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Real Estate - IRG - Immobilien Rating, Bewertung und Analyse

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<strong>Real</strong> <strong>Estate</strong><br />

Country Facts<br />

Beim Einzugsgebiet ist die Größe des Fachmarktes entscheidend.<br />

Je kleiner das Fachmarktzentrum, desto kleinräumiger ist das Einzugsgebiet.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des geringen Mietniveaus siedeln sich in Fachmarktzentren<br />

vor allem Händler aus dem unteren bis mittleren Preissegment an.<br />

Diese Diskontorientierung ist auch ein wesentlicher Erfolgsfaktor für<br />

die Fachmarktzentren. Die am häufigsten anzutreffenden Betriebe<br />

in Fachmarktagglomerationen sind nach einer Untersuchung von<br />

„Standort+Markt“ Hofer, Kik, dm, Takko <strong>und</strong> Vögele Mode.<br />

Das große Marktanteilswachstum bei den Diskontern ist allerdings<br />

vorbei. Vor allem in der Lebensmittelbranche stellen sich auch Supermärkte<br />

dem Preiskampf, wodurch die Strategie der Preisführerschaft<br />

der Diskonter bekämpft wird.<br />

Restriktiveres Handeln bei der Verteilung von Baugenehmigungen für<br />

Fachmarktzentren hat zu einem starken Rückgang bei Projekten geführt.<br />

Dennoch wird es für die bestehenden Fachmarktzentren erforderlich<br />

sein, Investitionsstaus zu verhindern <strong>und</strong> die Modernisierungen<br />

voranzutreiben, um gegenüber Einkaufszentren konkurrenzfähig sein<br />

zu können.<br />

Das derzeit größte in Bau befindliche Fachmarktzentrum-Projekt entsteht<br />

am nordöstlichen Stadtrand Wiens in Gerasdorf. Dort kommen bis<br />

2011 neben dem bereits erwähnten Einkaufszentrum von 58.000 m 2<br />

auch ein Fachmarktzentrum mit r<strong>und</strong> 12.000 m 2 Verkaufsfläche auf<br />

den Markt.<br />

Die Miete in den Fachmärkten beträgt 6 bis 13 EUR / m 2 Verkaufsfläche<br />

pro Monat.<br />

Wiens Top-Lagen sind heißbegehrt<br />

An einem Samstag sind auf Wiens Einkaufsstraßen r<strong>und</strong> 765.000<br />

Menschen (Passantenzählung der Wiener Wirtschaftskammer, Oktober<br />

2010) unterwegs. Begünstigt durch die Zentrumslage profitieren<br />

die Einkaufsstraßen nicht nur von heimischen K<strong>und</strong>en, sondern auch<br />

von den Städtetouristen.<br />

Die Top-Einkaufsstraßen in Wien sind der Graben, die Kärntner Straße<br />

<strong>und</strong> der Kohlmarkt. Diese Straßen zählen zu den teuersten <strong>und</strong> exquisitesten<br />

Teilen der Wiener Innenstadt <strong>und</strong> werden auch das „Goldene U“<br />

genannt. Viele internationale Ketten <strong>und</strong> namhafte Designer haben hier<br />

ihre Standorte bzw. ihre Flagship-Stores. Der Bekleidungsanteil in diesen<br />

Top-Lagen beträgt r<strong>und</strong> 50 %. Heuer wird der neue Flagship-Store<br />

von Peek & Cloppenburg auf dem 18.000 m2 großen Areal des ehemaligen<br />

Finanzministeriums auf der Kärntner Straße eröffnet. Auch die<br />

US-Jugendmarke Forever 21 wird ihren ersten Flagship-Store in der<br />

Kärntner Straße <strong>und</strong> seinen zweiten Store in der Mariahilfer Straße<br />

eröffnen. Für 2012 ist die Eröffnung des neuen Shoppingcenter Tuchlauben<br />

mit r<strong>und</strong> 10.000 m 2 Verkaufsflächen für Nobelmarken geplant.<br />

Die Nachfrage nach Verkaufsflächen im „Goldenen U“ ist sehr hoch.<br />

Viele internationale Ketten bevorzugen nur 1A-Lagen <strong>und</strong> sind auch<br />

bereit, höhere Preise zu zahlen. Allerdings ist das Angebot an modernen<br />

<strong>und</strong> größeren Flächen im „Goldenen U“ kaum vorhanden. Marken<br />

