Wehrbereichskommando III Mit
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Kraftfahrausbildungszentren<br />
Auf dem Truppenübungsplatz bringen sie Nachschub durch unwegsames Gelände zur Truppe. Im Auslandseinsatz transportieren<br />
sie wertvolles Material über Straßen, auf die sich ein deutscher Autofahrer kaum trauen würde: Kraftfahrer bei der<br />
Bundeswehr zu sein, bedeutet große Verantwortung zu übernehmen.<br />
Die dafür notwendige Ausbildung vermitteln die Kraftfahrausbildungszentren der Bundeswehr. Die Bundeswehr-Fahrschulen<br />
arbeiten grundsätzlich genauso wie ihre zivilen Kolleginnen und Kollegen. Nur, dass die Schüler – in der Regel Soldaten – in<br />
Vollzeit unterrichtet werden. Die Soldaten leisten für 30 Tage in einem Kraftfahrausbildungszentrum Dienst. Morgens Theorie<br />
und nachmittags Praxis im täglichen Wechsel. Diese Lehrgangsplätze sind begehrt. Der Lehrplan ist stramm, denn neben<br />
Fahren, dem Unterricht in Verkehrsrecht und Kenntnis der Straßenverkehrs- und -zulassungsordnung steht für die angehenden<br />
Militärkraftfahrer auch militärischer Stoff auf dem Stundenplan.<br />
Soldaten bei der Technikausbildung.<br />
„Die Ausbildung ist umfangreicher als in einer zivilen Fahrschule“, erläutert Hauptmann Roland Büchner, Leiter des Burger<br />
Zentrums. „Wir vermitteln den Fahrschülern wie sie auch in ungewöhnlichen Verkehrs- und Fahrsituationen bestehen können.“<br />
Im Wehrbereich <strong>III</strong> werden Militärkraftfahrer und Fahrlehrer in allen Fahrerlaubnisklassen in den Kraftfahrausbildungszentren<br />
Burg, Potsdam, Leipzig, Frankenberg und Erfurt ausgebildet.<br />
Einsatzorientierte Ausbildung<br />
Neben der „normalen“ Kraftfahrausbildung wird seit 2009 für Soldaten, deren Auslandseinsatz als Kraftfahrer unmittelbar<br />
bevorsteht, eine einsatzorientierte Ausbildung auf dem Geländewagen „Wolf SSA“ (Sonderschutzausstattung) und seit 2010<br />
auch auf dem neuen Geländewagen „Enok“ durchgeführt.<br />
Nicht nur Minen und Sprengfallen im Einsatz bergen Gefahren. Auch die deutlich veränderte Fahrdynamik der geschützten<br />
Fahrzeuge stellt für ungeübte Kraftfahrer ein nicht zu unterschätzendes Problem dar. Ausschlaggebend dafür sind vor allem der<br />
nach oben verlagerte Schwerpunkt und das hohe Gewicht: Die geschützten Fahrzeuge der Bundeswehr sind erheblich schwerer<br />
als ihre Pendants am heimatlichen Standort. So hat beispielsweise der geschützte Wolf SSA rund das doppelte Gewicht des<br />
herkömmlichen ungeschützten Geländewagens. Geschützter Fahrgastraum heißt geringere Agilität und kleine Scheiben mit<br />
deutlich schlechterer Sicht. Auch die Fahreigenschaften verändern sich vor allem abseits befestigter Pisten gravierend.<br />
Kraftfahrer der Bundeswehr müssen im Einsatz damit umgehen können. Deshalb üben die Lehrgangsteilnehmer mit unterschiedlichen<br />
Geschwindigkeiten Inhalte des integrierten Fahrsicherheitstrainings. Dazu gehören ein Pylonenparcours und<br />
Bremsmanöver auf einer feuchten Gleitfläche ebenso, wie das Training zum „Aktiven Beifahrer“.<br />
Diesem kommt im Einsatz eine besondere Bedeutung zu: Auch er muss ständig den Verkehr beobachten um die in geschützten<br />
Fahrzeugen eingeschränkte Sicht des Fahrzeugführers durch entsprechende Hinweise und Signale ausgleichen.