Leseprobe: Ein Fall für Jaromir - Der Meisterdieb im Museum
Leseprobe zu Heinz Janisch: Ein Fall für Jaromir - Der Meisterdieb im Museum
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spazierte er langsam – den Blick suchend nach allen<br />
Seiten gerichtet – durch die Räume.<br />
Herr <strong>Jaromir</strong> hatte inzwischen alle Ausstellungsräume<br />
<strong>im</strong> ersten Stock erkundet.<br />
Sollte er sich die Treppen hinaufkämpfen?<br />
Es waren viele Gruppen unterwegs. Auch zahlreiche<br />
einzelne Besucherinnen und Besucher spazierten<br />
durchs <strong>Museum</strong>.<br />
Herr <strong>Jaromir</strong> versuchte, so wenig wie möglich<br />
aufzufallen, und lief mit raschen Schritten durch die<br />
hohen Räume, oft nahe an den Wänden, um nicht zwischen<br />
die Beine der vielen Besucher zu geraten. Neben<br />
dem Durchgang zwischen zwei Ausstellungsräumen<br />
entdeckte er plötzlich etwas. <strong>Ein</strong>e schmale Tür in der<br />
Wand stand halb offen. Herr <strong>Jaromir</strong> riskierte einen<br />
kurzen Blick. Es war sehr dunkel hinter der Tür. Ob<br />
er es versuchen sollte?<br />
„Alles ansehen, was da ist“, hatte ihm Lord Huber<br />
aufgetragen. Und diese kleine, unscheinbare Tür und<br />
der Raum dahinter, sie waren unübersehbar da! Herr<br />
<strong>Jaromir</strong> huschte durch die schmale Tür ins Innere des<br />
Raumes. Mit einem lauten Quietschen wurde die Tür<br />
hinter ihm geschlossen.<br />
Es war dunkel. Herr <strong>Jaromir</strong> bewegte sich nicht. Er<br />
konnte nichts sehen. Aber er roch und hörte und spürte,<br />
dass noch jemand neben ihm <strong>im</strong> kleinen Raum war.<br />
„Willkommen <strong>im</strong> <strong>Museum</strong>, Herr <strong>Jaromir</strong>“, sagte<br />
eine heisere St<strong>im</strong>me. Es wurde plötzlich hell. <strong>Ein</strong><br />
älterer Aufseher mit Mütze stand neben einem Lichtschalter<br />
und lächelte Herrn <strong>Jaromir</strong> an. „Wie gefällt<br />
Ihnen die Ausstellung?“<br />
Herr <strong>Jaromir</strong> brauchte eine Weile, bis er das Gesicht<br />
unter der Mütze erkannte. „Ferdinand!“, rief er<br />
überrascht. „Was machen Sie hier? Und warum jagen<br />
Sie mir so einen Schrecken ein?“<br />
„Ich wollte Ihnen meinen kleinen gehe<strong>im</strong>en Stützpunkt<br />
zeigen“, sagte Ferdinand. „Die <strong>Museum</strong>sleitung<br />
und die anderen Aufseher wissen Bescheid. Ich darf<br />
hier meine Tage verbringen, und ich war auch schon<br />
über Nacht hier drinnen. Es gibt sogar ein Bett.“<br />
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