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Maas No.17 Natur

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Foto: Ronny Barthel

Liebe Leserin, lieber Leser!

Ich hebe meinen Blick vom Bildschirm und schaue aus dem

Fenster: Da turnt ein Eichhörnchen im Vogelhaus, am Boden sitzt

eine Amsel und wirft Blätter mit dem Schnabel in die Luft; ein Rotkelchen

hüpft umher und schaut mich neugierig an. Die Blätter des

Ahorns winken mir freundlich zu und die herabhängenden Efeuranken

wiegen sich im Wind. Ein Wassertropfen, in dem sich die Sonnenstrahlen

spiegeln, zwinkert mir zu. Wenn ich mit wachen Augen

schaue, ist die Natur direkt vor meiner Tür so lebendig! Und das

erfüllt mich mit großer Freude.

Ich komme immer mehr dahinter,

dass wir die Natur nicht nur

brauchen, um unser Überleben zu

sichern. Die Natur ist ein Quell

unerschöpflicher Kraft. Hier kann

ich mich erden und mit guter

Energie aufladen. Wenn ich meine

Arme in den Himmel recke

und mich mit den Baumkronen

im Wind wiege, barfuß über den

weichen Waldboden laufe und verzückt

an einer Farnwiese stehenbleibe

oder filigrane Strukturen

eines Mooses bestaune, tauche ich

in eine andere Welt ein. Eine

Welt abseits der vier Wände, die

mich oft umgeben. Und ich spüre

mehr und mehr, dass da draußen

mein wahres Zuhause ist.

In den letzten Jahrzehnten

haben wir uns ganz stark davon

entfernt und das emotionale Band

zur Natur ist gerissen. Aber die

Sehnsucht danach ist so lebendig geblieben!

Wir wissen einfach alle intuitiv, dass

ein Bad im Wald gut tut und eine Nacht

unter tausend Sternen ein sehr belebendes

Abenteuer ist.

Wir haben uns verirrt und sind auf Abwege

gekommen. Aber wir können den

Weg nach Hause ganz einfach wiederfinden.

Ich lerne so viel von der Natur allein

dadurch, dass ich genau beobachte und

staune. Ich lasse mich ein, werde weit, schalte

den Kopf ab und öffne das Herz. Dann

versinke ich in dem Farbenspiel eines Sonnenuntergangs

und lausche andächtig dem

nächtlichen Regenguss. Ich fühle mit, wenn

die Sonnenstrahlen die Erde kitzeln und

auch wenn die Bäume verdursten.

Die Erde ist voller Wunder. Durch das

Staunen öffnen wir unser Herz für die

Natur und erleben uns in dieser Herzensverbindung

wieder als Teil des großen

Ganzen. Die Natur ist unsere Heimat,

unser Zuhause. Wenn wir die Liebe zur

Erde wieder spüren, können wir nicht anders,

als sie zu schützen.

Mai 2020

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