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akzent Magazin Juli '20 Bodensee-Oberschwaben

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KULTUR<br />

„Es ist das richtige Stück<br />

zur richtigen Stunde.“<br />

CHRISTOPH NIX<br />

großen Zuspruch erhalten hatte. Auch<br />

die Kulturstaatsministerin Monika<br />

Grütters und der Präsident des Deutschen<br />

Bühnenvereins und Intendant<br />

des Deutschen Theaters Berlin Ulrich<br />

Khuon unterstützten die Initiative des<br />

seit 1607 durchgehend bespielten Theaterhauses<br />

am <strong>Bodensee</strong>.<br />

rellen, technischen und künstlerischen<br />

Aktionsmöglichkeiten berücksichtigt<br />

wurden, als schlüssig und gab aus medizinischer<br />

Sicht grünes Licht. So wird<br />

es beispielsweise zwei statt bisher nur<br />

einer Zuschauertribüne geben und vier<br />

Eingänge statt einem. Selbstverständlich<br />

sind die Sitzplätze mit Abstand<br />

geplant. Zudem wurde die Spielweise<br />

auf Distanz choreographiert. So wird<br />

Hermann der Krumme | Foto: Theater Konstanz, Ilja Mess<br />

etwa der Münsterturm mit einbezogen<br />

und Berührungshandlungen erfolgen<br />

über Requisiten, die auch als<br />

Abstandshalter dienen. Das Theater<br />

Konstanz war somit das erste Theaterhaus<br />

in Baden-Württemberg, das ein<br />

an die Bedingungen des Infektionsschutzes<br />

angepasstes Konzept für die<br />

Münsterplatzfestspiele vorgestellt und<br />

damit in der Öffentlichkeit bundesweit<br />

Der lokale Held<br />

Nix hatte das Stück zwar vor über<br />

einem Jahr geschrieben, mit seiner<br />

Handlung um den Wissenschaftler,<br />

Komponisten und Schriftsteller Hermann<br />

von Reichenau (1013-1054) trifft<br />

er jetzt aber prompt ins Schwarze.<br />

„Wir haben kein Corona-Stück gemacht!<br />

Aber es ist jetzt in der Tat das<br />

richtige Stück zur richtigen Stunde“,<br />

so Nix, der auch Regie führen wird –<br />

gemeinsam mit Lorenz Leander Haas<br />

und Choreografin Zenta Haerter. Auch<br />

die als hochkarätig bekannten Münsterchöre<br />

unter der Leitung von Steffen<br />

Schreyer werden eine wichtige Rolle<br />

spielen. Christoph Nix setzt damit<br />

dem lokalen Helden aus dem frühen<br />

Mittelalter, dessen Geist sich nicht<br />

vom Körper hat einsperren lassen, mit<br />

den diesjährigen Münsterfestspielen<br />

ein Denkmal. Hermann habe unter<br />

erbärmlichen Bedingungen gelebt,<br />

aber stets Zuversicht vermittelt. Von<br />

Kindheit an schwerbehindert und auch<br />

als Erwachsener so eingeschränkt,<br />

dass er nur mit Mühe sprechen, kaum<br />

schreiben konnte, machte er in großer<br />

Bescheidenheit ein großartiges Leben<br />

daraus. Er gilt als einer der wichtigsten<br />

Gelehrten des 11. Jahrhunderts und<br />

genoss eine Freundschaft zu Abt Berno<br />

und Papst Leo IX.. Der Geist Hermanns<br />

überflügelt in dem Schauspiel<br />

seine Zeit. Er wird nicht verstanden,

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