Der Reitwagen August/September 1988 - Motorradreporter
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Tune-up- Vorturner:<br />
PeterHôrvath<br />
J;h habe noch nie einen. Vierzylin-<br />
" ider für den Renneinsatz präpariert.<br />
Schon gar keinen japanischen. Mein Motiv<br />
war einfach der Beweis, daß man ajs<br />
Guzzi- und Ducati-Tuner auch mit den<br />
modernen Vierzylindern umgehen<br />
kann."<br />
"So ejnen' Motor wird es in meiner<br />
Werkstatt nicht mehr geben. Ich wollte<br />
diese Sache gemeinsam mit dem REIT-<br />
WAGEN exklusiv durchziehen, und dabei<br />
wirds auch blejben."<br />
"Im Grunde bin ich von der Fertigungsqualjtät<br />
des GSX-R-Motors enttäuscht.<br />
Nicht konstruktiv, die Japaner wissen,<br />
wie man Leistungsmaschinen baut, und<br />
es war beim Zerlegen klar, daß unzulängliche<br />
Tuningteile durchaus nicht notwendig<br />
sein würden, um einen renntauglichen<br />
Motor aufzubauen. Aber die Mängel<br />
im Finish, vor allem die Ungenauigkeiten<br />
im Motorgehäuse, kommen selbst<br />
bei Italienern kaum vor."<br />
"Man hat gleich gesehen: der Motor wird<br />
marschieren, auch wenn wir aufschänere<br />
Nocken, mehr Verdicht so<br />
weiter verzichten. Aber klich<br />
idealen Seriènzustand, also besser als<br />
neu, herzustellen, bedeutet einen Arbeitsaufwand,<br />
den ich njcht bereit bin,<br />
noch einmal zu schlucken. Das soli sich<br />
jeder selbst machen." .'<br />
"Ich mache gern Einzelstücke. Ich freue<br />
mich an Dingen, die sonst niemand hat.<br />
Exklusiv ist exklusiv. Wer ähnlich genau<br />
vorgeht, wird ähnliche Ergebnisse erzielen."<br />
Unsere Leser verdanken die hier veröffentlichten<br />
Informationen unter anderem<br />
folgenden Marken, deren Mitarbeit bej<br />
Erprobung und Rennen unerläßlich war:<br />
Horvath Tuning mit PVM.Gußradern<br />
und Cobra Auspuffsysteme,<br />
Metzeler/Reifenhaus Gert, .<br />
Shell Austria,<br />
Motorradzubehör Dektereff,<br />
API Federsysteme,<br />
White Power,<br />
Eigl Moto.<br />
Für technische Informationen stehen ihnen<br />
folgende Spezialisten zur Verfügung:<br />
Motor-Tuning, technische Gesamt.<br />
leitung: Peter Horvath, Telefon 0222/<br />
2189314,<br />
Metzeler Rennservice: HeÎnz Strasser,<br />
Telefon 07242/89 486, .<br />
Bremsanlage, Ölkreislauf, Rennzu.<br />
behör: Edi Bauer, Telefon 0222/<br />
72 64 94,<br />
Fahrwerksabstimmung: Johann Huf.<br />
nagel, Telefon 0222/6273511, Jo.<br />
hann Haslacher, Telefon 06235/347.<br />
Gut für uns:<br />
Metzeler-Slicks<br />
Die noch schjchte nicht der allzu mitterweije lange Ge- mit<br />
überraschendem Erfolg ejngesetzten<br />
Rennslicks der deutschen Reifenmarke<br />
Metzeler ist auch die Geschichte der<br />
REITWAGEN-Tune-up-Projekte im Straßenrennsport.<br />
Mit dem Aufbau der 880er Wiseco-Suzu-<br />
ki holten wir die ersten wirklich guten<br />
Metzeler-Slicks, damals noch Prototypen,<br />
die nur wenige Spitzenteams zur<br />
Erprobung erhielten, direkt von Helmut<br />
Dähne und seiner Versuchsabteilung<br />
aus der BRD nach Österreich, und was<br />
man in den Fahrerlagern zunächst nicht<br />
so recht akzeptieren mochte, schließlich<br />
