Brandschutzhandbuch - Heidelberg
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21. Dehnungsfugen an Gebäuden<br />
Wozu Dehnungs- und Bewegungsfugen?<br />
Die Dehnungsfuge / Bewegungsfuge ist<br />
ein Freiraum, welcher durch z.B. Temperaturschwankungen,<br />
unregelmäßige Setzung<br />
oder Gebäudeabsenkungen, das Quellen<br />
und Schwinden ausgleicht, indem sich<br />
das Bauteil in den Bereich der Fuge ausdehnen,<br />
zusammenziehen und verformen<br />
kann. Diese Fugen werden systematisch<br />
angelegt und sind mit einem verformbaren<br />
Material gefüllt. Das Material gleicht durch<br />
seine Dehnbarkeit, die Ausdehnung der<br />
Betonteile aus. So wird eine Rissbildung in<br />
den großflächigen, starren Bauteilen verhindert.<br />
Ohne Dehnungsfugen können die<br />
Risse statische Beeinträchtigungen und<br />
Undichtigkeiten hervorrufen. Planmäßige<br />
Verformungen werden durch Gleit- und Verformungslager<br />
aufgenommen, die gegen<br />
Brandeinwirkung zu schützen sind.<br />
Bei allen Arbeiten bezüglich der Fugen ist<br />
immer die DIN 4102, die Richtlinien der<br />
Landesbauordnung Baden-Württemberg<br />
und die Produkt spezifischen Eigenschaften<br />
sowie die Einhaltung der Angaben der<br />
Produktverarbeitung einzuhalten.<br />
Mineralwolle / Steinwolle::<br />
Die Mineralwolle gibt es in loser- sowie in<br />
Plattenform.<br />
Eigenschaften:<br />
› Mineralwolle / Steinwolle ist nach der<br />
DIN 4102 mit der Baustoffklasse A1 ausgezeichnet,<br />
ist also nicht-brennbar.<br />
› Ihr Schmelzpunkt liegt bei über 1000°C.<br />
› Der Temperatureinsatzbereich liegt bei<br />
+800°C.<br />
Hinweise:<br />
Um eine ausreichende Festigkeit zu gewährleisten,<br />
sollte die ursprüngliche Gesamtdicke<br />
der gepressten Steinwolleplatten,<br />
je nach Anwendungsfall, ca. 20-40%<br />
über der jeweiligen Fugebreite liegen.<br />
Fugenblock<br />
Eigenschaften:<br />
› Der Fugenblock entspricht der Brandschutzklasse<br />
A1 nach DIN 4102 und ist<br />
einsetzbar bis 1050°C.<br />
› Er ist hochelastisch und bleibt formstabil<br />
bei großen Fugenbreiten.<br />
› Ausgleich von Fugentoleranzen aufgrund<br />
von Bauteilunregelmäßigkeiten<br />
› Er ist Toxikologisch unbedenklich.<br />
Anwendungen in Dehnungsfugen:<br />
Für Fugen von 50mm bis zu 500mm Breite<br />
möglich. Ein Fugenverschluss mit Dichtmasse,<br />
einer Fugenschnur oder anderen<br />
brandschutztechnischen Fugenelementen<br />
ist möglich.<br />
Hinweise:<br />
Die Verlegung erfolgt Stückweise und horizontale<br />
Fugen müssen gegen Wassereintritt<br />
geschützt werden. Der Fugenblock muss<br />
breiter als die Fuge sein.<br />
Alle Abweichungen müssen mit den Behörden<br />
abgestimmt und dokumentiert werden.<br />
Es müssen Materialien der Baustoffklasse<br />
A1 verwendet werden. Das bild unten zeigt<br />
ein Material welches nicht der A1-Anforderung<br />
entspricht. Bei Entzündung entsteht<br />
sofort schwarzer Rauch.<br />
Es darf keine Verrauchung entstehen!<br />
So NICHT!<br />
Die beiden Bilder zeigen Fugen ohne jeglichen Brandschutz<br />
Erstellt am 20.03.2009 Abteilung Sicherheit und Ordnung Geprüft: ZUV Freigegeben: Feuerwehr HD Revisionsstand: 1<br />
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