• Medizinischer Scanner<br />
• Okulargeräte ◄<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
75
Stromversorgung<br />
Lüfterloses 1000-W modulares Netzteil<br />
Acal BFi präsentiert das CoolX1000 von Advanced Entergy<br />
liefern kann, können die Kunden sehr<br />
leicht maßgeschneiderte Funktionen<br />
integrieren, was zu kürzeren Systementwicklungszeiten,<br />
einer schnelleren<br />
Markteinführung und geringeren<br />
Entwicklungskosten führt.<br />
Zwei Basismodelle<br />
Die Serie bietet zwei Basismodelle.<br />
Der CX10S ist nach<br />
IEC60950 (zweite Auflage) für<br />
industrielle Anwendungen zertifiziert<br />
und wird die kommende<br />
Norm IEC62368-1 erfüllen. Der<br />
CX10M trägt die IEC60601-1<br />
(dritte Ausgabe) und IEC60601-1-2<br />
(vierte Ausgabe, EMC) für medizinische<br />
Anwendungen. Beide<br />
Acal BFi präsentiert mit dem<br />
CoolX1000 die neueste Entwicklung<br />
aus dem Excelsys-Portfolio<br />
von Advanced Energy. Als, nach<br />
eigenen Angaben, weltweit erstes<br />
lüfterloses, modulares und konfigurierbares<br />
1000-W-Netzteil bietet<br />
es bis zu 13 isolierte Ausgänge<br />
in einem kompakten U-Channel<br />
mit den Abmessungen 254 x 165 x<br />
39,1 mm. Das lüfterlose Design, das<br />
keine Grundplattenkühlung erfordert,<br />
ist ideal für Kunden, die akustische<br />
Geräusche in wissenschaftlichen,<br />
medizinischen und vibrationsempfindlichen<br />
Anwendungen vermeiden<br />
möchten.<br />
Zuverlässig und<br />
leistungsfähig<br />
Stromversorgung über analoge oder<br />
digitale Kommunikation (PMBus).<br />
Internationale Zulassung<br />
Da das Gerät die volle internationale<br />
Zulassung der Sicherheitsbehörden<br />
hat und genau die erforderlichen<br />
Volt- und Amperewerte<br />
Modelle können mit bis zu sechs<br />
CoolMods bestückt werden und<br />
bieten bis zu 12 isolierte DC-Ausgänge,<br />
die von 2,5 bis 58 V reichen.<br />
Trotzt der momentan schwierigen<br />
Lage, arbeiten unsere Vertriebsmitarbeiter<br />
ohne Einschränkungen.<br />
Das Team steht wie gewohnt zur<br />
Verfügung. ◄<br />
Acal BFi<br />
www.acalbfi.de<br />
Der lüfterlose CoolX1000 ist die<br />
perfekte Lösung für Kunden, die<br />
nach erhöhter Zuverlässigkeit und<br />
hoher Leistung suchen. Mit einem<br />
branchenweit führenden Wirkungsgrad<br />
von 93 % und einem umfangreichen<br />
Funktionsumfang bietet die<br />
CoolX1000 Systemdesignern die<br />
volle Kontrolle über die Leistung der<br />
76 meditronic-journal 2/<strong>2020</strong>
Trends bei Stromversorgungen und<br />
USV-Anlagen<br />
Lösungen für Applikationen in Automatisierung und Medizintechnik<br />
Bild 1: Die neuen Primärschaltregler haben sowohl Filter für ASi-5 als auch<br />
für ASi-3, sind also abwärtskompatibel. Am Ausgang stellen sie je nach<br />
Ausführung 0...8 A bzw. 0...4 A zur Verfügung. (Urheber: Frei)<br />
So groß wie die Breite der<br />
Anwendungen ist auch das Spektrum<br />
der benötigten Stromversorgungen<br />
oder USV-Anlagen. Die<br />
passende Lösung zu finden, ist<br />
nicht unbedingt einfach, denn die<br />
