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Grenzgaenger2013

Grenzgänger/Grensgangers, deutsch-niederländische Kulturzeitschrift Ausgabe 2013

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Sturmflut über der Nordsee

38

Sturmflut. Mit zwei Metern über

dem mittleren Tidehochwasser

bewegen sich die Pegelstände im

Vergleich zu dem, was ein paar

Tage später passieren wird, noch

in halbwegs überschaubaren

Grenzen. Unterdessen reißen die

Kaltlufteinbrüche auch in den

nächsten Tagen nicht ab. Gigantische

Wassermassen werden vom

Europäischen Nordmeer in die

Nordsee gedrückt. Die Pegelstände

an den Küsten steigen bedenklich

an. Vielerorts bleibt das

Niedrigwasser auf der Höhe des

regulären Hochwassers stehen.

Ab den frühen Morgenstunden

des 16. Februars 1962 meldet der

deutsche Rundfunk in regelmäßigen

Abständen eine „schwere

Sturmflut“. Die Pegelangaben für

Emden, Bremen und Hamburg

müssen im Verlaufe des Tages

ständig nach oben korrigiert

werden. Gegen 20.15 Uhr ist die

Rede von einer „sehr schweren

Sturmflut“, die laut Deutschem

Hydrographischen Institut die

„denkbar größte Gefahr“ mit

sich bringen könnte. Über der

nördlichen Nordsee und im

Skagerrak bläst der Wind zeitweilig

dermaßen kräftig, dass

die Messgeräte kapitulieren und

keine Ergebnisse liefern. Zu den

gigantischen Wassermassen, die

sich vor der deutschen Küste

angesammelt haben, gesellt sich

nun ein mächtiger Sturm, der die

Wellen unaufhaltsam gegen das

Festland peitscht.

Besonders hart getroffen von

diesem Wellenansturm werden die

Ostfriesischen Inseln, wo es überall

zu massiven Dünenabbrüchen und

gravierenden Beschädigungen an

den Deckwerken kommt. Zwischen

Schillig und Norddeich werden

die vorgelagerten Sommer- und

Polderdeiche schwer in Mitleidenschaft

gezogen. Zumindest bleiben

hier die Hauptdeiche nahezu

unbehelligt. An den erst kurz zuvor

verstärkten Deichen zwischen

Leybucht und Knock reißt die

Brandung hingegen an diversen

Stellen die Außenböschung auf. Bei

Pogum im Rheiderland werden die

Häuser, die sich direkt am Seedeich

befinden, von herabrutschenden

Erdmassen verschüttet. Selbst die

Ems gerät unter Druck.

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