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ADAC Urlaub Juli-Ausgabe 2020 Überregional

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Schweden Inspiration<br />

direkt vom Bootssteg aus geerntet<br />

auf dem Teller. Wir lassen es uns bei<br />

einer Portion Austern und frischem<br />

Weißwein in der Sonne gutgehen.<br />

Mehr geht nicht.<br />

Gammelhai und Fruchtvampir<br />

In gewisser Weise kulinarisch hatte<br />

unsere Reise vor wenigen Tagen<br />

begonnen. Einmal rund um Südschweden<br />

lautete der Plan. Malmö<br />

war nach der Ankunft mit der Fähre<br />

in Trelleborg die erste Station. In<br />

der mit rund 300.000 Einwohnern<br />

drittgrößten Stadt des Landes, die<br />

über die Öresundbrücke mit dem<br />

dänischen Kopenhagen verbunden<br />

ist, hat sich seit einiger Zeit das Disgusting<br />

Food Museum – das Museum<br />

des widerlichen Essens – zum beliebten<br />

Publikumsmagneten entwickelt.<br />

Die Ausstellung zeigt gut 80 besonders<br />

unappetitliche Delikatessen aus<br />

aller Welt – nichts für empfindliche<br />

Nasen und Mägen. Neben den<br />

Skandinavien-Klassikern Hákarl (fermentierter,<br />

bestialisch stinkender<br />

Grönlandhai) und Surströmming<br />

(vergorener, penetrant riechender<br />

Hering), gehören auch exotische<br />

Spezialitäten wie gekochter Fruchtvampir<br />

aus Guam zu den Exponaten<br />

(im Ganzen gegarte Fledermaus auf<br />

dem Salatbett). An einigen Gerichten<br />

können wir riechen, manche<br />

dürfen sogar verkostet werden – die<br />

Eintrittskarten hat man humorvoll<br />

auf Spucktüten gedruckt. Ziemlich<br />

schräg, dieses Museum. Aber äußerst<br />

amüsant und interessant.<br />

Der Duft von Tang und salziger<br />

Seeluft, der uns auf der Weiterfahrt<br />

an der Küste entlang gen Norden in<br />

die Nase stieg, war da freilich angenehmer.<br />

In Tylösand legten wir am<br />

wunderbar feinen Strand einen Badestopp<br />

ein, und auch die Hafenstadt<br />

Malmö-Skyline<br />

Die Hafenstadt<br />

ist über die<br />

Öresundbrücke<br />

mit Kopenhagen<br />

verbunden<br />

Weltkulturerbe<br />

Die Felsritzungen<br />

von Tanum zeigen<br />

das Leben in der<br />

Bronzezeit<br />

Mutprobe<br />

Vergorener<br />

Hering ist in<br />

Schweden eine<br />

Delikatesse<br />

Göteborg sahen wir uns an. Sehr<br />

empfehlenswert hier: die begehbaren<br />

historischen Schiffe im schwimmenden<br />

Museum Maritiman.<br />

Burg mit Aussicht<br />

Zurück in die Schären von Bohuslän.<br />

Hier verbringen wir noch einige<br />

Tage. Neben idyllischer Natur und<br />

Meeresfrüchten satt gibt es nämlich<br />

auch kulturell einiges zu entdecken.<br />

Ein lohnender Abstecher führt auf<br />

die autofreie Insel Marstrand, wo<br />

die Festung Carlsten wunderbare<br />

Ausblicke über die Inselwelt und<br />

den Segelhafen bietet. Die wuchtige<br />

Burg entstand im 17. Jahrhundert<br />

nach dem Frieden von Roskilde,<br />

bei dem Dänemark und Norwegen<br />

große Gebiete – unter anderem die<br />

Provinzen Bohuslän, Halland und<br />

Schonen, an Schweden abtreten<br />

mussten.<br />

Ein absolutes Muss sind zudem<br />

die eindrucksvollen bronzezeitlichen<br />

Felsritzungen von Tanum, die zum<br />

UNESCO-Weltkulturerbe gehören.<br />

Rund 600 Fundstellen mit über<br />

10.000 Gravuren wurden bislang<br />

entdeckt. Wir besuchen die Stätten<br />

Vitlycke und Litsleby und bestaunen<br />

riesige Felsplatten, auf denen Reiter<br />

mit Speeren, Bootszeichnungen und<br />

sogar eine vermutlich prähistorische<br />

Hochzeit zu sehen sind. Faszinierend.<br />

Auf rund 500 Kilometern durchqueren<br />

wir schließlich Südschweden<br />

und steuern vom Skagerrak im<br />

4/<strong>2020</strong> <strong>ADAC</strong> URLAUB 17

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