JUGENDDORFPROGRAMM - CJD Christophorusschule Königswinter
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stochen, was ein Video vom Tatort beweisen sollte. Da das Video aber undeutliche Aufnahmen<br />
zeigte, konnte es als Beweismittel nicht dienen. Herr Richter Feyerabend hatte<br />
zur Beweisaufnahme auch einen Zeugen eingeladen, der aber nicht kam. Dieser musste<br />
deshalb eine Geldstrafe von 250 Euro zahlen. Das hat einige von uns doch ziemlich<br />
erstaunt. Nach einstündiger Beweisaufnahme und Befragung wurde ein neuer Termin<br />
für eine weitere Verhandlung festgelegt.<br />
Nach einer kurzen Pause begann die zweite Verhandlung. Eine Autofahrerin musste<br />
sich vor Gericht wegen Trunkenheit am Steuer (1,68 Promille) verantworten. Die Angeklagte<br />
hatte in einem Restaurant gemeinsam mit ihrem Exfreund Alkohol getrunken<br />
und suchte danach ihr Auto. Nachdem sie ihr Auto gefunden hatte, trank sie noch im<br />
Auto zwei Flaschen Alkohol und war offensichtlich Anwohnern aufgefallen, die die Polizei<br />
gerufen hatten.<br />
Bei der dritten Verhandlung wurde ein türkischer, ehemals selbstständiger Bauunternehmer<br />
angeklagt, der eine Rechnung für gemietete Baugeräte nicht bezahlt haben sollte.<br />
Nach einer Stunde stellte sich heraus, dass der Richter die Anklage fallen lassen<br />
konnte, weil sich diverse Missverständnisse ergeben hatten. Bei diesem Fall gab es auch<br />
eine Zeugin, die aber nicht gebraucht wurde, da die Sachlage zuletzt eindeutig war. Interessant<br />
an diesem Fall war, dass ein Dolmetscher die gesamten Fragen der Staatsanwältin<br />
und des Richters simultan übersetzte, da der türkische Mann nicht genug<br />
Deutsch sprechen konnte. An diesem Vormittag waren noch zwei weitere Fälle terminiert,<br />
die aufgrund der Abwesenheiten der Angeklagten nicht stattfinden konnten.<br />
Daher durften wir Herrn Feyerabend und der Staatsanwältin noch Fragen zu ihren Berufen<br />
und über andere Fälle stellen, die sie am spannendsten und interessantesten<br />
gefunden hatten. Beide haben sich ausführlich Zeit für uns genommen. Obwohl sich<br />
die Staatsanwältin und der Richter nicht – wie in den Fernsehshows – beschimpft und<br />
beleidigt haben, war für uns alle der Besuch im Amtsgericht ein besonderes Erlebnis.<br />
1. Halbjahr 2012/2013<br />
Berichte aus den Klassen<br />
Betül Solmus und Anke Seifert, Klasse 9<br />
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