25.06.2020 Aufrufe

der gemeinderat Juni 2020

Im breit angelegten Themenschwerpunkt unserer Juni-Ausgabe zeigen wir auf, was das Konjunkturpaket der Bundesregierung für die Kommunen bedeutet, wie Energie- und Wasserwirtschaft die Versorgung sicherstellen und welche Perspektiven sich zum Beispiel für die Tourismusförderung sowie für die Verkehrs- und Raumplanung ergeben. Sie, liebe Leserinnen und Leser, umfassend, praxisbezogen und nutzwertig zu informieren, ist unser Anspruch auch in Zeiten von Corona.

Im breit angelegten Themenschwerpunkt unserer Juni-Ausgabe zeigen wir auf, was das Konjunkturpaket der Bundesregierung für die Kommunen bedeutet, wie Energie- und Wasserwirtschaft die Versorgung sicherstellen und welche Perspektiven sich zum Beispiel für die Tourismusförderung sowie für die Verkehrs- und Raumplanung ergeben. Sie, liebe Leserinnen und Leser, umfassend, praxisbezogen und nutzwertig zu informieren, ist unser Anspruch auch in Zeiten von Corona.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Titel<br />

Kommunalbau<br />

Titel<br />

Recyclingbaustoffe<br />

Natürliche Ressourcen schonen<br />

Der Rückbau mineralischer Substanz aus Straßenbau und Gebäuden verursacht<br />

große Mengen an Abfall. Fachgerecht aufbereitet kann dieser Sekundärrohstoff<br />

umweltschonend und gewinnbringend für Bauherren eingesetzt werden.<br />

Aufbereitung von Betonplatten durch Brechen, Sieben und Mischen: Die Verwendung rückgebauter<br />