nahm man der ins Touren- und Langstreckenfach<br />
eingeordneten Marke nicht<br />
so ohne weiteres sportliche Spitzenprodukte<br />
ab, bekam jeder, der es wolte, jn<br />
der REjTWAGEN-Box zu hören. Metzejer-Slicks,<br />
die neue L-Mischung, kurze<br />
Aufwärmzeit, konkurrenzfähige Haftung<br />
und vor allem ein enorm breiter Grenzbereich<br />
und kaum Abstimmungsprobleme<br />
auf verschiedenen Fahrwerken. Wer<br />
konnte, war auf der L-Mischung gut für<br />
einen Meisterschaftssieg.<br />
Ejn damals neuer Mann beim Metzeler-<br />
Importeur Gert startete ziemlich zeitgleich<br />
die Organisation des Metzeler-<br />
Renndienstes für Österreich, der mitterweile<br />
sehr sattelfest für reichliche Präsenz<br />
der deutschen Rennrejfen in den<br />
Fahrerlagern sorgt: der Oberösterreicher<br />
Heinz Strasser.<br />
Auch die neue REITWAGEN-GSX-<br />
R 750 J spielte ihre Plazierungen im<br />
Spitzenfejd auf der Metzeler-L-Mischung<br />
ein.<br />
Ist sie der Endpunkt der deutschen<br />
Slick-Entwicklung?<br />
<strong>Der</strong> Vater der Metzeler-Slickproduktion<br />
und einer der bemerkenswertesten Motorradsportier<br />
der BRD, Helmut Dähne,<br />
antwortet: "Die Metzeler-Slicks kommen<br />
aus der Langstrecken-Idee 1979.<br />
Nach einer längeren Pause ging es '83<br />
mit der MBS-Karkasse aus zwei Lagen<br />
Nylon und zwei Lagen Kevlar weiter. Die<br />
ursprüngliche Idee bestand darin, dem<br />
Privatfahrer zu Rennreifen zu verhelfen,<br />
die den Reifenwechsel seltener erforderlich<br />
machten. So konnten klejne Teams<br />
mit wenig Budget Endurance-Rennen<br />
manchmal ohne Reifenstopp durchfahren<br />
und Zeit und Geld sparen.<br />
Diese Rechnung ist aber eigentlich nicht<br />
aufgegangen. Heute wird auch von weni-<br />
ger bemittelten Privatteams das gekauft,<br />
was schnell ist. Rundenzeiten entscheiden.<br />
Die L-Mischung, die '86 ins Erprobungsstadium<br />
ging, ist noch deutlich weicher<br />
als die jetzt in der Straßenserie verwendete<br />
K-Mischung und kommt im Renn-<br />
sport gut an.<br />
Wir arbeiten jetzt ständig an neuen Mischungen<br />
weiter, die noch schneller<br />
sind. Weniger Lebensdauer wollen wir<br />
unseren Fahrern und Käufern aber nicht<br />
zumuten, obwohj wir Prototypen im Test<br />
haben, die die L -Mischung deutljch<br />
übertreffen, aber in sehr kurzer Zeit<br />
verschlissen sind."<br />
Suzuki GSX-R750 J:<br />
AUS DEM<br />
GESCHÄFT<br />
.~las den Rennfahrer zu Anfang<br />
"" der Saison traurig wimmern<br />
ließ, ist auch für Liebhaber noch nicht so<br />
recht ausgelitten: Mit Zubehör sieht es<br />
für die J-Version der GSX-R, also dem<br />
88er Modell, weit weniger rosig aus, als<br />
für die 86er und 87er GSX-R's. Zunächst<br />
für die Techniker: Das seriöseste Tunjngprogramm<br />
wird Yoshimura anbieten,<br />
wobei erfahrungsgemäß zunächst der<br />
amerikanjsche Markt versorgt wjrd, bevor<br />
wir europäischen Würstchen an die<br />
Reihe kommen. Als Rennfahrer sollten<br />
Sie aber dennoch von hastjg importierten<br />
US-Kits die Finger lassen. Das Superbjke-Reglement<br />
der Amis erlaubt<br />
Hubräume bis zu 770 ccm, die an der<br />
GSX-R mit wüsten Übermaßkolben geholt<br />
