12 Fokus 100 80 60 40 20 0 5,3% 42,2% 52,5% 61,5% 26,6% 11,9% 10,7% 78,3% 11,0% 39,8% 60,2% 80,6% 19,4% Schweiz Deutschland Frankreich Österreich Italien 54,5% 30,6% 14,9% EU total Welche Rolle spielt die Stromproduktion bei der Erderwärmung? Und umgekehrt: Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Erzeugung und den Verbrauch von Strom aus? Hintergründe zu den Klimaschlagzeilen. Erneuerbar Kernenergie Thermisch/ Diverse [ Fakten ] Spitzenplatz für die Schweiz Der Strommix in der Schweiz kann sich auch unter klimapolitischen Gesichtspunkten sehen lassen: Der Schweizer Strom wird nahezu CO 2 -frei erzeugt – ganz anders als in weiten Teilen Europas. Bei den erneuerbaren Energien steht Österreich ein bisschen Der Strom und die Hitzerekorde Wenn Sie diese Zeilen lesen, liegt vielleicht eine unbarmherzige Hitzeglocke über dem Land und wir alle schwitzen bei tropischen Temperaturen, die jede Aktivität im Keim ersticken. Oder aber es ist empfindlich kühl und unangenehm nass, statt im T-Shirt gehen wir im dick gefütterten Mantel vor die Tür, und all die Wärme- und Sonnenscheinrekorde aus dem April sind nur noch eine blasse Erinnerung. Das Wetter, so scheint es, verweigert sich immer öfter der Normalität. Die meteorologischen Kapriolen nehmen zu. Das bedeutet, dass es manchmal auch kälter als üblich ist. Insgesamt jedoch erwärmt sich die Erde massiv. In der Wissenschaft besteht ein breiter Konsens, dass der Klimawandel im Gang ist und der Mensch zumindest eine Mitverantwortung trägt. Die Ursache ist der Ausstoss von Treibhausgasen, insbesondere durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe für Heizungen, Verkehr und industrielle Produktionsprozesse – aber auch für die Stromerzeugung. Schweizer Ausnahmestellung Der weltweit wachsende Stromhunger führt dazu, dass die Produktion elektrischer Energie immer mehr CO2-Emissionen verursacht. Im EU-Raum wird mehr als die Hälfte des benötigten Stroms auf der Basis von fossilen Energieträgern erzeugt. Bedenklich ist die Entwicklung in den aufstrebenden Ländern Asiens. «Die Stromproduktion aus thermischen Kraftwerken besser da, doch auch hier hat die Schweiz einen Spitzenplatz – anders als etwa Deutschland, obwohl dort Windenergie massiv gefördert wird. Die Zahlen beziehen sich auf die inländische Produktion und lassen den Stromimport ausser Acht. Der Selbstversorgungsgrad ist sehr unterschiedlich. – die in China, Indien und den Schwellenländern in grossem Umfang aufgebaut wird – ist fürs Klima sehr problematisch», sagt Thomas Stocker, der profilierte Schweizer Klimaforscher und Mitautor des Berichts des Uno-Klimarates. Die Schweiz steht in der Stromproduktion bezüglich Klimabelastung sehr gut da, weil die thermische Produktion nur eine marginale Rolle spielt. «Dank der weisen Vorausplanung früherer Generationen, welche die Nutzung der Wasserkraft und der Kernenergie initiiert haben, ist die Stromproduktion in der Schweiz praktisch CO2-frei», sagt Philipp Dietrich vom Kompetenzzentrum für Energie und Mobilität am Paul Scherrer Institut. Besonders die erneuerbare Wasserkraft ist für die Schweiz auch im internationalen Wettbewerb ein Trumpf, der an Bedeutung gewinnt. Bei der Kernenergie wird zwar häufig bestritten, dass sie CO2-frei ist, weil vor allem bei der Anreicherung des Urans Treibhausgase freigesetzt werden. Dabei handelt es sich aber um äusserst geringe Mengen. Die Stromerzeugung selbst ist CO2-frei. Streng genommen liefern auch Wasserkraft, Sonne und Wind keinen gänzlich CO2-freien Strom. Es ist angemessen, die Kernenergie als nahezu CO2-frei zu bezeichnen. So ist es nicht überraschend, dass der Bau neuer Kernkraftwerke in der Schweiz geprüft wird. Klimapolitisch heikler ist, dass Energieversorger die Erstellung von Gaskombikraftwerken planen, die massiv CO2 freisetzen. Allerdings sind solche Anlagen nur als Über- FOTOS: STEFAN KUBLI; GRAFIK: QUELLE VDEW/BFE; KÜHLSCHRANK VON ELECTROLUX: MODELL SC 375S
Es gibt Tage, an denen würde man am liebsten in den Kühlschrank sitzen. Und von diesen heissen Tagen scheint es immer mehr zu geben. 13