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Nr. 05 - September / Oktober 2006

Korsika: Kleinod im Mittelmeer Paris: Museen zum Entdecken Bordelais: ein Wochenende für Genießer Marseille: 10 Gründe, die Hafenstadt zu mögen Champagner: die Geschichte eines Mythos Rezept: Tarte Tatin à la tomate

Korsika: Kleinod im Mittelmeer
Paris: Museen zum Entdecken
Bordelais: ein Wochenende für Genießer
Marseille: 10 Gründe, die Hafenstadt zu mögen
Champagner: die Geschichte eines Mythos
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Fokus Korsika<br />

In der unteren<br />

Talhälfte prägen<br />

Lariciokiefern das<br />

Bild.<br />

Hohe Bäume stehen auf steinigem Untergrund.<br />

Doch alles wirkt sehr luftig, ohne Probleme<br />

kann man durch die Bäume hindurch auf die<br />

alpine Bergkulisse blicken. Der aromatische<br />

Duft des Waldes dringt durch die heruntergelassenen<br />

Scheiben ins Auto. Bei den Bäumen<br />

handelt es sich um Lariciokiefern. « Das ist ein<br />

sehr genügsamer Baum », sagt David. « Er mag<br />

die Feuchtigkeit in der Luft genauso wie starke<br />

Regengüsse und übersteht problemlos sehr<br />

trockene Sommer. Das Holz ist dabei schwer<br />

entzündbar. Seit Jahrhunderten haben Korsikas<br />

Eroberer diese Bäume genutzt. Nach der<br />

römischen Epoche dienten sie den Vandalen als<br />

Rohstoff für ihre Werften. Im 10. und 11. Jahrhundert<br />

benutzten die Pisaner die Lariciokiefer<br />

als Feuerholz. Seit 1260 drangen schließlich<br />

die Genuesen ins bergige Hochland vor und<br />

machten sich die Bäume zunutze. Danach kamen<br />

die Engländer und die Franzosen. Und so<br />

ging es im Laufe der Geschichte immer weiter.<br />

Heute hat der Erhalt dieser Baumart hohe Priorität<br />

».<br />

An einer günstigen Stelle parkt David das<br />

Auto. « Es gibt nur wenige Stellen unterwegs,<br />

an denen das Anhalten erlaubt ist. Daher sollten<br />

wir die Chance nutzen und zum Fluss hinuntergehen<br />

», schlägt unser Gastgeber vor. Gesagt,<br />

getan – über Felsen klettern wir zur Restonica.<br />

Klar und laut fließt<br />

das Wasser dem<br />

Tavignano, in den<br />

die Restonica nach<br />

nur 17 Kilometern<br />

mündet, entgegen.<br />

Da auch die Sonne<br />

inzwischen herausgekommen<br />

ist und<br />

die Luft erhitzt,<br />

ist der Entschluss<br />

zu einem Bad<br />

im wilden Strom<br />

schnell gefasst. Da<br />

Schilder entlang<br />

der Strecke immer<br />

wieder darauf aufmerksam<br />

machen,<br />

dass FKK strengstens<br />

verboten ist,<br />

gehen wir nur mit<br />

den Beinen ins<br />

Wasser. Wer Badesachen<br />

dabei hat,<br />

sollte vor einem<br />

Bad im Fluss nicht<br />

zurückschrecken.<br />

Erfrischend kalt<br />

ist die Restonica,<br />

genau das Richtige<br />

für einen warmen Sommertag.<br />

Zurück am Auto setzen wir unsere Fahrt<br />

fort. Immer wieder eröffnen sich neue faszinierende<br />

Ausblicke auf die Bergkulisse. Auch<br />

die kühne Straßenführung erweist sich als sehr<br />

fotogen. Nach ein paar weiteren Kilometern<br />

überqueren wir den Fluss über eine kleine Brücke.<br />

Plötzlich wird der Wald lichter und die<br />

Landschaft karger. Wir befinden uns oberhalb<br />

der Baumgrenze. Nun ist es nicht mehr weit<br />

bis zur Bergerie de Grotelle, wo wir auf einem<br />

gebührenpflichtigen Parkplatz unser Auto abstellen<br />

müssen. Wir befinden uns hier bereits<br />

auf einer Höhe von 1.375 Metern. Im Norden<br />

erhebt sich der Capu a Chiostru mit 2.295 Metern,<br />

im Süden stürzt ein Wasserfall hinunter<br />

in die Restonica. Bevor wir unsere Reise zum<br />

Lac de Melo zu Fuß fortsetzen, stärken wir uns<br />

in der kleinen Bergerie. Holztische mit langen<br />

Bänken lassen sofort alpines Flair aufkommen.<br />

Hier oben fühlt man sich den Alpen näher als<br />

dem Mittelmeer.<br />

Der Fußmarsch führt über einen steinigen<br />

und streckenweise recht steilen Weg. Aber er<br />

ist ohne Probleme zu meistern und stellt keine<br />

zu großen Anforderungen an den Wanderer.<br />

34 · Frankreich erleben · <strong>September</strong> / <strong>Oktober</strong> <strong>2006</strong>

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