Auswahl wird nicht nur bestimmt<br />
von unterschiedlichen Leistungsanforderungen,<br />
sondern auch von<br />
differierenden Wünschen an die<br />
Bauform, notwendigen Zertifizierungen<br />
oder der Applikation verwendeten<br />
Bussysteme. Die SPS<br />
2019 bot eine gute Gelegenheit<br />
sich über den aktuellen Möglichkeiten<br />
und den Stand der Technik<br />
zu informieren. Der Stromversorgungsspezialist<br />
Frei zeigte eine<br />
ganze Reihe interessanter Lösungen,<br />
angefangen von Netzteilen,<br />
die bereits den neuen ASi-5-Standard<br />
unterstützen, über unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgungen<br />
mit unterschiedlichen Energiespeichen<br />
und Pufferzeiten bis hin<br />
zu applikationsspezifischen Lösungen,<br />
z. B. für die Medizin technik.<br />
Gebr. Frei GmbH & Co. KG<br />
info@frei.de<br />
www.frei.de<br />
Primärschaltregler für den<br />
neuen Standard ASi-5<br />
Im Hinblick auf Industrie 4.0<br />
war eine Weiterentwicklung des<br />
bewährten ASi-Standards notwendig.<br />
Mit dem neuen Standard<br />
ASi-5 sind jetzt die Weichen für<br />
die nächste Dimension der Digitalisierung<br />
gestellt. Natürlich sind<br />
dafür auch Stromversorgungen notwendig,<br />
die auf seine Anforderungen<br />
abgestimmt sind. Pro Strang<br />
ist ein Netzteil mit 30,5 V DC Ausgangsspannung<br />
und Datenentkopplung<br />
gefordert, um Energie<br />
und modulierte Signale störungsfrei<br />
auf einer Leitung zu übertragen.<br />
Frei hat darauf frühzeitig reagiert<br />
und kann nach eigenen Angaben<br />
als einer der ersten Hersteller<br />
entsprechende Stromversorgungen<br />
anbieten. Die neuen Primärschaltregler<br />
(Bild 1), die auf der SPS zu<br />
sehen waren, haben sowohl Filter<br />
für ASi-5 als auch für ASi-3, sind<br />
also abwärtskompatibel. Am Ausgang<br />
stellen sie je nach Ausführung<br />
0...8 A bzw. 0...4 A zur Verfügung.<br />
Falls gewünscht liefert Frei<br />
als ODM (Original Design Manufaturer)<br />
die Geräte auch mit dem<br />
Marken namen des Kunden.<br />
Unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgungen für<br />
jeden Einsatzbereich<br />
Ein entscheidender Faktor für<br />
die Betriebssicherheit und Zuverlässigkeit<br />
von Geräten ist heute<br />
die Qualität der Versorgungsspannung.<br />
Viele Anwendungen<br />
sind daher auf unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgungen angewiesen.<br />
Bei einem Ausfall der<br />
Versorgungsspannung können<br />
sie mit internem oder externem<br />
Energiepuffer ausgelegt werden<br />
und lassen sich auch als Kompakt-USV<br />
mit integriertem Netzteil<br />
und Ladefunktion (Batterielader<br />
oder Caplader) ausstatten.<br />
Als Komplettanbieter bietet Frei<br />
das volle Programm: flexibel einsetzbare<br />
Standardkomponenten<br />
ebenso wie individuelle Lösungen,<br />
die in enger Zusammenarbeit<br />
mit dem Anwender entstehen<br />
(Bild 2). Ein gutes Beispiel ist<br />
eine unterbrechungsfreie Stromversorgung<br />
nach Maß für die Medizintechnik.<br />
Sie wurde für sogenannte<br />
Schwestern rufsysteme<br />
