25.06.2020 Aufrufe

der gemeinderat Juni 2020

Im breit angelegten Themenschwerpunkt unserer Juni-Ausgabe zeigen wir auf, was das Konjunkturpaket der Bundesregierung für die Kommunen bedeutet, wie Energie- und Wasserwirtschaft die Versorgung sicherstellen und welche Perspektiven sich zum Beispiel für die Tourismusförderung sowie für die Verkehrs- und Raumplanung ergeben. Sie, liebe Leserinnen und Leser, umfassend, praxisbezogen und nutzwertig zu informieren, ist unser Anspruch auch in Zeiten von Corona.

Im breit angelegten Themenschwerpunkt unserer Juni-Ausgabe zeigen wir auf, was das Konjunkturpaket der Bundesregierung für die Kommunen bedeutet, wie Energie- und Wasserwirtschaft die Versorgung sicherstellen und welche Perspektiven sich zum Beispiel für die Tourismusförderung sowie für die Verkehrs- und Raumplanung ergeben. Sie, liebe Leserinnen und Leser, umfassend, praxisbezogen und nutzwertig zu informieren, ist unser Anspruch auch in Zeiten von Corona.

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Politik & Gesellschaft<br />

Corona<br />

Politik & Gesellschaft<br />

CORONA-APP WARNT<br />

Die im Zuge <strong>der</strong> COVID-19-Pandemie<br />

entwickelte deutsche<br />

„Corona-Warn-App“ ist Mitte <strong>Juni</strong><br />

zur Nutzung durch die Bevölkerung<br />

bereitgestellt worden. Die App nutzt<br />

Bluetooth-Low-Energy-Technik, um<br />

Abstand und Begegnungsdauer<br />

zwischen Personen zu messen, die die<br />

App installiert haben. Die Vertreter <strong>der</strong><br />

Bundesregierung, darunter Gesundheitsminister<br />

Jens Spahn, betonten, die<br />

Nutzung <strong>der</strong> App sei freiwillig. Zudem<br />

sei sie kein Allheilmittel: „Weiterhin<br />

bleiben Abstandhalten, Einhalten <strong>der</strong><br />

Hygieneregeln und das Tragen <strong>der</strong> Alltagsmasken<br />

die wichtigsten Säulen <strong>der</strong><br />

Pandemiebekämpfung.“<br />

Die vom Robert-Koch-Institut<br />

herausgegebene App wurde von <strong>der</strong><br />

Deutschen Telekom und SAP entwickelt.<br />

Sie basiert auf einer dezentralen<br />

Softwarearchitektur. Im Sinne maximaler<br />

Transparenz wurden alle Bestandteile<br />

und Codes <strong>der</strong> App auf einer<br />

Open-Source-Plattform veröffentlicht.<br />

Darüber hinaus sei die Community zur<br />

aktiven Gestaltung und Kritik eingeladen<br />

worden. – www.corona-warn-app.de<br />

Öffentliche Gesundheitsversorgung<br />

Wachsamer Blick auf<br />

das Geschehen<br />

Die Landkreise und die Gesundheitsämter haben sich personell und strukturell<br />

auch auf eine mögliche zweite Welle <strong>der</strong> Corona-Pandemie vorbereitet. Die<br />

Nachverfolgung von Infektionskontakten muss auch bei einem sprunghaften<br />

Wie<strong>der</strong>anstieg <strong>der</strong> Infektionszahlen gewährleistet werden.<br />

Die COVID-19-Pandemie und die daraus<br />

entstandene Entwicklung berührt<br />

die Landkreise in einer ihrer<br />

Kernkompetenzen. Die Sicherung <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Gesundheitsversorgung ist eine<br />

<strong>der</strong> Hauptaufgaben <strong>der</strong> 294 Landkreise in<br />

Deutschland, die sie in enger Kooperation<br />

mit den Län<strong>der</strong>n durchführen. Dabei sind<br />

die Län<strong>der</strong> als Fachaufsichtsbehörden sowie<br />

mit eigenen Kompetenzen in die Aufgabenerfüllung<br />

des öffentlichen Gesundheitsdienstes<br />

(ÖGD) eingebunden. Der<br />

öffentliche Gesundheitsdienst und die<br />

Gesundheitsämter haben ihre jeweilige<br />

Leistungsfähigkeit in <strong>der</strong> Corona-Krise eindrücklich<br />

unter Beweis gestellt.<br />

Die Landkreise mussten sich personell und<br />

strukturell je nach Infektionsgeschehen<br />

anpassen, weil binnen kürzester Zeit bis<br />

Blick aufs Handy: Die Nachverfolgung von Infektionskontakten ist in Zeiten von Corona eine<br />

Hauptaufgabe des öffentliches Gesundheitsdienstes.<br />

Foto: Zigres/Adobe Stock<br />

zu Hun<strong>der</strong>te von Nachverfolgungen von<br />

Infizierten erfolgen mussten. Sie haben<br />

schnell aus an<strong>der</strong>en verfügbaren Bereichen<br />

<strong>der</strong> Kreisverwaltungen, aber auch in<br />

Zusammenarbeit mit kreisangehörigen<br />

Städten und Gemeinden sowie mit den<br />

Län<strong>der</strong>n Personal bereitgestellt.<br />

Das bisher Erreichte kann sich sehen<br />

lassen: Gemeinsam mit den Menschen und<br />

in gutem Einvernehmen aller öffentlichen<br />

Ebenen sind seit März <strong>2020</strong> die notwendigen<br />

Maßnahmen getroffen worden, sodass<br />

die epidemische Entwicklung beginnend<br />

im April <strong>2020</strong> deutlich eingegrenzt und ein<br />

weiterer Ausbruch abgewendet werden<br />

konnte. Ob und wie es gelingt, eine zweite<br />

Welle womöglich im Herbst <strong>2020</strong> zu verhin<strong>der</strong>n,<br />

hängt nicht zuletzt vom Umgang<br />

<strong>der</strong> Menschen mit <strong>der</strong> weiterhin nicht gebannten<br />

