JUGENDDORFPROGRAMM - CJD Christophorusschule Königswinter
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20 Jahre <strong>CJD</strong> –<br />
Abendgottesdienst Heisterbach<br />
Ansprache Pfarrer Georg Kalckert<br />
Aktuelles<br />
Liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Schulgemeinde!<br />
Wir feiern heute ein Jubiläum: 20 Jahre Christophorus-Schule in <strong>Königswinter</strong> – ein<br />
Ereignis, das Aufmerksamkeit, Bewunderung und Dankbarkeit verdient. Wir haben<br />
uns in Heisterbach versammelt, sicher der richtige Ort für ein großes Fest. Wir stehen<br />
in der Ruine der ehemaligen Abteikirche, die am 18. Oktober 1237, also vor 775 Jahren<br />
geweiht worden ist für den Gottesdienst und das Chorgebet der Zisterziensermönche.<br />
20 Jahre – 775 Jahre – ein Hinweis auf die Zeit, die gefüllt ist mit vielen Ereignissen. In<br />
Heisterbach gibt es noch einen besonderen Verweis auf die „Zeit“ in der Legende vom<br />
Mönch von Heisterbach. Ein Mönch liest in der Bibel: „Vor Gott sind tausend Jahre wie<br />
ein Tag und ein Tag wie tausend Jahre“. Er versteht den Sinn dieser Worte nicht, geht in<br />
den Wald und denkt darüber nach. Dann hört er die Klosterglocke, geht in die Abtei<br />
zurück, findet dort aber niemanden, den er kennt. Nach einigen klärenden Fragen stellt<br />
sich heraus, dass dieser Mönch Maurus vor dreihundert Jahren spurlos verschwunden<br />
ist. Da geht ihm der Sinn des Bibelwortes auf. In der Legende heißt es: „Und sterbend<br />
mahnt er seine Brüder, Gott ist erhaben über Raum und Zeit!“ Die Zeit ist nicht ewig.<br />
Gott gehört die Zeit. Für die Älteren klingt hier Einstein für das Mittelalter an: Zeit und<br />
Raum sind relativ. Gott gehört die Zeit, die er uns Menschen gegeben und ermöglicht<br />
hat. So hat es der Apostel Paulus verstanden, denn er ruft in seinem Brief an die Gemeinde<br />
in Ephesus dazu auf: „Nutzt die Zeit!“ „Nutzt die Zeit!“ Das ist eine Aufforderung<br />
für uns alle. Es heißt doch, dass wir nicht einfach mit der Zeit machen können, was<br />
wir wollen. Es heißt sicher auch nicht, das wir uns nicht Zeit nehmen dürfen für schöne<br />
und angenehme Dinge. Es ist die Mahnung, mit unserer Zeit vernünftig und verantwortlich<br />
umzugehen. Wer einfach so in den Tag hinein lebt, tut dies sicher nicht.<br />
Interessant ist unsere Sprache, die sagt: „Ich nehme mir Zeit!“ – „Dafür nehme ich mir<br />
Zeit!“ Und viel öfter: „Ich habe keine Zeit!“ Das aber heißt genau: „Dafür habe ich keine<br />
Zeit!“ Wir alle haben jeden Tag 24 Stunden Zeit! Es kommt darauf an, was wir daraus<br />
machen. Man muss lernen und einüben, ein gutes und mögliches Maß zu finden, einen<br />
gesunden Wechsel der Stunden für Arbeit und Schule, für Lernen und Leisten, aber<br />
auch für die Anderen, für das Spiel und das Miteinander, nicht zu vergessen auch Zeit<br />
für uns selbst. Jedenfalls darf es eigentlich niemals diese Erfahrung geben: Der oder<br />
die hat keine Zeit für mich – obwohl ich dies so dringend brauche. Das gilt nicht nur für<br />
Eltern ihren Kindern gegenüber, für Lehrer ihren Schülern gegenüber, es gilt auch für<br />
Kinder und vor allem für Jugendliche ihren Eltern und ihrer Familie gegenüber. „Nutzt<br />
1. Halbjahr 2012/2013<br />
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