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Mein Jahr im Garten

Nachdem die Eisheiligen vorbei

waren, konnte ich im Garten

richtig loslegen.

Die vorgezogenen Tomaten und

Gurken pflanzte ich teilweise an

Ort und Stelle und gab ihnen

vorsorglich einen Halt. Den anderen

Teil pflanzte ich in spezielle

Foliensäcke, die ich im Fachhandel

gekauft habe. Die Folie

wird an mehreren Stellen aufgeschlitzt

– unten als Ablauflöcher

für Wasser – und mit Gartenerde

befüllt. Eine pragmatische

Methode, denn es geht kaum

Wasser durch Versickerung und

Verdunstung verloren, und einen

geschützten Standort an

der südlichen Hauswand kann

ich den Pflanzen auch bieten.

Das erste Gemüse – die Radieschen

– sind bereits erntereif, und

auch die vorgezogenen Salatpflanzen

könnten bald als Salat

Verwendung finden.

Die Rosen sprießen schon lebhaft,

um im Juni in Vollblüte zu

gehen. Bereits Anfang Mai hatten

die Blätter Rosenrost und

dann naschten noch Blattläuse

an den jungen Trieben. Ich musste

ein chemisches Mittel spritzen,

um größeren Schaden zu

vermeiden.

Inzwischen habe ich mich informiert,

wie ich naturgemäßer

vorgehen kann. Als erste Wahl

kommt die Brennnesseljauche

infrage. Mit Lederhandschuhen,

Schere und Eimer ausgestattet,

mache ich mich auf die Suche.

Am nahen Waldrand werde ich

fündig. Die kleingeschnittenen

Brennnesseln gebe ich in einen

Eimer, fülle ihn zu 80 Prozent

mit Wasser auf und rühre kräftig

um. Dann spanne ich ein Netz

darüber, damit kein Ungeziefer

hineinkommt. Um den Gärvorgang

zu beschleunigen, stelle

ich den Eimer an einen warmen,

sonnigen Platz hinten im

Garten. Nach drei Tagen stinkt

es stark nach Fäkalien. Mit dem

vorhandenen Mundschutz fällt

das tägliche Umrühren leichter.

Den Gestank mildert etwas Gesteinsmehl,

das ich hineingebe.

Wenn sich keine Bläschen mehr

bilden und sich die Brennnesselblätter

stark zersetzt haben, ist

die Jauche nach 1 bis 2 Wochen

fertig. Jetzt kann ich mit dem

Spritzen beginnen. Eine 1-Liter-

Sprühflasche befülle ich zu einem

Zehntel mit der Jauche und

zu neun Zehntel mit Wasser. Das

Verhältnis ist wichtig, damit keine

Verbrennungen entstehen.

Jetzt kann ich den ungeliebten

Schädlingen die Kante zeigen,

und die besprühten Pflanzen

freuen sich außerdem über das

Jauche-Stärkungsmittel. Außerdem

kann ich mit der Jauche

auch düngen, was wissenschaftlich

nachgewiesen ist. Nach einer

Studie wachsen die Pflanzen

besser, haben eine kräftigere

Grünfärbung der Blätter und

eine höhere Resistenz gegen

Schädlinge. (Statt Brennnessel

zu suchen und zu schneiden,

kann man auch Brennnessel-Pellets

im Fachhandel kaufen. Die

Gebrauchsanweisung ist auf der

Packung angegeben).

Wenn es nur um die Bekämpfung

von Blattläusen geht, ist

auch ein Gemisch aus Milch und

Wasser hilfreich. Wichtig ist,

dass es sich um unbehandelte

Rohmilch handelt (z.B. in der

Milchtankstelle in Fiestel erhältlich).

Das Mischverhältnis sollte

50% zu 50% betragen. Das Lecithin

in der Milch sorgt dafür,

dass die Schädlinge vertrieben

werden und verenden.

Die Behandlung sollte alle 2 bis 4

Tage wiederholt werden, bis die

Pflanzen blattlausfrei sind.

Auf schädlingsfreies Wachsen in

Ihrem und meinem Garten

verbleibe ich mit gärtnerischem

Gruß bis Juli

Ihre Anna-Lisa

Artenvielfalt zuhause: Das Eichhörnchen

Flink huscht es dahin. Eichhörnchen!

Zweifellos dürfte es eine

der beliebtesten Tierarten sein,

nicht nur in deutschen Gärten,

das Europäische Eichhörnchen.

Eichhörnchen können ein recht

hohes Alter erreichen. Mitunter

werden sie sogar neun oder

zehn Jahre alt. Sie bauen sich

„Nester“, so genannte Kobel – in

der Regel mit zwei Aus- und Eingängen

versehen, um eventuell

eindringenden Feinden entgehen

zu können.

Eichhörnchen sind für ihre Vorratswirtschaft

bekannt. „Im

Herbst geht es rund“, sagt Rüdiger

Wohlers: „Dann werden

große Mengen an Samen, Nüssen

und Kernen verbuddelt, die

das Eichhörnchen dann in der

kalten Jahreszeit aufgrund ihres

sehr guten Geruchssinns wiederzufinden

hofft – was nicht

immer geschieht. Die Folge:

Eichhörnchen sind ‚unfreiwillige

Nebenförster‘, da dadurch viele

Bäume und Sträucher gepflanzt

werden“, freut sich der Naturschützer.

Natürliche Feinde des

Eichhörnchens sind Baummarder

und Greifvögel. Wer im Garten

für das Eichhörnchen – und damit

stets stellvertretend für viele

andere Arten wie Kleiber, Igel,

Erdkröte, Spitzmaus und Co. –

aktiv werden möchte, sollte im

Garten heimische Bäume und

Sträucher pflanzen. „Und wer

möchte, kann zusätzlich einen

kleinen Futterautomaten anbringen,

aus dem das Eichhörnchen

leckere Samen und Nüsse

entnehmen kann“.

Wer dem Eichhörnchen helfen

möchte, kann ein kleines Info-

Paket anfordern gegen Einsendung

von 5 Briefmarken je 80

Cent beim NABU Niedersachsen,

Stichwort „Eichhörnchen“, Alleestr.

36, 30167 Hannover.

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