Gefahr zusammen.<br />

Zudem werden beson<strong>der</strong>s vulnerable<br />

(verletzliche) Gruppen und potenzielle<br />

„Hotspots“ <strong>der</strong> Entwicklung verstärkt beobachtet.<br />

Dies gilt für Krankenhäuser und<br />

Altenpflegeheime ebenso wie für Gruppenunterkünfte<br />

und ähnliche Einrichtungen.<br />

Überall dort, wo es schwierig ist, die<br />

Hygieneregeln zuverlässig umzusetzen,<br />

schaut <strong>der</strong> Landkreis in beson<strong>der</strong>er Weise<br />

hin und veranlasst präventive Maßnahmen<br />

sowie auf <strong>der</strong> Grundlage neuer gesetzlicher<br />

Regelungen auch deutlich mehr<br />

präventive Tests. Die Mitte <strong>Juni</strong> bereitgestellte<br />

Corona-App ist eine willkommene<br />

technische Unterstützung, wenn sie den<br />

Gesundheitsämtern die Arbeit erleichtert<br />

und eine schnellere Kommunikation im<br />

Hinblick auf nach positiver Testung erfor<strong>der</strong>liche<br />

Maßnahmen ermöglicht.<br />

Der Bund strebt mit den Län<strong>der</strong>n und<br />

Kommunen einen „Pakt für den öffentlichen<br />

Gesundheitsdienst“ an. In diesem<br />

8 <strong>der</strong> gemein<strong>der</strong>at 6/20<br />

Rahmen soll das ÖGD-Personal zukünftig in <strong>der</strong> Gesundheitspersonalrechnung<br />

des Statistischen Bundesamtes erfasst werden.<br />

Unter definierten Kriterien wird eine Personalmindestausstattung<br />

für ein Mustergesundheitsamt definiert.<br />

Das ist grundsätzlich zu begrüßen, einschließlich <strong>der</strong> Erfassung<br />

des ÖGD-Personals beim Statistischen Bundesamt.<br />

Festlegungen von Personalmindestausstattungen sind hingegen<br />

kritisch zu bewerten. Zu berücksichtigen sind die gegebenenfalls<br />

unterschiedlich ausgestalteten Aufgabenverteilungen<br />

in den Län<strong>der</strong>n zwischen Landesgesundheitsämtern<br />

und Gesundheitsämtern, die Zuordnung verschiedener Aufgaben<br />

jenseits des Infektionsschutzes und vieles mehr.<br />

Zudem will <strong>der</strong> Bund den Län<strong>der</strong>n in Form von Umsatzsteuerfestbeträgen<br />

die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen,<br />

um die zusätzlich erfor<strong>der</strong>lichen Stellen in den Gesundheitsämtern<br />

vor Ort für die kommenden fünf Jahre zu finanzieren,<br />

soweit eine Anstellung bis Ende des Jahres 2021 erfolgt.<br />

Eine solche Beteiligung des Bundes in Form von Umsatzsteuerfestbeträgen<br />

an <strong>der</strong> personellen Aufstockung <strong>der</strong><br />

Gesundheitsämter ist nur begrüßen. Es bleibt aber primär<br />

Aufgabe <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>, finanzielle Mittel für die Wahrnehmung<br />

auch kommunaler Aufgaben bereitzustellen.<br />

KOMMUNALE EBENE BETEILIGEN<br />

Bund und Län<strong>der</strong> wollen weiterhin gemeinsam die verbesserte<br />

Kommunikation und Konzeptentwicklung zur Stärkung<br />

des ÖGD unterstützen und werden sich hierzu über weitergehende<br />

strategische Maßnahmen austauschen, beispielsweise<br />

zur Anpassung <strong>der</strong> landesgesetzlichen Regelungen zum<br />

öffentlichen Gesundheitsdienst, zur Stärkung des Ansatzes<br />

„Health in all Policies“ o<strong>der</strong> zu einer Organisationsanalyse<br />

des öffentlichen Gesundheitsdienstes in Deutschland. Der<br />

Finanzbedarf hierfür wird auf vier Milliarden Euro geschätzt.<br />

Aus Sicht <strong>der</strong> deutschen Landkreise kann dieses Vorhaben<br />

nur erfolgreich sein, wenn die Einbindung <strong>der</strong> kommunalen<br />

Ebene unmittelbar und institutionell von Beginn an sichergestellt<br />

ist.<br />

Die Landkreise haben sich gemeinsam mit den kreisangehörigen<br />

Städten und Gemeinden und den Län<strong>der</strong>n personell<br />

und strukturell auch auf eine mögliche zweite Welle vorbereitet.<br />

Die Nachverfolgung von Infektionskontakten muss<br />

auch bei einem möglichen sprunghaften Wie<strong>der</strong>anstieg <strong>der</strong><br />

Infektionszahlen gewährleistet werden. Dies und <strong>der</strong> epidemiologisch<br />

soweit wie möglich abgesicherte Betrieb des öffentlichen<br />

wie des privaten Lebens steht im Mittelpunkt <strong>der</strong><br />

Arbeit <strong>der</strong> Gesundheitsämter und <strong>der</strong> Kreisverwaltungen insgesamt.<br />

<br />

Reinhard Sager<br />

DER AUTOR<br />

Reinhard Sager ist Landrat des Kreises Ostholstein und Präsident<br />

des Deutschen Landkreistages (www.landkreistag.de)<br />

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