14 | <strong>Real</strong> <strong>Estate</strong> Country Facts 04 / 2011<br />

wie Abercrombie & Fitch sowie T.K. Maxx wollen in Österreich Fuß<br />

fassen.<br />

Die größte Einkaufsstraße mit fast 180.000 m 2 Verkaufsfläche ist die<br />

Wiener Mariahilfer Straße. Auf der beliebten Einkaufsstraße findet<br />

man viele internationale Ketten, allerdings ist das Angebot nicht so<br />

luxuriös wie im „Goldenen U“. Durch die große Nachfrage <strong>und</strong> das<br />

limitierte Angebot an Verkaufsflächen werden in den sogenannten<br />

1A-Lagen durchschnittlich Nettomieten von 150 EUR / m 2 / Monat<br />

bezahlt. Für kleine Geschäftslokale im sogenannten „Goldenen U“<br />

(Kärntner Straße, Graben <strong>und</strong> Kohlmarkt) sind Spitzenmieten bis zu<br />

330 EUR / m 2 / Monat möglich.<br />

Allerdings treiben internationale Ketten die Mieten in die Höhe <strong>und</strong> erschweren<br />

ein Überleben der kleinen Händler. Dennoch sind die Mieten<br />

in Wien im internationalen Vergleich recht moderat. Viele der zu mietenden<br />

Objekte unterliegen dem Denkmalschutz, wodurch die Zusammenlegung<br />

der bestehenden Struktur auf große Flächen oft scheitert.<br />

Somit ist fast ausschließlich die Anmietung von kleineren Geschäftsflächen<br />

möglich. Trotzdem steigt der Filialisierungsgrad durch internationale<br />

Ketten in den Wiener Einkaufsstraßen kontinuierlich an.<br />

Die große anhaltende Nachfrage nach Prestigelagen <strong>und</strong> das geringe<br />

Angebot könnten die Mietpreise im Laufe des Jahres noch<br />

steigen lassen. In den Top-Einkaufsstraßen ist praktisch kein Leerstand<br />

vorhanden. Die Spitzenrendite liegt derzeit bei ca. 4,5 %.<br />

Durch die Standortkonzentrierung auf 1A-Lagen ist der Druck auf die<br />

Einkaufsstraßen in B- <strong>und</strong> C-Lagen (Meidlinger Hauptstraße, Favoritenstraße,<br />

Landstraßer Hauptstraße) gestiegen. Die Nachfrage nach<br />

Geschäftsflächen dort ist weiterhin gering <strong>und</strong> die Leerstände steigen.<br />

Durch das niedrige Mietniveau werden diese Einkaufsstraßen<br />

vor allem für Diskonter interessant.<br />

Zusammenfassung<br />

� Der Zuwachs an Einkaufszentren wird sich bis auf das<br />

„G3 Gerasdorf“ auf die innerstädtischen Bahnhofsflächen<br />

beschränken. Der Wiener Markt ist mit Einkaufszentren gut<br />

abgedeckt. Aufgr<strong>und</strong> des fortgeschrittenen Alters vieler<br />

Einkaufszentren werden diese in den nächsten Jahren<br />

modernisiert <strong>und</strong> revitalisiert. Dies ist wichtig, um dem<br />

immer stärker werdenden Verdrängungswettwerb standhalten<br />

zu können.<br />

� In den nächsten Jahren wird es auch bei den Fachmarkt -<br />

zentren eingeschränktes Flächenwachstum geben. Aufgr<strong>und</strong><br />

des Preiswettbewerbs haben Diskonter nicht mehr so<br />

große Wachstumsraten wie in den vergangenen Jahren.<br />

� Einkaufsstraßen in sogenannten 1A-Lagen, wie z. B. Kärntnerstraße,<br />

Graben, Kohlmarkt <strong>und</strong> Mariahilfer Straße<br />

bleiben weiterhin erfolgreiche Geschäftsstraßen. Hingegen<br />

finden Einkaufsstraßen in B- <strong>und</strong> C-Lagen immer schwerer<br />

Mieter. Viele Geschäfte bleiben leer.

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