werden und Sie zum sicheren Protestopfer<br />
machen. 1 mm mehr Bohrung<br />
und das war's dann. Aber wenn dje<br />
Yoshimura-Eurokits kommen, werden<br />
wir uns über schöne Carillo-Pleuel, aber<br />
keine Schmiedekolben freuen können.<br />
Die gibts vom engljschen Hersteller<br />
Cosworth. Erkundjgen Sie sich bei Edi<br />
Bauer im Zubehörhaus Dektereff.<br />
Suzuki selbst hat bereits seit längerem<br />
ein Tunjngprogramm aufgeiegt, das den<br />
Heftrahmen sprengen würde. Neben<br />
dem dichten Einzelteil-Angebot werden<br />
Motor-, Fahrwerks- und Getriebekits, die<br />
bis zu mehr als ÖS 80.000,- kosten. <strong>Der</strong><br />
Ersatzmotor kostet bei Suzuki knapp<br />
ÖS 50.000,-, es ist aber mjt Hilfe des<br />
Tuningkataloges kein Probjem, für einen<br />
Top-Motor mehrere hunderttausend<br />
Schilling zu lassen.<br />
Unter den Suzuki Sports Riding Accessoirs<br />
finden sich nützliche Elemente wie<br />
Faltgarage um ÖS 876,-, Tankschutz um<br />
ÖS 564,- Rennständer für ÖS 983,-, getönte<br />
Verkleidungsschejben um<br />
ÖS 1.948,- und das aerodynamische<br />
Scheinwerferschutzglas um ÖS 615,-.<br />
Vom kleinen Tankkratzschutz, der bejm<br />
Suzuki-Importeur und im Handel<br />
ÖS 147,- kostet, gibt es bei der Wiener<br />
Zweiradbörse eine teurere Universalversion<br />
um ÖS 195,-.<br />
Die genau gepaßte Höckersitzbank<br />
kommt in der Börse in unlackiertem<br />
Zustand auf ÖS 3.780,-.<br />
Lolo adaptiert vier Fren-Tubo-Brems-<br />
schläuche für insgesamt ÖS 1.240,- und<br />
bjetet ein stark progressives Luftfederbein<br />
von Fournales an, das in der Straßenausführung<br />
ÖS 5.960,-, in der Rennversion<br />
ÖS 7.760,- kostet.<br />
<strong>Der</strong> Bitubo-Lenkungsdämpfer von Lolo<br />
gehört mit dem Preis von ÖS 3.240,- zu<br />
den günstigen Angeboten.<br />
Vom Racing-Spezialbetrieb RM-Productline,<br />
der für den Import der im Herbst<br />
erwarteten Yoshimura-Kits sorgen wird,<br />
kommen Nachbau-Verkleidungen, dje<br />
den Serienteilen entsprechen.<br />
Auch die Sjtzbankejemente von RM sjnd<br />
günstige Serien kopien. Die gesamte<br />
Verkleidung, die auch in Teilen bestellbar<br />
ist, kostet kompjett mit Plexiglas<br />
ÖS 5.850,-, wer die Sitzbankkomplett<br />
oder in Teilen braucht, ist mit insgesamt<br />
ÖS 2.578,- dabei.<br />
Eine der wenigen wirklich passenden<br />
und auch lieferbaren Auspuffanjagen<br />
bringt Motopart nach Österreich. Die<br />
4-2-1-Rennanlage von Laser wird aus<br />
Nirosta gefertigt. Die Einzeieiernente<br />
werden durch Spiralfedern verbunden.<br />
Das nicht typisierbare Auspuffsystem<br />
taucht im Handel für ÖS 7.800,- auf.<br />
Neben Goodridge-Bremsschläuchen<br />
und Girling-Bremsklötzen führt Motopart<br />
eine Rennkombi im 88er GSX-R-Design<br />
von Lookwejl. .<br />
Vergleichbares gibt es da nur noch von<br />
Dainese, wo ebenfalls ein im Design auf<br />
dje GSX-R J abgestimmtes Racingleder<br />
produzjert wird. Haben wir von Ahrer in<br />
Innsbruck.<br />
Die Nummern: Dektereff 0222/726494,<br />
Wöhrer & Co 0222/616 25 25, Lolo<br />
0222/2189326, RM 0316/28 1565,<br />
Motopart 0222/67 66 28, Ahrer KG<br />
05222/28 1 66.<br />
<strong>Der</strong> REITWAGEN 33