Nr. 05 - September / Oktober 2006
Korsika: Kleinod im Mittelmeer Paris: Museen zum Entdecken Bordelais: ein Wochenende für Genießer Marseille: 10 Gründe, die Hafenstadt zu mögen Champagner: die Geschichte eines Mythos Rezept: Tarte Tatin à la tomate
Korsika: Kleinod im Mittelmeer
Paris: Museen zum Entdecken
Bordelais: ein Wochenende für Genießer
Marseille: 10 Gründe, die Hafenstadt zu mögen
Champagner: die Geschichte eines Mythos
Rezept: Tarte Tatin à la tomate
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Frankreich heute Interview<br />
ner Ansicht nach, sich<br />
dieser Entwicklung<br />
anzupassen. In Frankreich<br />
müssen wir das<br />
auch tun. Wir bauen<br />
immer noch auf ein<br />
Tourismuskonzept für<br />
die « Masse ». Es ist<br />
übrigens kein Zufall,<br />
dass das französische<br />
Fremdenverkehrsamt<br />
in Frankfurt a.M. ansässig<br />
ist. Strategisch<br />
betrachtet ist dies der<br />
Ort, an dem die wichtigsten<br />
Urlaubsziele<br />
des Massentourismus<br />
geplant werden.<br />
Meiner Meinung<br />
nach sollte jetzt der<br />
Individualtourismus<br />
gefördert werden, die<br />
Möglichkeit, versteckte Orte zu entdecken<br />
oder das Landleben kennenzulernen.<br />
Und warum dies nicht anlässlich<br />
sportlicher Ereignisse? Im nächsten<br />
Jahr wird Frankreich die Rugby-Weltmeisterschaft<br />
ausrichten. Versuchen wir,<br />
diese Gelegenheit genauso gut zu nutzen<br />
wie unsere deutschen Freunde, um unser<br />
Land noch bekannter und beliebter zu<br />
machen!<br />
Ich bin mir sicher, dass man an kleinen,<br />
unspektakulären Orten besonders gut<br />
«<br />
Im<br />
Gegenzug ist der<br />
L aizismus für einen<br />
Deutschen nur schwer<br />
verständlich. EinBeispiel:<br />
Ich bin katholisch –<br />
dennoch nehme ich am<br />
3. <strong>Oktober</strong>, dem Tag der<br />
Deutschen Einheit, nicht<br />
am Gedenkgottesdienst<br />
teil, obgleich ich dazu<br />
eingeladen bin.<br />
»<br />
das typische « Frankreichgefühl<br />
» genießen<br />
kann. Auch wenn das<br />
nicht leicht zu erklären<br />
ist: Ich wurde einmal<br />
von einer Zeitung<br />
gebeten, meine « Geheimtipps<br />
» zu verraten.<br />
Ich habe mehrere<br />
vorgeschlagen, aber sie<br />
wurden nicht berücksichtigt…<br />
Es war wohl<br />
nicht « postkartenmäßig<br />
» genug. Ich bin<br />
jedoch überzeugt, dass<br />
die deutschen Leser die<br />
Terrasse irgendeines<br />
Cafés im Marseiller<br />
Hafen, wie ich empfohlen<br />
hatte, gemocht<br />
hätten. Einfach dort<br />
zu sitzen, ein Croissant<br />
zu essen und das Treiben der Stadt zu beobachten,<br />
ist ein wahres Vergnügen. Aber<br />
ich bin überzeugt davon, dass man weitermachen<br />
und die Neugier wecken muss,<br />
und die ist groß in dem Land Goethes!<br />
Neugier zu erwecken und zur Entdeckung<br />
Frankreichs einzuladen, war von<br />
Anfang an unser Ziel und dem werden<br />
wir auch in unseren nächsten Ausgaben<br />
treu bleiben. Monsieur l‘Ambassadeur, wir<br />
danken Ihnen für dieses Gespräch.<br />
Das Gebäude der französischen Botschaft in Berlin<br />
Frankreichs neues Botschaftsgebäude wurde vom<br />
Architekten Christian de Portzamparc entworfen und steht<br />
an historischer Stelle im Herzen von Berlin, am Standort der<br />
früheren Botschaft am Pariser Platz 5, schräg gegenüber<br />
dem Brandenburger Tor. Das Grundstück hatte Napoleon III.<br />
1860 für Frankreich erworben. Die französische Gesandtschaft<br />
residierte von da an in einem Stadtpalais aus dem<br />
frühen 18. Jahrhundert, das Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
zerstört wurde. Nach Abriss der Ruine im Jahr 1959 lag das<br />
Gelände bis zum Fall der Berliner Mauer im Todesstreifen und<br />
damit brach. Nach der Wiedervereinigung Deutschlands<br />
erreichte Frankreich die Rückgabe des Grundstücks. Die<br />
Französische Botschaft sollte im Rahmen des Regierungsumzugs<br />
am historischen Ort wiedererrichtet werden und alle<br />
in Berlin ansässigen französischen Einrichtungen aufnehmen.<br />
Die gesamte bebaute Fläche beträgt 20.000 Quadratmeter.<br />
Mit etwa 250 Beschäftigten ist die Französische Botschaft in<br />
Deutschland eine der größten diplomatischen Vertretungen<br />
Frankreichs in der Welt.<br />
Das Botschaftsgebäude umfasst:<br />
• Büros für die Beschäftigten des Außenministeriums sowie<br />
die Dienststellen weiterer französischer Ministerien wie das<br />
Verteidigungs-, Innen-, Wirtschafts- und Finanzministerium<br />
• Ein Auditorium, Empfangsräume, Konferenzräume, Ausstellungsräume<br />
sowie eine Bibliothek<br />
• Die Residenz des Botschafters, Gästezimmer, Räume für das<br />
Personal und einen Wohnbereich mit Dienstwohnungen<br />
• Eingangsbereich, Lager und Archive sowie eine Cafeteria für<br />
die Mitarbeiter<br />
• 80 Tiefgaragenstellplätze<br />
50 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong>