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Nr. 70 - Frühling 2019

Bretagne: Unsere Coups de cœur für die größte bretonische Insel Pays de la Loire: Die Geschichte des größten japanischen Gartens Europas Lothringen : Begegnung von zeitgenössischer Kunst und ländlichem Raum Marseille: Eine fast hundertjährige Liebeserklärung ist noch immer aktuell Rezept: Tourte printanière aux champignons de Paris

Bretagne: Unsere Coups de cœur für die größte bretonische Insel
Pays de la Loire: Die Geschichte des größten japanischen Gartens Europas
Lothringen : Begegnung von zeitgenössischer Kunst und ländlichem Raum
Marseille: Eine fast hundertjährige Liebeserklärung ist noch immer aktuell
Rezept: Tourte printanière aux champignons de Paris

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Grand Est / Lothringen<br />

Also, hat es Ihnen gefallen? Das war<br />

wirklich interessant, finden Sie nicht?<br />

Für ein kleines Dorf mit weniger als<br />

100 Einwohnern ist das doch nicht<br />

«<br />

schlecht. Kommen Sie, wir gehen ins<br />

Bistro etwas trinken und ruhen uns<br />

ein wenig aus! » Raymond Leclerc,<br />

der Bürgermeister des Dorfes Lahaymeix, ist ganz schön<br />

stolz auf die Wirkung, die die Wanderung bei uns erzielt<br />

hat, und als wir ihm ins Bistro folgen, sagen wir uns, dass es<br />

uns an seiner Stelle genauso ginge. Denkt man nämlich<br />

sachlich über die Idee nach, die hier in dieser abgelegenen<br />

ländlichen Gegend im Departement Meuse vor rund 20<br />

Jahren entstand, nämlich eine Begegnung zwischen zeitgenössischen<br />

Künstlern und der ansässigen Bevölkerung zu<br />

initiieren, so kommt man zu dem Schluss, dass dafür schon<br />

ein bisschen Verrücktheit notwendig war. Verrücktheit<br />

vielleicht … aber – wie die Entwicklung seitdem gezeigt<br />

hat – vor allem Visionen!<br />

Zum besseren Verständnis ein kleiner Rückblick: In<br />

den 90er-Jahren ließ sich der damals bereits bekannte<br />

Künstler François Davin – einer der Ersten, der sich in<br />

Frankreich für die « Landart-Bewegung » interessierte – in<br />

Lahaymeix nieder. Dies war eine mutige Entscheidung,<br />

denn der Ort liegt wirklich abgelegen, « von der Welt<br />

abgeschnitten, mitten im Nichts », wie ihn seine Freunde<br />

warnten. Doch das störte François Davin überhaupt nicht,<br />

ganz im Gegenteil. Zum einen kannte er die Gegend gut,<br />

weil seine Großeltern von hier stammten. Zum anderen<br />

war er davon überzeugt, dass man manchmal das Bedürfnis<br />

hegen kann, einen bestimmten Ort förmlich « spüren »<br />

zu müssen, weil man das Gefühl hat, dass dieser Ort einen<br />

inspiriert. Etwas, was vielleicht nur ein Künstler nachvollziehen<br />

kann. Und wie François Davin bereits im Vorfeld<br />

geahnt hatte, fühlte er sich dort wohl. So wohl sogar, dass<br />

er einige Jahre später das Gefühl hatte, den Dorfbewohnern<br />

etwas von der Lebensqualität zurückgeben zu müssen,<br />

die er dank ihnen an diesem Ort entdeckt hatte …<br />

Eines Morgens betrachtete er die Landschaft, als ihm<br />

eine Idee durch den Kopf schoss: Wäre es möglich, Künstler<br />

einzuladen und Begegnungen mit der Bevölkerung von<br />

Lahaymeix zu organisieren? Sie gemeinsam Werke kreie-<br />

Entlang der Wege des Vent des Forêts stößt man immer wieder<br />

auf überraschende Kunstwerke wie « Exode » von Joël Thépault,<br />

eine Hommage an die Menschen, die aus Kriegsgebieten fliehen<br />

müssen (vorherige Doppelseite), oder « Saphira » von der Schweizer<br />

Künstlerin Claudia Comte, die in Berlin lebt und arbeitet.<br />

50 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2019</strong>

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