Das AS-Interface-System<br />
(ASi) hat sich als einfache und<br />
kostengünstige Verdrahtungstechnik<br />
für Sensoren und Aktoren<br />
in vielen Bereichen durchgesetzt,<br />
vor allem weil Stromversorgung<br />
und Datenkommunikation<br />
über ein einziges Flachkabel<br />
laufen. Bei einigen Anwendungen<br />
stößt der aktuelle Standard<br />
ASi-3 inzwischen jedoch an<br />
seine Grenzen. Neben den 4-Bit<br />
Prozessdaten pro Slave bedeutet<br />
z. B. auch die Zykluszeit von<br />
10 ms bei Vollausbau mit 62 Teilnehmern<br />
oft eine Einschränkung<br />
und pro angeschlossenem Modul<br />
steht für Diagnosemeldungen nur<br />
1 Bit zur Ver fügung. Die Weiterentwicklung<br />
zu ASi-5 war daher<br />
Stromversorgung<br />
Bild 2: Die unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung wurde für<br />
Schwesternrufsysteme in Krankenoder<br />
Pflegehäusern entwickelt.<br />
(Urheber: Frei)<br />
in Kranken- oder Pflegehäusern<br />
entwickelt und wird wahlweise als<br />
6A-oder 9A-Ausführung ausgeliefert.<br />
Bei Ausfall der allgemeinen<br />
Stromversorgung stellt die<br />
USV die Funktion der Rufanlage<br />
sicher. ◄<br />
Buch zum neuen Standard ASi-5<br />
nur konsequent: Es lassen sich<br />
mehr Daten übertragen, mehr<br />
Teilnehmer anschließen und die<br />
Datenbreite vervierfacht sich.<br />
Gleichzeitig sinkt die Zykluszeit<br />
von 5 ms auf 1,2 ms (bei 24 Teilnehmern)<br />
und die Netzwerklänge<br />
pro Strang verdoppelt sich auf<br />
200 m. Zudem bietet ASi-5 eine<br />
deutlich erweiterte Diagnose.<br />
Das heißt, es stehen azyklische<br />
Dienste zur Verfügung sowie ein<br />
zusätz licher Diagnosekanal parallel<br />
zu den Prozessdaten. ASi-5<br />
eignet sich damit bspw. für Predictive-Maintenance<br />
und ist für die<br />
Zukunft bestens gerüstet. Mehr<br />
Informationen liefert das Buch<br />
„Automatisieren ist einfach – mit<br />
AS-Interface“ .<br />
https://www.as-interface.net/organisation/publikationen/buecher/<br />
meditronic-journal 2/<strong>2020</strong><br />
77
Stromversorgung<br />
Unerschütterlich<br />
Programmierbare 600-W-Netzteile für Medizin- und Industriebereiche erfüllen MIL-STD-810G<br />
für Schock und Vibration<br />
TDK Corporation<br />
www.emea.lambda.tdk.com/de<br />
Wenn Größe eine Rolle spielt!<br />
Die TDK Corporation ergänzt<br />
ihr programmierbares Einbaunetzteil<br />
GXE-600 um eine Variante<br />
für Bereiche mit erhöhten Anforderungen<br />
an mechanische Stabilität<br />
und Umwelteinflüsse. Die<br />
Modelle mit der Typenbezeichnung<br />
GXE600/HD erfüllen die<br />
Für medizinische (Klasse BF)<br />
und andere Anwendungen wie<br />
ITE und Messgeräte bringt das<br />
kleine MEB-500A24F, 165,3<br />
x 85,2 x 41 mm messende<br />
AC/DC-Netzteil im Aluminiumchassisgehäuse<br />
alle notwendigen<br />
Sicherheitszulassungen<br />
mit. Für Langlebigkeit, auch in<br />
rauen Einsatzumgebungen sorgt<br />
eine beschichtete Leiterplatte.<br />
Die Stromversorgung arbeitet<br />
in einem Temperaturbereich<br />
von -20 °C bis +70 °C mit integriertem<br />