Materialien aus dem Hoch- und Tiefbau schont die natürlichen Ressourcen.<br />

Allgemein werden Recyclingbaustoffe<br />

(RC-Baustoffe) in <strong>der</strong> Bauplanung<br />

noch eher selten berücksichtigt,<br />

da zum Teil die Erfahrung sowie<br />

die Kenntnis über notwendige Vorgehensweisen<br />

in <strong>der</strong> Planung und Ausschreibung<br />

fehlen. Dadurch werden die hohen Potenziale<br />

des Baustoffrecyclings nicht immer<br />

vollständig genutzt.<br />

Mithilfe einer qualifizierten Güteüberwachung<br />

aus rückgebauten Altstoffen können<br />

neue, qualifizierte und vertrauenswürdige<br />

Baustoffe hergestellt werden, die den<br />

Einsatz von Primärbaustoffen reduzieren.<br />

Die grundlegenden abfallrechtlichen Regelungen<br />

und Ausführungshinweise sind<br />

län<strong>der</strong>spezifisch geregelt. Zum Beispiel in<br />

Bayern sind diese im RC-Leitfaden („Anfor<strong>der</strong>ung<br />

an die Verwertung von Recyclingbaustoffen<br />

in technischen Bauwerken“<br />

vom 15. <strong>Juni</strong> 2005) enthalten. Der Weg<br />

über die Güteüberwachung und Zertifizierung<br />

bringt den Vorteil <strong>der</strong> höheren Planungssicherheit<br />

und kürzeren Wartezeit<br />

bis zur Freigabe des RC-Materials für den<br />

Einbau. Aufgrund häufig begrenzter Lagerflächen<br />

sowie <strong>der</strong> Abhängigkeit von Folgegewerken<br />

von <strong>der</strong> Freigabe des RC-Materials<br />

ist bei zeitkritischen Baustellen meist<br />

nur das güteüberwachte und zertifizierte<br />

Material rechtzeitig einbaufähig.<br />

Im Einklang mit dem Kreislaufwirtschaftsgesetz<br />

(§ 6 KrWG) ist <strong>der</strong> Einsatz<br />

von RC-Baustoffen im gleichen Projekt<br />

einer Entsorgung an<strong>der</strong>norts vorzuziehen.<br />

Dadurch werden auch Transportkosten,<br />

Entsorgungskosten und Lieferkosten gespart,<br />

die die Umwelt und den Geldbeutel<br />

schonen. In weiten Bereichen ist die notwendige<br />

Grundlagenermittlung für beide<br />

Varianten gleich. Die Kenntnis vorliegen<strong>der</strong><br />

Belastungen und Ausgangsmaterialien<br />

durch eine qualifizierte Erkundung ergibt<br />

Planungs- und Kostensicherheit.<br />

Foto: IFB Eigenschenk<br />

Die Arbeitshilfe „Rückbau schadstoffbelasteter<br />

Bausubstanz“ des Bayerischen Landesamts<br />

für Umweltschutz (BayLfU) zeigt<br />

eine über den Freistaat hinaus anwendbare<br />

qualifizierte Vorgehensweise auf.<br />

Schadstoffhaltige Bestandteile sind beim<br />

Rückbau zu separieren, um für das restliche<br />

Material eine weitere Verwendung zu<br />

ermöglichen. Eine geprüfte Materialqualität<br />

schafft Vertrauen für den Einsatz von<br />

Recyclingmaterial. Die unbedenkliche mineralische<br />

Bausubstanz wird durch Brechen<br />

und gegebenenfalls Sieben je nach<br />

Anfor<strong>der</strong>ungsprofil aufbereitet.<br />

Praktisch ausnahmslos sind für eine<br />

ordnungsgemäße und fachgerechte Entsorgung<br />

mineralischer Abfälle Deklarationsanalysen<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Für Bodenaushub,<br />

künstliche Auffüllungen und Bauschutt<br />

wird für die Annahme beim Entsorger<br />

in aller Regel eine Deklarationsanalyse<br />

gefor<strong>der</strong>t. Die Probenahme hat gemäß<br />

<strong>der</strong> Probenahmevorschrift PN 98 <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>arbeitsgemeinschaft<br />

Abfall (LAGA)<br />

durch geprüfte Probenehmer zu erfolgen.<br />

Da immer mehr Entsorger auch für unbedenkliches<br />

Material wie Bodenaushub<br />

ohne Fremdbestandteile Deklarationsuntersuchungen<br />

verlangen, hat die Ausschreibung<br />

von nicht analysiertem Material<br />

häufig die Abgabe von Preisen mit<br />

Sicherheitszuschlag zur Folge. Es wird<br />

empfohlen, die Probenahme aus zwischengelagerten<br />

Haufwerken mit anschließenden<br />

Analysen von vornherein einzuplanen.<br />

Bei unbedenklicher Belastung<br />

kann <strong>der</strong> Bauschutt als Recyclingbaustoff<br />

qualifiziert werden. Stephan Ziermann<br />

DER AUTOR<br />

Stephan Ziermann ist Leiter des Erd- und<br />

Grundbaulabors und stellvertreten<strong>der</strong> Leiter<br />

<strong>der</strong> RAP-Stra-Prüfstelle bei IFB Eigenschenk in<br />

Deggendorf (www.eigenschenk.de)<br />

WIR WISSEN,<br />

DASS SICH<br />

UNSERE ZUKUNFT<br />

SCHNELL<br />

ÄNDERN KANN.<br />

DARUM BLEIBEN<br />

WIR FLEXIBEL.<br />

Wir wissen, dass unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren mit großen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen konfrontiert werden wird. Was auch immer die Zukunft bringt,<br />

wir glauben, dass Anpassungsfähigkeit die beste Lösung ist. Deshalb sind<br />

unsere Gebäude so konzipiert, dass sie sich den kommenden Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

anpassen können. Unsere modularen Gebäude für den kommunalen und privaten<br />

Bereich können erweitert, zurückgebaut o<strong>der</strong> sogar bewegt werden. Denn wir<br />

wissen, dass die Zukunft flexibel ist.<br />

44 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 6/20<br />

adapteo.de<br />

<strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 6/20<br />

45

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!