Lüfter geräuscharm,<br />
der last- und temperaturabhängig<br />
die Drehzahl variiert.<br />
Für Systemanpassungen lassen<br />
sich die 24 V am Ausgang<br />
noch mittels Potentiometer im<br />
Bereich 21,6…26,4 V justieren.<br />
Für geräteseitige Komponenten<br />
wie Lüfter oder Stand<br />
By – Elektronik stehen zusätzlich<br />
12 V/0,5 A und 5 V/1 A zur<br />
Verfügung. Ein Eingang für EIN/<br />
AUS- Fernschaltung und ein DC-<br />
Power Good Ausgang runden die<br />
Performance ab.<br />
Neumüller Elektronik<br />
GmbH<br />
www.neumueller.com<br />
Anforderungen des MIL-<br />
STD-810G für Schock<br />
and Vibration. Sicherheitszulassungen<br />
sowohl<br />
nach der IEC 60601-1 für<br />
Medizingeräte als auch<br />
nach der IEC 62368-1 für<br />
Industriebereiche eröffnen<br />
vielfältige Einsatzfelder.<br />
Diese konvektionsgekühlten<br />
Geräte mit gerade einmal<br />
1 HE Bauhöhe bieten als<br />
Besonderheit eine RS-485<br />
Schnittstelle (Modbus RTU<br />
Protokoll) und auch analoge<br />
Eingänge (0 - 6 V) um<br />
Ausgangsspannung und<br />
-strom programmieren zu<br />
können. Damit richtet sich<br />
das Gerät an Anwender, die<br />
spannungs-/stromprogrammierbare<br />
Netzteile ohne störende Lüftergeräusche<br />
für den Einsatz unter rauen<br />
Umgebungsbedingungen suchen.<br />
Die GXE600 sind mit 24 V oder<br />
48 V Nennausgangsspannung<br />
erhältlich und arbeiten als CVCC-<br />
Quelle (Constant Voltage, Constant<br />
Current). Der Programmierbereich<br />
für die Ausgangsspannung reicht von<br />
20 % bis 120 % und für den Ausgangsstrom<br />
von 20 % bis 100 %.<br />
Programmieren<br />
Sicherheitsfunktionen lassen<br />
sich über die Programmierung<br />
ebenso individuell anpassen wie<br />
die Anstiegsgeschwindigkeit des<br />
Ausgangs. Ferner liefert die Kommunikationsschnittstelle<br />
Daten zu<br />
Betriebsstunden und Temperaturen<br />
und kalkuliert daraus eine Prognose<br />
zur verbleibenden Lebenserwartung<br />
der Elektrolytkondensatoren. In Verbindung<br />
mit einem Fehler register<br />
ergeben sich damit neue Möglichkeiten<br />
zur Fernwartung und Fehlerdiagnose<br />
sowie für dynamische Serviceintervalle.<br />
Zum Schutz gegen<br />
Umwelteinflüsse<br />
wie Staub und Schmutz werden<br />
die Leiterplatten selektiv beschichtet.<br />
Optional ist eine Lochblechabdeckung<br />
(Bezeichnung: /HDA)<br />
erhältlich, um ein versehentliches<br />
Berühren spannungsführender Teile<br />
innerhalb des Netzteils zu verhindern.<br />
Die Prüfungen für Schock<br />
und Vibration nach MIL-STD-810G<br />
erfolgten nach der Methode 516.7<br />
Verfahren I, VI und MIL-STD-810G<br />
514.7 Kate gorie 4, 10.<br />
Weitbereichseingang<br />
Die Stromversorgungen arbeiten<br />
mit einem Weitbereichseingang von<br />
85 bis 265 V AC und verfügen über<br />
Geräteschutzsicherungen in L und<br />
N. Der Ableitstrom liegt mit
Die DNA von Metrofunk<br />
behält bei radikalen Reaktionen<br />
die Nerven<br />
Metrofunk Kabel-Union GmbH<br />
Lepsiusstraße 89, D-12165 Berlin, Tel. 030 79 01 86 0<br />
info@metrofunk.de – www.metrofunk.de